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Die Erfindung betrifft einen Aufbaukran mit einem Kranoberwagen mit teleskopierbarem Ausleger, wobei der Kranoberwagen auf einem Sattelauflieger angeordnet und von auf den Boden absenkbaren, höhenverstellbaren Stützen anhebbar ist. Ferner betrifft die Erfindung ein Aufbaukransystem mit einem solchen Aufbaukran.
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Mobil- oder Fahrzeugkräne sind in unterschiedlichen Ausgestaltungen bekannt. Da solche Mobilkräne für den Weg zum Einsatzort öffentliche Straßen benutzen müssen, unterliegen sie den gesetzlich vorgeschriebenen Zulassungsbeschränkungen hinsichtlich ihres maximalen Gesamtgewichtes. So sind Fahrzeuge mit vier Achsen genehmigungsfrei nur mit einem Maximalgewicht von 32 t zugelassen, ansonsten sind Sondergenehmigungen erforderlich, die im Einzelfall aufwendig beschafft und ggf. immer wieder erneuert werden müssen. Neben reinen Mobilkränen sind deshalb in letzter Zeit verstärkt sogenannte Aufbaukräne im Einsatz, bei denen der Kranoberwagen auf das Chassis eines herkömmlichen Lastkraftwagens aufgebaut wird. Ein solcher Aufbaukran benötigt, wenn das Gesamtgewicht den zulässigen Grenzwert nicht überschreitet, nur eine ganz normale Lastkraftwagenzulassung.
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Ferner sind auch Aufbaukräne bekannt, bei denen der Kranoberwagen auf einem langen Sattelauflieger aufgebaut ist. Das zulässige Gesamtgewicht eines fünfachsigen Sattelzuggespanns beträgt 40 t bzw. 44 t. Je nach Einsatzort, an welchem der Kran eingesetzt wird, ist ein solcher langer Sattelzug jedoch einerseits schlecht manövrierfähig und andererseits können bestimmte Einsatzorte, beispielsweise in geschlossenen Gebäuden oder dgl., auch gar nicht erreicht werden.
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Aus
US 2010/0102016 A1 ist ein Aufbaukran mit einem Kranoberwagen mit teleskopierbarem Ausleger bekannt, bei dem der Kranoberwagen auf einem Sattelauflieger angeordnet und von auf den Boden absenkbaren, höhenverstellbaren Stützen anhebbar ist. Dabei ist der Kranoberwagen lösbar mit dem Sattelauflieger verbunden und die Stützen sind am Kranoberwagen so angeordnet sind, dass in durch die Stützen angehobener Position der Kranoberwagen gegenüber dem Sattelauflieger freistellbar ist und der Sattelauflieger unter dem freistehenden Kranoberwagen weggefahren werden kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen derartigen Aufbaukran konstruktiv zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird bei einem Aufbaukran der eingangs bezeichneten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Kranoberwagen lösbar mit dem Sattelauflieger verbunden und die Stützen am Kranoberwagen angeordnet sind, wobei in durch die Stützen angehobener Position der Kranoberwagen gegenüber dem Sattelauflieger freistellbar ist, wobei der Sattelauflieger als Containerfahrgestell ausgebildet ist.
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Der erfindungsgemäße Aufbaukran weist die Vorteile von Aufbaukränen hinsichtlich einer nicht erforderlichen Zulassung auf, darüber hinaus ist er variabel einsetzbar. Am Einsatzort kann der Kranoberwagen vom Containerfahrgestell getrennt und gegenüber diesem angehoben und frei aufgestellt werden, das Containerfahrgestell kann dann von der Sattelzugmaschine unter dem Kranoberwagen herausgefahren werden, so dass die Verschwenkbarkeit des Kranauslegers durch das Containerfahrgestell und die Sattelzugmaschine nicht beeinträchtigt wird. Solche Containerfahrgestelle, die ansonsten zum Transport von Containern dienen, sind bereits standardmäßig mit Schnellverriegelungseinrichtungen ausgerüstet, welche für die lösbare Verbindung mit dem Kranoberwagen verwendet werden können. Die verstellbaren Stützen sind am Unterbau des Kranoberwagens angeordnet und je nach Ausgestaltung des Containerfahrgestells so gestaltet, dass sie in Nichtgebrauchsposition, z. B. weggeschwenkt werden können.
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In weiterer bevorzugter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Länge des teleskopierbaren Auslegers in abgesenkter und eingefahrener Transportposition in etwa der Länge des Containerfahrgestells entspricht. Der Kranoberwagen erstreckt sich dann nur im Bereich des Containerfahrgestell s und nicht bis in den Bereich der Maschine. Ein solcher Kranoberwagen mit kurzer Baulänge eignet sich besonders gut für Kranarbeiten in Hallen oder dgl.
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Zur Lösung der eingangs gestellten Aufgabe sieht die Erfindung auch ein Aufbaukransystem mit einem vorbeschriebenen Aufbaukran und einem Schwerlastrollwagen vor, auf dem der Kranoberwagen lösbar anordbar ist. Nachdem der Aufbaukran auf dem Containerfahrgestell zum Einsatzort transportiert worden ist, kann der Kranoberwagen in vorbeschriebener Weise vom Containerfahrgestell getrennt und freigestellt werden, anschließend kann ein Schwerlastrollwagen unter den Kranoberwagen geschoben und der Kranoberwagen auf den Schwerlastrollwagen abgesenkt werden. Mit einem solchen Schwerlastrollwagen kann der Kran dann vom Abladeort zum eigentlichen Einsatzort verfahren werden, z. B. an schwer zugänglichen Stellen oder innerhalb von Hallen und dgl.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert. Diese zeigt jeweils in vereinfachter schematischer Darstellung in Seitenansicht in
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1 einen Aufbaukran auf einem als Containerfahrgestell ausgebildeten Sattelauflieger und
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2 den Aufbaukran nach 1 in frei gestellter Position mit darunter geschobenem Schwerlastrollwagen.
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Ein Aufbaukran weist einen allgemein mit 1 bezeichneten Kranoberwagen auf, welcher auf einem als Containerfahrgestell 2 ausgebildeten Sattelauflieger lösbar angeordnet ist. Dieses Containerfahrgestell 2 weist beim Ausführungsbeispiel drei Achsen 3 auf, die vierte Achse wird von der im Bereich des Sattelaufliegers 4 angeordneten Hinterachse der nicht dargestellten Sattelzugmaschine und die fünfte Achse von der Vorderachse der Sattelzugmaschine gebildet. Ein solches fünfachsiges Sattelzuggespann kann ohne zusätzliche Genehmigung in Deutschland ein Maximalgewicht von bis zu 40 t bzw. 44 t aufweisen. Der Kranoberwagen 1 kann somit ein Gewicht von mehr als 30 t aufweisen.
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Der Kranoberwagen 1 ist mit einem allgemein mit 5 bezeichneten teleskopierbaren Ausleger ausgestattet, ferner ist eine Bedienerkabine 6 angedeutet, ebenso wie ein Gegengewicht 7. Am Unterbau 8 des Kranoberwagens 1 sind in allen vier Eckbereichen höhenverstellbare (hydraulische) Stützen 9 angeordnet, die je nach geometrischen Abmessungen des Kranoberwagens 1 und des Containerfahrgestells 2 in Transportposition auch seitlich weggeschwenkt sein können.
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Das Containerfahrgestell 2 ist ein handelsübliches Containerfahrgestell, welches lösbare Befestigungselemente zur Befestigung eines darauf zu befestigenden Containers aufweist. Diese nicht dargestellten Befestigungselemente werden zur lösbaren Befestigung des Unterbaus 8 des Kranoberwagens 1 verwendet, der entsprechend mit damit komplementären Befestigungselementen ausgerüstet ist.
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Wie aus 1 hervorgeht, weist der Kranoberwagen 1 eine kurze Bauform auf, seine Länge entspricht in etwa der Auflagefläche des Containerfahrgestells 2.
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Der so gebildete Aufbaukran kann somit als normale Sattelzugmaschine auf öffentlichen Straßen betrieben werden, einer Sonderzulassung bedarf es nicht, solange das zulässige Gesamtgewicht von 40 t bzw. 44 t bei einem fünfachsigen Sattelzuggespann nicht überschritten wird.
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Durch die lösbare Verbindung zwischen dem Kranoberwagen 1 und dem Containerfahrgestell 2 ist es möglich, dass am Einsatz- bzw. Verwendungsort der Kranoberwagen von den vier Stützen 9 nach Lösen der Verbindung mit dem Containerfahrgestell 2 angehoben und gegenüber dem Containerfahrgestell 2 freigestellt wird. Der Kranoberwagen 1 steht dann auf den vier Stützen 9 und das Containerfahrgestell 2 kann unter dem Kranoberwagen 1 herausgefahren werden und schränkt den Bewegungsumfang der Anlage 5 des Kranoberwagens 1 im Arbeitseinsatz nicht ein.
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Soll der Kranoberwagen 1 am Einsatzort an eine andere Stelle verbracht werden, die für den Sattelzug, d. h. das Containerfahrgestell 2 mit Sattelzugmaschine nicht zugänglich ist, kann, wie dies 2 zeigt, unter den freigestellten Kranoberwagen 1 ein Schwerlastrollwagen 10 geschoben werden, auf den der Kranoberwagen 1 durch Einfahren der Stützen 9 nachfolgend abgesenkt wird. Der Kranoberwagen 1 mit dem Schwerlastrollwagen 10 kann dann mit einem geeigneten Zugmittel, z. B. in eine Halle oder einen anderen schlecht zugänglichen Ort verfahren werden.
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Natürlich ist die Erfindung nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Weitere Ausgestaltungen sind möglich, ohne den Grundgedanken zu verlassen. So kann anstelle eines Containerfahrgestells 2 auch ein anderer Sattelauflieger verwendet werden, der eine lösbare Verbindung mit dem Kranoberwagen 1 ermöglicht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kranoberwagen
- 2
- Containerfahrgestell
- 3
- Achsen
- 4
- Sattelauflieger
- 5
- teleskopierbarer Ausleger
- 6
- Bedienerkabine
- 7
- Gegengewicht
- 8
- Unterbau
- 9
- Stützen
- 10
- Schwerlastrollwagen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2010/0102016 A1 [0004]