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Die Neuerung betrifft einen mobilen PKW-Prüfstand nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus der
DE 20 2012 102 843 U1 ist ein gattungsgemäßer Prüfstand bekannt, der sich im praktischen Einsatz bewährt hat.
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Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen mobilen PKW-Prüfstand dahingehend zu verbessern, dass dieser mit geringem Handhabungsaufwand und in kurzer Zeit zur Prüfung von Fahrzeugen errichtet oder zur Weiterfahrt wieder abgebaut werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch einen mobilen PKW-Prüfstand mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die Neuerung schlägt mit anderen Worten vor, das Prüfmodul seitlich aus dem Sattelauflieger herauszufahren bzw. in umgekehrter Bewegungsrichtung seitlich wieder in den Sattelauflieger einzuladen. Diesem Vorschlag liegt die Überlegung zugrunde, dass erheblich kürzere Strecken ausreichend sind, auf denen das Prüfmodul über dem Untergrund verfahren werden muss, welcher den Sattelauflieger umgibt, um an seinen Aufstellungsort verbracht zu werden, wo es dann zur Prüfung von PKWs genutzt werden kann. Je nach der Beschaffenheit des Aufstellungsortes kann dieser z. B. unbefestigte oder gepflasterte Untergrund im Vergleich zu asphaltierten Oberflächen erhebliche Unebenheiten an seiner Oberfläche aufweisen, so dass das manuelle Verfahren des Prüfmoduls erheblich erschwert sein kann. Vorschlagsgemäß ist es nicht erforderlich, das Prüfmodul mit einem Hilfsantrieb auszurüsten. Vorschlagsgemäß kann das Prüfmodul quer zur Längsrichtung des Sattelaufliegers aus dem Sattelauflieger herausgefahren werden und steht damit bereits an seinem gewünschten Aufstellungsort, nämlich in an sich bekannter Weise unterhalb eines am Sattelauflieger gehaltenen Schutzdaches. So werden die Wegstrecken erheblich reduziert, über welche das Prüfmodul auf dem Untergrund bewegt werden muss.
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Diese Bewegung des Prüfmoduls aus dem Sattelausleger heraus erfolgt zudem größtenteils über eine Rampe bzw. über Führungsschienen, in denen die Laufrollen des Prüfmoduls geführt sind, so dass bei dieser Bewegung Einflüsse des Untergrundes entfallen. Erst wenn die in Bewegungsrichtung vorderen Laufrollen an das Ende der Rampe bzw. der Führungsschienen gelangen und anschließend auf den Untergrund aufsetzen, müssen sie noch eine restliche Wegstrecke über den Untergrund verfahren werden, bis auch die in Bewegungsrichtung hinteren Laufrollen von der Rampe bzw. den Führungsschienen herunter gerollt sind. Anschließend sind ggf. nur noch geringfügige Lagekorrekturen des Prüfmoduls erforderlich, beispielsweise um einen gewünschten seitlichen Abstand des Prüfmoduls vom Sattelauflieger einzustellen.
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Für die umgekehrte Bewegungsrichtung, wenn das Prüfmodul nämlich die Rampe bzw. die Führungsschienen hinauf und in den Innenraum des Sattelaufliegers verbracht werden soll, kann in an sich bekannter Weise im Sattelauflieger eine Winde vorgesehen sein, mit deren Hilfe das Prüfmodul in den Sattelauflieger hineingezogen wird.
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Abgesehen von dieser Erleichterung, das Prüfmodul manuell nur über sehr kurze Wegstrecken bewegen zu müssen, ergibt sich durch die vorschlagsgemäße Ausgestaltung des mobilen PKW-Prüfstands eine größere Freiheit bei der Wahl des Aufstellungsorts: zusätzlich zu der bereits nicht unerheblichen Länge, die der mobile PKW-Prüfstand durch sein Zugfahrzeug und den Sattelauflieger erfordert, wird bei dem herkömmlichen Prüfstand ein Freiraum hinter dem Sattelauflieger benötigt, um das Prüfmodul mit seiner gesamten Länge nach hinten aus dem Sattelauflieger herauszufahren. Hinzu kommt ein ausreichender Rangier-Freiraum hinter dem Sattelauflieger, um das Prüfmodul vollständig von einer Rampe herunter fahren zu können und anschließend das Prüfmodul um das Heck des Sattelaufliegers herum und neben den Sattelauflieger, nämlich unter das erwähnte Schutzdach, zum Aufstellungsort des Prüfmoduls verfahren zu können. Dadurch dass vorschlagsgemäß dieser Rangier-Freiraum nicht benötigt wird, können auch Aufstellungsorte unter räumlich beengteren Verhältnissen genutzt werden, an denen ein herkömmlicher mobiler PKW-Prüfstand nicht betrieben werden kann.
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Dabei kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass das Prüfmodul in an sich bekannter Weise länglich ausgestaltet ist, so dass ein PKW komplett auf das Prüfmodul gefahren werden kann. Dieses längliche Prüfmodul kann vorteilhaft mit seiner Längsrichtung längs im Sattelauflieger untergebracht sein und dementsprechend zum Be- und Entladen quer zu seiner Längsrichtung aus dem Sattelausleger heraus und in den Sattelauflieger hinein verbracht werden. Am Prüfmodul vorgesehene Laufrollen sind in diesem Fall um Achsen drehbar, die in Längsrichtung des Prüfmoduls ausgerichtet sind, so dass diese Laufrollen quer zur Längsachse des Prüfmoduls laufen. Auf diese Weise kann das parallel zum Sattelauflieger aufgestellte Prüfmodul in seiner Längsrichtung von Fahrzeugen befahren und überfahren werden, so dass der neben dem Prüfmodul aufgestellte Sattelauflieger die Bewegungen der Fahrzeuge nicht behindert, sondern die Fahrzeuge vielmehr parallel neben dem Sattelauflieger auf das Prüfmodul herauf und anschließend von dem Prüfmodul wieder herunter gefahren werden können.
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In an sich bekannter Weise kann vorteilhaft das Prüfmodul auf einem Kipprahmen innerhalb des Sattelaufliegers angeordnet sein. Zum Be- und Entladen wird der Kipprahmen aus einer horizontalen Transportstellung in eine schräg gestellte Ladestellung gekippt, wobei im Unterschied zu einem herkömmlichen mobilen PKW-Prüfstand die Kippbewegung um die Längsachse des Sattelaufliegers erfolgt. Dabei gerät die von der seitlichen Öffnung weiter entfernte Seite des Kipprahmens in eine größere Höhe als die der Öffnung näher benachbarte Seite des Kipprahmens.
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Die seitliche Öffnung des Sattelaufliegers, die zum Be- und Entladen des Prüfmoduls genutzt wird, kann vorteilhaft nicht in Form einer Plane, sondern vielmehr als feste Klappe ausgestaltet sein. Hierdurch wird dem Sattelauflieger eine verbesserte Stabilität vermittelt. Da diese Klappe vorteilhaft statt einer textilen Markise das Schutzdach bilden kann, wird durch die Ausgestaltung als Klappe auch ein ruhiger Betrieb des mobilen PKW-Prüfstands selbst unter windigen Witterungsbedingungen unterstützt, da die mit dem Flattern einer Markise verbundenen Bewegungen und Geräusche vermieden werden können.
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Um die Klappe auch als Schutzdach nutzen zu können, ist diese Klappe um eine liegende Schwenkachse beweglich, die in Fahrzeuglängsrichtung des Sattelaufliegers verläuft, beispielsweise an der Oberkante der Klappe. Wenn sich die Klappe in ihrer Verschlussstellung befindet, in welcher sie die seitliche Öffnung des Sattelaufliegers verschließt, ist sie aufrecht ausgerichtet. Aus dieser Verschlussstellung kann sie um die Schwenkachse in eine liegend ausgerichtete Offenstellung geschwenkt werden, in welcher die Klappe das erwähnte Schutzdach bildet.
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Um unterhalb des Schutzdaches einen ausreichenden Freiraum sicherzustellen, der das Befahren des Prüfmoduls mit einem PKW ermöglicht, kann die Klappe vorteilhaft nicht nur um eine ortsfeste Schwenkachse bewegt werden, sondern die Klappe kann vorteilhaft auch höhenbeweglich gelagert sein, so dass die gesamte Klappe über die Dachhöhe des Sattelaufliegers angehoben werden kann und ein Schutzdach bilden kann, welches höher als das Dach des Sattelaufliegers angeordnet ist.
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Zur Energieversorgung des Prüfmoduls ist in an sich bekannter Weise ein elektrischer Generator vorgesehen. Durch die seitliche Beweglichkeit des Prüfmoduls und dadurch, dass dieses nicht aus dem Heck des Sattelaufliegers herausgefahren wird, kann das Prüfmodul vergleichsweise weit vorn im Sattelauflieger angeordnet werden. Der Generator kann daher hinter dem Prüfmodul im Sattelauflieger untergebracht werden. Abgase des Generators können so problemlos in möglichst großer Entfernung vom Aufstellungsort des Prüfmoduls ins Freie abgegeben werden. Hinter dem Prüfmodul kann ein Raum im Sattelauflieger geschaffen werden der beispielsweise abgeschlossen und schallgedämpft ausgeführt sein kann und in dem der Generator untergebracht ist.
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Der Sattelauflieger weist in an sich bekannter Weise eine Achse mit Laufrädern auf, die vergleichsweise weit hinten am Sattelauflieger vorgesehen ist. Der Generator kann vorteilhaft hinter dieser Achse angeordnet sein, so dass die Achse wie eine Schwenkachse genutzt werden kann und das Gewicht des Generators hinter der Achse dazu führt, den Sattelauflieger im Bereich der Sattelkupplung zu entlasten, so dass die Gewichtslast, die auf die Hinterachse des Zugfahrzeugs lastet, gering gehalten werden kann.
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Vorteilhaft kann der mobile PKW-Prüfstand, und zwar zumindest der Sattelauflieger, eine Luftfederung aufweisen, so dass in an sich bekannter Weise durch Beeinflussung der Luftfederung die Bodenfreiheit des Sattelaufliegers verändert werden kann. Der Sattelauflieger kann somit zum Be- und Entladen abgesenkt werden, wodurch die Handhabung des Prüfmoduls beim Be- und Entladen erleichtert wird.
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Ausführungsbeispiele eines mobilen PKW-Prüfstandes werden anhand der rein schematischen Darstellungen nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines mobilen PKW-Prüfstands zu Beginn eines Entladevorgangs,
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2 ein zweites, gegenüber 1 geringfügig modifiziertes Ausführungsbeispiel eines mobilen PKW-Prüfstands, bei welchem das Prüfmodul betriebsbereit angeordnet ist, und
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3 einen betriebsbereiten Prüfstand aus einer zu 2 unterschiedlichen Perspektive.
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In den Zeichnungen ist mit 1 jeweils insgesamt ein mobiler PKW-Prüfstand gekennzeichnet, der in seinen Grundzügen an sich bekannt ist, so dass auf seinen grundsätzlichen Aufbau an dieser Stelle nicht weiter eingegangen zu werden braucht. Ein Zugfahrzeug 2 weist eine Sattelkupplung auf, wobei allerdings der gesamte PKW-Prüfstand 1 nicht als Lkw ausgestaltet ist sondern ein Gesamtgewicht von höchstens 8,75 t aufweist, ggf. sogar von lediglich höchstens 7,5 t. Ein vom Zugfahrzeug 2 gezogener Sattelauflieger 3 weist eine große seitliche Öffnung 4 auf, die mit einer Klappe 5 verschließbar ist, wobei sich diese Klappe 5 in den Zeichnungen jeweils in ihrer liegend ausgerichteten Offenstellung befindet, in welcher sie durch zwei Gasdruckfedern 6 gehalten wird.
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Der Sattelauflieger 3 weist in seinem hinteren Bereich eine als Tandemachse ausgestaltete Achse 7 auf, mit Laufrädern 8. Die Achse 7 ist mittels einer Luftfederung 9 gefedert, so dass die Bodenfreiheit des Sattelaufliegers 3 einstellbar ist. Der Stauraum, der durch die seitliche Öffnung 4 zugänglich ist, ist vor der Achse 7 vorgesehen, während hinter der Achse 7 ein Geräteraum 10 angeordnet ist, in dem Arbeitsflächen 11 sowie Werkzeuge zu Verfügung stehen, und in welchem ein schallisolierter, abgetrennter Raum 12 vorgesehen ist, in welchem ein elektrischer Generator 14 betrieben wird. Rein beispielhaft sind Karosserieflächen, die den Geräteraum 10 begrenzen nicht dargestellt, um Einbauten in dem Geräteraum 10 sichtbar zu machen. Jedoch können diese Karosserieflächen vorhanden sein, entweder als geschlossene Karosserieflächen z. B. aus Blech oder aus Kunststoff oder aus einer Plane, oder sie können als zu öffnende Karosserieflächen ausgestaltet sein, z. B. die Heckfläche in Form eines Rollos. In 1 ist eine Trennwand zwischen dem Geräteraum 10 und einem Stauraum 25 angedeutet. Diese Trennwand kann mit einer – nicht dargestellten – Tür versehen sein, um den Zugang zu den Arbeitsflächen 11 vom Fahrzeuginneren her zu ermöglichen. In den 2 und 3 ist eine solche Trennwand nicht vorgesehen.
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Die seitliche Öffnung 4 gibt den Zugang zu einem Stauraum 15 frei, in welchem ein Prüfmodul 16 angeordnet ist. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich eine Tür 17, die den Zugang in den Stauraum 15 ermöglicht, ohne die vergleichsweise große Klappe 5 öffnen zu müssen. Vor dem Stauraum 15 ist im Sattelauflieger 3 oberhalb der Sattelkupplung und einer Hinterachse 18 des Zugfahrzeugs 2 ein Büroraum 19 eingerichtet.
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Während 1 das Prüfmodul 16 im Inneren des Prüfstands 1 zeigt, ist in 2 das betriebsbereite Prüfmodul 16 an seinem Aufstellungsort seitlich neben dem Sattelauflieger 3 dargestellt. Das Prüfmodul 16 ist in an sich bekannter und daher hier nicht weiter erläuterungsbedürftiger Weise mit einer Hebebühne 20 und einer Bremsen-Prüfanlage 21 ausgerüstet. Es kann in einer Fahrtrichtung parallel zur Längsrichtung des Sattelaufliegers 3 von einem PKW befahren werden, und nach erfolgter Prüfung kann der PKW weiter in derselben Fahrtrichtung das Prüfmodul 16 verlassen. Hierzu sind an den beiden Stirnseiten des länglichen Prüfmoduls 16 Rampen 22 vorgesehen, die an das Prüfmodul 16 angelegt worden sind und vom Prüfmodul 16 wieder entfernt werden können, bevor das Prüfmodul 16 wieder in den Stauraum 15 geladen wird.
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Aus 2 ist weiterhin ersichtlich, dass die Klappe 5 und die beiden Gasdruckfedern 6 an einem Portal 24 befestigt sind, welches höhenbeweglich an zwei Säulen 23 geführt ist. Im Vergleich zu 1 befindet sich die Klappe 5 nach wie vor in ihrer liegenden Offenstellung, jedoch gemäß 2 auch zusätzlich in ihrer angehobenen Stellung, in der sie ein Schutzdach oberhalb des Prüfmoduls 16 bildet. Das Schutzdach befindet sich in einer Höhe oberhalb des Dachs des Sattelaufliegers 3. Das Portal 24 trägt zudem einen Windschutz 25 in Form einer Platte, welche den Abstand zwischen dem Dach des Sattelaufliegers 3 und dem oberen Ende des Portals 24 überbrückt.
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3 zeigt die Situation des mobilen PKW-Prüfstandes 1 von 2, jedoch aus einer anderen Blickrichtung. Dabei sind Laufrollen 26 an den beiden stirnseitigen Enden des Prüfmoduls 16 ersichtlich, die mit Führungsschienen 27 im Stauraum 15 zusammenwirken. Die Führungsschienen 27 sind Teil eines in den Zeichnungen nicht dargestellten Kipprahmens, so dass sie aus einer horizontalen Ruhestellung oder Transportstellung zum Beund Entladen des Prüfmoduls 16 in eine Kippstellung verbracht werden können, in der sie zur seitlichen Öffnung 4 hin geneigt sind. Die Führungsschienen 27 können über die seitliche Öffnung 4 hinaus ins Freie verlängert werden, beispielsweise durch separate, ansetzbare Schienenstücke oder dadurch, dass die Führungsschienen 27 teleskopierbar ausgestaltet sind, so dass jedenfalls das Prüfmodul 16 mit seinen Laufrollen 26 auf den verlängerten Führungsschienen 27 aus dem Stauraum 15 heraus bis auf den Boden seitlich neben dem Sattelauflieger 3 gefahren werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202012102843 U1 [0002]