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Die Erfindung betrifft ein Musikinstrument mit mindestens einer formstabilen Schlagfläche und einem an die Schlagfläche angrenzenden hohlen Volumenelement.
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Musikinstrumente sind seit mehreren zehntausend Jahren wichtige Elemente einer Vielzahl von kulturellen Ausdrucksformen des Menschen. Dabei war Ihr technisches Niveau stets auch Ausdruck der technologischen Reife einer Gesellschaft.
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Lediglich beispielhaft seien dazu die Schlaginstrumente angeführt. Diese weisen üblicherweise einen Klangkörper mit einer Schlagfläche auf und werden mit Schlagstöcken oder den Händen gespielt, wodurch ein trommelartiger Klang erzeugt wird. Frühe Schlaginstrumente weisen Schlagflächen aus Tierfellen oder -häuten auf, die über einen Klangkörper gespannt sind, wobei der Klangkörper aus unterschiedlichsten Materialien, lediglich beispielhaft aufgezählt: Holz, Ton oder Metall, gefertigt sein kann. Moderne Schlaginstrumente können im Gegensatz zu den historischen Instrumenten auch Schlagflächen aus modernen synthetischen Materialen aufweisen.
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Ein Rasselinstrument weist im Gegensatz zu den beiden bereits beschriebenen Musikinstrumenten kleine Rasselelemente auf, die durch Schüttelbewegungen angeregt werden und einen Ton hervorbringen. Es sind ebenfalls unterschiedlichste Rasselinstrumente erhältlich, wobei als Rasselelemente je nach gewünschter Tonart Holz-, Metall-, Glas- oder Kunststoffmaterial eingesetzt wird.
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Den bekannten Schlag- und Rasselinstrumenten ist gemein, dass diese jeweils einen erheblichen Platzbedarf aufweisen und nicht ohne weiteres einfach transportiert werden können.
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Es wird deshalb als eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung angesehen, ein Musikinstrument so auszugestalten, dass dieses einfach transportiert werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Volumenelement mindestens abschnittsweise aus einem verformbaren Hüllenmaterial besteht und aufblasbar ist, sodass das Volumenelement in einem unaufgeblasenen Ruhezustand zusammenlegbar ist und in einem aufgeblasenen Spielzustand einen Klangkörper für die Schlagfläche des Musikinstruments bildet. Durch eine derartige Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Musikinstruments wird erreicht, dass ein Volumen, das durch das Musikinstrument eingenommen wird, deutlich verringert werden kann, wenn das Musikinstrument nicht benutzt wird. Mittels einer Variation eines Innendrucks des Klangkörpers kann eine Variation eines Klangverhaltens des erfindungsgemäßen Musikinstrumentes erreicht werden.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Erfindungsgedankens sieht vor, dass die Schlagfläche einen Hüllenabschnitt des Volumenelements bildet. Um eine besonders einfach aufgebaute Ausführungsform des erfindungsgemäßen Musikinstrumentes zu realisieren ist vorteilhaft und erfindungsgemäß vorgesehen, zumindest eine der Schlagflächen in die Hülle des Musikinstrumentes zu integrieren und als Teil der Hülle auszugestalten. Das derart ausgestaltete Musikinstrument ist mit Produktionsverfahren herstellbar, wie sie beispielsweise bei der Herstellung von aufblasbaren Wasserbällen, Schwimmflügeln, Luftmatratzen oder Ähnlichem zur Anwendung kommen. Hierdurch wird es ermöglicht, dass das erfindungsgemäße Musikinstrument zu geringen Stückkosten hergestellt werden kann.
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Um das erfindungsgemäße Musikinstrument an unterschiedliche Anforderungen anpassen zu können ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Schlagfläche an dem verformbaren Hüllenmaterial des Volumenelements anliegt. Durch eine derartige Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Musikinstruments wird es unter anderem ermöglicht, dass dieselbe Art und Form von Hüllenmaterial für die Ausgestaltung von Musikinstrumenten mit unterschiedlichen Eigenschaften genutzt werden kann, indem unterschiedlich ausgestaltete Schlagflächen an dem verformbaren Hüllenmaterial angeordnet werden. Mittels unterschiedlicher Schlagflächen kann beispielsweise sowohl der Klang, als auch das äußere Erscheinungsbild des erfindungsgemäßen Musikinstruments verändert werden. Durch die Verwendung von auf dem verformbaren Hüllenmaterial angeordneten Schlagflächen wird es vorteilhafterweise auch ermöglicht, dass Schlagflächen an dem Musikinstrument angeordnet werden können, die sich in Form und/ oder Größe von dem Volumenelement unterscheiden. Das ist insbesondere dann von Vorteil, wenn mit der Schlagfläche ein besonderer akustischer und/ oder optischer Effekt erzielt werden soll. Lediglich beispielhaft sei dazu die Kombination mindestens einer herzförmigen Schlagfläche mit einem Volumenelement in der Form eines abgeplatteten Rotationsellipsoids angeführt.
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Eine vorteilhafte Umsetzung des Erfindungsgedankens sieht vor, dass das Volumenelement in dem Spielzustand schlauchringförmig ist. Eine schlauchringförmige Ausgestaltung des Volumenelements bietet den Vorteil, dass das Musikinstrument einfach und kostengünstig aus dem schlauchringförmigen Volumenelement hergestellt werden kann. Erfindungsgemäß ist beispielsweise vorgesehen, dass auf das Volumenelement beidseitig jeweils eine Schlagfläche aufgeklebt wird und die Schlagflächen so den von dem Volumenelement umschlossenen Bereich verdecken und abschließen.
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Um ein abwechslungsreiches Spielen des erfindungsgemäßen Musikinstruments zu ermöglichen ist vorgesehen, dass das Musikinstrument zwei auf einander gegenüberliegenden Seiten des Volumenelements angeordnete Schlagflächen aufweist. Die Verwendung von sich gegenüberliegenden Schlagflächen ermöglicht es, dass das erfindungsgemäße Musikinstrument auf eine dynamische Art und Weise gespielt werden kann. Vorteilhafterweise ist es erfindungsgemäß ebenfalls vorgesehen, dass die einander gegenüberliegend angeordneten Schlagflächen eines Musikinstrumentes unterschiedliche akustische Eigenschaften haben, so dass durch einen Wechsel der Schlagfläche während eines Musizierens ein Wechsel im Klang des Musikinstruments erreicht wird. Die verwendeten Schlagflächen des erfindungsgemäßen Musikinstruments können sich auch in ihrer optischen Erscheinung unterscheiden, so dass beispielsweise mittels unterschiedlich eingefärbter Schlagflächen ein bestimmter optischer Effekt, beispielsweise eine Darstellung von Farben eines Sportvereins, erreicht werden kann.
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Um die musikalische Bandbreite des erfindungsgemäßen Musikinstrumentes zu erhöhen ist es vorteilhafterweise vorgesehen, dass das Musikinstrument zumindest ein Klangelement aufweist, so dass ein Klangumfang des Musikinstruments erweitert wird. Durch die Verwendung von Klangelementen wird es ermöglicht, dass mehrere erfindungsgemäße Musikinstrumente mit unterschiedlichen Klängen versehen werden können, wodurch diese auch im Rahmen der klassischen Musikerziehung als Dispositiv für eine Vielzahl unterschiedlicher Rhythmusinstrumente, lediglich beispielhaft aufgezählt: Tamburin, Rassel, kleine Trommel etc., verwendet werden können.
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Vorteilhafterweise ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Klangelement eine Rassel aufweist. Rasseln stellen ein einfaches und effektives Mittel für eine Veränderung des Klangs des erfindungsgemäßen Musikinstrumentes dar. Sie sind dem Fachmann in unterschiedlichsten Ausführungsformen bekannt und günstig in großen Stückzahlen verfügbar, wodurch die Stückkosten für das erfindungsgemäße Musikinstrument auch bei einer Ausgestaltung mit einer Rassel gering gehalten werden können.
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Eine vorteilhafte Umsetzung des Erfindungsgedankens sieht vor, dass zumindest eines der Klangelemente innerhalb des Volumenelements angeordnet ist. Durch eine derartige Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Musikinstrumentes wird erreicht, dass eine möglichst glatte Oberfläche des Musikinstruments realisiert werden kann. Eine glatte und störungsfreie Oberfläche ist insbesondere bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Musikinstrumentes durch Kinder und Jugendliche von Vorteil. Zum einen, weil dadurch das Risiko von gewollten und ungewollten Beschädigungen des Musikinstrumentes reduziert wird und zum anderen, weil durch eine glatte Oberfläche eine haptische Ablenkungen eines Nutzers von der akustischen und motorischen Wahrnehmung verringert wird. Eine besonders vorteilhafte Umsetzung des Erfindungsgedankens sieht daher vor, dass sämtliche Klangelemente innerhalb des Volumenelementes oder in dem von dem Volumenelement umschlossenen Bereich angeordnet sind.
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Um eine optimale Impulsübertragung eines Schlages des Spielers auf das Klangelement des erfindungsgemäßen Musikinstruments zu erreichen ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass zumindest ein Klangelement an einer Innenseite der Schlagfläche angeordnet ist. Durch eine direkte mechanische Verbindung zwischen Schlagfläche und Klangelementen wird eine maximale Erregung des Klangelements durch einen auf die Schlagfläche wirkenden Schlagimpuls erreicht.
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Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des Erfindungsgedankens sieht vor, dass das Klangelement mehrere schwach gedämpft gelagerte Klangteile aufweist. Vorteilhafterweise ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Klangteile des Klangelements zumindest abschnittsweise stab- und/ oder drahtförmig ausgestaltet sind.
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Um das erfindungsgemäße Musikinstrument im Rahmen eines spielerischen Musikunterrichtes besonders sinnvoll einsetzen zu können ist erfindungsgemäß vorteilhafterweise vorgesehen, dass an einer der Schlagfläche gegenüberliegenden Seite des Volumenelements eine Griffschlaufe angeordnet ist, wobei bei bestimmungsgemäßer Verwendung des Musikinstrumentes eine Hand eines Spielers zumindest abschnittsweise durch die Griffschlaufe geführt werden kann, so dass das Musikinstrument an der Hand des Spielers anordenbar ist. Auf diese Weise kann das Musikinstrument beispielsweise auch für eine Art Tennisspiel verwendet werden, wobei die Schlagfläche als Schlagfläche für einen Ball dient. Der Ball kann erfindungsgemäß beispielsweise bei dem Aufschlag auf die Schlagfläche leuchten und zusätzliche Geräusche erzeugen.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Musikinstruments werden anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Es zeigt:
- 1 eine schematisch dargestellte Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Musikinstruments mit einem schlauchringförmig ausgestalteten Volumenelement und zwei Schlagflächen,
- 2 eine schematisch dargestellte Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Musikinstrumentes mit einem angenähert rotationsellipsoidförmigen Volumenelement und einer Schlagfläche,
- 3 eine schematisch dargestellte Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Musikinstrument mit einem angenähert rotationsellipsoidförmigen Volumenelement, einer Schlagfläche und einem innerhalb des Volumenelements angeordneten Klangelement und
- 4 eine schematisch dargestellte Ansicht eines erfindungsgemäßen Musikinstruments mit einer Griffschlaufe.
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In den 1, 2 und 3 sind schematisch Schnittansichten unterschiedlicher Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Musikinstruments 1 in einem aufgeblasenen Spielzustand dargestellt. Das Musikinstrument 1 weist formstabile Schlagflächen 2, ein Volumenelement 3 sowie ein Ventil 4 auf. Das Volumenelement 3 ist bei allen dargestellten Ausführungsformen aus einem verformbaren Hüllenmaterial 5 gefertigt sowie mittels des Ventils 4 aufblasbar. In dem aufgeblasenen Spielzustand bildet das Volumenelement 3 einen Klangkörper für die Schlagflächen 2 des Musikinstruments 1. Wenn das Ventil 4 geöffnet wird, kann das Musikinstrument 1 von dem aufgeblasenen Spielzustand in einen nicht dargestellten unaufgeblasenen Ruhezustand überführt werden, wobei das Musikinstrument 1 in dem unaufgeblasenen Ruhezustand zusammenlegbar ist und so leicht verstaut und transportiert werden kann.
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Bei der in 1 dargestellten Ausführungsform ist das Volumenelement 3 schlauchringförmig ausgestaltet, wobei die Schlagflächen 2 an dem Hüllenmaterial 5 anliegen.
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Im Gegensatz zu der in 1 dargestellten Ausführungsform, weist die in der 2 dargestellte Ausführungsform lediglich eine Schlagfläche 2 auf, die einen Hüllenabschnitt 6 des Volumenelements 3 bildet. Darüber hinaus ist das Volumenelement 3 nicht schlauchringförmig, sondern annähernd in der Form eines abgeflachten Rotationsellipsoids ausgestaltet.
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Bei der in der 3 dargestellten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Musikinstruments weist liegt die Schlagfläche 2, ähnlich wie bei der in der 1 dargestellten Ausführungsform, an dem Hüllenmaterial 5 des Volumenelements 3 an. Im Gegensatz zu der in der 1 dargestellten Ausführungsform und ähnlich wie die in 2 dargestellte Ausführungsform, weist das Musikinstrument jedoch lediglich eine einzelne Schlagfläche 2 auf.
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Darüber hinaus weist die in 3 dargestellte Ausführungsform des Musikinstruments 1 im Gegensatz zu den in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsformen ein in dem Volumenelement 3 angeordnetes Klangelement 7 auf. Das Klangelement 7 ist an der Schlagfläche 2 angeordnet und weist mehrere Klangteile 8 auf, von denen lediglich eines beispielhaft gezeigt ist. Durch die Anordnung des Klangelements 7 an der Schlagfläche 2 wird eine nahezu unmittelbare mechanische Kopplung zwischen dem Klangelement 7 und der Schlagfläche 2 erreicht, was den seitens eines Spielers erforderlichen Aufwand zur Erreichung eines akustischen Effekts minimiert.
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In 4 ist schematisch eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Musikinstruments 1 dargestellt, das eine Griffschlaufe 9 aufweist. Innerhalb des Volumenelements 3 sind zwei Klangelemente 7 an der Schlagfläche 2 angeordnet. Mittels der Griffschlaufe 9 ist das Musikinstrument 1 an einer menschlichen Hand 10 anordenbar.
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Es ist möglich und erfindungsgemäß vorgesehen, dass mit der dargestellten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Musikinstruments 1 sowohl musiziert, als auch gespielt werden kann. Zum Musizieren kann die Schlagfläche 2 mit einem nicht dargestellten geeigneten Schlagmittel, lediglich beispielhaft aufgezählt: einer weiteren Hand, einem Finger, einem Stock etc., geschlagen werden, so dass durch die Schlagfläche 2 und die Klangelemente 7 ein Geräusch erzeugt wird. Darüber hinaus ist es ebenfalls möglich und erfindungsgemäß vorgesehen, dass mit dem Musikinstrument ein nicht dargestellter Ball, lediglich beispielhaft: ein Tennisball, geschlagen werden kann. Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass zwei Spieler jeweils zumindest ein erfindungsgemäßes Musikinstrument 1 an mindestens einer Hand 10 tragen und sich mittels der Musikinstrumente einen Ball zuspielen, so dass bei einem Ballkontakt ein Klang erzeugt wird.
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Um den sensorischen Effekt beim Spielen zu vergrößern ist es ebenfalls möglich und erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Ball besondere technische Merkmale, lediglich beispielhaft: eine Beleuchtung, ein eigenes Tonmodul etc. aufweist.