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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Lenkerfernbedienung für ein Fahrzeug, insbesondere für ein konventionelles Fahrrad oder ein Elektroleichtfahrzeug wie etwa ein E-Bike oder einen Elektroroller.
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Für Fahrzeuge, wie etwa einem konventionellen Fahrrad oder einem Elektroleichtfahrzeug, sind Befestigungsvorrichtungen bekannt, mit deren Hilfe ein Smartphone eines Benutzers an einem Lenker des Fahrzeugs befestigt werden kann. Jedoch sind diese Befestigungsvorrichtungen üblicherweise dafür vorgesehen, an einem Mittelabschnitt eines Bügels des Lenkers befestigt zu werden. Daher muss der Benutzer, um das Smartphone zu bedienen, eine Hand von dem Lenkergriff nehmen. Abgesehen davon, dass durch das Entfernen einer Hand vom Lenkergriff das Lenken des Fahrzeugs erschwert wird, muss der Benutzer während der Bedienung des Smartphones seinen Blick auch auf das Smartphone richten, wodurch seine Aufmerksamkeit für den umliegenden Verkehr verringert wird.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung für ein Fahrzeug bereitzustellen, welche dem Benutzer einen verbesserten Komfort bei der Bedienung eines Smartphones während des Fahrens ermöglicht und zur Erhöhung der Verkehrssicherheit beiträgt.
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Diese Aufgabe wird durch eine Lenkerfernbedienung gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
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Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Eine Lenkerfernbedienung bzw. Lenkerfernbedienungsvorrichtung für ein Fahrzeug, insbesondere ein konventionelles Fahrrad oder ein Elektroleichtfahrzeug wie etwa ein E-(Elektro)-Bike oder einen Elektroroller, umfasst gemäß einem Aspekt eine berührungssensitive Oberfläche zur Entgegennahme einer Benutzeraktion, wobei die Lenkerfernbedienung dazu eingerichtet ist, an einem Lenker des Fahrzeugs befestigt zu werden und mit einem Smartphone zu kommunizieren, und die Lenkerfernbedienung dazu eingerichtet ist, die Benutzeraktion zu ermitteln, und eine Information über die Ermittlung der Benutzeraktion an das Smartphone zu senden. Dabei kann die berührungssensitive Oberfläche Bestandteil eines Multi-Touch-Screens bzw. eines Bildschirms mit Mehrfingergestenerkennung sein.
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Durch das Ausführen der Benutzeraktion bzw. der Betätigung der Lenkerfernbedienung kann der Benutzer somit mit dem Smartphone aus der Ferne interagieren. Unter der Voraussetzung, dass das Smartphone entsprechend konfiguriert ist, beispielsweise indem in dem Smartphone eine Zuordnungstabelle gespeichert ist, in welcher eine jeweilige Benutzeraktion einer Funktion, die von dem Smartphone ausgeführt werden soll, wenn das Smartphone eine Information über die Ermittlung der jeweiligen Benutzeraktion von der Lenkerfernbedienung erhält, zugeordnet ist, kann der Benutzer das Smartphone unter Verwendung der Lenkerfernbedienung fernsteuern. Diese Fernsteuerung des Smartphones kann im Falle, dass die Lenkerfernbedienung in der Nähe eines Lenkergriffs befestigt ist, insbesondere erfolgen, ohne dass der Benutzer seine Hand von dem Lenkergriff nehmen muss und ohne dass er seinen Blick auf das Smartphone und/oder die Lenkerfernbedienung richten muss. Auf diese Weise kann die Verwendung der Lenkerfernbedienung zur Erhöhung der Verkehrssicherheit beitragen.
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Bei einer Ausführungsform ist die berührungssensitive Oberfläche zur kapazitiven Erfassung einer Berührung der berührungssensitiven Oberfläche mit einem Gegenstand oder einer Annäherung eines Gegenstandes an die berührungssensitive Oberfläche eingerichtet, wobei die Lenkerfernbedienung dazu eingerichtet ist, die Berührung des Gegenstands oder die Annäherung des Gegenstands als die Benutzeraktion zu ermitteln.
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Bevorzugt ist die Lenkerfernbedienung dazu eingerichtet, mehrere unterschiedliche Benutzeraktionen zu ermitteln, und eine jeweilige Information über die Ermittlung einer jeweiligen Benutzeraktion an ein Anzeigegerät oder das Smartphone zu senden. Dabei kann die Lenkerfernbedienung insbesondere dazu eingerichtet sein, eine als Geste ausgeführte Benutzeraktion zu ermitteln. Die Gesten, die jeweils als eine bestimmte Benutzeraktion ermittelt bzw. erfasst werden können, umfassen beispielsweise ein Wischen mit dem Finger oder dem Gegenstand über die bzw. auf der berührungssensitiven Oberfläche, ein Drücken bzw. Annähern zweier oder mehrerer Finger auf bzw. an die berührungssensitive Oberfläche, und ein Drücken bzw. Annähern zweier oder mehrerer Finger auf bzw. an die berührungssensitive Oberfläche in Verbindung mit einem anschließenden Auseinanderziehen der Finger auf der berührungssensitiven Oberfläche.
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Die Lenkerfernbedienung kann dazu eingerichtet sein, drahtlos oder drahtgebunden direkt oder indirekt über ein Steuergerät für das Fahrzeug mit dem Anzeigegerät und/oder mit dem Smartphone zu kommunizieren.
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Bevorzugt weist die berührungssensitive Oberfläche eine äußere Schutzschicht auf, welche dazu eingerichtet ist, innere Komponenten der Lenkerfernbedienung gegenüber Witterungseinflüssen zu schützen. Diese äußere Schutzschicht kann beispielweise als eine äußere Glasschicht ausgebildet sein, die zumindest auf der berührungssensitiven Oberfläche vorgesehen ist, um innere Komponenten der Lenkerfernbedienung wie etwa die Steuereinheit gegenüber äußeren Einwirkungen wie etwa mechanischen Einwirkungen zu schützen. Insbesondere kann die Lenkerfernbedienung derart eingerichtet sein, dass sie gegen Witterungseinflüsse wie etwa Regen, Schnee, Hitze, etc. und gegen sonstige von dritter Seite bewirkte Einflüsse wie etwa Vandalismus, Diebstahl, etc. geschützt ist.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die Lenkerfernbedienung ferner zur Steuerung einer elektronischen Komponente des Fahrzeugs eingerichtet, wobei die Lenkerfernbedienung ein Bedienelement zur Manipulation eines Betriebszustands der elektronischen Komponente als Reaktion auf eine Bedienung des Bedienelements umfasst.
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Eine Anzeige- und Eingabeeinrichtung gemäß einer Ausführungsform umfasst eine der vorstehend beschriebenen Lenkerfernbedienungen und ein Smartphone, das dazu eingerichtet ist, die von der Lenkerfernbedienung gesendete Information über die Ermittlung der Benutzeraktion zu empfangen und eine der Benutzeraktion zugeordnete Funktion auszuführen.
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Dabei kann das Smartphone eine Speichereinheit aufweisen, in der eine Zuordnungstabelle gespeichert ist, in welcher eine jeweilige Benutzeraktion einer Funktion, die von dem Smartphone ausgeführt werden soll, wenn das Smartphone eine Information über die Ermittlung der jeweiligen Benutzeraktion von der Lenkerfernbedienung erhält, zugeordnet ist.
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Das Smartphone kann einen Bildschirm aufweisen und dazu eingerichtet sein, ein Videosignal zu erzeugen und basierend auf dem Videosignal ein Bild auf dem Bildschirm anzuzeigen, wobei die der Benutzeraktion zugeordnete Funktion eine Änderung des Bilds auf dem Bildschirm in Abhängigkeit von der empfangenen Information umfasst.
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Dabei kann die einer jeweiligen Benutzeraktion zugeordnete Funktion beispielsweise eine Verschiebung bzw. ein Scrollen eines auf dem Bildschirm des Smartphones dargestellten Bilds bzw. Bildschirminhalts oder eine Vergrößerung bzw. Verkleinerung eines auf dem Bildschirm dargestellten Bilds bzw. Bildschirminhalts bewirken.
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Die Anzeige- und Eingabeeinrichtung kann ferner ein separat von dem Smartphone vorgesehenes, und eine Anzeigeeinheit aufweisendes Anzeigegerät umfassen, welches dazu eingerichtet ist, mit dem Smartphone zu kommunizieren, wobei das Smartphone dazu eingerichtet ist, das erzeugte Videosignal an das Anzeigegerät zu senden, und das Anzeigegerät dazu eingerichtet ist basierend auf dem empfangenen Videosignal ein Bild auf der Anzeigeeinheit anzuzeigen. Dabei kann das Anzeigegerät insbesondere dazu eingerichtet sein, einen Bildschirminhalt des Smartphones auf der Anzeigeeinheit zu spiegeln.
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Bei einer anderen Ausführungsform kann die Anzeige- und Eingabeeinrichtung ferner ein separat von dem Smartphone vorgesehenes, eine Anzeigeeinheit aufweisendes Anzeigegerät, welches dazu eingerichtet ist mit dem Smartphone zu kommunizieren, und ein Steuergerät für das Fahrzeug umfassen, wobei das Steuergerät dazu eingerichtet ist, mit dem Anzeigegerät und dem Smartphone zu kommunizieren, das Smartphone dazu eingerichtet ist, das erzeugte Videosignal an das Steuergerät zu senden, das Steuergerät dazu eingerichtet ist zumindest einen Teil des empfangenen Videosignals an das Anzeigegerät zu senden, und das Anzeigegerät dazu eingerichtet ist basierend auf dem empfangenen zumindest einen Teils des Videosignal ein Bild auf der Anzeigeeinheit anzuzeigen. Dabei kann das Anzeigegerät insbesondere dazu eingerichtet sein, einen Bildschirminhalt des Smartphones auf der Anzeigeeinheit zu spiegeln.
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Durch das Vorsehen der Lenkerfernbedienung und durch die oben beschriebene Spiegelung des Bildschirminhalts des Smartphones auf der Anzeigeeinheit des Anzeigegeräts kann der Fahrer durch Ausführen der Benutzeraktion, die von der Lenkerfernbedienung ermittelt wird, mit seinem Smartphone interagieren, ohne dass er seine Hände vom Lenker nehmen muss. Stattdessen kann er ausschließlich mittels seines Daumens die Lenkerfernbedienung und damit indirekt das Smartphone bedienen. Dazu kann sich das Smartphone zwar auch im Sichtfeld des Fahrers bzw. Benutzers befinden, dies ist jedoch nicht erforderlich. Demzufolge kann das Smartphone an einem sichereren Ort, beispielsweise in einer besonders geschützten, mit einem Sichtfenster versehenen und an der Lenkerstange montierten Smartphone-Hülle, oder an einem komfortableren Ort, wie etwa in einem Rucksack des Fahrers, verstaut und ohne Möglichkeit einer direkten Bedienung durch den Benutzer aufbewahrt werden.
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Wenn die berührungssensitive Lenkerfernbedienung wie oben beschrieben zusätzlich die äußere Schutzschicht aufweist und die berührungssensitive Oberfläche zudem derart ausgebildet, dass sie eine Benutzeraktion erfassen kann, selbst wenn die Hand bzw. die Finger, mit denen die Benutzeraktion ausgeführt wird, mit einem Handschuh bedeckt sind, kann durch das Vorsehen der erfindungsgemäßen Lenkerfernbedienung außerdem das für solche Anwendungsfälle nicht optimierte Benutzerinterface des Smartphones wie etwa dessen Touchscreen um ein fahrzeugspezifisches Benutzerinterface erweitert werden.
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Bevorzugt ist auf dem Smartphone eine Software zur Steuerung einer elektronischen Fahrzeugkomponente des Fahrzeugs installiert, wobei die der Benutzeraktion zugeordnete Funktion ein Senden eines Befehls zur Steuerung der elektronischen Fahrzeugkomponente an das Steuergerät umfasst.
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Eine Anordnung gemäß einer Ausführungsform umfasst die vorstehend beschriebene Anzeige- und Eingabeeinrichtung und eine elektronische Fahrzeugkomponente, wobei das Steuergerät dazu eingerichtet ist, mit der elektronischen Fahrzeugkomponente zu kommunizieren, und basierend auf dem Befehl zur Steuerung der elektronischen Fahrzeugkomponente, der von dem Smartphone gesendet wird, die elektronische Fahrzeugkomponente zu steuern.
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Ein Fahrzeug gemäß einer Ausführungsform, welches als ein konventionelles Fahrrad oder ein Elektroleichtfahrzeug wie etwa ein E-Bike oder ein Elektroroller ausgebildet ist, umfasst die oben beschriebene Anordnung, wobei die Lenkerfernbedienung und das Anzeigegerät an einem Lenker des Fahrzeugs montiert sind. Dabei ist die Lenkerfernbedienung bevorzugt in der Nähe eines Griffs des Lenkers montiert, so dass der Benutzer bzw. Fahrer die Lenkerfernbedienung bedienen kann, ohne seine Hand von dem Lenkergriff zu nehmen.
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Im Folgenden wird anhand der zugehörigen Zeichnung eine Ausführungsform einer Lenkerfernbedienung näher beschrieben.
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1 veranschaulicht eine Anordnung, welche eine erfindungsgemäße Lenkerfernbedienung, ein Smartphone, ein Anzeigegerät, ein Steuergerät, eine Halterung und ein Fahrzeug umfasst.
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Die in 1 gezeigte Lenkerfernbedienung bzw. Lenkerfernbedienungsvorrichtung 1 ist zur Verwendung bei einem Fahrzeug 10, insbesondere einem konventionellen Fahrrad oder einem Elektroleichtfahrzeug wie etwa einem E-Bike oder einem Elektroroller oder einem ähnlichen Fahrzeug vorgesehen. Die Lenkerfernbedienung 1 weist eine Befestigungsvorrichtung, beispielsweise eine Klemmvorrichtung oder Ähnliches auf, um an einem Teil des Fahrzeugs 10 befestigt bzw. montiert werden zu können.
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In dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Lenkerfernbedienung 1 mittels der Befestigungsvorrichtung an einem Lenker 11 des Fahrzeugs 10 in der Nähe eines Lenkergriffs 12 angebracht, so dass ein Benutzer die Lenkerfernbedienung 1 beispielsweise mit seinem Daumen bedienen kann, ohne die Hand von dem Lenkergriff 12 zu nehmen.
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Die Lenkerfernbedienung 1 weist einen Multi-Touch-Screen bzw. einen Bildschirm mit Mehrfingergestenerkennung auf, der eine berührungssensitive Oberfläche 2 aufweist, um eine Benutzeraktion entgegenzunehmen bzw. zu erfassen. Der Multi-Touch-Screen bzw. dessen berührungssensitive Oberfläche 2 ist insbesondere zur kapazitiven Erfassung, beispielsweise mittels einer projiziert-kapazitiven Technologie (engl.: Projected Capacitive Technology), oder zur optischen Erfassung einer Berührung der berührungssensitiven Oberfläche 2 mit einem Gegenstand oder einer Annäherung eines Gegenstandes an die berührungssensitive Oberfläche 2 eingerichtet.
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Beispiele für die Benutzeraktion, die von der berührungssensitiven Oberfläche 2 entgegengenommen bzw. erfasst werden kann, umfassen eine Berührung bzw. ein Drücken der berührungssensitiven Oberfläche 2 mit einem oder mehreren Finger oder einem Gegenstand, eine Annäherung an die berührungssensitive Oberfläche mit einem oder mehreren Fingern, und Gesten, die mit einem oder mehreren Fingern ausgeführt werden können.
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Die Gesten, die jeweils als eine bestimmte Benutzeraktion erfasst werden können, umfassen beispielsweise ein Wischen mit dem Finger oder dem Gegenstand über die bzw. auf der berührungssensitwen Oberfläche 2, ein Drücken bzw. Annähern zweier oder mehrerer Finger auf bzw. an die berührungssensitive Oberfläche 2, und ein Drücken bzw. Annähern zweier oder mehrerer Finger auf bzw. an die berührungssensitive Oberfläche 2 in Verbindung mit einem anschließenden Auseinanderziehen der Finger auf der berührungssensitiven Oberfläche 2.
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Der Multi-Touch-Screen ist dazu eingerichtet, bei Entgegennahme bzw. Erfassung der jeweiligen Benutzeraktion ein der Benutzeraktion entsprechendes Signal zu erzeugen und das erzeugte Signal an eine nicht gezeigte Steuereinheit der Lenkerfernbedienung 1 zu senden.
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Die Steuereinheit der Lenkerfernbedienung 1 ist dazu eingerichtet, mit dem Smartphone 3 bzw. mit einer auf dem Smartphone 3 ausgeführten Anwendung, und/oder mit dem Steuergerät 30 und/oder einem Anzeigegerät 20 zu kommunizieren. Dabei kann die Kommunikation der Lenkerfernbedienung 1 mit dem Smartphone 3 und/oder dem Steuergerät 30 und/oder dem Anzeigegerät 20 drahtgebunden oder drahtlos erfolgen.
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Weiterhin ist die Steuereinheit dazu eingerichtet, basierend auf dem jeweiligen Signal, das von dem Multi-Touch-Screen bei Erfassung der jeweiligen Benutzeraktion gesendet wird, die jeweils ausgeführte Benutzeraktion zu erkennen bzw. zu ermitteln, und eine Nachricht an das Smartphone 3 und/oder das Steuergerät 30 und/oder das Anzeigegerät 20 zu senden, die eine Information über die Ermittlung der jeweiligen Benutzeraktion enthält.
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Zur drahtgebundenen Kommunikation mit dem Smartphone 3 kann die Lenkerfernbedienung 1 beispielsweise einen nicht gezeigten USB-Anschluss aufweisen, an den ein Ende eines USB-Kabels angeschlossen ist, und ein anderes Ende des USB-Kabels an einen USB-Anschluss des Smartphones 3 angeschlossen ist. Die drahtgebundene Kommunikation mit dem Steuergerät 30 kann beispielsweise wie in 1 veranschaulicht mittels eines Kabels 40 erfolgen, das an die Lenkerfernbedienung 1 und das Steuergerät 30 angeschlossen ist. Dabei können die Lenkerfernbedienung 1, das Steuergerät 30 und das Kabel 40 derart eingerichtet sein, dass die Kommunikation zwischen der Lenkerfernbedienung 1 und dem Steuergerät 30 anhand eines als CAN-(Controller Area Network)-Bus ausgebildeten Datenbussystems erfolgt.
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Zur drahtlosen Kommunikation kann die Lenkerfernbedienung 1 eine nicht gezeigte Antenne aufweisen, um beispielsweise mittels Bluetooth oder eines anderen Standards zur drahtlosen Datenübertragung über kurze Distanzen Nachrichten bzw. Daten an das Smartphone 3 und/oder das Steuergerät 30 und/oder das Anzeigegerät 20, die jeweils ebenfalls mit einer entsprechenden Antenne ausgerüstet sind, zu senden und/oder von diesen zu empfangen.
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Das Smartphone 3 weist eine nicht gezeigte Speichereinheit auf, in der eine Zuordnungstabelle gespeichert ist, in welcher eine jeweilige Benutzeraktion einer Funktion, die von dem Smartphone 3 ausgeführt werden soll, wenn das Smartphone 3 eine Information über die Ermittlung der jeweiligen Benutzeraktion von der Lenkerfernbedienung 1 erhält, zugeordnet ist.
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Die den jeweiligen Benutzeraktionen zugeordneten jeweiligen Funktionen können beispielsweise ein Starten einer bestimmten auf dem Smartphone 3 installierten Anwendung, eine Änderung eines auf einem Bildschirm des Smartphones 3 angezeigten Bildschirminhalts oder Ähnliches umfassen.
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Das Smartphone 3, das einen Bildschirm 4 aufweist, ist dazu eingerichtet, ein Videosignal zu erzeugen, und basierend auf dem erzeugten Videosignal ein Bild auf dem Bildschirm 4 anzuzeigen. Dabei kann die einer jeweiligen Benutzeraktion zugeordnete Funktion beispielsweise eine Verschiebung bzw. ein Scrollen eines auf dem Bildschirm des Smartphones 3 dargestellten Bildschirminhalts oder eine Vergrößerung bzw. Verkleinerung eines auf dem Bildschirm dargestellten Bildschirminhalts bewirken.
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Wenn ein Benutzer die Lenkerfernbedienung 1 betätigt, indem er eine bestimmte Benutzeraktion durchführt, wird die Art der bestimmten Benutzeraktion von der Lenkerfernbedienung 1 ermittelt, und die Steuereinheit der Lenkerfernbedienung 1 sendet eine Nachricht mit einer Information über die Ermittlung der bestimmten Benutzeraktion an das Smartphone 3 oder das Anzeigegerät 20.
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Das Anzeigegerät 20 ist dazu eingerichtet bei Empfang der Nachricht mit der Information über die Ermittlung der bestimmten Benutzeraktion von der Lenkerfernbedienung 1 eine bestimmte, dieser Benutzeraktion zugeordnete Funktion auszuführen, wobei diese bestimmte Funktion beispielsweise eine Änderung einer Anzeige auf einer Anzeigeeinheit 21 des Anzeigegeräts 20 bewirken kann.
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Bei Empfang der Nachricht mit der Information über die Ermittlung der bestimmten Benutzeraktion von der Lenkerfernbedienung 1 ermittelt das Smartphone 3 anhand der Zuordnungstabelle welche Funktion dieser bestimmten Benutzeraktion zugeordnet ist, und führt die ermittelte zugeordnete Funktion aus.
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Durch das Ausführen der Benutzeraktion bzw. der Betätigung der Lenkerfernbedienung 1 kann der Benutzer somit eine Fernbedienung des Smartphones 3 durchführen bzw. das Smartphone 3 aus der Ferne steuern. Insbesondere verarbeitet das Smartphone 3 die Nachricht über die Ermittlung der bestimmten Benutzeraktion, die es von der Lenkerfernbedienung 1 empfängt, auf ähnliche bzw. gleiche Weise wie wenn der Benutzer den entsprechenden Befehl zur Durchführung der Funktion mittels einer direkt an dem Smartphone 3 vorgesehenen Eingabevorrichtung wie etwa einem Touchscreen oder einem Betätigungsknopf des Smartphones 3 in das Smartphone 3 eingegeben hätte.
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In der in 1 gezeigten Ausführungsform ist das Steuergerät 30 mittels einer Halterung 50, die an einer Mitte des Bügels des Lenkers 11 befestigt ist, an dem Fahrzeug 10 angebracht. Bei einer anderen Ausführungsform kann das Steuergerät 30 auch an einem anderen Teils des Fahrzeugs 10 wie etwa einem Rahmen des Fahrzeugs 10 angebracht sein.
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Das Steuergerät 30 ist dazu eingerichtet, mit zumindest einer nicht dargestellten elektronischen Fahrzeugkomponente des Fahrzeugs 10 drahtlos oder drahtgebunden zu kommunizieren, beispielsweise über ein nicht dargestelltes Verbindungskabel zwischen dem Steuergerät 30 und der elektronischen Fahrzeugkomponente, und einen Befehl zur Steuerung der elektronischen Fahrzeugkomponente an diese zu senden. Beispiele für derartige elektronische Fahrzeugkomponenten umfassen eine Lenkung des Fahrzeugs, einen elektrischen Antriebsmotor des Fahrzeugs, eine elektronische Schaltung des Fahrzeugs, ein Licht wie etwa ein Vorder- oder eine Rücklicht des Fahrzeugs und Ähnliches.
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Bei einer Ausführungsform ist auf dem Smartphone 3 eine Software zur Steuerung der zumindest einen elektronischen Fahrzeugkomponente installiert. In diesem Fall kann die in der Zuordnungstabelle des Smartphones 3 einer jeweiligen Benutzeraktion zugeordnete Funktion eine Funktion umfassen, bei deren Ausführung das Smartphone 3 einen der jeweiligen Benutzeraktion zugeordneten Befehl zur Steuerung der zumindest einen Fahrzeugkomponente an das Steuergerät 30 sendet. Weiterhin ist bei dieser Ausführungsform das Steuergerät 30 dazu eingerichtet, bei Empfang des Befehls von dem Smartphone 3 basierend auf dem empfangenen Befehl einen Befehl zur Steuerung der elektronischen Fahrzeugkomponente an die elektronische Fahrzeugkomponente zu senden.
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Mit anderen Worten kann eine Benutzeraktion, die von der Lenkerfernbedienung 1 ermittelt wird, einem bestimmten Befehl zur Steuerung der zumindest einen elektronischen Fahrzeugkomponente entsprechen. Dieser Befehl, der in Form der Benutzeraktion in die Lenkerfernbedienung 1 eingegeben wird, wird über das Smartphone 3 an das Steuergerät 30 weitergeleitet, welches den Befehl verarbeitet und einen entsprechenden Befehl an die jeweilige elektronische Fahrzeugkomponente sendet, wodurch diese gesteuert wird. Somit kann mittels der Lenkerfernbedienung 1 auch die zumindest eine elektronische Fahrzeugkomponente gesteuert werden.
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Beispiele für den Befehl zur Steuerung der elektronischen Fahrzeugkomponente, der einer bestimmten Benutzeraktion bzw. Betätigung der Lenkerfernbedienung 1 zugeordnet ist, umfassen einen Befehl an eine als ein Antriebsmotor ausgebildete elektronische Fahrzeugkomponente, eine Leistung bzw. einen Unterstützungsgrad des Antriebsmotors zu erhöhen oder zu verringern, einen Befehl an eine als Lenkung ausgebildete elektronische Fahrzeugkomponente, das Fahrzeug 10, welches beispielsweise als elektrischer Rollstuhl ausgebildet ist, eine Lenkvorrichtung derart zu betätigen, dass das Fahrzeug 10 nach links oder rechts bewegt wird, einen Befehl an eine als elektronische Schaltung ausgebildete elektronische Fahrzeugkomponente, einen Gang höher oder niedriger zu schalten, und einen Befehl an eine als Licht ausgebildete elektronische Fahrzeugkomponente, eine Lampe des Lichts einzuschalten oder auszuschalten.
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Durch die Ausgestaltung, bei der auf dem Smartphone 3 eine Software zur Steuerung der zumindest einen elektronischen Fahrzeugkomponente installiert ist, können mittels der Lenkerfernbedienung 1 von Smartphone-Betriebssystemen bereitgestellte Mechanismen für die Benutzerinteraktion von körperlich behinderten Personen genutzt werden, ohne das Smartphone 3 selbst zu bedienen. Insbesondere werden die für diese Personen von dem Fahrzeug 10 und von Smartphone-Betriebssystemen bereitgestellten Möglichkeiten zur Benutzereingabe (z. B. Joystick für Rollstuhlfahrer) nunmehr durch die Lenkerfernbedienung 1 des Fahrzeugs 10 abgebildet, wodurch dem eingeschränkten Bewegungs- und Funktionsumfang der körperlich behinderten Personen im Fahrzeug-Betriebszustand Rechnung getragen werden kann.
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In dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Anzeigegerät 20 an dem Steuergerät 30 befestigt, welches wiederum mittels der Halterung 50 an dem Fahrzeug 10 befestigt ist. Bei einer nicht gezeigten Ausführungsform kann das Anzeigegerät 20 auch direkt an einer Halterung, die an dem Lenker 11 befestigt ist, angebracht sein.
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Das Anzeigegerät 20 weist die Anzeigeeinheit 21 auf und ist dazu eingerichtet, mit dem Smartphone 3 und/oder dem Steuergerät 30 drahtlos oder drahtgebunden zu kommunizieren.
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Zur drahtgebundenen Kommunikation mit dem Smartphone 3 kann das Anzeigegerät 20 beispielsweise einen nicht gezeigten USB-Anschluss aufweisen, an den ein Ende eines USB-Kabels 41 angeschlossen ist, und ein anderes Ende des USB-Kabels 41 an das Smartphone 3 angeschlossen ist. Die drahtgebundene Kommunikation mit dem Steuergerät 30 kann beispielsweise wie in 1 veranschaulicht mittels jeweiliger nicht dargestellter Kontakte des Steuergeräts 30 und des Anzeigegeräts 20, die direkt miteinander in Kontakt sind, oder mittels eines nicht dargestellten Kabels erfolgen, das an das Anzeigegerät 20 und das Steuergerät 30 angeschlossen ist. Dabei können das Anzeigegerät 20 und das Steuergerät 30 derart eingerichtet sein, dass die Kommunikation zwischen diesen beiden Geräten anhand eines als CAN-(Controller Area Network)-Bus ausgebildeten Datenbussystems erfolgt.
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Zur drahtlosen Kommunikation kann das Anzeigegerät 20 eine nicht gezeigte Antenne aufweisen, um beispielsweise mittels Bluetooth oder eines anderen Standards zur drahtlosen Datenübertragung über kurze Distanzen Nachrichten bzw. Daten an das Smartphone 3 und/oder das Steuergerät 30, die beide ebenfalls mit einer entsprechenden Antenne ausgerüstet sind, zu senden und/oder von diesen zu empfangen.
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Das Smartphone 3 kann dazu eingerichtet sein, das erzeugte Videosignal oder zumindest einen Teil davon an das Anzeigegerät 20 zu senden, und das Anzeigegerät 20 kann dazu eingerichtet sein, basierend auf dem von dem Smartphone 3 gesendeten Videosignal ein Bild auf der Anzeigeeinheit 21 anzuzeigen. Mit anderen Worten kann bei dieser Ausführungsform der Bildschirminhalt des Smartphones 3 auf der Anzeigeeinheit des Anzeigegeräts 20 gespiegelt werden. Insbesondere kann somit ein von dem Smartphone 3 generierter Bildschirminhalt auf einer im Sichtfeld des Fahrers befindlichen Anzeigeeinheit 21 des Anzeigegeräts 20 dargestellt werden, ohne dass sich das Smartphone 3 selber in unmittelbarer Nähe bzw. ebenfalls im Sichtfeld des Benutzers bzw. Fahrers befinden muss.
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Das Smartphone 3 kann alternativ oder zusätzlich dazu eingerichtet sein, das selbst erzeugte Videosignal oder zumindest einen Teil davon an das Steuergerät 30 zu senden. In diesem Fall ist das Steuergerät 30 dazu eingerichtet, das empfangene Videosignal, das von dem Smartphone 3 gesendet wurde, zu verarbeiten und zumindest einen Teil des verarbeiteten Videosignals an das Anzeigegerät 20 weiterzuleiten, welches dazu eingerichtet ist, basierend auf dem von dem Steuergerät 30 gesendeten verarbeiteten Videosignal ein Bild auf der Anzeigeeinheit 21 anzuzeigen. Somit kann auch bei dieser Ausführungsform der Bildschirminhalt des Smartphones 3 auf der Anzeigeeinheit 21 des Anzeigegeräts 20 gespiegelt werden.
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Durch das Vorsehen der Lenkerfernbedienung 1 und durch die Spiegelung des Bildschirminhalts des Smartphones 3 auf der Anzeigeeinheit 21 des Anzeigegeräts 20 kann der Fahrer durch Ausführen der Benutzeraktion, die von der Lenkerfernbedienung 1 ermittelt wird, mit seinem Smartphone 3 interagieren, ohne dass er seine Hände vom Lenker 11 nehmen muss. Stattdessen kann er ausschließlich mittels seines Daumens die Lenkerfernbedienung 1 und damit indirekt das Smartphone 3 bedienen. Dazu kann sich das Smartphone 3 zwar auch im Sichtfeld des Fahrers bzw. Benutzers befinden, dies ist jedoch nicht erforderlich. Demzufolge kann das Smartphone 3 an einem sichereren Ort, beispielsweise in einer besonders geschützten, mit einem Sichtfenster versehenen und an der Lenkerstange montierten Smartphone-Hülle, oder an einem komfortableren Ort, wie etwa in einem Rucksack des Fahrers, verstaut und ohne Möglichkeit einer direkten Bedienung durch den Benutzer aufbewahrt werden.
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Bevorzugt weist die Lenkerfernbedienung 1 eine nicht dargestellte äußere Schutzschicht wie etwa eine äußere Glasschicht auf, die zumindest auf der berührungssensitiven Oberfläche 2 vorgesehen ist, um innere Komponenten der Lenkerfernbedienung 1 wie etwa die Steuereinheit gegenüber äußeren Einwirkungen wie etwa mechanischen Einwirkungen zu schützen. Insbesondere ist die Lenkerfernbedienung 1 derart eingerichtet, dass sie gegen Witterungseinflüsse wie etwa Regen, Schnee, Hitze, etc. und gegen sonstige von dritter Seite bewirkte Einflüsse wie etwa Vandalismus, Diebstahl, etc. geschützt ist.
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Des Weiteren ist die Lenkerfernbedienung 1 bzw. deren berührungssensitive Oberfläche 2 derart ausgebildet, dass sie eine Benutzeraktion erfassen kann, selbst wenn die Hand bzw. die Finger, mit denen die Benutzeraktion ausgeführt wird, mit einem Handschuh bedeckt ist. Durch das Vorsehen der erfindungsgemäßen Lenkerfernbedienung 1 kann somit das für solche Anwendungsfälle nicht optimierte Benutzerinterface des Smartphones 3 wie etwa dessen Touchscreen um ein fahrzeugspezifisches Benutzerinterface erweitert werden.
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Gemäß einer Ausführungsform weist die Lenkerfernbedienung 1 ferner zumindest ein nicht dargestelltes Bedienelement auf, welches beispielsweise als elektromechanischer Taster wie etwa ein Druckknopf ausgebildet ist, der von dem Benutzer bzw. Fahrer betätigt werden kann. Die Steuereinheit der Lenkerfernbedienung 1 ist dazu eingerichtet, eine Betätigung des Bedienelements zu ermitteln, und basierend auf der Ermittlung der Betätigung des Bedienelements eine der Betätigung des Bedienelements zugeordnete Aktion auszuführen.
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Bei einer Ausführungsform ist das Bedienelement zur Manipulation eines Betriebszustands der zumindest einen elektronischen Fahrzeugkomponente als Reaktion auf eine Bedienung bzw. Betätigung des Bedienelements eingerichtet. Dabei kann die der Betätigung des Bedienelements zugeordnete Aktion ein Senden eines Befehls zur Steuerung der zumindest einen elektronischen Fahrzeugkomponente an die zumindest eine elektronische Fahrzeugkomponente umfassen. Alternativ dazu kann die der Betätigung des Bedienelements zugeordnete Aktion ein Senden eines Befehls zur Steuerung der zumindest einen elektronischen Fahrzeugkomponente an das Steuergerät 30 umfassen, welches dazu eingerichtet, den Befehl, der von der Lenkerfernbedienung 1 gesendet wurde, zu verarbeiten und basierend auf dem empfangenen Befehl die elektronische Fahrzeugkomponente zu steuern.
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Bei einer anderen Ausführungsform kann die der Betätigung des Bedienelements zugeordnete Aktion ein Senden einer Nachricht mit einer Information über die Ermittlung der Betätigung des Bedienelements an das Smartphone 3 umfassen. In diesem Fall ist in der Zuordnungstabelle des Smartphones 3 der Betätigung des Bedienelements eine Funktion zugeordnet, die das Smartphone 3 ausführt, wenn es die Nachricht mit der Information über die Ermittlung der Betätigung des Bedienelements von dem Bedienelement empfängt.