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Die Erfindung betrifft einen Pflanzbehälter, der zu einem Pflanzturm zusammensetzbar ist für die gärtnerische und landwirtschaftliche Nutzung weg von der Fläche in die Höhe.
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Pflanztürme sind bekannt. So wird in der
DE 20 2013 002 569 U1 vorgeschlagen, korbförmige Teile mit Pflanzerde zu füllen und aufeinander zu stellen. Als Materialien für die Pflanzkörbe werden Geflechte aus Weiden, Kunststoff oder Metall vorgeschlagen. Zur Bewässerung ist ein mit Löchern versehenes durch alle Körbe geführtes Bewässerungs- und Stabilisierungsrohr vorgesehen.
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Aus der
US 2013/0152468 A1 ist ein Pflanzturm bekannt, bei dem Pflanzschalen in ein Gerüst einhängbar sind.
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Derartige Pflanztürme sind in erster Linie als Solitärturm Blickfang im öffentlichen Raum, im Garten und auf Terrassen geeignet. Sie bedürfen aufgrund der geringen Mengen an Pflanzsubstrat einer intensiven Pflege, insbesondere einer ausgewogenen Bewässerung. Bei großen Niederschlägen kommt es zudem zum Ausspülen von Pflanzsubstrat.
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Weiter ist es bekannt, zur Bewässerung von Lärmschutzwänden in die Lärmschutzwand Pflanzkübel zu integrieren (
DE 196 48 874 C1 ). Bekannt sind auch die vertikalen Gärten von Patrick Blanc, bei denen die Pflanzen in einer Schicht aus synthetischem Filz gehalten werden und ständig von oben kommenden Wasser umspült werden (vgl.
www.designlines.de, Patrick Blanc, Interview Norman Kietzmann 2009).
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Auch diese Lösungen sind technisch aufwendig und nicht für eine massenhafte Anwendung geeignet.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Pflanzbehälter, insbesondere einen Pflanzturm vorzuschlagen, der einfach im Aufbau ist, der sich durch Langlebigkeit auszeichnet, der sowohl gärtnerisch als auch landwirtschaftlich nutzbar ist, und kombinationsfähig ist.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1, vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche. Verwendungen benennt Anspruch 15.
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Erfindungsgemäß wird ein Pflanzbehälter vorgeschlagen, der besteht aus einem Hohlkörper, dessen Wandung mindestens abschnittsweise aus übereinander und dabei waagrecht angeordneten Z-Profilen zusammengesetzt ist oder aus einem spiralförmig in der Höhe verlaufenden Z-Profil besteht, wobei die Z-Profile einen ebenen Mittelabschnitt und davon entgegengesetzt abgewinkelte Schenkel aufweisen oder eine Sinusform mit in entgegengesetzte Richtung weisenden Schenkeln und
das Zusammensetzen der Z-Profile zur Bildung einer Wandung derart vorgenommen ist, dass zwischen dem äußeren nach oben weisenden Schenkel eines unteren Z-Profils und dem inneren nach unten weisenden Schenkel des darüber verlaufenden Z-Profils ein Freiraum zum Einbringen von Saatgut und/oder Pflanzen in das den Hohlraum ausfüllende Pflanzsubstrat verbleibt.
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Bevorzugt weisen die Schenkel der Z-Profile die gleiche Höhe auf.
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Bei einem abgewinkelten Z-Profil weisen die Schenkel bevozugt die gleiche Höhe (H) und der Mittelabschnitt die gleiche Länge (L) wie die Höhe (H) der Schenkel auf.
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Die Z-Profile können aus Kunststoff oder Aluminium bestehen, wobei Aluminium der Vorzug gegeben wird, um langlebige Pflanzbehälter zu erstellen.
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Die Verwendung von Z-Profilen hat den Vorteil, dass das Pflanzsubstrat durch die Schenkel zurückgehalten wird, so dass ein Ausspülen von Pflanzsubstrat weitestgehend vermieden wird.
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Bei Verwendung von rechtwinklig abgewinkelten Schenkeln weist der Pflanzbehälter eine glatte Wandung auf, die nur von den waagerechten Freiräumen zum Säen und Pflanzen unterbrochen ist.
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Bei einer bevorzugten Ausführung ist der Hohlkörper quaderförmig und vollständig aus Z-Profilen zusammengesetzt. Dabei werden stangenförmige Z-Profile zur Bildung der senkrecht aufeinander stoßenden benachbarten Wandungen eingesetzt. Der nach oben weisende Schenkel des Z-Profils weist im Stangenendbereich, dem Eckbereich des Hohlkörpers, beidseitig einen Teilschlitz auf. Analog ist der nach unten weisende Schenkel ausgebildet. Dabei sind die Teilschlitze derart angeordnet, dass jeweils die Teilschlitze der aufeinanderliegenden Z-Profile der aufeinanderstoßenden Wandungen unter Bildung von Formschluss ineinandergreifen.
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Die Teilschlitzhöhen weisen mindestens die Hälfte der Höhen (H) der Schenkel auf, so dass sich die Z-Profile nicht nur in den Teilschlitzen kontaktieren sondern ein Abschnitt der Stegkanten auch auf einem Mittelabschnitt des Z-Profils aufliegt oder umgekehrt.
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Dabei ist die Breite (B) der Teilschlitze geringfügig größer als die Dicke (D) der Schenkel.
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Dieser quaderförmige Pflanzbehälter zeichnet sich durch hohe Stabilität aus und ist bis in jede sinnvolle Höhe aufbaubar.
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Da die stangenförmigen Z-Profile alle gleich sind, ist ihre Produktion effektiv und der Vertrieb kann in Bündeln vorgenommen werden in Abhängigkeit von der gewünschten Höhe – ein echter Baumarktknüller.
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Bei großen Hohlkörperhöhen können zueinander in der Höhe beabstandete Laufstege vorgesehen sein, die in die nach oben weisenden Schenkel einhängbar sind.
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Bei einer speziellen Ausführung können die abgewinkelten Z-Profile auch aus zusammengelegten Winkelprofilen gebildet werden.
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Über die Anordnung der Teilschlitze und die Länge der Z-Profile lassen sich auch spezielle Formen von Hohlkörpern gestalten, z. B. nach oben zulaufende.
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Für spezielle Anwendungsfälle der Pflanzenzucht kann bei einem quaderförmigen Hohlkörper auch nur eine oder zwei Wandungen aus stangenförmigen Z-Profilen gebildet sein, die dann beidseitig in Z-Schlitze von senkrecht angeordneten U-Profilen oder Platten einsteckbar und herausziehbar angeordnet sind.
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Weiter sieht eine Ausführung vor, dass für einen zylinderförmigen Hohlkörper ringförmig ausgebildete Z-Profile zur Bildung der Wandung eingesetzt sind, wobei zwischen den Z-Profilen in der Höhe Abstandshalter eingesetzt sind.
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Das spiralförmig angeordnete Z-Profil kann zur Ausbildung eines zylinderförmigen oder kegelstumpfförmigen Hohlkörpers genutzt werden, wobei zwischen den Spiralbögen des Z-Profils in der Höhe ebenfalls Abstandshalter eingesetzt sind.
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Bei einer entsprechenden Größe der Pflanzbehälter kann es sinnvoll sein, Sä-, Bearbeitungs- und/oder Erntemaschinen einzusetzen. Diese können die Oberkante eines nach oben weisenden Schenkels als Fahrweg nutzen, indem sie in diesen eingehängt werden.
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Als Pflanzsubstrat werden bevorzugt wasserdurchlässige und wasserspeichernde Materialien oder Zuschläge eingesetzt, z. B. Kies und/oder Sand.
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Eine weitere Ausgestaltung des Pflanzbehälters sieht vor, dass die Hohlkörper bodenseitig ein Wassersammelbecken aufweisen und das Wasser mittels einer Leitung und Pumpe oben in die Hohlkörper einspeisbar. Das garantiert eine bestmögliche Ausnutzung der Ressource Wasser.
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Neben der Gewinnung von Nutzpflanzen bzw. Erntegut oder die Verwendung als bepflanzter Blickfang sind die Pflanzbehälter auch miteinander kombinierbar durch Zusammenstellen und können so Wände oder Grundstücksbegrenzungen bilden.
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Weiterhin sind die Pflanzbehälter auch bei der Abwasserreinigung einsetzbar.
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Ein weiterer Vorteil der vorgeschlagenen Pflanzbehälter besteht darin, dass sie auch in Gebieten einsetzbar sind, wo ansonsten keine oder nur aufwendig landwirtschaftliche Produktion betrieben werden kann. Ebenso können sie temporär zur Versorgung in Krisengebieten eingesetzt werden und stehen nach dem Abbau erneut zur Verwendung zur Verfügung.
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Die Erfindung soll an Ausführungsbeispielen erläutert werden. Es zeigen:
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1 die Ecklösung für einen quaderförmigen Pflanzbehälter,
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2 einen Schnitt durch einen Pflanzbehälter mit abgewinkeltem Z-Profil,
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3 die Teilschlitzanordnung im Endbereich,
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4 einen Pflanzbehälter mit einer Wand aus Z-Profilen,
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5 einen Schnitt durch einen Pflanzbehälter mit sinusförmigem Z-Profil und
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6 einen spiralförmig aufgebauten Pflanzbehälter.
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1 zeigt die Ecklösung für einen quaderförmigen Pflanzbehälter bestehend aus einem Hohlkörper 1, dessen Wandungen 2 aus übereinander und dabei waagerecht angeordneten stangenförmigen Z-Profilen 3 gleicher Länge zusammengesetzt sind.
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Die Z-Profile 3 weisen hier einen ebenen Mittelabschnitt 6 und davon entgegengesetzt abgewinkelte Schenkel 4, 5 auf. Der Schenkel 4 weist nach oben und der Schenkel 5 nach unten. Die Schenkel 4, 5 weisen die gleiche Höhe (H) auf und der Mittelabschnitt 6 die gleiche Länge (L), d. h. L = H.
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Das Zusammensetzen der Z-Profile 3 zur Bildung der Wandungen 2.1 und 2.2, die senkrecht aufeinander stoßen, ist derart vorgenommen, dass zwischen dem äußeren nach oben weisenden Schenkel 4 eines unteren Z-Profils 3 und dem inneren nach unten weisenden Schenkel 5 des darüber angeordneten Z-Profils 3 ein Freiraum 7 zum Einbringen von Saatgut und/oder Pflanzen in das den Hohlkörper 1 ausfüllende Pflanzsubstrat 8 verbleibt.
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Dazu weisen die nach oben weisende Schenkel 4 im Stangenendbereich, dem Eckbereich des Hohlkörpers 1, beidseitig einen Teilschlitz 9 und deren nach unten weisende Schenkel 5 im Stangenendbereich, dem Eckbereich des Hohlkörpers 1, beidseitig einen Teilschlitz 10 auf, wobei die Teilschlitze 9 und 10 derart angeordnet sind, dass jeweils die Teilschlitze 9 und 10 der aufeinanderliegenden Z-Profile 3 der Wandung 2.1 und der Wandung 2.1 unter Bildung von Formschluss ineinandergreifen.
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Die Teilschlitzhöhen weisen mindestens die Hälfte der Höhen (H) der Schenkel 4, 5 auf, so dass sich die Z-Profile 3 nicht nur in den Teilschlitzen 9, 10 kontaktieren, sondern ein Abschnitt der Stegkanten auch auf dem Mittelabschnitt 6 aufliegt oder umgekehrt.
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2 zeigt schematisch einen Schnitt durch einen quaderförmigen Pflanzbehälter. Das Zusammensetzen der Z-Profile 3 zur Bildung einer Wandung 2 ist derart vorgenommen, dass zwischen dem äußeren nach oben weisenden Schenkel 4 eines unteren Z-Profils 3 und dem inneren nach unten weisenden Schenkel 5 des darüber angeordnete Z-Profils 3 ein Freiraum 7 zum Einbringen von Saatgut und/oder Pflanzen in das den Hohlkörper 1 ausfüllende Pflanzsubstrat 8 verbleibt.
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Die Schenkel 4, 5 weisen die gleiche Höhe (H) auf und der Mittelabschnitt hat die gleiche Länge (L) wie die Höhe (H) der Schenkel 4, 5.
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Durch die Verwendung von rechtwinklig abgewinkelten Schenkeln 4, 5 besitzt der Pflanzbehälter eine glatte Wandung 2, die nur von den waagerechten Freiräumen 7 zum Säen und Pflanzen unterbrochen ist.
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3 zeigt die Anordnung von Teilschlitz 9, 10 an einem Z-Profil 3 in dessen Endbereich.
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Der nach oben weisende Schenkel 4 weist den Teilschlitz 9 und deren nach unten weisende Schenkel 5 den Teilschlitz 10 auf.
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Die Teilschlitze 9 und 10 sind derart angeordnet, dass jeweils die Teilschlitze 9 und 10 von aufeinanderliegenden Z-Profilen 3 zusammenstoßender Wandungen 2 unter Bildung von Formschluss ineinandergreifen.
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Das bedeutet bei abgewinkelten Schenkeln, dass der Mittenabstand der Teilschlitze 9, 10 der Länge (L) des Mittelabschnittes 6 beträgt.
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Die Teilschlitzhöhen weist mindestens die Hälfte der Höhen (H) der Schenkel 4, 5 auf, so dass sich die Z-Profile 3 nicht nur in den Teilschlitzen 9, 10 kontaktieren, sondern ein Abschnitt der Stegkanten auch auf einem Mittelabschnitt aufliegt oder umgekehrt.
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4 zeigt einen Pflanzbehälter mit einem quaderförmigen Hohlkörper 1, der eine Wandung 2 aus stangenförmigen Z-Profilen 3 aufweist, die beidseitig in Z-Schlitze von senkrecht angeordneten U-Profilen 11 oder Platten einsteckbar und herausziehbar angeordnet sind.
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Ein derartiger Pflanzbehälter kann vorteilhaft bei der Rosenzucht genutzt werden. Zum Veredeln der aus dem Freiraum herauswachsenden Wildlinge wird der Pflanzbehälter um 90° gekippt, was das Arbeiten erleichtert und danach wieder in die dargestellte Position zurückgekippt. Die Rosentriebe können so wachsen.
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Sollen die Rosen verkauft werden, werden die Z-Profile 3 herausgezogen und die Pflanze kann mit Wurzelwerk aus dem Pflanzsubstat 8 entnommen werden. Das kann vorteilhaft auch in einer um 90° gekippten Position vorgenommen werden.
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5 zeigt schematisch einen Schnitt durch einen quaderförmigen Pflanzbehälter mit sinusförmigen Z-Profilen 3. Das Zusammensetzen der Z-Profile 3 zur Bildung einer Wandung 2 ist derart vorgenommen, dass zwischen dem äußeren nach oben weisenden Schenkel 4 eines unteren Z-Profils 3 und dem inneren nach unten weisenden Schenkel 5 des darüber angeordnete Z-Profils 3 ein Freiraum 7 zum Einbringen von Saatgut und/oder Pflanzen in das den Hohlraum 1 ausfüllende Pflanzsubstrat 8 verbleibt. Die Schenkel 4, 5 weisen die gleiche Höhe (H) auf.
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6 zeigt einen Pflanzbehälter mit einem spiralförmig angeordneten Z-Profil 3 als Wandung 2 des Hohlkörpers 1. Zwischen den Spiralbögen des Z-Profils 3 sind in der Höhe Abstandshalter 12 eingesetzt. Zwischen dem äußeren nach oben weisenden Schenkel 4 eines unteren Spiralbogens des Z-Profils 3 und dem inneren nach unten weisenden Schenkel 5 des darüber verlaufenden Spiralbogens des Z-Profils 3 besteht der Freiraum 7 zum Einbringen von Saatgut und/oder Pflanzen in das den Hohlraum 1 ausfüllende Pflanzsubstrat 8. Das spiralförmig angeordnete Z-Profil 3 kann wie gezeigt einen zylinderförmigen aber auch einen kegelstumpfförmigen Hohlkörper 1 bilden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Hohlkörper
- 2
- Wandung des Hohlkörpers
- 3
- Z-Profil
- 4
- Schenkel des Z-Profils nach oben weisend
- 5
- Schenkel des Z-Profils nach unten weisend
- 6
- Mittelabschnitt des Z-Profils
- 7
- Freiraum zum Einbringen
- 8
- Pflanzsubstrat
- 9
- Teilschlitz im Schenkel (4)
- 10
- Teilschlitz im Schenkel (5)
- 11
- U-Profil
- 12
- Abstandshalter
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202013002569 U1 [0002]
- US 2013/0152468 A1 [0003]
- DE 19648874 C1 [0005]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- www.designlines.de, Patrick Blanc, Interview Norman Kietzmann 2009 [0005]