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Rucksäcke gibt es in den verschiedensten Ausführungen und Varianten als kleine Rucksäcke für eine kurze Wanderung bis zu Reiserucksäcken mit sehr viel Volumen und Taschen oder Unterteilungen.
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Fast allen Rucksäcken gemein ist eine Tragesystem mit welchem diese am Rücken einer Person getragen werden können. Hierbei liegt ein Teil des Rucksacks am Rücken des Trägers an und er Rucksack wird mittels zweier Tragegurte über die Schultern des Trägers am Rücken gehalten. Sehr oft besitzen Rucksäcke weiter eine Umspannung um die Hüfte oder den Bauch des Trägers um die Position des Rucksacks zu verbessern.
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Bei der Auflage der Rucksackfläche am Rücken des Trägers sind verschiedene Varianten der Polsterung sowie der Hinterlüftung bekannt. Im Wesentlichen unterscheidet man die Variante vollflächiger Kontakt zum Rücken und eine Variante mit einer gewissen Distanz zum Rücken.
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Der vollflächige Kontaktrücken, bei welchem das Gewicht direkt am Rücken aufliegt und sich über den ganzen Rücken verteilt, was den Vorteil aufweist, dass das Rucksackgewicht möglichst ergonomisch und körpernah getragen werden kann. In dieser Trageart liegt der Lastschwerpunkt näher am Körperschwerpunkt, was ein aufrechteres und ergonomischeres Gehen ermöglicht und die Körper-Balance in unwegsamem Gelände verbessert.
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Der Nachteil ist eine starke Schweissbildung auf der grossen Kontaktfläche, bzw. dass durch den Kontakt von Rucksack und Körper und Schweiss die Kleidung nass wird und nicht trocknen kann.
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Bei der Version Distanzrücken, welche über eine vorgespannt Stangenkonstruktion den Rucksack vom Körper fernhält und so eine gute Luftzirkulation ermöglicht ergibt sich als Vorteil eine bessere Luftzirkulation, was bei Schweissbildung eine Abkühlung bedeutet und ein Trocknen des Schweisses am Körper und an der Kleidung ermöglicht. Diese Funktion wird aber oft durch ein vollflächiges Netz wieder etwas kompromittiert.
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Nachteilig ist, dass das Gewicht vom Rücken weggedrückt wird und der Rucksack damit weniger ergonomisch zu tragen ist, was sich besonders bei anspruchsvollem Terrain und/oder bei zunehmender Ermüdung negativ auswirkt.
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Aus dieser Gattung gibt es Varianten welche sind einstellbar vorspannen lassen und damit eine Distanz der Rucksackfläche vom Rücken bieten.
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Allerdings ist es nicht vorgesehen, diese Systeme als Kontaktrücken zu tragen, weil das Gestänge direkt auf den Körper zu liegen käme und somit Druckstellen verursachen würde.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Tragesystem für einen Rucksack zu schaffen, welche die beiden Varianten des vollfächigen Kontaktrückens und der Beabstandung der Rückenauflage erlauben und diese wechseln zu können.
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Diese Aufgabe wird mit den in Anspruch 1 genannten Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausführungen und Weiterentwicklungen der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen umfasst.
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Erfindungsgemäß ist ein Tragesystem für einen Rucksack welcher aus einem Grundkörper sowie einer Rückenauflage mit wenigstens Tragegurten über die Schultern eines Trägers verfügt, wobei der Rucksack auf der am Rücken zu tragenden Seite mit einem Band-artigen Spannelement ausgerüstet ist, welches am unteren Ende in der Höhe der Hüfte des Trägers und am oberen Ende in etwa der Schulterhöhe des Trägers spannbar angeordnet ist und im gespannten Zustand mit einem deutlichen Abstand, im Wesentlichen mittig den Verlauf der Rücken Kontaktfläche (d) überspannt.
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Das vorliegende Tragesystem für einen Rucksack vereint beide Tragearten, nämlich die mit vollflächigem Kontaktrücken und dem Distanzrücken in einem. Dank der vorgesehenen, vollflächigen Polsterung kann der Rucksack bequem und ergonomisch körpernah getragen werden (Kontaktrücken). Bei Bedarf z. B. bei steigender Außen- und/oder Körpertemperatur kann das Rückensystem zusätzlich vorgespannt werden und mit einem Abstand, der eine gute Luftzirkulation ermöglicht, getragen werden (Distanzrücken). Die Kontaktpunkte zwischen Körper und Rucksack beschränken sich hierbei auf den Hüft- und Schulterbereich und einen minimalen Streifen, nämlich dem Band-.artigen Spannelement in der Rückenmitte. Der Distanzrücken kommt ohne vollflächiges Netz aus. Es wird nur der mittlere Teil des Rückens weggebogen, d. h. die Lastkontrolle bleibt über die minimalen Kontaktpunkte an Hüft und Schulter erhalten.
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Das Vorspannen geschieht über einen zentralen, weichen Mesh-Streifen, das Switch Band, was die Verstellung äußerst einfach macht und welches als zentrales Vorspannungselement im mittleren Bereich der Schulterauflage angeordnet ist.
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Im entspannten Zustand des Band-artigen Spannelements ist dieses länger und legt sich beim Tragen direkt entlang der Rücken Kontaktfläche des Rucksacks an diese an, der Rucksack kann dann als Rucksack mit vollflächigem Kontaktrücken getragen werden. Hier hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, die Rücken Kontaktfläche mit einer mittig verlaufenden minimalen Ausnehmung oder Schlitz von unten nach oben auszurüsten. In diese Ausnehmung kann beim Tragen des Rucksacks das Band-artige Spannelement verstaut werden und steht damit nicht hervor was den Tragekomfort erhöht und Druckstellen vermeidet.
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Wie üblich ist das Tragesystem für den Rucksack bevorzugt mit wenigstens einem verstellbaren Hüftgurt ausgerüstet mittels welchem sich die Position des Rucksacks beim Tragen einstellbar lässt. Die Längen des Band-artigen Spannelements und die Rücken Kontaktflächen werden bevorzugt an die Größe der tragenden Person angepasst oder sind in verschiedenen Längen ausgeführt.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen beispielhaft näher beschrieben, dabei zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht eines Rucksacks mit vorgespanntem Band-artigen Spannelement.
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2 eine Seitenansicht eines Rucksacks mit ungespanntem Spannelement
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3 eine Seitenansicht eines Rucksacks mit vorgespanntem Spannelement
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Wie in 1 gezeigt, verfügt der erfindungsgemäße Rucksack 1 bzw. das Tragesystem für einen Rucksack über ein Band-artiges Spannelement (a), welches hier gezeigt vorgespannt ist und zu einer Durchbiegung der Rückenkontaktfläche (d) des Rucksacks führt. Das Spannen erfolgt dabei einfach über eine zentrale Zugvorrichtung 4, welche im Bereich der Schulterauflage (b) angeordnet ist und, wie hier gezeigt durch als einfaches Meschband ausgeführt ist.
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Beim Tragen des Rucksacks mit dem gezeigten, vorgespannten Spannelement (a), wie in 1 und 3 zu erkennen, wird der Rücken des Trägers lediglich neben den Auflagen im Hüft- und Schulterbereich (b) nur an dem Streifen des Spannelements (a) aufliegen und nicht vollflächig an der Rückenauflagefläche (d) des Rucksacks. Dies führt zu einer viel besseren Hinterlüftung des Rückens des Trägers.
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Der Träger kann das Spannelement mittels der zentralen Zugvorrichtung 4 entspannen, wodurch dieses länger wird und sich beim Tragen des Rucksacks entlang der Rückenkontakfläche (d) anlegen würde. Zur Steigerung des Komforts kann das Spannelement im nicht benötigten, also entspannten Zustand in eine von unten nach oben verlaufende Ausnehmung (e) der Rückenkontaktfläche des Rucksacks hineingedrückt werden. Hierdurch werden Überstände die zu Druckstellen führen könnten vermieden.
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Die Tragegurte 3 sowie der Hüft- oder Bauchgurt (c) sind bevorzugt gepolstert und in ihren Längen verstellbar ausgeführt. Weiter sind die Rückenkontaktflächen sowie die Länge des Spannelements in verschiedenen Längen ausgeführt um auf verschieden lange Rücken von Trägern angepasst zu sein.
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Nachdem bevorzugte Ausführungen der Erfindung in Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben wurden, ist festzuhalten, dass die Erfindung nicht auf diese genauen Ausführungen beschränkt ist und dass verschiedene Änderungen und Modifizierungen daran von einem Fachmann ausgeführt werden können, ohne dass vom Umfang der Erfindung, wie er in den beiliegenden Ansprüchen definiert ist abgewichen wird.