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Die Erfindung bezieht sich auf Lasten und Objekte, die konfiguriert sind, auf dem Rücken eines Menschen getragen zu werden. Genauer bezieht sich die Erfindung auf einen Rucksack wie im Oberbegriff von Anspruch 1 beschrieben.
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Hintergrund der Erfindung
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Rucksackdesigns fallen im Allgemeinen in eine der drei Kategorien: rahmenlose Rucksäcke, Rucksäcke mit einem internen Rahmen und Rucksäcke mit einem externen Rahmen.
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Letztere Designkategorie hat typischerweise einen einzelnen Rahmen, mit dem Schulterriemen und ein Hüftgurt verbunden sind. Das Rahmenmaterial ist typischerweise eine Metalllegierung oder GFK. Eine oder mehrere Taschen sind über ausgebildete Fächer im Taschenstoff und/oder über Riemen und Schnallen mit dem Rahmen verbunden. In einigen Designs, kann(können) die Tasche(n) leicht vom Rahmen abgenommen werden. Der Rahmen kann auch zum Tragen von bestimmten Behältern für verschiedene Werkzeuge und Ausrüstung verwendet werden. Rucksäcke mit einem externen Rahmen sind typischerweise mit einer Tasche großen Volumens ausgestattet und sind im Allgemeinen zum Tragen einer relativ schweren Last konfiguriert. Rahmenrucksäcke
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Ein rahmenloser Rucksack weist in seinem einfachsten Design eine Tasche und ein Paar Schulterriemen auf und ist nützlich beim Tragen nur leichter Lasten. Rucksäcke mit einem internen Rahmen sind oft mit einem oder mehreren steifen oder elastischen Elementen ausgestattet, die im Rückenstoff eingebettet sind, um dem Rucksack etwas inhärente Steifigkeit und Lastübertragungsvermögen zu verleihen. Solche Strukturelemente können eine oder mehrere Metall- oder GFK-Stangen, -Platten oder ähnliches sein. Rucksäcke mit eingebetteten Strukturelementen (d. h. einem internen Rahmen) gibt es in einer Vielzahl an Größen.
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Ein allgemeines Problem mit Rucksäcken ist, dass sie dazu tendieren unbequem für den Träger zu sein, wenn er oder sie sich energisch bewegt, wie beispielsweise beim Joggen, Rennen oder Springen. Aufgrund der Massenträgheit des Rucksacks, tendiert der Rucksack zu einem Bewegungsmuster, das nicht dem des Trägers entspricht. Die Rucksackbewegungen sind im Allgemeinen asynchron mit jenen des Trägers und in unterschiedlichen Richtungen. Eine rennende Person, die einen Rucksack trägt tendiert dazu den Schultergurten abwechselnde Aufpralle aufzuerlegen was dazu führt, dass der Rucksack dazu tendiert, von Seite zu Seite zu schwingen. Dies führt wiederum zu einer seitlichen Verschiebung der Schulterriemen, was zu Reibung und Unbehagen beim Träger führt. Dies ist insbesondere eine unerwünschte Situation, wenn der Träger für einen längeren Zeitraum rennt.
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Bekannte Abhilfen für das vorstehend beschriebene Problem umfassen das Festziehen der Schultergurte, und möglicherweise auch eines Brustriemens. Jedoch ist dies nur wirkungsvoll, wenn die Riemen sehr eng gezogen werden und zwar bis zu einem Grad, bei dem eine Schulterbewegung und Brustkorbausdehnung (und somit Atmen) behindert sind, was daher unbequem für den Träger ist.
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Der Stand der Technik umfasst
WO 2011/053961 A2 , die einen stabilisierten Rucksack mit einer Hüftaufhängung und einer Schulteraufhängung beschreibt. Die Hüftaufhängung weist vertikale Unterstützungsstangen auf, die drehbar an den Hüftgürtel und Rucksackrahmen angebracht sind, um eine Bewegung der Hüften des Trägers zu erlauben, ohne variierende Kräfte auf den Rucksack zu verursachen. Die Schulteraufhängung weist Laufrollen und Schnüre auf, welche die Schulterriemen an den Rucksack anbringen, so dass die Bewegung der Schultern des Trägers keine variierenden Kräfte auf den Rucksack verursacht. Die Grundidee, die in dieser Veröffentlichung vom Stand der Technik offenbart ist, ist, dass der Rucksack eine Person „reitet”, ähnlich einem Jockey, der ein Pferd reitet (siehe Seite 5, erster Absatz).
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Der Stand der Technik umfasst auch
US 5 114 059 A , die einen universell einstellbaren rahmenlosen Rucksack für die Verwendung durch einen Sportler offenbart. Der Rucksack hat ein drehbar angebrachtes Schultergurtzeug, welches dem Rucksack erlaubt relativ stationär zu verbleiben während der Körper und die Schultern der Person vor und zurück schwingen, wie beim Joggen, Rennen oder Langlaufskifahren. Das Hüftkissen hat auch eine Befestigung an den Rucksack von einer Art, die eine Hüftbewegung ohne übermäßiges Schwingen des Rucksacks erlaubt.
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Es besteht daher ein Bedarf nach einem verbesserten System zum Lösen oder Verringern der vorstehend beschriebenen Probleme.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die Erfindung wird in dem Hauptanspruch dargelegt und gekennzeichnet während abhängige Ansprüche andere Merkmale der Erfindung beschreiben.
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Es wird somit ein Rucksack umfassend ein Paar Schulterriemen bereitgestellt, der konfiguriert ist, den Rucksack auf den Schultern eines menschlichen Trägers zu unterstützen, gekennzeichnet durch ein Paar Bewegungseinschränkungselementen, wobei jedes Bewegungseinschränkungselement:
- – an einem ersten Ende lösbar über ein lösbares Verbindungselement mit einem jeweiligen der Schulterriemen verbunden ist,
- – an einem zweiten Ende mit dem Rucksack an einer Stelle zwischen dem oberen und unteren Bereich des Rucksacks, in einem zentralen Bereich des Rucksacks, verbunden ist.
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In einem Ausführungsbeispiel ist ein erstes Ende jedes Bewegungseinschränkungselements mit einem jeweiligen oberen Teil des Schulterriemens verbunden. Jedes Bewegungseinschränkungselement weist Längeneinstellungsmittel auf.
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Ein einem Ausführungsbeispiel weist der Schulterriemen des Weiteren Höheneinstellungsmittel zur Verbindung mit den Verbindungsmitteln auf, wobei das erste Ende des Bewegungseinschränkungselements entlang eines Abschnitts des oberen Teils des Schulterriemens bewegbar ist.
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In einem Ausführungsbeispiel sind Höheneinstellungsmittel mit einem zweiten Ende des Bewegungseinschränkungselements verbunden, wodurch das zweite Ende innerhalb des zentralen Bereichs bewegbar ist.
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In einem Ausführungsbeispiel ist/sind eines oder mehrere Brustelemente bereitgestellt, wobei jedes Brustelement zwei Brustelementabschnitte umfasst, die über jeweilige Verbindungsmittel mit jeweiligen Schulterriemen verbunden sind und lösbar miteinander über eine einstellbare Schnalle verbunden sind.
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In einem Ausführungsbeispiel weist der Rucksack einen einzigen Brustriemen auf und seine Verbindungsmittel sind auf demselben oder im Wesentlichen demselben Niveau wie das lösbare Verbindungselement angeordnet.
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In einem anderen Ausführungsbeispiel sind die Verbindungsmittel gleitfähig auf den Höheneinstellungsmitteln angeordnet.
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Durch Bereitstellen von Verbindungen zwischen einem zentralen Bereich der Rucksacktasche und/oder des Rahmens und dem Schultergurtzeug, dienen die Bewegungsbegrenzungselemente effektiv dazu, die Tasche oder den Rahmen hin zum Rücken des Trägers zu ziehen und veranlassen folglich den Rucksack sich in Übereinstimmung mit den Bewegungen des Trägers zu bewegen. Wenn das Paar Bewegungsbegrenzungselemente mit entsprechenden der Schultergurtzeuge verbunden sind, tendiert der Rucksack dazu den Bewegungen des Trägers zu folgen, selbst wenn der Träger rennt.
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Im Sinne dieser Erfindung soll ein „Rucksack” so verstanden werden, dass er irgendeine Tasche, einen Rahmen oder ein anderes Objekt meint, welche(r/s) konfiguriert ist, auf dem Rücken eines Menschen mittels zumindest einem Paar Schulterriemen getragen zu werden.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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Diese und andere Merkmale der Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Formen von Ausführungsbeispielen ersichtlich, die als nicht-beschränkende Beispiele unter Bezugnahme auf die beigefügten schematischen Zeichnungen dargelegt sind, wobei:
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1 eine räumliche Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Rucksackträgerriemensystems ist;
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die 2, 3 und 4 Seitenansichten eines Trägers sind, der einen Rucksack trägt, bei dem das erfindungsgemäße Rucksackträgerriemensystem jeweils in einer ersten, zweiten und dritten Konfiguration angeordnet ist;
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die 5–9 räumliche Ansichten alternativer Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Rucksackträgerriemensystems sind;
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10 eine Vorderansicht eines Trägers ist, der einen Rucksack trägt, der das erfindungsgemäße Rucksackträgerriemensystem aufweist; und
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11 ein Ausführungsbeispiel einer Höheneinstellungsanordnung für das Bewegungsbegrenzungselement zeigt.
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Detaillierte Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
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Die folgende Beschreibung kann Begriffe wie „horizontal”, „vertikal”, „lateral”, „vor und zurück”, „hoch und runter”, „ober(e/s/r)”, „unter(e/s/r)”, „inner(e/s/r)”, „äußer(e/s/r)”, „vorwärts”, „rückwärts”, usw. verwenden. Diese Begriffe beziehen sich im Allgemeinen auf die Ansichten und Orientierungen, wie in den Zeichnungen dargestellt, und stehen mit der normalen Verwendung der Erfindung im Zusammenhang. Die Begriffe werden nur einfachheitshalber für den Leser verwendet und sollen nicht beschränkend sein.
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Zunächst Bezug nehmend auf 1, weist ein Rucksack 2 in dem veranschaulichten Ausführungsbeispiel eine Tasche 3 und ein Paar Schulterriemen 4 auf. Jeder Schulterriemen 4 weist einen oberen Teil 4a und einen unteren Teil 4b auf, die mittels einer einstellbaren Schnalle 4c miteinander verbunden sind. Der obere Teil 4a, der an den oberen Bereich der Tasche angebracht ist, ist konfiguriert, von Schultern und Schlüsselbeinen des Trägers unterstützt zu werden. Der untere Teil 4b ist mit der Tasche am unteren Bereich der Tasche verbunden. Zwischen der Tasche 3 und jedem Schulterriemen 4 erstrecken sich jeweils Bewegungsbegrenzungsriemen 5, einer auf jeder Seite der Tasche. Jeder Bewegungsbegrenzungsriemen 5 ist an einem ersten (vorderen) Ende über eine erste Schnalle 11 mit einem Abschnitt des oberen Teils 4a des Schulterriemens verbunden. Die erste Schnalle 11 ist lösbar und wird geöffnet, wenn der Rucksack nicht verwendet wird oder wenn ein Träger den Rucksack an- oder ablegt. Der Bewegungsbegrenzungsriemen 5 ist an einem zweiten (hinteren) Ende jeweils auf den Seiten der Tasche mit einem zentralen Bereich der Tasche verbunden.
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2 zeigt einen Rucksack mit dem erfindungsgemäßen Stabilisierungssystem, der von einem Träger W getragen wird. Der Rucksack, der in 2 dargestellt ist, weist auch einen herkömmlichen Hüftgürtel oder ein Taillenband 6 auf.
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Durch Bereitstellen von Verbindungen zwischen einem zentralen Bereich S der Tasche und den Schulterriemen 4 dienen die Bewegungsbegrenzungsriemen 5 effektiv dazu, die Tasche hin zum Rücken des Trägers zu ziehen und veranlassen die Tasche folglich, sich in Übereinstimmung mit den Bewegungen des Trägers zu bewegen. Wenn deshalb die zwei Bewegungsbegrenzungsriemen 5 verbunden sind, wie in den 1 und 2 dargestellt, tendiert der Rucksack dazu den Bewegungen des Trägers zu folgen, selbst wenn der Träger rennt.
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Die Bewegungsbegrenzungsriemen 5 in dem veranschaulichten Ausführungsbeispiel sind flexible aber nahezu nicht-elastische Riemen. Obwohl nicht veranschaulicht, sollte verstanden werden, dass die Bewegungsbegrenzungsriemen 5 und/oder die erste Schnalle 11 Einstellmittel aufweisen, sodass der Träger die Spannung in den Bewegungsbegrenzungsriemen 5 festigen oder lösen kann, um die Zugkraft zwischen den Schulterriemen und der Tasche einzustellen, und folglich die Haftung zwischen der Tasche und dem Träger. Ein Bewegungsbegrenzungsriemen mit einem bestimmten Betrag an Elastizität ist ebenfalls denkbar.
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In 2 ist der Bewegungsbegrenzungsriemen 5 in einem Winkel α angeordnet, der ungefähr normal zur Vertikalachse V des Rucksacks ist. 3 zeigt eine Konfiguration, wo dieser Winkel α ein spitzer Winkel ist, wohingegen 4 eine Konfiguration zeigt, wo der Winkel α ein stumpfer Winkel ist. In allen der drei in den 2–4 dargestellten Anordnungen, ist das zweite (hintere) Ende des Bewegungsbegrenzungsriemens 5 mit der Tasche in einem zentralen Bereich S verbunden. Bezugnehmend auf 2, ist der zentrale Bereich S durch eine obere Linie, die sich in einer im Wesentlichen horizontalen Ebene auf Achselhöhe des Trägers befindet, und einer unteren Linie, die sich in einer im Wesentlichen horizontalen Ebene auf dem Niveau der einstellbaren Schnalle 4c erstreckt, definiert.
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5 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit einem Brustriemen 7, welche tatsächlich zwei Riemenabschnitte aufweisen, einer mit jedem der jeweiligen Schulterriemen über ein Brustriemenverbindungselement 12 verbunden, miteinander durch eine einstellbare und lösbare Brustriemenschnalle 7a (die per se aus dem Stand der Technik gut bekannt ist) verbunden. In dem Ausführungsbeispiel, welches in 5 veranschaulicht ist, ist der Brustriemen 7 auf dem gleichen Niveau (Höhe) angeordnet, wie die jeweiligen ersten Schnallen 11 für jeden der Bewegungsbegrenzungsriemen 5, so dass die zwei Bewegungsbegrenzungsriemen 5 und der Brustriemen 7 eine kontinuierliche und geschlossene Schleife bilden, und zwar nahezu in der gleichen Ebene und von einer Seite der Tasche zu der anderen um den Körper des Trägers erstreckend.
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6 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit zwei Brustriemen 7; einer ist oberhalb und einer ist unterhalb des Paars Bewegungsbegrenzungsriemen 5 angeordnet.
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7 zeigt ein Ausführungsbeispiel ohne Brustriemen, wobei beide der Bewegungsbegrenzungsriemen 5 höhenverstellbar sind. Jeder obere Teil 4a des Schulterriemens weist ein Einstellungselement 8 auf, auf dem eine lösbare und einstellbare erste Schnalle 11' gleitfähig angeordnet ist. Das hintere Ende jedes Bewegungsbegrenzungsriemens, ist mit der Tasche über eine Gleitverbindung 10 in einer Art und Weise verbunden, die aus dem Stand der Technik bekannt ist. Die Details dieser Konfiguration sind weiter in 11 veranschaulicht. Die Position der Bewegungsbegrenzungsriemen 5 können folglich durch den Träger eingestellt werden, während der Rucksack verwendet wird.
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8 zeigt ein Ausführungsbeispiel ähnlich zu dem von 7, aber wo zusätzlich zwei Brustriemen 7 gleitfähig auf demselben Einstellelement 8 ober- und unterhalb der Bewegungsbegrenzungsriemen angeordnet sind. Jeder Brustriemen ist gleitfähig mit dem gegenüberliegenden Einstellelement 8 über ein gleitfähiges Verbindungselement 9 verbunden. Obwohl nicht dargestellt, können die gleitfähigen Verbindungselemente 9 und die erste Schnalle 11' auf jedem Schulterriemen miteinander verbunden sein, was eine gleichzeitige Bewegung erlaubt.
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9 zeigt ein Ausführungsbeispiel ähnlich zu dem von 6, aber ohne den unteren Brustriemen. 10 zeigt einen Rucksack mit dem invertierten Trägerriemensystem in Verwendung durch einen Träger.
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Obwohl die Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf einen rahmenlosen Rucksack beschrieben wurden, sollte verstanden werden, dass die Erfindung auch für einen Rucksack anwendbar ist, der einen externen Rahmen oder einen internen Rahmen hat.
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Des Weiteren, obwohl in den Ausführungsbeispielen der Erfindung die Schulterriemen und die hinteren Enden des Bewegungsbegrenzungsriemens als mit der Tasche verbunden veranschaulicht sind, sollte verstanden werden, dass die Erfindung gleichermaßen auf Ausführungsbeispiele anwendbar ist, bei denen Schulterriemen und/oder die hinteren Enden der Bewegungsbegrenzungsriemen mit dem Rahmen verbunden sind, nicht der Tasche.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2011/053961 A2 [0007]
- US 5114059 A [0008]