DE202016003673U1

DE202016003673U1 - Manschette für die Wundbehandlung

Info

Publication number: DE202016003673U1
Application number: DE202016003673.5U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2016-06-10
Filing date: 2016-06-10
Publication date: 2016-07-13
Anticipated expiration: 2026-06-11

Abstract

Manschette (14) für die Behandlung von Wunden (19) durch Absaugung von Wundsekret (9) mittels Vakuum (5) und O2-Druck (6) mit 50 mbar Überdruck, dadurch gekennzeichnet, dass eine Blaulichtwirkung (13) durch eine transparente Labyrinthdrainage (8) und einen Druck-Drainagedrain (18) mit Blaulichtsträngen (16) bei periodischem Wechsel von Über- und Unterdruck als Wechseldruck (22) Wundsekret (9) absaugt und positiv auf die Wundheilung einwirkt.

Description

Die Erfindung betrifft Manschetten für Füße, Arme, Hände usw. für die Wundbehandlung durch Anwendung einer erhöhten Sauerstoffzuführung in die Wunde bei gleichzeitiger Einstrahlung von Blaulicht zur Bildung von hochreaktiven Sauerstoffradikalen, die Bakterien abtöten und somit Wundgeruch mindern. Die Manschette wird mittels Sauerstoff auf 50 mbar beschickt. Im Wundbereich wird eine Blaulichtmatte installiert, die auf die Wunde strahlt. Da eine Reihe von Bakterien Farbstoffe (Porphyrine) aufweisen, welche bei Anwesenheit von Sauerstoff und intensiver Einstrahlung von Blaulicht hochreaktive Sauerstoffradikale erzeugen, werden diese Bakterien abgetötet. Weiterhin ist diese Manschette aus einem antibakteriellen Folienmaterial gefertigt und mit einem Vakuumpad bestückt, so dass durch den Wechsel-Vakuum und Sauerstoffdruck 50 mbar – Sekret abgesaugt werden kann. Durch den sinusförmigen Wechsel-Druck und Vakuum – entsteht ebenfalls eine periodische Gewebeverformung. Diese Anwendung der Unterdruck- und Überdruckfunktion dient der schnelleren Wundheilung. Unter- und Überdruck wechseln periodisch, was zu einer Verformung des Gewebes führt und so den Stoffwechsel und damit die Heilung anregt. Der mit einem Sinuszyklus vergleichbare, durch eine Vakuumpumpe erzeugte Unterdruck fördert die Diffusion von Sauerstoff und Nährstoffen aus dem Blut des Patienten in die Wunde. Dadurch bildet sich neues Gewebe schneller nach; die Wunde kann zügiger heilen.
In Deutschland leiden etwa drei bis vier Millionen Menschen unter einer schlecht heilenden Wunde, einer sogenannten chronischen Wunde. Dekubitus und diabetisches Fußsyndrom zählen zu den häufigsten schwer heilenden Verletzungen der Haut. Die vorliegende Erfindung soll hier durch die Kombination verschiedener Therapien einen größeren Heilerfolg erbringen. Angewendet werden:

1) Vakuumtherapie zur Absaugung von Wundsekret
2) Überdruck mit 50 mbar Sauerstoff für die Versorgung der Wunde
3) Blaulicht zur Bekämpfung von Bakterien und Vermeidung von Wundgeruch
4) Periodischer Unterdruck- und Überdruckwechsel zur Anregung des Stoffwechsels im Wundbereich.

Die Positionen 1) bis 4) werden in der Manschette für Wundheilung vereint und wirken somit komplex.
In der DE 20 2012 007 741.4 ist eine Labyrinth-Drainbrücke zur Ableitung von Wundsekret aus Wunden mittels Vakuum beschrieben.
Eine weitere Vakuumwundbehandlung beschreibt die DE 601 18 546 T2 .
Für tiefe, großflächige Wunde ist die Unterdruckvariante in den Schriften DE 694 25 881 T3 , DE 692 29 940 T2 und DE 692 24 847 T3 beschrieben.
Eine weitere Anwendung wird in der US 6.695.824 B2 beschrieben.
Vorrichtungen zur Absaugung von Wundsekreten mittels Vakuum werden in der EP 17 64 127 A , EP 2008/003 251 , im GB 20 2011 104 078.3 sowie 20 2011 104 738 beschrieben.
Das GB 20 2014 006 781.3 beschreibt eine mehrarmige Labyrinthdrainage.
Das GB 20 2014 005 546.7 beschreibt einen Labyrinth-Flachdrain.
Eine Dekubitusdrainage beinhaltet die Beschreibung des GB 20 2014 005 981.0 .
Alle aufgeführten Erfindungen beinhalten nicht die Ausführung einer flexiblen Manschette mit Blaulicht und periodischem Wechsel von Überdruck und Unterdruck bei 50 mbar Sauerstoffzufuhr und Vakuumabsaugung von Wundsekret. Die genannten Punkte 1) bis 4) werden durch die vorliegende Erfindung angewendet und ermöglichen somit eine komplexe Wundheilung.
Die Erfindung wird durch drei schematische Anwendungsskizzen als Fig. dargestellt.
Es zeigen:
1: Manschette mit Blaulichtauflage und Vakuum
2: Manschette mit Blaulichteinalge, Vakuum und O₂-Überdruck
3: Manschette mit Blaulichteinlage, Vakuum, O₂-Überdruck und Flachdrain.
Die 1 zeigt die Erfindung als Manschette (14), die um den jeweiligen Körperteil (12) mittels Dichtband (10), Befestigung (11) befestigt wird. Die Wunde (19) ist mit einer transparenten Labyrinthdrainage (8) ausgelegt, so dass die Blaulichtwirkung (13) erfolgt. Über der Wunde (19) wird eine Öffnung (20) in die Manschette (14) eingeschnitten. Darüber wird ein Vakuumpad (7) mit O₂-Druck(6)-Anschluss und Vakuumschlauch (1) für Vakuum (5) zur Absaugung von Sekret (9) geklebt. Der O₂-Druck (6) ist am Schlauch mit einem Ventil (3) ausgerüstet. Der Vakuumschlauch (1) besitzt eine Schlauchklemme (4) zur Regulierung der Saug- und Drucktherapie. Über der Wunde (19) und der Manschette (14) wird eine Blaulichtauflage (2) platziert. Das Blaulicht (13) wirkt durch die transparente Labyrinthdrainage (8) auf die Wunde (19) ein. Somit können gem. 1 folgende Indikationen wirken:

1) Vakuum zur Absagung von Wundsekret
2) Überdruck 50 mbar O₂
3) Blaulicht
4) Periodischer Unter- und Überdruck.

In der 2 wird in der Wunde (19) ein Druck-Drainagedrain (18) platziert, der mit Blaulichtsträngen (16) bestückt ist. Bei Vakuum (5) wird aus der Wunde (19) Wundsekret (9) durch die Perforation (17) abgesaugt. Aufgrund der Montage von Ventil (3) und Schlauchklemme (4) können Vakuum (5) und O₂-Druck (6) periodisch unmittelbar am Wundgrund wechseln. Die Anwendung des Vakuumpads (7) und die Öffnung (20) in der Manschette (14) ermöglichen die Einleitung von Sauerstoff mit 50 mbar Überdruck. Somit können gem. 2 folgende Indikationen wirken:

1) Vakuum zur Absaugung von Wundsekret
2) Überdruck O₂ 50 mbar
3) Blaulicht
4) Periodischer Unter- und Überdruck.

Etwa 34000 Gliedmaßen werden jedes Jahr in Deutschland amputiert. Als Hauptursache der chronischen Fußgeschwüre gilt die Neuropathie, eine häufige Spätfolge des Dekubitus mellitus.
Die 3 zeigt eine spezielle Fußmanschette. Der Körperteil (12) (Fuß), speziell der gefährdete Hacken, wird mit der Manschette (14) umhüllt und durch ein Dichtband (10) mit Befestigung (11) befestigt. In der Wunde (19) wird ein Druck-Drainagedrain (18) mit Blaulichtsträngen (16) platziert. Ein spezieller, doppelter Flachdrain (21) mit Labyrinth (23) wird mit dem Druck-Drainagedrain (18) verbunden, damit der Patient mit Schuhwerk laufen kann. Durch Anschluss eines Wechseldruckes (22) und das wechselnde Vakuum (5) wird die Neubildung von Gewebe in der Wunde (19) aktiviert. Die Manschette (14) wird mit einer Öffnung (20) versehen. Darüber wird ein Vakuumpad (7) geklebt, welches den O₂-Druck (6) durch ein Ventil (3) mit 50 mbar in der Manschette (14) reguliert. Somit können gem. 3, speziell bei einem Dekubitus am Hacken (Ferse), folgende Indikationen wirken:

1) Vakuum zur Absaugung von Wundsekret
2) Überdruck 50 mbar O₂
3) Blaulicht
4) Periodischer Unter- und Überdruck.

Bezugszeichenliste

1: Vakuumschlauch
2: Blaulichtauflage
3: Ventil
4: Schlauchklemme
5: Vakuum
6: O₂-Druck
7: Vakuumpad
8: transparente Labyrinthdrainage
9: Wundsekret
10: Dichtband
11: Befestigung
12: Körperteil
13: Blaulichtwirkung
14: Manschette
15: Dichtring
16: Blaulichtstrang
17: Perforation
18: Druck-Drainagedrain
19: Wunde
20: Öffnung
21: doppelter Flachdrain
22: Wechseldruck
23: Labyrinth

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 202012007741 [0004]
DE 60118546 T2 [0005]
DE 69425881 T3 [0006]
DE 69229940 T2 [0006]
DE 69224847 T3 [0006]
US 6695824 B2 [0007]
EP 1764127 A [0008]
EP 2008/003251 [0008]
GB 202011104078 [0008]
GB 202011104738 [0008]
GB 202014006781 [0009]
GB 202014005546 [0010]
GB 202014005981 [0011]

Claims

Manschette (14) für die Behandlung von Wunden (19) durch Absaugung von Wundsekret (9) mittels Vakuum (5) und O₂-Druck (6) mit 50 mbar Überdruck, dadurch gekennzeichnet, dass eine Blaulichtwirkung (13) durch eine transparente Labyrinthdrainage (8) und einen Druck-Drainagedrain (18) mit Blaulichtsträngen (16) bei periodischem Wechsel von Über- und Unterdruck als Wechseldruck (22) Wundsekret (9) absaugt und positiv auf die Wundheilung einwirkt.
Manschette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Indikationen – Vakuum zur Absaugung von Wundsekret – O₂-Überdruck 50 mbar – Blaulicht – periodischer Unter- und Überdruck in der Manschette (14) wirken.
Manschette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die transparente Labryrinthdrainage (8) eine Luftpolsterfolie ist.
Manschette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck-Drainagedrain (18) mit Blaulichtsträngen (16) bestückt ist.
Manschette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein doppelter Flachdrain (21) mit Labyrinth (23) am Druck-Drainagedrain (18) befestigt ist.
Manschette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Blaulichtauflage (2) eine Blaulichtwirkung (13) in die Wunde (19) leitet.
Manschette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Labyrinth (23) im doppelten Flachdrain (21) eine Fließmatte ist.
Manschette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Manschette (14) mit Dichtband (10) und Befestigung (11) am Körperteil (12) befestigt wird.
Manschette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Manschette (14) aus einer antibakteriellen Folie besteht.
Manschette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei O₂-Überdruck 50 mbar und Blaulicht Sauerstoffradikale Bakterien töten und Wundgeruch vermeiden.
Manschette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Anwendung von Arginin mit Blaulicht No in photolabile Stickstoffverbindungen umgewandelt wird.
Manschette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Wärmebehandlung des Wundbereichs, in Zusammenwirkung mit Arginin, eine lokale Steigerung der Wunddurchblutung bewirkt.
Manschette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Blaulicht im Wellenbereich um 450 Nanometer angewendet wird.
Manschette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Hautauflage mit Blaulichtauflage (2) Oberflächenwunden behandelt.
Manschette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Manschette (14) für infizierte Brandwunden mit Blaulichtauflage (2) angewendet wird.
Manschette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die transparente Labyrinthdrainage (8) aus einer Folie mit Noppen besteht, welche ein Labyrinth bilden.
Manschette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die transparente Labyrinthdrainage (8) aus einer doppelten oder mehrlagigen, Mikroperforierten Folie besteht.
Manschette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass verschiedene Heilgase mit Überdruck in der Manschette (14) wirken können.