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Bei Segelbooten herkömmlicher Bauweise trägt der seitliche Druck auf Ruder und Schwert nur wenig zum Vortrieb bei, was durch das vorgeschlagene Konzept geändert werden soll. Dies soll dadurch erreicht werden, dass das Ruder jeweils auf der Wind-abgewandten Seite der Gesamt-Segelmittellinie und in Windrichtung gegenüber dieser Gesamt-Segelmittellinie und dem Schwert versetzt zum Einsatz kommt. und dass der Gesamt-Segelschwerpunkt dabei zwischen Ruder und Schwert liegt.
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Bei der vorgeschlagenen Vorrichtung handelt es sich um ein Segelboot, wobei sich, bei dessen Einsatz, die Schwenkachse ar, 2, 3, 5, 6, 10, des vorzugsweise in seinem Ruderkasten senkrecht verschiebbaren Ruders r, 1, 2, 3, 5, 5a, 6, 6a, 11, jeweils auf der Wind-abgewandten Seite der Gesamt-Segelmittellinie und in Windrichtung von dieser Gesamt-Segelmittellinie und dem Schwert versetzt befindet, und der Gesamt-Segelschwerpunkt zwischen Ruder und Schwert liegt 1, 9. Das Ziel dieser Maßnahmen ist es, auch den seitlichen Druck auf Ruder und Schwert soweit wie möglich in einen Impuls nach vorne umzuwandeln, damit die Krängung zu verringern, die Leistung der Segel zu verbessern und Kurse des Segelbootes höher am Wind zu ermöglichen: Siehe 4: Wenn, bezüglich der Fortbewegung-Richtung, das Steuerruder r2 gegenüber dem Schwert s in Richtung mit dem Wind versetzt ist, hat man, bei nicht zu großem an stell-Winkel des Steuerruders r2, eine Konstellation wie Großsegel = r2 – Genua = s, und die laterale Druck-Komponente auf Steuerruder-Schwert wird nach hinten umgeleitet: gg2, was Vortrieb bedeutet. Wenn sich aber, bei gleichem an stell-Winkel, Steuerruder r1 bezüglich der Fortbewegung-Richtung in einer Linie mit dem Schwert s befindet, wird die laterale Druckkomponente auf Steuerruder und Schwert nach vorne umgeleitet: gg1, was Verzögerung bedeutet.
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Die Schwenkachse des Ruders ar, 2, 3, 5, 6 und 10, kann, zur Versetzung des Ruders von der Gesamt-Segelmittellinie in Windrichtung, am Achse-fernen Ende eines um eine Achse ah schwenkbaren Ruderhalters h, 2, 3, angebracht sein, welcher Ruderhalter h dann jeweils in die Position mit dem Wind geschwenkt und dort fixiert ist.
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Es kann aber auch, jeweils links und rechts am Heck, je ein Ruder angebracht sein, deren an stell-Winkel vorzugsweise jeweils über ein gemeinsames Bedienungselement festgelegt wird 13, 14, 10, 11, wobei, im Einsatz, jeweils das auf der Winddruckseite liegende Ruder hochgefahren, das ist deaktiviert, ist.
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Es kann auch ein einzelnes Ruder, vorzugsweise über einen Ruderkasten, mit seiner Schwenkachse an einem am Heck des Bootes von einer Seite auf die andere verschiebbarem Schlitten angebracht sein, welcher Schlitten dann im Einsatz jeweils auf die Wind-abgewandte Seite verbracht und dort fixiert ist. Will man das Ruder, z. B. wegen Besonderheiten des Reviers, auf einer Seite fixiert belassen muss man, wenn der Wind von der Ruder-Seite kommt, das Schwert hochfahren, um Bremswirkung zu verhindern.
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Das Ruder ist vorzugsweise in seinem Ruderkasten vertikal verschiebbar ausgeführt: 5, 5a, 6, 6a. Das Schwert ist ebenfalls vorzugsweise vertikal verschiebbar ausgeführt: 7, 7a, 8, 8a. Für zufriedenstellende Bedienungsmöglichkeit des vorgeschlagenen Segelbootes muss entweder das Ruder oder das Schwert vertikal verschiebbar ausgeführt sein, und zwar vom Bedienungsplatz aus während der Fahrt, z. B. über ein Bedienungsseil 5. Es können auch sowohl Ruder als auch Schwert vom Bedienungsplatz aus während der Fahrt vertikal verschiebbar ausgeführt sein. Das Bedienungsseil 5 ist vorzugsweise über einen Flaschenzug an den Bedienungsplatz zu führen, insbesondere um bessere Feineinstellung der Eintauchtiefe von Ruder und/oder Schwert zu ermöglichen. Damit das vertikale Verschieben von Ruder und/oder Schwert während der Fahrt störungsfrei vor sich gehen kann sind, vorzugsweise, im Ruderkasten und/oder Schwertkasten Rollen 2, 5a, für die Kanten von Ruder und/oder Schwert vorzusehen und seitlich Gleitplatten oder Rollen als Abstandhalter. Durch Wahl der Position und Stärke der Abstandhalter und der Quer-Festigkeit von Ruderblatt und/oder Schwert kann das Maß der Druck-abhängigen Wölbung von Ruderblatt und/oder Schwert festgelegt werden. Das Ruder und/oder das Schwert sind, vorzugsweise mittels Federwirkung, z. B. mittels eines Gummiseiles 4, 6, 8, in der unteren Endstellung gehalten und die Lage dieser unteren Endstellung wird entweder jeweils unmittelbar, z. B. während der Fahrt, z. B. mittels Seilzug 5, 5, 7, festgelegt und verändert oder die Lage dieser unteren Endstellung wird fix, z. B. mittels Bolzen in einem der Bohrungen b, 5, 6, zur Aufnahme eines Bolzens, festgelegt oder beides. Bei einer solchen Anordnung, bei der Ruder und/oder Schwert mittels Federwirkung, z. B. über ein Gummiseil 4, in einer unteren Endstellung gehalten sind, kann die Eintauchtiefe, über nur ein Bedienungsseil 5, jederzeit verändert, das ist vergrößert oder verringert werden, und Ruder und/oder Schwert können trotzdem bei Boden-Berührung elastisch nach oben ausweichen. Beim vorgeschlagenen Segelboot kann auch vorgesehen sein: Ein waagrechter Längs-Träger 6, ungeteilt oder geteilt, z. B. dreigeteilt, mit einem Mittelteil aus einem quadratischen Rohr und vorne und hinten je ein Teleskop-artig eingeschobenes und z. B. mittels Bolzen fixiertes, quadratisches Rohr. An diesem waagrechten Längs-Träger 6 können z. B. fix oder fix und abnehmbar angebracht sein: Ein Halter 7, 1, 2 für die Achse ah 2, 3 eines Schwenk-Ruderhalters h 2, 3, Mastaufnahme-Vorrichtungen 8 1, 3, 7, 7a, 8, 8a, ein Schwertkasten 9 1, 3, 7, 7a, 8, 8a und z. B. normal zu diesem und zum waagrechten Längs-Träger 6, vorzugsweise zwei, Quer-Träger 10 1, 3, welche mittels eines Verbindung-Trägers 12 3, fix oder fix und abnehmbar miteinander verbunden sein können.
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Der Längs-Träger 6, die, vorzugsweise zwei, Quer-Träger 10 und alternativ auch der Verbindung-Träger 12 sind dabei, fix oder fix und abnehmbar, mit einem austauschbaren Boot, z. B. einem Schlauchboot 11 3, verbunden. Die Querträger 10 können auch, z. B. zur Verwendung mit einem Katamaran, symmetrisch, beiderseits über den Längs-Träger 6 hinausragend, ausgeführt sein.
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Die Zeichnungen zeigen zwei Ausfertigung-Formen des vorgeschlagenen Segelbootes: 1 zeigt eine Seitenansicht einer Segelvorrichtung ohne zugehörigem Boot, mit dem dreigeteilten waagrechten Längs-Träger 6, wobei dieser aus einem mittleren Quadratrohr und zwei jeweils vorne und hinten Teleskop-artig eingeschobenen und mittels Bolzen gesicherten Quadrat-Rohren besteht.
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An diesem waagrechten Längs-Träger 6 sind, fix oder fix und abnehmbar angebracht: Ein Halter 7 für die Achse ah des Schwenk-Ruderhalters h 2, 3, zwei Mastaufnahme-Vorrichtungen 8, ein Schwertkasten 9 und normal zu diesen und zum waagrechten Längs-Träger 6. über Verbindungselemente, zwei Quer-Träger 10, wobei Längs-Träger 6 und Quer-Träger 10 fix oder fix und abnehmbar mit einem nicht eingezeichneten austauschbaren Boot 11 verbunden sind. Die zwei Quer-Träger 10 sind, fix oder fix und abnehmbar, über einen Verbindung-Träger 12 miteinander verbunden.
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Am Schwenk-Ruderhalter h von 2 ist, über die Achse ar schwenkbar, das Ruder r angebracht. Im Schwertkasten 9 ist das Schwert s, vertikal verschiebbar, angebracht. In den Mastaufnahme-Vorrichtungen 8 stehen je ein Segel bekannter Bauart, das vordere als Genua, das zweite als Hauptsegel. Es können, an ihrer Stelle, auch z. B. zwei Dschunken-Segel vorgesehen sein.
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2 zeigt, zum besseren Verständnis, die Seitenansicht auf den Schwenk-Ruderhalter h in einer Position, welche im Einsatzfall nie gegeben ist: Im Einsatzfall ist dieser Schwenk-Ruderhalter h ganz aus der Ebene entweder nach vorne oder nach hinten geschwenkt, so dass er, bei gegebenem Blickwinkel, kaum als solcher zu erkennen ist, siehe 1.
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In der gezeichneten Position, 2, sieht man den Schwenk-Ruderhalter h mit seiner Schwenkachse ah am Halter 7 des Längs-Trägers 6 und seiner Schwenkachse ar für den Ruderkasten 1 und das Ruder r.
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3 zeigt eine Aufsicht auf die Segelvorrichtung von 1 ohne Segel aber mit Boot 11, mit einem waagrechten Längs-Träger 6, die angedeutete Achse ah im nicht sichtbaren Halter 7, zwei Mastaufnahme-Vorrichtungen 8, den Schwertkasten 9 mit dem Schwert s, zwei Quer-Träger 10, welche über einen Verbindungsbeschlag fix oder fix und abnehmbar mit dem Längs-Träger 6 verbunden sind, wobei der hintere Quer-Träger 10 angedeutete Klemmen und einen angedeuteten Umlenkpoller trägt. An ihren Längs-Träger-fernen Enden sind die beiden Quer-Träger mittels eines Verbindung-Trägers 12 fix oder fix und abnehmbar miteinander verbunden.
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Der Schwenk-Ruder-Halter h, hier in der Position Wind von rechts gezeigt, trägt, um dessen Achse ar schwenkbar, den Ruderkasten 1, und in diesem, vertikal verschiebbar, das Ruder r. Das Ruder r ist in der Zeichnung parallel mit dem Längs-Träger 6 zu sehen, wäre aber im Einsatzfall, Wind von rechts, leicht nach links geschwenkt.
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4 dient zur Erklärung der eingeschlagenen Strategie und zeigt schematisch den Hauptvorteil einer Versetzung der Schwenkachse des Ruders in Windrichtung: Wenn sich das um den Winkel g = strich-punktierte Linie und g1 = untere gestrichelte Linie angestellte Ruder r1 und Schwert s bezüglich der Fortbewegung-Richtung des Bootes in einer Linie befinden, wird die laterale Druckkomponente gg1 nach vorne umgeleitet: es tritt Verzögerung ein. Wenn aber das um den selben Winkel g = strich-punktierte Linie und g2 = obere gestrichelte Linie angestellte Ruder r2 gegenüber dem Schwert s in Windrichtung versetzt ist, dann hat man eine Konstellation wie Großsegel = r2 – Genua = s und die laterale Druckkomponente gg2 wird nach hinten umgeleitet, es resultiert Vortrieb und es werden Kurse höher am Wind möglich.
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5 zeigt vergrößert eine Seitenansicht auf ein Ruder r mit Ruderkasten 1, Schwenkachse des Ruders ar, dem Aufzugs-Seil 5 für das Ruder r, welches Aufzugs-Seil 5 am unteren Teil des Ruders 1 ansetzt und über eine Umlenkrolle am Ruderkasten 1 und einem nicht eingezeichneten Flaschenzug zum Bedienungsplatz geleitet ist, sowie die Bohrungen b zur Aufnahme eines Begrenzungsbolzens zur Tiefen-Begrenzung von Ruder r, alternativ oder zusammen mit dem Aufzugs-Seil 5.
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5a zeigt die Aufsicht auf die Darstellung von 5, mit dem Ruder r, den Kantenrollen 2 im Ruderkasten 1 zur Vermeidung von Klemmen des Ruders r beim Heben und Senken, und Abstandhalter 3 im Ruderkasten 1, welche Abstandhalter 3 auch durch Rollen ersetzt sein können.
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6 zeigt die Seitenansicht auf das Ruder r und Ruderkasten 1 von 5, aber von der anderen, der Gegenseite, mit der Schwenkachse ar und dem Niederhalte-Gummiseil 4, welches Niederhalte-Gummiseil 4 oben am Ruder ansetzt, über eine Umlenkrolle unten am Ruderkasten zu einer Umlenkrolle oben am Ruderkasten und zu einer Ansatzstelle unten am Ruderkasten geleitet ist, um dem Niederhalte Gummiseil 4 ausreichende Länge zu geben; des weiteren den Bohrungen b zur Aufnahme eines Begrenzungsbolzens.
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6a zeigt die Aufsicht auf 6.
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7 zeigt vergrößert eine Seitenansicht auf das Schwert s mit Aufzugs-Seil 5, welches im unteren Teil des Schwertes s ansetzt und über Umlenkrollen und einem nicht eingezeichneten Flaschenzug zum Bedienungsplatz geleitet ist; dem vorderen Teil des dreigeteilten Längs-Trägers 6, eine Mastaufnahmevorrichtung 8, und den Schwertkasten 9.
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7a zeigt eine Aufsicht auf 7, mit dem vorderen Teil des Längs-Trägers 6, einer Mastaufnahmevorrichtung 8 und dem Schwert s. Das Maß der Querwölbung des Schwertes s oder des Ruders r durch den Wasserdruck kann mittels Positionierung und Stärke der Abstandhalter in Schwertkasten 9 oder Ruderkasten 1 und der Querfestigkeit des Schwertes s oder des Ruders r beeinflusst werden.
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8 zeigt eine Seitenansicht auf die Rückseite von 7, mit Rückhalte-Gummiseil 4, welches oben am Schwert s ansetzt und über Umlenkrollen am unteren Teil des Schwertkastens 9 zu einer oberen Ansatzstelle am Schwerkasten 9 geleitet ist, um diesem Rückhalte-Gummiseil 4 genügend Länge zu geben. Des weiteren dem vorderen Teil des dreigeteilten Längs-Trägers 6, einer Mastaufnahmevorrichtung 8 und den Schwertkasten 9.
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8a zeigt eine Aufsicht auf 8.
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Die 9, 10 und 11 zeigen schematisch eine zweite Variante des vorgeschlagenen Segelbootes:
9 zeigt die Seitenansicht eines Segelbootes mit einem Ruder r und seinem Ruderkasten, wobei das zweite Ruder r und sein Ruderkasten von diesem ersten verdeckt sind und es zeigt Segel mit dem Gesamt-Segelschwerpunkt zwischen Ruder r und Schwert s.
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10 zeigt eine schematische Aufsicht auf 9 ohne Segel und Schwertkasten, mit der Ruder-Bedienstange 13, welche über die Ruder-Verbindungsstange 14 den jeweiligen Anstell-Winkel der Ruder, über deren Ruderkästen, festlegt. Es ist jeweils das Ruder auf der Seite des einfallenden Windes hochgezogen und damit außer Betrieb gesetzt:
11. zeigt die schematische Hinter-Ansicht von 9 und 10, ohne Segel und ohne Schwert, mit der Stellung der Ruder r bei Wind von rechts nach links, das ist: das rechte Ruder hochgezogen.