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Die Erfindung betrifft ein Bett, insbesondere ein Kranken- und/oder Pflegebett, mit einem Seitengitter, das zwei höhenverstellbare Längsholme aufweist, die aus einer Gebrauchsstellung in eine Nicht-Gebrauchsstellung und umgekehrt überführbar sind, wobei der in Gebrauchsstellung untere der beiden Längsholme teleskopierbar ist.
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Betten im Allgemeinen sowie Kranken- und/oder Pflegebetten im Speziellen sind aus dem Stand der Technik an sich gut bekannt, weshalb es eines gesonderten druckschriftlichen Nachweises an dieser Stelle nicht bedarf. Es sei deshalb nur beispielhaft auf die
EP 2 364 685 B1 verwiesen, die ein gattungsgemäßes Bett offenbart.
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Ein gattungsgemäßes Bett verfügt über ein Seitengitter, vorzugsweise zwei Seitengitter, wobei jeder Längsseite des Bettes ein Seitengitter zugeordnet ist. Der Sinn und Zweck eines Seitengitters besteht in erster Linie darin, eine im Bett liegende Person vor einem unbeabsichtigten Herausfallen aus dem Bett zu schützen. Seitengitter dienen insofern der Sicherheit einer im Bett liegenden Person. In der Regel finden Seitengitter im Krankenhaus- und/oder Pflegebereich bei Kranken- und/oder Pflegebetten Verwendung.
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Seitengitter können in aller Regel aus einer Gebrauchsstellung in eine Nicht-Gebrauchsstellung und umgekehrt überführt werden. In der Nicht-Gebrauchsstellung des Seitengitters ist der Betteinstieg ermöglicht. Die vorerläuterte Schutzwirkung ergibt sich in der Gebrauchsstellung des Seitengitters.
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Die aus der
EP 2 364 685 B1 vorbekannte Seitengitterkonstruktion verfügt über zwei Längsholme, die einendseitig mittels einer von einem Betthaupt bereitgestellten Führung höhenverfahrbar gehalten sind und die anderendseitig verschwenkbar an einem Tragpfosten angeordnet sind, welcher Tragpfosten teleskopierbar ausgebildet ist. Von Vorteil dieser vorbekannten Konstruktion ist im Besonderen, dass ein gleichzeitiges Überführen sowohl des Tragpfostens als auch der daran verschwenkbar angeordneten Längsholme aus der Gebrauchsstellung in die Nicht-Gebrauchsstellung und umgekehrt ermöglicht ist.
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Obgleich sich die vorbekannte Konstruktion im alltäglichen Praxiseinsatz bewährt hat, ist sie nicht frei von Nachteilen. So baut die vorbekannte Seitengitterkonstruktion auch in Nicht-Gebrauchsstellung des Seitengitter vergleichsweise hoch auf, was bei der Verwendung von entsprechend dünn ausgebildeten Matratzen einem ungehinderten Einstieg ins Bett entgegenstehen kann. Von Nachteil ist ferner, dass die zur einendseitigen Abstützung der Längsholme vorgesehenen Tragpfosten aufgrund ihrer Teleskopierbarkeit konstruktionsbedingt über die untere Randkante des Zargenprofils des Bettgestells hinaus vorstehen, was die Höhenverfahrbarkeit des Bettgestells nach unten begrenzt.
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Ausgehend vom vorbeschriebenen Stand der Technik ist es die Aufgabe der Erfindung, eine neuartige Seitengitterkonstruktion vorzuschlagen, die möglichst platzsparend ausfällt und darüber hinaus das Bettgestell in seiner Möglichkeit nicht beschränkt, in Höhenrichtung nach unten verfahren werden zu können.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung ein Bett der gattungsgemäßen Art vorgeschlagen, das sich dadurch auszeichnet, dass an dem teleskopierbaren Längsholm einendseitig sowie anderendseitig jeweils ein erster und ein zweiter Gelenkarm jeweils verschwenkbar angeordnet sind, wobei die Drehpunkte von erstem und zweitem Gelenkarm jeweils zueinander beabstandet ausgebildet sind, wobei die ersten Gelenkarme anderendseitig jeweils verschwenkbar am anderen Längsholm und die zweiten Gelenkarme anderendseitig jeweils verschwenkbar an einem Tragholm angeordnet sind.
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Das erfindungsgemäße Seitengitter kann ziehharmonikagleich aus der Gebrauchsstellung in die Nicht-Gebrauchsstellung verschwenkt werden, so dass es in Nicht-Gebrauchsstellung eine nur denkbar kompakte Baugröße einnimmt. Dabei baut des Seitengitter in Nicht-Gebrauchsstellung in Höhenrichtung so wenig auf, dass selbst im Falle der Verwendung vergleichsweise dünner Bettmatratzen ein Überragen der von der Bettmatratze bereitgestellten Liegefläche durch das Seitengitter unterbleibt. Damit ist auch bei vergleichsweise dünnen Matratzen ein Einstieg ins Bett bei einem sich nicht in Gebrauchsstellung befindlichen Seitengitter nicht behindert.
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Von Vorteil der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist zudem, dass das Seitengitter nicht über die untere Randkante des Zargenprofils des Bettgestells nach unten hin vorsteht, was es gestattet, das erfindungsgemäße Seitengitter in Kombination mit sogenannten Ultraniedrigbetten zu verwenden, das heißt mit Betten, deren Bettgestell bis zur Auflage auf dem Untergrund nach unten verfahren werden kann. Mit aus dem Stand der Technik vorbekannten Seitengittern ist dies nicht möglich.
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Das erfindungsgemäße Seitengitter verfügt über einen in Gebrauchsstellung des Seitengitters oberen Holm einerseits sowie einen unteren Holm andererseits. Diese beiden Holme sind mittels erster Gelenkarme gekoppelt, wobei diese ersten Gelenkarme jeweils einendseitig sowie anderendseitig am jeweiligen Längsholm verdrehbar angeordnet sind. In Kombination mit der Teleskopierbarkeit des unteren Längsholms ergibt diese Anordnung eine relative Verschiebbarkeit von oberem zu unterem Längsholm in Höhenrichtung.
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Es sind ferner zwei zweite Gelenkarme vorgesehen. Diese sind jeweils einendseitig wie anderendseitig verschwenkbar am unteren Längsholm sowie an einem Tragholm angeordnet. Dies bewirkt in Kombination mit der Teleskopierbarkeit des unteren Längsholms eine Verstellmöglichkeit des unteren Längsholms relativ zum Tragholm in Höhenrichtung, und damit auch eine Verschieblichkeit des oberen Längsholms relativ zum Tragholm in Höhenrichtung.
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Der untere Längsholm des Seitengitters trägt mithin einendseitig wie anderendseitig verschwenkbar daran angeordnet erste und zweite Gelenkarme. Dabei ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die jeweiligen Drehpunkte von erstem und zweitem Gelenkarm beabstandet zueinander angeordnet sind. Die am unteren Längsholm angeordneten Gelenkarme bilden mithin nicht einen gemeinsamen Drehpunkt aus. Diese Ausgestaltung stellt in vorteilhafter Weise sicher, dass es bei einer Verfahrbewegung des oberen und/oder des unteren Längsholms in Höhenrichtung, das heißt bei einer Überführung des Seitengitters aus der Nicht-Gebrauchsstellung in die Gebrauchsstellung und umgekehrt nicht zu einem Verkanten der die Teleskopierbarkeit besorgenden Holmabschnitte kommt. Diese „Doppel-Drehpunkt”-Ausgestaltung stellt also sicher, dass die miteinander kommunizierenden Abschnitte des teleskopierbaren Längsholms stets koaxial zueinander geführt werden. Dabei fahren die Holmabschnitte ineinander, wenn das Seitengitter in seine Nicht-Gebrauchsstellung verbracht wird, wohingegen sie auseinanderfahren, wenn des Seitengitter in seine Gebrauchsstellung überführt wird.
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Die vorbeschriebene Konstruktion ermöglicht es im Ergebnis, dass bei einer Überführung des Seitengitters aus der Gebrauchsstellung in die Nicht-Gebrauchsstellung die beiden Längsholme in Höhenrichtung nach unten verfahren, wobei die Gelenkarme aufgrund der Teleskopierbarkeit des unteren Längsholms einschwenken können. Dies erbringt in der Nicht-Gebrauchsstellung eine äußerst kompakte und wenig ausladende Anordnung, die im Unterschied zu herkömmlichen Seitengittern sehr viel platzsparender ist.
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Der in Gebrauchsstellung obere der beiden Längsholme stellt gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung einen zum unteren Längsholm hin offenen Volumenraum bereit. In diesen Volumenraum können bei Überführung des Seitengitters aus der Gebrauchsstellung in die Nicht-Gebrauchsstellung die ersten Gelenkarme sowie der zweite, das heißt untere Längsholm zumindest abschnittsweise eintauchen. Dies erbringt eine noch weiter verbesserte platzsparende Anordnung in Nicht-Gebrauchsstellung. Zwecks Ausbildung des erfindungsgemäßen Volumenraums ist vorgesehen, dass der in Höhenrichtung obere Längsholm im Querschnitt vorzugsweise U-förmig ausgebildet ist.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass der Tragholm als separates Bauteil ausgebildet ist, das zur verschwenkbaren Anordnung der zweiten Gelenkarme jeweilige Lagerstellen bereitstellt.
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Die Ausgestaltung des Tragholms als separates Bauteil ist insbesondere aus Montagegründen von Vorteil. So kann das Seitengitter tragholmseitig in einfacher Weise am Bett angeordnet werden, beispielsweise durch Verschrauben. Dabei kann je nach gewünschter Ausgestaltung des Seitengitter entweder an einem Bettrahmen des Bettes oder an einem vom Bettrahmen aufgenommenen Liegeflächenelement, wie zum Beispiel einem Lattenrost montiert werden, wobei die Anordnung des Seitengitters an einem Liegeflächenelement den Vorteil mit sich bringt, dass es zusammen mit dem Liegeflächenelement verschwenkbar ist. Der Tragholm kann in einfacher Weise als Flachmaterial ausgebildet sein, der einendseitig wie anderendseitig entweder Lagerbolzen für die Gelenkarme aufweist oder über Bohrungen verfügt, in die entsprechende Gelenkbolzen einzusetzen sind. Bevorzugterweise können in Bohrungen einzusetzende Gelenkbolzen gleichermaßen für eine Anordnung des Tragholms am Bettrahmen oder am Liegeflächenelement dienen.
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Alternativ zur vorbeschriebenen Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Gelenkarme direkt am Bett, das heißt am Bettrahmen oder am Liegeflächenelement angeordnet sind. In diesem Fall ist der Tragholm als integraler Bestandteil eines vom Bett bereitgestellten Bettrahmens oder Liegeflächenelements ausgebildet.
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Es ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, dass die einendseitig bzw. anderendseitig des teleskopierbaren Längsholms jeweils angeordneten Gelenkarme hinsichtlich ihrer relativen Lage zueinander zwangsgeführt ausgebildet sind. Diese Zwangsführung bewirkt, dass die einendseitig bzw. anderendseitig jeweils am Längsholm angeordneten Gelenkarme stets den gleichen Winkel zum Längsholm einschließen. Es wird so in vorteilhafter Weise eine ungleichmäßige Abstandsführung vermieden. Durch die erfindungsgemäß vorgesehene Zwangsführung sind die einander zugeordneten Gelenkarme in ihrer Bewegung synchronisiert, so dass sie im Betätigungsfall stets in identischer Weise ein- bzw. ausschwenken.
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Die Bewegungssynchronisation kann gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung dadurch erreicht werden, dass die einander zugeordneten Gelenkarme eine ineinandergreifende Verzahnung aufweisen. Zu diesem Zweck verfügt jeder Gelenkarm über eine dem anderen Gelenkarm zugeordnete Zahnkontur, welche Zahnkonturen im endmontierten Zustand des Seitengitters ineinandergreifen, wodurch die Zwangsführung gegeben ist.
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Es ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, dass der teleskopierbare Längsholm zwei Abschnitte aufweist, die unter Zwischenordnung eines Kraftspeichers relativ zueinander verfahrbar angeordnet sind. Als ein solcher Kraftspeicher kommt insbesondere eine Schraubenfeder zum Einsatz.
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Der Kraftspeicher wirkt auf die beiden Gelenkarme ein, und zwar derart, dass bei einer Überführung des Seitengitters aus der Nicht-Gebrauchsstellung in die Gebrauchsstellung ein Auseinanderfahren der Abschnitte des teleskopierbaren Rohres und damit ein Verschwenken der Gelenkarme in die für die Gebrauchsstellung des Seitengitters einzunehmende Position unterstützt wird.
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Der Kraftspeicher ist bevorzugterweise für einen Verwender unsichtbar innerhalb eines von dem teleskopierbaren Längsholm bereitgestellten Hohlraum angeordnet. Der vorzugsweise als Feder ausgebildete Kraftspeicher wird bei einer Überführung des Seitengitters aus der Gebrauchsstellung in die Nicht-Gebrauchsstellung gespannt. Eine Federspannung erfolgt mithin unter Einwirkung der auf das Seitengitter im Überführungsfall unterstützend einwirkenden Gewichtskraft. Zu diesem Zweck ist innenseitig des teleskopierbaren Längsholms ein Mitnehmer positioniert, der bei einer Überführung des Seitengitters in die Nicht-Gebrauchsstellung die als Kraftspeicher dienende Feder mitnimmt und spannt. Wird im Fall der Überführung des Seitengitters in die Gebrauchsstellung selbiges angehoben, so verschwenken die Gelenkarme in schon vorbeschriebener Weise. Dabei entspannt sich die als Kraftspeicher dienende Feder im letzten Moment der Verschwenkbewegung, wodurch das Auseinanderfahren des teleskopierbaren Längsholms und damit das Verschwenken der Gelenkarme bis in die endgültige Gebrauchsstellung federinduziert unterstützt wird. In vorteilhafter Weise ist so eine ansonsten notwendige Zweihandhabung vermieden.
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Mit Erreichen der endgültigen Gebrauchsstellung verrasten die beiden Abschnitte des teleskopierbaren Längsholms, so dass sie in ihrer relativen Lage gesichert sind. Ein unbeabsichtigtes Überführen des Seitengitters aus der Gebrauchsstellung in die Nicht-Gebrauchsstellung ist damit unterbunden. Um eine solche Verfahrbewegung bewerkstelligen zu können, ist es zunächst erforderlich, die Rasteinrichtung zu lösen. Dies geschieht verwenderseitig beispielsweise mittels Tastendruck.
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Es ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, dass die ersten und/oder die zweiten Gelenkarme kraftgekoppelt sind. Dies kann beispielsweise durch einen die einzelnen Gelenkarme kraftkoppelnden Seilzug realisiert werden. In vorteilhafter Weise erbringt diese Ausgestaltung eine Bewegungssynchronisation der beiden Gelenkarmpaare, womit eine stets parallele Ausrichtung von oberem und unterem Holm gewährleistet ist. Diese Ausgestaltung ist allerdings rein optional, da es für eine bestimmungsgemäße Funktion des erfindungsgemäßen Seitengitters nicht erforderlich ist, die Längsholme parallel zu führen.
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Mit der Erfindung wird des Weiteren ein Seitengitter mit den vorerläuterten Seitengittermerkmalen vorgeschlagen. Ein solches Seitengitter erbringt die ebenfalls schon vorerläuterten Vorteile. So ist insbesondere die Kompaktheit von Vorteil, sowie die Möglichkeit, es in Kombination mit sogenannten Ultraniedrigbetten verwenden zu können, da es auch in seiner Nicht-Gebrauchsstellung nicht über die untere Randkante des Bettrahmens hinaus nach unten vorsteht.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung anhand der Figuren. Dabei zeigen
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1 in schematisch perspektivischer Darstellung ein erfindungsgemäßes Bett;
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2 in schematischer Seitenansicht ein erfindungsgemäßes Bett mit einem Seitengitter in Gebrauchsstellung;
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3 in schematischer Schnittdarstellung das Seitengitter nach 2;
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4 in schematisch perspektivischer Ansicht ein erfindungsgemäßes Bett mit einem Seitengitter in Gebrauchsstellung;
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5 in teilgeschnittener Seitenansicht ein erfindungsgemäßes Seitengitter in Gebrauchsstellung;
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6 in teilgeschnittener Seitenansicht ein erfindungsgemäßes Seitengitter in Nicht-Gebrauchsstellung;
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7 in geschnittener Darstellung ein Seitengitter in Nicht-Gebrauchsstellung gemäß einer ersten Anordnung am Bett;
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8 in geschnittener Darstellung ein Seitengitter in Nicht-Gebrauchsstellung gemäß einer zweiten Anordnung am Bett und
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9 in geschnittener Darstellung ein Seitengitter in Nicht-Gebrauchsstellung gemäß einer dritten Anordnung am Bett.
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1 lässt in rein schematischer Darstellung exemplarisch ein erfindungsgemäßes Bett 1 erkennen. Dies verfügt in an sich bekannter Weise über einen Bettrahmen 2, der im gezeigten Ausführungsbeispiel über zwei Zargen 3 verfügt, die sich zwischen zwei Betthäuptern 5 erstrecken, von denen der besseren Übersicht wegen nur eines in 1 dargestellt ist.
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Der Bettrahmen 2 dient zur Aufnahme eines Liegeflächenelements 4, welches im gezeigten Ausführungsbeispiel ein Lattenrost ist. Dieser dient seinerseits der Aufnahme einer in den Figuren nicht näher dargestellten Matratze oder eines Polsterelements.
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Das in 1 gezeigte Bett 1 verfügt über ein Seitengitter 6, das sich über wenigstens 50% der Erstreckung des Bettrahmens 2 in Längsrichtung 7 erstreckt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist ein Seitengitter 6 gezeigt. Im bestimmungsgemäßen Verwendungsfall ist jede Bettlängsseite mit einem entsprechenden Seitengitter 6 ausgerüstet.
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Das Seitengitter 6 kann aus einer Gebrauchsstellung in eine Nicht-Gebrauchsstellung überführt werden und umgekehrt. In der Gebrauchsstellung des Seitengitters 6 dient es als Herausfallschutz für eine im Bett liegende Person. In der Nicht-Gebrauchsstellung des Seitengitters 6 – wie sie in 1 gezeigt ist – ist ein ungehinderter Einstieg ins Bett 1 gestattet.
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2 lässt in einer Seitenansicht das erfindungsgemäße Seitengitter 6 in Gebrauchsstellung erkennen. Wie sich aus dieser Darstellung ergibt, verfügt das Seitengittre 6 über zwei in Höhenrichtung 8 übereinander angeordnete Längsholme, und zwar über einen oberen Längsholm 9 und einen unteren Längsholm 10. Die Längsholme 9, 10 sind in Höhenrichtung 8 verfahrbar, so dass das Seitengitter 6 aus der in 2 gezeigten Gebrauchsstellung in die in 1 gezeigte Nicht-Gebrauchsstellung und umgekehrt überführbar ist.
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Der untere Längsholm 10 ist teleskopierbar ausgebildet. Er verfügt über zwei Abschnitte 11 und 12, die nach dem Prinzip von miteinander korrespondierenden Röhren relativ zueinander verfahren werden können. Im gezeigten Ausführungsbeispiel nimmt der erste Abschnitt 11 den zweiten Abschnitt 12 längsverschieblich auf.
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Das Seitengitter 6 verfügt des Weiteren über zwei erste Gelenkarme 14 sowie über zwei zweite Gelenkarme 15.
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Wie sich insbesondere aus der Darstellung nach 2 ergibt, sind an dem teleskopierbaren, unteren Längsholm 10 einendseitig sowie anderendseitig jeweils ein erster und ein zweiter Gelenkarm 14, 15 jeweils verdrehbar angeordnet. Je Längsholmseite bilden mithin ein erster Gelenkarm 14 und ein zweiter Gelenkarm 15 ein Gelenkarmpaar.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Drehpunkte 17 und 18 von erstem und zweitem Gelenkarm jeweils zueinander beabstandet angeordnet sind. Die ersten Gelenkarme 14 sind ihrerseits anderendseitig jeweils verschwenkbar am anderen, das heißt am oberen Längsholm 9 angeordnet, und zwar unter Ausbildung eines jeweiligen Drehpunkts 16.
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Zudem ist vorgesehen, dass die zweiten Gelenkarme 15 ihrerseits anderendseitig jeweils verschwenkbar an einem Tragholm 22 angelenkt sind, und zwar unter jeweiliger Ausbildung eines Drehpunkts 19.
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Wie sich aus der vorstehenden Erläuterung ergibt, ist der untere Längsholm 10 endseitig jeweils mit zwei verdrehbar daran angeordneten Gelenkarmen 14 und 15 ausgerüstet, wobei die jeweils zugehörigen Drehpunkte 17 und 18 in Höhenrichtung 8 beabstandet zueinander angeordnet sind. Diese beabstandete Anordnung der Drehpunkte 17 und 18 gewährleistet eine koaxiale Führung der Abschnitte 11 und 12 des unteren Längsholms 10, so dass es im bestimmungsgemäßen Verwendungsfall bei einer Überführung des Seitengitters 6 aus der Gebrauchsstellung in die Nicht-Gebrauchsstellung und umgekehrt nicht zu einer Verkantung der beiden Abschnitte 11 und 12 zueinander kommt.
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Wie sich insbesondere aus einer Zusammenschau der 5 und 6 ergibt, tragen die Gelenkarme 14 und 15 an ihrer dem anderen Gelenkarm jeweils gegenüberlegenden Stirnseite eine Zahnkontur 27. Diese Zahnkonturen 27 greifen Ineinander, so dass die Gelenkarme 14 und 15 eines Gelenkarmpaars miteinander verzahnt sind. Dies führt zu einer Zwangsführung der Gelenkarme 14 und 15 eines Gelenkarmpaars, und zwar dahingehend, dass die Gelenkarme 14 und 15 bei einer Verfahrbewegung des Seitengitters 6 stets winkelgleich verdrehen. Die Gelenkarme 14 und 15 eines Gelenkarmpaars sind insoweit bewegungssynchronisiert.
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Wie sich aus einer Zusammenschau insbesondere der 1, 2 und 4 ergibt, verschwenkt das Seitengitter 6 im Betätigungsfall nach Art einer Ziehharmonika. Bei einer Überführung des Seitengitters 6 aus der Gebrauchsstellung gemäß beispielsweise 4 in die Nicht-Gebrauchsstellung gemäß beispielsweise 1 verfahren beide Längsholme 9 und 10 in Höhenrichtung 8 nach unten. Infolge dieser Verfahrbewegung kommt es zu einem Einknicken der Gelenkarme 14 und 15, und zwar deshalb, weil der untere Längsholm 10 teleskopisch einfährt. In der abgesenkten Stellung, wie diese in 6 schematisch dargestellt ist, liegen die jeweils vollständig eingeschwenkten Gelenkarme 14 und 15 übereinander und nehmen das vollständig eingefahrene Teleskoprohr 10 zwischen sich auf.
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Der obere Längsholm 9 ist im Querschnitt U-förmig ausgebildet, wobei die offene Seite zum unteren Längsholm 10 hinzeigt. Der vom oberen Längsholm 9 bereitgestellte Volumenraum 20 dient in der Nicht-Gebrauchsstellung des Seitengitters der Aufnahme der ersten Gelenkarme 14 sowie abschnittsweise des unteren Längsholms 10.
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Zur Anordnung des Seitengitters 6 am Bett 1 dient ein Tragholm 22, der im gezeigten Ausführungsbeispiel als Flachmaterial ausgebildet ist, wie dies insbesondere 3 erkennen lässt. Der Tragholm 22 stellt jeweils endseitig Lagerstellen 24 zur Verfügung, die unter Ausbildung der Drehpunkte 19 der gelenkigen Anordnung der zweiten Gelenkarme dienen.
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Vorderseitig ist der Tragholm 22 unter Zwischenordnung der zweiten Gelenkarme 15 mit einer Blende 23 ausgerüstet. Dabei bilden der Tragholm 22 und die Blende 23 einen Volumenraum 25 zwischen sich aus, in den in Nicht-Gebrauchsstellung des Seitengitters 6 die zweiten Gelenkarme 15 eintauchen, ebenso wie der untere Längsholm 10 zumindest abschnittsweise, wie sich dies aus der Darstellung nach 6 ergibt.
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Der Darstellung nach 6 kann des Weiteren entnommen werden, dass in der Nicht-Gebrauchsstellung des Seitengitters 6 der obere Längsholm 9 auf dem Tragholm 22 bzw. die vom Tragholm 22 bereitgestellten Lagerstellen 24 auflegt, und dies im Wesentlichen spaltfrei, wobei die Volumenräume 20 und 25 die Gelenkarme 14 und 15 sowie den unteren Längsholm 10 vollständig aufnehmen. Insoweit sind die Gelenkarme und der Längsholm 10 nach Art einer Kassettenanordnung aufgenommen, weshalb das erfindungsgemäße Seitengitter 6 auch als Kassettenseitengitter bezeichnet werden kann.
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Der teleskopierbar ausgebildete Längsholm 10 ist mit einem Kraftspeicher in Form einer Zugfeder 28 ausgerüstet. Diese sorgt bei einer Überführung des Seitengitters 6 aus der Nicht-Gebrauchsstellung in die Gebrauchsstellung dafür, dass ein Auseinanderfahren der Abschnitte 11 und 12 des Längsholms 10 unterstützt wird. Zu diesem Zweck ist ein innenseitig des zweiten Abschnitts 12 ausgebildeter Hebel 29 vorgesehen, der mit einem endseitig der Feder 28 montierten Mitnehmer 30 zusammenwirkt.
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In Nicht-Gebrauchsstellung des Seitengitters 6 befindet sich die Feder 28 in gespanntem Zustand. Wird nun verwenderseitig der obere Holm 9 ergriffen und in Höhenrichtung 8 nach oben verbracht, so klappt das Seitengitter 6 aus, infolge dessen der untere Längsholm 10 austeleskopiert. Kurz vor Erreichen der Gebrauchsstellung schnappt der Mitnehmer 30 endseitig des Hebels 29 ein und bewirkt eine federkraftinduzierte weitere Verfahrbewegung des zweiten Abschnitts 12 relative zum ersten Abschnitt 11, was zu einem Überführen des Seitengitters 6 in die Gebrauchsstellung führt, in der die Gelenkarme 14 jeweils am jeweiligen Anschlag 26 des oberen Holms 9 anliegen. In dieser Stellung von erstem Abschnitt 11 und zweitem Abschnitt 12 verrastet die als Federtaste ausgebildete Rasteinrichtung 13, wie dies aus 2 ersichtlich ist. In dieser Stellung kann ohne verwenderseitige Betätigung der Rasteinrichtung 13 ein Zurückverfahren des Seitengitters 6 in die Nicht-Gebrauchsstellung nicht stattfinden.
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Wird nun verwenderseitig die Rasteinrichtung 13 betätigt, so ist eine Verfahrbewegung von erstem Abschnitt 11 und zweitem Abschnitt 12 möglich, das heißt das Seitengitter 6 kann aus der Gebrauchsstellung in die Nicht-Gebrauchsstellung überführt werden. Bei dieser Überführung des Seitengitters 6 in die Nicht-Gebrauchsstellung wird die Feder 28 gespannt, wobei mit Erreichung der Federstellung, wie sie in 6 gezeigt ist, der Hebel 29 bei gespannter Feder 28 aus dem Mitnehmer 30 ausklinkt und im Weiteren dann in die in 6 gezeigte Position verbracht wird.
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Zur Anordnung des Seitengitters 6 am Bett 1 sind unterschiedliche Ausführungsformen denkbar, von denen drei in den 7, 8 und 9 gezeigt sind.
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Gemäß einer ersten Ausführungsform kommt zur Anbindung des Seitengitters 6 an einer Zarge 3 eines Bettrahmens 2 ein Verbindungsprofil 33 zum Einsatz. Dieses weist eine Innenkontur auf, die korrespondierend zur Außenkontur der Zarge 3 ausgebildet ist. Der Tragholm 22 ist mit diesem Verbindungsprofil 33 verschraubt, zu welchem Zweck ein in 7 gezeigter Bolzen 21 dient. Das Verbindungsprofil 33 wird zur Anordnung an der Zarge 3 mit seinem oberen Profilabschnitt an die Zarge 3 angelegt und dann im Uhrzeigersinn verschwenkt, bis es vollflächig an der Zarge 3 anliegt. Alsdann wird zur Lagefixierung die Madenschraube 34 in den von der Zarge 3 bereitgestellten Kanal 35 eingeschraubt. Das Verbindungsprofil 33 samt daran angeordnetem Seitengitter 6 ist nun dauerhaft und zuverlässig an der Zarge 3 montiert.
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Gemäß einer alternativen Ausgestaltung, wie sie in 8 gezeigt ist, kann der Tragholm 22 mittels entsprechender Bolzen 21 direkt mit der Zarge 3 verschraubt sein. im Unterschied zur Ausgestaltung nach 7 ist die Zarge 3 zu diesem Zweck mit einer entsprechenden Bohrung auszurüsten, durch die der Bolzen 21 im endmontierten Zustand greift. Da im gezeigten Ausführungsbeispiel die Zarge 3 eine gewölbt ausgebildete Oberfläche 32 aufweist, ist zwecks lagesicherer Anordnung des Tragholms 22 an der Zarge 3 ein Adapterelement 31 vorgesehen, das zargenseitig eine zur Oberfläche 32 der Zarge 3 entsprechende Kontur aufweist.
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Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach 9 erfolgt eine Anordnung des Seitengitters 6 nicht an der Zarge 3 des Bettrahmens 2, sondern an einem Profilkörper 36 des Liegeflächenelements 4, das heißt beispielsweise einem Lattenrost. Zur Anordnung am Liegeflächenelement 4 kommt ein entsprechend ausgebildeter Tragholm 22 zum Einsatz, der die Zarge 3 oberseitig übergreift. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass das Seitengitter 6 zusammen mit dem Liegeflächenelement 4 verschwenkbar ausgebildet ist, das heißt das Seitengitter 6 zusammen mit einer Verstellung des Liegeflächenelements 4 mitverschwenkt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bett
- 2
- Bettrahmen
- 3
- Zarge
- 4
- Liegeflächenelement
- 5
- Betthaupt
- 6
- Seitengitter
- 7
- Längsrichtung
- 8
- Höhenrichtung
- 9
- oberer Längsholm
- 10
- unterer Längsholm
- 11
- erster Abschnitt
- 12
- zweiter Abschnitt
- 13
- Rasteinrichtung
- 14
- erster Gelenkarm
- 15
- zweiter Gelenkarm
- 16
- Drehpunkt
- 17
- Drehpunkt
- 18
- Drehpunkt
- 19
- Drehpunkt
- 20
- Volumenraum
- 21
- Bolzen
- 22
- Tragholm
- 23
- Blende
- 24
- Lagerstelle
- 25
- Volumenraum
- 26
- Anschlag
- 27
- Zahnkontur
- 28
- Feder
- 29
- Hebel
- 30
- Mitnehmer
- 31
- Adapterelement
- 32
- Oberfläche
- 33
- Verbindungsprofil
- 34
- Madenschraube
- 35
- Kanal
- 36
- Profilkörper
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2364685 B1 [0002, 0005]