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Die Erfindung betrifft einen Verpackungsbeutel aus Kunststofffolie in Form eines Flachbeutels nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Derartige Flachbeutel sind in der Praxis weithin bekannt zum Schutz flacher Gegenstände, um etwa Dokumente, Bilder, Platten und dergleichen bei Aufbewahrung oder beim Versand zu schützen und dabei auch eine vorübergehende Entnahme des Inhalts aus dem Verpackungsbeutel zu ermöglichen, den Verpackungsbeutel für anderen Inhalt zu verwenden sowie zur Aufbewahrung, zum Versand oder zu einer sonstigen geschützten Handhabung zu verschließen. Als Wiederverschlüsse kommen zwar bisweilen auch dauerelastische Klebestreifen oder sonstige Haftverschlüsse, wie ”Klett”-Streifen in Betracht, doch werden in Verbindung mit Folienbeuteln bevorzugt einsiegelbare Profilleisten mit einem Verhakungsprofil in direkt zusammendrückbarer Form (”Zipper”) oder in einer mit einem Läufer zusammenbringenden Form (”Slider”) verwendet. Solche Verpackungsbeutel sind allerdings insbesondere mit zunehmenden Abmessungen und zunehmenden Gewicht bei Inhalten, die nicht geknickt werden sollen, an den außenliegenden Verpackungsflächen schwer zu handhaben. Dabei ist eine rutschsichere Handhabung solcher Verpackungsbeutel mit samt Inhalt mit der Gefahr verbunden, dass außerhalb der Griffbereiche liegende Teile herunterhängen und ggf. geknickt werden, während eine Handhabung des Verpackungsbeutels mit Inhalt in senkrechter Lage mit der Gefahr verbunden ist, dass der Verpackungsbeutel der Hand entgleitet oder aber – bei vorsorglich festem Zugriff – der zu schützende Beutelinhalt unter der Handhabung leidet.
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Aus der
DE 20 2012 005 111 U1 ist ein rechteckiger Verpackungsbeutel nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 bekannt, der einen Griffstreifen an einer kurzen Rechteckseite und einen Wiederverschluss an einer Längsseite aufweist. Innere Unterteilungen des Beutels mit parallel zur kurzen Rechteckseite angebrachten Schweißnähte ermöglichen die Einlagerung von Gegenständen getrennt voneinander von der mit dem Wiederverschluss ausgestatteten Längsseite her. Eine solche Ausführungsform wäre allerdings auch ohne Unterteilung zur Aufnahme größerer Flachgegenstände unvorteilhaft mit einer großen Längserstreckung unterhalb der Griffleiste und mit einer von den Gestehungskosten und der Handhabung her nachteiligen großen Länge des Widerverschlusses.
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Aufgabe der Erfindung ist es dementsprechend, einen Verpackungsbeutel der hier betrachteten Art so auszugestalten, dass dieser bequem und sicher zu handhaben ist und dabei den Inhalt des Verpackungsbeutels schont, wobei ein solcher Beutel ähnlich den gattungsgemäß in Betracht gezogenen Verpackungsbeuteln aus Folie im Wege rationeller und maschineller Herstellungsverfahren zu fertigen sein soll.
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Gemäß der Erfindung wird die vorstehende Aufgabe von einem Verpackungsbeutel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Mit einem Griffstreifen und zumindest einem darin vorgesehenen Griffloch ist ein solcher Verpackungsbeutel zu handhaben, ohne den Beutelinhalt zu tangieren oder gar zu verformen. Dabei ist ein über den Innenraum hinausstehender Griffstreifen auf eine ”hängende” Handhabung ausgelegt, bei der insbesondere flaches, knickempfindliches Inhaltsgut wie Dokumente, Bilder oder empfindliche Platten in einer schonenden vertikalen Ausrichtung innerhalb des Verpackungsbeutels stehend gehalten sind und nicht etwa auf Durchbiegung oder wechselnde Verformung wie bei einer horizontalen Lage beansprucht werden.
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Zweckmäßig wird der Griffstreifen an einer der längeren Seiten angeordnet, damit der Verpackungsbeutel sich in der vertikalen Richtung nur mit der kürzeren Seite erstreckt und in einem möglichst großen Abmessungsraum verschiedener Formate mit Bodenfreiheit in der Hand zu halten ist.
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Bevorzugt ist weiterhin, dass der Widerverschluss dann an einer der kürzeren Seiten angeordnet ist, womit nicht nur in Bezug auf den Wiederverschluss an Länge und damit an Kosten gespart werden kann, sondern auch bei geöffnetem Wiederverschluss eine größere Formhaltigkeit des Verpackungsbeutels zur Inhaltsentnahme gegeben ist.
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Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Die einzige Figur der Zeichnung zeigt – schematisiert – eine Frontansicht eines Verpackungsbeutels.
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Ein Verpackungsbeutel als Flachbeutel 1 gemäß der schematisierten Ansicht der Zeichnung ist im Wesentlichen aus zwei Lagen von Kunststofffolie gebildet, die insgesamt flach aufeinanderliegen und einen rechteckigen Innenraum 2 mit vier Seiten 3, 4, 5 und 6 umgrenzen, wobei an zumindest einer der Seiten, hier der Seite 6, ein Wiederverschluss 7 zwischen die beiden Folien gesetzt ist, während die übrigen Seiten durch Schweißnähte oder durch eine Faltkante zwischen den Folien geschlossen sind.
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Insoweit bekannte Flachbeutel mit Wiederverschluss finden sich in der Praxis auch mit Haftverschlüssen, etwa mit dauerelastischen Klebebereichen ausgeführt. Für ein wiederholtes Öffnen und Schließen sind allerdings Verschlüsse mit ineinander verrastbaren Formleisten aus Kunststoff vorzuziehen, die zur Verbindung mit Kunststofffolien Ansiegelstreifen aufweisen, so dass jeweils eine der Rastleisten eines Paars komplementären zusammengehöriger Rastleisten mit der einen Folie und die andere mit der anderen Folie durch Heißsiegeln zu verbinden ist. Diese Rastleisten bzw. die zugehörigen Ansiegelstreifen können auch grundsätzlich zu einer Erstbenutzung über einen Zwischenstreifen miteinander verbunden sein, um eine Neuheitsverschluss und auch eine hermetische Abdichtung der entsprechenden Seite zu bieten. Auch nach dem Auftrennen eines solchen Neuheitsverschlusses stellen die verrastbaren Leisten nach einem Wiederverschließen eine gute Barriere gegen ein Eindringen von Feuchtigkeit und Schmutz in den Innenraum dar.
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Wiederverschlüsse, wie der Wiederverschluss 7 sind als einfachere Druckverschlüsse (”Zipper”) der Länge nach fortlaufend von Hand zusammenzudrücken, um in die geschlossene aber lösbare Raststellung zu gelangen. Alternativ kann ein solcher Wiederverschluss, wie hier der Wiederverschluss 7, mit einem Schieber 8 ausgestattet sein, der längs der zugehörigen Verschlussleisten beweglich ist und beim Durchlauf in der einen Richtung den Wiederverschluss 7 öffnet und in der anderen Richtung den Wiederverschluss 7 schließt.
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Der erfindungsgemäße Flachbeutel 1 ist mit einem Griffstreifen 9 und einem Griff 10 ausgestattet, wobei der Griffstreifen 9 als Überstand über die Seite 4 zumindest aus einer der beiden flach aufeinanderliegenden Folien des Flachbeutels 1 gebildet ist, die auch den Innenraum 2 zwischen sich einschließen. Vorzugsweise werden beide Folien auch für den Griffstreifen 9 benutzt, um diesen gleichfalls doppellagig auszubilden und damit eine höhere Festigkeit zu erzielen. Es versteht sich, dass der Griffstreifen 9 gewünschtenfalls mit aufgeschweißten oder aufgeklebten Verstärkungsstreifen oder auch mit Versteifungseinlagen zwischen den Folien ausgesteift werden kann, wenn dies für die Nutzung des Flachbeutels zweckdienlich erscheint. Der Griffstreifen 9 grenzt sich gegenüber dem Innenraum 2 längs der Seite 4 durch eine Heißsiegelnaht ab, die insbesondere den Innenraum 2 gegenüber dem Griffstreifen abdichtet.
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Im Übrigen ist für die Kontur des Griffstreifens, hier nicht einfach eine Rechteckform beinhaltet (die zur Vermeidung von Abfällen fertigungstechnisch vorteilhaft aber vom Aussehen und von der Handhabung her durch die eckige Form unerwünscht ist). Stattdessen ist der Griffstreifen 9 trapezförmig geschnitten und verläuft über einen mittleren Bereich, in dem sich der (einzige) Griff 10 mittig über der Seite 4 befindet, mit konstanter Breite und seitlich zu den Ecken mit den Seiten 3 und 6 jeweils gradlinig aus. Die so konturierte Oberkante 11 des Griffstreifens 9 wie auch die sonstigen Außenkanten des Flachbeutels 1 längs der Seiten 3 und 5 sind durch (besonders feste) Trennschweißnähte gebildet, bei denen die miteinander zu verbindenden Folien über die gesamte Folienstärke erschmolzen und miteinander zusammengeschweißt werden.
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Es versteht sich, dass ein solcher Flachbeutel grundsätzlich auch mehrere Griffe 10 aufweisen könnte, wenn etwa besondere Belastungen aufzufangen sind. Typischerweise werden jedoch in Flachbeuteln flache, regelmäßig auch dünnwandige Inhalte wie Dokumente, Bilder oder dünne Platten gelagert und transportiert, die vom Gewicht her auch an einem einzigen Griff zu handhaben sind. Der Griff 10 könnte zwar grundsätzlich auch als Loch mit einer herausgestanzten oder herausgetrennten Kontur ausgebildet sein, wobei ein wie hier doppellagig ausgestalteter Griffstreifen eine geschlossene kreis- oder ringförmig verlaufende Trennschweißnaht eine Verbindung zwischen den Folien und damit auch eine angenehme Handhabung und ein ansprechendes Aussehen vermitteln würde.
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Im vorliegende Fall ist allerdings der Griff 10 nur teilringförmig ausgeschnitten, so dass zwar eine beim Ergreifen mit den Fingern zu öffnende Innenfläche vorliegt, die aber an der Oberseite mit dem übrigen Griffstreifen verbunden bleibt. Die Innenfläche des Griffs legt sich bei der Benutzung oben um und vermeidet insofern scharfe Folienkanten. In dieser Hinsicht könnte der Schnitt zwar auch mit einem entsprechenden heißen Schmelzwerkzeug als Trennschweißnaht ausgeführt werden. Im Sinne einer einfacheren und schnelleren Ausbildung des Griffs im Zuge eines maschinellen Durchlaufs ist hier aber ein (kalter) Stanzschnitt vorgesehen.
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Der an dem Griff 10 gehaltene Flachbeutel 1 ist ohne Rutschgefahr und ohne einen festen, Zugriff verlässlich zu halten und hängt am Griff 10 senkrecht. Dies kommt auch regelmäßig den Inhalten eines solchen Verpackungsbeutels zugute, die als flächiges, ebenes Material keine Knick- oder Biegebelastung in und quer zu der Ebene erfahren. Ein einziger, mittig angeordneter Griff kommt einer ”freien” Hängeanordnung zugute und vermeidet Belastungen und Verformungen, wie sie bei zwei oder mehr Griffen in der Griffleiste durch die Handhabung leicht anfallen können.
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Ein Griffstreifen, der wie hier an einer der beiden längeren Rechteck-Seiten 4, 5, nämlich der Seite 4 angebracht ist, überlässt den kürzeren Seiten bei der Handhabung am Griff die Höhenbemessung. Diese ist für das Tragen am Griff mit Rücksicht auf den Abstand zwischen einer herabhängenden Hand und dem Boden begrenzt zu halten. Darüber hinaus ist es von Interesse, zum Transport von Inhalten geringer Steifigkeit, wie etwa Papierprodukten, die Höhe begrenzt zu halten, damit sich solche Produkte in dem Verpackungsbeutel nicht wellig oder bogenförmig im Flachbeutel abzusenken suchen.
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Der Griff kann grundsätzlich aber auch alternativ an der Seite des Wiederverschlusses angesetzt sein, um einen rutschsicher zu ergreifenden Verpackungsbeutel und eine den Inhalt schonende Erfassung bei der Handhabung zu ermöglichen. Beispielsweise wären die aufeinanderliegenden Folien, die den Innenraum 2 einschließen oder zumindest eine von diesen über den Wiederverschluss zu einem Griffstreifen hinauszuführen und mit zumindest einer Grifföffnung zu versehen. Im Falle eines einfachen, von Hand zusammenzudrückenden Druckverschlusses wird dieser ohnehin randseitig zwischen zwei Folien eingesiegelt, wobei die Folien dann über die Verschlussleisten des Druckverschlusses hinausstehen. Bei einem ”Slider”-Druckverschluss, also mit einem Schieber wie dem Schieber 8 versehenden Druckverschluss der dargestellten Art, müsste die Einsiegelung des Wiederverschlusses einen freien Zugang zu dem Schieber 8, unbehindert von einer oder von beiden der Folien, sicherstellen.
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Bevorzugt ist allerdings eine Ausführungsform der hier dargestellten Art, bei der der Wiederverschluss unbeeinträchtigt von einer Griffleiste an einer Seite und die Griffleiste an einer anderen Seite des Innenraums angeordnet ist, wobei für die Handhabung insbesondere größerer Verpackungsbeutel eine Anordnung des Wiederverschlusses an einer beim Tragen senkrechten, kürzeren Seite und eine Griffleiste an einer längeren, beim Tragen oben liegenden Seite bevorzugt wird.
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Die Kunststofffolie des Verpackungsbeutels ist in der Stärke und in der Zusammensetzung insbesondere auf den Verpackungszweck auszurichten. In vielen Fällen ist eine einfache, maschinentechnisch gut zu verarbeitende Polyethylen-Monofolie oder eine sonstige Polyolefin-Folie einzusetzen. Mehrschichtige Folien kommen bei speziellen Anforderungen an Feuchtigkeits-, Gas- oder Aromadichtigkeit in Betracht, insbesondere als gebräuchliche Schichtfolien mit einer Polyethylen-Schicht an den einander zugewandten und miteinander zu verschweißenden (Innen-)Flächen der Folien des Verpackungsbeutels und einer Polyesterschicht auf der Außenseite. Darüber hinaus können grundsätzlich auch mehrschichtige Folien, etwa zu einer Gas- und Aromadichtigkeit oder aber zu einem Lichtschutz vorzusehen sein, wofür insbesondere Metall-Zwischenschichten oder Bedampfungen an der Innenseite einer Schicht in Betracht kommen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202012005111 U1 [0002]