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Stand der Technik
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Im Möbelbereich wie bei Küchenmöbeln und Kücheneinrichtungen beispielsweise bei Backöfen sind Vorrichtungen zur horizontal beweglichen Führung eines Schubelementes des Möbels bekannt. In der Regel sind zwei Führungsvorrichtungen, die vorzugsweise als Teleskopauszug ausgestaltet sind, für das Schubelement vorgesehen. Das Schubelement wird beidseitig an verschiebbaren Schienen der jeweiligen Führung aufgesetzt, wobei jede Führungsvorrichtung an einer jeweils dazugehörigen Stabanordnungen einer rechten und linken Innen-Seitenwand des Möbels auf einer gemeinsamen vertikalen Höhe aufgenommen ist. Die Stabanordnungen sind insbesondere an gegenüberliegenden vertikalen Wänden eines Aufnahmeraums des Möbels vorhanden. Das Schubelement ist zum Beispiel eine Schublade oder ein Gargutträger wie ein Backrost, ein Backblech oder ein Ausziehboden eines Backofens. In der Backmuffel des Backofens ist an gegenüberliegenden Seitenwänden jeweils ein standardisiertes Seitengitter zur Anordnung des Gargutträgers vorhanden.
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Die Anbindung der Führungsvorrichtung an der Stabanordnung ist in aller Regel lösbar zum Beispiel angeschraubt, was für eine Nachrüstung beziehungsweise aus Reinigungsgründen zweckmäßig ist.
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Im Möbelbereich insbesondere bei Küchenmöbeln müssen die Schubelemente bedienerfreundlich und sicher am Möbel aufgenommen sein.
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Aufgabe und Vorteile der Erfindung
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einleitend bezeichnete Vorrichtungen beziehungsweise Führungsvorrichtungen und Möbel wie Küchenmöbel beispielsweise Backöfen auf vorteilhafter Weise bereitzustellen, insbesondere im Hinblick auf eine bedienerfreundliche und kippsichere verschiebliche Anbindung des Schubelementes mittels der Vorrichtung an einer Stabanordnung am Möbel.
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Diese Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst.
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Die abhängigen Ansprüche thematisieren vorteilhafte Varianten der Erfindung.
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Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zur Bewegungsführung eines Schubelementes, das mittels der Vorrichtung an einer Stabanordnung anbringbar ist, die an einer Seitenwand vorhanden ist, wobei die Vorrichtung eine der Stabanordnung zuordenbare Innenschiene und eine mit dem Schubelement koppelbare Außenschiene umfasst, welche relativ zur Innenschiene verschieblich ist, und wobei die Vorrichtung Haltemittel umfasst, über welche die Vorrichtung lösbar an der Stabanordnung anbringbar ist, und wobei die Haltemittel eine erste Halterung und eine zweite Halterung umfassen, die an der Innenschiene in Längsrichtung zueinander versetzt vorhanden sind.
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Der Kern der Erfindung liegt darin, dass die erste Halterung einen nach hinten offenen Greifabschnitt aufweist, so dass ein horizontal ausgerichteter erster Horizontalabschnitt der Stabanordnung von dem Greifabschnitt der ersten Halterung haltend umgreifbar ist, und wobei die zweite Halterung eine Klemmeinrichtung umfasst, mit welcher die Vorrichtung an einem zweiten horizontal ausgerichteten Horizontalabschnitt der Stabanordnung klemmend fixierbar ist, wenn der erste Horizontalabschnitt der Stabanordnung von der ersten Halterung umgriffen ist. Der erste und der zweite Horizontalabschnitt sind insbesondere auf gleicher vertikaler Höhe und gleichartig gebildet. Zwischen dem ersten und zweiten Horizontalabschnitt ist ein längerer verbindender Horizontalabschnitt der Stabanordnung vorhanden. Der erste und der zweite Horizontalabschnitt der Stabanordnung stehen demgemäß vorzugsweise rechtwinklig an dem dazwischen vorhandenen weiteren Horizontalabschnitt bzw. dem Längsabschnitt der Stabanordnung in die gleiche Richtung ab. Der erste Horizontalabschnitt ist bevorzugt an einem hinteren Vertikalabschnitt der Stabanordnung und der zweite Horizontalabschnitt vorzugsweise an einem vorderen Vertikalabschnitt der Stabanordnung befestigt. Der weitere Horizontalabschnitt der Stabanordnung verläuft zum Beispiel über eine wesentliche Tiefe eines Aufnahmeraums zur Unterbringung des Schubelementes.
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Die Stabanordnung ist vorzugsweise durch miteinander an Kontaktpunkten verbundenen, horizontal und vertikal ausgerichteten Abschnitten von im Querschnitt runden Profilen gebildet, insbesondere mit einheitlichem Durchmesser, insbesondere aus einem Rundstahlmaterial mit einem Durchmesser von wenigen Millimetern.
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Der erste Horizontalabschnitt ist vorzugsweise von vorne, oben und unten von der ersten Halterung umgreifbar.
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Vorzugsweise ist die Klemmeinrichtung als Clipsanordnung, Arretierfeder oder Schnappfeder ausgebildet. Die Klemmeinrichtung ist insbesondere bedienbar beziehungsweise verstellbar, so dass zumindest zwei Zustände existieren, wonach in einem Zustand eine Klemmwirkung an dem Horizontalabschnitt eingerichtet ist und in einem anderen Zustand eine Klemmwirkung aufgehoben ist. Die Klemmeinrichtung dient vorzugsweise zur lösbaren Arretierung beziehungsweise Verriegelung der Vorrichtung an dem zweiten Horizontalabschnitt. Die Halterungen sind beispielsweise als jeweils separate gebogene Blechbauteile gebildet.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Bewegungsführung des Schubelements handelt es sich insbesondere um einen Backrohrauszug mit verschieblich zueinander bzw. teleskopierbaren Schienen. Der Backrohrauszug ist beispielsweise als Vollauszug ausgebildet, um das Schubelement ausreichend weit über eine Front des Möbels aus dem Aufnahmeraum im Möbel herausfahren zu können. Alternativ ist die erfindungsgemäße Vorrichtung als Teilauszug mit nur zwei Schienen ausgestaltet.
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Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird mechanisch einfach und trotzdem stabil eine kippsichere und platzsparende Anbindung des Schubelements an der Stabanordnung ermöglicht. Insbesondere ist bei ausgefahrenem Schubelement, selbst wenn dieses zum Beispiel mit Gargut schwer beladen ist, ein Kippen des Schubelements mit seiner Vorderkante nach unten ausgeschlossen. Denn über die Außenschiene, an welcher das Schubelement verbunden vorhanden ist, die sich an der Innenschiene abstützt, wird die Last sicher über die erste und die zweite Halterung an die Stabanordnung übertragen. Da beidseitig des Schubelements jeweils eine erfindungsgemäße Vorrichtung vorhanden ist, wird über jeweils eine vordere und eine hinter Halterung, also insgesamt vier Halterungen pro Schubelement, über die beiden gegenüberliegenden Stabanordnungen die Belastung in die Seitenwände abgeführt.
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Vorteilhafterweise umfasst die Klemmeinrichtung ein elastisch auslenkbares Klemmelement, das in einem Klemmzustand der Klemmeinrichtung gegen den zweiten Horizontalabschnitt drückt. Die Klemmwirkung kann durch die Wahl des Materials und/oder der Form der Klemmeinrichtung bzw. des Klemmelements vorgegeben werden. Die Klemmeinrichtung kann zum Beispiel ein Klemmelement umfassen, das einen Biegeabschnitt aus einem Blechmaterial aufweist, z. B. aus einem Federstahl.
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In einem einfachen Fall kann ein verbiegbarer und elastisch sich zurückstellender Blechstreifen, der gerade oder abgewinkelt ist, das elastische Klemmelement bilden. Vorzugsweise drückt das Klemmelement im montierten Zustand der Vorrichtung unter einer elastischen Kraft von unten gegen den zweiten Horizontalabschnitt. Vorzugsweise liegt zumindest ein Kontaktabschnitt des Klemmelements an dem Horizontalabschnitt flächig oder linienförmig an.
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Für die Montage der Vorrichtung an der Stabanordnung kann die Vorrichtung zunächst an die Stabanordnung herangeführt werden, zum Beispiel bei nach oben angehobenem Vorderende der Vorrichtung, so dass am hinteren abgesenkten Bereich der Vorrichtung die erste Halterung an dem ersten Horizontalabschnitt von vorne einfädelbar ist. Eine winkliges Anstellen der Längsachse der Vorrichtung bzw. ein Neigen der Vorrichtung ist trotz Einfädelung aber noch möglich. Die Vorrichtung ist dabei hinten abgestützt an der Stabanordnung. Für die endgültige Montage wird dann durch Absenken der Vorrichtung die zweite Halterung in die Horizontale am zweiten Horizontalabschnitt eingeclipst bzw. verrastet. Beim Auftreffen des Klemmelements von oben am positionsfesten zweiten Horizontalabschnitt, wird das Klemmelement aus einer Ausgangsstellung bzw. einer nicht gespannten Stellung selbsttätig versetzt bzw. ausgelenkt, wobei das Klemmelement elastisch ausweicht. Die zweite Halterung erreicht an dem zweiten Horizontalabschnitt die positionsrichtige Anbringstellung, wenn das gespannte bzw. ausgelenkte Klemmelement so weit abgesenkt ist, dass es am zweiten Horizontalabschnitt vorbeikommt und unter der Federkraft unterhalb am zweiten Horizontalabschnitt einschnappt. Das zuvor ausgelenkte und gespannte Klemmelement stellt sich selbsttätig wieder so zurück, dass das Klemmelement gegen den zweiten Horizontalabschnitt klemmend andrückt und der Klemmzustand eingerichtet ist. Die Vorrichtung ist damit an der Stabanordnung festgelegt und vorzugsweise selbstsichernd arretiert.
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Für ein Lösen der Vorrichtung bzw. des Klemmelements von der Stabanordnung muss eine Person das Klemmelement manuell so weit elastisch auslenken, dass das Klemmelement vom ersten Horizontalabschnitt frei kommt und die Vorrichtung vorne nach oben abgehoben werden kann. Dann kann auch die erste Halterung wieder vom ersten Horizontalabschnitt abgenommen werden, indem die erste Halterung geringfügig nach vorne versetzt wird.
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Das Klemmelement umfasst vorzugsweise einen abgewinkelt ausgebildeten Blechabschnitt. Der Blechabschnitt ist zum Beispiel um eine Achse quer zur Längserstreckung der Vorrichtung elastisch auslenkbar. Das Klemmelement weist vorzugsweise eine Kontur auf, welche auf den zweiten Horizontalabschnitt abgestimmt ist. Im Klemmzustand ist der zweite Horizontalabschnitt an zumindest einer Stelle insbesondere zwei oder mehr Stellen von insbesondere drei Seiten umgriffen, vorzugsweise von vorne, oben und unten. Hierfür kann die Kontur mit wenigstens einer Vertiefung, Umbiegung und/oder einem Vorsprung versehen sein.
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Die erste und zweite Halterung sind vorzugsweise derart gestaltet, dass die Vorrichtung so an der Stabanordnung anordenbar ist, dass die Kontur der Vorrichtung bezogen quer zur Fläche der Seitenwand nicht weiter vorsteht, als die Stabanordnung von der Seitenwand vorsteht. Die Vorrichtung ist innerhalb eines auf die Seitenwand bezogenen vergleichsweise geringen Abstandes unterbringbar, der durch einen maximalen Vorstand der Stabanordnung von der Seitenwand weg definiert ist. Dies ist besonders platzsparend. Der Bereich bzw. der dazugehörige Abstand zur Seitenwand ist abhängig vorgegeben durch die Länge des ersten bzw. zweiten Horizontalabschnitts, die sich senkrecht zur Seitenwandfläche erstrecken. Die Länge der Horizontalabschnitte beträgt zum Beispiel ca. 15 Millimeter.
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Es ist über dies vorteilhaft, dass die Klemmeinrichtung Anlageabschnitte aufweist, welche derart abgestimmt sind, dass der zweite Horizontalabschnitt im Klemmzustand von den Anlageabschnitten umgreifbar ist, vorzugsweise von vorne, von oben und von unten umgreifbar ist. Der zweite Horizontalabschnitt ist im Klemmzustand vorzugsweise nicht über seine gesamte Länge von den Anlageabschnitten gleichartig umgriffen. Vorzugsweise gibt es wenigstens eine Stelle am Horizontalabschnitt, die von drei Seiten umgriffen ist, wobei dazwischen die Anlageabschnitte lediglich zwei Seiten umgreifen. Es existieren vorzugsweise genau zwei oder mehr erste Anlageabschnitte, wobei jeder erste Anlageabschnitt einen größeren Teilumfang am Horizontalabschnitt umgreift beziehungsweise den Horizontalabschnitt von vorne, oben und unten umgreift. Die insbesondere zwei ersten Anlageabschnitte umfassen zum Beispiel jeweils eine nutartige Einkerbung, deren Nutform an die Außenform des zweiten Horizontalabschnitts angepasst ist. Der zweite Horizontalabschnitt wird damit von einem Anlageabschnitt umfänglich von vorne, oben und unten umgriffen. Die weitere Umgreifung des betreffenden Teils des Horizontalabschnitts ist vorzugsweise durchgehend von oben und vorne mittels eines zweiten Anlageabschnitts ausgebildet.
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Eine vorteilhafte Variante der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass an der ersten Halterung ein Stützabschnitt abstehend vorhanden ist, der zur Anlage an einem weiteren Horizontalabschnitt der Stabanordnung ausgebildet ist, wobei der weitere Horizontalabschnitt zum ersten Horizontalabschnitt abgewinkelt steht. Der weitere Horizontalabschnitt schließt sich insbesondere durch eine rechtwinklige Umbiegung an den ersten und an den zweiten Horizontalabschnitt an. Der weitere Horizontalabschnitt ist insbesondere durchgehend zwischen dem ersten und zweiten Horizontalabschnitt vorhanden. Der weitere Horizontalabschnitt verbindet insbesondere den ersten und den zweiten Horizontalabschnitt der Stabanordnung miteinander. Der weitere Horizontalabschnitt erstreckt sich in der Regel über einen Großteil der Tiefe der Seitenwand und weist in der Regel eine Länge auf, welche in etwa der Länge der Innen- bzw. Außenschiene entspricht.
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Im montierten Zustand der Vorrichtung wird über den Stützabschnitt eine weitere Abstützung und Erhöhung der Haltefunktion der ersten Halterung an der Stabanordnung erreicht. Damit wird insbesondere eine seitliche Fixierung der Vorrichtung in Richtung weg von der Seitenwand erreicht. Zudem wird bei Belastung mit dem vorzugsweise flächig an dem weiteren Horizontalabschnitt anliegenden Stützabschnitt einem möglichem Verwinden bzw. Schrägstellen der an der Stabanordnung abgestützten Vorrichtung entgegengewirkt.
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Es ist weiter von Vorteil, dass an der ersten Halterung eine nach vorne abstehende Lasche ausgestaltet ist. Die Lasche bildet insbesondere den Stützabschnitt. Die Lasche dient zur Anlage an dem weiteren Horizontalabschnitt der Stabanordnung und steht im Anbringzustand mit einer Seite an dem weiteren Horizontalabschnitt an. Mit der Lasche ist eine vorteilhafte seitliche Fixierung der Vorrichtung an der Stabanordnung möglich.
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Entsprechend einer anderen vorteilhaften Modifikation der Erfindung weist die zweite Halterung einen abstehend vorhandenen Stützabschnitt auf, der zur Anlage an dem zweiten Horizontalabschnitt und einem weiteren Horizontalabschnitt der Stabanordnung ausgebildet ist, wobei der weitere Horizontalabschnitt zum zweiten Horizontalabschnitt abgewinkelt steht bzw. den Längsabschnitt betrifft. Damit werden die Funktionen entsprechend den oben erläuterten Funktionen des Stützabschnitts an der ersten Halterung identisch an der zweiten Halterung erzielt. Darüber hinaus erfüllt der Stützabschnitt an der zweiten Halterung eine Sicherungsfunktion in der Art einer Abhebesicherung für das elastische Klemmelement. Aufgrund der Abstützung des Stützabschnitts am zweiten Horizontalabschnitt kann das elastisch auslenkbare Klemmelement nicht über ein maximales Maß hinaus nach unten verbogen werden. Damit ist eine Abhebesicherung für das Klemmelement eingerichtet.
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Vorteilhafterweise umfasst der Greifabschnitt der ersten Halterung winklig stehende Abschnitte. Die winkligen Abschnitte ermöglichen ein Umgreifen des ersten Horizontalabschnitts derart, dass im angebrachten Zustand der Vorrichtung der Greifabschnitt bezüglich einer Bewegung nur nach vorne keinen mechanischen Anschlag bildet. Nach oben, unten und hinten ist eine Bewegung der Vorrichtung bzw. des Greifabschnitts unterbunden, da der Greifabschnitt und der erste Horizontalabschnitt gegenseitig einen mechanischen Anschlag bilden. Vorzugsweise ist die erste Halterung durch ein einstückiges, mehrfach umgebogenes Blechelement an der Vorrichtung gebildet. Der Greifabschnitt ist vorzugsweise zum Beispiel kanalartig, schlitzartig, V- oder U-förmig insbesondere mit drei rechtwinklig zueinander stehenden Abschnitten. Insbesondere umgreift der Greifabschnitt etwa die halbe Länge des ersten Horizontalabschnitts.
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Auch ist es vom Vorteil, dass in einem hinteren Endabschnitt der Innenschiene und in einem vorderen Endabschnitt der Innenschiene jeweils eine Halterung vorhanden ist. Eine damit realisierte Zweipunktabstützung ist insbesondere für eine stabile Aufnahme des Schubelements über die Vorrichtung vorteilhaft.
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Gemäß einer vorteilhaften Variante der Erfindung sind die erste Halterung und die zweite Halterung an einem längs an der Innenschiene vorhandenen Steg angebracht. Der Steg bildet vorzugsweise eine durchgehend ausgebildete vertikale Seite der Innenschiene, welche im angebrachten Zustand der Vorrichtung in Richtung der Stabanordnung zugewandt ist.
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Eine weitere Modifikation der erfindungsgemäßen Anordnung zeichnet sich daraus aus, dass die Klemmeinrichtung einen Bedienabschnitt zur manuellen Aufhebung des Klemmzustandes umfasst. Der Bedienabschnitt ist vorzugsweise der installierten Vorrichtung von vorne bedienbar, was zum Beispiel bei offen stehender Tür eines Backkofens eine Bedienung zum Abnehmen der Vorrichtung erleichtert. Insbesondere ist der Bedienabschnitt mit dem Klemmelement gekoppelt, das z. B. ein nach unten abstehenden Teil der Klemmeinrichtung bildet.
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Nach einer anderen vorteilhaften Ausbildung der Erfindung umfasst die Klemmeinrichtung einen elastisch auslenkbaren Abschnitt mit einem Vorsprung, der im Klemmzustand von einer Seite gegen den zweiten Horizontalabschnitt drückt. Vorzugsweise drückt der Vorsprung unter einer Federkraft bzw. vorgespannt von unten gegen den zweiten Horizontalabschnitt. Es können auch zwei oder mehr Vorsprünge vorhanden sein, die z. B. versetzt zueinander ausgestaltet sind. Bevorzugt ist wenigstens ein Vorsprung an dem Bedienabschnitt realisiert. Am Vorsprung kann eine zum Beispiel schräge Flanke ausgebildet sein. Damit kann bei der Montage beim Aufsetzen der zweiten Halterung von oben der zweite Horizontalabschnitt gegen die Flanke drücken, wobei das Klemmelement elastisch ausweichend weggedrückt wird, bis das Klemmelement den zweiten Horizontalabschnitt passiert hat und in den Klemmzustand einschnappt und der Vorsprung unterseitig gegen den Horizontalabschnitt drückt. Somit ist eine selbstsichernde Arretierung der zweiten Halterung an der Stabanordnung realisiert.
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Schließlich ist es vorteilhaft, dass die Innenschiene unterhalb der Außenschiene vorhanden ist. Dies ist besonders platzsparend. Insbesondere ist damit eine vergleichsweise geringe Breite der Vorrichtung möglich.
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Die Erfindung erstreckt sich außerdem auf ein Möbel, insbesondere ein Küchenmöbel wie ein Backofen oder ein Kühlschrank, mit einer Vorrichtung wie oben beschrieben. Die Vorrichtung ist vorzugsweise in einer rechtsseitigen und einer linksseitige Variante ausbildbar, so dass eine beidseitige Verbindung eines Schubelements an gegenüberliegenden Seitengittern beispielsweise eines Backofens vorteilhaft möglich ist. Mit der Vorrichtung ist eine stabile horizontal verschiebliche Anordnung eines Schubelements wie einem Backblech im Backofen auf jeweils der gewünschten vertikalen Höhenposition an Standard-Seitengittern auch nachträglich bzw. austauschbar möglich. Die Höhenposition des Schubelements über die beiden Vorrichtungen bzw. Backofenauszüge ist dabei problemlos veränderbar. Hierzu werden die beiden Vorrichtungen wie erläutert gelöst und auf einer anderen Höhenposition an den entsprechenden anderen Horizontalabschnitten, die ebenfalls am Seitengitter vorhanden sind, wieder angebracht und klemmend fixiert.
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Figurenbeschreibung
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind anhand eines schematisiert dargestellten Ausführungsbeispiels der Erfindung näher erläutert.
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Im Einzelnen zeigt:
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1 und 2 eine erfindungsgemäße Vorrichtung im angebrachten Zustand an einer Stabanordnung von unten und von der Seite unterbrochen dargestellt,
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3 eine perspektivische Ansicht eines Teils der Anordnung gemäß der 1 und 2 im hinteren Bereich perspektivisch schräg von unten,
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4 und 5 eine perspektivische Ansicht eines Teils der Anordnung gemäß der 1 und 2 im vorderen Bereich perspektivisch schräg von oben im Klemmzustand und in einem Lösezustand, und
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6 die Anordnung gemäß 4 perspektivisch schräg von unten.
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Die 1 bis 6 betreffen eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Bewegungsführung eines Schubelements (nicht gezeigt) an Abschnitten eines Seitengitters 2 eines Backofens. Die Vorrichtung zur Bewegungsführung ist als Backrohrauszug 1 ausgestaltet, der hier einen Teilauszug betrifft, wobei sämtliche Figuren den zusammengeschobenen Zustand des Backrohrauszugs 1 zeigen. Der Backrohrauszug 1 weist eine positionsfest an dem Seitengitter 2 angeordnete Innenschiene 3 und eine daran in Ausziehrichtung P1 bzw. in Einschiebrichtung P2 verschieblich geführte Außenschiene 4 auf. Die Außenschiene 4 ist etwas länger als die Innenschiene 3 und steht im zusammengeschobenen Zustand des Backrohrauszug 1 nach hinten über die Innenschiene 3 über.
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Auf einer Oberseite der montierten Außenschiene 4 ist das Backblech oder ein anderes Schubelement auflegbar, wobei beide Seiten des Schubelements gleichartig mit einem entsprechenden Backrohrauszug 1 an einem jeweiligen Seitengitter verschieblich angebracht werden. Damit ist mit der Verschiebung der Außenschiene 4 auch das Backblech horizontal aus dem Inneren des Backofens heraus- und in dieses wieder einfahrbar. Zur Festlegung des Backblechs oder eines anderen Schubelements an der Außenschiene 4 ist oberseitig an deren vorderem Ende ein nach oben abstehender Anschlag 25 und an dem hinteren Ende der Außenschiene 4 ein nach oben abstehender Zapfen 26 vorhanden.
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Das Seitengitter 2 ist ein standardmäßiges übliches Seitengitter eines Backofens und nur teilweise dargestellt. Das Seitengitter 2 umfasst mehrere in Auszieh- bzw. Einschiebrichtung P1 bzw. P2 des Backrohrauszugs 1 verlaufende und zueinander parallele Bügel, wobei jeweils zwei zusammengehörige Bügel 22, 23 übereinander mit geringem Abstand zueinander vorhanden sind. Am oberen Bügel 22 greift der Backrohrauszug 1 an. Die Bügel 22, 23 aus einem Rundprofil weisen vorne und hinten kürzere rechtwinklig umgebogene Enden auf, welche den vorderen Horizontalabschnitt 6 und den hinteren Horizontalabschnitt 7 bilden. Zwischen den Horizontalabschnitten 6 und 7 ist ein horizontaler Längsabschnitt 5 vorhanden, welcher die Horizontalabschnitte 6 und 7 verbindet.
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Alle Abschnitte 5, 6 und 7 des Bügels 22 verlaufen horizontal an einer Seitenwand W (nur angedeutet in 1) eines Backofens, wobei die Bügel 22, 23 etwa 15 Millimeter bezogen auf eine Oberfläche der Seitenwand W vorstehen. Innerhalb des Bereichs dieses Abstandes a (s. 1) von ca. 15 Millimetern ist der Backrohrauszug 1 untergebracht, was aus Platzgründen vorteilhaft ist. Die Längsachse des angebrachten Backrohrauszugs 1 erstreckt sich parallel zur Seitenwand W.
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Die Anbindung des Seitengitters 2 an der Seitenwand W des Backofens erfolgt über darin eingesteckte senkrecht ausgerichtete Vertikalabschnitte bzw. Vertikalstäbe 24 des Seitengitters 2, wobei an jedem Seitengitter 2 in der Regel ein vorderer und ein hinterer Vertikalstab 24 vorhanden ist. Die jeweiligen Bügel 22, 23 sind über die Horizontalabschnitte 6 und 7 fest verbunden mit dem jeweiligen Vertikalstab 24.
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Die Innenschiene 3 greift in ein von der Außenschiene 4 umschlossenes Innenvolumen ein, in welchem Lagermittel wie z. B. Wälzlagermittel für die verschiebliche Bewegung der Außenschiene 4 zur Innenschiene 3 zwischen diesen wirkend vorhanden sind. Unterseitig weist die aus einem umgebogenen Blech gebildete Außenschiene 4 einen durchgehenden Schlitz 27 auf, durch welchen die Innenschiene 3 durchtritt. Der unten an der Auszugschiene 4 herausstehende Teil der Innenschiene 3 umfasst einen horizontalen Steg 3a und einen rechtwinklig dazu abgewinkelten vertikalen Steg 3b, wobei die Stege 3a, 3b sich über die Länge der Innenschiene 3 erstrecken.
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An zumindest einem der Stege 3a, 3b der Innenschiene 3 ist im hinteren Bereich des Backrohrauszugs 1 eine erste Halterung 8 und im vorderen Endbereich des Backrohrauszugs 1 eine zweite Halterung 9 vorhanden. Die Halterungen 8, 9 bilden eine Zweipunktlagerung des Backrohrauszugs 1 und sind vorteilhaft vorzugsweise aus einem Blechmaterial insbesondere durch mehrfache Umbiegungen aus einem Blechstreifen gebildet und an der Innenschiene 3 zum Beispiel stoffschlüssig angebracht. Die Form und der Abstand zwischen den Halterungen 8 und 9 längs der Innenschiene 3 ist exakt auf die Form und den Abstand der beiden Horizontalabschnitte 6 und 7 abgestimmt.
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Die hintere erste Halterung 8 weist einen U-förmigen Halterungsgrundkörper 11 auf, dessen offene Seite nach hinten gerichtet ist. Der Halterungsgrundkörper 11 weist zwei gegenüberliegend gleichartig abstehende Schenkel 12, 13 auf, welche über einen Verbindungsabschnitt 14 miteinander verbunden sind (s. 2, 3). Der Abstand der Schenkel 12, 13 entspricht in etwa dem Außenmaß bzw. hier dem Durchmesser des Horizontalabschnitts 7. Die Länge der Schenkel 12, 13 ist größer als der Durchmesser des Horizontalabschnitts 7.
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Am Verbindungsabschnitt 14 auf dessen zur Innenschiene 3 zeigenden Rand ist eine leicht gebogen geformte Lasche 10 vorhanden, die sich im montierten Zustand des Backrohrauszugs 1 innen an den Bügel 22 im Bereich der Umbiegung zwischen dem Horizontalabschnitt 7 und dem Längsabschnitt 5 und über einen kurzen Abschnitt am Längsabschnitt 5 selbst anschmiegt. Damit wird eine seitliche senkrecht zur Seitenwand W bzw. horizontale Abstützung der Halterung 8 und damit des Backrohrauszugs 1 am Seitengitter 2 erreicht.
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Der nach hinten offene Halterungsgrundkörper 11 ermöglicht eine einfache Montage des Backrohrauszugs 1 am Seitengitter 2 in wenigen Handgriffen insbesondere durch ein Schrägstellen des Backrohrauszugs 1 und ein Einfädeln des Halterungsgrundkörpers 11 am Horizontalabschnitt 7. Bei von den Schenkeln 12, 13 umgriffenem Horizontalabschnitt 7 wird dann der räumlich schräge bzw. vorne höher ausgerichtete Backrohrauszug 1 vorne abgesenkt bis zur horizontalen Ausrichtung. Dabei bleibt der Horizontalabschnitt 7 von den Schenkeln 12, 13 und dem Verbindungsabschnitt 14 umgriffen, so dass vorteilhaft eine Gelenkfunktion zwischen der Halterung 8 und dem Horizontalabschnitt 7 bereitgestellt ist, was das nach unten Absenken des Backrohrauszugs 1 um die Längsachse des Horizontalabschnitts 7 ermöglicht. Bei der Montage gelangt die Lasche 10 innen gegebenenfalls leicht andrückend an dem Längsabschnitt 5 in einen lateralen Abstützkontakt. Die Lasche 10 kann dabei ggf. etwas elastisch nachgeben, so dass eine von der Lasche 10 bereitgestellte Federkraft auf den Längsabschnitt 5 wirkt.
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Auf der letzten Teilstrecke der Absenkbewegung des Backrohrauszugs 1 kommt die vordere Halterung 9 von oben in Wirkkontakt mit dem vorderen Horizontalabschnitt 6.
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Die zweite Halterung 9 weist vorzugsweise eine Aufnahmekontur auf, welche für eine sichere Positionierung des Backrohrauszugs 1 an dem Horizontalabschnitt 6 abgestimmt ist, wenn die Halterung 8 am hinteren Horizontalabschnitt 7 eingefädelt ist.
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Die Aufnahmekontur ist im Bereich eines Innenwinkels eines rechtwinklig nach unten umgebogenen Abschnitts der Halterung 9 ausgebildet, wobei sich die Aufnahmekontur außen an Bereichen des vorderen Horizontalabschnitts 6 anschmiegt. Im vorliegenden Fall weist die Aufnahmekontur eine zumindest angenähert teilzylindrische konkave Form auf, welche auf die Zylinderform des Horizontalabschnitts 6 abgestimmt ausgebildet ist. Im montierten Zustand ist der Horizontalabschnitt 6 über einen Teilumfang von der Aufnahmekontur der Halterung 9 umgriffen. Über eine wesentliche Länge des Horizontalabschnitts 6 wird dieser über einen Winkelbereich von circa 90 Winkelgraden von der Halterung 9 berührend von oben und vorne umschlossen. Bei der vorliegenden Ausführungsform ist hier beispielhaft an einem ersten Umfang und an einem zweiten Umfang des Horizontalabschnitts 6 eine weitergehende Umgreifung durch zwei beabstandete Haltenasen 19 und 20 über einen Winkelbereich von ca. 180 Winkelgraden bzw. von oben, vorne und unten realisiert. Die Haltenasen 19, 20 sind identisch und in der Grundform etwa dreieckig mit einer geraden Oberseite, die in einem Klemmzustand bei montiertem Backrohrauszug 1 an dem Horizontalabschnitt 6 anstößt. Unterhalb der jeweiligen Oberseite ist eine von unten nach oben sich nach hinten erweiternde Flanke 19a bzw. 20a ausgebildet. Diese dienen beim Absenken des Backrohrauszugs 1 bei der Montage dazu, dass durch Anlage an dem Horizontalabschnitt 6 die Haltenasen 19, 20 elastisch nach vorne ausweichen und der Horizontalabschnitt 6 in die Aufnahmekontur gelangen bzw. von dieser gefangen werden kann. Mit den Haltenasen 19, 20 der Halterung 9 ist ein ungewolltes Abheben des Backrohrauszugs 1 nach oben unterbunden. Die Haltenasen 19 und 20 gehören demgemäß zu Arretiermitteln bzw. einer Klemmeinrichtung 18 zur Arretierung bzw. Klemmung des Backrohrauszugs 1 an der Stabanordnung bzw. am Seitengitter 2. Alternativ zur Klemmung kann die Arretierung auch anders zum Beispiel durch Verrastung erfolgen.
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Die aus einem mehrfach gebogenen Blechteil bestehende Halterung 9 ist an dem Steg 3a und/oder 3b der Innenschiene angebracht und weist einen flachen horizontalen Steg 15 auf, an den sich rechtwinklig nach unten abstehend ein Bedienabschnitt 16 anschließt. Diese Abwinklung bildet mit ihrem Innenwinkel die Aufnahmekontur zur Anlage an dem Horizontalabschnitt 6. Innenseitig am Bedienabschnitt stehen die beiden Haltenasen 19 und 20 rechtwinklig nach hinten vor und umgreifen im montierten Zustand an zwei umfänglichen Stellen den Horizontalabschnitt 6 von unten.
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Der Bedienabschnitt 16 ist elastisch ausweichbar am Steg 15 um eine horizontale Achse im Bereich einer Umbiegung 28 vorhanden.
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An der Halterung 9 ist unterhalb des Stegs 15 ein Abstützabschnitt 17 mit einer Lasche 21 in zweifach schräg abgewinkelter Form vorhanden, welche ähnlich wie die Lasche 10 sich im montierten Zustand des Backrohrauszugs 1 an Abschnitten des Horizontalabschnitts 6 und des Längsabschnitts 5 abstützt. Damit wird eine seitliche und vordere Abstützung an dem Seitengitter 2 erreicht. Außerdem bildet die Lasche 21 durch Anlage am Horizontalabschnitt 6 eine Abhebesicherung für den elastisch verbiegbaren Bedienabschnitt 16, der dadurch nicht nach unten überbogen werden kann.
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Zum Lösen des arretiert bzw. geklemmt montierten Backrohrauszugs 1 gemäß der 1 bis 4 und 6 von dem Seitengitter 2, wird der Bedienabschnitt 16 manuell ergriffen und in Richtung P3 nach vorne oben gebogen, womit die Haltenasen 19, 20 den Horizontalabschnitt 6 freigeben (s. 5). Dann kann der Backrohrauszug 1 vorne nach oben abgehoben und nach etwas vorwärts in Richtung P1 versetzt werden, womit auch die hintere Halterung 8 vom Horizontalabschnitt 7 gelöst wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Backrohrauszug
- 2
- Seitengitter
- 3
- Innenschiene
- 3a, 3b
- Steg
- 4
- Außenschiene
- 5
- Längsabschnitt
- 6
- Horizontalabschnitt
- 7
- Horizontalabschnitt
- 8
- Halterung
- 9
- Halterung
- 10
- Lasche
- 11
- Halterungsgrundkörper
- 12, 13
- Schenkel
- 14
- Verbindungsabschnitt
- 15
- Steg
- 16
- Bedienabschnitt
- 17
- Abstützabschnitt
- 18
- Klemmeinrichtung
- 19, 20
- Haltenasen
- 19a, 20a
- Flanke
- 21
- Lasche
- 22, 23
- Bügel
- 24
- Vertikalstab
- 25
- Anschlag
- 26
- Zapfen
- 27
- Schlitz
- 28
- Umbiegung