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Die Erfindung bezieht sich auf eine Lagerbuchse gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, auf eine Lagerbuchsenbaugruppe, eine Befestigungsbaugruppe und ein Verfahren zur Befestigung.
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Bei bekannten Backöfen sind an der Innenseite der Muffel Lagerbuchsen angeordnet, die zur Aufnahme von Tragegestellen, auf denen ein Gargutträger, also insbesondere ein Backblech, aufgebracht werden kann, dienen. Bei den gegenwärtigen Lagerbuchsen wird ein Verbindungsbereich der Lagerbuchse durch eine Aussparung in der Muffelwand gesteckt und es werden weitere Bauelemente, wie Klipshaken benötigt, um die Lagerbuchse dort zu befestigen. Zusätzliche Bauteile werden benötigt, um das Tragegestell an der Lagerbuchse zu befestigen. Da Klipshaken aufgrund von elastischer Verformung in ihre Halteposition kommen, werden die Haltekräfte über diesen elastischen Bereich übertragen. Das bedeutet, dass sich bei Klipshaken prinzipbedingt Obergrenzen der Haltefestigkeit der Lagerbuchse in der Muffel ergeben. Auch können Klipshaken nachteilig sein, da zwischen der Lagerbuchse und der Muffel in Buchsenlängsrichtung üblicherweise ein gewisses Spiel vorgesehen ist, um sicherzustellen, dass der Klipshaken sich komplett entfalten kann.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Lagerbuchse bereitzustellen, die einfach montierbar ist und mit hohen Haltekräften in der entsprechenden Haushaltsgerätekomponente gehalten wird und so als Lagerung für ein Anbauteil dienen kann.
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Diese Aufgabe wird durch die Lagerbuchse gemäß Anspruch 1 gelöst.
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Eine Lagerbuchse, die zum Lagern eines Anbauteils an einer Haushaltsgerätekomponente ausgebildet ist, umfasst einen Verbindungsbereich zum Einführen in eine Aussparung der Haushaltsgerätekomponente, also insbesondere einer Muffelseitenwand. Dabei weist der Verbindungsbereich zumindest eine Biegelasche auf, die durch einen Monteur nach dem Einführen der Lagerbuchse in die Aussparung zur Befestigung der Lagerbuchse gegen die Haushaltsgerätekomponente biegbar. Da bekannte Ausführungsformen ein automatisches Befestigen der Lagerbuchse mittels Klipshaken kennen, erscheint die Befestigung mit einem gesonderten Arbeitsschritt des Biegens zunächst als nachteilig. Klipshaken sind jedoch typischerweise aufgrund der Anforderungen des automatischen Klipsens in ihrer Materialfestigkeit, der Elastizität der Klipsnase und der Haltefestigkeit begrenzt, wie bereits oben ausgeführt wurde. Bei dem erfindungsgemäßen Aufbau entsteht hingegen durch die plastische Verformung während des Biegevorgangs ein Hinterschnitt von der Lagerbuchse relativ zu der Haushaltsgerätekomponente, der eine hohe Festigkeit aufweist. Ferner wirken Klipshaken derart, dass nach dem Hinüberschieben der elastischen Klipsnase über einen Absatz die Nase in ihre Haltelage kommt. Somit ist eine Verspannung des Haltens in der axialen Richtung, also in der Fügerichtung nur bedingt möglich. Hingegen ist es über die plastische Verformung des Biegens möglich, ein Halten unter hohen Verspannungskräften in der Lagerbuchsenlängsrichtung zu erzeugen. Gerade wenn die Haushaltsgerätewand nicht komplett eben ist, kann die Lagerbuchse durch das Festziehen spielfrei und klapperfrei befestigt werden.
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Bevorzugt weist der Verbindungsbereich zwei Biegelaschen zur Befestigung der Lagerbuchse auf. Zum sicheren Halten ist es nämlich vorteilhaft, mehrere Haltepunkte zu haben. Gerade wenn die Biegelaschen zumindest in etwa an gegenüberliegenden Bereichen der Lagerbuchse angeordnet sind, ergibt sich hierüber ein Halten mit einer gleichmäßigen Flächenpressung von der Lagerbuchse zu der Haushaltsgerätekomponente. Neben einem manuellen Biegen durch einen Monteur kann auch eine automatisierte Montagevorrichtung mit einer halb- oder komplett automatischen Montage zum Biegen verwendet werden. Insbesondere wird bevorzugt hierunter kein Klipshaken verstanden, bei dem das Biegen eines Klipshakens in die Halteposition sich als eine unmittelbare Folge des Einführens der Lagerbuchse in die Aufnahme ergibt.
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Weiterführend weist die zumindest eine Biegelasche eine im Wesentlichen stegförmige Kontur mit zwei Flanken auf und eine der Flanken umfasst eine Gleitfläche zum Gleiten entlang einer zugeordneten Kontaktfläche der Haushaltsgerätekomponente. Bei dem Gleiten kommt bevorzugt ein scherendes Gleiten zum Einsatz. Alternativ lässt sich dieser Ansatz derart formulieren, dass die Bewegung der Biegelasche während des Biegens zu einem großen Anteil in einer Richtung senkrecht zur Fügerichtung stattfindet und nur zu einem geringen Anteil in die Richtung, die entlang der Längsachse der Lagerbuchse ein Verspannen bewirkt. So wird eine Kraftübersetzung erreicht, so dass mit relativ kleinen Kräften am Biegewerkzeug große Haltekräfte erzielt werden. Auch kann das Gleiten über eine Stirnseite der Flanke geschehen, wo aufgrund der Materialdicke eine geringe Kontaktfläche der jeweils scherenden Bereiche vorliegt, so dass aufgrund der sich ergebenden hohen Flächenpressung eine plastische Materialverformung auftritt, die wie eine Art Formschluss die Biegelasche an ihrer gebogenen Lage hält.
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Auch kann weiterführend die Lagerbuchse eine Biegelasche und davon beabstandet ein Einhängeelement zum Einhängen der Lagerbuchse gegen die Haushaltsgerätekomponente aufweisen und das Einhängeelement kann konstruktiv nicht zur Verformung bei der Montage der Lagerbuchse vorgesehen sein. Bei dieser Ausgestaltung kann ein Einhängeelement, wie ein Haken oder Hinterschnitt die Aufgabe einer der Biegelaschen übernehmen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Lagerbuchse ohne ein Schwenken in die Aussparung einführbar. Alternativ ist dieses Merkmal derart ausdrückbar, dass die Form des Verbindungsbereichs an keinem Abschnitt einen größeren Querschnitt aufweist, als den Querschnitt des Verbindungsbereichs im Übergang zu dessen Flansch. Hierdurch wird die Montierbarkeit erleichtert, da zum Schwenken ein vergrößerter Abstand von der Lagerbuchse zu deren Wanddurchbruch benötigt wird. Da dieses Schwenken wegfällt, kann die Lagerbuchse mit einem engeren Spiel in den Wanddurchbruch eingepasst werden, was die Positionierung verbessert und die Haltefestigkeit erhöht.
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Vorteilhafter Weise ergibt sich im Übergang der Biegelasche zum Grundkörper des Verbindungsbereichs eine Biegeachse der Biegelasche, die in einem Winkel von mindestens 3° gegenüber der Längsachse der Lagerbuchse geneigt ist und insbesondere derart geneigt ist, dass bei einem nach außen Biegen der Biegelasche sich die Biegelasche an einen dem Verbindungsbereich benachbarten Flansch der Lagerbuchse annähert, wobei hiermit insbesondere die Richtung des Biegens zum Halten der Lagerbuchse beschrieben wird. Dieser Winkel bestimmt, inwiefern die Biegelasche an die Haushaltsgerätekomponete gedrückt wird und wenn der Winkel kleiner als 3° ist, so kann auf Grund von den Toleranzen eine sichere Haltung kaum realisiert werden. Bei einem Winkel größer als ca. 30° tritt der oben beschriebene Effekt des scherenden Gleitens kaum noch auf.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Biegelasche und insbesondere dessen Gleitflanke, in einem Winkel von mindestens 3°, bevorzugt von mindestens 6°, schräg zu einem dem Verbindungsbereich angeordneten Flanschs der Lagerbuchse ausgerichtet sein. Insbesondere wenn die Biegelasche sich mit dem Durchzug der Haushaltsgerätewand überlappt, wird so ein Verspannen von der Lagerbuchse mit dem Durchzug realisiert. Dabei ist der Winkel bevorzugt derart ausgerichtet, dass das verbindungsbereichseitige Ende der Biegelasche näher am Flansch ist als dessen freies Ende.
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Vorteilhafter Weise umfasst die Lagerbuchse eine Haltevorrichtung für ein Anbauteil, die einen Durchlass mit einem daran angeformten Schlitz einer gegenüber dem Durchlass verringerten Breite aufweist und ein Federelement zum Drücken eines in dem Durchlass aufgenommenen Haltestabs des Anbauteils in Richtung des Schlitzes. So wird das Anbauteil federgestützt in eine Lage gebracht, bei der eine formschlüssige Verbindung gegen ein Entfernen entlang der Fügerichtung des Anbauteils existiert und bei der das Anbauteil vor seinem Entfernen zunächst entgegen der Wirkrichtung des Federelements bewegt werden muss.
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Weiterführend ist der Verbindungsbereich als ein Tiefziehteil topfförmig ausgestaltet und umfasst bis auf die Öffnung oder Öffnungen für die Biegelasche(n) und die Öffnung für das Anbauteil keine weiteren Öffnungen, wodurch die Möglichkeit reduziert wird, dass Verschmutzungen durch die Lagerbuchse in das Geräteinnere gelangen können und auch die Isolierwirkung der Wand der Haushaltsgerätekomponente wird geringstmöglich reduziert wird.
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Bevorzugt ist die Haushaltsgerätekomponente mit der Lagerbuchse verbunden, wobei jeweils diejenige Grundfläche der Lagerbuchse, von der die zumindest eine Biegelasche ausgeht, einen Abstand von mindestens 1 mm und bevorzugt einen Abstand von mindestens 2 mm gegenüber der zugeordneten Haltekontur der Haushaltgerätekomponente aufweist. Bei Ausführungsformen mit einem Durchzug eignet sich die Endkante des Durchzugs als Haltekontur, also die der Biegelasche korrespondierende Wirkfläche. Bei Ausführungsformen ohne einen Durchzug entspricht die Haltekontur der Kontaktzone der Haushaltsgerätekomponente mit der Biegelasche. So wird für die Biegelasche ein freier Weg von dem Verbindungsbereich zu dem Kontakt mit der Haushaltsgerätekomponente geschaffen, der als Federweg dafür sorgt, dass die Lagerbuchse aufgrund von der elastischen Verspannung dauerhaft mit gleichbleibenden Haltekräften gehalten wird. Auch wird dadurch die Demontierbarkeit der Lagerbuchse verbessert, wie bei dem nachfolgenden Ausführungsbeispiel im Detail erläutert wird.
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Bevorzugt weist der Verbindungsbereich senkrecht zur Fügerichtung der Lagerbuchse einen Querschnitt mit einer n-eckigen Geometrie auf, wobei n 3 bis 12 beträgt, vorzugsweise 3 bis 8 und höchst vorzugsweise 6. Dies schließt nicht aus, dass die Wände des Verbindungsbereichs gekrümmt sind. Der Vorteil der n-eckigen Geometrie liegt zum einen darin, dass es für den Monteur vereinfacht wird das Biegewerkzeug in der benötigten Winkelorientierung in den Verbindungsbereich einzuführen und ebenso die Lagerbuchse in die Freimachung in der Wand der Haushaltsgerätekomponente.
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Weiterführend umfasst der Verbindungsbereich zumindest eine von dem Flansch ausgehende und eine Biegelasche umfassende erste Seitenwand, die zur Erhöhung der Biegesteifigkeit der ersten Seitenwand innerhalb des Verbindungsbereichs mit einer von dem Flansch ausgehenden zweiten Seitenwand verbunden ist, die nicht komplanar zur ersten Seitenwand liegt. Durch schräg zueinander liegende und miteinander verbundene Seitenwände wird das Gesamtflächenträgheitsmoment erhöht und ein Verbiegen der Seitenwand selbst bei einem Biegen der Lasche(n) der Seitenwand bzw. der Seitenwände reduziert oder verhindert.
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Bei einer Lagerbuchsenbaugruppe ist eine Lagerbuchse mit einer Haushaltsgerätekomponente verbunden, wobei die Haushaltsgerätekomponente einen die Aussparung umgebenden Durchzug aufweist, der von der Sichtoberfläche der Haushaltsgerätekomponente wegweisend in das Innere des Haushaltsgeräts gerichtet ist und der Abstand von dem verbindungbereichsseitigen Beginn der Flanke der dem Durchzug benachbarten Biegelasche zu dem Flansch der Haushaltsgerätekomponente ist kleiner, als die von dem Flansch ausgehende Tiefe des Durchzugs der Haushaltsgerätekomponente. Dieser Überstand unterstützt, dass bei dem Biegen der Biegelasche ein Verspannen gegenüber dem Durchzug entsteht.
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Eine Befestigungsbaugruppe weist bevorzugt auf, eine Lagerbuchse und einen Haltestab, der in seiner Längsrichtung zumindest eine lokale Einschnürung aufweist, wobei der Haltestab mit der Einschnürung derart in einer schlitzförmigen Aufnahme der Lagerbuchse aufgenommen ist, dass er über zunächst eine Bewegung in eine radiale Richtung und eine anschließende axiale Bewegung von der Lagebuchse entnehmbar ist. Diese radiale Bewegung ist bevorzugt entgegen der Wirkrichtung eines Federelements. So wird der Haltestab effektiv gegen ein unbeabsichtigtes Entfernen geschützt.
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Bei einem Verfahren zur Montage einer Lagerbuchse in einer eine Wand aufweisenden Haushaltsgerätekomponente führt der Monteur in einem ersten Montageschritt von einer Seite der Wand ausgehend die Lagerbuchse in eine Aussparung der Haushaltsgerätekomponente ein und verbiegt in einem zweiten Montageschritt von der gleichen Seite der Wand ausgehend mit einem Biegewerkzeug Biegelaschen zur Befestigung der Lagerbuchse. Hierdurch kann die komplette Montage in praktisch einer Bewegung von einer Seite der Wand durchgeführt werden. Im Fall, dass die Haushaltskomponente die Seitenwand einer Muffel ist, so kann die komplette Montage der Lagerbuchse vom Muffelinneren durchgeführt werden, was insbesondere auch bei nachträglichen Service- bzw. Austauscharbeiten der Lagerbuchse vorteilhaft ist.
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Im Folgenden wird die Erfindung mit Bezug auf die Zeichnungen anhand von bevorzugten Ausführungsformen beispielhaft beschrieben. Es zeigen:
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1 eine frontale Ansicht eines Gargeräts mit Blick in das Muffelinnere,
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2 eine perspektivische Ansicht einer Lagerbuchse,
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3 einen seitlichen Schnitt durch die Haushaltsgerätekomponente mit der Lagerbuchse und montiertem Anbauteil,
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4 eine perspektivische Ansicht der Baugruppe gemäß 3,
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5 eine Draufsicht auf die Unterseite der eingebauten Lagerbuchse,
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6 eine seitliche Ansicht der Lagerbuchse,
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7 ein Biegewerkzeug zum Biegen der Biegelaschen in einem kurzen Abstand zu der Lagerbuchse,
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8 das Werkzeug gemäß 7 im Einsatz in einer Darstellung der Lagerbuchse im Schnitt A-A der 6 und
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9 eine alternative Ausgestaltung der Lagerbuchse.
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1 zeigt eine frontale Ansicht eines Gargeräts 10 mit Blick durch die Verglasung der Gargerätetür in das Innere der Muffel. An der linken und der rechten Seitenwand 12 sind jeweils Anbauteile 15 vorgesehen. Bei diesen Anbauteilen 15 handelt es sich um Haltegestelle zum Führen und Lagern von Gargutaufnahmen, womit bspw. Backbleche gemeint sind. Die Seitenwände sind aus einem Metallblech gefertigt und die Anbauteile 15 müssen in dem Blech gelagert und gehalten werden. Dazu werden Lagerbuchsen 20 verwendet, die in einen Durchbruch, bzw. eine Aussparung der jeweiligen Seitenwand gesetzt werden, dort befestigt werden und ihrerseits das jeweilige Anbauteil halten und lagern. Vorliegend umfasst das Anbauteil 15 zwei bügelförmig und U-förmig gebogene und beabstandete Trägerbügel 16 und wobei an der langgestreckten, vertikal orientierten Basis des „U“ drei Führungen 17 für Gargutträger vorgesehen sind. Die jeweils zwei Flanken des U-förmigen Trägerbügels werden im Folgenden auch als Haltestab 18 (siehe 3) bezeichnet und stehen im Eingriff mit einer jeweiligen Lagerbuchse.
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2 zeigt die Lagerbuchse 20 mit einer in etwa quadratischen Grundfläche, deren Ecken mit großen Rundungsradien versehen sind und die eine Sichtoberfläche 22 umfasst, die im Einbauzustand der Lagerbuchse zum Muffelinneren ausgerichtet ist. Die Grundfläche wird als Flansch 21 des Verbindungsbereichs 40 bezeichnet. Der Verbindungsbereich umfasst eine mittige topfförmige Vertiefung im Querschnitt eines unsymmetrischen Sechsecks, wobei die Tiefziehkontur des Topfs bis auf die nachfolgend beschriebenen Öffnungen komplett geschlossen ist. Zunächst sind an zwei nicht benachbarten Seitenwänden des Topfes U-förmige Ausschnitte vorgesehen, wobei der Innenbereich des „U“s die nachfolgend beschriebene Biegelasche 45 bildet. Zudem ist mittig am Boden des Topfes ein Längsschlitz b1, b2 angeordnet, dessen Breite sich in seiner Mitte von b1 auf b2 um ca. 30% reduziert. 2 zeigt ferner, dass eine Biegelasche innerhalb der Seitenwand 40a des Verbindungsbereichs liegt, die ihrerseits mit einer weiteren Seitenwand 40b des Verbindungsbereichs verbunden ist, wodurch die Steifigkeit der Seitenwand 40a gegen ein Verbiegen bei dem Biegen der Biegelasche erhöht wird. Alternativ und/oder zusätzlich können die Seitenwände und entsprechend auch die darin enthaltene Biegelasche(n) selbst einen gekrümmten Querschnitt senkrecht zur Fügerichtung aufweisen, wodurch ebenfalls das Flächenträgheitsmoment der Seitenwand bzw. der Seitenwände erhöht wird.
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Bevor die Lagerbuchse 20 in die Haushaltsgerätekomponente 12 eingebaut wird, liegen die beiden Biegelaschen 45 eben bzw. komplanar in der jeweiligen Seitenwand des Verbindungsbereichs 40. Zum Befestigen der Lagerbuchse 20 wird sie zunächst durch die Öffnung in der Haushaltsgerätekomponente 12 gesteckt. Der Querschnitt der Verbindungsbereichs 40 ist dabei an jeder Stelle kleiner als oder höchstens gleich groß wie der Querschnitt dieser Öffnung, so dass die Lagerbuchse über eine rein axiale Fügebewegung und insbesondere ohne ein Kippen oder Schwenken eingeführt werden kann. Dadurch wird der Fügevorgang sowohl bei einer manuellen, wie auch einer automatischen Montage vereinfacht. Wenn die Lagerbuchse 20 komplett eingeführt ist, so liegt der Flansch 21 flächig an der Haushaltgerätekomponente 12 an. Anschließend verwendet der Monteur ein dafür vorgesehenes Biegewerkzeug 80, um die Biegelaschen 45 nach außen zu biegen. Dazu umfasst das Biegewerkzeug 80 gemäß 7, ein Griffstück 82, mit welchem der Monteur das Werkzeug 80 greifen und halten kann, wobei das Griffstück 82 über eine Drehachse 81 mit einem an deren Ende radial ausgehenden Bereich verbunden ist, der einem Bart 84 eines Schlüssels ähnelt. An diesem Ende ist ein Zentrierabschnitt 85 drehbar aber nicht axial verschiebbar an der Drehachse 81 gelagert. Der Zentrierabschnitt 85 weist zwei parallel beabstandete Flügel 86 auf, deren Außenabstand und deren Breite derartig dem Innenabstand und der Größe zweier gegenüberliegender Flächen der Seitenwände des Verbindungsabstands 40 entspricht, dass der Zentrierabschnitt in den Verbindungsbereich 40 eingeführt werden kann und dadurch die Lage des Griffstücks relativ zu der Lagerbuchse bestimmt wird. Die Größe und Lage des Barts 82 ist derart bemessen, dass er in der Höhe der Biegeflügel liegt. Wenn nun das Griffstück gedreht wird, so kommt der Bart 82, wie es in 8 gezeigt ist, in Kontakt mit den Biegelaschen 45, die dadurch nach außen verbogen werden.
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6 zeigt eine der Biegelaschen 45, die jeweils eine obere Flanke 45a und eine untere Flanke 45b umfassen. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist hier die Haushaltsgerätekomponente 12 mit ihrem Durchzug 14 nicht gezeigt, sondern es ist lediglich die Durchzugsendkante 13 mit einem Strich symbolisiert gezeigt. Die Durchzugsendkante 13 liegt weiter in Fügerichtung z als das gebundene Ende der oberen Flanke 45a. Wenn nun die Biegelasche 45 nach außen gebogen wird, so kommt sie zunächst mit ihrem freien Ende in Kontakt zu der Durchzugsendkante 13. Bei einer weiteren Biegung, wird zunächst die Lagerbuchse 20 in positive Z-Richtung bewegt, so dass sie an der muffelinnenseitigen Seite der Haushaltsgerätekomponente 12 mit einer Vorspannung anliegt. Ferner wird sich die Biegelasche zu einem gewissen Grad verwinden und es wird der Verbindungsbereich 40 der Lagerbuchse 20 sich ebenfalls bis zu einem gewissen Grad elastisch verformen, so dass die Biegelasche mit der Flanke 45a in z-Richtung elastisch verspannt an der Durchzugsendkante 13 anliegt. Des Weiteren wird eine gewisse plastische Verformung der Materialstirnseiten, nämlich der Durchzugsendkante 13 und der Flanke 45a auftreten, so dass die Biegelasche 45 sich zu einem Grad in den Durchzug 14 der Haushaltsgerätekomponente 12 einschneidet. Diese Effekte sorgen dafür, dass die Lagerbuchse 20 dauerhaft mit der Haushaltsgerätekomponente 12 verbunden ist.
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5 zeigt einen Blick von der der Muffel gegenüber liegenden Seite der Haushaltsgerätekomponente auf den Boden des Verbindungsbereichs. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist das Federelement 50 nicht komplett gezeigt, sondern es ist lediglich dessen Abschnitt 50 dargestellt, der zwischen dem Verbindungsbereich 40 und dem Durchzug 14 liegt. Aus 5 ergibt sich, dass sowohl der Verbindungsbereich 40, wie auch der Durchzug 14 einen sechseckigen Querschnitt aufweisen. Dabei liegen bei drei jeweils gegeneinander versetzten Seiten der Sechseckkontur die jeweiligen Kontaktflächen weitgehend spielfrei, bzw. mit einer engen Spielpassung aneinander an. Hierdurch wird die Lagerbuchse relativ zu der Öffnung in der Haushaltsgerätekomponente 12 exakt positioniert und Kräfte, die auf ein damit verbundenes Anbauteil 15 ausgeübt werden, können gut aufgenommen werden. An einer der weiteren Seiten der Sechseckkontur ist das Federelement 50 an der Außenseite des Verbindungsbereichs 40 angeschweißt, so dass hier der Abstand zu dem Durchzug 14 relativ klein ist. An den beiden letzten Seiten des Sechsecks, nämlich den Seiten, an denen der Verbindungsbereich die Biegelaschen 45 aufweist, besteht ein Abstand d (siehe 5) von 2 mm zwischen den jeweiligen Flächen. Dieser Spalt hat zwei Funktionen. Zunächst kann er als eine Art Hebelarm der Biegelasche zur Aufnahme von elastischen Haltekräften in z-Richtung dienen. Zudem ergibt sich hierdurch die Möglichkeit, dass ein Servicemitarbeiter die Lagerbuchse wieder entfernen kann. Zur Entfernung kann er mit einem hakenförmigen Werkzeug von der Muffelinnenseite über das Innere des Verbindungsbereichs 40 das freie Ende der Biegelaschen greifen und sie wieder zurück nach innen ziehen. Da dieses Ziehen ggf. nicht komplett in die Ausgangslage, bei der die Biegelasche in der Ebene des Verbindungbereichs liegt, möglich ist, sorgt der Abstand d dafür, dass die Lagerbuchse dennoch entnehmbar wird.
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6 zeigt ferner die Winkel α und β, wobei α die Neigung der Flanken 45a und 45b der Biegelasche 45 gegenüber der Ebene der Haushaltsgerätekomponente 12 bezeichnet und β sich aus der Neigung der Biegeachse der Biegelasche 45 gegen die Fügerichtung bzw. die z-Richtung bestimmt. Die Neigung der Biegeachse ergibt sich als die Verbindung der Punkte, an denen der Schlitz der Flanken 45a und 45b am festen Ende der Biegelasche endet. Beide Winkel α und β können identisch sein. Jeder dieser Winkel sorgt dafür, dass bei dem Hinausbiegen der Biegelasche das freie Ende sich in negative z-Richtung bewegt und so die Lagerbuchse 20 mit dessen Flansch 21 gegen die Haushaltsgerätekomponte 12 zieht.
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5 zeigt einen Längsschlitz zur Befestigung des Haltestabs 18, welcher zwei unterschiedliche Breiten, nämlich b1 und b2 aufweist. b1 ist um ein geringes Maß größer als der Durchmesser des Haltestabs 18, so dass er durch diesen Abschnitt eingeführt werden kann. Bei dieser Bewegung befindet sich der Haltestabs 18 in etwa in der Höhe der Führungsstege 49 gemäß 3, die ein Verkanten des Haltestabs begrenzen. Dabei wird das Federelement 50 elastisch vorgespannt weiter nach oben gebogen, als dies in 3 gezeigt ist. Der Haltestab 19 umfasst beabstandet von seinem Ende auf radial gegenüber liegenden Seiten Freistiche 19, wobei der Abstand der Freistiche um ein geringes Maß kleiner ist als der Abstand b2. So kann der Haltestab 18 aufgrund der Federkraft des Federelements 50 dann in den schmaleren Spalt der Breite b2 rutschen, wenn der Freistich 19 sich in der Höhe des Schlitzes befindet. Durch dieses Rutschen in seine Lage, die in 3 gezeigt ist, wird das Federelement 50 teilweise entspannt, der Haltestab in seiner axialen Richtung eingespannt und der Haltestab wird sicher in der Lagerbuchse gehalten. Zum Entfernen des Anbauteils 15, werden dessen Haltestäbe 18 zunächst gegen die Wirkrichtung der jeweiligen Federelemente 50 bewegt und anschließend, sobald sich der Haltestab 18 in dem breiteren Schlitz b1 befindet, kann das Anbauteil mit einer Bewegung in negativer z-Richtung entfernt werden.
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In 8 ist ein Schnitt durch die Lagerbuchse 20 gezeigt, wobei dahinterliegend der Durchzug 14 gezeigt ist. Der Bart 84 biegt die rechtseitige Biegelasche nach außen, wobei sie gegen die Durchzugsendkante 13 schert. Aufgrund des Winkels α wird die Haltekraft mit höherem Biegegrad größer, so dass auf diese Weise der Flansch 21 gegen die Haushaltsgerätekomponente 12 gezogen wird. Bei dieser Bewegung liegen die Flügel 86 des Biegewerkzeugs 80 an zwei gegenüber liegenden Innenseiten des Verbindungsbereichs 40 führend an.
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9 zeigt eine alternative Ausführungsform 90 der Lagerbuchse. Dabei ist an dem Verbindungsbereich ein Einhängeelement 94 angeformt, welches über den Querschnitt des Verbindungsbereichs hinausragt und welches hinter eine Haushaltsgerätekomponente 12 eingehakt werden kann. In dem gezeigten Beispiel entspricht der Abstand von dem Einhängeelement 94 zu umlaufenden Rand der Lagerbuchse der Blechstärke der Haushaltsgerätekomponente, so dass in diesem Fall die Lagerbuchse 90 mit einer Schwenkbewegung in die Öffnung der Haushaltsgerätekomponente eingeführt werden kann. Bei dieser Ausführungsform kann es genügen, dass nur eine Biegelasche 45 verwendet wird und die Lagerbuchse 90 wird somit über zwei Punkte, nämlich das Einhängeelement 94 und die Biegelasche an der Haushaltsgerätekomponente befestigt. Zur Verbesserung der Positionierung der Lagerbuchse in der Haushaltsgerätekomponente ist die dem Einhängeelement 94 gegenüberliegende Wand des Verbindungsbreichs in einem Winkel von 10° gegenüber der Längsachse geneigt.
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Die vorstehend beschriebene Ausführungsform verwendet an dem Durchbruch der Haushaltsgerätewand 12 einen Durchzug 14, an dem die Biegelaschen 45 angreifen. Alternativ zu dieser Ausführung kann der Durchbruch durchzugsfrei und gegenüber der Materialstärke nicht erhaben ausgeführt sein. In diesem Fall kann, gemäß 9, eine alternative Biegelasche 45‘ verwendet werden, die eine Nase aufweist, die durch das Biegen in Kontakt mit der Haushaltsgerätewand 12 kommt.
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Bevorzugt ist der Wanddurchbruch der Haushaltsgerätewand 12 derartig unsymmetrisch, dass die Lagerbuchse 20 nur in einer winkelmäßigen Orientierung eingeführt werden kann, damit bei der Montage keine Fehlausrichtungen auftreten können, die entweder die Montage und/oder die Demontage von dem Anbauteil 15 erschweren oder unmöglich machen können.