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Die Erfindung betrifft eine Etikettiervorrichtung für Behälter mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
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Eine derartige Etikettiervorrichtung für Behälter wird üblicherweise dazu eingesetzt, ein Etikettenträgerband mit einem Transportmechanismus von einer Rolle abzuwickeln und die darauf anhaftenden Etiketten mittels einer Umlenkeinrichtung an einer Spendekante abzulösen und auf den Behältern anzubringen. Dazu wird das Etikettenträgerband in einer Schlaufe um die Spendekante geführt, so dass die Etiketten bedingt durch ihre eigene Steifigkeit nicht der Bewegung des Etikettenträgerbands folgen können, sondern sich davon ablösen. Die Etiketten sind bereits auf dem Etikettenträgerband vorbeleimt und dadurch selbstklebend ausgebildet, wodurch sie nach dem Ablösen unmittelbar auf die Behälter aufgebracht werden können.
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Eine Spendevorrichtung für selbstklebende Etiketten mit einer Spendekante ist beispielsweise aus der
EP 2 157 020 B1 bekannt.
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Allerdings muss die Spendekante von Zeit zu Zeit gewechselt werden, um die Etikettiervorrichtung an unterschiedliche Etikettentypen oder eine andere Etikettenhöhe anzupassen bzw. auch um die Spendekante bei einem Verschleiß zu erneuern. Zum Wechsel wird zunächst die Schlaufe des Etikettenträgerbands von der Spendekante entfernt und dann eine Schraubverbindung zum restlichen Spendemechanismus gelöst. Anschließend kann eine andere Spendekante eingesetzt werden. Da dafür Werkzeug benötigt wird, ist dieser Vorgang allerdings häufig zeitintensiv.
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Die
DE 10 2012 109 056 A1 schlägt eine Anordnung zur Befestigung und/oder Demontage eines Bauteils in einer Etikettiermaschine vor, bei der das Bauteil mit zwei konische Bolzen versehen ist und in entsprechende Buchsen aufgenommen wird. Zur Sicherung der Verbindung werden durch die Betätigung eines Hebels Rastnasen in Eingriff mit den Bolzen gebracht. Nachteilig dabei ist, dass der Betätigungshebel bei montierter Spendekante nur schwer zugänglich ist, wodurch der Wechsel des Bauteils zusätzliche Zeit erfordert und das Etikettenträgerband leicht verletzt werden kann.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Etikettiervorrichtung für Behälter bereitzustellen, bei der die Spendekante schnell und sicher ausgetauscht werden kann.
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Diese Aufgabe wird bei einer Etikettiervorrichtung für Behälter mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils gelöst, wonach die Umlenkeinrichtung zum lösbaren Verbinden der Spendekante einen Schnellwechselmechanismus umfasst, der ein per Hand betätigbares Bedienelement umfasst, das bei verbundener Spendekante außerhalb der Schlaufe angeordnet ist.
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Dadurch, dass der Schnellwechselmechanismus der Umlenkeinrichtung ein per Hand betätigbare Bedienelement umfasst, das bei verbundener Spendekante außerhalb der Schlaufe angeordnet ist, kann die Bedienung auch bei eingelegtem Etikettenträgerband erfolgen. Ferner ist die Gefahr geringer, dass bei der Betätigung das Etikettenträgerband von der Bedienperson oder dem Bedienelement verletzt wird. Darüber hinaus ist durch den Schnellwechselmechanismus kein Werkzeug zum Lösen bzw. Befestigen der Spendekante notwendig. Folglich ist die Spendekante auch bei eingelegtem Etikettenträgerband sicher und schnell austauschbar.
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Die Etikettiervorrichtung kann in einer Getränkeverarbeitungsanlage angeordnet sein. Insbesondere kann die Etikettiervorrichtung einer Getränkeabfüllmaschine nachgeschaltet sein. Die Etikettiervorrichtung kann dazu vorgesehen sein, die auf dem Etikettenträgerband anhaftenden Etiketten auf Behältern aufzubringen. Denkbar ist auch, dass die Etikettiervorrichtung in eine Behälterbehandlungsmaschine zum Abfüllen eines Produkts in die Behälter integriert ist. Die Behälter können Flaschen, Dosen und/oder Tuben aus Kunststoff oder Glas sein. Die Behälter können dazu ausgebildet sein, gasförmige, flüssige, feste und/oder pastöse Produkte aufzunehmen.
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Die Etikettiervorrichtung kann eine Transporteinrichtung zum Behältertransport umfassen, beispielsweise ein Transportkarussell oder eine linear Transporteinrichtung. Die Transporteinrichtung kann drehbare Behälteraufnahmen umfassen, in denen die Behälter zur Etikettierung aufgenommen werden. Die Transporteinrichtung kann weiter dazu ausgebildet sein, die Behälter an der Spendekante vorbei zu transportieren und dabei den jeweiligen Behälter zu drehen. Eine Anbrüsteeinrichtung kann dazu vorgesehen sein, die sich von der Spendekante ablösenden Etiketten auf die Behälter zu drücken. Die Etikettiervorrichtung kann zur Etikettierung von 30000–70000 Behältern pro Stunde, optional von 50000–60000 Behältern pro Stunde ausgebildet sein.
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Der Transportmechanismus kann dazu ausgebildet sein, das Etikettenträgerband von einer Rolle abzuwickeln und mit dem Umlenkmechanismus in einer Schlaufe um die Spendekante zu leiten. Des Weiteren kann der Transportmechanismus dazu vorgesehen sein, das Etikettenträgerband nach dem Ablösen der Etiketten auf eine weitere Rolle wieder aufzuwickeln.
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Das Etikettenträgerband kann aus Kunststoff, Textil und/oder Papier sein und eine Oberfläche bzw. eine Antihaftbeschichtung (beispielsweise Silikon) aufweisen, von dem die selbstklebenden Etiketten durch Umlenken ablösbar sind. Das Etikettenträgerband aus Papier kann ein spezifisches Gewicht von 80–120g/m2 aufweisen. Die Etiketten können selbstklebend mit einer Klebeschicht auf dem Etikettenträgerband angeordnet sein. Die Etiketten können Selbstklebeetiketten aus Papier und/oder Kunststoff, optional PE, PP oder PET, sein. Die Etiketten können „No-Label-Look“-Selbstklebeetiketten aus PE, PP oder PET sein, die optional auf einem Etikettenträgerband aus PP oder PET mit einer Dicke von 15–40 Mikrometer angeordnet sind. Dabei kann die Klebeschicht derart ausgebildet sein, dass sie nach dem Aushärten auf dem Behälter transparent ist. „No-Label-Look“ kann hier bedeuten, dass die Behälter durch die Etikettierung scheinbar etikettenlos ausgestattet sind. Die Etiketten können abwaschbare Wash-Off-Selbstklebeetiketten mit einer Kunststofffolie sein, die optional derart ausgebildet sind, dass sie mit einer Temperatur von wenigstens 80°C und/oder mit einer wenigstens 2%-igen Natronlauge rückstandsfrei abwaschbar sind.
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Die Etiketten können in einem Abschnitt vor der Spendekante regelmäßig auf dem Etikettenträgerband angeordnet sein.
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Die Spendekante kann einen Keil oder ein plattenförmiges Element mit einer Umlenkkante umfassen, an der das Etikettenträgerband abrupt umlenkbar ist. Die Umlenkeinrichtung kann mehrere Umlenkrollen, Gelenke, Führungen oder dergleichen umfassen, um das Etikettenträgerband zu und von der Spendekante zu führen. Die Umlenkeinrichtung kann dazu ausgebildet sein, das Etikettenträgerband auf einer Seite der Spendekante zuzuführen und nach der Umlenkkante auf der gegenüberliegenden Seite wieder abzuführen. Der Transportmechanismus und die Umlenkeinrichtung können zusammen in einem Etikettieraggregat angeordnet sein, das optional einer Transporteinrichtung für die Behälter zugeordnet ist.
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Schnellwechselmechanismus kann hier bedeuteten, dass die Spendekante allein durch die Betätigung des Bedienelements lösbar bzw. mit der Umlenkeinrichtung verbindbar ist. Dies kann auch bedeuten, dass zum Lösen bzw. Verbinden der Spendekante kein Werkzeug notwendig ist. Per Hand bezieht sich hier auf die Hand einer Bedienperson. "Lösbares Verbinden der Spendekante" kann hier bedeuten, dass die Spendekante einerseits mit der Umlenkeinrichtung fest verbunden und andererseits vollständig gelöst sein kann. Der Schnellwechselmechanismus kann zwischen der Spendekante und einer Halterung für die Spendekante, beispielsweise einem Arm angeordnet sein.
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Der Schnellwechselmechanismus kann zum lösbaren Verbinden der Spendekante zwei Kupplungshälften umfassen, die bei verbundener Spendekante wenigstens teilweise aneinander anliegen. Dadurch kann die Spendekante von der Umlenkeinrichtung gelöst und in genau der gleichen Position beim Verbinden wieder repositioniert werden. Dass die beiden Kupplungshälften bei verbundener Spendekante wenigstens teilweise aneinander anliegen, kann hier bedeuten, dass die beiden Kupplungshälften zueinander korrespondierende Positionierungselemente umfassen, die bei einem Zusammenfügen der beiden Kupplungshälften aneinander anliegen bzw. ineinander eingreifen. Beispielsweise können die beiden Kupplungshälften plan aneinander anliegende Flächen umfassen, die miteinander eine Passung bilden. Anders ausgedrückt können die zwei Kupplungshälften dazu ausgebildet sein, bei verbundener Spendekante eine positions- und/oder verdrehsichere Verbindung zu schaffen, die zum Lösen der Spendekante trennbar ist.
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Eine der Kupplungshälften kann wenigstens zwei optional einstellbare Anschläge umfassen, die bei verbundener Spendekante an entsprechenden Anschlagsflächen der anderen Kupplungshälfte anliegen. Durch die Anschläge ist die Position der Spendekante an der Umlenkeinrichtung noch genauer re-positionierbar, wodurch ein Justieren der Spendekante nach einem Wechsel entfällt. Durch einstellbare Anschläge kann die Spendekante bei der Einrichtung der Maschine eindeutig an die gewünschte Sollposition justiert werden. Beispielsweise können die einstellbaren Anschläge Sechskantschrauben oder dergleichen sein, die bei verbundener Spendekante mit ihrem Kopf an den Anschlagsflächen anliegen. Die Anschlagsflächen können plan, konisch oder sphärisch ausgebildet sein. Denkbar ist, dass die Anschläge eine plane Fläche aufweisen, die bei verbundener Spendekante an ebenfalls planen Anschlagsflächen anliegen. Ebenso ist denkbar, dass die Anschläge sphärisch ausgebildet sind und die Anschlagsflächen konisch oder zylindrisch.
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Zur Verriegelung der Kupplungshälften kann eine der Kupplungshälften einen Verriegelungsbolzen und die andere Kupplungshälfte eine mit dem Verriegelungsbolzen korrespondierende Bohrung aufweisen. Durch den Verriegelungsbolzen ist es möglich, den Schnellwechselmechanismus besonders einfach gegen ein Lösen der Spendekante zu sichern. Beispielsweise können der Verriegelungsbolzen und die damit korrespondierende Bohrung zylindrische Querschnitte aufweisen, die optional miteinander eine Spielpassung bilden. Dadurch ist gewährleistet, dass der Verriegelungsbolzen in die Bohrung ohne ein Verklemmen einsetzbar ist. Ebenso ist denkbar, dass der Verriegelungsbolzen und die damit korrespondierende Bohrung jeden beliebigen anderen Querschnitt aufweisen. Vorzugsweise können der Verriegelungsbolzen und/oder die korrespondierende Bohrung die Form eines extrudierten Profils aufweisen.
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Der Verriegelungsbolzen kann zur Bildung einer Dreipunktverbindung an einer der Kupplungshälften zwischen den beiden Anschlägen bzw. zwischen den beiden Anschlagsflächen angeordnet sein. Dadurch, dass der Verriegelungsbolzen zwischen den beiden Anschlägen angeordnet ist, ergibt sich die Positionierung der Spendekante entlang des Verriegelungsbolzens über die beiden Anschläge. An dieser Position kann dann die Spendekante mit dem Verriegelungsbolzen besonders einfach gesichert werden. Des Weiteren ist durch die Anordnung des Verriegelungsbolzens zwischen den beiden Anschlägen gewährleistet, dass auf die Anschläge jeweils ein gleichmäßiger Druck im verbundenen Zustand ausgeübt wird. Dadurch ist die Positionierung der Spendekante besonders genau. Dreipunktverbindung kann hier bedeuten, dass der Verriegelungsbolzen und die beiden Anschläge jeweils einen Verbindungspunkt bilden.
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Der Verriegelungsbolzen kann an der Kupplungshälfte asymmetrisch zu den beiden Anschlägen bzw. zu den beiden Anschlagsflächen angeordnet sein, um die Kupplungshälften gegen ein verdrehtes Verbinden zu sichern. Durch die asymmetrische Anordnung würden die Anschläge beim Zusammenführen des Verriegelungsbolzens und der korrespondierenden Bohrung bei einer Verdrehung der Spendekante nicht auf die Anschlagsflächen auftreffen und der Benutzer würde das fehlerhafte Zusammenführen merken. Dagegen treffen die Anschläge genau auf die beiden Anschlagsflächen, wenn die Spendekante in der gewünschten Orientierung gegenüber der Umlenkeinrichtung ist. Beispielsweise können die beiden Anschläge außen und der Verriegelungsbolzen vorzugsweise auf einer Verbindungslinie dazwischen angeordnet sein, wobei optional der Verriegelungsbolzen zu dem einen Anschlag einen größeren Abstand aufweist als zu dem anderen Anschlag.
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Ein mit dem Bedienelement verbundener Arretierungsbolzen kann zur Verriegelung der Kupplungshälften in eine Verriegelungsfläche des Verriegelungsbolzens eingreifbar ausgebildet sein. Durch das Eingreifen des Arretierungsbolzens kann verhindert werden, dass der Verriegelungsbolzen aus der Bohrung entfernt werden kann. Beispielsweise kann der Arretierungsbolzen durch eine Seitenfläche in die zum Verriegelungsbolzen korrespondierende Bohrung hineinragen, um in die Verriegelungsfläche einzugreifen. Vorzugsweise kann der Arretierungsbolzen bei verbundener Spendekante quer zum Verriegelungsbolzen angeordnet sein. Zur Arretierung kann der Arretierungsbolzen entlang seiner Längsachse verschiebbar oder um seine Längsachse verdrehbar ausgebildet sein. Ebenso kann der Arretierungsbolzen ein Außengewinde umfassen, das in einer dementsprechende Gewindebohrung hinein- und herausschraubbar. Dadurch kann der Arretierungsbolzen durch eine Drehbewegung besonders einfach verschiebbar sein.
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Der Arretierungsbolzen kann mit einer zu seiner Drehachse exzentrisch oder konisch verlaufenden Klemmfläche ausgebildet sein, die zur Verriegelung in die Verriegelungsfläche des Verriegelungsbolzens eingreifbar ausgebildet ist. Die exzentrische Klemmfläche kann eine entlang der Drehachse extrudierte Fläche sein, deren Flächenschwerpunkt außerhalb der Drehachse liegt. Beispielsweise kann der an sich zylindrische Arretierungsbolzen im Bereich der exzentrisch verlaufenden Klemmfläche abgeflacht sein. Die exzentrisch verlaufende Klemmfläche kann also einen konzentrisch zur Drehachse verlaufenden zylindrischen Teilbereich und einen von der Zylinderfläche abweichenden flachen Bereich aufweisen. Durch eine Drehung des Arretierungsbolzens um seine Drehachse wird dann der zylindrische Teil in den Bereich der Verriegelungsfläche des Verriegelungsbolzens hineingedreht. Die konisch verlaufende Klemmfläche kann konzentrisch zur Drehachse und/oder am Ende des Arretierungsbolzens ausgebildet sein. Durch eine axiale Bewegung des Arretierungsbolzens kann die konisch verlaufende Fläche in die damit korrespondierende Verriegelungsfläche des Verriegelungsbolzens eingreifen. Die konisch verlaufende Klemmfläche erlaubt eine besonders genaue Positionierung des Verriegelungsbolzens entlang seiner Achse, wenn die Spendekante mit der Umlenkeinrichtung verbunden ist.
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Der Verriegelungsbolzen kann im Wesentlichen quer zur Spendekante und/oder der Arretierungsbolzen kann im Wesentlichen quer zum Verriegelungsbolzen verlaufen. Durch den Eingriff des Arretierungsbolzens quer zum Verriegelungsbolzen ergibt sich ein besonders einfacher konstruktiver Aufbau. Dadurch, dass der Verriegelungsbolzen quer zur Spendekante verläuft, kann die Spendekante in Transportrichtung des Etikettenträgerbands entnommen werden. Beispielsweise kann hierzu die Schlaufe entlastet bzw. vergrößert und dann die Spendekante entnommen werden. Ferner wird die verbundene Spendekante bei einem quer dazu verlaufenden Verriegelungsbolzen bereits durch die Spannung der Schlaufe gesichert. Dadurch kann die Bedienperson die Spendekante in die Umlenkeinrichtung einsetzen, die Schlaufe spannen und erst dann ohne weitere Hilfe das Bedienelement zur Arretierung betätigen.
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Das per Hand betätigbare Bedienelement kann an einem Ende des Arretierungsbolzens angeordnet sein. Beispielsweise kann das per Hand betätigbare Bedienelement ein Knauf oder ein Hebel sein. Das Bedienelement kann am Arretierungsbolzen an dem Ende angeordnet sein, das dem in den Verriegelungsbolzen eingreifenden Ende gegenüber liegt.
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Der Schnellwechselmechanismus kann zur Verriegelung einen Bajonettverschluss oder einen Kniehebel umfassen. Der Bajonettverschluss erlaubt eine Verriegelung mit einer einfachen Bewegung, die dadurch besonders schnell durchführbar ist. Mit dem Kniehebel ist es dagegen möglich, auf den Schnellwechselmechanismus eine Spannung auszuüben, die diesen verriegelt. Durch die Spannung bleibt die Spendekante auch bei einer Belastung genau positioniert.
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Die Spendekante kann an der in Richtung der Schwerkraft unten liegende Seite eine Halteplatte zur Unterstützung der Schlaufe in einem ungespannten Zustand aufweisen. Beispielsweise kann die Spendekante im Wesentlichen vertikal, also auf den Erdmittelpunkt gerichtet verlaufen.
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Bei einer Entspannung würde dann die Schlaufe nach unten von der Spendekante herunterrutschen und könnte beschädigt werden. Dadurch, dass nun auf der unteren Seite der Spendekante die Halteplatte angebracht ist, wird die Schlaufe auch im entspannten Zustand gestützt.
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Die Spendekante kann einen Radius von 0,5–1,5 mm aufweisen. Dadurch ist ein besonders sicheres Ablösen der Etiketten von dem Etikettenträgerband gewährleistet. Die Spendekante kann plattenförmig ausgebildet sein, wobei die Kanten der Platte im Umlenkbereich des Etikettenträgerbands jeweils den Radius von 0,5–1,5 mm aufweisen. Beispielsweise ist ein Radius von 1,5 mm für selbstklebende Papieretiketten vorteilhaft, da die Etiketten relativ steif sind und das Etikettenträgerband beim Umlenken durch den relativ großen Radius nicht verletzt wird. Andererseits ist ein Radius in einem Bereich von 0,5–0,7 mm für No-Label-Look- oder Wash-Off-Selbstklebeetiketten vorteilhaft, da diese vergleichsweise dünn sind und sich bei einem relativ kleinen Radius zuverlässiger vom Etikettenträgerband ablösen lassen. Denkbar sind auch andere Radien der Spendekante für davon abweichende Etikettentypen. Dadurch, dass die Spendekante mit dem Schnellwechselmechanismus auswechselbar ist, kann die Etikettiervorrichtung besonders schnell mit einer Spendekante mit geeignetem Radius für unterschiedliche Etikettentypen angepasst werden.
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Die Spendekante kann wenigstens teilweise aus V4A-Stahl oder Keramik ausgebildet sein und/oder mit Teflon beschichtet sein. Durch die Bildung der Spendekante aus V4A-Stahl oder Keramik ist diese aus einem besonders harten Material und damit verschleißarm beschaffen. Durch die Beschichtung mit Teflon kann das Etikettenträgerband besonders gut über die Spendekante gleiten, so dass ein Verschleiß der Spendekante und ein Reißen des Etikettenträgerbands vermieden wird.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele beschrieben. Dabei zeigt:
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1 eine Übersichtsdarstellung eines Ausführungsbeispiels einer Etikettiervorrichtung in einer Draufsicht;
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2A–2B ein Ausführungsbeispiel eines Schnellwechselmechanismus im verbundenen bzw. gelösten Zustand in einer seitlichen Ansicht;
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3A–3B ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Schnellwechselmechanismus im verbundenen bzw. gelösten Zustand in einer seitlichen Ansicht;
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4A–4C ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Schnellwechselmechanismus im verbundenem bzw. gelöstem Zustand in einer seitlichen Ansicht; und
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5A–5B eine Detailansicht der Spendekante in einer seitlichen Ansicht bzw. in einer Draufsicht.
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In der 1 ist eine Übersichtsdarstellung eines Ausführungsbeispiels der Etikettiervorrichtung 1 in einer Draufsicht darstellt. Zu sehen ist der Transportmechanismus 10, mit dem das Etikettenträgerband 2b in einer Schlaufe 2c um die Spendekante 21 der Umlenkeinrichtung 20 in den Richtungen R1 und R2 herum geführt wird und anschließend wieder auf der Rolle 12 aufgewickelt wird. Das Etikettenträgerband 2b ist bereits auf der Rolle 1 mit regelmäßig angeordneten Selbstklebeetiketten 2a ausgestattet, die auf der Seite zum Etikettenträgerband 2b hin einen Klebstoff aufweisen. Durch die abrupte Umlenkung des Etikettenträgerbands 2b an der Spendekante 21 werden die Etiketten 2a abgelöst und an die Behälter 2 übergeben, die beispielsweise von einer linearen Transporteinrichtung in der Richtung T transportiert werden. Alternativ können die Behälter 2 auch mit einem Transportkarussell transportiert werden. Darüber hinaus kann die Transporteinrichtung bzw. das Transportkarussell Behälteraufnahmen zum Drehen der Behälter 2 umfassen.
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Für den Vorschub des Etikettenträgerbands umfasst der Transportmechanismus 10 die angetriebenen Rollen 14. Darüber hinaus sind die Umlenkrollen 13 zu sehen, mit der eine Führung des Etikettenträgerbands 2b um die Umlenkeinrichtung 20 gewährleistet ist und das Etikettenträgerband gespannt wird. Des weiteren kann die Umlenkeinrichtung 20 mehrere Gelenke bzw. einen Arm umfassen, an dem die Spendekante 21 angeordnet ist. Dadurch kann die Position der Spendekante 21 gegenüber den Behältern 2 eingestellt werden.
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In den 2A–2B ist der Schnellwechselmechanismus 3 an der Umlenkeinrichtung 20 im verbundenen bzw. im gelösten Zustand in einer seitlichen Ansicht dargestellt. Zunächst ist in der 2A der Arm 22 zu sehen, an dem über die beiden Kupplungshälften 32, 33 die Spendekante 21 angeordnet ist. Wie genauer in der 2B dargestellt, können die beiden Kupplungshälften 32, 33 voneinander getrennt und damit die Spendekante 21 gelöst werden.
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Die Spendekante 21 ist mit der Kupplungshälfte 32 fest verbunden und weist an ihrer unteren Seite eine Halteplatte 23 auf, die weiter unten in Verbindung mit den 5A–5B genauer beschrieben wird.
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An der Kupplungshälfte 32 sind die beiden konischen Anschlagflächen 35 ausgebildet, die mit den Anschlägen 34 der anderen Kupplungshälfte 33 korrespondierend ausgebildet sind. Durch die konische Ausbildung ergibt sich selbst bei einem Verschleiß eine besonders hohe Positionierungsgenauigkeit. Zwischen den beiden Anschlagsflächen 35 ist der Verriegelungsbolzen 36 zu sehen, der an der Kupplungshälfte 32 mit einer Schraubverbindung 36c angebracht ist. Durch eine Verstellung der Schraubverbindung 36c lässt sich der Verriegelungsbolzen entlang seiner Achse justieren. Ferner ist der Verriegelungsbolzen 36 mit unterschiedlichen Abständen D1, D2 zu den beiden Anschlagsflächen 35 angeordnet, wodurch eine verdrehsichere Verbindung der Spendekante 21 mit dem Arm 22 gewährleistet ist. Würde die Spendekante 21 um 180° verdreht am Arm 22 befestigt werden, so würden die Anschläge 34 nicht in die Anschlagsflächen 35 eingreifen und der Benutzer würde dies entsprechend als Fehlfunktion sofort merken.
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Die zylindrische Fläche 36a des Verriegelungsbolzens 36 ist so ausgebildet, dass sie als Spielpassung in die damit korrespondierende Bohrung 37 des Arms 22 eingeführt werden kann. Durch den Verriegelungsbolzen 36 und die konischen Anschlagsflächen 35 ergibt sich eine Dreipunktverbindung und damit eine besonders präzise Positionierung der verbundenen Kupplungshälften 32, 33.
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Wie in der 2A gezeigt, wird der Arretierungsbolzen 38 im verbundenen Zustand mit dem Hebel 31 in den Arm 22 quer zum Verriegelungsbolzen 36 hineingeschraubt. Durch die Drehbewegung in der Richtung R3 bewegt sich der Arretierungsbolzen 38 in der 2A entlang der Achse A nach unten und die konisch verlaufende Klemmfläche 38a des Arretierungsbolzens 38 greift in die damit korrespondierende Verriegelungsfläche 36b des Verriegelungsbolzens 36 ein. Dadurch wird der Verriegelungsbolzen 36 in Richtung seiner Achse B arretiert und eine sichere Verbindung der beiden Kupplungshälften 32, 33 ist gewährleistet. Ferner ist zu sehen, dass der Arretierungsbolzen 38 anschließend an die konisch verlaufende Klemmfläche 38a einen kleineren zylindrischen Fortsatz 38b aufweist, der im verbundenen Zustand in die Innenfläche der Buchse 39 eingreift. Hierdurch werden auch größere Kräfte entlang der Achse B des Verriegelungsbolzens 36 aufgenommen.
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Zum Lösen der Spendekante 21 wird, wie in der 2B gezeigt, der Hebel 31 in der Richtung R4 in mehreren Umdrehungen gedreht, so dass der Arretierungsbolzen 38 aus dem Arm 22 herausgeschraubt wird. Dadurch wird der Verriegelungsbolzen 36 freigegeben und die beiden Kupplungshälften 32, 33 können getrennt und die Spendekante 21 gelöst werden.
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In der 3A–3B ist ein weiteres Ausführungsbeispiel des Schnellwechselmechanismus 40 in einem verbundenen bzw. gelösten Zustand in einer seitlichen Ansicht zu sehen. Das Ausführungsbeispiel in den 3A–3B unterscheidet sich von dem zuvor in Bezug auf die 2A–2B beschriebenen Ausführungsbeispiele lediglich durch den Mechanismus, mit dem der Arretierungsbolzen 48 in den Verriegelungsbolzen 36 eingreift. Alle sonstigen Merkmale sind identisch zum vorangegangenen Ausführungsbeispiel.
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Zu sehen ist, dass der Arretierungsbolzen 48 über eine Feder 44 in der Richtung R5 gegen den Verriegelungsbolzen 36 gedrückt wird. Die Feder 44 befindet sich dazu zwischen den beiden Ringen 42, 43, wobei der erste Ring 42 an dem Arretierungsbolzen 48 angeordnet ist und der zweite Ring 43 am Arm 22. Durch die Federkraft werden die beiden Ringe 42, 43 auseinander gedrückt und so eine Kraft auf den Arretierungsbolzen 48 in der 3A nach unten ausgeübt. Hierdurch wird die konisch verlaufende Klemmfläche 48a gegen die damit korrespondierende Verriegelungsfläche 36b gedrückt und der Verriegelungsbolzen 36 arretiert.
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Zum Lösen der Spendekante 21 wird, wie in der 3B gezeigt, der Knauf 41 am Verriegelungsbolzen 48 in der Richtung R6 gezogen, so dass die Feder 44 zwischen den beiden Ringen 42, 43 zusammengedrückt wird. Dadurch wird die Klemmfläche 48a soweit aus der Bohrung 37 herausgefahren, dass der Verriegelungsbolzen 36 freigegeben und die beiden Kupplungshälften 32, 33 getrennt werden können. Folglich kann die Spendekante 21 einfach und schnell gelöst werden.
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In den 4A und 4C ist ein weiteres Ausführungsbeispiel des Schnellwechselmechanismus 50 im verbundenen Zustand bzw. im gelösten Zustand in einer Seitenansicht dargestellt. Darüber hinaus ist in der 4B ein Detail des Verriegelungsbolzen 46 bzw. des Arretierungsbolzens 58 gezeigt. Wie bei den vorangegangenen Ausführungsbeispielen, ist die Spendekante 21 fest mit der Kupplungshälfte 52 verbunden, die mit der anderen Kupplungshälfte 53 lösbar verbindbar ist.
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Zu sehen ist, dass die Kupplungshälften 52, 53 als Anschläge Schrauben 54 mit einem Sechskantkopf 54 aufweisen. Diese sind durch Kontermuttern in der Kupplungshälfte 52 befestigt und können bei Bedarf entlang ihrer Achse verstellt werden. Die Schraubenköpfe 54 liegen im verbundene Zustand der beiden Kupplungshälften 52, 53 an den planen Anschlagsflächen 55 an. Denkbar ist jedoch auch, dass alternativ die Anschläge 34 gemäß den vorangegangenen Ausführungsbeispielen eingesetzt werden können. Ebenso ist denkbar, dass in den vorangegangenen Ausführungsbeispielen alternativ Anschläge mit Sechskantmuttern 54 verwendet werden.
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Der Verriegelungsbolzen 56 hat eine zylindrische Grundform und ist mit der Kupplungshälfte 52 über ein Gewinde und eine Kontermutter verbunden. Hierdurch kann er entlang seiner Achse B justiert werden. Darüber hinaus ist im mittleren Bereich des Verriegelungsbolzens 56 eine Verriegelungsfläche 56b ausgebildet, die beispielsweise als Nut mit schrägen Seitenwänden um die Achse B ausgeführt ist.
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Der Arretierungsbolzen 58 ist in seiner Grundform ebenfalls zylindrisch ausgebildet und verläuft quer zum Verriegelungsbolzen 56. Dabei schneiden sich die Achsen A und B nicht, sondern sind versetzt angeordnet (genauer in der 4B dargestellt). Der Arretierungsbolzen 58 weist im mittleren Bereich eine Abflachung 58b auf, mit der die zylindrische Grundform beschnitten ist und wodurch die exzentrisch verlaufende Klemmfläche 58a gebildet wird. Die Abflachung 58b ist dabei so groß gewählt, dass bei der in der 4B dargestellten Rotationsstellung der Verriegelungsbolzen 56 in seiner Bewegung entlang der Achse B freigegeben wird. Wird dagegen der Arretierungsbolzen 58 um seine Achse A gedreht, so greift der zylindrische Teil der Klemmfläche 58a in den verjüngten Bereich 56b des Verriegelungsbolzens 56 ein, so dass er entlang seiner Achse B verriegelt wird.
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In der 4A ist der Schnellwechselmechanismus im verbundenen Zustand dargestellt, wobei der Hebel 51 so um seine Achse A in der Richtung R7 rotiert ist, dass die exzentrisch verlaufende Klemmfläche 58a in die Verriegelungsfläche 56b des Verriegelungsbolzens eingreift. Dadurch sind die beiden Kupplungshälften 52, 53 verriegelt und die beiden Anschläge 54 berühren die damit korrespondierenden Anschlagsflächen 55, wodurch eine genaue Positionierung der Spendekante 21 gewährleistet ist. Dagegen ist der Hebel 51 in der 4C um etwa 90° um seine Achse A in der Richtung R8 gedreht, wodurch die Abflachung 58b einen Teil der Innenwand der Bohrung 57 bildet. Hierdurch wird der Verriegelungsbolzen 56 vollständig freigegeben, so dass er, wie in der 4C gezeigt, aus der Bohrung 57 entfernt werden kann. Dadurch können die beiden Kupplungshälften 52, 53 voneinander gelöst und die Spendekante 21 entfernt werden.
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Insgesamt erlauben die Schnellwechselmechanismen 30, 40, 50 in den 2A–4C durch eine einfache Betätigung der Bedienelemente 31, 41, 51 ein schnelles und sicheres Wechseln und Verbinden der Spendekante 21: Wie in den 2A, 3A und 4A gezeigt, befinden sich die per Hand betätigbaren Bedienelemente 31, 41, 51 bei verbundener Spendekante 21 außerhalb der Schlaufe 2c und sind dadurch gut erreichbar und können auch bei einer Betätigung das Etikettenträgerband 2b nicht beschädigen.
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In den 5A–5B ist die Spendekante 21 im Detail von der Seite bzw. in einer Draufsicht dargestellt. Zu sehen ist in der 5A die leicht gelöste Schlaufe 2c, die entlang der Spendekante 21 nach unten herab rutscht und auf der Halteplatte 23 gestützt wird. Dadurch rutscht die Schlaufe 2c des Etikettenträgerbands nicht nach unten von der Spendekante 21 ab, wodurch ein Reißen oder Verknicken des Etikettenträgerbands verhindert wird.
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In der 5B ist zu sehen, dass die Halteplatte 23 etwas größer ausgebildet ist, als die Spendekante 21, wodurch eine entsprechende Unterstützung im Umlenkbereich der Spendekante 21 gewährleistet wird. Des Weiteren ist zu sehen, dass die Spendekante 21 einen Radius von 0,5–1,5 mm aufweist, wodurch die Umlenkung des Etikettenträgerbands besonders schonend erfolgt. Beispielsweise kann die Spendekante für Papieretiketten einen Radius von 1,5 mm und für No-Label-Look- bzw. Wash-Off-Selbstklebeetiketten einen Radius in einem Bereich von 0,5–0,7 mm aufweisen. Um den Verschleiß zu minimieren, ist die Spendekante 21 aus V4A-Stahl gefertigt und weist eine Teflonbeschichtung auf. Ebenso ist als Material Keramik denkbar.
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Es versteht sich, dass in den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen genannte Merkmale nicht auf diese speziellen Kombinationen beschränkt sind und auch in beliebigen anderen Kombinationen möglich sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2157020 B1 [0003]
- DE 102012109056 A1 [0005]