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Die Erfindung betrifft ein faltbares Regalelement.
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Es sind Möbelstücke bekannt, die einzelne faltbare Komponenten aufweisen oder sogar als Ganzes in einem zusammengefalteten Zustand verpackt und transportiert werden können. Wenn solche Möbelstücke aufgebaut werden, müssen aber in der Regel nach dem Entfalten weitere Montageschritte durchgeführt werden, wie etwa ein Zusammenstecken und Verschrauben etc., um bestimmte Komponenten des Möbelstücks miteinander zu verbinden bzw. um dem Möbelstück die erforderliche Stabilität zu verleihen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Regalelement zu schaffen, das auf einfache Weise entfaltet und wieder zusammengefaltet werden kann, ohne dass hierfür zusätzliche Montageschritte oder Werkzeug benötigt werden.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch ein faltbares Regalelement mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Regalelements sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Das erfindungsgemäße faltbare Regalelement umfasst ein Bodenteil, ein Deckenteil, zwei in sich faltbar ausgeführte Seitenteile und ein Rückenteil. Gemäß der Erfindung ist das Regalelement von einem zusammengefalteten Zustand, in dem die beiden Seitenteile gefaltet auf dem Bodenteil liegen, das Rückenteil auf den Seitenteilen liegt und das Deckenteil auf dem Rückenteil liegt, in einen aufgebauten Zustand überführbar, in dem sich die beiden Seitenteile zwischen dem Bodenteil und dem Deckenteil erstrecken und das Rückenteil vom Bodenteil, dem Deckenteil und den beiden Seitenteilen umgeben ist.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass sich dank der in sich faltbaren Seitenteile ein Regalelement realisieren lässt, das ausgehend von einem äußerst kompakten Ausgangszustand, in dem bereits alle wesentlichen Teile miteinander verbunden sind, mühelos in einen aufgebauten Zustand entfaltbar ist. „In sich faltbar“ bedeutet hierbei, dass die Seitenteile selbst wenigstens eine Faltkante (Schwenkachse) besitzen, die – unabhängig von einem Schwenken der Seitenteile relativ zu anderen Teilen des Regalelements – ein Falten der Seitenteile selbst ermöglicht.
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Gemäß der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Regalelements sind die Seitenteile durch einen Klappmechanismus jeweils in ein dem Deckenteil zugewandtes Oberteil und ein dem Bodenteil zugewandtes Unterteil unterteilt. Der Klappmechanismus ermöglicht es, ein Seitenteil aus einem stabilen Zustand, in dem sich deren fluchtend angeordnetes Oberteil und Unterteil – in der Regel senkrecht – zwischen dem Bodenteil und dem Deckenteil erstreckt, in einen gefalteten Zustand zu überführen.
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Der Klappmechanismus ist vorzugsweise so ausgeführt, dass die Seitenteile nach innen gefaltet werden können, bis die Oberteile flächig auf den Unterteilen zu liegen kommen.
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Grundsätzlich sind verschiedene Arten von Gelenken denkbar, mit denen der Klappmechanismus verwirklicht werden kann. Am einfachsten und effektivsten ist es, das Oberteil und das Unterteil jedes Seitenteils durch Scharniere miteinander zu verbinden.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des Klappmechanismus sind die Lappen der Scharniere auf den einander gegenüberliegenden Stirnseiten des Oberteils und des Unterteils angebracht und stehen von den Stirnseiten nicht seitlich hervor. Bei einer solchen Konstruktion sind im aufgebauten Zustand des Regalelements die Scharniere nicht zu sehen, sodass sie den visuellen Gesamteindruck, den ein Betrachter vom erfindungsgemäßen Regalelement erhält, nicht stören.
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Auch die Verbindung der Oberteile und der Unterteile mit dem Deckenteil bzw. dem Bodenteil ist vorzugsweise durch Scharniere hergestellt.
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Nach dem gleichen Prinzip wie oben beschrieben können die Lappen dieser Scharniere auf den dem Bodenteil zugewandten Stirnseiten der Unterteile und auf dem direkt gegenüberliegenden Bereich auf der Oberseite des Bodenteils bzw. auf den dem Deckenteil zugewandten Stirnseiten der Oberteile und auf dem direkt gegenüberliegenden Bereich auf der Unterseite des Deckenteils angebracht sein. Dementsprechend sind dann auch diese Scharniere im aufgebauten Zustand des Regalelements nicht sichtbar.
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Bei der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Regalelements ist das Rückenteil schwenkbar am Deckenteil oder Bodenteil angebracht. Wenn die anfänglich zusammengefalteten Seitenteile entfaltet sind, kann das am Deckenteil oder Bodenteil anliegende Rückenteil um 90° ausgeklappt werden. Da das Rückenteil in diesem Zustand vom Bodenteil, dem Deckenteil und den beiden Seitenteilen umgeben ist, können die Seitenteile nicht mehr zusammenklappen, sodass das Regalelement nach dem Ausklappen des Rückenteils ohne weitere Maßnahmen seinen stabilen aufgebauten Zustand erreicht hat.
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Um ein möglicherweise zu weites Aufklappen des Rückenteils zu verhindern bzw. um eine definierte Endposition für das Rückenteil festzulegen, kann ein Anschlag zur Begrenzung der Auslenkung des Rückenteils vorgesehen sein. Dieser sollte je nachdem, ob das Rückenteil am Deckenteil oder am Bodenteil schwenkbar angebracht ist, am gegenüberliegenden Bodenteil bzw. Deckenteil angeordnet sein.
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Gemäß einer bevorzugten Gestaltung des erfindungsgemäßen Regalelements weist das Deckenteil oder das Bodenteil an zwei entgegengesetzten Seiten Fortsätze auf, die sich im aufgebauten Zustand in Richtung des Bodenteils bzw. des Deckenteils erstrecken und an die sich die Seitenteile anschließen. Zwischen diesen Fortsätzen wird im zusammengefalteten Zustand des Regalelements das Rückenteil aufgenommen.
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Die Fortsätze erstrecken sich vorzugsweise jeweils über die gesamte Kantenlänge des Bodenteils bzw. des Deckenteils.
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Bei der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Regalelements erstrecken sich die Fortsätze in Richtung des Bodenteils bzw. des Deckenteils über eine Länge, die im Wesentlichen der Wandstärke des Rückenteils entspricht.
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Das Bodenteil und das Deckenteil haben vorzugsweise dieselbe Grundfläche, insbesondere eine quadratische. Wenn auch noch die Seitenteile dieselbe Grundfläche haben, ergibt sich ein einseitig offener Kubus. Selbstverständlich lassen sich nach Wunsch auch andere Quaderformen realisieren.
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Bei der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Regalelements sind die Wandstärken des Bodenteils, des Deckenteils der Seitenteile und vorzugsweise auch des Rückenteils gleich oder annähernd gleich.
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Gemäß der Erfindung müssen das Bodenteil, das Deckenteil und das Rückenteil nicht in sich faltbar ausgeführt sein, um die beschriebenen Vorteile zu erreichen.
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Wie bereits angedeutet, ist das Regalelement bevorzugt als vormontierte Einheit realisiert. Abgesehen davon, dass der Benutzer keine Teile zusammenbauen oder verbinden muss, vereinfacht sich auch die Logistik. So müssen beim Verpacken des erfindungsgemäßen Regalelements keine Befestigungsteile (Schrauben, Dübel etc.) beigefügt werden, und es können keine Teile vergessen oder verwechselt werden.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und aus den beigefügten Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine perspektivische Vorderansicht eines erfindungsgemäßen faltbaren Regalelements im aufgebauten Zustand;
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2 eine perspektivische Ansicht des Regalelements im zusammengefalteten Zustand;
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3 eine perspektivische Ansicht des Regalelements im teilweise entfalteten Zustand;
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4 eine perspektivische Ansicht des Regalelements im entfalteten Zustand mit nicht ausgeklapptem Rückenteil;
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5 eine perspektivische Ansicht des Regalelements im entfalteten Zustand mit teilausgeklapptem Rückenteil; und
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6 eine perspektivische Rückansicht des Regalelements im aufgebauten Zustand.
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In 1 ist ein faltbares Regalelement 10 dargestellt, das im Wesentlichen aus einem Bodenteil 12, einem Deckenteil 14, zwei Seitenteilen 16 und einem Rückenteil 18 gebildet ist. Das Regalelement 10 hat im aufgebauten Zustand die Form eines einseitig offenen Kubus. Die Wandstärken der einzelnen Teile sind gleich oder annähernd gleich.
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Bei der nachfolgenden weiteren Beschreibung des faltbaren Regalelements 10 wird auch Bezug auf die 2 bis 6 genommen. Dabei zeigt 2 das Regalelement 10 im zusammengefalteten Zustand; in den 3 bis 5 sind einzelne Schritte des Aufbaus des Regalelements 10 dargestellt; und 6 zeigt eine Rückansicht des aufgebauten Regalelements 10.
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Das Bodenteil 12 ist eine im Wesentlichen quadratische Platte, auf deren Oberseite, die dem Deckenteil 14 zugewandt ist, ein Halteelement 20, hier in Form eines nach oben ragenden Anschlags, angeordnet ist. Das Halteelement 20 ist am besten in 4 zu erkennen.
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Das Deckenteil 14 ist ebenfalls eine im Wesentlichen quadratische Platte, deren Grundfläche der des Bodenteils 12 entspricht. Das Deckenteil 14 weist an zwei entgegengesetzten Seiten Fortsätze 22 auf, die sich über die gesamte Kantenlänge in Richtung des Bodenteils 12 erstrecken. Die Länge der Fortsätze 22 in dieser Richtung, gemessen von der Unterseite des Deckenteils 14, entspricht in etwa der Wandstärke (Dicke) des Rückenteils 18, auf das später noch genauer eingegangen wird.
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Das Bodenteil 12 und das Deckenteil 14 sind durch die beiden Seitenteile 16 miteinander verbunden. Die plattenartigen Seitenteile 16 erstrecken sich im aufgebauten Zustand des faltbaren Regalelements 10 von den Fortsätzen 22 des Deckenteils 14 bis zur Oberseite des Bodenteils 12. Die Seitenteile 16 sind beim dargestellten Ausführungsbeispiel so bemessen, dass im aufgebauten Zustand die Gesamthöhe des Regalelements 10 in etwa genauso groß ist wie dessen Gesamtbreite.
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Beide Seitenteile 16 sind dank eines Klappmechanismus in der Mitte in sich faltbar. Die Seitenteile 16 sind jeweils in zwei gleich große rechteckige übereinander angeordnete Teile unterteilt, die hier als Oberteil 24 und Unterteil 26 bezeichnet werden. Das Oberteil 24 und das Unterteil 26 sind durch Scharniere 28 miteinander verbunden (siehe 3), die eine Faltkante bzw. Schwenkachse definieren. Eine Besonderheit der Scharniere 28 besteht darin, dass deren Lappen auf den einander gegenüberliegenden Stirnseiten des Oberteils 24 und des Unterteils 26 angebracht sind und von den Stirnseiten nicht seitlich hervorstehen.
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Auf die gleiche Weise sind die Unterteile 26 mit dem Bodenteil 12 und die Oberteile 24 mit dem Deckenteil 14 verbunden. Die Lappen der Scharniere 28, die die Unterteile 26 mit dem Bodenteil 12 verbinden, sind auf den dem Bodenteil 12 zugewandten Stirnseiten der Unterteile 26 und auf dem direkt gegenüberliegenden Bereich auf der Oberseite des Bodenteils 12 angebracht. Entsprechend sind die Lappen der Scharniere 28, die die Oberteile 24 mit dem Deckenteil 14 verbinden, auf den dem Deckenteil 14 zugewandten Stirnseiten der Oberteile 24 und auf dem direkt gegenüberliegenden Bereich auf der Unterseite des Deckenteils 14 angebracht.
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Die Scharniere 28 sind so ausgelegt und angeordnet, dass die Seitenteile 16 nach innen gefaltet werden können, bis die Oberteile 24 flächig auf den Unterteilen 26 zu liegen kommen.
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An einem hinteren Ende des Deckenteils 14 ist das Rückenteil 18 schwenkbar angebracht. Genauer gesagt ist dort eine Oberkante des Rückenteils 18 mittels eines (in den Figuren nicht sichtbaren) Klappmechanismus an der Unterseite des Deckenteils 14 befestigt. Das Rückenteil 18 erstreckt sich im aufgebauten Zustand des Regalelements 10 zwischen den Fortsätzen 22 des Deckenteils 14 über die gesamte innere Höhe und Breite des Regalelements 10, sodass es eine geschlossene, den Innenraum des Regalelements 10 abschließende Rückwand bildet.
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Nachfolgend werden der Aufbau und das Zusammenfalten des Regalelements 10 beschrieben. Zu beachten ist hierbei, dass das Regalelement 10 eine vormontierte Einheit ist, sodass kein Zusammenbau oder Verbinden der einzelnen Teile erforderlich ist.
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Der zusammengefaltete Ausgangszustand des Regalelements 10, in dem es platzsparend verpackt, gelagert und transportiert werden kann, ist in 2 gezeigt. Auf dem Bodenteil 12 liegen die Unterteile 26 der Seitenteile 16, darauf die Oberteile 24 der Seitenteile 16, darauf das Rückenteil 18 und darauf wiederum das Deckenteil 14.
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Wie in 3 gezeigt, werden das Deckenteil 14 und das Rückenteil 18 zusammen angehoben, sodass sich die zusammengeklappten Seitenteile 16 nach außen entfalten. Wenn die Seitenteile 16 die in 4 gezeigte senkrechte Stellung eingenommen haben, kann das Rückenteil 18, wie in 5 gezeigt, nach unten geschwenkt werden. Das Rückenteil 18 wird so weit ausgeklappt, bis es am Halteelement 20 (Anschlag) des Bodenteils 12 anliegt.
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Zur Sicherung der in 6 gezeigten Endposition des Rückenteils 18 kann alternativ oder zusätzlich ein Rastmechanismus, ein Schnappmechanismus oder dergleichen vorgesehen sein. Ansonsten sind keine weiteren Maßnahmen zur Stabilisierung des Regalelements 10 vorgesehen, da das innen am Deckenteil 14 und den Seitenteilen 16 anliegende Rückenteil 18 ein Zusammenklappen der Seitenteile 16 verhindert. Die Scharniere 28 lassen zudem nicht zu, dass die Seitenteile 16 nach außen gefaltet werden können. Dies ist aber ohnehin nicht möglich, da das Rückenteil 18 auch am Bodenteil 12 anliegt.
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Aufgrund ihrer besonderen Anordnung an den Stirnseiten der Oberteile 24 und Unterteile 26 sind die Scharniere 28 im aufgebauten Zustand des Regalelements 10 nicht zu sehen. Gegebenenfalls sind an den Stirnseiten kleine Ausnehmungen vorzusehen, in die vertikal überstehende Abschnitte der Scharniere 28 versenkt werden, sodass das Spaltmaß zwischen Oberteil 24 und Unterteil 26 sowie zwischen Unterteil 26 und Bodenteil 12 und zwischen Oberteil 24 und Deckenteil 14 gering gehalten werden kann.
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Das Zusammenfalten des Regalelements 10 erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Das heißt, es wird zunächst das Rückenteil 18 nach oben geschwenkt, bis es zwischen den Fortsätzen 22 des Deckenteils 14 an dessen Unterseite anliegt. Dann können die Seitenteile 16 nach innen gefaltet werden, bis alle Teile wieder aufeinanderliegen, wie in 2 gezeigt. Eine Demontage einzelner Teile ist hierfür nicht erforderlich.
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Das beschriebene faltbare Regalelement 10 lässt sich selbstverständlich nicht nur in der hier dargestellten Kubusform, sondern auch in anderen Quaderformen realisieren. Das Bodenteil 12, das Deckenteil 14, die Seitenteile 16 und das Rückenteil 18 haben dann entsprechend andere rechteckige Formen, wobei nur darauf zu achten ist, dass sich die Seitenteile 16 im zusammengefalteten Zustand nicht gegenseitig behindern.
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Das Rückenteil 18 muss nicht zwingend am Deckenteil 14 schwenkbar angebracht sein. Genauso gut ist eine Gestaltung möglich, bei der das Rückenteil 18 schwenkbar am Bodenteil 12 angebracht ist und dementsprechend in Richtung Deckenplatte 14 ausgeklappt wird. In diesem Fall ist das als Anschlag wirkende Halteelement 20 an der Unterseite des Deckenteils 14 angeordnet.
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Grundsätzlich sind auch Ausführungsformen möglich, bei denen die Wandstärken des Bodenteils 12, des Deckenteils 14, der Seitenteile 16 und des Rückenteils 18 unterschiedlich sind. Die Wandstärken sind bei allen Teilen so zu wählen, dass die Teile selbst, abhängig von den jeweiligen Anforderungen und vom verwendeten Material, ausreichend formstabil sind.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Regalelement
- 12
- Bodenteil
- 14
- Deckenteil
- 16
- Seitenteil
- 18
- Rückenteil
- 20
- Halteelement
- 22
- Fortsatz
- 24
- Oberteil
- 26
- Unterteil
- 28
- Scharnier