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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Maulkorb für weidegehende Tiere, insbesondere Pferde. Zweck des Maulkorbes ist es die Nahrungsaufnahme der Tiere einzuschränken, ohne diese ganz zu unterbinden, und die Wasseraufnahme bzw. die Atmung nicht zu behindern.
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Hintergrund der Erfindung
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Maulkörbe für weidende Pferde werden zum Schutz für Pferde gegen übermäßige Aufnahme von Gras eingesetzt. Die herkömmlichen Maulkörbe weisen einen Kunststoffköcher mit Löchern auf, das den Tieren nur eine eingeschränkte Nahrungsaufnahme ermöglicht.
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So beschreibt die
US 8,220,419 B2 einen Maulkorb mit einem Kunststoffköcher, der aus einem flexiblen Material hergestellt ist und die Form eines mit Löchern versehenen Eimers aufweist, wobei das offene Ende es ermöglicht, die Schnauze eines Pferdes bis zum Boden des Köchers hindurch aufzunehmen.
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Das
deutsche Gebrauchsmuster Nr. G 91 00 832.8 betrifft eine Vorrichtung zum Verhindern des Krippensetzens von Pferden, mit einem den unteren Bereich des Pferdekopfes aufnehmenden Maulkorb, der von einem im Wesentlichen geschlossenen Köcher gebildet ist, dessen die Umfangswand bildender Grundkörper mit Atemluftöffnungen versehen sowie bodenseitig von einer Bodenplatte verschlossen ist. Die Bodenplatte ist mit schlitzförmigen Futtereinzugsöffnungen ausgestattet.
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Das deutsche Gebrauchsmuster
DE 299 04 089 beschreibt ebenfalls eine Vorrichtung zur kontrollierten Einschränkung der Grasaufnahme mit einem Maulkorb, der den unteren Bereich des Pferdekopfes aufnimmt. Der Maulkorb wird von einem im Wesentlichen geschlossenen Köcher gebildet, der schlitzförmige Öffnungen an den Seitenwänden und in der Bodenplatte aufweist.
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Aufgabe der Erfindung
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Die Nachteile der herkömmlichen Maulkörbe liegen in der relativen Inflexibilität und Starrheit des Köchers und der durch langes Tragen des eher starren Köchers bedingten Verletzungsgefahr des Tieres. Ein weiterer Nachteil ist die Behinderung der Atmung und der Wasseraufnahme, so dass die Tiere herkömmliche Maulkörbe nur unwillig akzeptieren. Weiterhin ist von Nachteil, dass die Tiere mit dem Maulkorb am Zaun, Gestrüpp, Bäumen oder sonstigen Gegenständen hängenbleiben können, wodurch eine weitere Verletzungsgefahr droht.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, einen Maulkorb für Tiere bereit zu stellen, der die Nahrungsaufnahme einschränkt, aber einen höheren Tragekomfort aufweist, die Wasseraufnahme und Atmung nicht behindert, die Fellpflege mit Artgenossen ermöglicht und die Verletzungsgefahr durch dauerhaftes Tragen und bei Hängenbleiben des Maulkorbes an Gegenständen verringert oder verhindert.
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Die technische Aufgabe wird gelöst durch einen Maulkorb für weidegehende Tiere, insbesondere Pferde, mit einem Halfter und einem den unteren Bereich des Kopfes aufnehmenden Köcher, wobei erfindungsgemäß der die Umfangswand des Köchers bildende Grundkörper aus einem Netz besteht mit einer Maschenweite von 1,5 × 1,5 cm bis 4,5 × 4,5 cm.
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Bevorzugt weist das den Köcher bildende Netz eine Maschenweite von 1,5 × 1,5 cm bis 4,5 × 4,5 cm und eine Fadenstärke von 3,0 bis 6,0 mm auf; weiter bevorzugt eine Maschenweite von 2,0 × 2,0 cm bis 4,5 × 4,5 cm und eine Fadenstärke von 3,0 bis 6,0 mm auf, noch weiter bevorzugt eine Maschenweite von 2,0 × 2,0 cm bis 4,0 × 4,0 cm und eine Fadenstärke von 3,0 bis 6,0 mm auf, insbesondere bevorzugt eine Maschenweite von 2,5 × 2,5 cm bis 3,5 × 3,5 cm und eine Fadenstärke von 3,0 bis 6,0 mm auf. Ganz besonders bevorzugt weist das Netz des Köchers eine Maschenweite von 2,5 × 2,5 cm bis 3,5 × 3,5 cm und eine Fadenstärke von 3,0 bis 5,0 mm auf.
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Die Erfindung stellt damit einen Maulkorb bereit, der die Nahrungsaufnahme einschränkt und somit als Fressbremse dient, einen wesentlich höheren Tragekomfort aufweist, die Wasseraufnahme und die Atmung nicht behindert, die Fellpflege mit Artgenossen ermöglicht sowie die Verletzungsgefahr durch dauerhaftes Tragen und bei Hängenbleiben des Maulkorbes an Gegenständen verringert oder verhindert. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Maulkörben weist der Maulkorb der vorliegenden Erfindung keinen mehr oder weniger starren Kunststoffbehälter auf und somit kann sich das Tier an den relativ starren Kunststoffteilen nicht verletzten. So wird auch vermieden, dass bei beschädigten Kunststoffmaulkörben Kunststoffteile vom Tier aufgenommen werden. Insbesondere ist das Tier mit dem Maulkorb der vorliegenden Erfindung in der Lage, auch an Balltränken zu trinken. Weiterhin ist das Material leicht und kann über einen längeren Zeitraum getragen werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des Maulkorbes ist das Netz aus Polypropylen, Polyamid, Baumwolle oder Mischungen davon, besonders bevorzugt Baumwolle gefertigt.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Halfter mit Kopfriemen, Kehlriemen und Nasenriemen versehen. Der Köcher weist eine Öffnung auf, wobei der Rand der Öffnung des Köchers umlaufend oder abschnittsweise am Nasenriemen des Halfters mit einem Klettverschluss befestigt ist. Dies ist besonders vorteilhaft, da sich das Tier in einer Gefahrensituation, beispielsweise wenn das Tier mit dem Köcher am Zaun, an Gestrüpp, an Bäumen oder an sonstigen Gegenständen hängenbleibt, wodurch eine Verletzungsgefahr und Panik droht, relativ leicht lösen kann. Dabei löst sich der Klettverschluss und der Köcher wird vom Halfter abgetrennt. Die Stärke der Verbindung zwischen Köcher und Halfter lässt sich über die Ausführung des Klettverschlusses, z. B. dessen Breite und Länge (umlaufend oder abschnittweise) einstellen.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist der Rand der Öffnung des Köchers auf beiden Seiten ein Klettband auf, wobei der Nasenriemen ein entsprechendes umklappbares Gegenstück eines Klettbandes aufweist, um das beidseitige Klettband des Köchers aufzunehmen. Alternativ dazu kann der Nasenriemen auf beiden Seiten ein Klettband aufweisen, wobei der Rand der Öffnung des Köchers ein entsprechendes umklappbares Gegenstück eines Klettbandes aufweist, um das beidseitige Klettband des Nasenriemens aufzunehmen.
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Weiterhin ist bevorzugt, dass der Nasenriemen keine Schnallen aufweist. Zudem ist bevorzugt, dass der Nasenriemen (nur) einen Ring zum Anbringen einer Halteleine aufweist. Diese Maßnahmen sind vorteilhaft, weil dadurch die Verletzungsgefahr, beispielsweise durch Scheuern bei längerem Tragen, verringert wird.
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1 zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Maulkorbs 1 für weidegehende Tiere, insbesondere Pferde. Der Maulkorb 1 weist einen Halfter 2 und einen den unteren Bereich des Kopfes aufnehmenden Köcher 3 auf. Der die Umfangswand des Köchers 3 bildende Grundkörper besteht aus einem Netz 3, das vorteilhafterweise eine Maschenweite von etwa 2,5 × 2,5 bis 3,5 × 3,5 und eine Fadenstärke von 4 mm besitzt. Das Netz ist aus Polypropylen, Polyamid oder Baumwolle oder Mischungen davon gefertigt. Der Halfter 2 ist mit Kopfriemen 4, Kehlriemen 5 und Nasenriemen 6 versehen. Der Köcher weist eine Öffnung auf, dessen Rand in dieser Ausführungsform umlaufend am Nasenriemen 6 des Halfters 2 mit einem Klettverschluss befestigt ist. Der Nasenriemen 6 ist über Backenriemen 7 mit dem Kopfriemen 4 und Kehlriemen 5 verbunden. Der Nasenriemen 6 weist vorzugsweise keine Schnallen auf, und nur einen Ring 8 zum Anbringen einer Halteleine (nicht gezeigt). Der Halfter 2 wird geschlossen, indem der Kehlriemen 5 mit dem Verschluss 9 am Kopfriemen 4 befestigt wird. Die Größe kann über die Länge des Kopfriemens 4 mit Hilfe der Schnalle 10 eingestellt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Maulkorb
- 2
- Halfter
- 3
- Köcher/Netz
- 4
- Kopfriemen
- 5
- Kehlriemen
- 6
- Nasenriemen mit Klettverschluss
- 7
- Backenriemen
- 8
- Ring
- 9
- Verschluss
- 10
- Schnalle
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- US 8220419 B2 [0003]
- DE 9100832 U [0004]
- DE 29904089 U [0005]