-
Die Erfindung betrifft ein Sitzmöbel, insbesondere einen Stuhl nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Entsprechende Stühle weisen ein Traggestell auf, in der Regel entweder Stuhlbeine oder auch bei Freischwingerstühlen ein metallisches Traggestell oder eines aus Holz. Auf dem Traggestell ruhen das Sitzteil und die Rückenlehne. Bei einigen Stühlen sind Sitzteil und Rückenlehne als einteilige Sitzschale vorgesehen, die mit einer Polsterung überzogen sein kann.
-
Gerade bei der letztgenannten Ausführungsform sind je nach Materialwahl bei der Rückenlehne die Stühle unterschiedlich komfortabel. Dies liegt zum Einen an der Beschaffenheit der Polsterung, zum Anderen an dem Material der Rückenlehnenstützstruktur selbst. Es kann also vorkommen, dass bei sehr harten Materialien, die über eine sehr geringe Flexibilität verfügen, das Einsitzen in den Stuhl als unbequem angesehen wird, insbesondere, wenn der Rücken gegen die Rückenlehne gedrückt wird.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den Sitzkomfort, insbesondere bei Sitzmöbeln mit relativ unflexibler Rückenlehnenstützstruktur, zu verbessern.
-
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Sitzmöbel, insbesondere einen Stuhl, mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausführungsformen finden sich in den Unteransprüchen.
-
Erfindungsgemäß wird das oben geschilderte Problem dadurch gelöst, dass die Rückenlehne in eine Mehrzahl Rückenlehnenteile unterteilt ist, die miteinander über wenigstens ein flexibles Element verbunden sind. Auf diese Weise wird das ansonsten relativ starre Material der Rückenlehne bzw. der unter der Polsterung befindlichen Rückenlehnenstützstruktur an geeigneter Stelle flexibler gestaltet und kann dem durch eine Person auf die Rückenlehne beim Lehnen gegen die Rückenlehne ausgeübten Druck nachgeben. Der Sitzkomfort wird dadurch deutlich erhöht und es werden neue Möglichkeiten bei der Materialwahl geschaffen, da auch von Haus aus sehr starre Materialien für die Rückenlehne bzw. die Rückenlehnenstützstruktur eingesetzt werden können. Rückenlehne kann in diesem Zusammenhang sowohl die äußere Rückenlehne mit oder ohne Polsterung sein als auch die im Innern der verkleideten Rückenlehne zu findende Rückenlehnenstützstruktur.
-
Bevorzugt ist vorgesehen, dass zwischen den Rückenlehnenteilen Fugen mit einer Breite a gebildet sind, die bevorzugt parallel zum Boden verlaufen. Dieser Längsverlauf der Fugen in Querrichtung der Rückenlehne ist hinsichtlich der beim Sitzen im Sitzmöbel zu erwartenden Kraftbeanspruchung besonders vorteilhaft, weil die Rückenlehne dann gleichmäßig nachgeben kann. Andere Unterteilungen längs anderer Fugenlinien sind aber ebenso denkbar. Bevorzugt handelt es sich bei den Rückenlehnenteilen um paneel- oder leistenförmige Elemente mit einer Dicke b.
-
Nach einer bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Dicke b benachbarter Rückenlehnenteile größer ist als die Breite a der zwischen ihnen ausgebildeten Fuge. Auf diese Weise kann eine Überstreckung des flexiblen Elements verhindert werden. Auch a > b kann vorgesehen sein, wenn z. B. die elastische Verformbarkeit des flexiblen Elements entsprechend größer ist als in dem oben geschilderten Anwendungsfall.
-
Das wenigstens eine flexible Element ist bevorzugt ein, insbesondere streifenförmiger, Materialzuschnitt, der bevorzugt aus Federstahl oder einem Kunststoffmaterial, insbesondere Polypropylen gebildet ist. Andere Materialien sind ebenso denkbar, je nachdem, wie die gewünschte Flexibilität der Rückenlehne einzustellen ist. Auch mehrere flexible Elemente aus unterschiedlichen Materialien und Formen können an einem Sitzmöbel verwirklicht sein.
-
Je nach Ausgestaltung der Rückenlehne kann das flexible Element in wenigstens eines der Rückenlehnenteile wenigstens teilweise eingelassen sein. Dies bietet zum Einen den Vorteil, dass dadurch die Bautiefe der Rückenlehne verringert werden kann, zum Anderen ist es möglich, ggf. optische Nachteile durch die Anordnung des flexiblen Elements zu beseitigen. Letzteres kann zum Beispiel dadurch geschehen, dass das flexible Element auf der Rückseite des Sitzmöbels an der Rückenlehne, also der der Sitzfläche abgewandten Seite der Rückenlehne, angebracht ist oder sogar in eine Öffnung in der Schmalseite der Rückenlehnenteile eingebracht ist.
-
Natürlich kann das flexible Element alternativ oder ergänzend auf der der Sitzfläche des Sitzmöbels zugewandten Seite sein.
-
Für die Verbindung zwischen flexiblem Element und Rückenlehnen steht eine Reihe von Möglichkeiten zur Verfügung, insbesondere, dass das flexible Element mit den Rückenlehnenteilen durch Kleben, Nieten und/oder Schrauben verbunden ist.
-
Die Erfindung wird nachfolgend an dem in den 1 bis 5 abgebildeten Ausführungsbeispiel näher erläutert.
-
1 zeigt ein als Stuhl ausgebildetes Sitzmöbel in perspektivischer Ansicht.
-
2 zeigt eine Ausschnittvergrößerung der Ansicht von 1 im Bereich der Rückenlehne.
-
3 zeigt den Teil des Sitzmöbels aus 2 perspektivischer Ansicht von der Rückseite.
-
4 zeigt den Teil des Sitzmöbels aus den vorigen 2 und 3 als Seitenansicht.
-
5 zeigt eine weitere Ausschnittvergrößerung der Ansicht aus 2.
-
Das in 1 beispielhaft als Freischwinger gezeigte, als Stuhl ausgebildete Sitzmöbel 1 weist ein Sitzteil 15 und eine damit verbundene Rückenlehne 10 auf. Beide sind an einem Traggestell 14 gelagert. Die Rückenlehne 10 ist mehrteilig ausgebildet und weist die Rückenlehnenteile 11, 12, 13 auf, wobei im gezeigten Beispiel das Rückenlehnenteil 13 einstückig mit dem Sitzteil 15 ausgebildet ist, was nicht zwingend so sein muss. Vielmehr können Rückenlehne 10 und Sitzteil 15 auch voneinander getrennt ausgebildet werden. Im gezeigten Beispiel sind die Rückenlehne 10 und das Sitzteil 15 als Strukturteile ohne Polsterung dargestellt. Die Erfindung betrifft aber gleichermaßen Sitzmöbel, bei denen eine Polsterung und/oder Bespannung und/oder ungepolsterte Sitzschale vorgesehen ist.
-
Wie man aus der Ausschnittvergrößerung in 2 erkennt, sind die Rückenlehnenteile 11, 12, 13 paneel- oder leisten-förmig ausgebildet und untereinander durch wenigstens ein (im gezeigten Beispiel zwei) flexibles Element 20, 21 verbunden. Die flexiblen Elemente 20, 21, die hier beispielhaft paarig als Streifen ausgebildet sind, sind so angebracht, dass die durch sie verbundenen Rückenlehnenteile 11, 12, 13 zwischen benachbarten Teilen 11, 12 und 12, 13 Fugen ausbilden, deren Haupterstreckungsrichtung im Wesentlichen parallel zum Boden verläuft.
-
Es können im Material der Rückenlehnenteile 11, 12, 13 Aussparungen 110, 111 vorgesehen sein, in die die flexiblen Elemente 20, 21 teilweise eingelassen sind. Zur Verbindung der flexiblen Elemente 20, 21 mit den Rückenlehnenteilen können diese mit denselben verklebt oder vernietet oder – wie in den 2, 3 und 5 gezeigt – mittels Schrauben oder Muttern 221, 231, 222, 232 verbunden sein, welche durch entsprechende Löcher 201, 202, 203 bzw. 211, 212, 213 in den flexiblen Elementen 20, 21 geführt sind.
-
Die flexiblen Elemente 20, 21 weisen elastische Eigenschaften auf, die bei Belastung der Rückenlehne ermöglichen, dass diese dem Druck nachgeben und zurückfedern kann. Dazu bieten sich als Materialien für die flexiblen Elemente z. B. Federstahl oder ein Kunststoff wie Polypropylen an.
-
Wie in der in 4 gezeigten Seitenansicht zu erkennen, weisen die Fugen zwischen den Rückenlehnenteilen eine bestimmte Breite a auf. Die Rückenlehnenteile 11, 12, 13 haben eine Dicke b. Je nach Wahl des Materials des flexiblen Elements kann es sich anbieten, die Breite a der Fuge (Abstand zweier benachbarter Rückenlehnenteile) so zu wählen, dass eine Begrenzung der Auslenkung (Pfeil P) der Rückenlehne 10 aufgrund einer durch einen Sitzinsassen ausgeübten Kraft F begrenzt wird. Dies kann z. B. dadurch erreicht werden, dass der Abstand a kleiner ist als die Dicke b. Das begrenzt den maximalen Abknickwinkel zwischen benachbarten Rückenlehnenteilen. Der Abstand a und die Breite b können bei einzelnen Rückenlehnenteilen unterschiedlich sein. Ebenso kann auch a größer als b sein, wenn man ein flexibles Element 21 wählt, welches eine verhältnismäßig große Zähigkeit aufweist.