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Die vorliegende Erfindung betrifft das technische Gebiet der textilen Bespannungsmaterialien, welche beispielsweise im Bereich der Möbelindustrie insbesondere zu Zwecken der Bespannung von Sitzmöbeln oder dergleichen eingesetzt werden können.
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In diesem Zusammenhang betrifft die vorliegende Erfindung ein textiles Bespannungsmaterial mit (Wärme-)Schrumpffunktion bzw. (Wärme-)Schrumpfeigenschaften.
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Im Speziellen betrifft die vorliegende Erfindung ein textiles Bespannungsmaterial, welches mindestens ein Abstandstextil mit Wärmeschrumpfeigenschaften aufweist.
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Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung auch ein wärmegeschrumpftes Bespannungsmaterial als solches, welches mindestens ein wärmegeschrumpftes Abstandstextil aufweist. Zudem betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung eines textilen Bespannungsmaterials auf Basis eines Abstandstextils mit Wärmeschrumpfeigenschaften zur Herstellung des wärmegeschrumpften Bespannungsmaterials sowie ein Verfahren zur Herstellung des wärmegeschrumpften Bespannungsmaterials nach der Erfindung.
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Gleichermaßen betrifft die vorliegende Erfindung insbesondere Möbelelemente, wie Sitzmöbelelemente, welche das Bespannungsmaterial mit Wärmeschrumpfeigenschaften bzw. das wärmegeschrumpfte Bespannungsmaterial nach der Erfindung aufweisen.
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Bei einem Abstandstextil, welches synonym auch als textiles Abstandsmaterial, dreidimensionales Textilmaterial bzw. 3D-Textilmaterial bezeichnet wird, handelt es sich im Allgemeinen um ein dreidimensional ausgebildetes, d. h. um ein sich in die drei Raumdimensionen (Länge, Tiefe (Breite) und Höhe (Dicke)) erstreckendes Textilmaterial, welches im Allgemeinen zwei außenseitig und mit einem definierten Abstand zueinander angeordnete textile Deckschichten bzw. textile Deckflächen (textile Warenflächen) aufweist, wobei die jeweiligen Deckflächen beispielsweise auf Basis eines Gewebes, Gewirkes, Gestrickes oder dergleichen ausgebildet sein können.
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Die textilen Deckschichten des Abstandstextils, welche nach Art einer Oberschicht und einer Unterschicht ausgebildet sein können, sind dabei im Allgemeinen über eine Abstands- bzw. Polschicht bzw. über abstandshaltende Verbindungsfäden, welche auch als sogenannte Polfäden bezeichnet werden, miteinander verbunden. Die textilen Deckschichten werden dabei durch die Abstandsschicht bzw. durch die Polfäden voneinander beabstandet bzw. auf Distanz gehalten. Demnach handelt es sich bei einem Abstandstextil um ein Textilmaterial mit jeweiligen textilen Deckschichten, welches sozusagen um die dritte Dimension erweitert ist bzw. bei welchem die zugrundeliegenden textilen (Außen-)Schichten durch Polfäden in der dritten Ebene verbunden und voneinander beabstandet werden.
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Zu den im Stand der Technik bekannten Ausbildungen eines Abstandstextils zählen z. B. sogenannte Doppelgewebe bzw. Polgewebe, welche im Allgemeinen ein Obergewebe einerseits und ein Untergewebe andererseits aufweisen. Die Gewebeschichten umfassen wiederum Schussfäden sowie Kettfäden, wie Bindekettfäden und Füllkettfäden. Die Gewebeschichten werden durch Polkettfäden miteinander verbunden und entsprechend auf Abstand gehalten. Derartige Doppelgewebe werden oftmals zu Plüschen, Veloursmaterialien bzw. Doppelteppichen sowie zu Kunstrasengewebe weiterverarbeitet, indem das zugrundeliegende Material im Bereich der Polfäden zwischen den jeweiligen Deckgeweben und parallel hierzu aufgeschnitten bzw. getrennt wird.
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Insbesondere sind auch sogenannte Abstandsgewirke bekannt, bei denen für die Deckschichten Standardbindungen auf Basis von Trikot-, Tuch- oder Körperbindungen zum Einsatz kommen. Derartige Abstandsgewirke können u. B. auf Doppelraschelmaschinen hergestellt werden.
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Bei den Abstandstextilien des Standes der Technik kann eine mechanische Stabilisierung insbesondere der Polfäden vorliegen, was zur Bereitstellung einer gewissen Biegeelastizität führt, wodurch den zugrundeliegenden Abstandstextilien des Standes der Technik eine Funktion vergleichbar mit Schaumstoff zukommt. Jedoch ist es bei solchen Abstandstextilien aufgrund der starren Strukturen im Allgemeinen nicht möglich, eine definierte bzw. dem Anwendungszweck angepasste Formgebung vorzunehmen.
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Aus dem Stand der Technik bekannte Textilien können grundsätzlich beispielsweise im Bereich der Möbelindustrie und insbesondere für Sitzmöbel eingesetzt werden, und zwar insbesondere als Rücken- oder Sitzeinheit bzw. -element. Dabei kommen die Materialien grundsätzlich in Form von Bezugsstoffen bzw. als Bespannungen zum Einsatz, wozu das Material in Träger- bzw. Rahmenstrukturen eingespannt werden kann.
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In diesem Zusammenhang werden an die einzusetzenden Textilmaterialien hohe Anforderungen gestellt: So ist es zum einen erforderlich, dass die für die vorgenannten Zwecke eingesetzten Textilmaterialien über eine hohe Stabilität verfügen, um entsprechende Lasten zu tragen, wobei darüber hinaus auch eine gewisse (reversible) Dehnbarkeit bzw. Elastizität erforderlich ist, um eine entsprechende Ergonomie bzw. Bequemlichkeit, beispielsweise im Hinblick auf den Einsatz als Bespannungs- bzw. Polstermaterial von Sitzmöbeln zu gewährleisten. Darüber hinaus ist es erforderlich, dass die eingesetzten Textilmaterialien auch über entsprechende Dehnerholungseigenschaften verfügen, um nach einer kraftmäßigen Beanspruchung (”Hinsetzen”) wieder in die Ausgangsposition zurückkehren zu können.
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Darüber hinaus ist es erforderlich, dass die beispielsweise im Rahmen der Herstellung von Sitzmöbeln oder dergleichen eingesetzten Textilmaterialien gute Verarbeitungseigenschaften insbesondere im Hinblick auf die Bespannung von Rahmen bzw. Trägern aufweisen, um einen möglichst dauerhaft faltenfreien Bezug zu gewährleisten. Insbesondere ist es auch erforderlich, dass die eingesetzten Textilmaterialien bzw. textilen Flächenmaterialien über eine ausreichend stabile Faden- bzw. Garnanordnung in dem Material, d. h. eine ausreichende Schiebefestigkeit (Schiebewiderstand), insbesondere Nahtschiebefestigkeit, verfügen, um ein Verschieben der das Material ausbildenden Fäden bei insbesondere kraftmäßiger Beanspruchung des Materials zu vermeiden.
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Die zuvor angeführten Anforderungen werden jedoch durch die im Stand der Technik bekannten Abstandstextilien mitunter nicht zufriedenstellend erfüllt:
In diesem Zusammenhang tritt im Stand der Technik oftmals das Problem auf, dass sich insbesondere im Bereich der Fixierung des textilen Materials auf einem Träger bzw. Rahmen mitunter Falten oder unerwünschte Ein- bzw. Ausbeulungen oder dergleichen bilden, was im Stand der Technik insofern zu verringern versucht wird, als ein möglichst exakter Zuschnitt bzw. eine exakte Näherei realisiert wird, was jedoch produktions- und verfahrenstechnisch aufwendig und insbesondere auch kostenintensiv ist.
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Insbesondere weisen die im Stand der Technik für die Bespannung von Trägern bzw. Rahmen eingesetzten textilen Flächenmaterialien oftmals nur eine eingeschränkte Gestaltungsfreiheit in Bezug auf die Formgebung von Bezügen bzw. Bespannungen auf. Insbesondere bei aufwendigen bzw. komplexen Formgebungen tritt oftmals eine Faltenbildung im Bereich des Trägers bzw. Rahmens auf. Insbesondere wird im Stand der Technik versucht, eine gewisse Eigenspannung des aufgespannten Materials dadurch zu erreichen, dass das textile Flächenmaterial bereits unter (Vor-)Spannung auf den Träger aufgebracht wird, was jedoch gleichermaßen produktionstechnisch nachteilig ist.
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Zudem weisen die im Stand der Technik bekannten Abstandstextilien grundsätzlich eine definierte bzw. fest durch das Material vorgegebene Form bzw. Ausprägung in den drei Dimensionsrichtungen auf, wonach die jeweiligen Deckschichten über den gesamten Flächenverlauf bzw. in der Haupterstreckungsebene des zugrundeliegenden Abstandstextils zumindest im Wesentlichen parallel bzw. abstandsgleich zueinander angeordnet sind bzw. wonach die jeweiligen Deckschichten grundsätzlich über die gesamte Fläche des Abstandstextils eine konstante Beabstandung zueinander aufweisen. Demnach weisen die im Stand der Technik bekannten Abstandstextilien im Wesentlichen eine konstante Dicke über die gesamte Fläche des Bespannungsmaterials bzw. Abstandstextils auf.
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Insbesondere ist es im Stand der Technik nicht ohne Weiteres möglich, definierte dreidimensionale Formen bzw. Geometrien auf Basis einer variablen Dicke des Abstandstextils zur Ausbildung von insbesondere dauerhaften Vertiefungen, Einbuchtungen oder dergleichen in die Fläche bzw. in die Haupterstreckungsebene des Materials einzubringen, und zwar insbesondere auch nach Fixierung des Materials auf einem Träger. Auch ist es im Stand der Technik nicht möglich, das Material ohne Verwendung von zusätzlichen formgebenden Mitteln dauerhaft mit Biegungen und Krümmungen in der Materialfläche bzw. der Haupterstreckungsebene und damit mit einer von der ebenen bzw. planen Form des Materials abweichenden Form bzw. Geometrie zu versehen.
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Folglich weisen Abstandstextilien des Standes der Technik nicht immer optimale, dem jeweiligen Anwendungsbereich angepasste Eigenschaften auf, beispielsweise im Hinblick auf die ergonomischen Eigenschaften bzw. ergonomische Anpassung solcher Textilien bei der Verwendung als dauerhaft faltenfreie Sitz- bzw. Rückenbespannungen für Sitzmöbel, da eine körperangepasste räumliche Struktur- bzw. Formgebung des Materials nur unzureichend bzw. nicht möglich ist.
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Auch von daher ist es im Stand der Technik oftmals erforderlich, eine zusätzliche Verpolsterung bzw. zusätzliche Trägermaterialien einzusetzen, um die räumliche Form- bzw. Strukturgebung des Materials anzupassen bzw. um die Stabilität und im Fall der Verwendung als Sitzmöbelbezug den Sitzkomfort in gewisser Weise zu erhöhen, zumal bei den Materialien des Standes der Technik oftmals auch eine spezielle druckelastische Komponente fehlt. Der Einsatz zusätzlicher Trägermaterialien ist aber produktions- bzw. herstellungstechnisch aufwendig und führt zudem zu verschlechterten Eigenschaften insbesondere auch im Hinblick auf eine verringerte Luft- bzw. Feuchtigkeitsdurchlässigkeit der eingesetzten Materialien.
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Die im Stand der Technik bekannten Abstandstextilien mit der vorgegebenen Formgebung bzw. Geometrie, insbesondere mit einer konstanten (Material-)Dicke und mit im Allgemeinen ebener bzw. planer Ausbildung des Materials, sind auch insofern nachteilig, als oftmals bei der Herstellung beispielsweise von Sitzmöbeln zunächst ein aufwendiger Zuschnitt bzw. ein mitunter komplexes Vernähen des Materials erforderlich ist, um einerseits einen faltenfreien Bezug und andererseits um überhaupt von der vorgegebenen Geometrie abweichende Formgebungen realisieren zu können.
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Darüber hinaus sind die aus dem Stand der Technik bekannten Materialien, wie zuvor angeführt, oftmals insofern nachteilig, als eine mitunter nicht ausreichende Fixierung der das Material ausbildenden Garne bzw. Fäden vorliegt, so dass oftmals eine nur unzureichende Schiebefestigkeit gegeben ist. Dies ist einer dauerhaften dreidimensionalen Strukturgebung abträglich, da diese insbesondere bei mechanischer Belastung durch ein ”Verrutschen” der Garne abgebaut bzw. wieder ausgeglichen werden kann.
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Zudem sind die im Stand der Technik bekannten Materialien, insbesondere in Form von Abstandstextilien, dahingehend nachteilig, dass eine optimale Aufspannung bzw. Fixierung an einem Rahmen (z. B. einen Kederrahmen) oftmals nur durch ein aufwendiges Annähen oder Ankleben des Materials an den Rahmen möglich ist.
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Vor dem Hintergrund des zuvor angeführten Standes der Technik besteht somit eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein textiles Flächenmaterial in Form eines Bespannungsmaterials bzw. Abstandsmaterials bereitzustellen, welches die zuvor angeführten Nachteile des Standes der Technik zumindest weitgehend vermeidet oder aber wenigstens abschwächt.
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Insbesondere soll im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein textiles Flächenmaterial bereitgestellt werden, welches einen zumindest im Wesentlichen faltenfreien Bezug von Rahmen- oder Trägerkonstruktionen und dergleichen insbesondere bei der Herstellung von Sitzmöbeln ermöglicht, wobei das erfindungsgemäß bereitgestellte Material gleichzeitig verbesserte reversible Dehnbarkeitseigenschaften bzw. verbesserte Elastizitätseigenschaften sowie eine hohe Belastungsfähigkeit aufweisen soll.
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Insbesondere besteht eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein spezielles Textilmaterial in Form eines Bespannungsmaterials bzw. Abstandstextils bereitzustellen, welches eine verbesserte dreidimensionale Formgebung aufweist und welches in diesem Zusammenhang eine verbesserte Anpassbarkeit an den jeweiligen Einsatz- bzw. Verwendungszweck, beispielsweise hinsichtlich der Bereitstellung einer verbesserten Ergonomie bei der Verwendung in Sitzmöbeln oder dergleichen, als die im Stand der Technik bekannten Systeme aufweist. Dabei soll das Material im Rahmen seiner Verwendung insbesondere im Bereich der Sitzmöbel eine hohe Bequemlichkeit bzw. einen hohen Sitzkomfort, insbesondere durch eine ergonomische Anpassung bzw. Ausbildung an vorgegebene Körperkonturen, ermöglichen.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist zudem darin zu sehen, ein spezielles Bespannungsmaterial bzw. Abstandstextil bereitzustellen, welches eine spezielle und individuell anpassbare dreidimensionale Formgebung ermöglicht und bei welchem insbesondere die Dicke des Materials zur Ausbildung dreidimensionaler Formgebungen auch nach dessen Aufbringung auf einen Spannrahmen gezielt eingestellt bzw. verändert werden kann.
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In diesem Zusammenhang besteht eine wiederum weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein Bespannungsmaterial bzw. Textilmaterial in Form eines Abstandstextils bereitzustellen, welches verarbeitungs- und anwendungsspezifische Verbesserungen gegenüber dem Stand der Technik aufweist, insbesondere im Hinblick auf die Herstellung faltenfreier Bezüge von Rahmenkonstruktionen, beispielsweise im Bereich der Sitzmöbel, wobei das erfindungsgemäß bereitgestellte Abstandstextil bei gleichzeitig guten reversiblen Dehnbarkeitseigenschaften und hoher Belastungsfähigkeit eine gezielte ergonomische Anpassbarkeit aufweisen soll.
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Eine nochmals weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist zudem darin zu sehen, ein spezielles Bespannungsmaterial bzw. Abstandstextil bereitzustellen, auf dessen Basis räumliche textile Flächengebilde hergestellt werden können, welche sich ohne aufwendige Zuschnitts- bzw. Konfektionsprozesse auf üblichen Textilmaschinen herstellen lassen, wobei zudem insbesondere auch im Hinblick auf die weitere Verarbeitung des Textilmaterials der Materialverlust gesenkt und die Bearbeitungs- bzw. Herstellungszeit reduziert werden soll.
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Schließlich ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin zu sehen, ein spezielles Abstandstextil bereitzustellen, bei welchem eine spezielle dreidimensionale Form- bzw. Strukturgebung, d. h. auch nach kraftmäßiger Beanspruchung, dauerhaft gegeben ist.
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Die Anmelderin hat nun in völlig überraschender Weise herausgefunden, dass die vorgenannte Aufgabenstellung der vorliegenden Erfindung durch ein spezielles textiles Bespannungsmaterial nach der Erfindung gelöst werden kann, welches in zweckgerichteter Art und Weise mit Wärmeschrumpfeigenschaften ausgerüstet ist. Dabei weist das erfindungsgemäße textile Bespannungsmaterial im Speziellen ein wärmeschrumpfbares Abstandstextil mit einer ersten Deckschicht (Oberschicht) und einer zweiten Deckschicht (Unterschicht) sowie einer zwischen der ersten textilen Deckschicht und der zweiten textilen Deckschicht angeordneten, insbesondere der ersten textilen Deckschicht und/oder der zweiten textilen Deckschicht zugeordneten Abstandsschicht auf. Die Abstandsschicht weist mindestens einen Polfaden, vorzugsweise eine Mehrzahl von Polfäden (Polgarnen), auf, wobei die erste Textildeckschicht und die zweite Textildeckschicht über die Abstandsschicht, insbesondere über die Polfäden der Abstandsschicht, miteinander verbunden bzw. aneinander fixiert sind. Die erste Deckschicht weist mindestens einen Faden (Oberschichtfaden), vorzugsweise eine Mehrzahl von Fäden, auf. Zudem weist die zweite Deckschicht mindestens einen Faden (Unterschichtfaden), vorzugsweise eine Mehrzahl von Fäden, auf. Erfindungsgemäß ist es zudem vorgesehen, dass die erste Deckschicht und/oder die zweite Deckschicht, vorzugsweise die zweite Deckschicht, wärmeschrumpfbar ausgebildet ist bzw. sind, wobei die erste Deckschicht und/oder die zweite Deckschicht, vorzugsweise die zweite Deckschicht, mindestens ein wärmeschrumpfbares Kunststoffgarn aufweist.
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Erfindungsgemäß ist es demnach vorgesehen, dass die Fäden der ersten Deckschicht und/oder die Fäden der zweiten Deckschicht, insbesondere die Fäden der zweiten Deckschicht, zumindest teilweise als wärmeschrumpfbares Kunststoffgarn ausgebildet sind bzw. ein wärmeschrumpfbares Kunststoffgarn umfassen. Somit weist die erste Deckschicht bzw. die zweite Deckschicht, insbesondere die zweite Deckschicht bzw. Unterschicht, des erfindungsgemäßen Bespannungsmaterials (Wärme-)Schrumpfeigenschaften auf.
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In diesem Zusammenhang wird die zuvor geschilderte Aufgabe im Rahmen der vorliegenden Erfindung somit – gemäß einem ersten Erfindungsaspekt – durch ein textiles Bespannungsmaterial welches ein Abstandstextil mit Wärmeschrumpfeigenschaften aufweist, gemäß dem entsprechenden unabhängigen Anspruch gelöst. Weitere, vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen, wärmeschrumpfbaren textilen Bespannungsmaterials sind Gegenstand der diesbezüglichen Unteransprüche.
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Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung – gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung – ist zudem das wärmegeschrumpfte textile Bespannungsmaterial, welches zumindest abschnitts- und/oder bereichsweise wärmegeschrumpft ist und welches insbesondere durch zumindest abschnitts- und/oder bereichsweise Wärmebehandlung des erfindungsgemäßen textilen Bespannungsmaterials mit Wärmeschrumpfeigenschaften erhältlich ist, nach dem unabhängigen, das wärmegeschrumpfte Bespannungsmaterial als solches betreffenden Anspruch. Weitere, vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen wärmegeschrumpften Bespannungsmaterials sind Gegenstand der diesbezüglichen Unteransprüche.
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Schließlich sind weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung – gemäß einem wiederum weiteren erfindungsgemäßen Gegenstand – die erfindungsgemäßen Möbelelemente, welche das wärmeschrumpfbare Bespannungsmaterial bzw. das wärmegeschrumpfte Bespannungsmaterial nach der Erfindung aufweisen, nach dem entsprechenden unabhängigen Anspruch.
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Es versteht sich von selbst, dass Ausgestaltungen, Ausführungsformen, Vorteile und dergleichen, welche nachfolgend zu Zwecken der Vermeidung von Wiederholungen nur zu einem Erfindungsaspekt angeführt sind, selbstverständlich auch in Bezug auf die übrigen Erfindungsaspekte entsprechend gelten.
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Weiterhin versteht es sich von selbst, dass bei nachfolgenden Werte-, Zahlen- und Bereichsangaben die angegebenen Bereiche nicht beschränkend zu verstehen sind; es versteht sich von selbst, dass einzelfallbedingt oder anwendungsbezogen von den angegebenen Bereichen und Angaben abgewichen werden kann, ohne dass der Rahmen der vorliegenden Erfindung verlassen ist.
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Zudem gilt, dass sämtliche im Folgenden genannten Werte- bzw. Parameterangaben oder dergleichen grundsätzlich mit genormten oder explizit angegebenen Bestimmungsverfahren oder aber mit dem Fachmann an sich geläufigen Bestimmungsverfahren bestimmt bzw. ermittelt werden können.
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Bei allen nachstehend genannten relativen bzw. prozentualen, insbesondere gewichtsbezogenen Mengenangaben, ist zudem zu beachten, dass diese Angaben im Rahmen der vorliegenden Erfindung vom Fachmann derart auszuwählen bzw. zu kombinieren sind, dass in der Summe – gegebenenfalls unter Einbeziehung weiterer Komponenten bzw. Inhaltsstoffe bzw. Bestandteile, insbesondere wie nachfolgend definiert – stets 100% bzw. 100 Gew.-% resultieren. Dies versteht sich für den Fachmann aber von selbst.
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Dies vorausgeschickt, wird im Folgenden die vorliegende Erfindung näher beschrieben.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit – gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung – ein textiles Bespannungsmaterial, insbesondere zur Verwendung in Sitzmöbeln, umfassend mindestens ein Abstandstextil mit Wärmeschrumpfeigenschaften,
wobei das Abstandstextil
- – eine erste textile Deckschicht (Oberschicht) und
- – eine zweite textile Deckschicht (Unterschicht) sowie
- – eine zwischen der ersten textilen Deckschicht und der zweiten textilen Deckschicht angeordnete, insbesondere der ersten textilen Deckschicht und/oder der zweiten textilen Deckschicht zugeordnete Abstandsschicht
aufweist,
wobei die Abstandsschicht mindestens einen Polfaden, vorzugsweise eine Mehrzahl von Polfäden (Polgarnen), aufweist, wobei die erste textile Deckschicht und die zweite textile Deckschicht über die Abstandsschicht, insbesondere über die Polfäden der Abstandsschicht, miteinander verbunden sind und/oder aneinander fixiert sind,
wobei die erste Deckschicht mindestens einen Faden (Oberschichtfaden), vorzugsweise eine Mehrzahl von Fäden, und die zweite Deckschicht mindestens einen Faden (Unterschichtfaden), vorzugsweise eine Mehrzahl von Fäden, aufweisen und
wobei die erste Deckschicht und/oder die zweite Deckschicht, vorzugsweise die zweite Deckschicht, wärmeschrumpfbar ausgebildet ist bzw. sind, wobei die erste Deckschicht und/oder die zweite Deckschicht, vorzugsweise die zweite Deckschicht, mindestens ein wärmeschrumpfbares Kunststoffgarn aufweist bzw. aufweisen und/oder wobei die Fäden der ersten Deckschicht und/oder die Fäden der zweiten Deckschicht, insbesondere die Fäden der zweiten Deckschicht, zumindest teilweise als wärmeschrumpfbares Kunststoffgarn ausgebildet sind oder ein wärmeschrumpfbares Kunststoffgarn umfassen.
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Eine grundlegende Idee der vorliegenden Erfindung ist somit darin zu sehen, das erfindungsgemäß bereitgestellte textile Bespannungsmaterial mit Wärmeschrumpffunktion auf Basis eines Abstandstextils in zweckgerichteter Art und Weise mit einem wärmeschrumpfbaren Kunststoffgarn (synonym auch als ”wärmeschrumpfbarer Kunststofffaden”, ”wärmeschrumpfbares synthetisches Garn” oder ”wärmeschrumpfbares Synthetikgarn” bezeichnet) auszurüsten, so dass das erfindungsgemäß bereitgestellte Bespannungsmaterial bzw. das diesem zugrundeliegende Abstandstextil wärmeschrumpfbar ist bzw. Wärmeschrumpfeigenschaften aufweist.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird dabei insbesondere die erste textile Deckschicht bzw. die Oberschicht und/oder die zweite textile Deckschicht bzw. Unterschicht, vorzugsweise die zweite textile Deckschicht (Unterschicht), mit dem wärmeschrumpfbaren Kunststoffgarn ausgerüstet, so dass die damit ausgerüstete jeweilige Schicht über entsprechende Eigenschaften des Wärmeschrumpfs verfügt, und zwar insbesondere in der Fläche bzw. Haupterstreckungsebene des Bespannungsmaterials nach der Erfindung (Flächenschrumpf). Hierdurch kann das erfindungsgemäße textile Bespannungsmaterial in optimierter Art und Weise auf eine Träger- bzw. Rahmenstruktur aufgespannt werden, wobei durch den insbesondere nach dem Fixieren auf der Träger- bzw. Rahmenstruktur durchgeführte Wärmeschrumpf ein dauerhaft faltenfreier Bezug bzw. eine dauerhaft faltenfreie Bespannung gewährleistet wird. Denn – ohne sich auf diese Theorie beschränken zu wollen – durch das vorzugsweise nach dem Aufbringen auf bzw. Fixieren an eine Trägerstruktur erfolgte Wärmeschrumpfen wird aufgrund der Wärmeschrumpfeigenschaften das erfindungsgemäße textile Bespannungsmaterial gewissermaßen glatt gezogen und aufgespannt bzw. unter (Eigen-)Spannung gesetzt, so dass ein zumindest im Wesentlichen faltenfreier Bezug bzw. eine faltenfreie Bespannung des Trägerrahmens resultiert. Aufgrund der vorliegenden (Eigen-)Spannung resultiert zudem eine hohe kraftmäßige Belastbarkeit, ohne dass das erfindungsgemäße Bespannungsmaterial übermäßig bzw. irreversibel gedehnt bzw. ausgebeult wird. Das erfindungsgemäße textile Bespannungsmaterial kann somit auch nach Art eines freitragenden bzw. selbsttragenden Textils bzw. Bespannung eingesetzt werden.
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Durch den gezielten Einsatz eines wärmeschrumpfbaren Kunststoffgarns in der ersten bzw. zweiten textilen Deckschicht kann insbesondere ein in der Fläche bzw. Haupterstreckungsebene hervorgerufener Wärmeschrumpf realisiert werden, insbesondere einhergehend mit einer Verringerung der flächenbezogenen Ausdehnung des Materials (Länge und/oder Tiefe bzw. Breite), was zu dem optimierten Aufspannverhalten in Bezug auf eine vorgegebene Trägerstruktur führt. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung beziehen sich die Begriffe ”Länge” bzw. ”Breite” dabei auf die jeweiligen Erstreckungsrichtungen des Bespannungsmaterials bzw. des Abstandstextils in der Haupterstreckungsebene.
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Wie zuvor angeführt, kann das erfindungsgemäße Bespannungsmaterial insbesondere im Bereich der Möbel- bzw. Sitzmöbelindustrie eingesetzt werden, und zwar insbesondere zur Herstellung von entsprechenden Rückenlehnen, Sitzelementen sowie kombinierten Rückenlehnen/Sitzelementen.
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Was die erste textile Deckschicht bzw. Oberschicht des erfindungsgemäßen Bespannungsmaterials in diesem Zusammenhang im Speziellen anbelangt, so handelt es sich hierbei insbesondere um die dem Benutzer im Anwendungszustand (”Hinsetzen”) zugewandte Schicht. Was die zweite Deckschicht bzw. Unterschicht anbelangt, so handelt es sich insbesondere um die dem Benutzer abgewandte Seite bzw. Schicht des erfindungsgemäßen Bespannungsmaterials.
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Erfindungsgemäß kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass die zweite textile Deckschicht einen Rand- bzw. Kederbereich ausbildet, wobei die zweite textile Deckschicht bzw. Unterschicht über diesen Bereich an einem Träger bzw. Rahmen fixiert bzw. hierin eingespannt sein kann. In diesem Zusammenhang kann die erste textile Deckschicht bzw. Oberschicht flächenmäßig kleiner ausgebildet sein als die zweite textile Deckschicht. Gemäß der erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsform, wonach die zweite textile Deckschicht wärmeschrumpfbar ausgebildet ist, kann das faltenfreie Aufspannen auf den Träger bzw. Rahmen durch die zweite textile Deckschicht gewährleistet werden, während die erste textile Deckschicht im Hinblick auf die Ergonomie bzw. im Hinblick auf die Bereitstellung einer speziellen Optik optimiert bzw. speziell ausgebildet sein kann. Somit kann erfindungsgemäß eine funktionale Trennung der jeweiligen Schichten realisiert werden.
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Aufgrund der hohen (Druck-)Elastizität und reversiblen Dehnbarkeit ist es im Rahmen der vorliegenden Erfindung gleichermaßen gewährleistet, dass das aufgespannte Bespannungsmaterial nach kraftmäßiger Beanspruchung in seine ursprüngliche Position zurückkehren kann, wobei gleichermaßen aufgrund der reversiblen Dehnbarkeit ein hoher Sitzkomfort gewährleistet wird, da auch von daher eine ergonomische Anpassung an die Körperkonturen eines Benutzers erfolgen kann, was zu einer hohen Bequemlichkeit und hervorragenden Ergonomie führt.
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Ein weiterer zentraler Vorteil der vorliegenden Erfindung ist darin zu sehen, dass das erfindungsgemäße Bespannungsmaterial ohne zusätzliche Unterbaukonstruktionen, wie Polster oder Trägerplatten, insbesondere für Sitzmöbel eingesetzt werden kann und dabei durch die hervorragende ergonomische Anpassung und Luftdurchlässigkeit des Materials einen zu herkömmlichen Systemen (unter Verwendung üblicher Stoffe mit diesbezüglichen Unterkonstruktionen) sogar verbesserten Sitzkomfort bietet. Insbesondere wird auf Basis der erfindungsgemäßen Konzeption bei Sitzmöbeln ein deutlich verbesserter sogenannter Einsinksitzkomfort bereitgestellt.
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Neben dem durch die textilen Deckschichten bereitgestellten Flächenschrumpf kann es erfindungsgemäß auch vorgesehen sein, das erfindungsgemäße Bespannungsmaterial in gezielter Weise mit einem Dickenschrumpf auszurüsten, wobei es hierzu vorgesehen sein kann, zumindest einen Teil der Polfäden als wärmeschrumpfbare Polfäden bzw. als wärmeeschrumpfbares Kunststoffgarn auszurüsten.
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In diesem Zusammenhang kann es sich bei dem dem erfindungsgemäßen Bespannungsmaterial zugrundeliegenden Abstandstextil insbesondere derart verhalten, dass die jeweiligen textilen Deckschichten über den Abstandsbereich, synonym auch als Polfadenbereich bzw. Polschicht bezeichnet, miteinander verbunden bzw. zueinander beabstandet sind. Durch den erfindungsgemäß gegebenenfalls vorgesehenen zusätzlichen Einsatz mindestens eines wärmeschrumpfbaren Polfadens bzw. eines Polfadens mit Wärmeschrumpfeigenschaften kann ein gezielter Schrumpf- bzw. Wärmeschrumpf auch in der Abstandsschicht des Abstandstextils hervorgerufen werden kann. Auf diese Weise kann insbesondere eine mit dem Wärmeschrumpf einhergehende definierte Dickenänderung bzw. ein Dickenschrumpf des Abstandstextils (also sozusagen in der dritten Dimension) eingestellt werden. Folglich kann infolge des Wärmeschrumpfs in der Dicke ein zumindest abschnitts- und/oder bereichsweise dünneres Material bzw. ein Material mit zumindest abschnitts- und/oder bereichsweise geringerem Abstand der textilen Deckschichten zueinander resultieren.
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Zudem liegt im Hinblick auf den optionalen Einsatz von wärmeschrumpfbaren Polfäden insbesondere im Fall des Wärmeschrumpfens somit auch eine Dickenreduktion des Abstandstextils nach der Erfindung vor, einhergehend mit einer Verringerung des Abstands zwischen der ersten textilen Deckschicht und der zweiten textilen Deckschicht des Abstandstextils nach der Erfindung.
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Dabei kann der Wärmeschrumpf in der Dicke des erfindungsgemäßen Bespannungsmaterials sowohl vollflächig (d. h. insbesondere über die gesamte räumliche Erstreckung des Abstandstextils bzw. insbesondere in der Haupterstreckungsebene) als auch lediglich abschnitts- bzw. bereichsweise oder aber mit unterschiedlicher Ausprägung bzw. Intensität über die räumliche Erstreckung des Abstandstextils nach der Erfindung eingestellt werden. Folglich kann ein wärmegeschrumpftes Abstandstextil mit unterschiedlichen Dickenbereichen resultieren, welches entlang seiner Oberfläche bzw. in der Haupterstreckungsebene Vertiefungen bzw. Einbuchtungen bzw. dickenreduzierte Bereiche aufweist, so dass eine definierte Formgebung bzw. Geometrie auch der Oberfläche eingestellt werden kann. Auf dieser Basis kann eine maßgeschneiderte Anpassung des Bespannungsmaterials nach der Erfindung für den jeweiligen Einsatzzweck erfolgen, beispielsweise zur Anpassung an Körperstrukturen eines Benutzers bei Sitzmöbeln oder dergleichen (”Sitzbereich”, ”Rücken- bzw. Lendenbereich”). Hierdurch kann die Ergonomie bzw. Bequemlichkeit weiter verbessert werden.
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Hierbei kann es erfindungsgemäß auch vorgesehen sein, dass sich die Dickenreduktion bzw. der Schrumpf nur einseitig in Bezug auf eine textile Deckschicht auswirkt, wobei es sich hierbei insbesondere um die erste textile Deckschicht handelt.
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Aufgrund der gezielten Wärmeschrumpfbarkeit und der damit einhergehenden Anpassungsfähigkeit des Abstandstextils nach der Erfindung können somit beispielsweise zusätzliche formgebende Trägerstrukturen oder dergleichen entfallen, was mit herstellungs- und anwendungstechnischen Vorteilen einhergeht.
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Erfindungsgemäß kann somit sowohl ein gezielter Flächenschrumpf (faltenfreie Aufspannung) als auch ein gezielter Dickenschrumpf (dreidimensionale Formgebung, verbesserte Ergonomie) bei dem erfindungsgemäßen Bespannungsmaterial vorgegeben bzw. eingestellt werden.
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In diesem Zusammenhang ist es erfindungsgemäß auch möglich, insbesondere durch eine spezielle Ausrüstung und Abstimmung der jeweiligen Deckschichten bzw. der Abstandsschicht (z. B. indem nur eine Deckschicht mit Schrumpfeigenschaften versehen wird), das wärmgeschrumpfte Abstandstextil nach der Erfindung dauerhaft mit Biegungen und Krümmungen in der Materialfläche bzw. der Haupterstreckungsebene und damit mit einer von der ebenen bzw. planen Form des Materials an sich abweichenden dreidimensionalen Form auszurüsten.
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Ein weiterer zentraler Vorteil der vorliegenden Erfindung ist dabei darin zu sehen, dass das Bespannungsmaterial nach der Erfindung ohne stützende Strukturen, wie Schaumstoffpolster oder dergleichen, eingesetzt bzw. aufgespannt werden kann. Durch den definierten Wärmeschrumpf insbesondere in der Fläche des Materials wird zudem ein übermäßiges Ausbeulen bzw. eine unerwünschte Dehnung im Rahmen einer kraftmäßigen Beanspruchung des Materials vermieden, zumal das Bespannungsmaterial nach der Erfindung aufgrund der hohen Rückstellkraft seine ursprüngliche Form wieder anzunehmen imstande ist, so dass das Bespannungsmaterial nach der Erfindung gleichermaßen hervorragende Dehnerholungseigenschaften aufweist.
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Zudem kann gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, wie nachfolgend noch angeführt, das Bespannungsmaterial nach der Erfindung durch den optionalen Einsatz von zusätzlichen Schmelzfäden in dem Material weiterführend stabilisiert werden, und zwar insbesondere auch was die durch den Wärmeschrumpf hervorgerufene Dickenänderung des Materials anbelangt, da durch die Schmelzfäden die jeweiligen Fäden bzw. Garne und insbesondere auch das wärmeschrumpfbare Kunststoffgarn in den Deckschichten sowie der wärmeschrumpfbare Polfaden fixiert werden, so dass eine nach einem Wärmeschrumpf bzw. bei kraftmäßiger Belastung auftretende Verschiebung der Fäden bzw. Garne verhindert wird.
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Erfindungsgemäß wird durch den Einsatz der Schmelzfäden somit verhindert, dass der in dem Abstandstextil nach der Erfindung hervorgerufene (Wärme-)Schrumpf wieder ausgeglichen wird, so dass erfindungsgemäß insgesamt ein gegenüber kraftmäßiger Beanspruchung beständiges und über große Zeiträume einsetzbares Abstandstextil bereitgestellt wird. Der gezielte Einsatz von Schmelzfäden führt zudem dazu, dass die Verbindung zu einem Träger, wie einem (Spann-)Rahmen oder dergleichen verbessert wird, da in Bezug auf die Trägerstruktur eine verbesserte Haftung bzw. Fixierung bzw. Befestigung des Materials an dem Träger insbesondere unter Wärmeeinfluss vorliegt. Folglich kann beispielsweise eine aufwendige Fixierung an dem Träger, beispielsweise durch Annähen oder dergleichen, entfallen.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird der Begriff ”Faden” einerseits und ”Garn” andererseits synonym verwendet, wobei die in Rede stehenden Begriffe im Allgemeinen einen Sammelbegriff für sämtliche linienförmig ausgebildeten textilen Gebilde darstellen. In diesem Zusammenhang kann ein Garn bzw. Faden ein oder mehrere Fasern aufweisen. Beispielsweise kann der Faden bzw. das Garn als Monofilament oder als Multifilament vorliegen. Insbesondere handelt es sich bei den erfindungsgemäß eingesetzten wärmeschrumpfbaren Kunststoffgarne bzw. -fäden um Filamentgarne, welche – theoretisch betrachtet – gewissermaßen Fasern mit unendlicher Länge umfasst.
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Erfindungsgemäß wird zudem unter dem Begriff ”Wärmeschrumpfeigenschaften” bzw. ”wärmeschrumpfbar” insbesondere eine durch Wärme- bzw. Temperatureinfluss induzierbare Dimensionsänderung des Abstandstextils nach der Erfindung verstanden, wobei diese in Bezug auf das wärmeschrumpfbare Kunststoffgarn mit einer Längenverringerung des Garns selbst verbunden ist, wobei für das wärmeschrumpfbare Kunststoffgarn gleichermaßen eine Verdickung, d. h. eine Erhöhung des Durchmessers resultieren kann. Bei dem Wärmeschrumpfen handelt es sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung somit um eine kontrollierte Dimensions- bzw. Längenverringerung insbesondere des wärmeschrumpfbaren Kunststoffgarns, was gleichermaßen zu einer Dimensionsverringerung des Bespannungsmaterials bzw. zum Entstehen einer Schrumpf- bzw. Aufspannkraft in dem Bespannungsmaterial nach der Erfindung führt. Hierdurch kann im Falle der Fixierung des Bespannungsmaterials in einem Rahmen durch den Wärmeschrumpf ein Aufspannen des Materials erfolgen, einhergehend mit einer Falten- bzw. Beulenreduktion des so aufgespannten Materials. Zudem kann die Dicke des Materials über definierte Wärmeschrumpfeigenschaften insbesondere der Polfäden gezielt eingestellt werden.
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Im Allgemeinen ist der erfindungsgemäß in Bezug auf das Abstandstextil vorliegende Wärmeschrumpf eine Folge der Längenverringerung des wärmeschrumpfbaren Kunststoffgarns infolge einer zugrundeliegenden Wärmeeinwirkung. Bei der erfindungsgemäß vorliegenden Wärmeschrumpfung kann es sich insbesondere um einen zumindest im Wesentlichen irreversiblen Schrumpfungsprozess handeln.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann es insbesondere vorgesehen sein, dass die erste textile Deckschicht und/oder die zweite textile Deckschicht als Gewebe, Gewirke, Gestricke, Gelege oder als Textilverbundstoff, insbesondere Vlies, vorzugsweise als Gewebe und/oder Gewirke, bevorzugt als Gewebe, ausgebildet sind. Bei einem Gewebe im Sinne der vorliegenden Erfindung handelt es sich insbesondere um ein Garnsystem mit einer Vielzahl von Schussfäden und einer Vielzahl von Kettfäden. Diesbezüglich sind auch Mischformen, Variationen und Kombinationen der zuvor angeführten Ausführungsformen möglich. Beispielsweise kann es in diesem Zusammenhang auch vorgesehen sein, dass die zweite textile Deckschicht als Gewebe und die erste textile Deckschicht als Gewirke bzw. vice versa ausgebildet sind. Sofern beide textilen Deckschichten als Gewebe ausgebildet sind, handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Bespannungsmaterial dementsprechend um ein Abstandsgewebe mit Wärmeschrumpfeigenschaften. Bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform, wonach beide textilen Deckschichten als Gewirke ausgebildet sind, handelt es sich dementsprechend bei dem erfindungsgemäßen Bespannungsmaterial um ein Abstandsgewirke.
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In diesem Zusammenhang kann es erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die erste textile Deckschicht und/oder die zweite textile Deckschicht als Gewebe mit einer Vielzahl an Kettfäden, vorzugsweise Bindekettfäden und/oder Füllkettfäden, einerseits und einer Vielzahl an Schussfäden andererseits ausgebildet sind. Zudem kann die erste textile Deckschicht und/oder die zweite textile Deckschicht gegebenenfalls Füllschussfäden enthalten.
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Zudem ist es erfindungsgemäß gleichermaßen möglich, dass die erste textile Deckschicht und/oder die zweite textile Deckschicht als Gewirke, insbesondere Kettenwirkware, mit einer Vielzahl an Maschenstäbchen einerseits und einer Vielzahl an Maschenreihen andererseits ausgebildet sind. Dabei kann das Gewirke ein Maschenbild vom Typ Franse, Trikot, Tuch, Satin, Samt bzw. deren Modifikationen bzw. deren Kombinationen aufweisen.
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Bei einem Gewirke im Sinne der vorliegenden Erfindung handelt es sich vorzugsweise um eine sogenannte Maschenware, welche Garnsysteme umfasst, die nach der sogenannten Kettfadentechnik aufgebaut sind. Kennzeichnend für die Maschenware ist dabei, dass sie – im Gegensatz zu Geweben, welche Kette und Schuss aufweisen – durch Maschenbildungsvorgänge hergestellt ist. Das Zentral- bzw. Bindungselement einer Maschenware und somit einer Kettenwirkware ist dabei die Masche, welche grundsätzlich aus einem Maschenkopf, zwei Maschenschenkeln und zwei Maschenfüßchen besteht.
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Durch die spezielle Auswahl bzw. Ausbildung der textilen Deckschichten kann das erfindungsgemäße Bespannungsmaterial mit speziellen Produkteigenschaften, beispielsweise im Hinblick auf die Optik und Haptik der jeweiligen Oberflächen, ausgerüstet werden.
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Erfindungsgemäß kommt der Ausbildung und Anordnung des in dem Bespannungsmaterial eingesetzten wärmeschrumpfbaren Kunststoffgarns eine große Bedeutung zu, und zwar auch im Hinblick auf das Schrumpfverhalten des zugrundeliegenden Abstandstextils insgesamt:
Insbesondere kann es erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass das Abstandstextil eine Vielzahl an wärmeschrumpfbaren Kunststoffgarnen aufweist. Dabei können die zugrundeliegenden Kunststoffgarne jeweils auch voneinander verschiedene (Wärmeschrumpf-)Eigenschaften aufweisen. Hierdurch kann eine gezielte Einstellung der Schrumpfeigenschaften erfolgen.
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Insbesondere kann das wärmeschrumpfbare Kunststoffgarn zumindest abschnittsweise, vorzugsweise vollständig, in der ersten textilen Deckschicht bzw. in der zweiten textilen Deckschicht, vorzugsweise in der zweiten textilen Deckschicht, verlaufend angeordnet sein.
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Insbesondere kann das wärmeschrumpfbare Kunststoffgarn zumindest abschnittsweise im Wesentlichen parallel zur Haupterstreckungsebene der ersten textilen Deckschicht und/oder der zweiten textilen Deckschicht, vorzugweise der zweiten textilen Deckschicht, verlaufend angeordnet sein.
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Erfindungsgemäß kann es vorgesehen sein, dass das wärmeschrumpfbare Kunststoffgarn als Kettfaden (Schrumpfkettfaden) und/oder als Schussfaden (Schrumpfschussfaden) und/oder als Füllfaden (Schrumpffüllfaden), insbesondere Kettfüllfaden bzw. Schussfüllfaden, und/oder als maschenausbildender Faden (maschenausbildender Schrumpffaden) ausgebildet bzw. angeordnet ist. Hierzu kann es gleichermaßen vorgesehen sein, dass das wärmeschrumpfbare Kunststoffgarn als Bindungselement, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe von Flottung (Flottierung), Henkel, Schussfaden, Stehfaden und Teilschuss, ausgebildet bzw. angeordnet ist.
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Insbesondere kann es bei der Ausbildung der ersten und/oder zweiten textilen Deckschicht vorgesehen sein, dass das wärmeschrumpfbare Kunststoffgarn nur in Schussrichtung oder in Kettrichtung der jeweiligen textilen Deckschicht eingesetzt wird. Hierdurch kann in gezielter Weise ein Schrumpf nur in Kett- oder Schussrichtung bereitgestellt werden. Erfindungsgemäß kann es zudem vorgesehen sein, dass das wärmeschrumpfbare Kunststoffgarn sowohl in Kett- als auch in Schussrichtung eingesetzt wird. Demnach kann ein Wärmeschrumpf sowohl in Kett- als auch in Schussrichtung der jeweiligen Deckschicht bereitgestellt werden.
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Zudem kann es im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch vorgesehen sein, dass die erste bzw. zweite Deckschicht voneinander verschiedene bzw. unterschiedliche Mengen an wärmeschrumpfbaren Fäden bzw. Garnen aufweisen, so dass auch auf dieser Basis ein unterschiedliches Schrumpfverhalten in Bezug auf die jeweiligen Seiten des Abstandstextils eingestellt werden können. Hierdurch können beispielsweise gezielt Biegungen bzw. Krümmungen in dem Abstandstextil durch ein entsprechend differenziertes Wärmeschrumpfverhalten eingebracht werden.
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Gemäß einer erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsform kann die erste textile Deckschicht und/oder die zweite textile Deckschicht, insbesondere die zweite textile Deckschicht, in Form eines Gewebes ausgebildet sein. Hierbei kann es vorgesehen sein, dass in Schussrichtung der ersten textilen Deckschicht bzw. der zweiten textilen Deckschicht, insbesondere der zweiten textilen Deckschicht, jeder zweite bis zehnte Schussfaden ein wärmeschrumpfbares Kunststoffgarn ist bzw. in Kettrichtung der ersten textilen Deckschicht bzw. der zweiten textilen Deckschicht, insbesondere der zweiten textilen Deckschicht, jeder zweite bis zehnte Kettfaden ein wärmeschrumpfbares Kunststoffgarn ist.
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Insbesondere ist es von Vorteil, wenn das insbesondere als Schussfaden bzw. als Kettfaden ausgebildete wärmeschrumpfbare Kunststoffgarn zum jeweils benachbarten Faden um das 0,1fache bis 3fache, insbesondere um das 0,2fache bis 2fache, vorzugsweise um das 0,3fache bis 1,5fache, bevorzugt um das 0,5fache bis 1fache, des mittleren Fadendurchmessers des wärmeschrumpfbaren Kunststoffgarns, bezogen auf den nichtgeschrumpften Zustand, beabstandet sind. Infolge des Wärmeschrumpfens kann es dabei vorgesehen sein, dass sich der Abstand der jeweiligen Fäden zueinander verringert, so dass auch eine Verdichtung des Gewebes bzw. der jeweiligen Deckschicht vorliegen kann, wobei es aber grundsätzlich vorgesehen ist, dass die Gewebestruktur als solche mit den jeweils nebeneinanderliegenden Fäden aufrechterhalten wird.
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Der Anteil bzw. die Menge des wärmeschrumpfbaren Kunststoffgarns in dem Abstandstextil kann in großen Bereichen variieren. Besonders gute Ergebnisse hinsichtlich des Schrumpfverhaltens werden jedoch erhalten, wenn der Anteil des wärmeschrumpfbaren Kunststoffgarns im Bereich von 0,5 Gew.-% bis 50 Gew.-%, insbesondere 1 Gew.-% bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 2 Gew.-% bis 30 Gew.-%, bevorzugt 3 Gew.-% bis 25 Gew.-%, besonders bevorzugt 4 Gew.-% bis 20 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt 5 Gew.-% bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Abstandstextil, liegt. Die Mengen an wärmeschrumpfbarem Kunststoffgarn können in den vorliegenden Deckschichten gleich oder unterschiedlich sein. Insbesondere weist die zweite Deckschicht eine im Vergleich zu der ersten Deckschicht größere Menge des wärmeschrumpfbaren Kunststoffgarns auf.
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Insbesondere im Hinblick auf die individuelle Ausgestaltung des Schrumpfverhaltens kann es im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch vorgesehen sein, dass die erste Deckschicht und/oder die zweite Deckschicht voneinander verschiedene wärmeschrumpfbare Kunststoffgarne aufweist bzw. aufweisen (d. h. sowohl in Bezug auf eine jeweilige Schicht als solche als auch im Vergleich der jeweiligen Schichten zueinander).
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Insbesondere können sich die jeweiligen wärmeschrumpfbaren Kunststoffgarne in mindestens einem Parameter unterscheiden. Dabei kann der Parameter ausgewählt sein aus der Gruppe von physikalischen und chemischen Parametern, vorzugsweise physikalischer und/oder chemischer Beschaffenheit, Wärmeschrumpfverhalten und/oder Schrumpfkraft.
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Das wärmeschrumpfbare Kunststoffgarn kann insbesondere als Monofilament oder als Multifilament ausgebildet sein. Zudem kann das wärmeschrumpfbare Kunststoffgarn als Stapelfasergarn ausgebildet sein. Hierzu kann das wärmeschrumpfbare Stapelfasergarn ein wärmeschrumpfbares Kunststoffgarn und gegebenenfalls mindestens einen weiteren, nichtwärmeschrumpfbaren Faden (Garn) umfassen. Erfindungsgemäß kann das wärmeschrumpfbare Kunststoffgarn auch als Memorydraht und/oder Memorygarn ausgebildet sein.
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Für die Ausbildung der Fäden als Multifilament ist es dabei gleichermaßen möglich, die wärmeschrumpfende Komponente des Kunststoffgarns mit weiteren, nicht schrumpfenden Komponenten, wie weiteren Fasern bzw. Fäden, insbesondere wie nachfolgend definiert, zu kombinieren. In diesem Zusammenhang können auch sogenannte Stapelfasergarne zum Einsatz kommen. Sofern das wärmeschrumpfbare Kunststoffgarn mit anderen Fasern bzw. Fäden eingesetzt bzw. kombiniert wird, kann es sich erfindungsgemäß auch um sogenannte Umwindungsgarne handeln, bei welchen das Kunststoffgarn gewissermaßen als ”Seele” fungiert und damit zumindest im Wesentlichen nicht sichtbar ist. Gleichermaßen kann es sich bei dem wärmeschrumpfbaren Kunststoffgarn auch um ein sogenanntes Verzwirngarn handeln.
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Im Fall der Ausbildung des Kunststoffgarns als Memoryfaden bzw. Memorydraht kann das Kunststoffgarn einen elektrisch erwärmbaren Metalldraht umfassen. Bei einem entsprechenden Stromfluss kann eine gezielte Erwärmung, einhergehend mit einem Schrumpf, erfolgen. Nach Beendigung des Stromflusses mit einhergehender Abkühlung kann es zu einer erneuten Ausdehnung der Fasern kommen. Für einen solchen Fall kann der Wärmeschrumpf somit reversibel ausgebildet sein.
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Im Allgemeinen kann das wärmeschrumpfbare Kunststoffgarn einen auf Phthalat basierenden Polyester, insbesondere Polyethylenterephthalat, Polypropylenterephthalat, Polybutylenterephthalat, vorzugsweise Polyethylenterephthalat, aufweisen bzw. hieraus bestehen.
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Erfindungsgemäß kann beispielsweise das durch die Firma Perlon Nextrusion (ehemals Teijin Ltd., Japan), hergestellte bzw. vertriebene Monofilament, insbesondere vom Typ 940R, eingesetzt werden.
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Das wärmeschrumpfbare Kunststoffgarn kann zudem im nichtgeschrumpften Zustand einen (Faser-)Durchmesser, insbesondere mittleren Fadendurchmesser, im Bereich von 0,03 mm bis 2 mm, insbesondere 0,05 mm bis 1,5 mm, vorzugsweise 0,075 mm bis 1 mm, bevorzugt 0,08 mm bis 0,8 mm, besonders bevorzugt 0,1 mm bis 0,5 mm, aufweisen. Der Durchmesser kann beispielsweise (licht-)mikroskopisch bestimmt werden.
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Erfindungsgemäß kann es zudem vorgesehen sein, dass das wärmeschrumpfbare Kunststoffgarn einen Titer im Bereich von 50 dtex bis 3.000 dtex, insbesondere 100 dtex bis 2.500 dtex, vorzugsweise 500 dtex bis 2.250 dtex, bevorzugt 1.000 dtex bis 2.000 dtex, aufweist.
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Insbesondere kann das wärmeschrumpfbare Kunststoffgarn eine Feinheitsfestigkeit von 10 bis 120 cN/tex, insbesondere 20 bis 100 cN/tex, vorzugsweise 30 bis 80 cN/tex, bevorzugt 30 bis 60 cN/tex, bei einer Temperatur von 10 bis 100°C, insbesondere 10 bis 50°C, vorzugsweise etwa 20°C, aufweisen. Hierdurch wird eine hohe mechanische Belastbarkeit bzw. kraftmäßige Beanspruchbarkeit des erfindungsgemäßen Bespannungsmaterials ermöglicht.
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In diesem Zusammenhang kann das wärmeschrumpfbare Kunststoffgarn eine Bruchdehnung im Bereich von 2% bis 50%, insbesondere 5% bis 40%, vorzugsweise 10% bis 30%, bevorzugt 10% bis 20%, bei einer Temperatur von 10% bis 100°C, insbesondere 10% bis 50°C, vorzugsweise etwa 20°C, aufweisen.
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Zudem kann das wärmeschrumpfbare Kunststoffgarn einen Wärmeschrumpf im Bereich von 5% bis 50%, insbesondere 10% bis 40%, vorzugsweise 15% bis 30%, bevorzugt 20% bis 25%, bezogen auf die Länge im nichtgeschrumpften Zustand und bei einer Temperatur im Bereich von 80 bis 240°C, insbesondere 100 bis 200°C, vorzugsweise etwa 180°C, aufweisen.
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Zudem kann das wärmeschrumpfbare Kunststoffgarn einen Wärmeschrumpf im Bereich von 1% bis 30%, insbesondere 2% bis 20%, vorzugsweise 5% bis 15%, bevorzugt 5% bis 10%, bezogen auf die Länge im nichtgeschrumpften Zustand und bei einer Temperatur im Bereich von 70 bis 150°C, insbesondere 80 bis 120°C, vorzugsweise von etwa 100°C, aufweisen.
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Weiterhin kann das wärmeschrumpfbare Kunststoffgarn eine Schrumpfkraft im Bereich von 100 cN bis 1.000 cN, insbesondere 200 cN bis 900 cN, vorzugsweise 300 cN bis 800 cN, bevorzugt 400 cN bis 600 cN, bei einer Temperatur im Bereich von 140 bis 240°C, insbesondere 160 bis 200°C, vorzugsweise etwa 180°C, aufweisen. Zudem kann das wärmeschrumpfbare Kunststoffgarn eine Schrumpfkraft im Bereich von 0,5 cN/tex bis 10 cN/tex, insbesondere 1 cN/tex bis 5 cN/tex, vorzugsweise 1,5 cN/tex bis 4 cN/tex, bevorzugt 2 cN/tex bis 3,5 cN/tex, bei einer Temperatur im Bereich von 100 bis 240°C, insbesondere 140 bis 200°C, vorzugsweise etwa 180°C, aufweisen. Die Schrumpfkraft wird insbesondere im Umgebungsmedium Luft sowie bei einer Vorspannung von 0,1 cN und nach einer Erwärmungsdauer von 20 Sekunden bestimmt. Insbesondere kann auf die DIN 53 866 verwiesen werden. Durch die zuvor angeführte Schrumpfkraft wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung sichergestellt, dass das erfindungsgemäße Bespannungsmaterial während des Wärmeschrumpfens sozusagen eine gewisse Eigenspannung aufbaut und somit eine optimale dreidimensionale Ausbildung bzw. Formgebung vorliegt.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann es zudem vorgesehen sein, dass das wärmeschrumpfbare Kunststoffgarn transparent oder opak (d. h. nicht transparent bzw. nicht durchsichtig), vorzugsweise opak, ausgebildet ist. Zudem kann das wärmeschrumpfbare Kunststoffgarn auch farbig, insbesondere farbig-transparent oder farbig-opak, ausgebildet sein. Hierdurch kann in gezielter Weise, insbesondere auch durch die gegebenenfalls vorliegende Transparenz der Fasern, eine optische Netz- bzw. Gitterstruktur auf technischer Ebene realisiert werden. Zudem können gleichermaßen auf technischer Ebene gezielt Muster oder dergleichen in das erfindungsgemäße Bespannungsmaterial eingebracht werden. In diesem Zusammenhang ist es erfindungsgemäß auch möglich, dass das wärmeschrumpfbare Kunststoffgarn mindestens einen Faden (Garn) auf Basis einer Faserart, insbesondere Textilfaser, aufweist, insbesondere wie nachfolgend definiert. Hierdurch können insbesondere die optischen bzw. haptischen Eigenschaften des Textilmaterials nach der Erfindung gezielt eingestellt werden. Hierzu kann auch auf obige Ausführungen verwiesen werden. Insbesondere können im Rahmen der vorliegenden Erfindung zu herkömmlichen Bezugsstoffen vergleichbare optische Eigenschaften bereitgestellt werden. Beispielsweise kann das erfindungsgemäße Bespannungsmaterial optische (und darüber hinaus auch haptische Eigenschaften) eines Wollstoffs aufweisen.
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Zudem kann es erfindungsgemäß gemäß einer weiteren Ausführungsform gleichermaßen vorgesehen sein, dass das wärmeschrumpfbare Kunststoffgarn elastisch ausgebildet ist. Hierdurch können die elastischen Eigenschaften des erfindungsgemäßen Bespannungsmaterials insgesamt verbessert werden, insbesondere auch im Hinblick auf die Bereitstellung von Dehnerholungseigenschaften. Erfindungsgemäß kann beispielsweise das durch die Firma Perlon Nextrusion hergestellte bzw. vertriebene Monofilament vom Typ 636 BQ eingesetzt werden.
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Gemäß einer erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsform kann es gleichermaßen vorgesehen sein, dass auch die Abstandsschicht des erfindungsgemäßen Bespannungsmaterials wärmeschrumpfbar ausgebildet ist. Zu diesem Zweck kann die Abstandsschicht mindestens einen wärmeschrumpfbaren Polfaden aufweisen. Insbesondere kann der Polfaden zumindest teilweise als wärmeschrumpfbares Kunststoffgarn ausgebildet sein. Hierzu kann neben den nachfolgenden Ausführungen auch auf die obigen Ausführungen zu dem wärmeschrumpfbaren Kunststoffgarn verwiesen werden, welche für die Polfäden entsprechend gelten. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann es somit zudem vorgesehen sein, auch die Abstandsschicht des Abstandstextils mit Wärmeschrumpfeigenschaften auszurüsten, so dass auf dieser Basis ein zusätzlicher durch Wärme induzierter Schrumpf einhergehend mit einer Verringerung der Dicke des erfindungsgemäßen Bespannungsmaterials bereitgestellt werden kann.
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Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass der Polfaden, insbesondere der wärmeschrumpfbare Polfaden, die erste textile Deckschicht und die zweite textile Deckschicht alternierend durchläuft bzw. dass der Polfaden, insbesondere der wärmeschrumpfbare Polfaden, abwechselnd durch die erste textile Deckschicht und die zweite textile Deckschicht geführt ist.
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Insbesondere kann es erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass der Polfaden, insbesondere der wärmeschrumpfbare Polfaden, die erste textile Deckschicht und die zweite textile Deckschicht alternierend durchläuft. Demnach kann es sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung beispielsweise derart verhalten, dass ein Polfaden ausgehend von der ersten Deckschicht über die Abstandsschicht zur zweiten Deckschicht verläuft, anschließend durch die zweite Deckschicht verläuft und wiederum anschließend sich über die Abstandsschicht zur ersten textilen Deckschicht erstreckt usw. Der Polfaden kann somit sozusagen derart angeordnet werden, dass er sich in dem Abstandstextil nach der Erfindung zwischen den jeweiligen Deckschichten hin und her bewegt und dabei die jeweiligen Deckschichten als Wendepunkte abschnittsweise durchläuft. Hieraus resultiert ein besonders fester Verbund in dem Abstandstextil, was gleichermaßen zu einem effizienten Schrumpfverhalten führt, da der gegebenenfalls wärmeschrumpfbare Polfaden auch in den textilen Deckschichten eingebunden ist.
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Demnach kann es erfindungsgemäß somit gemäß einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen sein, dass der Polfaden, insbesondere der wärmeschrumpfbare Polfaden, abwechselnd durch die erste textile Deckschicht und die zweite textile Deckschicht geführt ist. In diesem Zusammenhang kann es insbesondere vorgesehen sein, dass die erste und/oder zweite textile Deckschicht, insbesondere die zweite textile Deckschicht, um mindestens einen Faden, insbesondere Schussfaden und/oder Kettfaden, vorzugsweise Schussfaden, geführt ist. Die erste und/oder zweite textile Deckschicht, insbesondere die zweite textile Deckschicht, kann zudem um mindestens einen insbesondere stabilisierenden Füllfaden, insbesondere stabilisierenden Füllkettfaden und/oder einen stabilisierenden Füllschussfaden geführt sein.
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In diesem Zusammenhang kann es erfindungsgemäß gleichermaßen vorgesehen sein, dass der Polfaden, insbesondere der wärmeschrumpfbare Polfaden, die erste textile Deckschicht und/oder die zweite textile Deckschicht zumindest im Wesentlichen bogenförmig durchläuft. Die Deckschichten stellen dabei gewissermaßen Wendepunkte in Bezug auf die Laufrichtung des Polfadens dar.
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Insbesondere kann es dabei vorgesehen sein, dass der Polfaden, insbesondere der wärmeschrumpfbare Polfaden, insbesondere außenseitig um die jeweiligen Kettfäden bzw. Schussfäden, vorzugsweise Schussfäden, der ersten textilen Deckschicht und/oder der zweiten textilen Deckschicht geführt ist, insbesondere sofern die in Rede stehenden Deckschichten in Form eines Gewebes ausgebildet sind.
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Gleichermaßen kann es vorgesehen sein, dass der Polfaden, insbesondere der wärmeschrumpfbare Polfaden, insbesondere außenseitig um die jeweiligen Maschenstäbchen bzw. Maschenreihen, insbesondere um die die Maschenstäbchen bzw. Maschenreihen ausbildenden Fäden (Garne), der ersten textilen Deckschicht und/oder der zweiten textilen Deckschicht, geführt ist.
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Der Begriff ”außenseitig”, wie er erfindungsgemäß verwendet wird, bezieht sich dabei insbesondere auf die von der Abstandsschicht abgewandten Seite der jeweiligen Deckschicht. Aufgrund der erfindungsgemäßen Konzeption, wonach die jeweiligen Polfäden die die Deckschichten ausbildenden Fäden sozusagen außenseitig bogenförmig umlaufen, resultiert gleichermaßen eine feste und dauerhafte Verbindung der jeweiligen Deckschichten zur Ausbildung des Abstandstextils nach der Erfindung, wobei durch den speziellen Verlauf des Polfadens gleichzeitig die Schrumpfeigenschaften verbessert sind, insbesondere was die Gleichmäßigkeit des Schrumpfs anbelangt.
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Zudem kann der Polfaden, insbesondere der wärmeschrumpfbare Polfaden, insbesondere abschnittsweise in der ersten textilen Deckschicht bzw. der zweiten textilen Deckschicht verlaufend angeordnet sein bzw. insbesondere abschnittsweise im Wesentlichen parallel zur Haupterstreckungsebene der ersten textilen Deckschicht bzw. der zweiten textilen Deckschicht verlaufend angeordnet sein. Insbesondere kann der Polfaden erfindungsgemäß derart angeordnet sein, dass dieser in den jeweiligen Deckschichten ausgehend von der Abstandsschicht mehrere die jeweiligen Schichten ausbildende Fäden außenseitig überbrücken, um anschließend wieder durch die Abstandsschicht zur gegenüberliegenden Deckschicht zu verlaufen. Hierdurch kann neben der Dickenverringerung auch ein durch die Polfäden hervorgerufener Schrumpf in der Haupterstreckungsebene und somit ein zusätzlicher Längen- bzw. Breitenschrumpf des Abstandstextils nach der Erfindung bereitgestellt werden.
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In diesem Zusammenhang kann es erfindungsgemäß zudem vorgesehen sein, dass der Polfaden, insbesondere der wärmeschrumpfbare Polfaden, insbesondere abschnittsweise in der ersten textilen Deckschicht bzw. der zweiten textilen Deckschicht in Form eines Bindungselementes, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe von Flottung (Flottierung), Henkel, Schussfaden, Stehfaden und Teilschuss, angeordnet ist. Auch hierdurch kann das Wärmeschrumpfverhalten des Abstandstextils gezielt eingestellt werden, und zwar insbesondere auch was das Schrumpfverhalten der textilen Deckschichten als solche anbelangt.
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Gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann es auch vorgesehen sein, dass der Polfaden, insbesondere der wärmeschrumpfbare Polfaden, sich insbesondere abschnittsweise über eine Mehrzahl von Ketten bzw. Schüssen, insbesondere Schüssen, der ersten textilen Deckschicht bzw. der zweiten textilen Deckschicht erstreckend angeordnet ist. Dabei kann der Polfaden sich über mindestens zwei, insbesondere mindestens drei, vorzugsweise mindestens vier, bevorzugt mindestens fünf oder mehr Ketten bzw. Schüsse erstreckend angeordnet sein.
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Gemäß einer zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform kann es vorgesehen sein, dass der Polfaden, insbesondere der wärmeschrumpfbare Polfaden, insbesondere abschnittsweise sich über eine Mehrzahl von Maschenreihen bzw. Maschenstäbchen der ersten textilen Deckschicht bzw. der zweiten textilen Deckschicht erstreckend angeordnet ist. Dabei kann es vorgesehen sein, dass der Polfaden sich über mindestens zwei, insbesondere mindestens drei, vorzugsweise mindestens vier, bevorzugt mindestens fünf oder mehr Maschenreihen bzw. Maschenstäbchen erstreckend angeordnet ist.
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Insbesondere kann die Abstandsschicht eine Mehrzahl von Polfäden, insbesondere wärmeschrumpfbaren Polfäden, aufweisen. Dabei können die Polfäden, insbesondere die wärmeschrumpfbare Polfäden, in der Abstandsschicht zumindest im Wesentlichen parallel zueinander verlaufend angeordnet sein.
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Insbesondere kann der Polfaden, insbesondere der wärmeschrumpfbare Polfaden, in der Abstandsschicht zumindest im Wesentlichen senkrecht zur Haupterstreckungsebene der ersten textilen Deckschicht bzw. der zweiten textilen Deckschicht verlaufend angeordnet sein. Aufgrund dieser Maßnahme kann eine besonders hohe Dichte an Polfäden(-abschnitten) in der Abstandsschicht realisiert werden.
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Gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform kann es vorgesehen sein, dass der Polfaden, insbesondere der wärmeschrumpfbare Polfaden, in der Abstandsschicht in einem Winkel α (Lege- bzw. Kreuzungswinkel α) zur ersten textilen Deckschicht bzw. zur zweiten textilen Deckschicht im Bereich von 10° bis 90°, insbesondere 20° bis 90°, vorzugsweise 40° bis 90°, bevorzugt 45° bis 90°, besonders bevorzugt 60° bis 90°, ganz besonders bevorzugt 75° bis 90°, verlaufend angeordnet ist. Der Kreuzungswinkel α bezieht sich dabei auf den Winkel des Abschnitts des Polfadens in der Abstandsschicht zu der entsprechenden textilen Deckschicht bzw. zu deren Haupterstreckungsebene. Durch die Einstellung spezieller Lege- bzw. Kreuzungswinkel kann das Schrumpfverhalten des Abstandstextils weiterführend gesteuert bzw. eingestellt werden, und zwar insbesondere auch was die Schrumpfrichtung anbelangt. Durch die Einstellung spezieller Lege- bzw. Kreuzungswinkel kann zudem die reversible Dehnfähigkeit sowie die Kompressibilität des Abstandstextils eingestellt werden, was insbesondere für die Verwendung in Sitzmöbeln zur Bereitstellung eines guten Sitzkomforts bzw. einer verbesserten Ergonomie von Bedeutung ist.
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Insbesondere kann es erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass der Polfaden, insbesondere der wärmeschrumpfbare Polfaden, derart in der Abstandsschicht angeordnet ist, dass aufeinanderfolgende Abschnitte des Polfadens in der Abstandsschicht zueinander gegenläufig, insbesondere gegenläufig parallel, angeordnet sind.
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Was das textile Bespannungsmaterial nach der Erfindung als solches weiterhin anbelangt, so kann das zugrundeliegende Abstandstextil zumindest im Wesentlichen vollständig (d. h. im Bereich der gesamten Fläche in der Haupterstreckungsebene) mit dem Polfaden, insbesondere dem wärmeschrumpfbaren Polfaden, ausgerüstet sein. Demgegenüber kann es erfindungsgemäß auch vorgesehen sein, dass das Abstandstextil lediglich bereichsweise bzw. abschnittsweise mit dem Polfaden, insbesondere dem wärmeschrumpfbaren Polfaden, ausgerüstet ist.
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Erfindungsgemäß kann es auch vorgesehen sein, dass mindestens 1%, insbesondere mindestens 5%, vorzugsweise mindestens 20%, bevorzugt mindestens 50% der Fläche des Abstandstextils, bezogen auf die Haupterstreckungsebene des Abstandstextils, mit dem Polfaden, insbesondere dem wärmeschrumpfbaren Polfaden, ausgerüstet ist. Insbesondere kann es vorgesehen sein, dass 1% bis 100%, insbesondere 5% bis 99%, vorzugsweise 20% bis 95%, bevorzugt 50% bis 90%, der Fläche des Abstandstextils, bezogen auf die Haupterstreckungsebene des Abstandstextils, mit dem Polfaden, insbesondere dem wärmeschrumpfbaren Polfaden, ausgerüstet ist.
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Erfindungsgemäß ist es gleichermaßen möglich, dass die Polfäden, insbesondere die wärmeschrumpfbaren Polfäden, in einer Mehrzahl von Bereichen und/oder Abschnitten des Abstandtextils, insbesondere in mindestens zwei, vorzugsweise mindestens drei, bevorzugt mindestens vier Bereichen und/oder Abschnitten des Abstandtextils, angeordnet sind. Dabei können die einzelnen Bereiche bzw. Abschnitte voneinander beabstandet und/oder zueinander angrenzend angeordnet sein. Durch die bereichs- bzw. abschnittsweise Ausrüstung des Abstandstextils mit dem wärmeschrumpfbaren Polfäden kann sozusagen ein ortspezifischer bzw. örtlich begrenzter Wärmeschrumpf und somit ein auf den jeweiligen Einsatzzweck optimierter Wärmeschrumpf bereitgestellt werden, beispielsweise in Bezug auf einen Sitz- oder Rückenabschnitt eine Sitzmöbelbespannung bzw. eines Sitzmöbelelements oder dergleichen.
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In diesem Zusammenhang kann es erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die nicht mit den wärmeschrumpfbaren Polfäden ausgerüsteten Bereiche bzw. Abschnitte des Abstandtextils mit zumindest im Wesentlichen nicht wärmeschrumpfbaren Polfäden ausgerüstet sind. Gleichermaßen kann es aber auch vorgesehen sein, dass die mit den wärmeschrumpfbaren Polfäden ausgerüsteten Bereiche bzw. Abschnitte als solche gleichermaßen einen definierten Anteil an nichtwärmeschrumpfbaren Polfäden aufweisen. Insbesondere können wärmeschrumpfbare Polfäden einerseits und nichtwärmeschrumpfbare Polfäden andererseits bereichs- bzw. abschnittsweise voneinander getrennt oder aber gemischt bzw. gemeinsam (d. h. in gemeinsamen Bereichen bzw. Abschnitten) in dem Abstandstextil vorliegen.
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Das Bespannungsmaterial nach der Erfindung kann voneinander verschiedene Polfäden, insbesondere voneinander verschiedene wärmeschrumpfbare Polfäden, aufweisen. Dabei können sich die jeweiligen Polfäden, insbesondere wärmeschrumpfbaren Polfäden, in mindestens einem Parameter unterscheiden. Insbesondere kann der Parameter ausgewählt sein aus der Gruppe von physikalischen und chemischen Parametern, vorzugsweise physikalischer bzw. chemischer Beschaffenheit, Wärmeschrumpfverhalten bzw. Schrumpfkraft. So können beispielsweise voneinander verschiedene wärmeschrumpfbare Polfäden, beispielsweise Bereichs- bzw. abschnittsweise eingesetzt werden, wobei die voneinander verschiedenen wärmeschrumpfbaren Polfäden ein unterschiedliches Wärmeschrumpfverhalten aufweisen. Somit kann auch auf dieser Basis ein differenziertes Schrumpfverhalten in dem Abstandstextil nach der Erfindung eingestellt bzw. umgesetzt werden. In diesem Zusammenhang ist es erfindungsgemäß auch möglich, über die Fläche bzw. Haupterstreckungsebene des Abstandstextils wärmeschrumpfbare Polfäden bzw. Polgarne bzw. Schrumpffäden mit unterschiedlichen Schrumpfeigenschaften einzusetzen, um so einen differenzierten Wärmeschrumpf entlang der Haupterstreckungsebene des Abstandstextils bereitzustellen, was gleichermaßen zu abschnitts- bzw. bereichsweise unterschiedlichen Dickenausbildungen des wärmegeschrumpften Abstandstextils nach der Erfindung führt.
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Im Allgemeinen kann der Anteil des Polfadens, insbesondere des wärmeschrumpfbaren Polfadens, 0,5 Gew.-% bis 95 Gew.-%, insbesondere 1 Gew.-% bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 3 Gew.-% bis 80 Gew.-%, bevorzugt 5 Gew.-% bis 70 Gew.-%, besonders bevorzugt 8 Gew.-% bis 60 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt 10 Gew.-% bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Abstandstextil, betragen. Insbesondere kann der Anteil des wärmeschrumpfbaren Polfadens im Bereich von 1 Gew.-% bis 100 Gew.-%, insbesondere 5 Gew.-% bis 99 Gew.-%, vorzugsweise 10 Gew.-% bis 95 Gew.-%, bevorzugt 15 Gew.-% bis 90 Gew.-%, besonders bevorzugt 20 Gew.-% bis 90 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt 30 Gew.-% bis 90 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtheit der Polfäden, liegen.
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Der wärmeschrumpfbare Polfaden kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung als Monofilament oder als Multifilament ausgebildet sein. Bei einer Ausbildung des Fadens als Multifilament ist es dabei gleichermaßen möglich, die wärmeschrumpfende Komponente des Kunststoffgarns mit weiteren, nicht schrumpfenden Komponenten, wie weiteren Fasern, bzw. Fäden, insbesondere wie nachfolgend definiert, zu kombinieren. Auf diese Weise können die erfindungsgemäß eingesetzten wärmeschrumpfbaren Polfäden auch als Stapelfasergarn ausgebildet sein.
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Demnach kann es erfindungsgemäß somit vorgesehen sein, dass der wärmeschrumpfbare Polfaden als Stapelfasergarn ausgebildet ist. In diesem Zusammenhang kann das wärmeschrumpfbare Stapelfasergarn ein wärmeschrumpfbares Kunststoffgarn und gegebenenfalls mindestens einen weiteren, nichtwärmeschrumpfbaren Faden (Garn) umfassen.
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Erfindungsgemäß kann es in diesem Zusammenhang auch vorgesehen sein, dass der wärmeschrumpfbare Polfaden als Memorydraht und/oder Memorygarn ausgebildet ist. In diesem Fall können die wärmschrumpfbare Polfäden bzw. der wärmeschrumpfbare Faden einen elektrisch erwärmbaren Metalldraht umfassen.
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Weiterhin kann der wärmeschrumpfbare Polfaden einen auf Phthalat basierenden Polyester, insbesondere Polyethylenterephthalat, Polypropylenterephthalat, Polybutylenterephthalat, vorzugsweise Polyethylenterephthalat, aufweisen bzw. hieraus bestehen.
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Der wärmeschrumpfbare Polfaden kann im nichtgeschrumpften Zustand einen Durchmesser im Bereich von 0,05 mm bis 2 mm, insbesondere 0,1 mm bis 1,5 mm, vorzugsweise 0,15 mm bis 1 mm, bevorzugt 0,2 mm bis 0,8 mm, besonders bevorzugt 0,25 mm bis 0,5 mm, aufweisen. Die entsprechenden Durchmesser können insbesondere (licht-)mikroskopisch bestimmt werden.
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Erfindungsgemäß kann der wärmeschrumpfbare Polfaden einen Titer im Bereich von 100 bis 3.000 dtex, insbesondere 500 dtex bis 2.500 dtex, vorzugsweise 1.000 dtex bis 2.250 dtex, bevorzugt 1.500 dtex bis 2.000 dtex, aufweisen. Zudem kann der wärmeschrumpfbare Polfaden eine Feinheitsfestigkeit von 10 bis 120 cN/tex, insbesondere 20 bis 100 cN/tex, vorzugsweise 30 bis 80 cN/tex, bevorzugt 30 bis 60 cN/tex, bei einer Temperatur von 10 bis 100°C, insbesondere 10 bis 50°C, vorzugsweise etwa 20°C, aufweisen.
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Der wärmeschrumpfbare Polfaden kann eine Bruchdehnung im Bereich von 2% bis 50%, insbesondere 5% bis 40%, vorzugsweise 10% bis 30%, bevorzugt 10% bis 20%, bei einer Temperatur von 10% bis 100°C, insbesondere 10% bis 50°C, vorzugsweise etwa 20°C, aufweisen.
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Zudem kann der wärmeschrumpfbare Polfaden einen Wärmeschrumpf im Bereich von 5% bis 50%, insbesondere 10% bis 40%, vorzugsweise 15% bis 30%, bevorzugt 20% bis 25%, bezogen auf die Länge im nichtgeschrumpften Zustand und bei einer Temperatur im Bereich von 80 bis 240°C, insbesondere 100 bis 200°C, vorzugsweise etwa 180°C, aufweisen. Gleichermaßen kann der wärmeschrumpfbare Polfaden einen Wärmeschrumpf im Bereich von 1% bis 30%, insbesondere 2% bis 20%, vorzugsweise 5% bis 15%, bevorzugt 5% bis 10%, bezogen auf die Länge im nichtgeschrumpften Zustand und bei einer Temperatur im Bereich von 70 bis 150°C, insbesondere 80 bis 120°C, vorzugsweise etwa 100°C, aufweisen.
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Weiterhin kann der wärmeschrumpfbare Polfaden eine Schrumpfkraft im Bereich von 100 cN bis 1.000 cN, insbesondere 200 cN bis 900 cN, vorzugsweise 300 cN bis 800 cN, bevorzugt 400 cN bis 600 cN, bei einer Temperatur im Bereich von 140 bis 240°C, insbesondere 160 bis 200°C, vorzugsweise etwa 180°C, aufweisen. Insbesondere kann der wärmeschrumpfbare Polfaden eine Schrumpfkraft im Bereich von 0,5 cN/tex bis 10 cN/tex, insbesondere 1 cN/tex bis 5 cN/tex, vorzugsweise 1,5 cN/tex bis 4 cN/tex, bevorzugt 2 cN/tex bis 3,5 cN/tex, bei einer Temperatur im Bereich von 100 bis 240°C, insbesondere 140 bis 200°C, vorzugsweise etwa 180°C, aufweisen.
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Weiterhin kann der wärmeschrumpfbare Polfaden transparent oder opak, vorzugsweise opak, ausgebildet sein. Zudem kann der wärmeschrumpfbare Polfaden farbig, insbesondere farbig-transparent oder farbig-opak, ausgebildet sein.
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Hierzu kann es auch vorgesehen sein, dass der wärmeschrumpfbare Polfaden mindestens einen Faden (Garn) auf Basis einer Faserart, insbesondere Textilfaser, insbesondere wie nachfolgend definiert, aufweist.
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Wie nachfolgend noch für das wärmegeschrumpfte Bespannungsmaterial nach der Erfindung angeführt, wird durch die Verwendung des wärmeschrumpfbaren Polfadens ein Material bereitgestellt, in welches Vertiefungen und/oder Einbuchtungen und/oder dickenreduzierte (verjüngte) Abschnitte und/oder Bereiche eingebracht werden können. Dabei kann das Bespannungsmaterial so ausgebildet sein, dass die angeführten Formen bzw. Geometrien nur einseitig in dem Bespannungsmaterial bzw. in nur einer textilen Deckschicht, insbesondere in der ersten textilen Deckschicht, ausgebildet werden.
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Die textilen Deckschichten, insbesondere die zweite textile Deckschicht, können dabei mindestens einen insbesondere stabilisierenden Füllfaden, insbesondere stabilisierenden Füllkettfaden und/oder einen stabilisierenden Füllschussfaden, vorzugsweise Füllkettfaden, aufweisen. Der stabilisierende Füllfaden kann ein Faden auf Basis einer Faserart, insbesondere Textilfasern, sein, insbesondere wie nachfolgend definiert. Insbesondere kann der stabilisierende Füllfaden einen Titer im Bereich von 100 bis 10.000 dtex, insbesondere 150 bis 6.000 dtex, vorzugsweise 250 bis 4.000 dtex, besonders bevorzugt 400 bis 1.500 dtex, aufweisen. Der stabilisierende Füllfaden kann zudem einen (Faser-)Durchmesser, insbesondere mittleren Fadendurchmesser, im Bereich von 0,05 mm bis 3 mm, insbesondere 0,1 mm bis 2 mm, vorzugsweise 0,15 mm bis 1,5 mm, bevorzugt 0,2 mm bis 1 mm, besonders bevorzugt 0,3 mm bis 1 mm, aufweisen. Insbesondere kann der stabilisierende Füllfaden einen größeren (Faser-)Durchmesser, insbesondere mittleren Fadendurchmesser, als die übrigen Fäden bzw. Garne des Bespannungsmaterials, insbesondere als die Kettfäden bzw. Schussfäden und/oder als die die Maschenstäbchen bzw. Maschenreihen ausbildenden Fäden und/oder als die Polfäden des Bespannungsmaterials, aufweisen. In diesem Zusammenhang kann der (Faser-)Durchmesser, insbesondere mittlere Fadendurchmesser, des stabilisierenden Füllfadens um einen Faktor 1,1 bis 2, insbesondere um einen Faktor 1,2 bis 1,5, größer sein als der (Faser-)Durchmesser, insbesondere mittlere Fadendurchmesser, der übrigen Fäden, wie zuvor angeführt. Zudem kann der stabilisierende Füllfaden mit einer höheren Spannung, insbesondere Kett- und/oder Schussspannung, vorzugsweise Kettspannung, in das Bespannungsmaterial eingearbeitet sein. Insbesondere kann die Spannung, insbesondere Kett- und/oder Schussspannung, vorzugsweise Kettspannung, des stabilisierenden Füllfadens um einen Faktor 2 bis 10, insbesondere um einen Faktor 3 bis 5, größer sein als diejenige der übrigen Fäden bzw. Garne des Bespannungsmaterials nach der Erfindung.
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Gemäß einer weiterführenden und erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsform kann das Abstandstextil, insbesondere die erste textile Deckschicht und/oder die zweite textile Deckschicht, vorzugsweise die zweite textile Deckschicht, mindestens einen Schmelzfaden aufweisen. Insbesondere können die Fäden der ersten Deckschicht und/oder die Fäden der zweiten Deckschicht, insbesondere die Fäden der zweiten Deckschicht, zumindest teilweise als Schmelzfaden ausgebildet sein oder einen Schmelzfaden umfassen.
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Was den erfindungsgemäß eingesetzten Schmelzfaden anbelangt, so kann dieser zumindest abschnittsweise, vorzugsweise vollständig, in der ersten textilen Deckschicht und/oder in der zweiten textilen Deckschicht verlaufend angeordnet sein.
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In diesem Zusammenhang kann der Schmelzfaden beispielsweise als Kettfaden (Schrumpfkettfaden) und/oder als Schussfaden (Schrumpfschussfaden) und/oder als Füllfaden (Schrumpffüllfaden), insbesondere Kettfüllfaden und/oder Schussfüllfaden, und/oder als maschenausbildender Faden (maschenausbildender Schrumpffaden) und/oder als Polfaden ausgebildet bzw. angeordnet sein.
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In diesem Zusammenhang ist es gleichermaßen möglich, dass der Schmelzfaden als Bindungselement, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe von Flottung (Flottierung), Henkel, Schussfaden, Stehfaden und Teilschuss, ausgebildet bzw. angeordnet ist.
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Der erfindungsgemäß eingesetzte Schmelzfaden führt im Rahmen des Schrumpfprozesses – ohne sich auf diese Theorie beschränken zu wollen – unter Wärmeeinwirkung zu einer Fixierung bzw. zu einem ”Verkleben” der erfindungsgemäß eingesetzten Schrumpffäden untereinander bzw. der Schrumpffäden auch mit den weiteren Bestandteilen bzw. Garnen des Abstandstextils. Hierdurch wird das geschrumpfte Abstandstextil weiterführend stabilisiert, da die Fasern bzw. Fäden sozusagen untereinander fest verbunden sind, so dass ein nachträgliches Verschieben der Fäden verhindert wird. Hieraus folgt, dass auch bei hoher bzw. wechselnder mechanischer Belastung die durch den Schrumpfprozess hervorgerufene Formgebung des erfindungsgemäßen Bespannungsmaterials erhalten bleibt.
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In diesem Zusammenhang kann es gemäß einer erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsform vorgesehen sein, dass die erste textile Deckschicht bzw. die zweite textile Deckschicht in Form eines Gewebes ausgebildet ist, wobei in Schussrichtung der ersten textilen Deckschicht bzw. der zweiten textilen Deckschicht jeder zweite bis zehnte Schussfaden, insbesondere jeder dritte bis achte Schussfaden, ein Schmelzfaden ist bzw. wobei in Kettrichtung der ersten textilen Deckschicht bzw. der zweiten textilen Deckschicht jeder zweite bis zehnte Kettfaden, insbesondere jeder dritte bis achte Kettfaden, ein Schmelzfaden ist. Hierdurch wird eine besonders gute und dauerhafte Verklebung bzw. Fixierung der einzelnen Fäden bzw. Garne ermöglicht.
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Der Anteil des Schmelzfadens in dem erfindungsgemäßen Bespannungsmaterial kann dabei in großen Bereichen variieren. Insbesondere hinsichtlich der Verklebung bzw. Fixierung der jeweiligen Fäden bzw. Garne hat es sich jedoch als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn der Anteil des Schmelzfadens im Bereich von 0,1 Gew.-% bis 50 Gew.-%, insbesondere 0,25 Gew.-% bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 Gew.-% bis 30 Gew.-%, bevorzugt 0,75 Gew.-% bis 20 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 Gew.-% bis 10 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt 1 Gew.-% bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Abstandstextil, liegt.
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Erfindungsgemäß kann der Schmelzfaden als Monofilament oder als Multifilament ausgebildet sein bzw. kann der Schmelzfaden als Stapelfasergarn ausgebildet sein. Dabei kann der Schmelzfaden gegebenenfalls mindestens einen weiteren, nichtschmelzenden Faden (Garn), insbesondere wie nachfolgend definiert, umfassen.
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Erfindungsgemäß kann der Schmelzfaden ein organisches Polymer, vorzugsweise ein thermoplastisches und/oder hitzeklebriges organisches Polymer, und/oder mindestens einen thermoplastischen Schmelzklebstoff umfassen oder hieraus bestehen. Dabei kann das organische Polymer bzw. der thermoplastische Schmelzklebstoff, unabhängig voneinander, aus Polymeren aus der Gruppe von Polyestern, Polyamiden, Polyethern, Polyetherestern und/oder Polyurethanen sowie deren Mischungen und Copolymeren, vorzugsweise Polyamiden, ausgewählt sein.
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In diesem Zusammenhang können die als Bindemittel bzw. Schmelzklebstoff eingesetzten Polymere ausgewählt sein aus amorphen, teilkristallinen und kristallinen Polymeren, insbesondere teilkristallinen Polymeren. Im Allgemeinen können die teilkristallinen Polymere einen Kristallisationsgrad von 10 bis 80% aufweisen.
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Der Schmelzfaden sollte einen Erweichungs- oder Schmelzpunkt im Bereich von 50°C bis 200°C, insbesondere 55°C bis 180°C, vorzugsweise 60°C bis 140°C, bevorzugt 65°C bis 120°C, aufweisen. Insbesondere sollte der Schmelzfaden einen Erweichungs- oder Schmelzpunkt unterhalb von 200°C, insbesondere unterhalb von 180°C, vorzugsweise unterhalb von 140°C, bevorzugt unterhalb von 120°C, besonders bevorzugt unterhalb von 100°C, ganz besonders bevorzugt unterhalb von 80°C, aufweisen.
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Bei Schmelzklebstoffen (synonym auch als Hotmelts bezeichnet) handelt es sich im Allgemeinen um ein thermisch aufschmelzbares Klebesystem, welches nach Abkühlung eine Kohäsion bzw. innere Festigkeit entwickelt. Schmelzklebstoffe sind im Allgemeinen lösungsmittelfreie und bei Raumtemperatur feste Produkte. Wird der Schmelzklebstoff insbesondere zum nachfolgenden Inkontaktbringen mit einem Substrat erwärmt, verringert sich die Viskosität des Schmelzklebstoffs, wodurch das Substrat mit dem Schmelzklebstoff benetzt wird. Dabei treten Adhäsionskräfte auf. Bei Abkühlung des resultierenden Zwischenprodukts treten schließlich Kohäsionskräfte auf.
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Was den Begriff ”Erweichungspunkt”, wie er erfindungsgemäß verwendet wird, anbelangt, so gibt dieser insbesondere die Temperatur an, bei welcher das Bindemittel, insbesondere der Schmelzklebstoff, von einem festen in einen weichen Zustand übergeht bzw. bei welcher sich die Härte des Bindemittels bzw. des Schmelzklebstoffs insbesondere abrupt und substantiell ändert. Der Erweichungspunkt kann insbesondere gemäß im Stand der Technik bekannten Bestimmungsverfahren auf Basis von Ring und Kugel sowie Kofler-Heizbank ermittelt werden. Insbesondere kann der Erweichungspunkt auf Basis der Norm ASTM E28 unter Anwendung eines Verfahrens gemäß Ring und Kugel bestimmt werden. Insbesondere bezeichnet der Erweichungspunkt das entsprechende Maximum im zugrundeliegenden DSC-Diagramm (Differential Scanning Calorimetry).
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Weiterhin bezieht sich der Begriff ”Schmelzpunkt” insbesondere auf die Temperatur, bei welcher ein teilkristallines Polymer bzw. ein teilkristallines Bindemittel, insbesondere ein teilkristalliner Schmelzklebstoff, seine Kristalleigenschaften verliert. Dabei weisen teilkristalline Polymere bzw. Bindemittel bzw. Schmelzklebstoffe im Allgemeinen sowohl einen Erweichungspunkt, welcher sich auf das Verhalten der amorphen Phase des Polymers bezieht, sowie einen davon verschiedenen Schmelzpunkt auf, wobei sich der Schmelzpunkt auf die kristalline Phase des zugrundeliegenden Polymers bezieht. Der Schmelzpunkt liegt dabei im Allgemeinen höher als der entsprechende Erweichungspunkt des Polymers. Im Gegensatz dazu weisen kristalline Polymere nur eine Schmelztemperatur und somit keinen Erweichungspunkt auf. Bei amorphen Polymeren verhält es sich zudem im Allgemeinen derart, dass das Schmelzverhalten in einem gewissen Temperaturbereich stattfindet. Insbesondere kann der Schmelzpunkt auf Basis der Norm ASTM D3461 bestimmt werden. Die vorgenannten Eigenschaften der zugrundeliegenden Polymere hinsichtlich ihres Erweichungs- bzw. Schmelzverhaltens sind dem Fachmann grundlegend bekannt.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn der Schmelzfaden einen im Vergleich zu der Wärmeschrumpftemperatur der wärmeschrumpfbaren Polfäden bzw. der wärmeschrumpfbaren Fäden geringeren Erweichungs- oder Schmelzpunkt aufweist. Insbesondere kann der Erweichungs- oder Schmelzpunkt des Schmelzfadens um mindestens 1°C (1 K), insbesondere mindestens 5°C (5 K), vorzugsweise mindestens 10°C (10 K), bevorzugt mindestens 15°C (15 K), besonders bevorzugt mindestens 20°C (20 K), geringer sein als die Wärmeschrumpftemperatur des wärmeschrumpfbaren Polfadens bzw. des wärmeschrumpfbaren Kunststoffgarns. Auf diese Art und Weise werden somit im Rahmen des Wärmeschrumpfens zunächst die Schmelzfasern aufgeschmolzen, gefolgt von dem Wärmeschrumpf des der Polfäden bzw. des wärmeschrumpfbaren Fadens. Hieraus resultiert ein gleichmäßigerer Schrumpf sowie eine bessere Fixierung der Fäden in dem Abstandstextil nach der Erfindung.
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Erfindungsgemäß sollte der Schmelzfaden einen Durchmesser, insbesondere mittleren Fadendurchmesser, im Bereich von 0,03 mm bis 2 mm, insbesondere 0,05 mm bis 1,5 mm, vorzugsweise 0,1 mm bis 1 mm, bevorzugt 0,15 mm bis 0,8 mm, besonders bevorzugt 0,2 mm bis 0,5 mm, aufweisen. Die entsprechenden Durchmesser können insbesondere (licht-)mikroskopisch bestimmt werden.
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Der Schmelzfaden sollte zudem einen Titer im Bereich von 50 bis 2.500 dtex, insbesondere 300 dtex bis 2.200 dtex, vorzugsweise 500 dtex bis 2.000 dtex, bevorzugt 1.000 dtex bis 1.800 dtex, aufweisen.
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Bei den erfindungsgemäß einsetzbaren Schmelzfäden handelt es sich insbesondere um einen fadenartigen Schmelzklebstoff. Derartige Schmelzfäden können beispielsweise von der Firma EMS-Chemie GmbH & Co. KG, Neumünster, Deutschland, bezogen werden. Als besonders vorteilhaft haben sich dabei Schmelzfädern mit der Bezeichnung Grilon® Typ KE und Typ K sowie vom Typ Multifilament erwiesen. Insbesondere können Schmelzfäden vom Typ Copolyester eingesetzt werden, insbesondere wie sie mit der Bezeichnung Grilon® Typ KE-60 erhältlich sind. Insbesondere können im Rahmen der vorliegenden Erfindung Schmelzfäden auf Basis von Copolyamid (CoPA) oder Copolyester (CoPES) eingesetzt werden. Hierbei handelt es sich beispielsweise auch um Schmelzfäden mit der Bezeichnung Grilon® Typ K-85 und Typ K110. Die letztgenannten Schmelzfäden können beispielsweise im Außenbereich eines Sitzmöbels (beispielsweise fernab der Sitz- und/oder Rückenfläche) eingesetzt werden.
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Das erfindungsgemäße Bespannungsmaterial, insbesondere die erste textile Deckschicht bzw. die zweite textile Deckschicht, können mindestens einen Faden bzw. ein Garn auf Basis einer Faserart, insbesondere Textilfasern, aufweisen. Insbesondere kann die Faserart natürliche Fasern, vorzugsweise Wollfasern oder Baumwollfasern (CO), bevorzugt Wollfasern, und/oder chemische Fasern, vorzugsweise synthetische Fasern, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe von Polyestern (PES); Polyolefinen, insbesondere Polyethylen (PE) und/oder Polypropylen (PP); Polyvinylchlorid (CLF); Polyvinylidenchlorid (CLF); Acetat (CA); Triacetat (CTA); Polyacryl (PAN), Polyamid (PA), insbesondere aromatischen, vorzugsweise flammfesten Polyamiden; Polyvinylalkohol (PVAL); Polyurethanen; Polyvinylestern; (Meth-)Acrylaten; Polymilchsäuren (PLA); sowie deren Mischungen, vorzugsweise Polyamid (PA), umfassen. Die vorgenannten Kurzzeichen für die Textilfasern entstammen der DIN 6001-4 (August 1991).
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Insbesondere kann in diesem Zusammenhang der Faden (Garn) auf Basis einer Faserart, insbesondere Textilfasern, einen Titer im Bereich von 50 bis 10.000 dtex, insbesondere 100 bis 5.000 dtex, vorzugsweise 200 bis 3.750 dtex, besonders bevorzugt 300 bis 900 dtex, aufweisen. Insbesondere kann der Anteil des Fadens (Garn) auf Basis einer Faserart, insbesondere Textilfasern, im Bereich von 1 Gew.-% bis 90 Gew.-%, insbesondere 2 Gew.-% bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 3 Gew.-% bis 70 Gew.-%, bevorzugt 5 Gew.-% bis 60 Gew.-%, besonders bevorzugt 10 Gew.-% bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Abstandstextil, liegen.
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Für weitergehende Einzelheiten zu dem Begriff der Textilfasern – synonym auch als textile Faserstoffe bezeichnet – kann beispielsweise verwiesen werden auf
Römpp Chemielexikon, Georg Thieme Verlag Stuttgart/New York, Band 6, 1999, Seiten 4477 bis 4479, Stichwort: "Textilfasern", dessen gesamter Offenbarungsgehalt einschließlich der dort genannten Literaturstellen hiermit durch Bezugnahme eingeschlossen ist. Insbesondere wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung der Begriff der Textilfasern als eine Sammelbezeichnung für sämtliche Fasern, die sich textil verarbeiten lassen, verstanden. Gemeinsam ist den Textilfasern eine im Vergleich zu ihrem Querschnitt große Länge sowie ausreichende Festigkeit und Biegsamkeit, wobei sich die Textilfaser nach Herkunft und stofflicher Beschaffenheit in verschiedene Gruppen einteilen lassen.
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Das erfindungsgemäße Bespannungsmaterial ist insbesondere gasdurchlässig, insbesondere luftdurchlässig, und/oder wasserdurchlässig bzw. wasserdampfdurchlässig ausgebildet.
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Zudem kann das erfindungsgemäße Bespannungsmaterial hydrophob und/oder oleophob, insbesondere hydrophob, ausgebildet sein. Somit kann das erfindungsgemäße Bespannungsmaterial wasser- und/oder schmutzabweisende Eigenschaften aufweisen. Die hydrophobe und/oder oleophobe Ausrüstung kann in nichtbeschränkender Weise durch entsprechende Imprägnierungen oder dergleichen erhalten werden. Die hydrophobe und/oder oleophobe Ausrüstung kann nach Herstellung des erfindungsgemäßen Bespannungsmaterials bzw. nach dessen Wärmeschrumpf aufgebracht werden. Die mit der hydrophoben und/oder oleophoben Ausrüstung einhergehenden Eigenschaften sind insbesondere für die Verwendung des erfindungsgemäßen Bespannungsmaterials im Pflegebereich, in Altersheimen, Krankenhäusern oder dergleichen von Interesse.
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Weiterhin kann das Abstandstextil nach der Erfindung ein Flächengewicht im Bereich von 50 g/m2 bis 15.000 g/m2 insbesondere 100 g/m2 bis 10.000 g/m2, vorzugsweise 150 g/m2 bis 5.000 g/m2, bevorzugt 200 g/m2 bis 1.000 g/m2, aufweisen.
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Insbesondere kann das wärmeschrumpfbare Abstandstextil nach der Erfindung eine Dicke im Bereich von 1 mm bis 250 mm, insbesondere 2 mm bis 200 mm, vorzugsweise 3 mm bis 150 mm, bevorzugt 5 mm bis 100 mm, besonders bevorzugt 10 mm bis 75 mm, aufweisen. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist unter der Dicke d bzw. Höhe des Abstandsmaterials insbesondere die Erstreckung des Abstandstextils vertikal zur Haupterstreckungsebene und somit vertikal zu den jeweiligen Deckschichten des Abstandstextils zu verstehen.
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Gemäß einer erfindungsgemäßen Ausführungsform kann die zweite textile Deckschicht zumindest abschnitts- und/oder bereichsweise eine größere Länge und/oder eine größere Breite (Tiefe) als die erste textile Deckschicht aufweisen. Insbesondere kann die zweite textile Deckschicht, bezogen auf die Haupterstreckungsebene, eine größere Fläche als die erste textile Deckschicht aufweisen. Insbesondere kann die zweite Deckschicht sich zumindest abschnitts- und/oder bereichsweise über die erste Deckschicht hinaus erstrecken. Insbesondere kann die zweite textile Deckschicht einen (freien) Rand bzw. Keder des Abstandstextils bilden. Gemäß dieser Ausführungsform kann die Unterschicht die Oberschicht sozusagen überlappen, so dass ein im Wesentlichen durch die Unterschicht gebildeter freier Rand vorliegt. Der Rand kann an beispielsweise von einem entsprechenden Rahmen aufgenommen werden, so dass die Unterschicht gewissermaßen als Fixierungsschicht fungiert, während die Oberschicht maßgeblich als Sitz- bzw. Polsterschicht fungiert. In diesem Zusammenhang kann es erfindungsgemäß gleichermaßen vorgesehen sein, dass das Ende bzw. der freie Rand der Unterschicht mit Schmelzfasern ausgerüstet ist. Dies führt zu einer verbesserten Fixierung des Bespannungsmaterials an einem Träger bzw. Rahmen.
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Zudem kann das Bespannungsmaterial mindestens eine weitere textile Schicht, insbesondere mindestens ein weiteres textiles Flächenmaterial, aufweisen. In diesem Zusammenhang kann die weitere textile Schicht, insbesondere das weitere textile Flächenmaterial, auf der der Abstandsschicht abgewandten Seite der ersten textilen Deckschicht bzw. der zweiten textilen Deckschicht, vorzugsweise der ersten textilen Deckschicht, angeordnet sein. Dabei kann die weitere textile Schicht, insbesondere das weitere textile Flächenmaterial, als Gewebe, Gewirke, Gestricke, Gelege oder als Textilverbundstoff, insbesondere Vlies, vorzugsweise als Gewebe und/oder Gewirke, bevorzugt als Gewebe, ausgebildet sein. Zudem kann die weitere textile Schicht, insbesondere das weitere textile Flächenmaterial, als Dekortextil ausgebildet sein. Insbesondere kann die weitere textile Schicht, insbesondere das weitere textile Flächenmaterial, auf der ersten textilen Deckschicht bzw. der zweiten textilen Deckschicht aufkaschiert sein.
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Zudem kann das Abstandstextil, insbesondere die erste texile Deckschicht und/oder zweite textile Deckschicht, vorzugsweise die zweite textile Deckschicht, mindestens einen elastischen oder teilelastischen Faden, insbesondere in Form eines elastischen oder teilelastischen Kunststofffadens, vorzugsweise elastischen oder teilelastischen Polyesterfadens, und/oder insbesondere in Form von Elastomer- oder Gummifäden, aufweisen. Insbesondere kann der Gehalt an dem elastischen oder teilelastischen Faden im Bereich von 0,5 Gew.-% bis 25 Gew.-%, insbesondere 1 Gew.-% bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 2 Gew.-% bis 15 Gew.-%, bevorzugt 5 Gew.-% bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Abstandstextil, liegen. Erfindungsgemäß kann hierzu beispielsweise das Material Colorific Typ Q 373 eingesetzt werden. Der Einsatz von elastischen oder teilelastischen Fäden führt zu nochmals verbesserten Dehnerholungseigenschaften bzw. zu einem verbesserten Rückstellvermögen des erfindungsgemäßen Bespannungsmaterials.
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Im Allgemeinen kann das Bespannungsmaterial nach der Erfindung im nichtgeschrumpften Zustand, insbesondere die erste textile Deckschicht und/oder die zweite textile Deckschicht, eine Faserdichte in Schussrichtung bzw. in Kettrichtung von 1 bis 100 Fäden/cm, insbesondere 2 bis 50 Fäden/cm, vorzugsweise 3 bis 30 Fäden/cm, aufweisen.
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Das erfindungsgemäße Bespannungsmaterial kann, wie zuvor angeführt, wärmegeschrumpft sein.
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Demnach ist ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung – gemäß einem zweiten erfindungsgemäßen Aspekt – ein wärmegeschrumpftes textiles Bespannungsmaterial, insbesondere zur Verwendung in Sitzmöbeln und/oder als Bestandteil eines Sitzmöbels, umfassend mindestens ein wärmegeschrumpftes Abstandstextil,
wobei das Abstandstextil
- – eine erste textile Deckschicht (Oberschicht) und
- – eine zweite textile Deckschicht (Unterschicht) sowie
- – eine zwischen der ersten textilen Deckschicht und der zweiten textilen Deckschicht angeordnete, insbesondere der ersten textilen Deckschicht und/oder der zweiten textilen Deckschicht zugeordnete Abstandsschicht
aufweist,
wobei das wärmegeschrumpfte textile Bespannungsmaterial, insbesondere das wärmegeschrumpfte Abstandstextil, zumindest abschnitts- und/oder bereichsweise wärmegeschrumpft worden ist,
wobei die Abstandsschicht mindestens einen Polfaden, vorzugsweise eine Mehrzahl von Polfäden (Polgarnen), aufweist, wobei die erste textile Deckschicht und die zweite textile Deckschicht über die Abstandsschicht, insbesondere über die Polfäden der Abstandsschicht, miteinander verbunden sind und/oder aneinander fixiert sind,
wobei die erste Deckschicht mindestens einen Faden (Oberschichtfaden), vorzugsweise eine Mehrzahl von Fäden, und die zweite Deckschicht mindestens einen Faden (Unterschichtfaden), vorzugsweise eine Mehrzahl von Fäden, aufweist und
wobei die erste Deckschicht und/oder die zweite Deckschicht, vorzugsweise die zweite Deckschicht, mindestens ein wärmegeschrumpftes Kunststoffgarn aufweist bzw. aufweisen und/oder wobei die Fäden der ersten Deckschicht und/oder die Fäden der zweiten Deckschicht, insbesondere die Fäden der zweiten Deckschicht, zumindest teilweise als wärmegeschrumpftes Kunststoffgarn ausgebildet sind oder ein wärmegeschrumpftes Kunststoffgarn umfassen.
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Bei dem wärmegeschrumpften textile Bespannungsmaterial können somit die erste Deckschicht und/oder die zweite Deckschicht, vorzugsweise die zweite Deckschicht, wärmgeschrumpft sein.
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Insbesondere kann das wärmegeschrumpfte Bespannungsmaterial aus dem zuvor beschriebenen nichtgeschrumpften bzw. wärmeschrumpfbaren Bespannungsmaterial nach der Erfindung hergestellt sein, wobei diesbezüglich insbesondere eine Schrumpf- bzw. Wärmebehandlung durchgeführt worden ist, welche in Bezug auf das zu schrumpfende Bespannungsmaterial bzw. Abstandstextil bereichs- bzw. abschnittsweise oder aber vollflächig durchgeführt werden kann.
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Das wärmegeschrumpfte Bespannungsmaterial kann dabei um 1% bis 70%, insbesondere 2% bis 60%, vorzugsweise 3% bis 50%, bevorzugt 4% bis 40%, besonders bevorzugt 5% bis 30%, ganz besonders bevorzugt 5% bis 25%, bezogen auf die Dicke d im nichtgeschrumpften Zustand, geschrumpft sein.
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Insbesondere kann die Dicke d' des wärmegeschrumpften Abstandstextils geringer sein als die Dicke d des wärmeschrumpfbaren Abstandstextils, insbesondere wie zuvor definiert, insbesondere wobei die Dicke d' 10% bis 99%, insbesondere 15% bis 95%, vorzugsweise 20% bis 90%, bevorzugt 30% bis 80%, besonders bevorzugt 40% bis 70%, der Dicke d entspricht. Insbesondere kann es im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch vorgesehen sein, dass die Dicke d' des wärmegeschrumpften Abstandstextils in den wärmegeschrumpften Abschnitten und/oder Bereichen geringer ist als die Dicke d in den nichtwärmegeschrumpften Abschnitten bzw. Bereichen des wärmegeschrumpften Abstandstextils. In diesem Zusammenhang kann die Dicke d' 10% bis 99,5%, insbesondere 20% bis 99%, vorzugsweise 30% bis 95%, bevorzugt 40% bis 90%, besonders bevorzugt 50% bis 85%, der Dicke d in den nichtgeschrumpften Bereichen bzw. Abschnitten des Abstandstextils entsprechen.
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Insbesondere kann das wärmegeschrumpfte Abstandstextil um 1% bis 50%, insbesondere 2% bis 40%, vorzugsweise 3% bis 30%, bevorzugt 4% bis 20%, besonders bevorzugt 5% bis 15%, ganz besonders bevorzugt 5% bis 10%, bezogen auf die Länge und/oder Breite im nichtgeschrumpften Zustand, geschrumpft sein.
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Insbesondere kann die Abstandsschicht zudem mindestens einen wärmegeschrumpften Polfaden aufweisen. Auf dieser Basis kann zudem ein vorgegebener Wärmeschrumpf in der Abstandsschicht des Bespannungsmaterials eingestellt sein.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann es insbesondere vorgesehen sein, dass das wärmegeschrumpfte Abstands- bzw. Bespannungstextil, insbesondere bei einem abschnitts- bzw. bereichsweisen Wärmeschrumpf des Abstandstextils, in der Haupterstreckungsebene des wärmegeschrumpften Abstandstextils Vertiefungen bzw. Einbuchtungen bzw. dickenreduzierte (verjüngte) Abschnitte bzw. Bereiche aufweist. Dabei können die Vertiefungen bzw. Einbuchtungen bzw. die dickenreduzierten (verjüngten) Abschnitte bzw. Bereiche durch einen insbesondere abschnitts- bzw. bereichsweisen (Wärme-)Schrumpf hervorgerufen sein.
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Die Vertiefungen und/oder Einbuchtungen und/oder dickenreduzierte (verjüngte) Abschnitte und/oder Bereiche können insbesondere einseitig in dem Bespannungsmaterial A' und/oder in nur einer textilen Deckschicht (2, 3), insbesondere in der ersten textilen Deckschicht (2), ausgebildet sein. In diesem Zusammenhang kann die nicht mit den Vertiefungen bzw. Einbuchtungen bzw. dickenreduzierten (verjüngten) Abschnitten bzw. Bereichen ausgerüstete textile Deckschicht, insbesondere die zweite textile Deckschicht, auch nach durchgeführten Wärmeschrumpf eine zumindest im Wesentlichen unveränderte Oberflächenform aufweisen.
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In diesem Zusammenhang kann die nicht mit den Vertiefungen bzw. Einbuchtungen bzw. dickenreduzierten (verjüngten) Abschnitten bzw. Bereichen ausgerüstete textile Deckschicht, insbesondere die zweite textile Deckschicht, mindestens einen insbesondere stabilisierenden Füllfaden, insbesondere Füllkettfaden und/oder Füllschussfaden, vorzugsweise Füllkettfaden, aufweisen, vorzugsweise wie zuvor für das wärmeschrumpfbare Abstands- bzw. Bespannungstextil definiert. Der insbesondere stabilisierende Füllfaden führt zu einer Stabilisierung bzw. zusätzlichen ”Straffung” der damit ausgerüsteten textilen Deckschicht, so dass diese infolge des Wärmeschrumpfs mit der einhergehenden Dickenverringerung sozusagen nicht eingebeult wird und insbesondere ihre plane Oberflächenform beibehält. Wie zuvor für das nichtgeschrumpfte Bespannungsmaterial angeführt, kann der stabilisierende Füllfaden einen größeren der (Faser-)Durchmesser, insbesondere mittleren Fadendurchmesser, und/oder eine größere Spannung, insbesondere Kett- und/oder Schussspannung, vorzugsweise Kettspannung, als die übrigen Fäden bzw. Garne des Bespannungsmaterials aufweisen.
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Insbesondere kann das wärmegeschrumpfte Abstandstextil eine von einer ebenen Ausbildung abweichende Geometrie, wie Biegungen, Krümmungen oder dergleichen, aufweisen.
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Was zudem das wärmegeschrumpfte Kunststoffgarn, insbesondere das wärmegeschrumpfte Kunststoffgarn in der ersten und/oder zweiten Deckschicht, anbelangt, so kann das wärmegeschrumpfte Kunststoffgarn einen Durchmesser im Bereich von 0,05 mm bis 3,5 mm, insbesondere 0,1 mm bis 3 mm, vorzugsweise 0,15 mm bis 2,5 mm, bevorzugt 0,2 mm bis 2 mm, besonders bevorzugt 0,3 mm bis 1 mm, aufweisen. Zudem kann der Durchmesser des wärmegeschrumpften Kunststoffgarns um einen Faktor 1,05 bis 3, insbesondere um einen Faktor 1,1 bis 2,5, vorzugsweise um einen Faktor 1,3 bis 2,2, bevorzugt um einen Faktor 1,5 bis 2, erhöht bzw. vergrößert sein, bezogen auf den Durchmesser des wärmeschrumpfbaren Kunststoffgarns im nichtgeschrumpften Zustand. Zudem kann das wärmegeschrumpfte Kunststoffgarn elastisch ausgebildet sein.
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Was den gegebenenfalls vorhandenen wärmegeschrumpften Polfaden in dem wärmegeschrumpften Abstandstextil anbelangt, so kann dieser einen Durchmesser im Bereich von 0,1 mm bis 4 mm, insbesondere 0,15 mm bis 3 mm, vorzugsweise 0,2 mm bis 2,5 mm, bevorzugt 0,3 mm bis 2 mm, besonders bevorzugt 0,4 mm bis 1 mm, aufweisen. Insbesondere kann der Durchmesser des wärmegeschrumpften Polfadens um einen Faktor 1,05 bis 3, insbesondere um einen Faktor 1,1 bis 2,5, vorzugsweise um einen Faktor 1,3 bis 2,2, bevorzugt um einen Faktor 1,5 bis 2, erhöht bzw. vergrößert sein, bezogen auf den Durchmesser des wärmeschrumpfbaren Polfadens im nichtgeschrumpften Zustand. Zudem kann der wärmegeschrumpfte Polfaden elastisch ausgebildet sein, was zu entsprechenden Materialeigenschaften führt. Durch die Zunahme des Faserdurchmessers erhält das geschrumpfte Material zusätzlich verbesserte Kompressionseigenschaften bzw. eine größere Druckelastizität.
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Weiterhin kann das wärmegeschrumpfte Abstandstextil mindestens einen vorzugsweise verklebten bzw. vorzugsweise mit anderen Fäden zum Haften gebrachten Schmelzfaden aufweisen.
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Was das wärmegeschrumpfte Bespannungsmaterial nach der Erfindung weiterhin anbelangt, so kann es erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass das wärmegeschrumpfte Kunststoffgarn und/oder die Polfäden, insbesondere die wärmegeschrumpften Polfäden, zumindest teilweise an mindestens einem Schmelzfaden fixiert und/oder zum Haften gebracht sind. Insbesondere können die übrigen Fäden des wärmegeschrumpften Abstandstextil, insbesondere der ersten textilen Deckschicht bzw. der zweiten textilen Deckschicht, an mindestens einem Schmelzfaden fixiert und/oder zum Haften gebracht sein.
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Zudem kann es vorgesehen sein, dass auch die übrigen Fäden bzw. die von dem wärmegeschrumpften Kunststoffgarn und/oder den Polfäden verschiedenen Fäden bzw. Garne des wärmegeschrumpften Abstandstextil, insbesondere der ersten textilen Deckschicht bzw. der zweiten textilen Deckschicht, an den Schmelzfäden fixiert bzw. zum Haften gebracht sind. Hieraus resultiert ein besonders stabiler Faserverbund in dem wärmegeschrumpften Abstandstextil, was auch dazu führt, dass die geschrumpften Bereiche im Bespannungsmaterial dauerhaft bestehen bleiben.
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In diesem Zusammenhang weist das wärmgeschrumpfte Abstandstextil bzw. Bespannungsmaterial auch einen hohen Schiebewiderstand, insbesondere Nahtschiebewiderstand, auf. Insbesondere weist das wärmegeschrumpfte Abstandstextil jeweils bezogen auf die Kettrichtung oder Schussrichtung und gemäß DIN 53868, von mindestens 50 N, insbesondere mindestens 100 N, vorzugsweise mindestens 150 N, bevorzugt mindestens 200 N, besonders bevorzugt mindestens 300 N, auf.
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Insbesondere kann das wärmegeschrumpfte Abstandstextil eine Zugfestigkeit, insbesondere jeweils bezogen auf die Kettrichtung und/oder Schussrichtung und gemäß EN ISO 13934-1, von mindestens 300 N, insbesondere mindestens 400 N, vorzugsweise mindestens 600 N, bevorzugt mindestens 800 N, aufweisen. Zudem kann das wärmegeschrumpfte Abstandstextil eine Weiterreißfestigkeit, insbesondere bezogen auf die Schussrichtung und gemäß EN ISO 13937-3, von mindestens 30 N, insbesondere mindestens 40 N, vorzugsweise mindestens 60 N, bevorzugt mindestens 80 N, aufweisen.
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Was den (Wärme-)Schrumpf des wärmegeschrumpften Bespannungstextils nach der Erfindung anbelangt, so kann dieser in großen Bereichen variieren und durch Auswahl der eingesetzten Materialien sowie der Parameter des Schrumpfungsprozesses individuell eingestellt werden. Im allgemeinen ist es jedoch vorgesehen, daß das wärmegeschrumpfte Abstandstextil nach der Erfindung um 1% bis 50%, insbesondere 2% bis 40%, vorzugsweise 3% bis 30%, bevorzugt 4% bis 20%, besonders bevorzugt 5% bis 15%, ganz besonders bevorzugt 5% bis 10%, bezogen auf die Länge und/oder Breite im nichtgeschrumpften Zustand – also bezogen auf das nichtgeschrumpfte textile Bespannungsmaterial nach der Erfindung – geschrumpft ist.
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Durch die individuelle Einstellung des (Wärme-)Schrumpfs können insgesamt eine Vielzahl an unterschiedlich ausgebildeten erfindungsgemäßen textilen Flächenmaterialien realisiert werden, deren Produkteigenschaften für das jeweilige Anwendungsgebiet bzw. Einsatzgebiet optimiert bzw. maßgeschneidert sind. So kann z. B. ein hoher Schrumpf eingestellt werden, wenn das erfindungsgemäße textile Flächenmaterial auf einen Träger mit starker Formgebung bespannt werden soll.
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Was das erfindungsgemäße Bespannungsmaterial mit Wärmeschrumpfeigenschaften bzw. das wärmegeschrumpfte Bespannungsmaterial nach der Erfindung zusammenfassend anbelangt, so besteht eine erfindungsgemäße Idee darin, dass zusätzlich zu einem gegebenenfalls vorgesehenen Einsatz eines Schrumpffadens in mindestens einer textilen Deckschicht (insbesondere in Kette bzw. Schuss bei Ausbildung der Deckschichten als Gewebe) gegebenenfalls auch mindestens ein Polfaden als Schrumpffaden ausgebildet sein kann. Wie zuvor angeführt, kann der Schrumpffaden dabei aus Monofil, Multifilament oder Memorydraht sowie aus unterschiedlichen Materialien, wie Polyester, Nylon oder Stahldrahtlegierungen, bestehen bzw. auf dieser Basis ausgebildet sein. In diesem Zusammenhang kann der Schrumpffaden farblos oder in verschiedenen Farben vorliegen, um beispielsweise zusätzlich an der Oberfläche ein sogenanntes Jaquardmuster oder dergleichen zu erzeugen. Beispielsweise können diverse optische Motive in der Oberfläche realisiert werden. Speziell beim Einsatz von sogenannten Memorydrähten für den Schrumpfprozess kann dieser gesteuert werden, indem durch einen Stromfluss eine Erwärmung vorgenommen wird, wobei der Schrumpfprozess nach Beendigung des Stromflusses bzw. nach Abkühlung wieder ausgeglichen bzw. rückgängig gemacht werden kann.
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Erfindungsgemäß ist es, wie zuvor angeführt, auch möglich, dass über die Fläche des Bespannungsmaterial verteilt Schrumpffäden mit unterschiedlichen Schrumpfcharakteristiken eingearbeitet bzw. verarbeitet werden, so dass auch auf dieser Basis bedingt durch den unterschiedlichen Schrumpfeffekt bei Erwärmung unterschiedliche Geometrien bzw. Formgebungen realisiert werden können.
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Auf diese Weise können auch aufwendige und abfallintensive Zuschnitte vermieden werden, da ein individuell angepasstes Abstandstextil auf Basis einer differenzierten Schrumpfung bereitgestellt werden kann. In diesem Zusammenhang ist es durch den gezielten Einsatz und Abstimmung spezieller Bindungen und Materialien auch möglich, dass speziell in der Abstandsschicht der Schrumpf nicht symmetrisch auftritt. Beispielsweise kann es vorgesehen sein, dass nur ein einseitiger Schrumpf im Bereich einer Deckschicht auftritt, so dass auf dieser Basis auch Biegungen und Krümmungen in Bezug auf das Abstandstextil insgesamt eingebracht werden können.
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Wie zuvor angeführt, verhindert insbesondere der erfindungsgemäß gegebenenfalls vorgesehene Einsatz von Schmelzfäden, dass sich der Wärmeschrumpf im erfindungsgemäßen Bespannungsmaterial wieder ausgleicht. In diesem Zusammenhang ist es im Rahmen der vorliegenden Erfindung nämlich in völlig überraschender Weise gelungen, die eingesetzten Schrumpffäden, welche beispielsweise auf Basis von Schrumpfmonofilen eingesetzt werden, zu fixieren, obwohl diese aufgrund ihrer glatten Oberflächenstruktur eine mitunter unzureichende Schiebefestigkeit aufweisen, so dass ein unerwünschter Ausgleich eines Schrumpfs durch Verrutschen bzw. Verschieben der Fasern in dem Abstandstextil entgegengewirkt wird. Zudem dienen die Schmelzfäden auch zur Verfestigung des Abstandstextils insbesondere in dessen Randbereichen, was eine einfache Fixierung an Trägern bzw. Rahmen oder dergleichen ermöglicht.
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Was den des wärmegeschrumpften Bespannungstextils nach der Erfindung weiterhin anbelangt, so kann dieser vollständig oder aber unvollständig sein. Mit anderen Worten kann das wärmegeschrumpfte Bespannungsmaterial derart ausgebildet sein, dass das wärmegeschrumpfte Kunststoffgarn vollständig oder aber unvollständig bzw. nur teilweise geschrumpft vorliegt. Insbesondere kann der (Wärme)Schrumpf des wärmegeschrumpften Kunststoffgarns 10% bis 100%, insbesondere 20% bis 99,5%, vorzugsweise 30% bis 99%, bevorzugt 40% bis 98%, besonders bevorzugt 45% bis 95%, ganz besonders bevorzugt 50% bis 90%, des maximalen (Wärme-)Schrumpfs (Endschrumpfs) des wärmegeschrumpften bzw. wärmeschrumpfbaren Kunststoffgarns betragen, bezogen auf das wärmegeschrumpfte bzw. wärmeschrumpfbare Kunststoffgarn. Im Falle eines unvollständigen (Wärme-)Schrumpfs kann somit mindestens ein erneuter bzw. nachfolgender (Wärme-)Schrumpf in Bezug auf das wärmegeschrumpfte Bespannungstextil durchgeführt werden.
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Das Bespannungsmaterial nach der Erfindung, welches ein Abstandstextil mit Wärmeschrumpfeigenschaften aufweist, wie zuvor definiert, kann zur Erzeugung bzw. Herstellung eines wärmegeschrumpften Bespannungsmaterials nach der Erfindung, wie zuvor definiert, verwendet werden.
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Hierzu kann zum Erhalt des wärmegeschrumpften Bespannungsmaterials nach der Erfindung das wärmeschrumpfbare Bespannungsmaterial nach der Erfindung durch Wärmebehandlung wärmegeschrumpft werden.
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Das wärmegeschrumpfte Bespannungsmaterial, wie zuvor definiert, kann durch ein verfahren zu seiner Herstellung bereitgestellt werden, wobei in diesem Zusammenhang ein wärmeschrumpfbares Bespannungsmaterial, wie zuvor definiert, mittels Wärmebehandlung geschrumpft wird. Diesbezüglich kann auf die obigen Ausführungen verwiesen werden.
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Was die Herstellung des Bespannungsmaterials nach der Erfindung mit Wärmeschrumpfeigenschaften als solches anbelangt, so ist diese dem Fachmann an sich wohlbekannt, so dass es diesbezüglich keiner weiterführenden Ausführungen bedarf. Die diesbezügliche Wärme- bzw. Schrumpfbehandlung wird hinsichtlich der Schrumpfbedingungen in Bezug auf die Temperatur und Zeitdauer insbesondere derart ausgewählt, dass der gewünschte Schrumpft des Abstandstextils erhalten wird. Der Fachmann ist dabei jederzeit in der Lage, die entsprechenden Schrumpfbedingungen, beispielsweise der Schrumpftemperatur und der Schrumpfdauer, in Abhängigkeit von dem gewünschten Schrumpf sowie des zu schrumpfenden Materials auszuwählen.
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Insbesondere kann das erfindungsgemäße Bespannungsmaterial, welches beispielsweise in Form eines Abstandsgewirkes vorliegt, auf einer Doppelraschelmaschine hergestellt werden.
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Was die Herstellung des wärmegeschrumpften Abstandstextils anbelangt, so kann es im Rahmen der vorliegenden Erfindung beispielsweise vorgesehen sein, dass das als Ausgangsmaterial dienende erfindungsgemäße Bespannungsmaterial mit Wärmeschrumpfeigenschaften zumindest abschnitts- bzw. bereichsweise, vorzugsweise zumindest im Wesentlichen vollflächig, zunächst auf eine Temperatur oberhalb des Erweichungs- oder Schmelzpunkts des gegebenenfalls vorhandenen Schmelzfadens und unterhalb der Wärmeschrumpftemperatur der wärmeschrumpfbaren Polfäden bzw. des wärmeschrumpfbaren Kunststoffgarns und anschließend zumindest abschnitts- bzw. bereichsweise, vorzugsweise zumindest im Wesentlichen vollflächig, auf eine Temperatur oberhalb der Wärmeschrumpftemperatur der wärmeschrumpfbaren Fäden bzw. Garne erwärmt wird. Diesbezüglich kann sich ein Abkühlen des so erhaltenen, zumindest abschnitts- bzw. bereichsweise wärmegeschrumpften Abstandstextils anschließen. Im Ergebnis resultiert auf dieser Basis ein formstabiles wärmegeschrumpftes Abstandstextil mit einer entsprechenden dreidimensionalen Formgebung bzw. Geometrie.
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Das erfindungsgemäße Bespannungsmaterials, welches ein Abstandstextil mit Wärmeschrumpfeigenschaften aufweist, wie zuvor definiert, bzw. das wärmegeschrumpfte Bespannungsmaterial, wie gleichermaßen zuvor definiert, kann im Bereich der Möbelindustrie, Automobilindustrie und dergleichen verwendet werden. Beispielsweise eignet sich das erfindungsgemäße Bespannungsmaterial zur Herstellung bzw. Verwendung als Bespannungen von Trägerstrukturen bzw. -rahmen oder dergleichen, insbesondere für den Bereich der Sitzmöbel.
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In diesem Zusammenhang kann das Bespannungsmaterial, welches ein Abstandstextil mit Wärmeschrumpfeigenschaften aufweist, wie zuvor definiert, bzw. das wärmegeschrumpfte Bespannungsmaterial, wie zuvor definiert, zur Herstellung von Möbelelementen, insbesondere Sitzmöbeln bzw. Sitzmöbelelementen, vorzugsweise Rückenlehnen bzw. Sitzelementen, und dergleichen verwendet werden.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist der Begriff ”Sitzmöbel” dabei sehr breit zu verstehen: So betrifft der Begriff ”Sitzmöbel” Sitzgelegenheiten bzw. Sitzelemente aller Art, wie beispielsweise und in nicht beschränkender Weise Stühle, Liegestühle, Liegen, Sessel, Sofas, Bänke, Couchgarnituren, Hocker und dergleichen. Insbesondere kann das Sitzmöbel dergestalt sein, dass es das erfindungsgemäße Bespannungsmaterial mit Wärmeschrumpfeigenschaften bzw. das wärmegeschrumpfte Bespannungsmaterial nach der Erfindung aufweist.
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Die erfindungsgemäßen Möbelelemente, insbesondere Sitzmöbelelemente, vorzugsweise Rückenlehnen und/oder Sitzelemente, und dergleichen, können mit einem Verfahren zu deren Herstellung bereitgestellt werden, wobei das erfindungsgemäße Bespannungsmaterial, welches ein Abstandstextil mit Wärmeschrumpfeigenschaften aufweist, wie zuvor definiert, auf bzw. an einen Träger, Rahmen oder dergleichen, aufgebracht bzw. hieran befestigt wird und nachfolgend das Abstandstextil mit Wärmeschrumpfeigenschaften nach der Erfindung zumindest abschnitts- bzw. bereichsweise wärmegeschrumpft wird, so dass eine Vertiefungen bzw. Einbuchtungen bzw. dickenreduzierte (verjüngte) Abschnitte bzw. Bereiche aufweisende Bespannung des Trägers und/oder eine zumindest im Wesentlichen faltenfreie bzw. vorzugsweise unter Eigenspannung stehende, insbesondere reversibel dehnfähige Bespannung des Trägers mit dem wärmegeschrumpften Bespannungsmaterial nach der Erfindung, wie zuvor definiert, resultiert.
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Dabei kann insbesondere derart vorgegangen werden, dass der Wärmeschrumpf nicht vollständig (d. h. nicht bis zum maximalen Wärmeschrumpf (Endschrumpf) des wärmeschrumpfbaren Kunststoffgarns) durchgeführt wird. Auf diese Weise besteht die Möglichkeit der Durchführung einer nachträglichen Schrumpfbehandlung, beispielsweise um ein durch Alterungsprozesse bzw. durch Beanspruchung des Materials bedingtes Nachlassen der (Material-)Spannung entgegenzuwirken. Dabei sollte die erneute Schrumpfbehandlung bei höheren Schrumpftemperaturen als die erste bzw. die vorangehenden Schrumpfbehandlung(en) durchgeführt werden. Auf diese Weise kann das erfindungsgemäße Bespannungsmaterial sozusagen regeneriert werden, was auch die Langlebigkeit damit hergestellter Möbel vergrößert. Die Schrumpfbehandlung kann im Allgemeinen mittels Heißluft-, Infrarotbehandlung oder dergleichen erfolgen.
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Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung – gemäß einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung – Möbelelemente, insbesondere Sitzmöbel bzw. Sitzmöbelelemente, vorzugsweise Rückenlehnen bzw. Sitzteile, und dergleichen, welche mindestens ein Bespannungsmaterial mit einem Abstandstextil mit Wärmeschrumpfeigenschaften aufweisen, wie zuvor definiert, bzw. welche mindestens ein wärmegeschrumpftes Bespannungsmaterial nach der Erfindung, wie zuvor definiert, aufweisen.
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Das wärmeschrumpfbare bzw. wärmegeschrumpfte Bespannungsmaterial nach der Erfindung kann zudem zur Herstellung von dekorativen Elementen, Hohlraumkanälen, Automobilzubehör, Schallschutzelementen und Komponenten für den textilen Leichtbau verwendet werden. Hierzu kann das erfindungsgemäße Material in einem Rahmen oder dergleichen eingespannt werden bzw. mit einem Trägermaterial, wie einem Plastverbund, verbunden bzw. vergossen werden.
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Folglich betrifft die vorliegenden Erfindung auch dekorative Elementen, Hohlraumkanäle, Automobilzubehör, Schallschutzelemente und Komponenten für den textilen Leichtbau, welche mindestens ein Bespannungsmaterial mit einem Abstandstextil mit Wärmeschrumpfeigenschaften aufweisen, wie zuvor definiert, bzw. welche mindestens ein wärmegeschrumpftes Bespannungsmaterial nach der Erfindung, wie zuvor definiert, aufweisen.
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Insgesamt wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine Bespannungsmaterial mit Wärmeschrumpfeigenschaften bereitgestellt, welches bei dessen Anwendung insbesondere in Sitzmöbeln im Vergleich zu zweidimensional ausgebildeten textilen Flächenmaterialien einen deutlich höheren Sitzkomfort gewährleistet und dabei ohne aufwendige Konfektions- bzw. Zuschneidearbeit einfach und kostengünstig hergestellt und verarbeitet werden kann, wobei zudem noch der ästhetische Eindruck verbessert ist.
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Weitere vorteilhafte Eigenschaften, Aspekte und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen. Es zeigt:
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1A eine schematische Querschnittsdarstellung eines erfindungsgemäßen textilen Bespannungsmaterials gemäß einer erfindungsgemäßen Ausführungsform;
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1B eine schematische Querschnittsdarstellung des erfindungsgemäßen Bespannungsmaterials gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform;
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2A eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Bespannungsmaterials im Querschnitt mit dem zugrundeliegenden Garn- bzw. Fadenverlauf, wonach die untere Deckschicht zudem Schrumpfschussfäden auf Basis eines wärmeschrumpfbaren Kunststoffgarns aufweist;
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2B eine weitere schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Bespannungsmaterials im Querschnitt mit dem diesbezüglichen Faden- bzw. Garnverlauf, wobei die erste bzw. zweite Deckschicht Schrumpfkettfäden sowie zudem als Schussfaden angeordnete Schmelzfäden aufweist;
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2C eine schematische Querschnittsdarstellung des erfindungsgemäßen Bespannungsmaterials gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform, wonach der Randbereich der zweiten textilen Deckschicht mit Schmelzfäden ausgerüstet ist und wobei darüber hinaus die erste textile Deckschicht und die zweite textile Deckschicht mit Schussfäden und die zweite textile Deckschicht zudem auch mit Kettfäden auf Basis eines wärmeschrumpfbaren Kunststoffgarns ausgerüstet sind;
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3 eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform des Bespannungsmaterials nach der Erfindung, wonach der Polfaden mit einem definierten Lege- bzw. Kreuzungswinkel in der Abstandsschicht angeordnet ist;
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4 eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform des Bespannungsmaterials, wonach der Polfaden über mehrere Schussfäden der zweiten textilen Deckschicht verlaufend angeordnet ist;
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5 eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform des Bespannungsmaterials nach der Erfindung mit voneinander verschiedenen Polfäden mit jeweils spezieller Anordnung in dem Bespannungsmaterial;
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6 eine wiederum weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bespannungsmaterials nach der Erfindung, wonach die erste Deckschicht und die zweite Deckschicht neben Schmelzfäden zudem zusätzliche bzw. stabilisierende Füllfäden aufweist;
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7A eine schematische Querschnittsdarstellung eines erfindungsgemäßen wärmegeschrumpften Bespannungsmaterials mit einem abschnittsweisen (Wärme-)Schrumpf;
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7B eine weitere schematische Querschnittsdarstellung eines erfindungsgemäßen wärmegeschrumpften Bespannungsmaterials gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform, wonach das wärmegeschrumpfte Bespannungsmaterial voneinander verschiedene Polfäden mit unterschiedlichen Wärmeschrumpfeigenschaften aufweist;
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8 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Möbels bzw. Möbelelements in Form eines Sitzmöbels, welches das erfindungsgemäße wärmegeschrumpfte Bespannungsmaterial aufweist.
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1A zeigt eine erfindungsgemäße Ausführungsform des Bespannungsmaterials A nach der Erfindung, welches ein wärmeschrumpfbares Abstandstextil 1 aufweist. Das wärmeeschrumpfbare Abstandstextil 1 weist eine erste textile Deckschicht 2, eine zweite textile Deckschicht 3 sowie eine Abstandsschicht 4 auf. Das Abstandstextil 1 weist zudem Polfäden 5 auf, welche die erste textile Deckschicht 2 und die zweite textile Deckschicht 3 miteinander verbinden.
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1B zeigt zudem, dass die erste textile Deckschicht 2 und die zweite textile Deckschicht 3 des erfindungsgemäßen Bespannungsmaterials A jeweils zusätzlich mit einem Schmelzfaden 6, 6' ausgerüstet sind.
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In 1A und 1B sind die textilen Deckschichten 2, 3 aus Gründen der Übersichtlichkeit vereinfacht dargestellt. Insbesondere kann es erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die dargestellten Polfäden 5 um die entsprechenden Fäden der textilen Deckschichten 2, 3, insbesondere Schussfäden, umgelenkt werden, wie in den nachfolgenden Figuren veranschaulicht.
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2A zeigt beispielhaft die Faden- bzw. Garnanordnung mit dem Verlauf der Fäden bzw. Garne in dem erfindungsgemäßen Bespannungsmaterial A. Das Bespannungsmaterial A gemäß dieser Ausführungsform weist gleichermaßen ein textiles Abstandsmaterial 1 mit einer ersten textilen Deckschicht 2 und einer zweiten textilen Deckschicht 3 sowie einer dazwischen angeordneten Abstandsschicht 4 auf. 2A zeigt den Verlauf der Bindekettfäden 7 bzw. 7' sowie der Schussfäden 8 bzw. 8' in der erste textilen Deckschicht 2 bzw. der zweiten textilen Deckschicht 3. 2A zeigt zudem die Anordnung der Polfäden 5 und des wärmeschrumpfbaren Garns in der zweiten textilen Deckschicht 3 in Form von Schussfäden (schraffierte Darstellung) sowie in Form von Bindekettfäden (unterbrochene Liniendarstellung). Gemäß dieser Ausführungsform weist das Bespannungsmaterial zudem einen Schmelzfaden 6 in der ersten textilen Deckschicht 2 und einem Schmelzfaden 6' in der zweiten textilen Deckschicht 3 auf. 2A zeigt zudem den alternierenden Verlauf des Polfadens 5 zwischen den jeweiligen textilen Deckschichten 2, 3.
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2B zeigt eine weitere schematische Anordnung der dem erfindungsgemäßen Bespannungsmaterial A zugrundeliegenden Fäden bzw. Garne in dem wärmeschrumpfbaren Abstandstextil 1 mit der ersten textilen Deckschicht 2 und der zweiten textilen Deckschicht 3 sowie der Abstandsschicht 4 mit den Polfäden 5. Die erste textile Deckschicht weist dabei Bindekettfäden 7 sowie Schussfäden 8 und als Schussfaden angeordnete Schmelzfäden 6 auf. Die zweite textile Deckschicht 3 weist gleichermaßen Bindekettfäden 7' und Schussfäden 8' sowie als Schüsse angeordnete Schmelzfäden 6' auf. 2B zeigt auch die Anordnung des wärmegeschrumpften Garns in der zweiten textilen Deckschicht 3 in Form von Schussfäden (schraffierte Darstellung) sowie in Form von Bindekettfäden (unterbrochene Liniendarstellung).
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2C zeigt weiterhin eine erfindungsgemäße Ausführungsform, wonach die zweite textile Deckschicht 3 die erste textile Deckschicht 2 randseitig überlappt und einen Rand bzw. Keder des Bespannungsmaterials A ausbildet. Die Schussfäden im Randbereich des zweiten textilen Flächenmaterials 3 sind dabei in Form von Schmelzfäden 6' ausgebildet. Die im zentralen Bereich der zweiten textilen Deckschicht 3 angeordneten Schussfäden 8' sind dabei in Form eines wärmeschrumpfbaren Kunststoffgarns (schraffierte Darstellung) ausgebildet. Die zweite textile Deckschicht 3 weist zudem wärmeschrumpfbare Kettfäden auf (unterbrochene Liniendarstellung). Zur Stabilisierung des Materials verläuft ein Teil der Bindekettfäden 7 von dem Randbereich der zweiten textilen Deckschicht 3 zu der ersten textilen Deckschicht 2. Was zudem den Polfaden 5 anbelangt, so verläuft dieser in dem Randbereich der zweiten textilen Deckschicht 3 zwischen den jeweiligen Schussfäden. In dem zentralen Bereich des erfindungsgemäßen Bespannungsmaterials verläuft der Polfaden 5 zur Ausbildung der Abstandsschicht 4 alternierend zwischen der ersten textilen Deckschicht 2 und der zweiten textilen Deckschicht 3.
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3 zeigt weiterhin eine erfindungsgemäße Ausführungsform, wonach das erfindungsgemäße Bespannungsmaterial A bzw. das diesbezügliche Abstandstextil 1 mit einem Polfaden 5 ausgebildet ist, welcher abschnittsweise mit einem Lege- bzw. Kreuzungswinkel < 90° durch die Abstandsschicht 4 verläuft. Zudem läuft der Polfaden 5 abschnittsweise alternierend parallel durch die Abstandsschicht 4 zur weiterführenden Verbindung der ersten textilen Deckschicht 2 mit der zweiten textilen Deckschicht 3 mit den jeweiligen Fäden 7, 8 bzw. 7', 8'. Zudem weisen die Deckschichten 2, 3 jeweils einen Schmelzfaden 6 bzw. 6' auf. 3 zeigt auch die Anordnung des wärmeschrumpfbaren Garns in der zweiten textilen Deckschicht 3 in Form von Schussfäden (schraffierte Darstellung) sowie in Form von Bindekettfäden (unterbrochene Liniendarstellung).
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4 zeigt eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform, wonach in Bezug auf das erfindungsgemäße Bespannungsmaterial A der Polfaden 5 des Abstandstextils 1 über eine Mehrzahl an Schussfäden 8' der zweiten textilen Deckschicht 3 verlaufend angeordnet ist. Abschnittsweise verläuft der Polfaden 5 zudem alternierend bzw. gegenläufig parallel zu Zwecken der Verbindung der ersten textilen Deckschicht 2 mit der zweiten textilen Deckschicht 3 über die Abstandsschicht 4. Zudem ist die Anordnung der Kettfäden 7 bzw. 7' und der Schussfäden 8 bzw. 8' in der ersten textilen Deckschicht 2 bzw. der zweiten textilen Deckschicht 3 sowie die Anordnung des wärmeschrumpfbaren Garns (vgl. Ausführungen zu 2B) gezeigt.
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5 zeigt eine weitere Ausführungsform zu dem erfindungsgemäßen Bespannungsmaterial A mit dem diesbezüglichen Abstandstextil 1, wonach das Bespannungsmaterial A zwei voneinander verschiedene Polfäden 5 bzw. 5', welche beispielsweise unterschiedliche Wärmeschrumpfeigenschaften aufweisen können, umfasst. Die Abbildung zeigt die Anordnung der Polfäden 5 bzw. 5' in der ersten textilen Deckschicht 2 und der zweiten textilen Deckschicht 3, wonach die jeweiligen Polfäden 5 bzw. 5' jeweils eine Mehrzahl an Schussfäden 8' der zweiten textilen Deckschicht 3 überspannen. Zudem zeigt 5 die Anordnung der jeweiligen Fäden 7, 7' bzw. 8, 8' in der ersten textilen Deckschicht 2 und der zweiten textilen Deckschicht 3 sowie den Verlauf der Polfäden 5, 5' in der Abstandsschicht 4. Das Abstandstextil 1 weist zudem in Bezug auf die jeweiligen textilen Deckschichten 2, 3 einen Schmelzfaden 6 bzw. 6' auf. Zur Anordnung des wärmeschrumpfbaren Garns kann auf 2B verwiesen werden.
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6 zeigt eine nochmals weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bespannungsmaterials A mit dem diesbezüglichen Abstandstextil 1, wonach in der ersten textilen Deckschicht 2 und der zweiten textilen Deckschicht 3 jeweils zusätzlich ein Füllkettfaden 9 bzw. 9' eingebracht ist. Weiterhin weisen die jeweiligen Deckschichten 2, 3 einen Schmelzfaden 6, 6' auf. Zudem ist die Anordnung der Kettfäden 7 bzw. 7' sowie der Schussfäden 8 bzw. 8' in den jeweiligen Deckschichten 2, 3 angeführt. Das Abstandstextil 1 weist zudem einen Polfaden 5 auf, welcher die Deckschichten 2, 3 über die Abstandsschicht 4 verbindet. Zur Anordnung des wärmeschrumpfbaren Garns kann auf 2B verwiesen werden.
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7A zeigt ein erfindungsgemäßes wärmegeschrumpfies Bespannungsmaterial A' mit einem entsprechend wärmegeschrumpften Abstandstextil 1'. Das Bespannungsmaterial A' weist einen wärmeschrumpfbaren bzw. zumindest teilweise wärmegeschrumpften Polfaden 5 auf. 7A zeigt zudem den abschnittsweisen Wärmeschrumpf des Bespannungsmaterials A' mit der diesbezüglichen Dicke d', welche gegenüber der ursprünglichen Dicke d verringert ist.
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7B zeigt ein weiteres erfindungsgemäßes wärmegeschrumpftes Bespannungsmaterial A', welches in dem wärmegeschrumpften textilen Abstandsmaterial 1' drei voneinander verschiedene Polfäden 5, 5' und 5'' in der diesbezüglichen Abstandsschicht 4 zur Verbindung der ersten textilen Deckschicht 2 mit der zweiten textilen Deckschicht 3 aufweist. Die Polfäden 5, 5' und 5'' weisen voneinander verschiedene Wärmeschrumpfeigenschaften auf, wobei Polfaden 5 einen hohen Wärmeschrumpf, Polfaden 5' einen mittleren Wärmeschrumpf und Polfaden 5'' im Wesentlichen keinen Wärmeschrumpf aufweist. Polfaden 5 ist im zentralen Bereich des Abstandstextils 1' angeordnet, während Polfaden 5' randseitig von dem Polfaden 5 positioniert ist. Der nicht wärmeschrumpfbare Polfaden 5'' bildet den äußeren Bereich des Abstandstextils 1'. Nach erfolgter Wärmebehandlung resultiert ein entsprechend differenzierter Wärmeschrumpf mit dem höchsten Wärmeschrumpf im Bereich von Polfaden 5 (Hochschrumpfbereich). Der Übergangsbereich zu dem nichtgeschrumpften Polfaden 5'' wird durch den Polfaden 5' mit mittlerem Wärmeschrumpf gebildet (Bereich des mittleren Schrumpfs bzw. Schrumpfübergangsbereich). Für den Zentralbereich des wärmegeschrumpften Abstandstextils 1 resultiert eine entsprechende Reduktion der Dicke d auf die Dicke d'. Zudem zeigt 7B, dass die zweite textile Deckschicht 3 zusätzlich mit einem Füllkettfaden 9' versehen ist, welcher insbesondere dazu führt, dass ein sozusagen einseitiger Schrumpf nur in Bezug auf die erste textile Deckschicht 2 vorliegt, da die zweite textile Deckschicht 3 durch den Füllkettfaden 9' entsprechend stabilisiert wird.
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Schließlich zeigt 8 ein mit dem wärmegeschrumpften Bespannungsmaterial A' nach der Erfindung bzw. dem zugrundeliegenden wärmegeschrumpften Abstandstextil 1' ausgerüstetes Möbel in Form eines Sitzmöbels 10. Die entsprechende Ausschnittsvergrößerung zeigt einen Ausschnitt des wärmegeschrumpften Bespannungsmaterials A' mit der diesbezüglich ersten textilen Deckschicht 2 und der zweiten textilen Deckschicht 3 und den in der Abstandsschicht 4 vorliegenden Polfäden 5, 5' und 5''. Wie bereits zu 7B ausgeführt, weist der Polfaden 5 einen hohen Wärmeschrumpf auf, während Polfaden 5' einen mittleren Wärmeschrumpf aufweist. Polfaden 5'' weist zumindest im Wesentlichen keinen Wärmeschrumpf auf. Hierdurch resultiert eine entsprechende Oberflächengeometrie bzw. Formgebung des wärmegeschrumpften Bespannungsmaterials A' insbesondere zu Zwecken der Bereitstellung eines ergonomisch angepassten Sitzbereichs.
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Ausführungsbeispiel:
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Erfindungsgemäß kann zur Bereitstellung des erfindungsgemäßen Bespannungsmaterials beispielsweise derart vorgegangen werden, dass im Webverfahren oder aber im Wirkverfahren verfahren wird. Im Webverfahren wird insbesondere derart vorgegangen, dass der Schuss zumindest im Wesentlichen über die gesamte Breite und insbesondere in einem Arbeitsgang in das Bespannungsmaterial eingebracht wird. Im Unterschied zum Webverfahren kann im Wirkverfahren derart verfahren werden, den Schuss nicht vollständig, sondern nur partiell einzutragen. Die jeweiligen Deckschichten, insbesondere die Unterschicht, weisen dabei wärmeschrumpfbare Fäden, beispielsweise in Form von Kette und/oder Schuss, auf.
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Insbesondere kann ein dreidimensionales Abstandsgewebe zur Bereitstellung des erfindungsgemäßen Bespannungsmaterials hergestellt werden, welches ein Obergewebe mit Bindekettfäden und eingetragenen Schüssen aufweist, um welche Polfäden bzw. Polketten abbinden. Das Material kann zudem ein Untergewebe mit Bindeketten und entsprechenden Schüssen aufweisen, um welche die Polfäden bzw. Polketten wechselseitig abbinden können. Die Polfäden bzw. Polketten sind zwischen den beiden Geweben aufgespannt. Die Polketten können dabei beispielsweise aus elastischen Monofilen bestehen. Hierzu können Durchmesser beispielsweise im Bereich von 0,17 mm bis 0,4 mm eingesetzt werden.
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Das so bereitgestellte Abstandstextil bzw. 3D-Gewebe kann beispielsweise eine Dicke von 10 mm im nichtgeschrumpften Zustand aufweisen. In der Abstandsschicht bzw. dem mittleren Bereich des Abstandsmaterials mit Schrumpfeigenschaften sind die Polfäden bzw. Polketten auf Distanz gehalten, insbesondere um eine Druckelastizität bei kraftmäßiger Beanspruchung (”Hinsetzen” bzw. ”Anlehnen”) bereitzustellen. Dabei kann das Bespannungsmaterial nach der Erfindung beispielsweise derart aufgebaut sein, dass in den Rand- bzw. Außenbereichen die Polketten zwischen den Schüssen des Untergewebes geführt und von dem diesbezüglichen Kettsystemen zusammen mit den Schüssen abgebunden werden. Die Außen- bzw. Randbereiche des Untergewebes können dazu dienen, gewissermaßen in einem Arbeitsgang ein Gewebestück bereitzustellen, welches ohne zusätzliche Arbeitsgänge (z. B. Aufnähen eines zusätzlichen Kederbandes) unmittelbar in einen Rahmen bzw. Kederrahmen eingespannt werden kann. In diesem Zusammenhang können die in den Randbereichen des Untergewebes vorhandenen Schüsse beispielsweise zumindest teilweise als Schmelzfäden ausgebildet sein, was zu einer Verfestigung des Randbereichs bei höheren Temperaturen führt.
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Insbesondere kann es vorgesehen sein, dass die Schmelzfäden im Vergleich zu der Wärmeschrumpftemperatur der wärmeschrumpfbaren Kunststofffäden bei geringeren Temperaturen und somit im Vergleich zu dem eingesetzten Schrumpf der Schrumpffäden eher schmelzen, was zu einer optimalen Verfestigung des zugrundeliegenden Materials führt. Insbesondere können in diesem Zusammenhang für die Schmelzfäden Fäden vom Typ Grilon® Copolyester KE-60 eingesetzt werden, welche eine Schmelz- bzw. Erweiterungstemperatur von etwa 60°C aufweisen, während ein Schrumpffaden eingesetzt werden kann, welcher beispielsweise bei etwa 100°C schrumpft. Gleichermaßen kommt der Einsatz von Schmezfäden mit der Bezeichnung mit der Bezeichnung Grilon® Typ K-85 und Typ K110 in Betracht.
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Beispielsweise können die Schrumpffäden ausschließlich in das Untergewebe insbesondere als Schuss und/oder Bindekette eingewebt sein, und zwar in Abhängigkeit davon, ob das Gewebe in einer oder in beiden Geweberichtungen schrumpfen soll. Insbesondere die Kettfäden und/oder Schussfäden des Obergewebes sowie die Polketten können gleichermaßen auch farbig gestaltet sein, um die optischen Eigenschaften des Materials zu verbessern bzw. individuell anzupassen.
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Neben der Ausführungsform, wonach nur eine einzelne Schicht des Abstandstextils die Schrumpffäden aufweist, kann zudem die weitere Deckschicht bzw. können zudem auch die Polfäden in Form eines wärmeschrumpfbaren Kunststoffgarns, beispielsweise in Form eines Schrumpfmonofils, insbesondere partiell ausgebildet sein. Insbesondere bei ergonomisch gestalteten Sitzflächen kann derart vorgegangen werden, eine mit dem erfindungsgemäßen Bespannungsmaterial herzustellende Rückenlehne mit einem Lendenbausch auszurüsten. Auf Basis des erfindungsgemäßen Materials kann ein derartiger Lendenbausch unmittelbar auf Basis eines zugrundeliegenden Schrumpfprozesses ausgebildet werden. In diesem Zusammenhang können die Polfäden beispielsweise in den Außenbereichen des Materials als herkömmliches elastisches Monofil im Wesentlichen ohne Schrumpfeigenschaften ausgebildet werden, während die in den inneren bzw. zentralen Bereichen vorliegenden Polfäden beispielsweise als Hochschrumpfmonofil ausgebildet werden können. Für den Übergangsbereich können zudem Polfäden aus Monofilfäden mit mittleren Schrumpfeigenschaften eingesetzt werden.
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Insbesondere kann es vorgesehen sein, dass die Unterschicht bzw. das Untergewebe zudem eine insbesondere straffe Füllkette aufweist, damit der Schrumpf nicht symmetrisch, sondern sozusagen einseitig und nur im Hinblick auf die Oberschicht auftritt.
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Der Einsatz von insbesondere abschnitts- bzw. bereichsweise eingesetzten Schmelzfäden kann weiterhin eine Verfestigung und eine Erhöhung der Schiebebefestigung des geschrumpften Materials erwirken, so dass ein unerwünschter Ausgleich des Schrumpfprozesses vermieden werden kann, welcher infolge der glatten Oberflächenbeschaffenheit der wärmeschrumpfbaren Fäden resultieren kann. Beispielsweise können die Schmelzfäden als Kette bzw. Schuss eingearbeitet sein.
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Auf diese Art und Weise kann im Rahmen des Schrumpfprozesses, bei welchem eine Dickenreduktion beispielsweise von bis zu 20% der Ausgangsdicke vorliegen kann, der zuvor angeführte Lendenbausch in das Material eingearbeitet werden. Insbesondere kann durch den Schrumpfprozess die Dicke der Polfäden vergrößert werden, da im Rahmen des Schrumpfs neben der Verkürzung gleichzeitig auch eine Verdickung der Fäden vorliegen kann. Dies führt zu einer Erhöhung der Druckelastizität, was den Sitzkomfort gleichermaßen verbessert. Durch den Schrumpf in der Fläche kann zudem ein faltenfreies Aufspannen des Materials auf den Träger bzw. Spannrahmen erfolgen.
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Insbesondere können die verschiedenen Arten von Polschrumpffäden rietweise in das Abstandstextil bzw. in das zugrundliegende Doppelgewebe eingebracht bzw. eingezogen werden.
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Auf diese Art und Weise entsteht ein erfindungsgemäßes Bespannungsmaterial mit den zuvor geschilderten Eigenschaften und Vorteilen.
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Bezugszeichenliste
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- A
- textiles Bespannungsmaterial
- A'
- wärmegeschrumpftes Bespannungsmaterial
- 1
- Abstandstextil mit Wärmeschrumpfeigenschaften
- 1'
- wärmegeschrumpftes Abstandstextil
- 2
- erste textile Deckschicht (Oberschicht)
- 3
- zweite textile Deckschicht (Unterschicht)
- 4
- Abstandsschicht
- 5, 5', 5''
- Polfaden
- 6
- Schmelzfaden der ersten textilen Deckschicht
- 6'
- Schmelzfaden der zweiten textilen Deckschicht
- 7
- Faden der ersten textilen Deckschicht (Oberschichtfaden), insbesondere Kettfaden
- 7'
- Faden der zweiten textilen Deckschicht (Unterschichtfaden), insbesondere Kettfaden
- 8
- Faden der ersten textilen Deckschicht (Oberschichtfaden), insbesondere Schussfaden
- 8'
- Faden der zweiten textilen Deckschicht (Unterschichtfaden), insbesondere Schussfaden
- 9
- Füllkettfaden der ersten textilen Deckschicht
- 9'
- Füllkettfaden der zweiten textilen Deckschicht
- 10
- Sitzmöbel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN 53 866 [0090]
- Norm ASTM E28 [0140]
- Norm ASTM D3461 [0141]
- DIN 6001-4 (August 1991) [0146]
- Römpp Chemielexikon, Georg Thieme Verlag Stuttgart/New York, Band 6, 1999, Seiten 4477 bis 4479, Stichwort: ”Textilfasern” [0148]
- DIN 53868 [0174]
- EN ISO 13934-1 [0175]
- EN ISO 13937-3 [0175]