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Die Erfindung betrifft verschlossene bzw. zugebundene Säckchen für den Gebrauch beim Waschen von Textilien und dergleichen, die aus einem aktivierten z. B kationisch oder anionisch ausgerüsteten oder sonstige funktionelle Gruppen wie z. B. Aminosilikone enthaltenden Stoff bestehen, Waschmittel und/oder Waschhilfsmittel, also auch Gemische der beiden, enthalten und die sich im Waschbad öffnen und entfalten, die Waschmittel und Waschhilfsmittel im Waschbad freisetzen und verteilen und die dann selbst als sogenannte Farb- und Schmutzfangtücher für im Bad herumvagabundierende Farb- und Schmutzstoffe wirken können.
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Beim Waschen von Textilien wie Bekleidung, Tüchern, Kitteln und dgl. kommt es darauf an, dass der Schmutz und sonstige Verunreinigungen von den Textilien entfernt werden und dem gewaschenen und getrockneten Textil bestimmte Eigenschaften wie Reinheit, Sauberkeit, Weichgriff, Glanz, Geruchsneutralität, Wohlduft, aber auch antibakterielle und sonstige Eigenschaften verliehen werden.
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Wichtig ist oft auch, dass die Textilien während des Waschvorgangs nicht durch in der Waschflotte ggf. herum vagabundierende Farbstoffe verfärbt werden und oder durch bereits abgelösten Schmutz, der sich auf der Wäsche redeponieren kann, erneut verunreinigt werden. Deswegen sind aktivierte mit Farb- und Schmutzfangeigenschaften versehene Tücher als Zusatz zur Wäsche sehr nützlich.
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Im Stand der Technik gibt es die verschiedensten Hinweise, Waschmittel und Waschhilfsmittel einerseits und bei Bedarf auch Farbstofffänger separat der Waschflotte andererseits zuzugeben. Bekannt sind auch Möglichkeiten, Waschmittel, Waschhilfsmittel und Farbstofffänger gemeinsam in kombinierter Form als einheitlichen Formkörper zuzugeben.
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So wird z. B. in der
DE 10 2009 052 548 A1 ein rotationssymmetrischer Formkörper beschrieben, der aus einem kationisierten textilen oder papierartigen nassfesten Flächengebilde, einem wasserlöslichen oder dispergierbaren oder kolloidal verteilbarem Bindemittel und Waschmittel und/oder Waschhilfsmittel aufgebaut ist, der sehr vorteilhaft zum Waschen von Textilien eingesetzt werden kann.
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In der
DE 100 19 344 A1 werden Portionsbeutel beschrieben, welche als oberflächenaktives Mittel Verbindungen vom Typ der Hydroxymischether enthalten. Der Beutel öffnet sich während des Waschens und verteilt dieses Waschmittel in der Waschflotte. Farbstoff absorbierende Eigenschaften weist der Stoff, aus dem der Beutel hergestellt wurde, nicht auf.
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In der
deutschen Offenlegungsschrift 28 20 988 wird ein Waschmittelerzeugnis mit einem Waschmittel in Teilchenform in einem verschlossenen, wasserunlöslichen Beutel beschrieben; die Verschlüsse sind wasserlöslich. Dass das Material, aus dem die Beutel aufgebaut sind, Farbstoff absorbierende Eigenschaften aufweisen soll, ist dieser deutschen Patentanmeldung nicht zu entnehmen.
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In der
deutschen Offenlegungsschrift 10 2008 007 759 A1 wird ein Mittel zum Verhindern von Verfärbungen beim Waschen von Textilien beschrieben, das aus einem wieder verwertbaren Behälter besteht, der ein kationisches Substrat, z. B. in Tablettenform enthält. Die Behälter selbst weisen keinerlei Farbstoff absorbierenden Eigenschaften, z. B. durch Kationisierung auf.
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In der
WO 89/07685 schließlich wird eine Dosiervorrichtung zur Aufnahme und Abgabe eines Wäschebehandlungsmittels beschrieben, da aus einer verschließbaren Hülle mit einer offenporigen Zellstruktur besteht, die einen Speicher für das Wäschebehandlungsmittel enthält. Die Hülle kann auch als Beutel mit Kordelzugverschluß ausgebildet sein. Die Hülle weist keine farbstoffabsorbierenden Eigenschaften z. B. aufgrund einer Kationisierung auf.
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Obwohl bereits eine Reihe von Möglichkeiten bekannt sind, wie man Waschmittel, Waschhilfsmittel und ggf. auch Farbfänger zusammen einsetzen kann, besteht noch ein Bedürfnis an verbesserten Produkten, die gleichzeitig Waschmittel, Waschhilfsmittel enthalten und die ggf. auch als Farbfänger und/oder Schmutzfänger wirken, die einfach herzustellen und einfach zu handhaben sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es deshalb ein Mittel zur Verfügung zu stellen, das gleichzeitig Waschmittel und/oder Waschhilfsmittel enthält und als Farbfänger und/oder Schmutzfänger wirkt, das einfach anzuwenden ist und das einfach herzustellen ist und einen problemlosen Waschprozeß erlaubt, ein Mittel, bei dem die Person, welche die Waschmaschine bedient, nicht mehr durch Abwiegen oder volumetrisches Abmessen die Menge an zu verwendendem Waschmittel und oder Waschhilfsmittel selbst noch bestimmen muss und bei dem somit keine Gefahr besteht, schädlichen Staub einzuatmen, unerwünschten Hautkontakt mit den Wirkstoffen zu erleiden oder auch Verschmutzungen des Arbeitsplatzes in Kauf zu nehmen, ein Mittel, mit dem die verschiedensten Ingredienzien zusammen in das Waschbad eingebracht werden können und bei dem sich der eingesetzte Farb- oder Schmutzfänger während des Waschvorgangs vollständig entfaltet und wie ein zu waschendes Textil in der Waschflotte verhält und den Waschvorgang somit in keinster Weise stört und nach dem Waschvorgang einfach von der gewaschenen Wäsche abgetrennt werden kann und bei dem in der gewaschenen Wäsche keine unerwünschten Überreste verbleiben.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es auch, ein Mittel zur Verfügung zu stellen, das sich alsbald bei Beginn des Waschvorgangs, d. h. wenn das Waschwasser eingelassen ist, sich öffnet und die Inhaltsstoffe für das Waschen freigibt und verteilt, und sich entfaltet und wie ein flächenförmiges Wäschestück verhält.
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Eine weitere Aufgabe der Neuerung ist es, ein Mittel zur Verfügung zu stellen, das separat verpackte Ingredienzien enthält, z. B. Waschmittel einerseits und Waschhilfsmittel andererseits, insbesondere Mittel die ganz oder teilweise miteinander unverträglich sind, die Verpackungen können unterschiedliche Lösungszeiten aufweisen, sich also nach Beginn des Waschprozesses zeitversetzt auflösen.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Säckchen gemäß Schutzanspruch 1.
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Vorteilhafte Ausführungsformen werden in der Ansprüchen 2 bis 7 beschrieben.
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Die Erfindung wird an Hand des folgenden Beispiels und der Zeichnungen näher erläutert.
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Ein flach gehaltenes Tuch 1, vorzugsweise in Form eines nassfesten Vlieses, wird in der Mitte mit einer für den Waschprozess benötigten Menge an Waschmittel und Waschhilfsmittel 2 versehen (1). Sodann werden die vier Ecken des Tuches hochgezogen, sodass sich das Waschmaterial wie in einem offenen Säckchen befindet. Sodann wird der obere Teil verdreht und mit einem Bändchen aus Polvinylalkohol 3 zugebunden und verknotet 4 (2). Die Verknotungsstelle wird durch punktuelles Erhitzen verschmolzen, sodass der Knoten nicht mehr offen gehen kann. Das Säckchen kann gelagert werden und ist fertig bereit für den Einsatz in der Waschmaschine.
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Das Absichern des Knoten kann auch durch Zugabe eines Tropfens Wassers 5 geschehen, wodurch ein stellenweises Anlösen stattfindet und das Knotenmaterial sich verbindet (3).
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Anstelle von Bändchen können auch Kordeln, Schnurriemen, Monofilamente, Schnüren, Filamente, Garne und dergleichen aus wasserlöslichem Material verwendet werden oder das wasserlösliche Material wird auf die Verknotungsstelle in gelöster oder geschmolzener Form aufgetragen.
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Als wasserlösliches Material zur Herstellung der Bändchen, Schurriemen, Filamente und dergleichen kann ein handelsübliches polymeres Material wie Polyvinylpyrrolidone, Polyethylenglykole, Cellulosederivate insbesondere aber Polyvinylalkohole und deren Copolymere eingesetzt werden.
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Bei einer besonderen Ausführungsform können zusätzlich Ingredienzien, die mit den Inhaltsstoffen, die sich in dem Säckchen befinden, ganz oder teilweise unverträglich sind oder die erst in einer späteren Phase des Waschprozesses, also zeitversetzt aufgelöst oder verteilt werden sollen, in einer separaten aber ebenfalls wasserlöslichen Verpackung 6 in das Säckchen hinzugegeben werden (4), wobei diese Verpackung aufgrund geringerer Lösungsgeschwindigkeit des Verpackungsmaterials an sich und/oder größerer Folienstärke der Verpackung den Inhaltsstoff erst zeitversetzt freigeben.
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Dies ist von besonderem Vorteil bei sehr empfindlichen oder aggressiven Inhaltsstoffen. Insbesondere bei Bleichmitteln.
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Als Material mit einer längeren Auflösezeit eignet sich besonders ein Polyvinylalkohol mit einem höheren Molekulargewicht als der Polyvinylalkohol, der für die Bändchen, Kordeln usw. zum Einsatz kommt.
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In der Waschmaschine löst sich das Bändchen bei Zutritt des Wassers auf, das Tuch entfaltet sich und gibt das Waschpulver und das Waschhilfsmittel frei. Das Tuch, aus dem das Säckchen bestand, kann nach der Wäsche bequem von den übrigen Textilien getrennt werden. Das Bändchen hingegen hat sich vollständig aufgelöst und kann gegebenenfalls sogar die Funktion eines zusätzlichen Waschhilfsmittels erfüllen.
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Von Vorteil ist, dass die Säckchen praktisch in beliebiger Größe hergestellt werden können. So ist es möglich, durch Wahl der Form und der Länge und Breite der Tücher, aus denen die Säckchen gebildet werden, dafür zu sorgen, dass genügend Platz für die Ingredienzien vorhanden ist. Die Tücher können z. B. rechteckig oder quadratisch sein. Die Tücher sind aktiviert, z. B. kationisch oder anionisch, um die vagabundierenden Farbstoffe und/oder Schmutzstoffe restlos zu absorbieren.
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Die Länge und Breite der Tücher kann in weiten Grenzen gewählt werden, so sind geeignete Maße z. B. 10 bis 20 Zentimeter, je nach Verwendungszweck können aber auch größere oder kleinere Maße gewählt werden.
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Das Aktivieren ist ein bekannter Prozess und braucht hier nicht näher erläutert zu werden.
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Ferner ist es so möglich, gleichzeitig genügend Füllvolumen für die aufzunehmenden Waschmittel und Waschhilfsmittel zu schaffen. So können die Säckchen geeignete Maße erhalten um kleinere Mengen wie ein Gramm oder weniger und bis zu 10 Gramm, aber auch darüber liegende Mengen wie z. B. 50 oder 100 Gramm oder darüber aufzunehmen.
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Es ist nicht mehr nötig, dass die Person, die die Wäsche durchführen soll, noch von Hand die erforderlichen Mengen an bisweilen auch staubenden Ingredienzien abwiegt oder mit einem Messgefäß aus einem Vorratsbehälter entnimmt. Reizungen der Haut und Atmungsorgane sind ausgeschlossen.
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Zur Anwendung wird lediglich das erfindungsgemäße Säckchen einfach dem Waschgut in der Waschtrommel zugegeben, die Waschmaschinentüre geschlossen und der Waschvorgang gestartet.
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Es können die verschiedensten Ingredienzien in Pulverform oder Granulatform nebeneinander oder vermischt eingefüllt werden.
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Bindemittel oder sonstige waschinaktive Hilfsmittel wie Rieselhilfsmittel oder sogenannte Stellmittel müssen nicht eingesetzt werden. So gelangen praktisch keine waschfremden Substanzen in das Waschbad. Die Säckchen, die sich während des Waschvorgangs zum Tuch entfalten, können nach dem Waschen einfach von der gewaschenen oder auch getrockneten Wäsche abgetrennt werden.
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Die erforderlichen Tücher bzw. Flächengebilde lassen sich einfach z. B. durch Abziehen derselben von einer Rolle und Schneiden oder Abreißen herstellen. Dies kann von Hand oder maschinell insbesondere automatisch geschehen.
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Als Tuch- oder Stoffmaterial für die Säckchen lassen sich übliche textile oder papierartige naßfeste Flächengebilde einsetzen wie Gewebe, Gewirke insbesondere aber Vliese, die aus Baumwolle, synthetischer oder regenerierter Cellulose bestehen oder auch aus Gemischen von üblichen synthetischen Materialien wie z. B. Polyamide oder Polyester mit den genannten Materialien bestehen.
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Die vorgesehenen Mengen an Waschmittel und/oder Waschhilfsmittel lassen sich einfach, am besten auf die Mitte des Tuches bringen (1). Es können standardisierten Mengen auch als Gemische oder auch spezielle Zusammensetzungen aufgebracht werden. Es ist auch möglich, Substanzen, die besonders aggressiv sind oder die erst zu einem späteren Zeitpunkt ihre Aktivitäten entfalten sollen in einer separaten, wasserlöslichen Verpackung mit einzubringen.
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Die Säckchen gemäß der Erfindung lassen sich manuell herstellen, können aber auch vollautomatisch produziert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009052548 A1 [0005]
- DE 10019344 A1 [0006]
- DE 2820988 A [0007]
- DE 102008007759 A1 [0008]
- WO 89/07685 [0009]