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In der Lagertechnik und besonders im Ladenbau sollen häufig zwei Regaltypen kombiniert werden. Typischerweise werden in Selbstbedienungsmärkten die auf Paletten gepackten Warenvorräte in oberen, oberhalb normaler Reichweite angeordneten Etagen von Schwerlastregalen gelagert. Diese Schwerlastregale werden mit kleineren Regalen kombiniert, die im unteren, für den Kunden gut erreichbaren Höhenbereich aufgestellt werden.
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Die europäische Patentschrift 0 259 787 B1 beschreibt eine Lösung, gemäß der das Regal für den Kunden-Selbstbedienungsbereich in einer Säule des Schwerlastregals verankert wird. Dabei lassen sich Regalelemente des kleineren Regals direkt in die Säule des Schwerlastregals einhängen und so Material und Raum einsparen.
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Unpraktisch an dieser bekannten Lösung ist allerdings, dass das Kunden-Selbstbedienungsregal auf dem Boden aufgestellt werden muss. Nachteilig ist dies erstens deshalb, weil der Bereich unmittelbar über dem Boden für den Kunden schwer zugänglich ist, und zweitens, weil die Regalfüße bzw. die unteren Säulenabschnitte des kleineren Regals die Zugänglichkeit des Bodens darunter für Reinigungsmaschinen oder dergleichen erschweren.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die oben beschriebenen Nachteile zu überwinden und ein System aus zwei Regalen zu schaffen, das die Zugänglichkeit des Kunden-Selbstbedienungsregals verbessert und den Boden unterhalb des Regals möglichst freihält.
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Die Lösung der Aufgabe gelingt durch das im Anspruch 1 definierte Regalsystem. Die Unteransprüche betreffen bevorzugte Ausführungsbeispiele.
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Der Erfindung liegt die Überlegung zugrunde, dass das Schwerlastregal ausreichend stabil konzipiert ist, um das kleinere Selbstbedienungsregal nicht nur an einer Säule mit abzustützen, sondern dieses vollständig zu tragen. Das kleinere Selbstbedienungsregal wird also nicht mehr wie bisher auf dem Boden aufgestellt, sondern direkt auf einen Fachboden des größeren Schwerlastregals gestellt. Erfindungsgemäß wird dann das Fußelement des kleineren Regals mittels einer Sicherungseinrichtung an dem Fachboden des größeren Regals befestigt. Zusätzlich wird das kleinere Selbstbedienungsregal oben an den Säulen des Schwerlastregals gegen Verkippen gesichert.
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Gemäß einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel umfasst die Sicherungseinrichtung ein Auflageblech und ein oder mehrere Unterlegebleche, wobei das Auflageblech das Fußelement des kleineren Regals von unten U-förmig umgreift und so gegen Verrutschen sichert. Außerdem vergrößert das Auflageblech die Standfläche des im Wesentlichen tellerförmigen Fußelements und verteilt dadurch die Gewichtskraft des kleineren Regals auf eine größere Fläche. Von unten wird zusätzlich ein Unterlegeblech gegen den des Fachboden befestigt, so dass der Fachboden zwischen dem Auflageblech und dem Unterlegeblech zu liegen kommt.
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Zur Befestigung werden vorzugsweise Schrauben, insbesondere Sechskantschrauben mit auf der Gegenseite angeordneten Sperrzahnmuttern verwendet, die durch Bohrlöcher im Auflageblech, im Unterlegeblech und in dem Fußelement gesteckt werden. Bei dem Fachboden kann es sich um einen Lochblechboden oder einen Gitterboden handeln, wobei die Befestigungsschrauben durch Löcher des Lochblechbodens oder zwischen je zwei Gitterstäben des Gitterbodens hindurchragen.
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Nachfolgend wird die Erfindung genauer unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. Darin zeigt:
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1a eine Ansicht des Regalsystems gemäß einem Ausführungsbeispiel von vorne;
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1b eine Draufsicht auf das Regalsystem gemäß 1a;
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2a eine vergrößerte Darstellung des Ausschnitts IIa in der 1a;
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2b eine vergrößerte Darstellung des Ausschnitts IIb in der 1b;
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3a eine vergrößerte Darstellung des Ausschnitts IIIa in der 1a;
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3b eine vergrößerte Darstellung des Ausschnitts IIIb in der 1b;
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4a eine Draufsicht auf das Auflageblech gemäß dem Ausführungsbeispiel;
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4b eine Ansicht der Längsseite des Auflageblechs der 4a;
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4c eine Ansicht der Querseite des Auflageblechs der 4a; und
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4d eine Draufsicht auf das Unterlegeblech gemäß dem Ausführungsbeispiel.
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In der 1a ist der untere Bereich eines Schwerlastregals 10 zu sehen. Dieses setzt sich aus mehreren vertikal auf den Boden aufgestellten Ständern bzw. Säulen 11 und einem Fachboden 12, sowie weiteren Regalelementen zusammen. Auf den Fachboden 12 ist ein zweites, kleineres Regal 20 aufgestellt, das wiederum vertikal orientierte Säulen 21 aufweist, an deren unteren Enden tellerförmige Fußelemente 22 angebracht sind. Die Säulen 21 weisen Schlitze 24 auf, in die typische Elemente eines modularen Regalsystems eingehängt werden können, wie zum Beispiel Konsolen zum Tragen von Fachböden oder eine Rückwand ähnlich der in der 1a gezeigten Rückwand 25.
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Wie in der 1b genauer zu sehen ist, sind die Regalsäulen 11 des Schwerlastregals 10 in der Regaltiefenrichtung durch Tiefentraversen 15 und in der Regallängsrichtung durch Längstraversen 16 verbunden, so dass sich insgesamt ein stabiler rechteckiger Aufbau des Schwerlastregals 10 ergibt. Der Fachboden 12 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel ein Gitterboden und liegt auf den Traversen 15, 16 auf. Der Gitterboden 12 besteht aus in Längsrichtung verlaufenden Rundstäben 14, auf die in Tiefenrichtung verlaufende kleinere Rundstäbe 13 aufgelegt und untereinander durch Verschweißen oder Verkleben befestigt sind. In der 1b sind drei derartig gestaltete Gitterböden 12 nebeneinander in Längsrichtung auf die Traversen 15, 16 des Schwerlastregals 10 aufgelegt.
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Die Sicherung des Selbstbedienungsregals 20 auf dem Fachboden 12 des Schwerlastregals 10 ist genauer in den 2 und 3 dargestellt. Die 2a zeigt die Befestigung des Fußelements 22 am unteren Ende der Säule 21 an dem Fachboden 12 mittels des Auflageblechs 30, des Unterlegeblechs 40, der Schrauben 50 und der Sperrzahnmuttern 51.
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Zwischen dem Fußteller 22 und dem Fachboden 12 wird das im Querschnitt im Wesentlichen U-förmiges Auflageblech 30 eingelegt, dessen Fläche erheblich größer ist als die des Fußtellers 22. Zusätzlich wird, wie in der 2b besonders gut zu sehen ist, am linken und am rechten Ende des Auflageblechs 30 je ein Unterlegeblech 40 von unten gegen den Fachboden 12 angelegt und das Ensemble aus Fußteller 22, Auflageblech 30, Fachboden 12 und Unterlegeblech 40 dann durch Schrauben 50 fest verschraubt.
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Wegen der unterschiedlichen Achsmaße und der verschiedenen Schwerlastregallängen kann der Fußteller 22 des zu integrierenden Selbstbedienungsregals 20 an nahezu jeder Stelle des Gitterbodens 12 zu liegen kommen. Durch die erfindungsgemäße Sicherungseinrichtung wird die Auflagefläche des Fußtellers 12 erheblich vergrößert und so die Kraftübertragung aus den Säulen 21 des Integrierungsregals 20 beherrschbar gemacht. Gleichzeitig wird ein Verrutschen der Säulen 21 zuverlässig verhindert. Die Anordnung der Unterlegebleche 40 kann je nach Bedarf und nach Position der in Längsrichtung verlaufenden Rundstäbe 14, die unterhalb der in Tiefenrichtung verlaufenden Rundstäbe 13 verlaufen, variiert werden. Dies ist besonders gut in der 2b zu sehen, wo die Positionierung der Unterlegebleche 40 für drei hintereinander in Tiefenrichtung angeordnete Regalsäulen 21 bzw. Fußteller 22 jeweils verschieden ist.
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Die 3a und 3b zeigen analog zu den 2a und 2b die erfindungsgemäße Sicherungseinrichtung für die mittlere Säule 21 des Selbstbedienungsregals 20. Anders als bei der 2 kann das Auflageblech 30 hier so angeordnet werden, dass der Fußteller 22 symmetrisch auf dem Mittelabschnitt des Auflageblechs 30 sitzt. Wie besonders gut anhand der 3b zu erkennen ist, lässt sich die Positionierung der Unterlegebleche 40 wieder abhängig von der räumlichen Anordnung der Rundstäbe 14 variieren, wobei hier sogar drei Unterlegebleche 40 pro Auflageblech 30 vorgesehen werden.
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Die 4a bis 4c zeigen nochmals das Auflageblech 30 mit den darin eingebrachten Bohrlöchern 31. 4a ist eine Draufsicht und 4b eine Ansicht der Längsseite. Wie in der 4c besser zu erkennen ist, hat das Unterlegeblech 30 einen im Wesentlichen U-förmigen Querschnitt und weist einen Mittelbereich 33 und zwei dazu im Wesentlichen rechtwinklige Abkantungen bzw. Schenkel 32 auf, die den darauf zu positionierenden Fußteller 22 gegen Stöße schützen. Das Auflageblech 30 weist eine Länge von ca. 35 cm und eine Breite von ca. 6,5 cm auf. Die Höhe der Schenkel 32 beträgt ca. 2,2 cm.
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Die 4d zeigt eine Draufsicht auf das erfindungsgemäße Unterlegeblech 40 mit den darin eingebrachten Bohrlöchern 41. Die Länge des Unterlegeblechs 40 beträgt ca. 8 cm und die Breite ca. 6 cm. Die Blechdicke von Auflageblech 30 und Unterlegeblech 40 beträgt jeweils ca. 2 mm, so dass sich beide durch einfaches Stanzen und Abkanten aus Stahlblech herstellen lassen.
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Zusammenfassend integriert die vorliegende Erfindung ein Selbstbedienungsregal 20 in ein Schwerlastregal 10, ohne dabei zusätzliche Säulen auf den Boden unterhalb des Schwerlastregals 10 aufstellen zu müssen. Das Selbstbedienungsregal 20 wird auf einen Fachboden 12 des Schwerlastregals 10 aufgestellt, oben gegen Verkippen befestigt und durch eine Sicherungseinrichtung 30, 40 gegen seitliches Verrutschen gesichert. Die Sicherungseinrichtung umfasst vorzugsweise ein Auflageblech 30, das die Auflagefläche erhöht, auf die die Gewichtskraft des Selbstbedienungsregals 20 wirkt.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Schwerlastregal
- 11
- Säule
- 12
- Fachboden
- 13, 14
- Rundstäbe
- 15
- Tiefentraversen
- 16
- Längstraversen
- 20
- Selbstbedienungsregal
- 21
- Säulen
- 22
- Fußteller
- 23
- Bohrlöcher
- 24
- Schlitze
- 25
- Rückwandpaneel
- 30
- Auflageblech
- 31
- Bohrlöcher
- 32
- Schenkel
- 33
- Mittelbereich
- 40
- Unterlegeblech
- 41
- Bohrlöcher
- 50
- Schrauben
- 51
- Muttern
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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