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Die Erfindung betrifft ein Vogelhäuschen mit einem Gehäuse, das einen Boden, wenigstens zwei Seitenwände und wenigstens eine offene Seite besitzt, sowie mit einem Dach.
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Die
DE7005884U zeigt ein Vogelhäuschen, das aus ungehobelten Holzteilen und Stroh besteht. Die Bauweise vermittelt eine natürliche Optik und besitzt durch die natürlichen Werkstoffe eine scheinbare Nachhaltigkeit, die sich aber im praktischen Gebrauch nicht bestätigt. Die verwendeten Materialien werden mangels eines Wetterschutzes in kürzester von Bakterien und Pilzen befallen und überdauern in der winterlichen Witterung selten länger als eine Saison. Zudem bieten die offenporigen Oberflächen der Holzteile keine Möglichkeit einer effektiven Reinigung, so dass auch darin angebotenes Futter von Bakterien und Pilzen besiedelt wird. Vogelkot lässt sich nicht rückstandsfrei entfernen. Die bekannten Vogelhäuschen stellen zudem stets einen emotionalen Bezug zur kalten Jahreszeit her und werden daher mit Beginn des Frühjahrs meist abgebaut und versteckt aufbewahrt.
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Jedoch dient heutzutage ein Vogelhaus gerade Bewohnern der Städte nicht nur dem reinen Zweck der Fütterung von Singvögeln, sondern soll auch gerade bei der Präsenz in kleinen Gartenparzellen und auf Balkonen modernen ästhetischen Ansprüchen genügen, welchen bekannte Vogelhäuschen aus Holzrinde und Stroheindeckung meist nicht gerecht werden.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, ein Vogelhaus anzugeben, das optisch ansprechend und dauerhaft haltbar ist und das darüber hinaus ganzjährig verwendbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Vogelhäuschen mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die Herstellung eines Vogelhäuschens aus Kunststoff steht keineswegs im Widerspruch zum Gedanken der Nachhaltigkeit, der gerade im Bereich der Gartengestaltung für viele Verbraucher ein zunehmend wichtiges Kriterium ist. Denn das erfindungsgemäße Vogelhaus ist bei vergleichbarer Innenraumgröße wesentlich leichter als herkömmliche Vogelhäuschen aus Holz, so dass für Transport, Lagerung und Verpackung weniger Ressourcen benötigt werden. Es hält allen Witterungseinflüssen durch Regen, Schnee und Sonne über viele Jahre stand und besitzt eine um ein Vielfaches höhere Gebrauchsdauer. Die Reinigung erfordert wesentlich weniger Einsatz von Wasser und Reinigungsmitteln als bei einem ohnehin nur schwer, wenn überhaupt wirksame zu reinigenden Vogelhäuschen aus Naturmaterialien nach dem Stand der Technik.
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Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Vogelhäuschens liegt in der ganzjährigen Verwendbarkeit, was die feste Anbringung, z. B. am Balkongeländer oder an einem Regenfallrohr erlaubt. Erfindungsgemäß besitzt die Einsatzschale eine Doppelfunktion, sie dient nämlich zur Aufnahme von insbesondere Körnerfutter und als Vogelbad, woraus sich die ganzjährige Nutzungsmöglichkeit ergibt.
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Die Erfindung sieht vor, dass die Einsatzschale zwischen den Seitenwänden angeordnet ist und von der offenen Seite her einsetzbar ist. Der umlaufende, hochgezogene Rand der Einsatzschale bietet einen gewissen Witterungsschutz für das dort bereit gestellte Futter.
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Die wenigstens eine Mulde im Boden der Einsatzschale besitzt eine Wasserablauföffnung, so dass Staunässe in der Schale vermieden wird, solange dort den Winter über Futter angeboten wird.
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Mit dem Ende der Fütterungsperiode kann die Ablauföffnung verschlossen und die Einsatzschale mit Wasser gefüllt werden. Das Vogelhäuschen bietet dann einen schattigen Trink- und Badeplatz. Für Singvögel bildet das Vogelhäuschen somit eine ganzjährige Anlaufstelle. Der für die Funktionsumwandlung notwendige Dichtstopfen ist vorzugsweise direkt an der Unterseite der Einsatzschale in einer gesonderten Aufnahme positioniert und ist daher stets zur Hand.
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Die bevorzugte Bauweise dient einer einfachen Fertigung und guten Durchlüftung und bietet zugleich die Möglichkeit, den Zugriff durch größere Vögel zu begrenzen. Durch wenigstens zwei Seitenwände, die keine Öffnungen besitzen oder lediglich Öffnungen, die für größere Vögel zu klein sind, werden bereits mindestens zwei Zugangsseiten vollständig versperrt. An der mindestens einen offenen Seite ist wenigstes ein bodennahes Sperrelement vorgesehen, das die Einflughöhe deutlich verringert- Da der Boden an der offenen Seite vorzugsweise ohne jede Wölbung, Wulst oder Aufkantung endet und ebenso wie die Wände eine glatte Kunststoffoberfläche besitzt, können sich die Tiere dort nicht festkrallen und über das Sperrelement hinweg greifen. Zudem kann Wasser an der offenen Seite frei aus dem Inneren ablaufen und staut sich nicht auf dem Boden.
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Die vollständige Ausbildung aus Kunststoff erlaubt eine leichte und effektive Reinigung. Die Ansiedlung von Bakterien und Pilzen wird durch die glatten Kunststoffoberflächen stark erschwert. Zudem verhindern die glatten Kunststoffoberflächen, dass sich Großvögel dort festkrallen.
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Bevorzugt besitzt das Vogelhäuschen zwei sich gegenüber liegende, offene Seiten, und das Dach ist als Satteldach ausgebildet, welches auf den sich gegenüberliegenden Seitenwänden angeordnet ist, wobei unterhalb des Daches an den offenen Seiten je ein Giebelelement angeordnet ist, wodurch die Einflughöhe weiter reduziert ist.
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Außerdem kann darüber im Dach eine zusätzliche Halterung zur Aufhängung eines Meisenknödels oder anderer Arten von aufhängbarem Vogelfutter vorgesehen sein.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels, das in den Zeichnungen dargestellt ist, näher erläutert. Die Figuren zeigen jeweils in perspektivischer Ansicht:
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1 ein Vogelhäuschen im montierten Zustand von schräg oben,
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2 in Vogelhäuschen mit entnommener Einsatzschale;
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3 ein Vogelhäuschen mit entnommener, umgedrehter Einsatzschale;
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4 ein Vogelhäuschen im montierten Zustand von schräg unten und
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5 die Einsatzschale von der Seite.
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1 zeigt ein Vogelhäuschen 10, das ein Gehäuse 1 und eine darin eingeschobene Einsatzschale 2 umfasst. Das Gehäuse 1 ist einteilig aus Kunststoff gebildet und besitzt zwei offene Seiten 4 an Vorder- und Rückseite. Hier laufen die Kanten des Gehäuses 1 geradlinig aus, d.h. sie besitzen keine Aufkantungen, so dass größere Vögel sich dort nicht festkrallen können und zudem das Vogelhäuschen 1 im Kunststoff-Spritzgießverfahren einfach herstellbar ist, da es keine Hinterschnitte gibt.
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Das einteilige Gehäuse 1 umfasst einen Boden 1.2, sich daran anschließende Seitenwände 1.3 sowie ein Satteldach 1.1. Die Seitenwände 1.3 besitzen Öffnungen 5, die teilweise durch die eingesetzte Einsatzschale 2 von innen überdeckt sind, so dass die Einflughöhe reduziert ist.
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Die Einsatzschale 2 besitzt einen separaten Boden 2.1, so dass zwischen dem Boden 1.2 des Gehäuses 1 und dem Boden 2.1 der Einsatzschale 2 ein Zwischenraum gebildet werden kann, der der Belüftung und Entwässerung dient sowie der Aufnahme von Befestigungselementen, falls das Gehäuse 1 mit dem Boden 1.2 an einer Haltevorrichtung befestigt werden soll. Der Boden 2.1 der Einsatzschale 2 besitzt eine Wasserablauföffnung 2.2, die am tiefsten Punkt einer muldenförmigen Vertiefung im Boden angeordnet ist.
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An den offenen Seiten 4 sind jeweils Sperrelemente 7 platziert, hier in Form eines nachgebildeten Zaunelements, welche direkt mit der Einsatzschale 2 verbunden sind. Weiterhin ist ein Giebelelement 1.5 unterhalb des Satteldaches 1.1 eingesetzt, so dass sich die jeweilige Höhe der Einflugöffnungen an den offenen Seiten 4 weiter verringert.
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Im Dachfirst ist ein waagerechter Durchbruch 1.7 vorgesehen, durch den eine Aufhängeschlaufe 9 hindurchgezogen werden kann.
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In 2 ist die Einsatzschale 2 entnommen worden. Am Boden 1.2 des Vogelhäuschens 1 ist ein Vorsprung 1.4 erkennbar. Dieser dient mit einer entsprechenden Aufnahme oder Einkerbung an der Unterseite der Einsatzschale 2 dazu, das Herausrutschen der Einsatzschale 2 aus dem Gehäuse 1 zu verhindern. Zum Entnehmen bzw. Einsetzen muss die Einsatzschale 2 also leicht angehoben werden. Weitere Rastelemente der Einsatzschale 2 im Gehäuse 1 können zur zusätzlichen Fixierung vorgesehen sein.
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In 3 ist die Einsatzschale 2 umgekehrt abgebildet, so dass der Blick auf den Boden 2.1 frei ist. Die Wasserablauföffnung 2.2 ermöglicht das Abfließen von Wasser aus der Einsatzschale 2. Eine Sackbohrung 2.3 bildet eine Aufnahme für einen Dichtstopfen 6. Wird der Dichtstopfen 6 umgesteckt und die Wasserablauföffnung 2.2 verschlossen, kann die Schale 2 im Frühjahr und Sommer auch als Vogelbad verwendet werden.
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3 zeigt weiterhin, dass der Boden der Einsatzschale 2 nicht bündig mit der jeweiligen Unterkante der seitlichen Sperrelemente abschließt. Zwischen dem Boden 1.1 des Gehäuses 1 und dem Boden 2.1 der Einsatzschale 2 kann somit eine Mutter oder ein anderes Konterelement versteckt angeodnet werden. Über die Mutter kann eine Verbindung mit einem Schraubbolzen als Befestigungsachse hergestellt werden, so dass auch eine ortsfeste Anbringung des Vogelhäuschens auf einem Standgestell oder an einem Balkongeländer möglich ist.
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4 zeigt das Vogelhäuschen 10 von schräg unten. Das Giebelelement 1.5 ist einteilig und besitzt an seinem First eine Öffnung, durch die eine wiederum mit dem First des Satteldaches 1.1 verbundene Meisenknödelhalterung 1.6 hindurch gesteckt ist.
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5 zeigt die Einsatzschale 2 noch einmal allein. An einer Seitenwand ist am unteren Rand eine Kerbe 2.4 vorgesehen, die auf den Vorsprung 1.4 am Boden 1.2 des Gehäuses aufsetzbar ist, so dass die Einsatzschale 2 nicht seitlich an der offenen Seite 4 herausrutschen kann. Um noch zu verhindern, dass die Einsatzschale 2 durch irgendwelche Einflüsse angehoben und damit die formschlüssige Sicherung über die Elemente 1, 2.4 aufgehoben wird, sind beidseits der Kerbe 2.4 Federzungen 2.5 vorgesehen, die in entsprechende Aufnahmen an der Innenseite der Seitenwände 1.3 des Gehäuses 1 einrasten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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