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Die Erfindung betrifft einen Vogelnest-Bausatz.
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Stand der Technik
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Schwalben nisten üblicherweise in selbstgebauten rundlichen Nestern mit einer kleinen Öffnung, die unterhalb von Dachvorsprüngen bzw. hervorstehenden schützenden Dächern, insbesondere an Ställen u.dgl., angeordnet werden. Rauchschwalbennester sind dabei üblicherweise nach oben, zu einer Decke hin offen und in Form offener Nestschalen ausgebildet. Mehlschwalbennester weisen einen deckenwärtigen dichten Abschluss der Nestschale auf. Der Zugang zum Nest erfolgt über eine am oberen Nestrand vorhandene Aussparung oder ein Loch in der Nestwand.
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Die
DE 6906313 U offenbart einen Kunstsockel als Unterbau für Schwalbennester. Dieser Unterbau ist als halbfertiges Nest für Mehl- und Rauchschwalben ausgebildet. Das Dach des Unterbaus ist beweglich. Es ist eine Kotablage mittels einer Feder angebracht.
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Die
DE 10 2013 008 177 B3 offenbart eine Schwalbennisthilfe, die einstückig aus einem Leichtbeton ausgebildet sind.
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Bei der Anbringung von Kunstnestern an den Dachvorsprüngen werden die Haus- bzw. Stallwände häufig beschmutzt. Die Kotreste sind unansehnlich und schwer entfernbar.
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Bekannt sind Vogelnester insbesondere für Mehlschwalben, die als sogenannte Schwalbenhäuser ausgebildet sind. Diese Schwalbenhäuser sind eine Hilfsmaßnahme für diese Vogelart. Die künstlichen Schwalbenhäuser sind mit einem quadratischen oder mehreckigen, geneigten Dach mit einer Dachschräge ausgebildet und in ca. 4 bis 6 Metern Höhe angeordnet. An den Simsen unter diesem Dach werden künstliche Nisthilfen für die Mehlschwalben angebracht und die Schwalben können selbst natürliche Nester anbauen. Des Weiteren sind sogenannte Mauerseglerlaternen bekannt.
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Die
DE2323506A offenbart ein Schwalbennest mit einem Dach und einem Boden, die durch innere Wände miteinander verbunden sind, die den dazwischenliegenden Raum in wenigstens zwei oder mehr Abteile unterteilen, wobei die Abteile alle auf eine Außenwand ausgerichtet sind. durch die Außenwand kann Licht treten, da sie transluzent oder transparent ist. Die Wände bestehen aus in Gleitführungen liegenden Kanälen, die nach oben herausgezogen werden können, um ein oder alle Abteile zugänglich zu machen.
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Von Menschen gebaute Vogelhäuser werden dann von den jeweiligen Vogelarten genützt, wenn andere Vögel erfolgreich von den Vogelhäusern ferngehalten werden. Die unterschiedlichen Vogelarten bevorzugen unterschiedliche Nestbauformen, an denen unterschiedliche Einflugöffnungen u.dgl. ausgebildet sind.
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Nachteilig an den bekannten Vogelnest-Konstruktionen als Schwalbenhäuser ist, dass bei den bekannten Vogelhäusern durch die Ausbildung von geneigten Dachflächen als Abdeckung die Kunstnester nicht direkt darunter angebracht werden können. Einige Schwalbenarten nehmen daher diese Nester nicht an.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Vogelnest-Bausatz für eine Ausbildung von Kunstnestern zur Verfügung zu stellen, der eine Ausrichtung auf genau eine Vogelart ermöglicht.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Erfindung wird durch die Merkmale des Hauptanspruchs offenbart. Ausführungsformen und Weiterbildungen sind Gegenstand der sich an den Hauptanspruch anschließenden weiteren Ansprüche.
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Es wird ein Vogelnest-Bausatz insbesondere für Mehlschwalben offenbart, der an einer Standsäule entfernt von einem Gebäude angeordnet wird.
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Ihr Nest bauen Mehlschwalben üblicherweise an senkrechten Wänden unter natürlichen oder künstlichen Überhängen, zum Beispiel unter Felsenvorsprängen, Dachtraufen, Dachrändern oder Toreinfahrten. Nester außerhalb menschlicher Siedlungen, zum Beispiel an isolierten Bauwerken wie Betonbrücken, sind selten. Fertige Nester haben eine geschlossene, halbkugelige Form.
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Es können Bausätze speziell für Mehlschwalben für beispielsweise zwei Doppelnester ausgebildet werden. Die Doppelnester werden als Kunstnester ausgebildet und sind Teil des Bausatzes. Da beispielsweise Haussperlinge regelmäßig versuchen, die von Mehlschwalben begonnen Nester zu erobern, müssen bei der Bereitstellung von Kunstnestern die Einfluglöcher so klein ausgebildet werden, dass Haussperlinge ausgeschlossen sind.
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Der Bausatz weist eine insbesondere viereckige, quadratisch oder rechteckig ausgebildete Siebdruckplatte als Trägerplatte auf. Die Trägerplatte hat die Funktion einer ebenen horizontal ausgerichteten Dachplatte. Diese Dachplatte hat einen Überstand in Bezug auf die anzuordnenden Kunstnester. Der Überstand verhindert einerseits die Einflüsse der Witterung, also Regen oder Schneefall und bietet einen Raum für die Anordnung der Kunstnester, und verhindert andererseits das direkte Ansteuern der klein ausgestalteten Einflugöffnung des Kunstnestes, die speziell für Mehlschwalben ausgebildet ist.
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Es werden vorzugsweise alle im Bausatz vorhandenen Platten als Siebdruckplatten ausgebildet, die wasserdicht verleimt sind. An der Siebdruckplatte werden insbesondere mit einem Fräser beispielsweise Flachdübel angebracht, die zusätzlich verschraubt werden können. Dadurch wird ein Winkel ausgebildet. An diese Winkel werden die Kunstnester angeschraubt. Diese Kunstnester sind speziell auf die Bedürfnisse von Mehlschwalben ausgerichtet und entsprechend direkt unterhalb der Träger- bzw. Dachplatte positioniert und auf Mehlschwalbenbedürfnisse dimensioniert.
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Für die Anbringung des Bausatzes an der Standsäule oder einem Masten werden insbesondere zwei Metallwinkel an der Trägerplatte bzw. den daran angeordneten Platten angeordnet, die in die hohle Standsäule bzw. den Masten eingesteckt werden können. Der Bausatz kann auch alternativ so an der Standsäule bzw. dem Masten angeordnet werden, dass er beispielsweise durch eine entsprechende Konstruktion daran hochgezogen und in der gewünschten Position arretiert werden kann, vergleichbar einer Fahne an einem Fahnenmasten.
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Es können auch Bausätze für mehrere, insbesondere vier oder acht Doppelnester ausgebildet werden. Dazu werden an der oben genannten Träger- bzw. Siebdruckplatte unterhalb der Trägerplatte weitere rechteckige Platten, die ein Viereck bzw. einen unten offenen oder geschlossenen Quader bilden, mit Flachdübeln und Schrauben befestigt. Innen oder unterhalb wird eine viereckige Platte eingepasst, die dann mit der Standsäule verschraubt wird. An der Außenseite werden die Kunstnester befestigt.
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Der erfindungsgemäße Vogelnest-Bausatz hat dabei den Vorteil, dass er speziell auf die Bedürfnisse von Mehlschwalben ausgelegt ist und zu diesem Zweck eine Anbringung von Kunstnestern in der geeigneten Position direkt an einer rechtwinklig gebildeten Ecke einer Bausatz-Konstruktion ermöglicht wird. Der Bausatz ist einfach zu installieren und leicht ausgebildet.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Figurenbeschreibung, den Zeichnungen und den Ansprüchen entnehmbar.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Lösung anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
- 1 zeigt eine Dachkonstruktion für einen Bausatz in einer Schrägansicht von oben,
- 2 zeigt einen Schnitt durch die Dachkonstruktion mit daran angeordneten Kunstnestern,
- 3 stellt eine Seitenansicht mit einer Ansicht der angeordneten zwei Doppel-Kunstnester dar,
- 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine Bausatz-Konstruktion für vier Doppel-Kunstnester schräg von oben,
- 5 zeigt das Ausführungsbeispiel aus 4 von der Schmalseite aus gesehen,
- 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine Bausatz-Konstruktion für acht Doppel-Kunstnester schräg von oben und
- 7 zeigt das Ausführungsbeispiel aus 6 von der Längsseite aus gesehen.
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In 1 ist ein Bausatz für die Ausbildung von Mehlschwalben-Kunstnestern dargestellt. Der Bausatz weist eine insbesondere viereckige, quadratisch oder rechteckig ausgebildete Trägerplatte 10 auf. An der Trägerplatte 10 werden als Anbau-Konstruktion insbesondere zwei senkrecht dazu und parallel ausgerichtete Platten 16, 18 angeordnet. In der Eckausbildung zwischen der Trägerplatte 10 und den Platten 16, 18 werden insbesondere mit einem Fräser beispielsweise Flachdübel angebracht, die zusätzlich verschraubt werden können. Dadurch wird ein Winkel 12 ausgebildet. An diese Winkel 12 werden Kunstnester 14 angeschraubt.
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Für die Anbringung des Bausatzes an der Standsäule oder einem Masten werden an den Platten 16, 18 Metallwinkel angeordnet, die in die hohle Standsäule bzw. den Masten eingesteckt werden können.
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2 zeigt das Ausführungsbeispiel aus 1 mit an den Winkeln 12 angeordneten Kunstnestern 14.
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3 stellt eine weitere Ansicht der aus dem Bausatz aufgebauten Konstruktion dar. Es sind zwei Doppel-Kunstnester 14 unterhalb der Trägerplatte 10 angeordnet.
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4 zeigt ein Ausführungsbeispiel für vier Doppel-Kunstnester 14. Dazu werden an der oben genannten Träger- bzw. Siebdruckplatte 10 unterhalb der Trägerplatte 10 eine alternative Anbau-Konstruktion, nämlich weitere rechteckige Platten, die ein Viereck bzw. einen unten offenen oder geschlossenen Quaderanbau 20 bilden, mit Flachdübeln und Schrauben befestigt. Innen oder unterhalb wird eine viereckige Platte eingepasst, die dann mit der Standsäule verschraubt wird. An der Außenseite werden die Kunstnester 14 befestigt.
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5 zeigt das Ausführungsbeispiel aus 4 für vier Doppel-Kunstnester 14.
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6 stellt ein weiteres Ausführungsbeispiel für acht Doppel-Kunstnester 14 dar.
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7 zeigt das Ausführungsbeispiel aus 6 für acht Doppel-Kunstnester.
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Alle verwendeten Platten 10, 16 und 18 sind vorzugsweise als Siebdruckplatten ausgebildet, die wasserdicht verleimt ausgebildet sind.
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Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und den Zeichnungen dargestellten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Trägerplatte
- 12
- Winkel
- 14
- Kunstnest
- 16
- Platte
- 18
- Platte
- 20
- Quaderanbau
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 6906313 U [0003]
- DE 102013008177 B3 [0004]
- DE 2323506 A [0007]