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Technisches Gebiet
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Die Neuerung betrifft einen Schraubenschlüssel zum Anziehen oder zum Lösen von Mehrkantprofilen, wobei ein Maulschlüssel an einem Hebelarm vorgesehen ist; der Maulschlüssel zwei Greifbacken aufweist, welche das Antriebsprofil zum Antrieb angreifen; der Maulschlüssel in einer Ebene vorgesehen ist.
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Stand der Technik
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Solche Schraubenschlüssel werden zum Anziehen oder Lösen von Mehrkantprofilen, wie Schrauben oder Muttern, benötigt. Die Schrauben bzw. Muttern verfügen über unterschiedliche Antriebsprofile, wie zum Beispiel ein Sechskantprofil. Die Antriebsprofile sind dabei regelmäßig als Mehrkantprofile mit einer geraden Kantenanzahl ausgebildet. Dadurch entstehen immer zwei parallele Kanten des Antriebsprofils der Schraube bzw. Mutter. Für jede Art des Antriebsprofils gibt es schließlich eine geeignete Schraubenschlüsselgröße, sofern das Antriebsprofil eine Normgröße aufweist.
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Der Mausschlüssel besteht aus einem scheibenförmigen Grundkörper mit einer maulförmigen Ausnehmung mit zwei im Wesentlichen parallelen Backenflächen. Die maulförmige Ausnehmung ist dabei zu einer Seite, nämlich der Kante des scheibenförmigen Grundkörpers hin, maulförmig geöffnet. An der dem Maul gegenüberliegenden Seite ist der scheibenförmige Grundkörper an dem Ende eines Hebelarms vorgesehen.
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An jeweils zwei parallelen Flächen des Mehrkantprofils setzt diese maulförmige Ausnehmung des Maulschlüssels zum Lösen oder Anziehen formschlüssig an. Durch den Hebelarm kann dabei ein entsprechendes Drehmoment zum Anziehen oder Lösen auf das Mehrkantprofil aufgebracht werden.
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Neben den Maulschlüsseln sind auch die so genannten Ringschlüssel bekannt. An Stelle des Maulschlüssels ist ein Ring an dem Hebelarm angeordnet, welcher einen Innenmehrkant aufweist. Mit diesem Ringschlüssel werden die Schraube bzw. Mutter vollständig umgriffen, um ein Drehmoment zum Lösen oder Anziehen zu übertragen. Zum Ansetzen des Ringschlüssels an das Mehrkantprofil der Schraube bzw. Mutter muss dieser über das Profil geführt werden. Der Ringschlüssel hat einerseits den Vorteil, dass er nicht so leicht von dem Profil abrutschen kann. Andererseits kann der Ringschlüssel nicht seitlich an das Profil ansetzen. Bei beengten Raumverhältnissen bzw. bei konstruktiv schlecht bis gar nicht zugänglichen Umständen kann dies zu Problemen beim Ansetzen des Ringschlüssels an ein Mehrkantprofil führen.
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Die oben genannten Schraubenschlüssel sind schon seit langem bekannt und werden zum Übertragen von Drehmomenten auf Mehrkantprofile, wie es beispielsweise bei Schrauben oder Muttern vorhanden ist, verwendet. In dem deutschen Katalog der Anmelderin aus dem Jahre 1983 werden beispielsweise bereits die oben genannten Maulschlüssel als Einmaulschlüssel oder auch als Doppelmaulschlüssel gezeigt und angeboten. Hier werden auch Doppelringschlüssel und eine Kombination des Ringschlüssels mit dem Maulschlüssel gezeigt.
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Problem bei den Schraubenschlüsseln ist, dass in beengten Verhältnissen die Profile der Schrauben oder Muttern oft nur schwer zugänglich sind. Die Ringschlüssel sind in zahlreichen Sortimenten daher soweit gekröpft oder auch angewinkelt, dass sie selbst in einem beengten Raum, wie er beispielsweise beim Versenken einer Schraube vorkommt, betätigt werden können. Allerdings können die Ringschlüssel nicht in jedem beengten Raum verwendet werden. Sie lassen sich nur dann nutzen, wenn sich, wie oben beschrieben, der Ringschlüssel über das Mehrkantprofil bringen lässt. Das ist leider nicht immer der Fall. Dies lässt sich häufig nur mit einem Maulschlüssel bewerkstelligen. Dabei müssen die Maulschlüssel gelegentlich ein wenig für den Nutzer angehoben werden, damit er mit seiner Hand bzw. seinen Fingern das Werkzeug betätigen kann. Die Backenflächen des Maulschlüssels greifen dadurch nicht mehr optimal an die Angriffsflächen des Mehrkantprofils. Hierdurch kann das Werkzeug leicht von dem Mehrkantprofil abrutschen. Der Nutzer kann sich dabei verletzen.
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Offenbarung der Neuerung
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Aufgabe der Neuerung ist es daher, die Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden und einen Maulschlüssel zu schaffen, bei dem die Greifbacken optimal an das Mehrkantprofil einer Schraube oder einer Mutter zur Übertragung eines Drehmoments angreifen kann.
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Neuerungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass bei einem Schraubenschlüssel zum Anziehen oder Lösen von Schrauben oder Muttern der eingangs genannten Art die Ebene des Maulschlüssels in einem Winkel α an dem Hebelarm vorgesehen ist.
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Die Ebene des Maulschlüssels wird dabei durch einen scheibenförmigen Grundkörper gebildet. In dem scheibenförmigen Grundkörper ist eine Ausnehmung, die die Greifbacken des Maulschlüssels bilden. Bei den bekannten Maulschlüsseln ist der scheibenförmige Grundkörper immer in einer Ebene mit dem Hebelarm vorgesehen. Dadurch kann ein Nutzer diesen Schraubenschlüssel bei beengten Verhältnissen nicht optimal bedienen und an das Antriebsprofil ansetzen. Die Neuerung beruht daher auf dem Prinzip, den scheibenförmigen Grundkörper und den Hebelarm in einem Winkel zueinander anzuordnen. Während der Ringschlüssel oder ein Steckschlüssel immer ausreichend Raum benötigt, um den Schraubenschlüssel über das Mehrkantprofil einer Schraube zu führen, ist dies bei einem Maulschlüssel nicht erforderlich. Der Maulschlüssel kann seitlich an dem Mehrkantprofil der Schraube angesetzt werden.
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Damit allerdings ausreichend Raum für die Finger vorhanden ist, um den Maulschlüssel zu bedienen, ist bei vorliegender Neuerung zwischen der Ebene des Maulschlüssels und des Hebelarms ein Winkel α vorgesehen. Dadurch können die Finger beim Betätigen des Schraubenschlüssels bequem unterhalb des Hebelarms zum Aufbringen eines Drehmoments geführt werden. Der Schraubenschlüssel muss damit nicht mehr schräg an das Mehrkantprofil der Schraube angesetzt werden und rutscht damit nicht mehr so leicht von der Schraube ab. Damit werden insbesondere auch leichte Verletzungen vermieden.
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Als vorteilhafte Ausgestaltung der Neuerung hat sich erwiesen, dass bei dem Schraubenschlüssel zum Anziehen und Lösen von Mehrkantprofilen der Winkel α, also der Winkel der Ebene des Maulschlüssels und des Hebelarms, in einem Bereich zwischen 3° und 45° liegt. Damit soll gewährleistet werden, dass die Hand oder die Finger beim Betätigen des Werkzeugs jederzeit unter den Hebelarm zum Betätigen geführt werden können. Größere Winkel hätten nämlich wiederum den Nachteil, dass der Platzverbrauch des Maulschlüssels zu groß wäre. Außerdem lässt sich bei größeren Winkeln zwischen Maulschlüssel und Hebelarm das Drehmoment schlechter übertragen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des neuerungsgemäßen Schraubenschlüssels besteht darin, dass die Greifbacken des Maulschlüssels zueinander in etwa parallel angeordnet sind und in einem Winkel β zur Hebelarmachse des Hebelarms vorgesehen sind. Hierdurch entsteht ein Winkel in dem Bereich zwischen Maulschlüssel und Hebelarm, um das Ansetzen des Schlüssels bei beengtem Arbeitsraum zu verbessern.
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Vorzugsweise liegt der Winkel β eines solchen neuerungsgemäßen Schraubenschlüssels in einem Bereich zwischen 10° und 80°.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des neuerungsgemäßen Schraubenschlüssels besteht darin, dass an jedem Ende des Hebelarms jeweils ein abgewinkelter Maulschlüssel vorgesehen ist, wobei die Maulschlüssel jeweils unterschiedliche Größen für unterschiedliche Größen der Antriebsprofile aufweisen. Auf diese Weise kann ein Werkzeug für wenigstens zwei Größen Schrauben bzw. Muttern auch in einem beengten Arbeitsraum verwendet werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausbildung des neuerungsgemäßen Schraubenschlüssels ergibt sich ferner dadurch, dass an dem anderen Ende des Hebelarms ein Ringschlüssel vorgesehen ist. Durch diese Maßnahme hat der Anwender die Möglichkeit zu wählen zwischen einem Maulschlüssel und einem Ringschlüssel. Denn häufig ist es so, dass beide Werkzeugtypen – Maulschlüssel und Ringschlüssel – zum Einsatz kommen.
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Vorzugsweise weisen die Greifbacken im Greifbereich des neuerungsgemäßen Schraubenschlüssels jeweils eine konvexe Krümmung auf. Hierdurch kann das Maul des Maulschlüssels besser bzw. einfacher auf das Mehrkantprofil zum Übertragen eines Drehmoments geführt werden. Auf diese Weise können auch Unebenheiten oder Abnutzungen sowohl des Maulschlüssels als auch des Antriebsprofils ausgeglichen werden.
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Weitere Ausgestaltungen und Vorteile ergeben sich aus dem Gegenstand der Unteransprüche, sowie den Zeichnungen mit den dazugehörigen Beschreibungen. Ein Ausführungsbeispiel ist nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
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Kurze Beschreibung der Zeichnung
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1 zeigt einen neuerungsgemäßen Schraubenschlüssel mit einem Maul- und einem Ringschlüssel in einer Seitenansicht.
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2 zeigt einen neuerungsgemäßen Schraubenschlüssel entsprechend der 1 in einer Draufsicht.
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3 zeigt einen neuerungsgemäßen Schraubenschlüssel gemäß den vorherigen 1 und 2 in einer perspektivischen Darstellung.
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Bevorzugtes Ausführungsbeispiel
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Mit dem Bezugszeichen 10 wird in 1 ein neuerungsgemäßer Schraubenschlüssel bezeichnet. Der Schraubenschlüssel 10 ist als Maul-Ringschlüssel 12 ausgebildet. Der Maul-Ringschlüssel 12 besteht aus einem Hebelarm 14, an dessen einem, ersten Ende 16 ein Maulschlüssel 18 und an dessen anderem, zweiten Ende 20 ein Ringschlüssel 22 vorgesehen ist. Der Hebelarm 14 besteht aus einem flachen Metallsteg 24. Der Ringschlüssel 22 verfügt über einem Metallring 26, welcher an dem Metallsteg 24 vorgesehen ist. Innerhalb des Metallrings 26 ist ein Innenmehrkantprofil 28 vorgesehen (siehe 2 und 3). Das Innenmehrkantprofil 28 kann über das Außenmehrkantprofil einer Schraube oder einer Mutter zum Übertragen eines Drehmoments geführt werden.
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Der Maulschlüssel 18 besteht aus einem scheibenförmigen Grundkörper 30. In dem scheibenförmigen Grundkörper 30 ist eine maulförmige Ausnehmung 32 (siehe 2 und 3), vorgesehen. Die Ausnehmung 32 ist zum Rand 34 des scheibenförmigen Grundkörpers 30 offen (siehe 2 und 3). Die Ausnehmung 32 verfügt über zwei Greifbacken 36, 38 mit den im Wesentlichen parallelen Backenflächen 37, 39. Die parallelen Backenflächen 37, 39 können auch konvex ausgebildet sein. Mit diesen Greifbacken 36, 38 werden zwei entsprechende parallele Flächen eines Mehrkantprofils, zum Beispiel einer Schraube oder einer Mutter, angetrieben. Hierüber wird ein Drehmoment zum Lösen oder Anziehen übertragen, welches ein Nutzer des Schraubenschlüssels 10 aufbringt.
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Der scheibenförmige Grundkörper 30 des Maulschlüssels 18 befindet sich in einer ersten Ebene 40. Diese erste Ebene 40 wird insbesondere durch die Ausnehmung 32 definiert. Die Ebene 40 bildet mit einer Hebelarmachse 42, der Längsachse des Hebelarms 14 einen Winkel α. Bei dem flachen Metallsteg 24 liegt die Hebelarmachse 42 in einer zweiten Ebene 44, welche parallel zu den größeren Seiten des Metallstegs 24 liegt. Der Winkel α liegt in einem Bereich von 3° bis 45°. Besonders geeignet ist dabei ein Winkel α zwischen 5° und 15°. Durch den Winkel α wird es dem Nutzer ermöglicht, seine Hände beim Betätigen des Schraubenschlüssels 10 auch bei beengten Arbeitsverhältnissen immer unter den Hebelarm 14 zu bekommen.
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In 2 wird der Schraubenschlüssel 10 in einer Draufsicht dargestellt. Die 2 ist eine andere Perspektive des Schraubenschlüssels 10 als 1. Soweit sich die Bestandteile entsprechen werden auch hier dieselben Bezugszeichen, wie in 1, verwendet. An dem Hebelarm 14 befindet sich einerseits der Maulschlüssel 18 und andererseits der Ringschlüssel 22. Der Maulschlüssel 18 ist gegenüber der Hebelarmachse 42 in einem Winkel β angeordnet. Der Winkel β ergibt sich aus der Hebelarmachse 42 und den parallelen Greifbacken 36, 38 des Maulschlüssels. Diese zusätzliche Abwicklung des Maulschlüssels 18 hilft auch an enge Stellen des Arbeitsbereiches heranzukommen.
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In 3 ist der Schraubenschlüssel 10 in einer perspektivischen Darstellung abgebildet. Der Schraubenschlüssel 10 entspricht den Abbildungen der 1 und 2. Soweit sich die Abbildungen entsprechen werden auch dieselben Bezugszeichen verwendet. An dem als Metallsteg 24 ausgebildeten Hebelarm 14 befinden sich an beiden Enden 16, 20 jeweils der Ringschlüssel 12 und der Maulschlüssel 18. Dabei ist der Maulschlüssel 18 in dem Winkel α an dem Ende 20 des Metallstegs 24 angeordnet.
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Der scheibenförmige Grundkörper 30 weist die maulförmige Ausnehmung 32 auf, welche um ein Antriebsprofil beispielsweise einer Schraube oder Mutter geführt wird. Parallele Flächen der Greifbacken 36, 38 schieben sich dazu über das Antriebsprofil. Mittels des Hebelarms 14 kann ein Nutzer des Schraubenschlüssels 10 dann ein Drehmoment auf das Antriebsprofil übertragen.
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Bei dem oben beschriebenen Schraubenschlüssel 10 handelt es sich um ein Ausführungsbeispiel anhand dessen die Neuerung näher erläutert werden soll. Die Neuerung soll jedoch nicht allein auf dieses oben aufgeführte Ausführungsbeispiel beschränkt werden. Hierbei handelt es sich lediglich um eines von vielen Beispielen, wie die Neuerung realisiert werden kann. Vielmehr sollen hiermit alle Gegenstände erfasst werden, die der Fachmann heute und in Zukunft unter dem Gegenstand der vorliegenden Anmeldung verstehen würde.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Schraubenschlüssel
- 12
- Maul-Ringschlüssel
- 14
- Hebelarm
- 16
- Erstes Ende des Hebelarms 14
- 18
- Maulschlüssel
- 20
- Zweites Ende des Hebelarms 14
- 22
- Ringschlüssel
- 24
- Metallsteg
- 26
- Metallring
- 28
- Innenmehrkantprofil
- 30
- scheibenförmiger Grundkörper
- 32
- Ausnehmung
- 34
- Rand des scheibenförmigen Grundkörpers 30
- 36
- Greifbacken
- 37
- Backenfläche
- 38
- Greifbacken
- 39
- Backenfläche
- 40
- Erste Ebene des Grundkörpers 30
- 42
- Längsachse des Hebelarms 14
- 44
- Zweite Ebene