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Die Erfindung betrifft einen Transportbehälter mit steifer Außenhaut zur Anbringung an Fahrrädern. Dabei umschließt der Transportbehälter ein Rad oberhalb und teilweise auch seitlich. Der Transportbehälter ist mittels Verbindungselementen am Rahmen im Bereich der Sattelstützen beziehungsweise des oberen Gabelbereichs und nahe der Radachsenaufnahme befestigt.
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Für die Befestigung von Transportbehältern an Fahrrädern sind unterschiedliche Lösungen bekannt. Am häufigsten verbreitet sind Fahrradtaschen aus unterschiedlichen flexiblen Materialien. Diese können schnell am Gepäckträger angebracht werden. Zumeist bieten sie seitlich zum Teil aber auch oberhalb des Gepäckträgers Stauraum. Bei einigen Ausführungen besteht die Gefahr, dass in die Taschen Nässe eindringt. Ebenso sind Fahrradtaschen als auch deren Inhalt diebstahlgefährdet. Durch die Anbringung an Gepäckträgern kann bei hoher Beladung die Stabilität beeinträchtigt sein.
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Weiterhin sind quaderförmige Boxen bekannt, die gleichfalls am Gepäckträger befestigt sind. Diese Boxen bieten wenig Stauraum und verlagern den Schwerpunkt nach oben, was zusätzlich die Fahrstabilität verringert.
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Eine weiterentwickelte Transportbox ist aus der
DE 9110103 U1 bekannt, die auch seitlich des Hinterrades Stauraum bietet. Nachteilig bei dieser Lösung ist die Befestigung an der Hinterradachse was Reparaturen am Hinterrad behindert und die Befestigung an der Sattelstange, die eine Veränderung der Sattelhöhe erschwert. Offen bleibt bei der Variante ohne Schutzblech, wie die Aufgaben des Schutzblechs erfüllt und die Anbringung des Rücklichtes gelöst werden sollen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Transportbehälter mit steifer Außenhaut zur Anbringung an Fahrrädern bereitzustellen, der eine stabile Verbindung zum Fahrradrahmen herstellt, ohne die Montage beziehungsweise Demotage der Hinterrades zu stören und der zugleich verkehrstauglich ist.
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Die Erfindungsaufgabe wird mit den Merkmalen des Haupanspruchs und der nebengeordneten Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Transportbehälters sind in den Unteransprüchen offenbart.
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Die Erfindung betrifft gemäß Hauptanspruch einen Transportbehälter mit steifer Außenhaut zur Anbringung an Fahrrädern. Dabei umschließt der Transportbehälter ein Rad, vorzugsweise das Hinterrad, oberhalb und teilweise auch seitlich. Der Transportbehälter ist mittels Verbindungselementen an Rahmenstreben im Bereich des die Sattelstütze aufnehmenden Sitzrohr des Rahmens beziehungsweise im Bereich des oberen Gabelbereichs oder im Bereich der Gabelbrücke und nahe der jeweiligen Radachsenaufnahme befestigt.
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Gemäß der Weiterbildung nach Anspruch 2 sind in die Verbindungselemente Dämpfungselemente integriert. Diese mindern die Erschütterungen und wirken sich somit positiv auf das Transportgut aus, vermindern die dynamische Beanspruchung des Transportbehälters und tragen zur Verminderung von Geräuschemissionen bei.
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Gemäß nebengeordnetem Anspruch 3 ist der Transportbehälter auf der Rückseite bis etwa zur Unterkante geschlossen. Damit erfüllt er die Funktion des Schutzbleches, die unter anderem im Spritzschutz und in der Halterung des Rücklichtes besteht.
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Entsprechend des nebengeordneten Anspruchs 4 weist der der Transportbehälter eine aerodynamische Form auf. Insbesondere ist der Transportbehälter so gestaltet, dass er auf der Rückseite spitz zuläuft und nach hinten hin abfällt. Damit wird der Luftwiderstand verringert. Auch die Anfälligkeit für Seitenwinde wird reduziert.
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Gemäß Anspruch 5 ist in den Transportbehälter eine Energieversorgung integriert. Diese Energieversorgung ermöglicht zahlreiche Funktionen gemäß Anspruch 6. Entsprechend kann die Energieversorgung und Zubehör folgende Komponenten umfassen: Ein Rücklicht zur nächtlichen Beleuchtung dient der Sicherheit. Damit wird das Fahrrad der Straßenverkehrszulassungsordnung gerecht. Ein Stopplicht, nicht dargestellt, warnt nachfolgende Fahrer bei Bremsvorgängen. Blinklichter, nicht dargestellt, zeigen dem nachfolgenden Verkehr einen Richtungswechsel an. Ein Solarmodul stellt zusammen mit einem Akkumulator eine dauerhafte Elektroenergieversorgung breit. Diese kann für eine elektrischen Antrieb des Fahrrades, eine Transportbehälterinnenbeleuchtung, einen Spannungsausgang zum Betreib und oder Aufladen von externen Geräten, wie Mobiltelefonen, Tablets etc., eine Steuereinheit, einen Behälterlüfter, eine Diebstahlsicherung und/oder ein Ortungssystem genutzt werden. Die Steuereinheit dient als Lade- und Verbrauchermanagement. Ein Behälterlüfter dient gegebenenfalls der Abfuhr von Feuchtigkeit, Wärme und Gerüchen. Ein Kälteerzeuger ermöglicht es, dass Transportgut zu kühlen. Mittels einer Diebstahlsicherung, wie beispielsweise einer Alarmanlage, kann bei unrechtmäßigen Handlungen Alarm auslöst werden. Ein GPS-basiertes Ortungssystem kann das Wiederfinden entwendeter Fahrräder bzw. Transportbehälter unterstützen.
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Gemäß Weiterbildung nach Anspruch 7 kann die Wandung aus einem wärmeisolierenden Material bestehen. Somit können gekühlte Waren über eine längere Zeit in dem Transportbehälter aufbewahrt werden, ohne dass eine schnelle Erwärmung der Waren erfolgt. Dies kann noch durch Kühlakkus unterstützt werden.
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Nach Anspruch 8 ist der Transportbehälter zweischalig aufgebaut. Für die Außenseite kommt ein hartes, wasserdichtes Material wie PE, PS, PC oder ABS zum Einsatz. Die Materialien können ebenso glasfaser- oder kohlefaserverstärkt sein. Auf der Innenseite kommen als Innenauskleidung schall- und/oder wärmeabsorbierende Materialien, wie beispielsweise Kunststoffschäume, Kork, Fließ oder andere textile Materialien zum Einsatz.
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Gemäß einer Weiterbildung nach Anspruch 9 ist der Transportbehälter mit einem aufklappbaren, verschließbaren, abnehmbaren und/oder austauschbaren Verschlussdeckel versehen. Ein Aufklappen ermöglicht eine vorteilhafte Nutzung. Zusätzlich kann eine Stütze für den Deckel vorgesehen sein. Ein abnehmbarer Deckel, beispielsweise durch Aushängen der Scharniere, ermöglicht es sperrige Gegenstände zu transportieren. Die Ausführung mit austauschbarem Deckel unterschiedlicher Tiefe bietet die Möglichkeit, das Volumen des Transportbehälters zu variieren.
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Vorteilshaft ist der Transportbehälter nach Anspruch 10 lösbar am Fahrrad oder den jeweiligen Verbindungselementen befestigt. Somit ist es möglich den Transportbehälter bei Nichtbenutzung oder beim Transport des Fahrrades ohne großen Aufwand zu entfernen. Dabei soll aber ein Schutz vor Diebstahl aufrechterhalten werden, so dass die jeweils zum Einsatz kommenden Befestigungsmittel diesen Schutz gewährleisten, indem sie beispielsweise abschließbar oder codiert sind.
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Der Transportbehälter kann nach Anspruch 11 mit herausnehmbaren Zwischenböden ausgerüstet sein. Somit lassen sich Waren besser transportieren, die sonst beim Übereinanderstapeln zerdrückt oder anderweitig beschädigt werden können.
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Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 Transportbehälter am Fahrrad in Seitenansicht,
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2 und 3 einen Transportbehälter in Detailansicht von der Seite,
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4 die Befestigung an den Rahmenstreben im Detail,
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5 einen Transportbehälter von oben,
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6 einen Transportbehälter im Querschnitt und
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7 einen Transportbehälter im Längsschnitt.
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In 1 sind zwei erfindungsgemäße Transportbehälter 1 an einem Fahrrad 2 dargestellt. Die Details des hinteren Transportbehälters 1 sind in 2 bis 7 dargestellt.
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Der hintere Transportbehälter 1 befindet sich hinter dem Sattel 14 und ein weiterer Transportbehälter 1 am Vorderrad. Die Transportbehälter 1 bestehen jeweils aus einem Teil oberhalb des Rades 3 und einem Teil seitlich des Rades 3, das dadurch verdeckt wird. Die Transportbehälter 1 sind vorzugsweise von oben durch einen Deckel 13 verschlossen. Der Deckel 13 ist mittels Scharnieren 15 mit dem Transportbehälter 1 verbunden. Somit kann der Transportbehälter 1 leicht geöffnet und be- beziehungsweise entladen werden.
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Das Rücklicht und die Funktion des Schutzbleches übernimmt der hintere Transportbehälter 1. Dazu ist der Transportbehälter 1 im Gegensatz zu Fahrradtaschen auf der Rückseite geschlossen und mit einem Rücklicht 10 ausgestattet. Die innere Form des Transportbehälters 1 ist vorzugsweise der Form des Rades 3 angepasst
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Die Transportbehälter 1 sind an drei, vorzugsweise jedoch an vier Punkten mit dem Rahmen des Fahrrades 2 durch Verbindungselemente 4, 5 verbunden. Am Vorderrad sind Bohrungen zur Montage der unteren Verbindungselemente 4 nutzbar, die gewöhnlich für die Befestigung der Schutzbleche vorgesehen sind. Die Verbindungselemente 5 im oberen Teil sind an der Gabel 7 angeordnet und beispielsweise mit Schellen befestigt.
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Nachfolgend wird die Befestigung des hinteren Transportbehälters 1, wie in den 2 und 3 dargestellt, beschrieben. Zwei Verbindungselemente 4 vom Transportbehälter 1 zum Fahrrad 2 gibt es jeweils im Bereich der Radachsenaufnahme 8. Die Befestigung erfolgt mit entsprechenden Schrauben 16. Dazu können Bohrungen, die für den Gepäckträger vorgesehen sind, genutzt werden. Zwei weitere Verbindungselemente 5 verbinden den Transportbehälter 1 mit den Rahmenstreben 6. Die Verbindungselemente 4, 5 können in den Transportbehälter 1 einlaminiert oder mit ihm verschraubt sein. An der Radachsenaufnahme 8 führt das Verbindungselement 4 in den Transportbehälter 1 hinein und ist entsprechend befestigt. Eine Variante der Befestigung mit den Rahmenstreben 6 ist detaillierter in 3 gezeigt. Das Verbindungselement 5 ist als Schelle ausgeführt, die um die jeweilige Rahmenstrebe 6 gelegt und mit einer Schraube 16 befestigt ist. Weiterhin ist das Verbindungselement 5 in die Bildebene hinein abgewinkelt. Eine zweite Schraube 16 führt durch den abgewinkelten Teil des Verbindungselementes 5, ein Dämpfungselement 9 und die Wandung des Transportbehälters 1 und ist dort mit einer Mutter 18 verschraubt.
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Das Dämpfungselement 9 ist beispielsweise ein elastischer Kunststoff, der Stöße absorbiert und so die auf den Transportbehälter 1 und dessen Inhalt wirkenden Erschütterungen vermindert. Selbstverständlich können für die Montage des Transportbehälters 1 vorhandene Befestigungspunkte am Rahmen 2 genutzt werden.
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Durch die Befestigungsvariante, wie in 3 dargestellt, werden bei der Befestigung der Verbindungselemente 4 am Transportbehälter 1 Scherkräfte vermieden. Hierdurch reduziert sich die Materialbeanspruchung an dieser Befestigungsstelle.
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5 zeigt den Transportbehälter 1 von oben. Der Transportbehälter 1 ist mit Verbindungselementen 5 am Rahmen befestigt. Sichtbar sind die Verbindungselemente 5, die eine Verbindung zwischen Rahmenstreben 6 und Transportbehälter 1 herstellen. Die Schraubverbindungen sind hier nur durch Strich-Punkt-Linien angedeutet. Auf der Rückseite ist ein Rücklicht 10 angebracht.
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Der Transportbehälter 1 weist einen nach oben zu öffnenden Verschlussdeckel 13 auf, der mit Scharnieren 15 am Transportbehälter 1 befestigt ist. In den Verschlussdeckel 13 ist ein Schloss 17 integriert, das ein Verschließen des Transportbehälters 1 ermöglicht. Außerdem ist in den Verschlussdeckel 13 ein Solarmodul 11 integriert, das eine Elektroenergieversorgung ermöglicht. Der Transportbehälter 1 erfüllt zugleich die Funktion eines hinteren Schutzbleches, indem das Rad 3 auch seitlich und nach hinten bis etwa zur Mitte umschlossen ist.
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6 zeigt den Transportbehälter 1 im Querschnitt. Der Transportbehälter 1 ist von oben mit einem klappbaren Verschlussdeckel 13 versehen. Das Rad 3 wird von oben und teilweise seitlich umschlossen. Durch die steife Außenhülle des Transportbehälters 1 kann im Vergleich zu dehnbaren Fahrradtaschen die Aussparung für das Rad 3 minimiert werden. Damit kann bei gleichen Außenmaßen ein größeres Volumen des Transportbehälters 1 realisiert werden. Vorzugsweise im unteren Bereich des Transportbehälters 1 können Akkumulatoren 12 zur Elektroenergiespeicherung angeordnet sein. Die Akkumulatoren 12 sind zur Versorgung von Rücklicht 10, Blinklicht 10, Stopplicht 10 sowie anderen Geräten und Funktionen mit Elektroenergie vorgesehen, wie z. B. ein Kühlaggregat. Die Aufladung der Akkumulatoren 12 kann über den Fahrraddynamo und/oder Solarmodule 11 realisiert werden.
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7 zeigt den Transportbehälter 1 in Längsschnittdarstellung. Alternativ zur Darstellung in 6 ist der Akkumulator 12 mit einer Steuereinheit 12 und mit einer Spannungsentnahmeschnittstelle 12 in Form einer handelsüblichen Zigarettensteckdose, welche in Kraftfahrzeugen eingesetzt werden, im oberen Bereich des Transportbehälter 1 untergebracht. An diesem Akkumulator 12 sind eine Behälterinnenbeleuchtung 21 sowie eine Behälterbelüftung 20 vorhanden, welche wahlweise nur Luft absaugt oder mittels einer Kälteerzeugung 20 gekühlte Luft gezielt an die Steuereinheit 12 bzw. in den Innenraum des Transportbehälters 1 fördert.
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Weiterhin besitzt der Transportbehälter 1 eine insbesondere stoßabsorbierende Innenauskleidung 19. Vorgesehen ist weiterhin, dass die Innenauskleidung schallabsorbierend sowie wärmeisolierend wirkt, wobei diese und weitere vorteilhafte Wirkungen durch die Wahl eines geeigneten Materials für die Innenauskleidung 19 erreicht werden können. Die gewünschte Wirkung richtet sich nach der jeweiligen Nutzung. Vorgesehen ist, dass sich die Innenauskleidung 19 saisonal anpassen oder austauschen lässt. Mittels beispielsweise Klettverschlüsse lässt sich die Innenauskleidung zuverlässig anordnen und gegebenenfalls entfernen. Diese Innenauskleidung kann natürlich auch fest mit dem Transportbehälter 1 verbunden sein bzw. kann die Wandung des Transportbehälters 1 entsprechend wärmedämmend ausgeführt sein.
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Eine vorteilshafte Ausführung sieht vor, dass der Transportbehälter lösbar befestigt ist, wobei zur Befestigung geeignete, an sich bekannte Befestigungsmittel zum Einsatz kommen, welche einerseits einfach zu bedienen sind und anderseits den Diebstahlsschutz gewährleisten und dafür abschließbar oder codiert sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Transportbehälter
- 2
- Fahrrad
- 3
- Rad
- 4
- Verbindungselement
- 5
- Verbindungselement
- 6
- Rahmenstrebe
- 7
- oberer Gabelbereich
- 8
- Radachsenaufnahme
- 9
- Dämpfungselemente
- 10
- Rücklicht, Stopplicht, Blinklicht
- 11
- Solarmodul
- 12
- Akkumulator, Spannungsentnahmeschnittstelle, Steuereinheit, Diebstahlsicherung, Ortungssystem
- 13
- Verschlussdeckel
- 14
- Sattel
- 15
- Scharnier
- 16
- Schrauben
- 17
- Schloss
- 18
- Mutter
- 19
- Innenauskleidung
- 20
- Behälterlüfter, Kälteerzeuger
- 21
- Behälterinnenbeleuchtung
- 22
- Zwischenboden
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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