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Die Erfindung betrifft einen Werkzeugkoffer, insbesondere einen schnelllösbaren Werkzeugkoffer nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bei herkömmlichen Werkzeugkoffern sind normalerweise zwei Aufnahmeschalen vorhanden. In der wenigsten einen Aufnahmeschale ist ein oder mehrere Fächer zur Aufnahme von Werkzeugen ausgebildet. Zwischen den beiden Aufnahmeschalen ist ein Gelenkmechanismus vorgesehen, mit dem sich diese einfach öffnen und schließen lassen.
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Der herkömmliche Gelenkmechanismus besteht aus einem Stift und einer Öse. Beispielsweise können je zwei Ösen an einer Seite der beiden Aufnahmeschalen ausgebildet sein. Bei Verbindung der beiden Aufnahmeschalen können vier Ösen so ausgerichtet werden, dass die Stifte die jeweiligen Ösen durchsetzen. Auf diese Weise sind die beiden Aufnahmeschalen in eine Öffnungs- und Schließposition verbindbar. Diese herkömmliche Konstruktion weist jedoch offensichtlich einen unbequemen Montagevorgang auf.
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Bei einem weiteren Gelenkmechanismus handelt es sich um zwei Ösen, die an einer Seite einer Aufnahmeschale angeordnet sind, wobei die andere Aufnahmeschale seitlich mit zwei vorspringenden Stiften versehen ist. Aus
TW I406747 ist ein Werkzeugkoffer bekannt, der aus zwei unterschiedlich ausgeführten Aufnahmeschalen besteht. Aus diesen Grund werden für die Herstellung des Werkzeugkoffers mehrere Herstellungsanlage benötigt, was zur Erhöhung von Herstellungskosten führt.
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Aus
TW I341776 ist ein schnelllösbarer Werkzeugkoffer bekannt, bei dem zwei Gelenkeinheiten zwischen zwei schwenkbaren Aufnahmeschalen vorgesehen sind. Jede Gelenkeinheit weist einen Stift und eine Feder auf. Durch Ziehen der Stifte werden die Federn zusammengedrückt, wodurch sich die beiden Aufnahmeschalen voneinander lösen können. Hinsichtlich der oben erwähnten Konstruktion hat der Benutzer keine Hand beim Lösen der beiden Aufnahmeschalen frei, um die Aufnahmeschale zu verschieben, wenn seine beide Hände die Stifte ziehen. Daher ist die Handhabung erschwert. Es lässt sich auch schwierig bedienen, wenn eine der beiden Aufnahmeschalen durch Kraftaufbringung auf die Stifte verschoben wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen schnelllösbaren Werkzeugkoffer zu schaffen, der einen kompakten Aufbau aufweist und eine einfache Handhabung gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen schnelllösbaren Werkzeugkoffer, der die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist. Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
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Gemäß der Erfindung wird ein schnelllösbarer Werkzeugkoffer bereitgestellt, der eine erste Aufnahmeschale und eine zweite Aufnahmeschale aufweist. An einer Seite der ersten Aufnahmeschale sind ein erster Hakenabschnitt und ein erster Drehzapfen einstückig ausgebildet. An einer Seite der zweiten Aufnahmeschale sind ein zweiter Hakenabschnitt und ein zweiter Drehzapfen einstückig ausgebildet. Der erste Hakenabschnitt ist an den zweiten Drehzapfen angehakt, während der zweite Hakenabschnitt an den ersten Drehzapfen angehakt ist. Damit sind die erste Aufnahmeschale und die zweite Aufnahmeschale in eine Öffnungs- und Schließposition verbindbar.
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Gemäß der Erfindung sind die Struktur bei der ersten Aufnahmeschale, dem ersten Hakenabschnitt und dem ersten Drehzapfen gleich wie diese bei der zweiten Aufnahmeschale, dem zweiten Hakenabschnitt und dem zweiten Drehzapfen. Außerdem können diese einstückig hergestellt werden, wodurch ein kompakter Aufbau zustande kommt.
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Durch Anhaken können die Hakenabschnitte eine formschlüssige Verbindung mit den jeweiligen Drehzapfen herstellen. Ferner können sich die beiden Aufnahmeschalen durch Verdrehen voneinander lösen, was eine einfache, praktische Bedienung gewährleistet.
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Im Folgenden werden die Erfindung und ihre Ausgestaltungen anhand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
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1 eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Werkzeugkoffers;
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2 eine perspektivische Darstellung des Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Werkzeugkoffers, dessen beide Aufnahmeschalen sich in einer geöffneten Position befinden;
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3 eine perspektivische Teilansicht der ersten Aufnahmeschale gemäß der Erfindung;
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4 einen vergrößerten Ausschnitt A aus 3;
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5 eine perspektivische Teilansicht der zweiten Aufnahmeschale gemäß der Erfindung;
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6 einen vergrößerten Ausschnitt B aus 5;
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7 die Vorgehensweise zur Verbindung der beiden erfindungsgemäßen Aufnahmeschalen in schematischer Perspektivdarstellung; und
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8 die Vorgehensweise zum Lösen der beiden erfindungsgemäßen Aufnahmeschalen in schematischer Perspektivdarstellung.
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Wie aus den 1 und 2 ersichtlich, weist ein erfindungsgemäßer Werkzeugkoffer 10 eine erste Aufnahmeschale 12 und eine zweite Aufnahmeschale 14 auf. Die beiden Aufnahmeschalen 12, 14 sind durch einen Gelenkmechanismus 16 so miteinander verbunden, dass der Werkzeugkoffer 10 in eine Öffnungs- und eine Schließposition gebracht werden kann. Wie in 2 gezeigt, weist die beiden Aufnahmeschalen 12, 14 innen je einen Aufnahmeraum 18 zur Aufnahme von Handwerkzeugen oder ähnlichen Gegenständen auf.
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Wie in 3 gezeigt, weist die erste Aufnahmeschale 12 seitlich einen ersten Hakenabschnitt 20 und einen ersten Drehzapfen 22 auf. Der erste Hakenabschnitt 20 und der erste Drehzapfen 22 sind an derselben Seite der ersten Aufnahmeschale 12 zueinander benachbart angeordnet. Außerdem sind der erste Hakenabschnitt 20 und der erste Drehzapfen 22 z. B. im Blasformverfahren einstückig mit der ersten Aufnahmeschale 12 ausgebildet. Der erste Hakenabschnitt 20 weist eine Öffnungsseite 24 auf. Zwischen dem ersten Drehzapfen 22 und der ersten Aufnahmeschale 12 ist ein erster Abstand 26 vorgesehen [siehe 3 und 4].
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Gemäß 5 weist die zweite Aufnahmeschale 14 seitlich einen zweiten Hakenabschnitt 30 und einen zweiten Drehzapfen 32 auf. Der zweite Hakenabschnitt 30 und der zweite Drehzapfen 32 sind an derselben Seite der zweiten Aufnahmeschale 14 zueinander benachbart angeordnet. Außerdem sind der zweite Hakenabschnitt 30 und der zweite Drehzapfen 32 z. B. im Blasformverfahren einstückig mit der zweiten Aufnahmeschale 14 ausgebildet. Der zweite Hakenabschnitt 30 weist eine Öffnungsseite 34 auf. Zwischen dem zweiten Drehzapfen 32 und der zweiten Aufnahmeschale 14 ist ein zweiter Abstand 36 vorgesehen [siehe 5 und 6].
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Wie in 7 gezeigt, wird eine Verbindung zwischen dem ersten Hakenabschnitt 20 und dem zweiten Drehzapfen 32 durch Eingreifen des ersten Hakenabschnitts 20 der ersten Aufnahmeschale 12 in den zweiten Abstand 36 sowie eine Verbindung zwischen dem zweiten Hakenabschnitt 30 und dem ersten Drehzapfen 22 durch Eingreifen des zweiten Hakenabschnitts 30 der zweiten Aufnahmeschale 14 in den ersten Abstand 26 hergestellt. Hierdurch ergibt sich eine praktische Verbindung zwischen der ersten Aufnahmeschale 12 und der zweiten Aufnahmeschale 14 [siehe 2].
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In der Schließposition der beiden Aufnahmeschalen 12, 14 wird durch eine formschlüssige Verbindung des ersten Hakenabschnitts 20 mit dem zweiten Drehzapfen 32 und durch eine formschlüssige Verbindung des zweiten Hakenabschnitts 30 mit dem ersten Drehzapfen 22 vermieden, dass sich die beiden Aufnahmeschalen 12, 14 voneinander lösen.
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In 8 ist gezeigt, dass die erste Aufnahmeschale 12 in einem Winkel von 180 Grad zur zweiten Aufnahmeschale 14 geöffnet ist. In dieser Position kann der Benutzer die beiden Aufnahmeschalen 12, 14 so verdrehen, dass sich der erste Hakenabschnitt 20 und der zweite Drehzapfen 32 voneinander lösen. Auf gleiche Weise können der zweite Hakenabschnitt 30 und der erste Drehzapfen 22 ebenfalls voneinander getrennt werden. Mit anderen Worten kann der Benutzer durch ein einfaches Verdrehen die beiden Aufnahmeschalen 12, 14 trennen.
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Basierend auf der oben beschriebenen ergibt sich der in 1 gezeigte Gelenkmechanismus 16, indem der erste Hakenabschnitt 20 mit dem zweiten Drehzapfen 32 sowie der zweite Hakenabschnitt 30 mit dem ersten Drehzapfen 22 verbunden ist. Die Struktur und die relative Position bei der ersten Aufnahmeschale 12, dem ersten Hakenabschnitt 20 und dem ersten Drehzapfen 22 sind gleich wie diese bei der zweiten Aufnahmeschale 14, dem zweiten Hakenabschnitt 30 und dem zweiten Drehzapfen 32. Daher braucht lediglich eine Aufnahmeschale hergestellt zu werden, woraufhin sich ein Werkzeugkoffer im Zusammenwirken der Hakenabschnitte mit den Drehzapfen ergibt. Daher weist der erfindungsgemäße Werkzeugkoffer einen kompakten Aufbau auf und gewährleistet eine einfache Montage. Zur Demontage des Werkzeugkoffers in zwei separaten Aufnahmeschalen genügt ein einfaches Verdrehen. Ferner ist eine einfache Bedienung sichergestellt.
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Die vorstehende Beschreibung stellt die Ausführungsbeispiele der Erfindung dar und soll nicht die Ansprüche beschränken. Alle gleichwertigen Änderungen und Modifikationen, die gemäß der Beschreibung und den Zeichnungen der Erfindung von einem Fachmann vorgenommen werden können, gehören zum Schutzbereich der vorliegenden Erfindung.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Werkzeugkoffer
- 12
- erste Aufnahmeschale
- 14
- zweite Aufnahmeschale
- 16
- Gelenkmechanismus
- 18
- Aufnahmeraum
- 20
- erster Hakenabschnitt
- 22
- erster Drehzapfen
- 24
- Öffnungsseite
- 26
- erster Abstand
- 30
- zweiter Hakenabschnitt
- 32
- zweiter Drehzapfen
- 34
- Öffnungsseite
- 36
- zweiter Abstand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- TW 406747 [0004]
- TW 341776 [0005]