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Die Erfindung betrifft eine Heizkassette, insbesondere für Holzbrand, mit einem Gehäuse mit einer im Gehäuse angeordneten Brennkammer, wobei die Brennkammer mittels einer Tür verschließbar ist und wobei vorzugsweise mindestens ein Sekundärluftkanal zur Türlüftung vorgesehen ist.
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Im Zuge der Verteuerung von Brennstoffen wie Gas oder Heizöl werden in Privathaushalten wieder vermehrt Kamine eingesetzt, die neben einem besonderen Wohnkomfort auch ergänzend zur Wärmeabgabe verwendet werden. Im Allgemeinen kommt hierbei als Brennmaterial Holz zum Einsatz, das im Kamin verbrannt wird. Zur verbesserten Verbrennung des Holzes und zur verbesserten Abgabe von Wärme werden mittlerweile verstärkt Heizkassetten, die auch als Kaminkassetten bezeichnet werden, verbaut oder in bestehende Kamine eingesetzt.
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Eine Aufgabe der Erfindung besteht entsprechend darin, eine Heizkassette anzugeben, bei der eine schadstoffärmere Verbrennung des Brennmaterials ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe wird mittels einer Heizkassette mit den Merkmalen des Anspruch 1 gelöst. Dazu umfasst die Heizkassette mindestens einen Tertiärluftkanal, der sich innerhalb des Gehäuses von dem türseitigen Ende der Brennkammer zum türseitig entferntem Ende der Brennkammer erstreckt, wobei das Gehäuse an der türseitigen Seite mindestens eine erste Tertiäröffnung aufweist, wobei die Brennkammer an seiner türseitig entfernten Seite mindestens eine zweite Tertiäröffnung aufweist und wobei die erste Tertiäröffnung mittels des Tertiärkanals mit der zweiten Tertiäröffnung verbunden ist.
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Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch die zusätzliche Einbringung von Luft in die Brennkammer mittels einer dritte Lufteinspeisung, in die bei bekannten Heizkassetten verschlossene Seite der Brennkammer, die Verbrennung des Brennmaterials verbessert wird. Hierdurch wird eine Doppelverbrennung initiiert, woraus eine verringerte Schadstoffabgabe resultiert. Es könnte sich bei dem Tertiärluftkanal demnach um einen internen Konvektionsluftkanal zur Hinterlüftung der Brennkammer handeln. Eine erfindungsgemäße Heizkassette kann auch ohne einen Sekundärluftkanal zur Türlüftung ausgestaltet sein, da eine Sekundärlüftung zur Verwirklichung der erfindungsgemäßen Lehre nicht erforderlich ist. Ferner könnte der Tertiärluftzuführung erfindungsgemäß auch die Primärluftzuführung ersetzen und somit der Primärluftkanal wie der in dieser Anmeldung beschriebene Tertiärluftkanal ausgestaltet sein.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Dabei verwendete Rückbeziehungen weisen auf die weitere Ausbildung des Gegenstandes des in Bezug genommenen Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen Unteranspruches hin. Sie können auch selbständige Erfindungen enthalten, die eine von den Gegenständen der vorhergehenden Ansprüche unabhängige Gestaltung aufweisen und sind nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines selbständigen, gegenständlichen Schutzes für deren Merkmale zu verstehen. Des Weiteren ist im Hinblick auf eine Auslegung der Ansprüche bei einer näheren Konkretisierung eines Merkmals in einem nachgeordneten Anspruch davon auszugehen, dass eine derartige Beschränkung in den jeweils vorangehenden Ansprüchen nicht vorhanden ist. Die mit der Anmeldung eingereichten Ansprüche sind Formulierungsvorschläge ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Schutzes. Die Anmelderin behält sich vor, noch weitere, bisher nur in der Beschreibung und/oder Zeichnungen offenbarte Merkmalskombinationen zu beanspruchen.
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Zur weiteren Verbesserung der Verbrennung könnte sich innerhalb des Gehäuses zwischen der Brennkammer und dem Gehäuse ein zweiter Tertiärluftkanal von dem türseitigen Ende des Gehäuses zum türseitig entfernten Ende der Brennkammer erstrecken. Es könnten auch drei, vier oder mehr Tertiärluftkanäle vorgesehen sein.
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Im Falle, dass zwei Tertiärluftkanäle vorgesehen sind, könnte das Gehäuse an der türseitigen Seite mindestens eine dritte Tertiäröffnung aufweisen, wobei die Brennkammer an seinem türseitig entferntem Ende mindestens eine vierte Tertiäröffnung aufweist und wobei die dritte Tertiäröffnung mittels des Tertiärkanals mit der vierten Tertiäröffnung verbunden sein könnte. Hierdurch ist es ermöglicht, dass Luft in den türseitig entfernten Teil der Brennkammer geleitet wird, wodurch die Sauerstoffversorgung des Brennmaterials verbessert wird. Zusätzlich oder alternativ könnte in ebenfalls erfindungsgemäßer Weise die Tertiärluft in eine, zwei oder mehr, andere, an die die Tür beinhaltenen Seite angrenzenden Seiten der Brennkammer mittels eines, zwei oder mehrerer Tertiärluftkanäle in die Brennkammer eingeleitet werden.
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Zur Aufnahme der Brennreste des Brennmaterials könnte – im eingebauten Zustand – unterhalb des Brennraums ein Aschkasten, beispielsweise im Gehäuse, angeordnet sein. Überreste des Brennmaterials könnten in diesen Aschkasten fallen oder in diesen gekehrt werden. Hierdurch würde die Reinigung der Brennkammer vereinfacht werden.
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Im Hinblick auf einen einfachen Aufbau könnte die erste Tertiäröffnung und die dritte Tertiäröffnung in der am türseitigen Ende Seite des Gehäuses, vorzugsweise neben dem Aschkasten angeordnet sein.
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Hinsichtlich eines wiederum einfachen Aufbaus könnte der erste und/oder der zweite Tertiärluftkanal entlang des Aschkastens angeordnet sein. Da der Tertiärluftkanal somit – im eingebauten Zustand der Heizkassette – unterhalb des Brennraums angeordnet ist, wird die Tertiärluft vor dem Einführen in den Brennraum erwärmt.
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Um die Reinigung des Aschkastens besonders einfach zu gestalten, könnte dieser schubladenartig ausgestaltet sein. Die türseitig angeordnete Frontplatte des Aschkastens würde dann im geschlossenen Zustand die erste Tertiäröffnung und die dritte Tertiäröffnung im Gehäuse abdecken und/oder die Frontplatte des Aschkastens der ersten Tertiäröffnung und/oder der dritte Tertiäröffnung entsprechende Öffnungen aufweisen, um den Luftdurchtritt zu ermöglichen.
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Hinsichtlich einer besonders effektiven Einbringung der Luft in den Brennraum könnte die zweite und/oder die vierte Tertiäröffnung aus mindestens einer, zwei, drei oder mehr Bohrungen in der Brennkammer gebildet sein.
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Die Tertiäröffnungen könnten jeweils einzeln oder kombiniert untereinander teilweise oder ganz verschließbar sein, um die Zuführung von Tertiärluft individuell regeln zu können.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Einander entsprechende Gegenstände oder Elemente sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Das Ausführungsbeispiel ist nicht als Einschränkung der Erfindung zu verstehen. Vielmehr sind im Rahmen der vorliegenden Offenbarung zahlreiche Abänderungen und Modifikationen möglich, insbesondere solche Varianten, Elemente und Kombinationen und/oder Materialien, die zum Beispiel durch Kombination oder Abwandlung von einzelnen in Verbindung mit den in der allgemeinen Beschreibung, der oder jeder Ausführungsform sowie den Ansprüchen beschriebenen und in den Zeichnungen enthaltenen Merkmalen bzw. Elementen für den Fachmann im Hinblick auf die Lösung der Aufgabe entnehmbar sind und durch kombinierbare Merkmale zu einem neuen Gegenstand oder zu neuen Verfahrensschritten oder Verfahrensschrittfolgen führen, auch soweit sie Herstell-, Prüf- oder Arbeitsverfahren betreffen.
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In der Zeichnung zeigt
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1 eine erfindungsgemäße Heizkassette in einer perspektivischen Ansicht,
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2 die erfindungsgemäße Heizkassette der 1 in einer Schnittansicht von der Seite,
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3 die erfindungsgemäße Heizkassette der 1 in einer Frontansicht bei geschlossener Tür und geschlossenem Aschkasten,
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4 die erfindungsgemäße Heizkassette der 1, in einer Schnittansicht von vorn,
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5 die erfindungsgemäße Heizkassette der 1, in einem Teilschnitt von vorn und
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6 die erfindungsgemäße Heizkassette der 1.
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Heizkassette mit einem Gehäuse 1, das in einen Kamin eingepasst wird. In dem Gehäuse 1 ist eine Brennkammer 2 angeordnet, wobei die Brennkammer 2 mittels einer Tür 3 verschließbar ist. Es ist ein Primärluftkanal 4 zur Einleitung von Luft in den Brennraum 2 vorgesehen, welcher das Brennmaterial, in diesem Falle Holz, von unten mit Luft versorgt. Ferner ist ein Sekundärluftkanal 5 zur Türlüftung vorgesehen ist, mittels dessen die Verrußung der Tür vermindert wird.
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Innerhalb des Gehäuses 1 erstrecken sich zwischen der Brennkammer 2 und dem Gehäuse 1 zwei – in 1 lediglich durch Strömungspfeile P angedeutete – Tertiärluftkanäle 6, 6' von dem türseitigen Ende des Gehäuse 1 zum türseitig entfernten Ende der Brennkammer 2. Das Gehäuse 1 weist an der türseitigen Seite eine erste Tertiäröffnung 7 und eine dritte Tertiäröffnung 9 auf. Die Brennkammer 2 wiederrum weist an seinem türseitig entfernten Ende eine zweite Tertiäröffnungen 8 und eine vierte Tertiäröffnung 10 auf, wobei die ersten Tertiäröffnung 7 mittels des Tertiärkanals 6 mit der zweiten Tertiäröffnung 8 und die dritte Tertiäröffnung 9 mittels des Tertiärkanals 6' mit der zweiten Tertiäröffnung 10 verbunden sind. 2 zeigt einen Schnitt durch die Heizkassette, in welcher der Luftdurchtritt durch den Tertiärkanal 6 mittels der Pfeile P gezeigt ist. In 3 ist eine Frontansicht der erfindungsgemäßen Heizkassette der 1 gezeigt.
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In 4 sind die zweite 8 und die vierte Tertiäröffnung 10 ersichtlich, welche in der Rückseite, also dem türseitigen entfernten Ende der Brennkammer 2 eingebracht sind, und welche aus einmal zwei und einmal drei Bohrungen 12 in der Brennkammer 2 bestehen.
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Unterhalb des Brennraums 2 ist ein Aschkasten 11 angeordnet, in den Brennrückstände fallen oder gekehrt werden können. Die erste Tertiäröffnung 7 und die dritte Tertiäröffnung 9 sind im Gehäuse 1 neben dem Aschkasten 11 angeordnet. Der Aschkasten 11 ist schubladenartig ausgestaltet und weist eine Frontplatte auf. 5 zeigt einen Teilschnitt durch die Heizkassette, in dem die erste Tertiäröffnung 7 und die dritte Tertiäröffnung 9 im Gehäuse 1 sichtbar sind.
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Wie in 6 gezeigt sind der erste und der zweite Tertiärluftkanal 6, 6' entlang des Aschkastens 11 auf der unteren Seite des Gehäuses 1 angeordnet. Die türseitig angeordnete Frontplatte des Aschkastens 11 weist im geschlossenen Zustand der ersten Tertiäröffnung 7 und der dritte Tertiäröffnung 9 entsprechende Öffnungen aufweist, wie dies in 4 gezeigt ist.
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Damit lässt sich die Erfindung kurz wie folgt darstellen: Es wird eine Heizkassette mit einer zusätzlichen Zuluft angegeben, mittels derer vorzugsweise von der Rückseite der Brennkammer oder der Seite der Brennkammer dem Brennmaterial Luft zugeführt wird, um eine verbesserte Verbrennung des Brennmaterials zu ermöglichen. Ferner ist eine von der hinteren Seite Zuführung von Luft in die Brennkammer als Primärluft erfindungsgemäß.