DE202014006294U1 - Sitz- und Liegemöbelstück für Menschen mit Paraplegie - Google Patents

Sitz- und Liegemöbelstück für Menschen mit Paraplegie Download PDF

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Abstract

Sitz- und Liegemöbelstück (1) für Menschen mit Paraplegie, mit – einem Gestell (20) und – einem am Gestell (20) angeordneten Grundkörper (2), der eine gepolsterte Sitz- und Liegefläche (10) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass es zur verbesserten Abstützung eines sich umsetzenden Menschen mit Paraplegie einen am Gestell (20) beweglich gelagerten Abstützholm (13) umfasst, der wenigstens teilweise auf der Sitz- und Liegefläche (10) aufliegt und auf dieser innerhalb eines vorgegebenen Bereichs bewegbar ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Sitz- und Liegemöbelstück für Menschen mit Paraplegie, mit einem Gestell und einem am Gestell angeordneten Grundkörper, der eine gepolsterte Sitz- und Liegefläche aufweist. Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein derartiges Sitz- und Liegemöbelstück, dessen gepolsterte Sitz- und Liegefläche eine Sitz- und Liegezone und eine an der äußeren Sitzkante liegende Abstützzone aufweist.
  • Ganz allgemein betrifft die Erfindung ein Sitz- und Liegemöbelstück für Menschen, die aufgrund einer Behinderung auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Dazu kann es beispielsweise durch Beinamputation, Schlaganfall, Muskelschwäche, Spina bifida, Poliomyelitis, Multiple Sklerose oder Morbus Parkinson kommen. Jegliche ausgeprägte Schädigung des Rückenmarks kann zur Querschnittslähmung führen. Je nach dem, in welchem Bereich die Schädigung des Rückenmarkes bei einer Querschnittslähmung liegt, können beispielsweise nur die Beine oder alle vier Gliedmaßen von der Lähmung betroffen sein. Der Grad der Lähmung hängt vom Schweregrad der Schädigung ab und wird unterschiedlich bezeichnet. Bei einer vollständigen Lähmung der Beine spricht man beispielsweise von Paraplegie, eine unvollständige Lähmung der Beine wird als Paraparese bezeichnet. Eine vollständige Lähmung aller vier Gliedmaßen wird als Tetraplegie, eine unvollständige Lähmung aller vier Gliedmaßen als Tetraparese bezeichnet. Im Wesentlichen richtet sich die vorliegende Erfindung an Menschen, deren Bewegungsmöglichkeit der Beine derart eingeschränkt ist, dass sie sich zur Fortbewegung hauptsächlich ihrer Arme bedienen müssen. Dies trifft insbesondere auf die Gruppe der Paraplegiker zu. Wenn im Folgenden von einem Benutzer gesprochen wird, so bezieht sich diese Bezeichnung allgemein auf Menschen, die sich zur Körperbewegung, insbesondere auf einem Sitz- oder Liegemöbelstück, hauptsächlich ihrer Arme bedienen müssen.
  • Gerade Menschen, die aufgrund einer eingeschränkten Beinmotorik zwar auf einen Rollstuhl angewiesen sind, aber deren Arme im Wesentlichen voll funktionsfähig sind, führen in der Regel ein weitgehend selbstständiges Leben. Die Betroffenen legen dabei oftmals großen Wert darauf, einen möglichst normalen Alltag in einem möglichst normalen Umfeld zu haben. Gerade bei der Möblierung der eigenen Wohnung werden oftmals Möbelstücke gewählt, die keine besonderen Einrichtungen zur Hilfestellung bei ihrer Benutzung aufweisen. Dies liegt daran, dass Einrichtungen zur Hilfestellung oftmals optisch sehr auffällig sind und den Eindruck vermitteln, es handele sich beispielsweise um Krankenhaus- oder Pflegemobiliar. Um diesen Anschein zu vermeiden, verzichten Rollstuhlfahrer oftmals bewusst auf eine erleichterte Zugänglichkeit bzw. Benutzung ihrer Möbel und Einrichtungsgegenstände. Die deshalb von den Rollstuhlfahrern angeschafften herkömmlichen Sitz- und Liegemöbel, beispielsweise Sofas oder Couches, sind allerdings oftmals nur schwer von einem Rollstuhl aus für den Rollstuhlfahrer ohne Hilfestellung zu erreichen. Zumeist ist die Benutzung eines zusätzlichen Rutschbrettes für den Transfer vom Sofa zum Rollstuhl und zurück unumgänglich. Schon das Umsetzen vom Rollstuhl auf das Sitz- und Liegemöbelstück stellt also eine erste Hürde für die tägliche Benutzung des Möbelstücks dar. Auch die Bewegung auf dem Sitz- und Liegemöbelstück kann sich für einen Menschen, dessen Beinmotorik eingeschränkt ist, allerdings als schwierig erweisen. Gerade durch die weichen Polsterungen der Sitz- und Liegemöbelstücke fällt es oftmals schwer, sich mit Armen bzw. den Händen ausreichend sicher auf dem Sitz- und Liegemöbelstück abzustützen, um den gesamten Körper sicher und einfach auf dem Sitz- und Liegemöbelstück zwischen verschiedenen Sitz- oder Liegepositionen zu bewegen.
  • Insbesondere bei Rollstuhlfahrern ist es allerdings wichtig, dass sichergestellt ist, dass der Rollstuhlfahrer beim Umsetzen vom Rollstuhl auf ein Sitz- und Liegemöbelstück bzw. während des Umsetzens auf dem Sitz- und Liegemöbelstück nicht neben dem Rollstuhl oder neben dem Sitz- und Liegemöbelstück auf den Boden fällt, da es dann oftmals schwierig sein kann, sich ohne Hilfestellung wieder in den Rollstuhl zu setzen. Es ist ebenso wichtig, dass die betroffenen Menschen sich in die verschiedenen Sitz- und Liegepositionen, zwischen diesen und aus diesen heraus sicher und einfach bewegen können, ohne dass eine Gefahr besteht, dass sie in einen Bereich des Sitz- und Liegemöbelstücks hineinfallen, aus dem sie sich nur erschwert wieder herausbewegen können. Auch dies ist bei herkömmlichen Sitz- und Liegemöbeln, gerade bei hoher Sitztiefe und weicher Polsterung eine erhebliche Gefahr. Ein Sitz- und Liegemöbelstück bezeichnet vorliegend ein Möbelstück, das derart ausgebildet ist, dass ein Nutzer auf dem Möbelstück eine Sitzposition und alternativ dazu eine Liegeposition einnehmen kann. Dies ist insbesondere auch für Paraplegiker eine wichtige Eigenschaft des erfindungsgemäßen Möbelstücks, um zwischen verschiedenen Körperpositionen wechseln zu können, um dauerhafte einseitige Belastungen möglichst zu vermeiden.
  • Es ist nun die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Sitz- und Liegemöbelstück anzugeben, das zum einen möglichst nah am optischen Eindruck von herkömmlichen Sitz- und Liegemöbeln bleibt bzw. keinen „Krankenhauseindruck” vermittelt und zum anderen gleichzeitig ein möglichst einfaches, selbstständiges und sicheres Umsetzen eines Menschen mit Paraplegie sowohl von einem Rollstuhl auf das Sitz- und Liegemöbelstück, auf dem Sitz- und Liegemöbelstück zwischen verschiedenen Sitz- und Liegepositionen und vom Sitz- und Liegemöbelstück auf den Rollstuhl ermöglicht. Ziel ist es, ein Sitz- und Liegemöbelstück anzugeben, bei dem ein Mensch mit Paraplegie sämtliche dieser Umsetzvorgänge selbstständig ohne Zuhilfenahme externer Hilfsmittel und ohne die Hilfestellung einer weiteren Person durchführen kann.
  • Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit einem Sitz- und Liegemöbelstück mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Bevorzugte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
  • Die vorliegende Erfindung beschreibt zur Lösung der Aufgabe ein barrierefreies Sitz- und Liegemöbelstück. Eine barrierefreies Sitz- und Liegemöbelstück zeichnet sich dadurch aus, dass Rollstuhlfahrer, insbesondere Menschen mit Paraplegie, sämtliche Funktionen des Möbelstücks ohne Zuhilfenahme von externen Hilfsmitteln, also Hilfsmitteln, die nicht mit dem Möbelstück verbunden sind, und ohne die Hilfestellung einer zusätzlichen Person selbstständig nutzen können. Dies betrifft insbesondere das Umsetzen auf dem Sitz- und Liegemöbelstück. Unter ”Umsetzen” soll vorliegend sowohl eine Bewegung vom Rollstuhl auf das Sitz- und Liegemöbelstück, eine Bewegung von einer Sitz- oder Liegeposition auf dem Sitz- oder Liegemöbelstück zu einer weiteren Sitz- oder Liegeposition auf dem Möbelstück und auch die Bewegung vom Sitz- oder Liegemöbelstück auf den Rollstuhl verstanden werden. Ein Sitz- und Liegemöbelstück, bei dem das Umsetzen möglichst gefahrlos und ohne weitere Hilfe vom Rollstuhlfahrer selbst durchgeführt werden kann, wird vorliegend als barrierefrei bezeichnet.
  • Konkret gelingt die Lösung bei einem gattungsgemäßen Sitz- und Liegemöbelstück für Menschen mit Paraplegie, umfassend ein Gestell und ein am Gestell angeordneten Grundkörper, der eine gepolsterte Sitz- und Liegefläche aufweist, dadurch, dass es zur verbesserten Abstützung eines sich umsetzenden Menschen mit Paraplegie einem am Gestell beweglich gelagerten Abstützholm umfasst, der wenigstens teilweise auf der Sitz- und Liegefläche aufliegt und auf dieser innerhalb eines vorgegebenen Bereichs bewegbar ist.
  • Das Gestell des Sitz- und Liegemöbelstücks bezeichnet die allgemeine Tragstruktur des Möbelstücks, von der die weiteren Elemente des Möbelstücks getragen werden. Das Gestell ist somit beispielsweise ein formstabiler Rahmen, an dem weitere Elemente des Möbelstücks angeordnet werden. Das Gestell eines Sitz- und Liegemöbelstücks umfasst beispielsweise typischerweise Standfüße und einen Tragrahmen, beispielsweise zur Aufnahme eines Lattenrosts. Weitere Elemente des Tragrahmens können ferner eine Zarge und/oder Stützen für Rücken- oder Armlehnen sein. Konkret kann das Gestell beispielsweise als zusammenhängende Gerüststruktur, beispielsweise aus Rohren und/oder Latten, ausgebildet sein.
  • Der Grundkörper des Sitz- und Liegemöbelstücks bezeichnet denjenigen Teil, der auf seiner Oberseite, insbesondere auf seiner vertikal vom Boden weg gerichteten Seite, die Sitz- und Liegefläche aufweist. Der Grundkörper ist entsprechend in bekannter Weise in der Regel als dreidimensionaler Körper ausgebildet, in dessen Innerem neben Polsterelementen auch Teile des Gestells angeordnet sein können. Dem Grundkörper wird vorliegend somit auch die Polsterung der Sitz- und Liegefläche zugerechnet. Die Sitz- und Liegefläche bezeichnet denjenigen Teil der Oberseite des Grundkörpers, der einem Benutzer zugänglich ist und auf dem er sich lagern, sprich sitzen oder liegen kann. Sie reicht vom vorderen bzw. seitlichen Ende des Grundkörpers des Sitz- und Liegemöbelstückes bis zu dessen hinteren Ende, bzw. bis zu dem Bereich, der gegebenenfalls von einer Armlehne oder einer Rückenlehne überdeckt ist. Zum Grundkörper gehört ferner der Bezug, dessen Außenoberfläche somit die Außenseite des Grundkörpers bildet.
  • Unter einer Polsterung oder einem Polster wird vorliegend eine zumindest teilweise elastisches Element verstanden, das insbesondere dazu vorgesehen ist, eine komfortable Lagerung eines Menschen zu ermöglichen und/oder das harte, formstabile Gestell derart zu überdecken, dass das Sitz- und Liegemöbelstück sich bei Berührung angenehm anfühlt. Die Polsterung liegt vorzugsweise zumindest teilweise auf dem Gestell auf. Die Bezeichnungen ”hart”, ”fest” ”weich” und ”eindrückbar” im Zusammenhang mit Polstern beziehen sich in der vorliegenden Anmeldung insbesondere auf die Stauchhärte der unterschiedlichen eingesetzten Materialien. Die Stauchhärte wird nach DIN EN ISO 3386-1:2010-09 als sogenannter Druckspannungswert in Kilopascal (kPa) bestimmt. Zur Messung dieses Wertes wird ein auf eine bestimmte Größe zugeschnittener Probekörper mehrmals so weit zusammengedrückt, bis eine vorgegebene Verformung in % der Anfangsdichte des Probekörpers erreicht ist. Der Druckspannungswert in Kilopascal wird beispielsweise aus der Kraft berechnet, die im vierten Belastungszyklus bei 40% Verformung aufgewendet werden muss. Details zum Prüfungsverfahren sind der zitierten Norm zu entnehmen. Der Inhalt der Norm DIN EN ISO 3386-1:2010-09 und insbesondere die dort beschriebenen Einzelheiten zur Durchführung des vorstehenden Verfahrens werden hiermit in Bezug genommen und sind ebenfalls Bestandteil der Gesamtoffenbarung.
  • Die Sitz- und Liegefläche umfasst einen weich gepolsterten mittleren Bereich, der aufgrund der nachgiebigen Polsterung einen besonders großen Sitz- und Liegekomfort aufweist. Mit „mittlerem Bereich” wird dabei der Sitz- und Liegebereich in Bezug auf die Horizontalausdehnung des Sitz- und Liegemöbelstücks bezeichnet. Dieser ist in der Horizontalebene von einem Randbereich und, falls vorhanden, Seiten- und/oder Rückenlehnen umgeben. Auf einer derart vergleichsweise weichen Polsterung ist es allerdings schwierig, durch Abstützen mit den Händen und/oder Armen einen festen Halt bzw. einen Lagerpunkt zu finden, von dem man sich sicher wegdrücken kann. Dazu sinken die Hände und/oder Arme häufig schlicht zu tief in die Polsterung ein. Um einem Menschen mit Paraplegie zu ermöglichen, sich möglichst uneingeschränkt auf dem Sitz- und Liegemöbelstück zu bewegen, ist es deshalb erfindungsgemäß vorgesehen, einen beweglich am Gestell gelagerten Abstützholm vorzusehen. Der Abstützholm kann in der Horizontalebene bewegt werden. Er kann also vom Benutzer des Sitz- und Liegemöbelstücks in eine Position auf der Sitz- und Liegefläche gebracht werden, an der der Benutzer sich abstützen möchte. Nachdem der Abstützholm in die gewünschte Position bewegt wurde, kann der Benutzer sich mit seinem Körpergewicht auf diesen lehnen. Da der Abstützholm eine längliche Form aufweist, besitzt er eine größere Auflagefläche auf der Sitz- und Liegefläche des Möbelstücks, als beispielsweise die bloße Hand, der Unterarm oder der Ellenbogen des Benutzers. Die größere Auflagefläche des Abstützholms auf der Sitz- und Liegefläche bewirkt, dass der Abstützholm einen größeren Eindringwiderstand in die Polsterung der Sitz- und Liegefläche aufweist als eine Hand, ein Unterarm oder ein Ellenbogen des Benutzers. Der Abstützholm sinkt daher nur geringfügig in das Polster der Sitz- und Liegefläche ein, auch wenn der Benutzer sich mit seinem gesamten Körpergewicht auf dem Abstützholm lagert. Der Benutzer kann daher den Abstützholm als festen Lagerpunkt nutzen und sich auf diesem abstützen. Durch die Stütze des Abstützholms kann sich der Benutzer dann von seiner derzeitigen Sitzposition, beispielsweise im Rollstuhl oder auf dem Sitz- und Liegemöbelstück, weg drücken und sich in eine andere Sitz- oder Liegeposition entweder auf dem Sitz- und Liegemöbelstück oder auf dem Rollstuhl bewegen. Der Abstützholm erleichtert somit sowohl das Umsetzen vom Rollstuhl auf das Sitz- und Liegemöbelstück als auch das Umsetzen von einer Sitz- oder Liegeposition innerhalb des Sitz- und Liegemöbelstücks zu einer anderen Position oder zurück auf den Rollstuhl. Der Abstützholm stellt somit einen mobilen Lagerpunkt zur Verfügung, den der Benutzer selbst in diejenige Position bewegen kann, an der ein Lagerpunkt zur Abstützung für die Fortbewegung gerade benötigt wird. Es ist dabei auch möglich, dass der Benutzer den Abstützholm während eines Umsetzvorgangs mehrmals schrittweise verstellt um so in kleinen Abschnitten auch größere Wegstrecken zurückzulegen. Der Lagerpunkt wandert in diesem Fall mit.
  • Die Größe des vorgegebenen Bereichs, in dem der Abstützholm auf der Sitz- und Liegefläche bewegbar ist, hängt maßgeblich davon ab, wie die Bewegbarkeit des Abstützholms realisiert wird. Es wäre beispielsweise denkbar, dass der Abstützholm linear verschiebbar oder verfahrbar ist. Der Abstützholm könnte hierbei beispielsweise entlang einer Schiene bewegt werden. Es ist allerdings bevorzugt, dass der Abstützholm über ein Drehgelenk am Gestell angelenkt ist, derart, dass er auf der Sitz- und Liegefläche verschwenkbar ist, insbesondere um eine vertikale Schwenkachse. Der vorgegebene Bereich hat dann somit die Form eines Kreissektors. Der längliche Abstützholm ist also bevorzugt an einem seiner Enden am Gestellt angelenkt, so dass das andere, freie Ende in der Horizontalebene auf der Sitz- und Liegefläche verschwenkbar ist. Die Schwenkachse sollte dabei möglichst senkrecht zur Ebene der Sitz- und Liegefläche sein, damit der Abstützholm möglichst einfach auf bzw. entlang dieser Ebene bzw. Fläche bewegt werden kann. Bei einer horizontalen Sitz- und Liegefläche bietet sich also eine vertikale Schwenkachse an. Die Anlenkung des Abstützholms am Gestell hat zudem den Vorteil, dass der Abstützholm dann in seiner vertikalen Position vom Gestell gestützt werden kann. Belastungskräfte am Abstützholm können dann unmittelbar in das Gestell, quasi unter Umgehung der Polsterung, abgeleitet werden. Bei dieser Ausführungsform sinkt der Abstützholm bei einer Druckbelastung von oben daher im Idealfall praktisch fast gar nicht in die Polsterung ein und stellt einen besonders zuverlässigen Lagerpunkte für den Nutzer in der Fläche der Sitz-/Liegefläche des erfindungsgemäßen Möbelstücks dar.
  • Um den Abstützholm von möglichst vielen Positionen auf dem Sitz- und Liegemöbelstück aus erreichbar zu machen, ist es vorteilhaft, den Schwenkwinkel, in dem der Abstützholm auf der Sitz- und Liegefläche verschwenkt werden kann, möglichst groß zu wählen. Je nach Anlenkposition des Abstützholmes kann es allerdings sinnvoll sein, sicherzustellen, dass der Abstützholm beispielsweise nicht über die Sitz- und Liegefläche hinaus verschwenkbar ist, so dass er zumindest teilweise nicht mehr auf der Sitz- und Liegefläche aufliegt. Wenn der Abstützholm über die Sitz- und Liegefläche hinaus ragt und dennoch zur Abstützung genutzt wird, so besteht die Gefahr, dass der Benutzer aus dem Sitz- und Liegemöbelstück heraus fällt. Dies sollte vermieden werden. Aus diesem Grund kann es vorgesehen sein, dass Bewegungsbegrenzungen vorgesehen sind, die eine entsprechende Verstellung des Abstützholms über die Sitz-/Liegefläche hinaus verhindern. Dabei kann es sich beispielsweise um entsprechende Anschläge, insbesondere Schwenkanschläge, handeln, gegen die der Abstützholm beim Erreichen seiner maximalen Verstellposition anschlägt. Ein solcher Anschlag kann vorzugsweise vom Gestell selbst gebildet werden.
  • In der praktischen Anwendung hat sich nun gezeigt, dass ein optimaler Kompromiss zwischen Verstellvariabilität und Sicherheitsaspekten üblicherweise dann vorliegt, wenn der Abstützholm um einen Winkel von wenigstens 90°, bevorzugt wenigstens 135°, besonders bevorzugt wenigstens 180° und ganz besonders bevorzugt wenigstens 220°, horizontal entlang der Sitz- und Liegefläche verschwenkbar gelagert ist. Eine Verschwenkbarkeit um diese Winkel stellt die Erreichbarkeit des Abstützholmes in einem ausreichend großen Bereich der Sitz- und Liegefläche sicher.
  • Die Erreichbarkeit des Abstützholms hängt weiter von dessen Länge, insbesondere im Bezug zur Sitztiefe des Sitz- und Liegemöbelstücks, ab. Die Sitztiefe bezeichnet dabei die Strecke vom vorderen Rand der Sitz- und Liegefläche bis zum hinteren Rand der Sitz- und Liegefläche bzw. bis zu einer eventuell vorhandenen Rückenlehne. Ganz allgemein sollte die Längserstreckung des Abstützholms im Bereich von 50% bis 100%, bevorzugt von 60% bis 80%, der Sitztiefe des Sitz- und Liegemöbelstücks liegen. Aufgrund der üblichen Abmessungen von Sitz- und Liegemöbelstücken hat sich eine bevorzugte Längserstreckung des Abstützholms von 30 cm bis 100 cm, bevorzugt von 40 cm bis 90 cm, besonders bevorzugt von 50 cm bis 80 cm und ganz besonders bevorzugt von 60 cm bis 70 cm, ergeben. Ein Abstützholm, der eine derartige Längserstreckung aufweist, ist sowohl auf einem Sitz- und Liegemöbelstück handelsüblicher Dimensionierung gut erreichbar als auch einfach zu bewegen. Ausgangspunkt zur Ermittlung der jeweiligen Sitztiefe ist dabei insbesondere die jeweils minimale Sitztiefe von der Vorderseite des erfindungsgemäßen Sitz- und Liegemöbelstücks bis zu dessen Rückseite.
  • Im einfachsten Fall ist der Abstützholm mit einer von vorneherein festgelegten Längserstreckung versehen, die unveränderbar ist. Dazu kann der Abstützholm bevorzugt als einstückiges Element ausgebildet sein. Um eine größere Flexibilität des Sitz- und Liegemöbelstücks zu erreichen und es eventuell auch an unterschiedliche Benutzer anpassbar zu gestalten, ist es weiter bevorzugt, wenn die Längserstreckung des Abstützholms entlang seiner Längsachse, insbesondere teleskopierbar, verstellbar ist. Die Längserstreckung des Abstützholms soll also an unterschiedliche Situationen anpassbar sein. Dies ist zum einen praktisch, wenn unterschiedlich große Benutzer dasselbe Sitz- und Liegemöbelstück nutzen, oder wenn der Abstützholm beispielsweise hinter dem Rücken oder an einer sonstigen Körperpartie eines sich auf dem Sitz- und Liegemöbelstück aufhaltenden Benutzers vorbeigeführt werden soll. Dies wird teilweise erst dadurch ermöglicht, dass die Längserstreckung des Abstützholms kurzzeitig verkürzt und anschließend wieder verlängert werden kann. Dafür ist es zum Einen denkbar, beispielsweise einen mehrteiligen Abstützholm vorzusehen, der aus wenigstens zwei Teilen besteht, von dem einer am Gestell des Sitz- und Liegemöbelstücks angelenkt ist und der andere Teil lösbar mit dem am Gestell angelenkten Teil verbindbar ist. Die Verbindung der Teile kann beispielsweise eine Steckverbindung, eine Rastverbindung, eine Schraubverbindung oder eine Klemmverbindung sein. Es ist ebenso denkbar, dass ein aus wenigstens zwei Teilen bestehender Abstützholm teleskopierbar ist. In diesem Fall sind die einzelnen Teile nicht lösbar miteinander verbunden, sondern derart ineinander verschiebbar, dass sich in einem zusammen geschobenen Zustand die Längserstreckung des Abstützholmes wesentlich reduzieren lässt, während in einem ausgezogenen Zustand die Längserstreckung des Abstützholms maximal erweitert ist und die einzelnen Teile des Abstützholms derart formschlüssig aneinander liegen, dass sie nicht voneinander getrennt werden können. Es ist beispielsweise bevorzugt, dass die Längserstreckung des Abstützholms auf zwei Drittel, besonders bevorzugt auf die Hälfte und ganz besonders bevorzugt auf ein Drittel, seiner maximalen Längserstreckung verstellbar ist.
  • Ergänzend oder alternativ zu einer verstellbaren Längserstreckung des Abstützholms kann auch die Anlenkung des Abstützholms am Gestell derart ausgebildet sein, dass der Abstützholm entlang seiner Längsachse verschiebbar ausgebildet ist, insbesondere über eine Langlochführung. Der Abstützholm soll also translational entlang seiner Längsachse bewegbar sein. Dadurch kann ein Benutzer die Länge desjenigen Teiles des Abstützholms einstellen, der ihm auf der Sitz- und Liegefläche zur Verfügung steht. Auch ein Vorbeiführen des Abstützholms an Hindernissen wird ermöglicht. Die translationale Bewegung des Abstützholms wird beispielsweise durch eine Langlochführung realisiert, über die der Abstützholm am Gestell gelagert ist. Ein Teil des Gestells wird derart durch das Langloch geführt, dass sowohl ein Verschwenken des Abstützholms am Gestell, als auch eine lineare Verschiebung des Abstützholms entlang seiner Längsachse ermöglicht wird. Der Abstützholm behält dabei seine Längserstreckung bei. Je nachdem, wo der Abstützholm angelenkt ist, kann es durch die Verschiebung entlang seiner Längsachse dazu kommen, dass der Abstützholm zumindest teilweise nicht mehr auf der Sitz- und Liegefläche liegt. Dies ist dann kein Problem, wenn die Anlenkung des Abstützholms am Gestell derart gewählt wurde, dass nur der gegenüberliegende Teil des Abstützholmes, der sich noch auf der Sitz- und Liegefläche befindet, zur Abstützung des Benutzers genutzt wird. Es ist demnach bevorzugt, dass die Längserstreckung des Abstützholms und/oder die Verschiebbarkeit des Abstützholms entlang seiner Längsachse derart gewählt wird, dass der Benutzer den Abstützholm nicht so weit auf sich zuziehen kann, dass der Abstützholm von seiner Anlenkung aus gesehen auf der Seite des Benutzers über die Sitz- und Liegefläche hinausragt. Sollte der Abstützholm über die Sitz- und Liegefläche hinausragen und ein Benutzer sich auf den Abstützholm lehnen, so könnte sich durch einen Bruch des Abstützholmes oder ein Abrutschen des Benutzers die Gefahr ergeben, dass er zu Boden fällt. Diese Gefahr wird dadurch vermieden, dass die vom Benutzer genutzte Seite des Abstützholmes von seiner Anlenkung aus gesehen derart auf die Beweglichkeit des Abstützholmes abgestimmt ist, dass sie nicht über die Sitz- und Liegefläche hinausragen kann. Dies kann, wie vorstehend bereits erwähnt, durch entsprechende Verstellbegrenzungen, beispielsweise geeignete Anschläge, realisiert werden.
  • Grundsätzlich sollte der Abstützholm möglichst von überall auf dem Sitz- und Liegemöbelstück erreichbar sein. Es ist ebenfalls vorteilhaft, wenn der Abstützholm auch von einem Rollstuhlfahrer erreicht werden kann, der sich noch im Rollstuhl neben dem Sitz- und Liegemöbelstück aufhält. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Abstützholm eine derart auf die Größe der Sitz- und Liegefläche abgestimmte Längserstreckung und Verstellbarkeit aufweist, dass er mindestens über ein Drittel, bevorzugt mindestens über die Hälfte und besonders bevorzugt mindestens über zwei Drittel, der Sitz- und Liegefläche bewegbar ist. Auf diese Weise wird dem Benutzer das Umsetzen auf dem Sitz- und Liegemöbelstück in größtmöglicher Weise erleichtert, da er den Abstützholm von fast überall auf dem Sitz- und Liegemöbelstück aus erreichen kann. Der Verstellbereich des Abstützholms überlappt mit anderen Worten bevorzugt mindestens ein Drittel, besonders bevorzugt mindestens die Hälfte und ganz besonders bevorzugt mindestens zwei Drittel der Sitz- und Liegefläche.
  • Grundsätzlich reicht es aus, wenn der Abstützholm an einer vorgegebenen Lagerstelle am Gestell angelenkt ist, solange der Bereich, in dem der Abstützholm bewegbar ist, zum Umsetzen eines Benutzers ausreicht. Um diesen Bereich weiter zu vergrößern, kann es ebenfalls vorgesehen sein, dass wenigstens zwei Abstützholme vorhanden sind, die an wenigstens zwei verschiedenen Lagerstellen am Gestell angelenkt sind. Jeder der Abstützholme ist dann über einen eigenen, vorgegebenen Bereich entlang der Sitz- und Liegefläche bewegbar. Die wenigstens zwei Abstützholme sind bevorzugt derart angeordnet, dass ein Benutzer von jeder Position auf dem Sitz- und Liegemöbelstück wenigstens einen, bevorzugt zwei Abstützholme erreichen kann. Gerade größere Sitz- und Liegemöbelstücke lassen sich durch den Einsatz von mehreren Abstützholmen für Menschen mit Paraplegie trotz ihrer Größe barrierefrei ausführen.
  • Der Abstützholm kann grundsätzlich bewegbar aber für den Normalfall unlösbar am Gestell angelenkt sein. Der Abstützholm ist dann immer an derselben Position des Sitz- und Liegemöbelstücks angeordnet und kann dort in dem Bereich, in dem er bewegbar ist, von einem Benutzer genutzt werden. Alternativ und/oder ergänzend dazu kann es auch vorgesehen sein, dass wenigstens zwei verschiedene Lagerstellen am Gestell vorhanden sind, und dass der Abstützholm lösbar an einer der Lagerstellen anlenkbar ist. Der Abstützholm kann mit anderen Worten vom Bediener vom Gestell gelöst werden und an einer anderen Stelle des Gestells des Sitz- und Liegemöbelstücks wieder an dieses angelenkt werden. Dadurch ist es möglich, dass der Bediener mit nur einem Abstützholm weitere Strecken auf dem Sitz- und Liegemöbelstück zurücklegt, die normalerweise nur durch die Verwendung von mehreren Abstützholmen überwunden werden können. Die verschiedenen Lagerstellen am Gestell für den Abstützholm sind bevorzugt so gewählt, dass ein auf dem Sitz- und Liegemöbelstück sitzender oder liegender Benutzer den Abstützholm von der einen Lagerstelle lösen und an der anderen Lagerstelle anlenken kann, ohne sich auf dem Sitz- und Liegemöbelstück bewegen zu müssen. Ein besonderer Vorteil des Einsatzes eines lösbaren Abstützholmes ist, dass das Sitz- und Liegemöbelstück nicht von mehreren Abstützholmen optisch beeinträchtigt wird. Je weniger Abstützholme das Sitz- und Liegemöbelstück aufweist, desto mehr wirkt es wie ein herkömmliches Designermöbelstück.
  • Die Anlenkung des Abstützholms am Gestell kann grundsätzlich an jeder beliebigen Position des Gestells realisiert werden. Sie ist beispielsweise auf der Vorderseite oder der Rückseite des Sitz- und Liegemöbelstücks möglich. Besonders einfach, und damit besonders kostengünstig und optisch vorteilhaft gelingt die Anlenkung des Abstützholms an Teilen des Gestells, die schon aufgrund einer weiteren Funktion am Gestell vorhanden sind. Es ist demnach bevorzugt, wenn zur Anlenkung des Abstützholms im Wesentlichen keine zusätzlichen Teile am Gestell angeordnet werden müssen, wobei die Teile der Anlenkung selbst hiervon selbstverständlich ausgenommen sind. Als ideal hat es sich in diesem Zusammenhang erwiesen, wenn das Gestell eine Lehnenstütze für eine Armlehne und/oder eine Rückenlehne umfasst, und dass der Abstützholm über die Lehnenstütze am Gestell angelenkt ist. Bei einem Sitz- und Liegemöbelstück mit einer Armlehne und/oder einer Rückenlehne wird diese von sich aus bereits bevorzugt am Gestell angeordnet. Die dafür vorhandene Lehnenstütze, beispielsweise eine im Wesentlichen vertikale Verbindungsstange, wird nun bevorzugt ebenfalls zur Anlenkung des Abstützholms am Gestell verwendet. Es muss deshalb beispielsweise keine weitere Stange oder zusätzliche Halterung am Gestell montiert werden, an der dann der Abstützholm angeordnet wird. Insgesamt lassen sich so sowohl die Bauteile des Sitz- und Liegemöbelstücks reduzieren als auch ein vorteilhaftes Aussehen des Möbelstücks erreichen.
  • Wie schon erwähnt, kann der Abstützholm an jeder beliebigen Stelle des Gestells angeordnet werden. Bezogen auf die Längserstreckung des Sitz- und Liegemöbelstückes in der Horizontalebene kann er beispielsweise an einem der beiden Enden oder im Bereich dieser Enden angeordnet sein. Um den Abstützholm allerdings möglichst gut erreichbar zu gestalten, ist es bevorzugt, dass der Abstützholm bezogen auf eine Längserstreckung des Sitz- und Liegemöbelstückes im mittleren Drittel angelenkt ist. Gerade in diesem Bereich müssen beim Umsetzen oftmals größere Strecken zurückgelegt werden, wobei sich der Abstützholm als besonders nützlich erweist. Außerdem kann dann bereits ein einziger Abstützholm ausreichend sein, um dem Benutzer aus jeder möglichen Sitz- und Liegeposition heraus eine ausreichende Abstützmöglichkeit zur Verfügung zu stellen.
  • Grundsätzlich wird eine Bewegung des Abstützholms auf der Sitz- und Liegefläche, während ein Benutzer sich auf diesem abstützt, schon durch die Reibung der Unterseite des Abstützholms auf der Sitz- und Liegefläche zumindest teilweise verhindert. Es kann allerdings vorkommen, dass das Sitz- und Liegemöbelstück mit Überzügen, beispielsweise Stoffüberzügen, ausgestattet ist, die die Reibung zwischen dem Abstützholm und der Sitz- und Liegefläche herabsetzen. Dadurch kann es passieren, dass ein Benutzer, der sich auf dem Abstützholm abstützt, durch das Wegrutschen des Abstützholmes stürzt. Gerade in der Phase des Umsetzens, in der sich der Benutzer vom Abstützholm entfernt, wirkt die Kraft, die der Benutzer auf den Abstützholm ausübt, immer weniger vertikal nach unten in Richtung der Sitz- und Liegefläche, sondern zusätzlich zunehmend in Horizontalrichtung. Um zu verhindern, dass der Abstützholm gerade gegen Ende des Umsetzvorganges doch noch in der Horizontalrichtung auf der Sitz- und Liegefläche wegrutscht, ist es bevorzugt, dass der Abstützholm über ein Drehgelenk am Gestell gelagert ist, und dass das Drehgelenk eine Haltebremse umfasst, die derart ausgebildet ist, dass eine Bewegung des Abstützholms verhindert wird, wenn der Abstützholm mit einer Kraft in Richtung der Sitz- und Liegefläche beaufschlagt wird. Das Drehgelenk, über das der Abstützholm am Gestell gelagert ist, ist also bevorzugt derart geschaffen, dass es im Normalzustand eine freie Verschwenkbarkeit des Abstützholms innerhalb seines Schwenkwinkels ermöglicht. Andererseits sperrt das Drehgelenk eine derartige horizontale Verschwenkung auf der Sitz- und Liegefläche, sobald ein Benutzer eine Kraft in Richtung des Bodens bzw. der Sitz- und Liegefläche auf den Abstützholm ausübt, sprich wenn ein Benutzer sich auf den Abstützholm lehnt bzw. sich auf diesen abstützt. Hat sich der Benutzer mit Hilfe des Abstützholms umgesetzt, und wirkt er keine Kraft mehr in Richtung der Sitz- und Liegefläche auf den Abstützholm aus, so geht das Drehgelenk wieder in den Normalzustand über und lässt eine Verschwenkung des Abstützholms entlang der Sitz- und Liegefläche erneut zu. Bei Belastung mit dem Körpergewicht eines Benutzers sperrt das Drehgelenk über die Haltebremse also eine horizontale Bewegung des Abstützholms, während diese Bewegung ermöglicht wird, wenn der Abstützholm unbelastet ist. Dadurch hat der Besitzer zusätzlichen Halt vom Abstützholm und es wird sichergestellt, dass er nicht durch plötzliches Wegrutschen des Abstützholms auf dem Sitz- oder Liegemöbelstück hin- oder im schlimmsten Fall aus diesem heraus fällt.
  • Die Haltebremse kann grundsätzlich auf verschiedene Arten realisiert werden. Es ist beispielsweise denkbar, dass die Haltebremse eine elastisch verformbare Quetschhülse oder eine Einrastvorrichtung umfasst. So kann das Drehgelenk beispielsweise aus einer kreisrunden Ausnehmung im Abstützholm bestehen, deren Innenwand über eine elastisch verformbare Quetschhülse von einem zylindrischen Teil des Gestells getrennt wird, der durch die Ausnehmung des Abstützholms verläuft. Die Ausnehmung im Abstützholm, die Quetschhülse und der zylinderförmige Teil des Gestells sind derart aneinander angepasst, dass sie, wenn der Abstützholm nicht belastet wird, locker aneinander anliegen beziehungsweise aneinander vorbei gleiten können und damit die Verschwenkung des Abstützholms ermöglichen. Wenn nun der Abstützholm von einem Benutzer mit einer Kraft in Richtung der Sitz- und Liegefläche beaufschlagt wird, so verkantet die Innenseite der Ausnehmung im Abstützholm gegenüber dem zylindrischen Teil des Gestells. Die Quetschhülse wird zwischen diesen beiden Teilen eingeklemmt und verformt sich elastisch. Durch die elastische Verformung der Quetschhülse erhöht sich deren Reibung an der Innenseite der Ausnehmung des Abstützholms bzw. an dem zylindrischen Teil des Gestells. Die erhöhte Reibung wiederum verhindert eine Bewegung des Abstützholms auf der Sitz- und Liegefläche.
  • Alternativ zur Quetschhülse kann beispielsweise auch eine Einrastvorrichtung vorgesehen sein, die bei einer Druckbelastung des Abstützholms in Richtung der Sitz- und Liegefläche ineinander greift und formschlüssig ein Verschwenken des Abstützholms entlang der Sitz- und Liegefläche verhindert. Eine derartige Einrastvorrichtung kann z. B. aus zwei vertikal übereinander angeordneten und ineinander eingreifende Kronrädern aufgebaut sein, wobei eines der beiden Kronräder am Gestell des Sitz- und Liegemöbelstücks festgestellt ist und die beiden Kronräder bei einer Belastung des Abstützholms ineinander eingreifen und so formschlüssig eine horizontale Verschwenkung des Abstützholms auf der Sitz- und Liegefläche verhindern. Die Haltbremse kann selbstverständlich auch anders ausgeführt sein. Wichtig ist nur, dass sie durch die Belastung des Abstützholms durch zumindest einen Teil des Körpergewichts eines Benutzers von einem die Verschwenkung des Abstützholms in der Horizontalrichtung freigebenden Zustand in einen diese Verschwenkung sperrenden Zustand verstellbar ist.
  • Um das Erscheinungsbild des Sitz- und Liegemöbelstücks möglichst weit von typischem Krankenhaus- oder Pflegemobiliar zu entfernen, ist es vorteilhaft, den Abstützholm in eine Position derart verschwenkbar auszugestalten, dass er nicht oder fast nicht mehr von außen sichtbar ist. Es ist beispielsweise möglich, den Abstützholm hinter oder an eine Seite des Sitz- oder Liegemöbelstücks zu bewegen. Besonders bevorzugt ist es dabei, wenn der Abstützholm in derselben Bewegungsrichtung, in der er über die Sitz- und Liegefläche bewegbar ist, in eine derartige Position bringbar ist. Eine solche Stauposition ist idealerweise gleichzeitig eine Verstellendposition bzw. wird an der Grenze des vorgegebenen Bereiches erreicht. Konkret kann beispielsweise eine Armlehne und/oder eine Rückenlehne vorhanden sein, wobei zusätzlich zwischen der Armlehne und/oder der Rückenlehne und der Sitz- und Liegefläche ein Freiraum vorgesehen ist, in den der Abstützholm ver- bzw. einschwenkbar ist. Der Abstützholm ist mit anderen Worten bevorzugt zwischen eine Armlehne und/oder eine Rückenlehne und die Sitz- und Liegefläche verschwenkbar, so dass in Vertikalrichtung gesehen eine sandwichartige Gesamtanordnung in aufsteigender Reihenfolge „Sitz- und Liegefläche – Abstützholm – Rücken- und/oder Armlehne” erhalten wird, wobei der Abstützholm in Stauposition dann nicht seitlich vorsteht. Die Sitz- und Liegefläche bezieht sich hier auch auf den Teil des Grundkörpers des Sitz- und Liegemöbelstücks, der von der Armlehne und/oder der Rückenlehne verdeckt ist. Der in den Freiraum bzw. zwischen die Armlehne und/oder die Rückenlehne und die Sitz- und Liegefläche verschwenkte Abstützholm ist im Wesentlichen nicht mehr sichtbar oder zumindest nur noch zu einem kleinen Teil zu sehen. Auch wird durch eine derartige Lagerung des Abstützholmes die Sitz- und Liegefläche, auf der sich ein Benutzer aufhalten kann, frei gehalten und der nutzbare Bereich vergrößert. Der Freiraum zwischen der Armlehne und/oder der Rückenlehne und der Sitz- und Liegefläche kann beispielsweise dadurch realisiert werden, dass die Polster der Armlehne und/oder der Rückenlehne und der Sitz- und Liegefläche derart weich sind, dass der Abstützholm den Freiraum erst beim Hineindrücken zwischen die Armlehne und/oder die Rückenlehne und die Sitz- und Liegefläche durch die Komprimierung der jeweiligen Polster schafft. Andererseits ist es natürlich ebenso möglich, dass die Armlehne und/oder die Rückenlehne so weit von der Sitz- und Liegefläche beabstandet sind, dass der Abstützholm in den Freiraum zwischen den vorgenannten Elementen einschwenkbar ist. Schließlich kann insbesondere in der Rücken- oder Armlehne eine Aussparung vorgesehen werden, die speziell zur Aufnahme des Abstützholms ausgebildet ist.
  • Der Abstützholm kann aus jedem beliebigen im Stand der Technik bekannten Material oder auch aus mehreren Materialien geschaffen sein, die von ihren Eigenschaften her, insbesondere hinsichtlich Belastbarkeit und Haltbarkeit, grundsätzlich geeignet sind. Neben einer ausreichenden Stabilität des Materials an sich, ist bei der Materialauswahl insbesondere zu berücksichtigen, dass der Abstützholm möglichst angenehm für einen Benutzer ist, der sich auf diesem abstützt. Es ist daher bevorzugt, dass der Abstützholm auf seiner Oberseite gepolstert ist. Durch die Polsterung wird ebenfalls vermieden, dass ein eventuell auf das Sitz- und Liegemöbelstück fallender Benutzer sich am Abstützholm weh tut oder sich an diesem verletzt.
  • Grundsätzlich kann der Abstützholm eine beliebige längliche Form aufweisen, wobei die Längserstreckung des Abstützholms idealerweise im Wesentlichen horizontal erfolgt. Er kann beispielsweise eine entlang seiner Längserstreckung konstante Höhe und Breite aufweisen oder in seiner Höhe und Breite, insbesondere auch unabhängig voneinander, variieren, um ein spezielles Design zu erhalten. Es hat sich allerdings gezeigt, dass es besonders angenehm ist, wenn der Abstützholm nicht nur derart genutzt werden kann, dass ein Benutzer sich auf diesem abstützt bzw. sich auf diesen lehnt, sondern wenn der Abstützholm auch vom Benutzer umgriffen werden kann. Es ist daher bevorzugt, wenn der Abstützholm bezüglich seiner Höhe und/oder Breite entlang seiner Längsachse zur Spitze hin kleiner bzw. schmäler wird. Die Spitze bezeichnet hier dasjenige Ende des Abstützholms, das der Anlenkung am Gestell gegenüber liegt. Durch die, beispielsweise kontinuierliche, Verkleinerung der Höhe und Breite des Abstützholms entlang seiner Längsachse bzw. entlang seiner Längserstreckung kann der Abstützholm an verschiedenen Stellen von unterschiedlichen Benutzern mit verschieden großen Handtellern bzw. Fingerlängen bequem umgriffen werden. Die erzielte Keilform des Abstützholms ermöglicht ferner eine gleichzeitig sehr stabile Anlenkung und zudem kann der Abstützholm in seinem Spitzenbereich vergleichsweise leicht „überrutscht” werden, was beispielsweise bei einer mittigen Anordnung des Abstützholms vorteilhaft sein kann, wenn der Abstützholm, je nach Sitz-/Liegepostion, einmal von links kommend und einmal von rechts kommend genutzt werden soll.
  • Der Abstützholm kann beispielsweise eine flache Unterseite aufweisen, mit der er auf der Sitz- und Liegefläche aufliegt. Die Unterseite des Abstützholms kann alternativ zur flachen Ausbildung allerdings auch ausgewölbt sein. Um bei einem Umgreifen des Abstützholms allerdings einen noch sichereren Halt am Abstützholm zu erreichen, ist es bevorzugt, wenn der Abstützholm auf seiner Unterseite eine oder mehrere parallel zur Längsachse des Abstützholms verlaufende Griffaussparungen aufweist. Idealerweise ist lediglich eine Griffaussparung vorgesehen, die sich insbesondere bezüglich ihrer Länge über mindestens 30%, bevorzugt mindestens 50% und besonders bevorzugt mindestens 80% der Längserstreckung des Abstützholmes erstreckt. Die Griffaussparung auf der Unterseite des Abstützholmes ist derart ausgebildet, dass ein Benutzer, der den Abstützholm ergreift, mit seinen Fingern in die Griffaussparung eingreifen kann. Durch diesen Eingriff in den Abstützholm kann der Abstützholm besonders sicher festgehalten und zum Umsetzen verwendet werden. Die Griffaussparung kann dabei grundsätzlich über die gesamte Länge des Abstützholmes verlaufen. Es ist allerdings ebenfalls ausreichend, wenn die Griffaussparung beispielsweise in dem Drittel des Abstützholmes liegt, das fern der Anlenkung am Gestell angeordnet ist. Generell sollte die Griffaussparung immer auf der Seite des Abstützholmes angeordnet sein, die der Anlenkung am Gestell fern liegt. Da diese Seite bei einer Verschwenkung die größte Strecke auf der Sitz- und Liegefläche zurücklegt, wird ein Benutzer auch automatisch vermehrt dieses Ende des Abstützholmes zur Bewegung des Abstützholmes verwenden.
  • Eine besonders angenehme Form des Abstützholmes ergibt sich, wenn dieser eine ausgewölbte Oberseite und eine eingewölbte Unterseite aufweist. Der Abstützholm ist mit anderen Worten im Querschnitt im Wesentlichen bohnen- oder nierenförmig. Dabei muss der Abstützholm nicht komplett abgerundet sein, sondern kann durchaus auch Kanten aufweisen.
  • Der Aufbau des Abstützholms kann auf unterschiedliche Art und Weise ausgeführt sein. Beispielsweise kann der Abstützholm vollständig aus einem entsprechend stabilen Kunststoffmaterial, insbesondere Schaumstoffmaterial, hergestellt sein, das gegebenenfalls noch mit einer zusätzlichen Polsterung versehen wird. Gegenüber dieser Variante bevorzugt ist es allerdings, wenn der Abstützholm einen formstabilen Tragkern umfasst, an dem ein gepolsterter, insbesondere mit Schaumstoff gepolsterter, Stützkörper zur Formgebung und Polsterung des Abstützholmes angeordnet ist. Der formstabile Tragkern kann beispielsweise eine Stange oder eine Leiste sein und ist insbesondere aus Metall, Holz oder einem nicht elastischen Kunststoff gefertigt. Er ist ebenfalls insbesondere direkt mit dem Gelenk verbunden, über das der Abstützholm am Gestell angelenkt ist, oder der Tragkern ist mit dem abstützholmseitigen Teil des Gelenks einstückig ausgebildet. Der formstabile Tragkern muss nicht über die gesamte Längserstreckung des Abstützholmes vorhanden sein. Es genügt beispielsweise, wenn der formstabile Tragkern im Wesentlichen in dem Drittel der Längserstreckung des Abstützholmes angeordnet ist, die auf derjenigen Seite des Abstützholmes liegt, an der der Abstützholm am Gestell angelenkt ist. Der Tragkern ist vom Stützkörper umgeben. Auch der Stützkörper kann aus einem oder mehreren Materialien aufgebaut sein, beispielsweise insbesondere Kunststoff, Schaumstoff, Kartonage oder Leder. Der Stützkörper ist maßgeblich für die äußere Form des Abstützholmes. Im Wesentlichen besitzt der Stützkörper eine Oberseite und eine Unterseite, die der gewünschten Form der Oberseite und der Unterseite des Abstützholmes entspricht. Dabei deckt der Stützkörper den formstabilen Tragkern komplett ab. Damit polstert der in der Regel weichere Stützkörper auch den Tragkern nach außen hin ab. Der Stützkörper kann gegebenenfalls von einem weiteren Polster und/oder von einem Überzug, beispielsweise einem Stoffüberzug, umgeben sein.
  • Ergänzend oder alternativ zu den vorhergehenden Ausführungen wird die Lösung der Aufgabe der vorliegenden Erfindung auch mit einem Sitz- und Liegemöbelstück für Menschen mit Paraplegie erreicht, mit einem Gestell und einem am Gestell angeordneten Grundkörper, der eine gepolsterte Sitz- und Liegefläche mit einer Sitz- und Liegezone und einer an der äußeren Sitzkante liegenden Abstützzone aufweist, wobei die Abstützzone zumindest teilweise eine Abstützpolsterung aufweist, die zur verbesserten Abstützung eines sich Umsetzenden Menschen mit Paraplegie eine größere Stauchhärte nach DIN EN ISO 3386-1:2010-09 aufweist als die Sitz- und Liegezone der Sitz- und Liegefläche, wobei die Abstützpolsterung zur Sitz- und Liegezone der Sitz- und Liegefläche hin und nach unten abfallend ausgebildet ist und zumindest teilweise von einer Polsterung mit geringerer Stauchhärte überpolstert ist, und wobei die Abstützpolsterung wenigstens eine Stauchhärte von 20 kPa, bevorzugt wenigstens 30 kPa, besonders bevorzugt wenigstens 40 kPa und ganz besonders bevorzugt wenigstens 50 kPa aufweist.
  • Die Sitz- und Liegefläche ist in dieser Ausführungsform in zwei Zonen unterteilt. Die Abstützzone der Sitz- und Liegefläche befindet sich überall dort, wo ein Benutzer sich, insbesondere über den äußeren Rand des Grundkörpers, auf das Sitz- und Liegemöbelstück bewegen kann. Die Abstützzone befindet sich also insbesondere dort, wo ein Benutzer auf der Kante des Grundkörpers sitzen kann. Die Sitz- und Liegezone der Sitz- und Liegefläche ist dagegen diejenige Zone, die von der Abstützzone in der Horizontalebene gesehen weiter im Inneren des Sitz- und Liegemöbelstückes bzw. zu dessen Mitte hin liegt. Die Sitz- und Liegezone ist somit von den Kanten bzw. vom äußeren Rand des Grundkörpers beabstandet, beispielsweise zumindest teilweise durch die Abstützzone. Bei einem Sitz- und Liegemöbelstück ohne Rückenlehne oder Armlehne würde die Abstützzone also einmal um den äußeren Rand des Grundkörpers umlaufen. Die Sitz- und Liegezone dagegen wäre derjenige Bereich der Sitz- und Liegefläche, der von der Abstützzone in der Horiztonalebene umrandet wird. Bei einem Sitz- und Liegemöbelstück mit einer Rückenlehne und/oder einer Armlehne wird die Sitz- und Liegezone sowohl von der Abstützzone als auch von der Rückenlehne und/oder der Armlehne umrandet. Die äußere Sitzkante ist der äußerste Teil der Sitz- und Liegefläche. Die äußere Sitzkante ist, mit anderen Worten, der Anteil der Sitz- und Liegefläche, der den Rest der Sitz- und Liegefläche in den Bereichen, die keine Arm- und/oder Rückenlehne aufweisen, umrandet. Auf ihr kann gerade noch gesessen werden.
  • Ein Kerngedanke der Erfindung ist nun, dass die Abstützzone und die Sitz- und Liegezone unterschiedlich weich bzw. unterschiedlich hart bezüglich der Stauchhärten der jeweils verwendeten Polster ausgebildet sind, so dass die Abstützzone von einem Benutzer dafür genutzt werden kann, einen sicheren Halt auf dem Sitz- und Liegemöbelstück zu haben um sich Umsetzen zu können. Die Abstützzone umfasst also zumindest teilweise eine Abstützpolsterung, deren Stauchhärte höher ist als die Stauchhärte der Polsterung der Sitz- und Liegezone. Dadurch kann sich ein Benutzer mit seinem Körpergewicht zumindest teilweise auf die Abstützzone auflehnen und diese als vergleichsweise festen Lagerpunkt benutzen, um sich vom Rollstuhl auf das Sitz- und Liegemöbelstück, innerhalb des Sitz- und Liegemöbelstücks oder vom Sitz- und Liegemöbelstück auf den Rollstuhl umzusetzen. Gerade beim Umsetzen zwischen dem Rollstuhl und dem Sitz- und Liegemöbelstück wirkt die Abstützzone somit als Ersatz für ein üblicherweise als zusätzliches Hilfsmittel verwendetes Rutschbrett, das auf die weiche Polsterung des Sitz- und Liegemöbelstücks und eine Ablage auf dem Rollstuhl gelegt wird, um eine Hilfestellung beim Umsetzen zwischen dem Rollstuhl und dem Sitz- und Liegemöbelstück zu bieten. Auf ein derartiges Rutschbrett kann aufgrund der erfindungsgemäßen Abstützzone verzichtet werden, da die Abstützzone dem Benutzer genug Halt bietet, um sich sicher abstützen und umsetzen zu können.
  • Auch das Umsetzen innerhalb des Sitz- und Liegemöbelstückes wird durch die Abstützzone erleichtert. Ein Benutzer kann sich beispielsweise sitzend oder liegend entlang der Abstützzone unter Verwendung der Abstützzone als Gegenlager bewegen. Die Abstützzone kann dabei als Gegenlager sowohl für die Hände, die Unterarme oder Ellenbogen des Benutzers dienen. Auch eine Abstützung der Oberarme und der Schultern ist möglich. Es hat sich gezeigt, dass Abstützpolsterungen mit den genannten Stauchhärten einen verlässlichen Halt beim Umsetzen bieten. Besonders vorteilhaft an der Abstützzone ist weiterhin, dass auch querschnittsgelähmte Menschen, die keine Empfindungen mehr an ihren Unterleib verspüren, die festere Polsterung der Abstützzone aufgrund der Knochenleitung wahrnehmen können. Die sogenannten „Knochenleitung” bezeichnet dabei den Umstand, dass auch bei fehlender Sensibilität für Berührungen im Unterleib ein Druck auf die Beckenknochen oder die Knochen des Oberschenkels durch eine direkte Weiterleitung der wirkenden Kraft über das Skelett in einem anderen Bereich, in dem die Wahrnehmung nicht reduziert ist, bemerkt und zugeordnet werden kann. So ist es insbesondere noch möglich, zu spüren, wann die Abstützzone in Richtung der Sitz- und Liegezone überwunden bzw. überschritten ist, da über die Knochenleitung der Unterschied zwischen der festeren Abstützzone und der weicheren Sitz- und Liegezone bemerkbar ist. Auch querschnittsgelähmte Benutzer können dadurch feststellen, wann sie eine sichere Sitz- oder Liegeposition auf dem Sitz- oder Liegemöbelstück erreicht haben. Die dadurch vermittelte Sicherheit des Sitz- und Liegemöbelstückes erhöht den Komfort für die betroffenen Menschen beträchtlich.
  • Besonders komfortabel ist die genannte Ausführung dadurch, dass die Abstützpolsterung nicht übergangslos endet und sofort komplett von der Polsterung der Sitz- und Liegezone ersetzt wird. Bei einer solchen Ausführungsform wäre ein abrupter Wechsel von der festeren Abstützzone zur weicheren Sitz- und Liegezone in Form einer Stufe die Folge. Beim Aufrutschen auf das Sitz- und Liegemöbelstück würde sich das Gefühl ergeben, in das Möbelstück hineinzufallen. Auch bei einer Bewegung von der Sitz- und Liegezone auf die Abstützzone bzw. über diese hinweg müsste die scharfe Kante der Abstützzone überwunden werden und würde entsprechend als Hindernis wahrgenommen werden. Die Abstützpolsterung der Abstützzone geht deshalb schrittweise oder sogar kontinuierlich in Richtung der Sitz- und Liegezone in Richtung des Bodens zurück. Die Form dieses Rückgangs spielt dabei eine untergeordnete Rolle, solange kein abrupter Rücksprung vorkommt. Es ist beispielsweise möglich, dass die Abstützpolsterung eine schräge Fläche aufweist, die geneigt zur Horizontalebene in Richtung von der Abstützzone zur Sitz- und Liegezone und zum Boden hin verläuft. Um einen kontinuierlichen und als angenehm empfundenen Übergang zwischen der Abstützzone und der Sitz- und Liegezone zu schaffen, ist dieser Bereich der Abstützzone mit einer weicheren Polsterung überpolstert. Die teilweise Überpolsterung der Abstützzone in ihrem zur Sitz- und Liegezone gerichteten Bereich schafft einen fließenden Übergang zwischen der weniger eindrückbaren, festeren Abstützzone und der leicht eindrückbaren, weicheren Sitz- und Liegezone. Dieser Übergang wird dadurch als angenehm und keinesfalls als Hindernis wahrgenommen.
  • Grundsätzlich kann die Abstützpolsterung in dem Bereich, der zur Sitz- und Liegezone hin ausgerichtet ist, von einer eigenen Polsterung, die nur in diesem Bereich angeordnet ist, überpolstert sein. Um einen besonders fließenden Übergang zwischen der Abstützzone und der Sitz- und Liegezone zu gewährleisten, ist es allerdings bevorzugt, dass die Polsterung mit geringerer Stauchhärte, von der die Abstützpolsterung zur Sitz- und Liegezone der Sitz- und Liegefläche hin zumindest teilweise überpolstert ist, die Polsterung der Sitz- und Liegezone der Sitz- und Liegefläche ist. Mit anderen Worten: Idealerweise handelt es sich bei dem die Abstützpolsterung teilweise überlappenden Polstermaterial und dem Polstermaterial der Sitz- und Liegezone um ein und dasselbe Polstermaterial. Dies ist einerseits unter Kostengesichtspunkten vorteilhaft, da weniger Ausgangsmaterialien benötigt werden. Andererseits gelingt dann ein fließender Übergang bezüglich der verschiedenen Stauchhärteeigenschaften vom Rand zur Mitte der Sitz- und Liegefläche hin auf vergleichsweise einfache Art und Weise. Das die Abstützpolsterung zumindest teilweise überpolsternde Material hat demnach die gleiche Stauchhärte wie die Polsterung der Sitz- und Liegezone und ist beispielsweise mit dieser einstückig ausgebildet. Ein abrupter Übergang zwischen dem Ende der Abstützzone und dem Beginn der Sitz- und Liegefläche kann so effizient vermieden werden.
  • Wie schon erwähnt, kommen verschiedene Ausführungen der Form des Abfallens der Abstützpolsterung von außen zur Sitz- und Liegezone hin und in Vertikalrichtung nach unten in Frage. Am einfachsten herzustellen und gleichzeitig die beste Lösung für einen fließenden Übergang zwischen den Zonen ist, dass die Abstützpolsterung zur Sitz- und Liegezone der Sitz- und Liegefläche hin eine linear abfallende Schräge aufweist und die Schräge einen Winkel zur Horizontalebene von 20° bis 40°, bevorzugt von 25° bis 35° und besonders bevorzugt von 30° aufweist. Der Übergang zwischen der Abstützzone und der Sitz- und Liegezone soll nicht zu viel Platz benötigen. Wenn die Abstützpolsterung in den angegebenen Winkelbereichen abfällt, lässt sich ein kontinuierlicher Übergang zwischen den Zonen in einem ausreichend schmalen Bereich realisieren, ohne zu abrupt zu werden.
  • Die Abstützpolsterung kann eine Vielzahl von verschiedenen Formen aufweisen. Dabei sollte eine Form gewählt werden, die den schon beschriebenen Effekt, dass querschnittsgelähmte Menschen das Überwinden der Abstützpolsterung über die Knochenleitung wahrnehmen können, nach Möglichkeit unterstützt. Dies gelingt insbesondere dadurch, dass die Abstützpolsterung im Querschnitt keilförmig ausgebildet und derart angeordnet ist, dass der Scheitel des Keils einen vertikal nach oben ausgerichteten Kamm bildet, der parallel zur äußeren Sitzkante der Sitz- und Liegefläche verläuft. Der von der Abstützpolsterung gebildete Kamm ist auf seiner vertikal oben liegenden Seite vorzugsweise abgerundet. Der Scheitel der keilförmigen Abstützpolsterung verläuft wie eine Leiste entlang der Längsrichtung der Abstützzone. Diese festere Leiste im Vergleich zum überpolsterten Anteil der Abstützzone bzw. auch zur Sitz- und Liegezone lässt sich besonders deutliche durch die Knochenleitung wahrnehmen. Auch das Überwinden des Kamms der Abstützpolsterung wird von querschnittsgelähmten Menschen deutlich wahrgenommen und vermittelt ihnen dadurch zusätzliche Sicherheit.
  • Grundsätzlich kann die Abstützpolsterung gleichzeitig auch die Sitzkante des Grundkörpers des Sitz- und Liegemöbelstücks bilden, indem sie auf der Außenseite des Grundkörpers vertikal nach unten abfällt. Auch eine derartige, rein vertikale Vorderwand des Grundkörpers wird allerdings von Benutzern als zusätzliches Hindernis empfunden, dessen Überwindung anstrengend sein kann, insbesondere bei einem Umsetzen von einem Rollstuhl auf das Sitz- und Liegemöbelstück. Es ist deshalb bevorzugt, dass die äußere Sitzkante des Grundkörpers eine Aufrutschrampe aufweist bzw. in der Art einer Aufrutschrampe ausgebildet ist. Eine Aufrutschrampe zeichnet sich dadurch aus, dass sie von der äußeren Sitzkante des Grundkörpers in Richtung der Sitz- und Liegezone bzw. der Mitte der Sitz- und Liegefläche hin schräg ansteigt. Als besonders nützlich erweist sich die Aufrutschrampe dann, wenn sie einen Teil der Abstützzone der Sitz- und Liegefläche ist. Es bietet sich daher an, die Aufrutschrampe durch entsprechende Formgebung der Abstützpolsterung zu schaffen. Die Abstützpolsterung weist entsprechend bevorzugt eine im Wesentlichen dachförmige Querschnittsfläche auf, wobei der zur Sitz- und Liegezone der Sitz- und Liegefläche gerichtete Teil des Daches überpolstert ist und der von der Sitz- und Liegezone der Sitz- und Liegefläche weg gerichtete Teil des Daches eine Aufrutschrampe, insbesondere nicht überpolstert, bildet. Der schon beschriebene Kamm der Abstützpolsterung, der entlang der Abstützzone verläuft, wird in dieser Ausführungsform also vom First der im Querschnitt dachförmigen Abstützpolsterung gebildet. Ein Benutzer stützt sich auf der Abstützzone ab und kann sich dadurch die Aufrutschrampe hinauf bewegen, bis er den First bzw. den Kamm der Abstützpolsterung erreicht hat. Der First bzw. der Kamm der Abstützpolsterung hat dabei im Wesentlichen dieselbe Höhe wie die gesamte Sitz- und Liegefläche mit Ausnahme der Aufrutschrampe. Mit der Überquerung des Firstes bzw. des Kammes der Abstützpolsterung kommt der Benutzer in den überpolsterten Bereich der Abstützzone, in dem die Sitz- und Liegefläche kontinuierlich bis hin zur Sitz- und Liegezone weicher und nachgiebiger wird. Das Überwinden des Kammes bzw. des Firstes der Abstützpolsterung wird durch die Aufrutschrampe also von der Außenseite des Sitz- und Liegemöbelstücks erleichtert. Die in der entgegengesetzten Richtung verlaufende Überwindung des Kammes bzw. Firstes der Abstützpolsterung wird durch den überpolsterten Bereich der Abstützpolsterung erreicht, der bei einem Umsetzen des Benutzers von der Sitz- und Liegezone auf die Abstützzone ebenfalls als Aufrutschrampe dient. Insgesamt ist es also in dieser Ausführungsform möglich, dem Benutzer gleichzeitig ein ausreichend festes Gegenlager in der Abstützzone zu bieten, damit er sich sicher und einfach auf die Abstützzone stützen kann, während gleichzeitig sichergestellt ist, dass die Abstützzone von keiner Seite aus als Hindernis, beispielsweise beim Umsetzen vom Sitz- und Liegemöbelstück auf den Rollstuhl oder andersherum, wahrgenommen wird.
  • Der Aufbau des Grundkörpers kann, abgesehen von der jeweiligen Polsterung der Abstützzone und der Sitz- und Liegezone der Sitz- und Liegefläche, im Wesentlichen dem bekannten Aufbau von Sitz- und Liegemöbelstücken aus dem Stand der Technik entsprechen. Es ist allerdings beispielsweise auch möglich, dass der Grundkörper ein Unterpolster umfasst, das im Wesentlichen wannenförmig ist, und dass die Wannenform des Unterpolsters von der Polsterung der Sitz- und Liegezone der Sitz- und Liegefläche im Wesentlichen ausgefüllt ist, wobei das Unterpolster eine größere Stauchhärte nach DIN EN ISO 3386-1:2010-09 aufweist als die Polsterung der Sitz- und Liegezone der Sitz- und Liegefläche. Durch die Bereitstellung eines im Wesentlichen wannenförmigen Unterpolsters ist es möglich, beispielsweise die Abstützpolsterung der Abstützzone auf dem Wandbereich der Wannenform anzuordnen. Über die höhere Stauchhärte des Unterpolsters im Vergleich zur Polsterung der Sitz- und Liegezone wird sichergestellt, dass die Abstützpolsterung der Abstützzone nicht nach unten wegsackt, wenn ein Benutzer sich mit seinem Körpergewicht auf die Abstützzone lehnt. Gleichzeitig wird durch den Freiraum im Inneren der Wannenform sichergestellt, dass genügend weicheres Material mit geringerer Stauchhärte für die Polsterung der Sitz- und Liegezone im inneren Bereich des Sitz- und Liegemöbelstückes vorhanden ist, um eine komfortable und angenehm weiche Sitz- und Liegezone der Sitz- und Liegefläche zu schaffen. Die beispielhafte Ausführung vereint somit die Anforderungen an Komfort und Sicherheit des erfindungsgemäßen Sitz- und Liegemöbelstückes.
  • Insgesamt liegt der Kerngedanke der Erfindung also in der Bereitstellung eines festeren Gegenlagers zur verbesserten Umsetzung eines Benutzers im Bereich einer ansonsten komfortabel weichen Sitz- und Liegefläche. Dies kann sowohl über eine Abstützzone und/oder durch einen Abstützholm realisiert werden. Um ihre Funktion als Stützhilfe erfüllen zu können, müssen die Abstützzone und/oder der Abstützholm härter, unnachgiebiger bzw. weniger leicht eindrückbar sein als die Polsterung der Sitz- und Liegezone. Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn der Unterschied der Stauchhärte zwischen dem Abstützholm und/oder der Abstützpolsterung und der Polsterung der Sitz- und Liegezone der Sitz- und Liegefläche nach DIN EN ISO 3386-1:2010-09 mindestens 10 kPa, bevorzugt mindestens 20 kPa und besonders bevorzugt mindestens 30 kPa, beträgt. Wenn sich die Stauchhärten in den genannten Bereichen wie beschrieben unterscheiden, werden die Abstützzone und/oder der Abstützholm von einem Benutzer ohne Probleme als sichere Gegenlager erkannt und können auch sicher und verlässlich als solche genutzt werden.
  • Eine weitere Hilfestellung beim Umsetzen eines Benutzers am Sitz- und Liegemöbelstück kann dadurch geschaffen werden, dass ein Handeingriff an einer Armlehne und/oder Rückenlehne, und insbesondere auf deren Rückseite, vorhanden ist. Ein derartiger Handeingriff ist bevorzugt so geschaffen, dass ein Benutzer in ihn hinein und um ein dortiges Halteelement herum greifen kann. Auch der Handeingriff bzw. das Halteelement können als Gegenlager beim Umsetzen verwendet werden. Besonders vorteilhaft ist die Anordnung dieser Handeingriffe auf der jeweiligen Rückseite einer eventuell vorhandenen Rückenlehne und/oder Armlehne. Die Anordnung auf der Rückseite ist deshalb von Vorteil, weil sich ein Benutzer dann beim Eingriff in den Handeingriff sowohl mit seinem Oberkörper als auch mit seinem Oberarm, Ellbogen und Unterarm an der Rückenlehne und/oder der Armlehne abstützen kann. So kann im Grunde die Seite des Brustkorbs zusammen mit dem gesamten Arm zur Stabilisierung des Benutzers eingesetzt werden. Ferner bietet diese Anordnung den Vorteil, dass die Handeingriffe nicht ohne Weiteres von außen erkennbar sind, wodurch der „Spezialmöbelcharakter” weiter kaschiert wird. Die Handeingriffe sind auch besonders nützlich, damit sich ein Benutzer an ihnen aus einer Sitz- oder Liegeposition innerhalb des Sitz- oder Liegemöbelstücks heraus bewegen kann. Besonders einfach gelingt dies, wenn die Handeingriffe so relativ zu den möglichen Sitz- und Liegepositionen angeordnet sind, dass sich ein Benutzer nach Eingriff in den Handeingriff nur durch Zug aus der Sitz- oder Liegeposition weg bewegen kann. Selbstverständlich ist es möglich, mehrere Handeingriffe an unterschiedlichen Positionen des Sitz- und Liegemöbelstücks anzuordnen um größtmögliche Flexibilität und Bewegungsfreiheit des Benutzers auf dem Sitz- und Liegemöbelstück zu gewährleisten.
  • Um das Sitz- und Liegemöbelstück an verschiedene Körpergrößen von Benutzern oder auch Sitzhöhen von Rollstühlen anzupassen, ist es bevorzugt, dass das Gestell höhenverstellbar ist, insbesondere über einen Stellmotor. Das Gestell kann beispielsweise über Standfüße verfügen, deren Länge manuell oder automatisch verstellbar ist. Um eine besonders schnelle und bequeme Verstellung der Höhe des Gestelles und eine Anpassung an verschiedene Situationen während der Benutzung des Sitz- und Liegemöbelstücks zu ermöglichen, kann ein Stellmotor vorgesehen sein, der automatisch die Sitzhöhe nach den Steuerungsvorgaben eines Benutzers einstellt. Der Stellmotor kann beispielsweise über ein Bedienpaneel am Sitz- oder Liegemöbelstück oder eine Fernbedienung entweder kabellos oder kabelgebunden bedienbar sein. Durch eine Höhenverstellbarkeit des Gestells lässt sich beispielsweise auch beeinflussen, wie nah ein Rollstuhlfahrer mit seinem Rollstuhl an das Sitz- und Liegemöbelstück heranfahren kann, wenn das Gestell beispielsweise so hoch eingestellt wird, dass unten am Rollstuhl hervorstehende Teile in einem Freiraum zwischen dem Grundkörper und dem Boden, der über die Standfüße überbrückt wird, Platz finden. Auch die Rückenlehnen und/oder die Armlehnen des Sitz- und Liegemöbelstückes sind manuell oder automatisch höhenverstellbar. Dazu kann beispielsweise die Länge der Lehnenstützen, über die die Arm- und/oder Rückenlehnen am Gestell angeordnet sind, verstellbar sein. Neben einer manuellen Verstellung ist eine automatische Verstellung, insbesondere über den Stellmotor, über den ebenfalls das Gestell höhenverstellbar ist, vorteilhaft. Über die höhenverstellbaren Rückenlehnen lässt sich für jeden Benutzer individuell eine optimale Lordosenstütze einstellen.
  • Grundsätzlich kann die Vorderwand des Grundkörpers im Wesentlichen vertikal verlaufen oder eine beliebige andere Form aufweisen. Es ist allerdings bevorzugt, wenn der Grundkörper eine Vorderwand aufweist, die nach unten und in Richtung der Sitz- und Liegezone der Sitz- und Liegefläche nach innen verläuft, um ein näheres Heranfahren von Rollstuhlfahrern an das Sitz- und Liegemöbelstück zu ermöglichen. Dadurch, dass die Vorderwand nach unten von einem vor dem Grundkörper stehenden Rollstuhl weg verläuft, kann ein Rollstuhlfahrer besonders nah an die äußere Sitzkante des Grundkörpers heranfahren, weil eventuell im unteren Bereich des Rollstuhles herausstehende Teile nicht direkt vertikal unter der äußeren Sitzkante des Grundkörpers mit dessen Vorderwand zusammenstoßen. Es ist daher möglich, Teile des Rollstuhles weiter in Richtung der Sitz- und Liegezone bzw. der Mitte der Sitz- und Liegefläche zu bringen als die äußere Sitzkante des Grundkörpers. Die äußere Sitzkante des Grundkörpers bildet mit anderen Worten einen Überhang über unten an einem Rollstuhl hervorstehende Teile des Rollstuhles, wenn dieser so nah wie möglich an das Sitz- und Liegemöbelstück herangefahren wird. Je kleiner der Abstand zwischen dem Rollstuhl bzw. der Sitzfläche des Rollstuhles und der äußeren Sitzkante bzw. dem Beginn der Aufrutschrampe der Abstützzone des Sitz- und Liegemöbelstücks ist, desto einfacher kann sich ein Benutzer zwischen dem Rollstuhl und dem Sitz- und Liegemöbelstück umsetzen.
  • Rutschbretter werden im Stand der Technik dazu eingesetzt, um zu vermeiden, dass ein Benutzer zwischen dem Rollstuhl und dem Sitz- und Liegemöbelstück zu Boden fällt. Dies kann beispielsweise auch dann passieren, wenn der Benutzer beim Umsetzen zwischen dem Rollstuhl und dem Sitz- und Liegemöbelstück abrutscht und in eine Richtung fällt, in der er weder vom Sitz- und Liegemöbelstück, noch vom Rollstuhl aufgefangen wird. Um dem Benutzer des Sitz- und Liegemöbelstückes zumindest eine Position zu bieten, an dem dieses Risiko möglichst gering gehalten wird, ist es bevorzugt, dass der Grundkörper des Sitz- und Liegemöbelstücks eine Anfahrbucht aufweist, insbesondere umfassend zwei Schenkel der Vorderkante des Grundkörpers, die in der Horizontalebene in einem Winkel von 90° bis 130°, bevorzugt 100° bis 120° und besonders bevorzugt von 105° bis 115°, zueinander angeordnet sind. Eine Anfahrbucht bildet also im Wesentlichen eine Ausnehmung oder Einwölbung in der Grundfläche des Grundkörpers, derart, dass ein Rollstuhlfahrer direkt vorwärts in die Anfahrbucht einfahren kann und dann im Wesentlichen sowohl nach vorne, als auch nach links und nach rechts beidseitig von der Sitz- und Liegefläche des Sitz- und Liegemöbelstücks im Wesentlichen nahezu vollständig umgeben ist, zumindest in den Bereichen, in denen der Benutzer nicht auf den Rollstuhl fällt. Die Anfahrbucht kann dabei sowohl eine im Wesentlichen U-förmige oder auch im Wesentlichen V-förmige Ausnehmung in der Grundfläche des Grundkörpers sein. Die Anfahrbucht muss dabei keine spitzen Ecken umfassen, sondern kann ebenfalls abgerundet sein. Wichtig ist nur, dass es beim Umsetzen zwischen dem Rollstuhl und dem Sitz- und Liegemöbelstück in der Position der Anfahrbucht so gut wie unmöglich ist, dass ein Benutzer in irgendeiner Richtung zu Boden fällt, weil er in allen Richtung entweder von der Sitz- und Liegefläche oder von seinem Rollstuhl umgeben ist. Der Benutzer wird dadurch in jede Richtung fallend entweder von der Sitz- und Liegefläche oder dem Rollstuhl aufgefangen. Sollte es also tatsächlich zu einem Problem beim Umsetzen des Benutzers kommen, so kann dieser dennoch nicht zu Boden fallen da er, egal in welche Richtung er fällt, entweder auf dem Rollstuhl oder auf dem Sitz- oder Liegemöbelstück landet. Auch wenn durch einen derartigen Sturz nicht die gewollte Sitz- oder Liegeposition erreicht wird, ist es um einiges einfacher, eine entsprechende Sitz- oder Liegeposition zu korrigieren als sich vom Boden zurück auf das Sitz- oder Liegemöbelstück oder den Rollstuhl zu bewegen. Die Ausführung des Grundkörpers mit Anfahrbucht erhöht die Sicherheit und den Komfort des Benutzers beim Umsetzen also nochmals beträchtlich.
  • Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen schematisch:
  • 1 eine perspektivische Ansicht eines Sitz- und Liegemöbelstücks;
  • 2 eine Vorderansicht eines Sitz- und Liegemöbelstücks;
  • 3 eine Rückansicht eines Sitz- und Liegemöbelstücks;
  • 4 eine Seitenansicht auf die rechte Seite eines Sitz- und Liegemöbelstücks;
  • 5 eine Seitenansicht auf die linke Seite eines Sitz- und Liegemöbelstücks;
  • 6 eine Draufsicht eines Sitz- und Liegemöbelstücks;
  • 7 einen Längsschnitt durch einen Abstützholm und einen Teil des Gestells entlang der Linie I-I aus 6;
  • 8 einen Querschnitt durch einen Abstützholm entlang der Linie II-II aus 7;
  • 9 eine Draufsicht auf die Oberseite eines Abstützholmes;
  • 10 eine Draufsicht auf die Unterseite eines Abstützholmes;
  • 11 einen Querschnitt durch ein Sitz- und Liegemöbelstück entlang der Linie III-III aus 6;
  • 12 eine Detailansicht des Querschnitts durch die Abstützzone eines Sitz- und Liegemöbelstücks;
  • 13 eine Detailansicht des Querschnitts einer weiteren Ausführungsform einer Abstützzone eines Sitz- und Liegemöbelstücks.
  • Gleiche Bauteile sind in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen. Sich wiederholende Bauteile sind nicht in jeder Figur gesondert bezeichnet.
  • 1 zeigt eine perspektivische Ansicht auf das Sitz- und Liegemöbelstück 1 schräg von vorne rechts oben. Die 2, 3, 4 und 5 zeigen jeweils eine Vorderansicht, eine Rückansicht und zwei Seitenansichten des Sitz- und Liegemöbelstücks 1. Der Grundkörper 2 des Sitz- und Liegemöbelstücks 1 wird von Standfüßen 6 mit Standtellern 7 getragen. Die Standteller 7 sorgen für einen verkippsicheren Stand auf dem Boden 8. Die Standfüße 6 und die Standteller 7 sind Teile des Gestells 20 (11), an dem ebenfalls Lehnenstützen 9 angeordnet sind, die sowohl eine erste Rückenlehne 3 als auch eine zweite Rückenlehne 4 und Armlehnen 5 des Sitz- und Liegemöbelstücks 1 tragen. Das Sitz- und Liegemöbelstück 1 hat das Erscheinungsbild eines konventionellen Designermöbelstücks, ohne an Krankenhaus- oder Pflegemobiliar zu erinnern. Dennoch weist das Sitz- und Liegemöbelstück 1 mehrere Merkmale auf, die es zu einem barrierefreien Sitz- und Liegemöbelstück machen, das besonders für Paraplegiker geeignet ist, wie nachstehend erläutert wird.
  • In 6 wird eine Draufsicht auf das Sitz- und Liegemöbelstück 1 gezeigt. Der Grundkörper 2 des Sitz- und Liegemöbelstücks 1 weist eine Sitz- und Liegefläche 10 auf. Die Sitz- und Liegefläche 10 umfasst eine äußere, unter anderem am vorderen Rand des Grundkörpers 2 entlang laufende Abstützzone 23 und eine tiefer im bzw. mehr zur Mitte des Sitz- und Liegemöbelstücks 1 bzw. der Sitz- und Liegefläche 10 angeordnete Sitz- und Liegezone 22. Die Sitz- und Liegefläche 10 ist der Teil der Oberseite des Grundkörpers 2, auf dem ein Benutzer sitzen oder liegen kann. Sie reicht von der äußeren Sitzkante 28 des Grundkörpers 2 bis zu dem Bereich des Grundkörpers 2, der von den Armlehnen 5 und/oder den Rückenlehnen 3, 4 überdeckt wird.
  • Auf der Sitz- und Liegefläche 10 liegt ein Abstützholm 13 auf. Der Abstützholm 13 ist in der horizontalen Ebene auf der Sitz- und Liegefläche 10 verschwenkbar über ein Drehgelenk 16 an einer Lehnenstütze 9 gelagert. Lediglich beispielhaft sind in 6 drei verschiedene Positionen des Abstützholms 13 angedeutet und dessen Verschwenkbarkeit zwischen diesen Position mit einem Pfeil markiert. Die gezeigten Positionen stellen allerdings nicht den gesamten Schwenkwinkel des Abstützholms 13 dar. Dieser kann vielmehr noch weiter bis unter die Rückenlehne 3 zu beiden Seiten seiner Schwenkachse R in den Freiraum 18 zwischen der Rückenlehne 3 und der Sitz- und Liegefläche 10 verschwenkt werden. Insgesamt kann der Abstützholm 13 im vorliegenden Ausführungsbeispiel über mehr als ein Drittel der Sitz- und Liegefläche 10 und insbesondere der Sitz- und Liegezone 22 verschwenkt werden. Die Sitz- und Liegefläche 10 ist insbesondere in ihrer Sitz- und Liegezone 22 weich gepolstert, so dass ein Benutzer des Sitz- und Liegemöbelstücks 1 in diesem Bereich leicht einsinkt und so ein komfortables Sitzen oder Liegen ermöglicht wird. Insbesondere Menschen mit Paraplegie fällt es auf vollständig weich gepolsterten Möbelstücken schwer, sich aus einer Sitz- oder Liegeposition heraus umzusetzen. Ein Kerngedanke der Erfindung ist vorliegend, dass ein Benutzer sich auf dem Abstützholm 13 mit seinem Körpergewicht abstützen kann. Aufgrund der Längserstreckung des Abstützholmes 13 und der damit verbundenen größeren Auflagefläche des Abstützholmes 13 auf der Sitz- und Liegefläche 10 und insbesondere dessen Sitz- und Liegezone 22 sinkt der Abstützholm 13 auch unter Belastung des Körpergewichtes des Benutzers weniger weit in die Sitz- und Liegefläche 10 ein, als wenn sich der Benutzer lediglich mit seiner Hand, seinem Ellbogen oder seinem Unterarm auf der Sitz- und Liegefläche 10 abstützen würde. Der Abstützholm 13 dient dem Benutzer also als Gegenlager, von dem sich der Benutzer wegdrücken und damit auf dem Sitz- und Liegemöbelstück 1 fortbewegen kann. Dabei kann sich der Benutzer auch ein Stück weit unter Abstützung auf den Abstützholm 13 bewegen, dann den Abstützholm 13 durch eine horizontale Verschwenkung entlang der Sitz- und Liegefläche 10 nachziehen und sich durch erneute Abstützung auf dem Abstützholm 13 wieder eine weitere Teilstrecke auf dem Sitz- und Liegemöbelstück 1 weiterbewegen. Auf diese Weise können auch größere Strecken auf dem Sitz- und Liegemöbelstück 1 zurückgelegt werden.
  • Die 7, 8, 9 und 10 zeigen weitere Details des Abstützholms 13. Dieser weist einen biegesteifen Tragkern 25 auf, der unter normalen Bedingungen, sprich unter der Belastung des Körpergewichts eines normal- oder auch übergewichtigen Menschen im Wesentlichen weder plastisch noch elastisch verformt wird. Der Tragkern 25 ist von einem gepolsterten Stützkörper 24 umgeben, der dem Abstützholm 13 seine äußere Form gibt. Beispielsweise wird über den Stützkörper 24 eine entlang der Längsachse L des Abstützholms 13 verlaufende Griffaussparung 26 auf der Unterseite des Abstützholms 13 gebildet, in die ein Benutzer beim Umgreifen des Abstützholmes 13 mit seinen Fingern eingreifen kann, um mehr Halt am Abstützholm 13 zu erlangen. Durch die Formgebung des Stützkörpers 24 wird im gezeigten Ausführungsbeispiel des Abstützholms 13 ebenfalls erreicht, dass dieser von der Seite mit dem Drehgelenk 16 bis zum gegenüberliegenden Ende seiner Längserstreckung X sowohl in seiner Höhe Y und seiner Breite Z abnimmt. Durch eine Abrundung der Oberseite des Abstützholms 13 und die Griffaussparung 26 auf seiner Unterseite, die im Wesentlichen vom Ende des Stützholms 13 mit dem Gelenk 16 bis zu dessen Spitze am gegenüberliegenden Ende verläuft, erhält der Abstützholm 13 eine senkrecht zu seiner Längsachse L verlaufende Schnittfläche, die im Wesentlichen bohnen- oder nierenförmig ist, wie in 8 dargestellt.
  • Um zu verhindern, dass der Abstützholm 13 in einer Schwenkbewegung um das Drehgelenk 16 wegrutscht, während ein Benutzer sich auf diesem abstützt, umfasst das Drehgelenk 16 eine Haltebremse 27. Die Haltebremse 27 verhindert eine Rotation um die Schwenkachse R des Drehgelenks 16, wenn der Abstützholm 13 auf seiner Oberseite mit einer zur Sitz- und Liegefläche 10 gerichteten Kraft beaufschlagt wird. Die Haltebremse 27 verhindert mit anderen Worten dann ein Rotieren des Abstützholmes 13 um die Schwenkachse R, wenn ein Benutzer sich auf dem Abstützholm 13 abstützt, bzw. sich mit seinem Körpergewicht auf diesen lehnt. Zu diesem Zweck weist die Haltebremse 27 eine elastische Quetschhülse aus einem elastischen Gummimaterial auf, die zwischen der Lehnenstütze 9 des Gestells 20 und einem Ring, der einstückig mit dem Tragkern 25 ausgebildet ist, angeordnet ist. Bei einer Belastung des Abstützholmes 13 verkippen der Ring des Tragkerns 25 und die Lehnenstütze 9 des Gestells 20 relativ zueinander, wodurch es zu einer Quetschung der elastischen Quetschhülse kommt. Durch die elastische Verformung der Quetschhülse wird die Reibung zwischen der Lehnenstütze 9 und der Quetschhülse und zwischen der Quetschhülse und dem Ring des Tragkerns 25 derart erhöht, dass eine Rotation des Abstützholms 13 am Drehgelenk 16 verhindert wird. Auf diese Weise wird ein Wegrutschen des Abstützholmes 13 vermieden, während ein Benutzer sich auf den Abstützholm 13 abstützt.
  • Ein weiterer Grundgedanke der Erfindung geht insbesondere aus 11 hervor, die einen Schnitt durch das Sitz- und Liegemöbelstück 1 entlang der gestrichelten Linie in 6 darstellt. Insbesondere geht der Aufbau des Grundkörpers 2 aus 11 hervor. Dieser wird insgesamt vom Gestell 20 getragen. Direkt auf dem Gestellt 20 ist ein Unterpolster 30 angeordnet, das im Wesentlichen eine Wannenform aufweist. Der innere Freiraum der Wannenform des Unterpolsters 30 wird von der Polsterung 19 der Sitz- und Liegezone 22 ausgefüllt, die eine sehr weiche Polsterung mit einer geringeren Stauchhärte als das Unterpolster 30 ist. Im Bereich der Abstützzone 23 der Sitz- und Liegefläche 10 befindet sich eine Abstützpolsterung 11, die auf der Außenseite des Grundkörpers 2 im vorderen, sowie im seitlichen Bereich des Sitz- und Liegemöbelstücks 1 um den Grundkörper 2 herumläuft. Sämtliche Polsterungen des Grundkörpers 2 und auch der Rückenlehne 3, 4 und der Armlehnen 5, sind im gezeigten Ausführungsbeispiel Schaumstoffpolsterungen, die durch ein spezielles Verfahren, das beispielsweise in der EP 2 386 399 A1 beschrieben wird, wasserdicht ausgeführt sind. Die wasserdichten Polster des Sitz- und Liegemöbelstücks können somit sehr leicht gereinigt werden, wodurch auch inkontinente Menschen das Sitz- und Liegemöbelstück über einen langen Zeitraum hinweg nutzen können. Insgesamt ist der Grundkörper 2 bis auf seine Unterseite, ebenso wie die Armlehnen 5, die Rückenlehnen 3, 4 und der Abstützholm 13, zusätzlich noch mit einem dekorativen Bezug 33, beispielsweise einem Stoffbezug, überspannt.
  • Die 12 und 13 sind Detaildarstellungen des in 11 mit D bezeichneten Ausschnittes. Sie zeigen die im Wesentlichen dachförmige Abstützpolsterung 11, die eine in Richtung der Sitz- und Liegezone 22 und zum Boden 8 hin abfallende Schräge 21 aufweist. Die Abstützpolsterung 11 fällt in Richtung der äußeren Sitzkante 28 des Grundkörpers 2 ebenfalls zum Boden 8 hin ab und bildet hier die Aufrutschrampe 29. Die Schräge 21 ist gegenüber der Horizontalebene in einem Winkel γ geneigt. Die Abstützpolsterung 11 ist insgesamt keilförmig und bildet an ihrem in Vertikalrichtung höchsten Scheitel einen Kamm oder einen First, der parallel zur äußeren Sitzkante 28 des Grundkörpers 2 an dessen Außenrand verläuft. Die Abstützpolsterung 11 weist eine höhere Stauchhärte auf als das Unterpolster 30 und die Polsterung 19 der Sitz- und Liegezone 22. Dadurch ist es für einen Benutzer möglich, sich auf der Abstützpolsterung 11 sicher mit seinem Körpergewicht abzustützen und die Abstützzone 23 als Gegenlager beim Umsetzen auf dem Sitz- und Liegemöbelstück 1 zu nutzen. In der Abstützzone 23 sinkt der Benutzer nur ein wenig in die Abstützpolsterung 11 ein und findet hier einen festen Lagerpunkt, von dem er sich wegdrücken und damit auf dem Sitz- und Liegemöbelstück 1 bewegen kann. Die Aufrutschrampe 29 vereinfacht es dem Benutzer, beispielsweise von einem vor dem Sitz- und Liegemöbelstück 1 stehenden Rollstuhl auf die Abstützzone 23 aufzurutschen.
  • Die Schräge 21 der Abstützpolsterung 11, die sich in Richtung der Sitz- und Liegezone 22 befindet, ist von einem Polstermaterial überpolstert, das eine geringere Stauchhärte aufweist und damit weicher ist, als die Abstützpolsterung 11. Im Ausführungsbeispiel der 11 und 12 wird die Schräge 21 der Abstützpolsterung 11 von der Polsterung 19 der Sitz- und Liegezone 22 überpolstert. Die die Schräge 21 überpolsternde Polsterung ist demnach einstückig mit der Polsterung 19 der Sitz- und Liegezone 22 ausgebildet. Dadurch entsteht ein besonders fließender und kontinuierlicher Übergang der Härte bzw. Stauchhärte der Sitz- und Liegefläche 10 für einen Benutzer, der sich von der Abstützzone 23 bzw. vom Kamm oder First der Abstützpolsterung 11 in Richtung der Sitz- und Liegezone 22 bewegt. Der Bereich der Sitz- und Liegefläche 10, der die höchste Stauchhärte aufweist und damit am wenigsten weich ist, ist die Aufrutschrampe 29 einschließlich des Kammes bzw. Firstes der Abstützpolsterung 11. Vom Kamm bzw. First aus weiter in Richtung der Sitz- und Liegezone 22 wird die Polsterung des Grundkörpers 2 entlang der Schräge 21 zunehmend weicher, bis die weiche und dadurch besonders angenehme und komfortable Sitz- und Liegezone 22 erreicht ist. Durch die einstückige Ausführung des die Schräge 21 überpolsternden Polsters mit der Polsterung 19 der Sitz- und Liegezone 22 gelingt dieser Übergang besonders fließend. Es ist allerdings ebenfalls möglich, wie in 13 dargestellt, einen speziellen Überpolsterkeil 31 vorzusehen, der die Schräge 21 der Abstützpolsterung 11 überpolstert. Der Überpolsterkeil 31 kann dabei aus einem Material gefertigt sein, das eine unterschiedliche Stauchhärte zur Polsterung 19 des Sitz- und Liegezone 22 aufweist. Wichtig ist nur, dass der Überpolsterkeil 31 aus einem Material gefertigt ist, das eine geringere Stauchhärte als die Abstützpolsterung 11 aufweist, um einen Übergang zwischen der härteren Abstützzone 23 und der weicheren Sitz- und Liegezone 22 zu erreichen. Insgesamt ist die Abstützzone 23 also so gestaltet, dass die Abstützpolsterung 11 einem Benutzer als Gegenlager festen Halt bietet, damit dieser sich auf die Abstützzone 23 stützend umsetzen kann. Gleichzeitig ist die Abstützzone 23 bzw. die Abstützpolsterung 11 derart ausgestaltet, dass ein Benutzer sowohl von außerhalb des Sitz- und Liegemöbelstücks 1 als auch von der Sitz- und Liegezone 22 aus keine Schwierigkeiten hat, den Kamm bzw. den First der Abstützpolsterung 11 zu überwinden. Sowohl der Abstützholm 13 als auch die Abstützzone 23 tragen also maßgeblich zur Barrierefreiheit des Sitz- und Liegemöbelstücks 1 bei.
  • Die Mobilität eines Benutzers auf dem Sitz- und Liegemöbelstück 1 kann beispielsweise dadurch weiter erhöht werden, dass Handeingriffe 14 auf den Rückseiten der Armlehnen 5 und/oder der Rückenlehnen 3, 4 angeordnet werden, wie in den 3, 4 und 5 gezeigt. Ein Benutzer lehnt sich mit seiner seitlichen Brustkorbwand an die jeweilige Armlehne 5 oder Rückenlehne 3, 4 und greift mit seinem Arm über diese hinüber. Die Handeingriffe 14 bieten dem Benutzer einen festen Halt, indem er in den Halteeingriffen 14 ein Halteelement umgreift. Gestützt durch die jeweilige Lehne, die der Benutzer zwischen seinem Brustkorb und seinem Arm einklemmt, kann sich der Benutzer mit Hilfe der Handeingriffe 14 aus seiner jeweiligen Sitz- oder Liegeposition herausziehen und dadurch auf dem Sitz- und Liegemöbelstück 1 bewegen. Selbst wenn sich ein Benutzer also in einer Sitz- oder Liegeposition befindet, in der er weder Zugriff auf die Abstützzone 23 noch den Abstützholm 13 hat, kann er sich mit Hilfe der Handeingriffe 14 selbstständig aus dieser Sitz- und Liegeposition herausbewegen.
  • Um das Sitz- und Liegemöbelstück 1 an verschiedene Benutzer anpassen zu können, sind die Rückenlehnen 3, 4 und die Armlehnen 5 höhenverstellbar. Wie beispielsweise in 3 angedeutet, können die Lehnenstützen 9 sowohl weiter aus der Rückenlehne 3 und den Armlehnen 5 ausgezogen als auch in diese hineingeschoben werden, um den Abstand h2 zwischen der Rückenlehne 3 bzw. der Armlehnen 5 und dem Grundkörper 2 an die Anforderungen des jeweiligen Benutzers anzupassen. Es lässt sich für jeden Benutzer eine optimale Lordosenstütze einstellen, was gerade bei Paraplegikern wichtig ist, um ein Kippen der Hüfte nach hinten zu verhindern. Darüber hinaus kann ebenfalls der Abstand h1 zwischen der Unterseite des Grundkörpers 2 und dem Boden 8 verstellt werden. Dies gelingt im gezeigten Ausführungsbeispiel durch eine Längenverstellung der Standfüße 6, die zumindest teilweise teleskopierbar sind. Im Ausführungsbeispiel der 3 ist hierzu ein elektrischer Stellmotor 17 vorhanden, der von einem Bediener über eine Fernsteuerung angesteuert werden kann und der den Abstand h1 zwischen dem Grundkörper 2 und dem Boden 8, und optional auch den Abstand h2 zwischen der Rückenlehne 3 bzw. der Armlehnen 5 und dem Grundkörper 2, automatisch gemäß den Steuerbefehlen des Bedieners einstellt.
  • Die Einstellung des Abstandes h1 zwischen dem Grundkörper 2 und dem Boden 8 kann auch dazu genutzt werden, ein nahes Heranfahren an das Sitz- und Liegemöbelstück 1 mit einem Rollstuhl zu ermöglichen, an dem beispielsweise im unteren Bereich Teile hervorragen. Wenn der Abstand h1 groß genug gewählt wird, dass diese hervorstehenden Teile des Rollstuhles unter den Grundkörper 2 gefahren werden können, kann ein Rollstuhlfahrer erheblich näher an das Sitz- und Liegemöbelstück 1 heranfahren. Ein besonders nahes Heranfahren eines Rollstuhlfahrers an das Sitz- und Liegemöbelstück 1 wird auch dadurch ermöglicht, dass die Vorderwand 15 und die Seitenwand 32 des Grundkörpers 2 zum Boden und in Richtung des inneren Bereichs bzw. der Sitz- und Liegezone 22 oder der Mitte des Sitz- und Liegemöbelstücks 1 verlaufen. Die äußere Sitzkante 28 des Grundkörpers 2 bildet mit anderen Worten einen Überhang über den sich darunter anschließenden Teil des Grundkörpers 2, der relativ zur äußeren Sitzkante 28 des Grundkörpers 2 nach innen bzw. zur Mitte des Sitz- und Liegemöbelstücks 1 verläuft. Auch in diesen nach innen zurücklaufenden Bereich der Vorderwand 15 bzw. der Seitenwand 32 des Grundkörpers 2 können Teile eines Rollstuhles hineinragen. Der Rollstuhlfahrer bzw. die Sitzfläche des Rollstuhles kommt so der äußeren Sitzkante 28 des Grundkörpers 2 erheblich näher als wenn der Grundkörper 2 lediglich eine rein vertikal verlaufende Außenseite hätte. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Vorderwand 15 und die Seitenwand 32 als schräge Fläche ausgebildet, die in einem Winkel α zur Vertikalen geneigt ist. Dadurch, dass ein Rollstuhlfahrer extrem nah an die äußere Sitzkante 28 des Grundkörpers 2 heranfahren kann, ist der Einsatz eines konventionellen Rutschbrettes beim erfindungsgemäßen Sitz- und Liegemöbelstück 1 überflüssig.
  • Um den Transfer eines Benutzers vom Rollstuhl auf das Sitz- und Liegemöbelstück 1 und andersherum noch sicherer zu machen, weist der Grundkörper 2 eine Anfahrbucht 12 auf, wie beispielsweise in den 1 und 6 dargestellt. In der Anfahrbucht 12 sind zwei Schenkel der Vorderwand 15 des Grundkörpers 2 im gezeigten Ausführungsbeispiel in einem Winkel β von 110° zueinander angeordnet. Ein Rollstuhlfahrer kann in der Anfahrbucht 12 direkt geradeaus auf das Sitz- und Liegemöbelstück 1 zufahren und sich der äußeren Sitzkante 28 so weit nähern wie möglich. Wenn der Benutzer nun die Stellbremse des Rollstuhles aktiviert und sich auf das Sitz- und Liegemöbelstück 1 umsetzen möchte, so ist es praktisch unmöglich, dass der Benutzer neben dem Rollstuhl und/oder dem Sitz- und Liegemöbelstück 1 zu Boden 8 fällt, da er in sämtliche Richtungen entweder von seinem Rollstuhl oder von der Sitz- und Liegefläche 10 des Grundkörpers 2 umgeben ist. Egal in welche Richtung der Benutzer also stürzen sollte, fällt er im schlimmsten Fall auf den Rollstuhl oder das Sitz- und Liegemöbelstück 1. Eine Verletzungsgefahr und die Gefahr, in einer Position zu landen, aus der sich der Benutzer nicht ohne fremde Hilfe wieder befreien kann ist durch ein Umsetzen an der Anfahrbucht 12 des Sitz- und Liegemöbelstücks 1 erheblich reduziert. Insgesamt ist das Sitz- und Liegemöbelstück 1 gemäß der vorliegenden Erfindung also bestens an die Bedürfnisse eines Menschen mit Paraplegie angepasst und stellt diesem bei der täglichen Benutzung eine erhöhte Sicherheit zur Verfügung. Gleichzeitig sieht das erfindungsgemäße Sitz- und Liegemöbelstück 1 aus wie ein konventionelles Designermöbelstück.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • EP 2386399 A1 [0068]
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • DIN EN ISO 3386-1:2010-09 [0011]
    • Norm DIN EN ISO 3386-1:2010-09 [0011]
    • DIN EN ISO 3386-1:2010-09 [0033]
    • DIN EN ISO 3386-1:2010-09 [0042]
    • DIN EN ISO 3386-1:2010-09 [0043]

Claims (30)

  1. Sitz- und Liegemöbelstück (1) für Menschen mit Paraplegie, mit – einem Gestell (20) und – einem am Gestell (20) angeordneten Grundkörper (2), der eine gepolsterte Sitz- und Liegefläche (10) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass es zur verbesserten Abstützung eines sich umsetzenden Menschen mit Paraplegie einen am Gestell (20) beweglich gelagerten Abstützholm (13) umfasst, der wenigstens teilweise auf der Sitz- und Liegefläche (10) aufliegt und auf dieser innerhalb eines vorgegebenen Bereichs bewegbar ist.
  2. Sitz- und Liegemöbelstück (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstützholm (13) über ein Drehgelenk (16) am Gestell (20) angelenkt ist, derart, dass er auf der Sitz- und Liegefläche (10) verschwenkbar ist, insbesondere um eine vertikale Schwenkachse (R).
  3. Sitz- und Liegemöbelstück (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstützholm (13) um einen Winkel von wenigstens 90°, bevorzugt wenigstens 135°, besonders bevorzugt wenigstens 180° und ganz besonders bevorzugt wenigstens 220°, horizontal entlang der Sitz- und Liegefläche (10) verschwenkbar gelagert ist.
  4. Sitz- und Liegemöbelstück (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstützholm (13) eine Längserstreckung (X) von 30 cm bis 100 cm, bevorzugt von 40 cm bis 90 cm, besonders bevorzugt von 50 cm bis 80 cm und ganz besonders bevorzugt von 60 cm bis 70 cm, aufweist.
  5. Sitz- und Liegemöbelstück (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Längserstreckung (X) des Abstützholms (13) entlang seiner Längsachse (L), insbesondere teleskopierbar, verstellbar ist.
  6. Sitz- und Liegemöbelstück (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlenkung des Abstützholms (13) am Gestell (20) derart ausgebildet ist, dass der Abstützholm (13) entlang seiner Längsachse (L) verschiebbar ausgebildet ist, insbesondere über eine Langlochführung.
  7. Sitz- und Liegemöbelstück (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstützholm (13) eine derart auf die Größe der Sitz- und Liegefläche (10) abgestimmte Längserstreckung (X) und Verstellbarkeit aufweist, dass er mindestens über ein Drittel, bevorzugt mindestens über die Hälfte und besonders bevorzugt mindestens über zwei Drittel, der Sitz- und Liegefläche (10) bewegbar ist.
  8. Sitz- und Liegemöbelstück (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Abstützholme (13) vorhanden sind, die an wenigstens zwei verschiedenen Lagerstellen am Gestell (20) angelenkt sind.
  9. Sitz- und Liegemöbelstück (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei verschiedene Lagerstellen am Gestell (20) vorhanden sind, und dass der Abstützholm (13) lösbar an einer der Lagerstellen anlenkbar ist.
  10. Sitz- und Liegemöbelstück (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestell (20) eine Lehnenstütze (9) für eine Armlehne (5) und/oder eine Rückenlehne (3, 4) umfasst, und dass der Abstützholm (13) über die Lehnenstütze (9) am Gestell (20) angelenkt ist.
  11. Sitz- und Liegemöbelstück (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstützholm (13) bezogen auf eine Längserstreckung des Sitz- und Liegemöbelstückes (1) im mittleren Drittel angelenkt ist.
  12. Sitz- und Liegemöbelstück (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstützholm (13) über ein Drehgelenk (16) am Gestell (20) gelagert ist, und dass das Drehgelenk (16) eine Haltebremse (27) umfasst, die derart ausgebildet ist, dass eine Bewegung des Abstützholms (13) verhindert wird, wenn der Abstützholm (13) mit einer Kraft in Richtung der Sitz- und Liegefläche (10) beaufschlagt wird.
  13. Sitz- und Liegemöbelstück (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltebremse (27) eine elastisch verformbare Quetschhülse oder eine Einrastvorrichtung umfasst.
  14. Sitz- und Liegemöbelstück (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Armlehne (5) und/oder eine Rückenlehne (3, 4) vorhanden ist, dass zwischen der Armlehne (5) und/oder der Rückenlehne (3, 4) und der Sitz- und Liegefläche (10) ein Freiraum (18) vorhanden ist, und dass der Abstützholm (13) in den Freiraum (18) verschwenkbar ist.
  15. Sitz- und Liegemöbelstück (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstützholm (13) auf seiner Oberseite gepolstert ist.
  16. Sitz- und Liegemöbelstück (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstützholm (13) bezüglich seiner Höhe (Y) und Breite (Z) entlang seiner Längsachse (L) zur Spitze hin kleiner wird.
  17. Sitz- und Liegemöbelstück (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstützholm (13) auf seiner Unterseite eine parallel zur Längsachse (L) verlaufende Griffaussparung (26) aufweist, die sich insbesondere bezüglich ihrer Länge über mindestens 30%, bevorzugt mindestens 50% und besonders bevorzugt mindestens 80% der Längserstreckung (X) des Abstützholmes (13) erstreckt.
  18. Sitz- und Liegemöbelstück (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstützholm (13) eine ausgewölbte Oberseite und eine eingewölbte Unterseite aufweist.
  19. Sitz- und Liegemöbelstück (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstützholm (13) einen formstabilen Tragkern (25) umfasst, an dem ein gepolsterter, insbesondere mit Schaumstoff gepolsterter, Stützkörper (24) zur Formgebung und Polsterung des Abstützholmes (13) angeordnet ist.
  20. Sitz- und Liegemöbelstück (1) für Menschen mit Paraplegie, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit – einem Gestell (20) und – einem am Gestell (20) angeordneten Grundkörper (2), der eine gepolsterte Sitz- und Liegefläche (10) mit einer Sitz- und Liegezone (22) und einer an der äußeren Sitzkante (28) liegenden Abstützzone (23) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützzone (23) zumindest teilweise eine Abstützpolsterung (11) aufweist, die zur verbesserten Abstützung eines sich umsetzenden Menschen mit Paraplegie eine größere Stauchhärte nach DIN EN ISO 3386-1:2010-09 aufweist als die Sitz- und Liegezone (22) der Sitz- und Liegefläche (10), wobei die Abstützpolsterung (11) zur Sitz- und Liegezone (22) der Sitz- und Liegefläche (10) hin und nach unten abfallend ausgebildet ist und zumindest teilweise von einer Polsterung mit geringerer Stauchhärte überpolstert ist, und wobei die Abstützpolsterung (11) wenigstens eine Stauchhärte von 20 kPa, bevorzugt wenigstens 30 kPa, besonders bevorzugt wenigstens 40 kPa und ganz besonders bevorzugt wenigstens 50 kPa, aufweist.
  21. Sitz- und Liegemöbelstück (1) nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Polsterung mit geringerer Stauchhärte, von der die Abstützpolsterung (11) zur Sitz- und Liegezone (22) der Sitz- und Liegefläche (10) hin zumindest teilweise überpolstert ist, die Polsterung (19) der Sitz- und Liegezone (22) der Sitz- und Liegefläche (10) ist.
  22. Sitz- und Liegemöbelstück (1) nach einem der Ansprüche 20 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützpolsterung (11) zur Sitz- und Liegezone (22) der Sitz- und Liegefläche (10) hin eine linear abfallende Schräge (21) aufweist und die Schräge (21) einen Winkel (γ) zur Horizontalebene von 20° bis 40°, bevorzugt von 25° bis 35° und besonders bevorzugt von 30° aufweist.
  23. Sitz- und Liegemöbelstück (1) nach einem der Ansprüche 20 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützpolsterung (11) keilförmig ausgebildet und derart angeordnet ist, dass der Scheitel des Keils einen vertikal nach oben ausgerichteten Kamm bildet, der parallel zur äußeren Sitzkante (28) der Sitz- und Liegefläche (10) verläuft.
  24. Sitz- und Liegemöbelstück (1) nach einem der Ansprüche 20 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützpolsterung (11) eine im Wesentlichen dachförmige Querschnittsfläche aufweist, wobei der zur Sitz- und Liegezone (22) der Sitz- und Liegefläche (10) gerichtete Teil des Daches überpolstert ist und der von der Sitz- und Liegezone (22) der Sitz- und Liegefläche (10) weg gerichtete Teil des Daches eine Aufrutschrampe (29) bildet.
  25. Sitz- und Liegemöbelstück (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) ein Unterpolster (30) umfasst, das im Wesentlichen wannenförmig ist, und dass die Wannenform des Unterpolsters (30) von der Polsterung (19) der Sitz- und Liegezone (22) der Sitz- und Liegefläche (10) im Wesentlichen ausgefüllt ist, wobei das Unterpolster (30) eine größere Stauchhärte nach DIN EN ISO 3386-1:2010-09 aufweist als die Polsterung (19) der Sitz- und Liegezone (22) der Sitz- und Liegefläche (10).
  26. Sitz- und Liegemöbelstück (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterschied der Stauchhärte zwischen dem Abstützholm (13) und/oder der Abstützpolsterung (11) und der Polsterung (19) der Sitz- und Liegezone (22) der Sitz- und Liegefläche (10) nach DIN EN ISO 3386-1:2010-09 mindestens 10 kPa, bevorzugt mindestens 20 kPa und besonders bevorzugt mindestens 30 kPa, beträgt.
  27. Sitz- und Liegemöbelstück (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Handeingriff (14) an einer Armlehne (5) und/oder Rückenlehne (3, 4), und insbesondere auf deren Rückseite, vorhanden ist.
  28. Sitz- und Liegemöbelstück (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestell (20) höhenverstellbar ist, insbesondere über einen Stellmotor (17).
  29. Sitz- und Liegemöbelstück (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) eine Vorderwand (15) aufweist, die nach unten und in Richtung der Sitz- und Liegezone (22) der Sitz- und Liegefläche (10) nach innen verläuft, um ein näheres Heranfahren von Rollstuhlfahrern an das Sitz- und Liegemöbelstück (1) zu ermöglichen.
  30. Sitz- und Liegemöbelstück (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) eine Anfahrbucht (12) aufweist, insbesondere umfassend zwei Schenkel der Vorderkante des Grundkörpers (2), die in der Horizontalebene in einem Winkel (β) von 90° bis 130°, bevorzugt 100° bis 120° und besonders bevorzugt von 105° bis 115°, zueinander angeordnet sind.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP2386399A1 (de) 2010-04-23 2011-11-16 Albert Ehni GmbH Verfahren zum Einbringen von Löchern in eine wasserdichte Beschichtung

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DIN EN ISO 3386-1:2010-09
Norm DIN EN ISO 3386-1:2010-09

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