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Technisches Gebiet
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Herkömmliche zerlegbare Verbindungen dienen dem Zweck des Verbindens zweier oder mehrerer Bauteile zur Erlangung einer möglichst stabilen, lösbaren Teil- oder Gesamtkonstruktion. Allgemein sind angewandte, zerlegbare Bauteilverbindungen Konstruktionsarten von Konsumgütern, wie beispielsweise Möbel, die aufgrund der Demontierbarkeit platzsparend und kostengünstig gelagert und versendet werden können.
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Mängel
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Zerlegbare Bauteilverbindungen erreichen ihre Stabilität meist unter der Zuhilfenahme zahlreicher, zusätzlicher Verbindungsmittel.
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Bei Anwendung dieser Verbindungen mit zusätzlichen Verbindungsmitteln, wie Dübel, Keile, Beschläge, Schrauben etc. werden die Bauteile in zahlreichen Arbeitsschritten mit vielen, teils sehr aufwendig ausgearbeiteten Ausnehmungen, verschiedenartigen Beschlägen und Verbindern ausgestattet.
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Je mehr Arbeitsschritte zur Herstellung der Verbindungen ausgeführt werden, desto höher sind die Kosten für notwendige Energie, Material, Personal und Maschinen.
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Die Herstellung, der Verbau und die anschließende Entsorgung dieser Verbindungsmittel verbraucht ebenfalls Energie und Ressourcen und produziert Personalkosten. Sie bestehen meist aus Stoffen die in komplexen energieaufwendigen chemischen oder metallurgischen Verfahren produziert werden, wie Klebstoffe oder legierter Metallverbinder.
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Zerlegbare Bauteilverbindungen, in denen Verbindungsmitteln konstruktiv angewendet werden, verschleißen schon nach wenigem Auf- und Abbauen oder nach längerem Gebrauch. Verschleißerscheinungen treten beispielsweise durch das Lockern eingearbeiteter Metallverbinder, wie Schrauben oder Muffen in Holzwerkstoffen, wie Spanplatten auf. Der Verschleiß trägt aufgrund minimierter Stabilität zur Unbrauchbarkeit und zu einer sehr begrenzten Nutzungsdauer bei. Der Ersatz der defekten Verbindungsmittel bzw. ihre erneute Befestigung im Werkstück ist technisch selten möglich, oder ist zu aufwendig und steht heute meist in keinem angemessenen wirtschaftlichen Verhältnis gegenüber einer Neuanschaffung, verglichen mit dem Restwert.
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Zerlegbare Bauteilverbindungen sind häufig aus einer Vielzahl von Bauteilen und Verbindungsmitteln konstruiert. Diese werden am Bestimmungsort vom Endverbraucher aufgebaut. Ohne Fachkenntnisse und speziellem Werkzeug ist die oft technisch komplexe Montage für den Laien oft schwierig und zeitaufwendig oder gar nicht zu leisten.
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Zerlegbare Vollholzverbindungen bestehen aus zahlreichen Einzelteilen, wie beispielsweise Keile und Dübel. Neben dem erhöhten Aufwand der handwerklichen Herstellung passgenauer Einzelteile, lässt die Stabilität der oft vielteiligen Vollholzkonstruktionen im Lauf der Zeit aufgrund des hygroskopischen Verhaltens des Baumaterials Holz und der dauerhaften mechanischen Beanspruchung nach. Deshalb müssen die Verbindungen der Gesamtkonstruktion von Zeit zu Zeit nachjustiert werden (Bsp.: Keilverbindungen). Der Auf- und Abbau von Möbeln mit Vollholzverbindungen ist aufgrund der zahlreich eingesetzten Bauteile zeitaufwendig und ohne Fachkenntnisse und speziellen Werkzeugen für Laien selten zu bewerkstelligen.
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Die Bauteile zerlegbarer Verbindungen übernehmen in einer komplexen Gesamtkonstruktion meist nur eine konstruktive Aufgabe. Daraus folgt, je komplexer eine Gesamtkonstruktion ist, desto mehr Bauteile werden benötigt. Je mehr Bauteile, desto höher sind die Herstellungskosten, der Montageaufwand und der Material- und Energieverbrauch.
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Ziel
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Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Herstellung einer zerlegbaren Bauteilverbindung aus möglichst nachwachsenden Rohstoffen, bei einer Reduzierung der Anzahl der Bauteile durch die Übertragung weiterer Funktionen auf diese.
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Der ökonomische Aspekt bei der Herstellung durch wenige verwendete Bauteile und wenig aufgebrachter Arbeitsschritte, der mitunter zur Schonung von Ressourcen beiträgt, soll im Hinblick auf die Materialwahl von einem ökologischen Standpunkt weitergeführt werden. Ziel soll sein, die Verwendung reiner, naturbelassener und nachwachsender Baustoffe, wie beispielsweise Vollholz zu ermöglichen, welches während der Herstellung, der Nutzungsdauer und der Entsorgung so wenig Ressourcen wie möglich verbraucht, so wenig Schadstoffe wie möglich verursacht und so einfach wie möglich zu entsorgen ist.
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Weiterhin soll durch die erdachte Verbindung ein einfacher und damit benutzerfreundlicher, werkzeugfreier Aufbau durch wenige Bauteile erreicht werden.
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Beschreibung
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Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß im Bereich A (1) der Verbindung wenigstens zweier Bauteile 1 und 2 (1) eine Ausnehmung 9 in einem Winkel 14 (2) gefertigt ist, in welche ein passgenaues Verriegelungselement 5 (1, 2) formschlüssig steckbar ist.
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Die Bewegung der Bauteile 1 und 2 relativ zueinander wird durch das eingesteckte Verriegelungselement 5 verhindert.
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Erfindungsgemäß übernimmt das Verriegelungselement 5 je nach Gebrauchszweck der Gesamtkonstruktion weitere Funktionen, und wird deshalb im Folgenden auch als „Funktionsträger” bezeichnet.
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Die Bauteile 1 und 2 (1, 2) sind im Bereich A der Verbindung über die gesamte Bauhöhe B, oder abschnittsweise, derart profiliert, daß in Längsrichtung eine oder mehrere Erhebungen der Länge A des einen Bauteils als sog. „Zapfen” mit der jeweils komplementären Vertiefung der Länge A als sog. „Schlitz” im zu verbindenden Bauteil als Konterprofil verschränkt, ineinander geschoben werden können und so eine lösbare Verbindung gegen Bewegung der Profile ermöglicht.
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Die Ausnehmung 9 der Breite E und der Tiefe F zur Aufnahme des Verriegelungselements 5, befindet sich ganz, oder zum größten Teil im Bereich A der Bauteilverbindung der Bauteile 1 und 2 (1, 2).
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Die Tiefe F der nicht durchgängigen Ausnehmung 9 führt durch mindestens einen Zapfen der Zapfenhöhe C eines jeden zu verbindenden Bauteils 1 und 2 hindurch und kann in einen weiteren Zapfen eines jeden Bauteils in Form eines Sackloches der Tiefe D hinein führen.
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Art des Verbindungsprofils: Bsp. Schlitz-Zapfenverbindung und Fingerzinkung
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Exemplarisch für die Verbindung in Form einer Verschränkung zweier oder mehrerer Bauteile stehen die im Tischlereigewerbe gängigen Holzrahmenverbindung, der sog. „Schlitz- und Zapfenverbindung” (4) und als Korpusverbindung die sog. „Fingerzinkung” (vgl. 1, 2, 5–6) sowie deren Derivate (siehe Zeichnungen Seite 2, 3–16).
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Ein „Zapfen” bzw. ein „Fingerzinken” entspricht einer Länge A und einer Höhe C (1) eines Bauteils (1, 2). Die komplementäre Ausnehmung, der sog. „Schlitz” bzw. die „Lücke” („Handbuch der Konstruktionen: Möbel und Einbauschränke", Wolfgang Nutsch, DVA, 2011, S. 46) entspricht der Länge A und der Höhe C. Aufgrund ihrer baugleichen Geometrie (Breite, Höhe) können die Konterprofile ineinandergeschoben werden.
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Profile der Bauteilenden
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Die Verbindung kann von zwei Bauteilen als Längen- (25, 26) oder Eckverbindung (19, 20) erfolgen. Weiterhin können auch drei oder mehrere Bauteile durch Verschränkung in einem Verbindungsbereich (16 und 27–29) zusammengefügt werden.
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Allgemein können die Bauteilenden zur Erlangung der erfindungsgemäßen Verschränkung und der anschließenden Verriegelung mit dem Funktionsträger, vielfältige Profilkonturen aufweisen. Eine beispielhafte Auswahl verschiedenartiger, möglicher Profilkonturen wird in 3–16 veranschaulicht.
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Gestalt der Ausnehmung und des Verriegelungselements
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Es kann vorgesehen werden, daß in einer im Wesentlichen rechteckigen Ausnehmung 9 ein runder, passender Verbindungsriegel 5 lösbar eingesetzt wird. Auch bei einer solchen Anordnung wird eine ausreichende Stabilität der Verbindung erzeugt, wobei jedoch die Gefahr besteht, daß bei Ausführungen aus Holzmaterialien verstärkt Abdrücke der Begrenzungskanten der Ausnehmungen in dem Verbindungsriegel entstehen.
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Es ist daher günstig, wenn die äußere Kontur des Verbindungsriegels 5 mindestens im Bereich der vorgesehenen Einstecktiefe F (2), im Wesentlichen der inneren Kontur der Ausnehmung 9 entspricht. Dies hat den Vorteil, daß der Verbindungsriegel 5 in die Ausnehmung 9 steckbar ist und dadurch einen besonders guten und vorwiegend spielfreien Halt gewährleistet.
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In ihrem Querschnitt kann die Innenkontur der Ausnehmung, neben der hier gezeigten kreisförmigen 9, auch polygonale oder elliptische Begrenzungen aufweisen.
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Ebenso kann die Außenkontur der zylindrischen Verbindungsriegel mindestens im Bereich der Einstecktiefe F, entsprechend der Ausnehmung, neben der kreisförmigen auch einen polygonalen oder elliptischen Querschnitt aufweisen.
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Konstruktiver Aufbau und Gestaltung des Verbindungsriegels bzw. Funktionsträger
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Übernimmt der Verbindungsriegel neben der Funktion des Verriegelns der Verbindung eine weitere oder mehrere Funktionen, so kann dieser verschiedenartig konstruiert sein.
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Der Verbindungsriegel kann mehrteilig (40: Bauteilabschnitt I–IV) aufgebaut sein.
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Ein Vorteil des mehrteiligen Aufbaus besteht u. a. darin, dem Verbindungsriegel vielfältige Gestaltformen zu verleihen. So können beispielsweise die Bauteilabschnitte I–IV (40) mit unterschiedlichen Verarbeitungstechniken separat hergestellt und u. U. zu einer komplexeren Form zusammengefügt werden.
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Dieser mehrteilige Aufbau ermöglicht beispielsweise den Wechsel des Konstruktionsmaterials, der Querschnittsgeometrie oder der Oberflächenbehandlung.
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Beispielsweise kann ein Bauteilabschnitt (I–IV) des Funktionsträgers aus lackierten Metallhohl- oder Metallvollprofilen und ein weiterer Bauteilabschnitt aus Holz bestehen.
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Generell kann der Verbindungsriegel aus allen üblichen Baumaterialien wie Kunststoff, Holz, Holzwerkstoffen und Metall, monolithisch (41) oder aus Hohlprofilen durchgängig aus einem Stück gefertigt sein.
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Lediglich der Abschnitt IV (40) oder VII (41) am Ende eines mehrteiligen (40) oder monolithischen (41) Verbindungsriegels muss aufgrund seiner Gestalt in die erfindungsgemäße, vorgesehene Ausnehmung wenigstens zweier Bauteile (1 und 2) steckbar sein.
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Des Weiteren kann sich die Querschnittsgeometrie des Funktionsträgers im Verlauf seiner Längenausdehnung ändern. Solch ein Wechsel der Querschnittsform tritt beispielsweise bei einer „Verjüngung” (40 II, 41 VI) in Erscheinung. Sie kann beispielsweise bei der Verwendung des Verriegelungselements als Möbelbein zur Anwendung kommen.
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Weiterhin können die Enden der Funktionsträger als Halbkugel (40 I, 41 V), gerundet oder in einem passenden Winkel für den Bauteilabschluss geschnitten sein. Der in einem passenden Winkel ausgeformte Abschluss eines schräg ausgestellten Möbelbeines ermöglicht den wackelfreien Stand auf einer horizontalen Aufstandsfläche.
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Der Funktionsträger (42, 43) kann am Bauteilende, welches in die vorgesehene Ausnehmung gesteckt wird, zusätzlich bearbeitet sein, um weitere Bauteile 20 aufzunehmen. Diese Bauteile 20 können dazu beitragen, die Verbindung im Bereich der aufeinandertreffenden Bauteile zu optimieren. Beispielsweise kann die bei Belastung entstehende Reibung der Bauteiloberflächen aneinander minimiert bzw. gepuffert werden.
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Der Vorteil besteht in diesem Fall darin, eine mögliche Geräuschentwicklung bei Belastung oder die mögliche Abnutzung durch Reibung zu reduzieren.
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42 und 43 zeigen beispielhaft eine werkzeuglos aufgesetzte Hülse 20 die aus einem flexiblen Material wie Filz oder Kork hergestellt sein kann.
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Um das Zerlegen der Verbindung durch bloßes Herausziehen des Verbindungsriegels 5 aus den zu verbindenden Bauteilen 1 und 2 zu blockieren, kann es sinnvoll sein, einen weiteren Verbindungsriegel 19 in eine dafür vorgesehene Ausnehmung 18 lösbar oder nichtlösbar zu stecken, welche durch die Bauteile 1 oder 2 und in oder durch den Funktionsträger 5 führt. Dieser zusätzliche Riegel 19 sichert die Lage des Funktionsträgers und trägt damit zur Stabilität und Sicherung der Verbindung bei (siehe 37–39).
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Anwendung: Gestellbeine
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Weisen die Einzelteile einer Gesamtkonstruktion, verbunden nach erfindungsgemäßer Verbindung, gemäß einer bevorzugten Ausführungsform, wie in 17 und 18 dargestellt, aus vier (1–4) oder mehr, jedoch wenigstens aus drei Bauteilen an jedem Bauteilende ein Verbindungsprofil und das entsprechende Konterprofil (3–16) auf, in welche eine Ausnehmung 9–12 (17) zur Aufnahme eines Funktionsträgers 5–8 gearbeitet ist, so können alle Bauteile als Rahmenbauteile werkzeuglos, zu einem freistehenden Gestell (18) gesteckt und wieder gelöst werden.
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Diese Gestelle können beispielsweise als Möbelgestelle neben der Eigenlast zusätzliche Lasten in Form von Möbelelementen oder als Ruhe- bzw. Sitzmöbel das Gewicht von mehreren Personen aufnehmen und über die Verriegelungselemente (5–8) abtragen, welche in dieser Ausführungsart die zusätzliche Funktion lastabtragender Stützen, also Möbelbeine übernehmen.
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Die Bauteile (1–4) entsprechen der Konstruktionsform eines Rahmens und werden im Folgenden zur vereinfachten Verständlichkeit auch als „Rahmenbauteile” bezeichnet. Die Gesamtkonstruktion aus Rahmenteilen und Beinen wird als „Gestell” bezeichnet.
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Die ausgestellten, verlängerten Verriegelungselemente übernehmen bei dieser Anwendung der erfindungsgemäßen Verbindung die Funktion von lastabtragenden Stützen, sie werden im Folgenden als „Möbelbeine” oder „Gestellbeine” bezeichnet.
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Gemäß dieser bevorzugten Ausführungsform als Gestell (18) sind die horizontal ausgerichteten Rahmenbauteile (1–4) hier zueinander rechtwinklig verbunden und die Verriegelungselemente (5–8) sind unter Einhaltung eines bevorzugten Ausstellwinkel 14 (1, 2, 23, 24) von ungefähr 60° und kleiner 90° bzw. größer 90° maximal ungefähr 120° zur hier horizontal verlaufenden Rahmenebene angeordnet.
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Der Ausstellwinkel 14 (23) variiert je nach Anwendung und Belastung der Verbindung und Bauteile, sowie nach Gestaltungsform.
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Würde der Ausstellwinkel 14 des Beines ungefähr oder genau lotrecht auf die horizontal verlaufende Bauteilverbindung ausgerichtet sein, wäre ein wackelsicherer Stand des Gestells nicht gewährleistet, weshalb eine annähernd rechtwinklige Anordnung zwischen Rahmen und Beinen vermieden wird.
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Der Ausstellwinkel 14 der Gestellbeine orientiert sich vorrangig an gängige Winkel von Brettstühlen und die Ausrichtung deren Stuhlbeine.
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Je höher die aufgebrachte Last, desto höher ist die zusätzliche Klemmwirkung auf die Bauteile im Bereich der erfindungsgemäßen, formschlüssigen Verbindung und desto höher ist die Winkelsteifigkeit des Gestellrahmens aufgrund des eingehaltenen Ausstellwinkels 14 zwischen der Ebene der Rahmenbauteile (1–4) und der Funktionsträger (5–8).
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Der Ausstellwinkel 14 (23) des eingesteckten Funktionsträgers steht in keiner Abhängigkeit zum Ausrichtungswinkel 13 (22).
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Als „Ausrichtungswinkel” 13 (22) wird im Folgenden der Winkel bezeichnet, der die Ausrichtung des Funktionsträgers in der Aufsicht des Gestellrahmens definiert. Die Winkelhalbierende des Aussenwinkels zweier Bauteile beträgt in orthogonaler Bauweise 270°/2 = 135°. Dieser Winkel und sein um 180° gedrehter Gegenwinkel stellen die vorzugsweise verwendeten „Ausrichtungswinkel” dar.
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Der Ausrichtungswinkel 13 eines jeden Verriegelungselementes kann jedoch aufgrund der Gestaltung oder zum Zweck der Funktionalität beliebige Werte zwischen 0° und kleiner 360° einnehmen. Beispielsweise kann nur durch die Einhaltung bzw. die Vermeidung bestimmter Ausrichtungswinkel eines oder mehrerer lastabtragender Gestellbeine eine lückenlose Aneinanderreihung gleichartiger oder identischer Gestelle ermöglicht werden, wie in 30 in isometrischer Darstellung exemplarisch veranschaulicht wird.
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In diesem Anwendungsbeispiel muss der Ausrichtungswinkel 13 mindestens eines Gestellbeins eines jeden Gestells, von dem üblichen Ausrichtungswinkel der restlichen drei Beine von ungefähr 135° abweichen, damit sich die Gestellbeine nicht kreuzen und eine lückenlose Aneinanderreihung (30, 31) der Gestelle ermöglicht wird.
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Die dazu gehörige Untersicht (31) dieser beispielhaften Anordnung dreier lückenlos aneinander positionierter Gestelle verdeutlicht die Notwendigkeit wechselnder Ausrichtungen der Gestellbeine.
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Vorrichtungen zur Aufnahme von Möbelelementen
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Gestelle, die wie oben beschrieben und in 18 oder 30 beispielhaft dargestellt, nach erfindungsgemäßer Verbindung konstruiert sind, und als Möbelgestelle genutzt werden sollen, benötigen meist Vorrichtungen zur Aufnahme von Möbelelementen oder Möbelbauteilen, welche der jeweiligen Nutzung dienen.
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Als Möbelelemente werden hier in sich fertige Möbelprodukte bezeichnet, welche vom Gestell getragen werden. Die Möbelelemente spezifizieren die Nutzung des jeweiligen Gestells beispielsweise als Tisch (44) bei Aufnahme einer Tischplatte, als Bank (45) oder Hocker (46) bei Aufnahme einer Sitzfläche, als Bett (47) oder Liege bei Aufnahme einer Liegefläche bzw. eines Bettlattenrostes (34–36) oder als Sockelgestell eines Behältnismöbels, bei Aufnahme eines Möbelkorpuses.
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Auch flexible, wie textile Möbelelemente können am Gestell montiert und von ihm getragen werden. 48 zeigt die Möglichkeit das Gestell derart auszuführen, dass es die Aufnahme eines textilen Wäschesacks zur Aufbewahrung von Wäsche ermöglicht (48).
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Daher können die Bauteile eines jeden Gestells aufgrund der spezifischen Nutzung bestimmte, erforderliche Maße und Dimensionierungen aufweisen.
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Die Vorrichtungen zur Aufnahme für Möbelelemente sind im Sinne der erfindungsgemäßen Verbindung möglichst ohne den Einsatz von Werkzeugen und möglichst ohne Zuhilfenahme von Verbindungsmittel mit dem Gestellrahmen verbunden.
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Sie sind in Bauart und Bauform der vorgesehenen Nutzung angepaßt.
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32 zeigt eine beispielhafte Vorrichtung 15 zur Aufnahme von Möbelelementen 17.
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Auf einer Seite eines Rahmenbauteils, hier auf der Innenseite des Gestellrahmens, ist in eine abschnittsweise oder durchgehend gefertigte Ausnehmung (16) eine formschlüssige Konsolhalterung (15) lösbar gesteckt. Die Anzahl, die Art und die Anordnung der Konsolhalterungen und Ausnehmungen für die Konsolhalterungen richten sich nach der jeweiligen Nutzung des Gestellrahmens.
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Mögliche Verwendung der Verbindung
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Grundsätzlich ist es auch möglich, die erfindungsgemäße Verbindung für einbeinige oder zweibeinige Gestelle mit einer zusätzlich dritten, andersartigen Halterung bereitzustellen.
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Diese Gestelle können beispielsweise an die Wand oder andere Gegenstände angelehnt werden. Eine dauerhafte Verbindung kann, muss aber nicht vorgenommen werden. Weitere Vorkehrungen, beispielsweise gegen das Wegrutschen, können hierbei durch Anbringung zusätzlicher, rutschfester Bauteile, beispielsweise an den Bauteilenden, getroffen werden.
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Gesamtkonstruktionen auf Grundlage der erfindungsgemäßen Verbindung können aus beliebig vielen Rahmenbauteilen und Funktionsträgern gefertigt sein, beispielsweise zur Herstellung eines Podestes.
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Als freistehendes Gestell muss eine Gesamtkonstruktion mindestens drei Rahmenbauteile 1–3 und drei Funktionsträger 5–7 aufweisen.
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Die Funktionsträger können beispielsweise so angeordnet sein, dass sie auf der Oberseite der Gesamtkonstruktion in die Bauteilverbindung eingesteckt werden. Diese Anordnung kann zur Aufnahme von Kleidung als Kleiderhaken bei Garderoben oder zur Aufnahme von Leuchtmittel als Wohnraumleuchte zur Anwendung kommen.
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Vorteile der Verbindung
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Bei Nichtgebrauch der Gesamtkonstruktion, kann diese werkzeuglos in seine Einzelteile zerlegt und platzsparend verstaut werden.
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In zerlegter Form ist der anschließende Transport im Vergleich zu montierten oder teilmontierten Gegenständen einfacher zu bewerkstelligen.
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Das Steckverfahren der Verbindung ermöglicht eine Reduzierung der benötigten Bauteile auf ein Minimum, da keine weiteren Verbindungsmittel benötigt werden.
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Die reduzierte Anzahl der Bauteile erhöht die Übersichtlichkeit während der Montage und trägt bei zu einem schnellen, sowie unkomplizierten Aufbau für fachfremde Monteure bzw. Laien.
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Die reduzierte Anzahl der Bauteile und die Vermeidung weiterer Verbindungsmittel stellt eine kosten- und ressourcenschonende Bauweise dar.
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Die Anwendung der erfindungsgemäßen Verbindung in Form eines Vollholzmöbels kann bei dem Verzicht von zusätzlichen Oberflächenbeschichtungen, wie Lacke, Lasuren oder Öle, als reines Naturprodukt beispielsweise auf dem Komposthaufen entsorgt werden, ohne eine Gefahr für die Umwelt darzustellen. Dementsprechend geht von solch einem unbehandelten, aus rein natürlichen Werkstoffen erstellten Gestell keine unnatürlichen künstlichen Emissionen aus.
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Eine Gesamtkonstruktion aus der erfindungsgemäßen Verbindung trägt aufgrund der Konstruktion und des Materials zu einem reduzierten Verschleiß und somit zur Langlebigkeit bei. Sollte es dennoch zu einer Beschädigung durch Gebrauch oder durch Abnutzung kommen, können die Einzelbauteile mit geringem Aufwand ersetzt werden. Dieses unkomplizierte Wechseln einzelner Bauteile trägt zur dauerhaften Nutzung der Gesamtkonstruktion bei und stellt so eine umweltfreundliche Bauweise dar.
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Die erfindungsgemäße Verbindung ermöglicht eine hohe Variabilität in der Verwendung als Möbelgestell. Ein Möbelgestell hergestellt mit erfindungsgemäßer Verbindung kann vielerlei neue oder auch gebrauchte Möbelelemente aufnehmen. So kann eine umweltfreundliche Wiederverwendung auch alter und gebrauchter Möbelteile vorgenommen werden.
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Eine hohe Variabilität der erfunden Verbindung in Ausführung eines Möbelgestells besteht beispielsweise auch in der einfachen zu verändernden Höhenverstellung. Die Beine beispielsweise eines Bettes können ohne großen Aufwand in beliebigen Längen angeboten werden. Ein nachträglicher Wechsel der Beine mit anderer Gesamtlänge kann schrittweise ohne Zerlegen des ganzen Bettrahmens einfach bewerkstelligt werden.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert:
Seite 1 | | |
| Fig. 1: | Ansicht Verbindung |
| Fig. 2: | Schnitt Bauteil 2 |
Seite 2 | | |
| Fig. 3–Fig. 16: | Ansicht Verbindungsprofile |
Seite 3 | | |
| Fig. 17: | Explosionszeichnung „Gestell” |
| Fig. 18: | Isometrie „Gestell” |
Seite 4 | | |
| Fig. 19: | Explosionszeichnung „Verbindung” |
| Fig. 20: | Isometrie „Verbindung” |
Seite 5 | | |
| Fig. 21: | Aufsicht „Gestell” |
| Fig. 22: | Aufsicht „Gestellecke” |
| Fig. 23: | Seitenansicht „Gestellecke” |
| Fig. 24: | Vorderansicht „Gestellecke” |
Seite 6 | | |
| Fig. 25: | Isometrie „Längenverbindung”, Verriegelungselement oben |
| Fig. 26: | Isometrie „Längenverbindung”, Verriegelungselement unten |
Seite 7 | | |
| Fig. 27: | Aufsicht Gestell |
| Fig. 28: | Explosionszeichnung „Verbindung mit drei Rahmenbauteilen” |
| Fig. 29: | Isometrie „Verbindung mit drei Rahmenbauteilen” |
Seite 8 | | |
| Fig. 30: | Isometrie „Gestelle m. untersch. augerichteten Beine” |
| Fig. 31: | Untersicht „Gestelle m. untersch. augerichteten Beine” |
Seite 9 | | |
| Fig. 32: | Schnitt „Gestell m. Möbelelement auf Konsolauflager” |
| Fig. 33: | Aufsicht „Gestell m. Möbelelement auf Konsolauflager” |
Seite 10 | | |
| Fig. 34: | Schnitt „Bettgestell” |
| Fig. 35: | Isometrie „Bettgestell” |
| Fig. 36: | Aufsicht „Bettgestell” |
Seite 11 | | |
| Fig. 37: | Explosionszeichnung „Verbindung m. zus. Riegel” |
| Fig. 38: | Isometrie „Verbindung m. zus. Riegel” |
| Fig. 39: | Aufsicht „Verbindung m. zus. Riegel” |
Seite 12 | | |
| Fig. 40: | Ansicht „mehrteiliger Riegelelement als Gestellbein” |
| Fig. 41: | Ansicht „monolithischer Riegelelement als Gestellbein” |
| Fig. 42: | Isometrie „Riegelelement mit Hülse” |
| Fig. 43: | Isometrie „Riegelelement mit aufgesteckter Hülse” |
Seite 13 | | |
| Fig. 44: | Isometrie „Tisch” |
| Fig. 45: | Isometrie „Bank” |
| Fig. 46: | Isometrie „Hocker” |
Seite 14 | | |
| Fig. 47: | Isometrie „2 Betten” |
| Fig. 48: | Isometrie „Gestell mit flexiblem Aufbewahrungsbeutel” |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- „Handbuch der Konstruktionen: Möbel und Einbauschränke”, Wolfgang Nutsch, DVA, 2011, S. 46 [0020]