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Die Erfindung betrifft einen Dekorationsartikel nach Art eines erzgebirgischen Schwibbogens, bestehend aus einer horizontal verlaufenden Sockelplatte, die mit ihrer Unterseite auf einer Stellfläche aufgestellt wird und an deren Oberseite sich eine bogen- oder dreieckförmige Kontur abstützt, die auf der Außenseite mit kerzenförmigen Beleuchtungselementen ausgestattet ist.
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Für die Gestaltung von Wohn- und Geschäftsräumen werden oftmals Dekorationsartikel verwendet, die einen Bezug zu einer konkreten geographischen Region oder zu einem jahreszeitlich bedingten Ereignis aufweisen. Ein diesbezüglich typisches Beispiel sind kunsthandwerkliche Erzeugnisse aus dem Erzgebirge, die insbesondere als Nussknacker, Räuchermann, Engel und Bergmann, Pyramide, Spieldose und Schwibbogen bekannt sind und in der Advents- und Weihnachtszeit als Raumschmuck aufgestellt werden.
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Der Schwibbogen, dessen Kontur an die Stolleneingänge des mittelalterlichen Bergbaus angelehnt ist, wird überwiegend aus Holzwerkstoffen gefertigt. Unabhängig vom konkreten Material (als Alternative zu Holz sind z. B. auch Metall oder Kunststoff möglich) besteht ein Schwibbogen aus einer horizontal verlaufenden Sockelplatte, auf der eine brückenförmige Kontur abgestützt ist. Diese Kontur ist überwiegend kreisbogenförmig oder dreieckig ausgestaltet und weist auf ihrer Außenseite kerzenförmige Beleuchtungselemente auf, die entweder als traditionelle Wachskerzen oder elektrische Leuchtelemente ausgeführt sind.
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Zwischen der Innenseite der Bogenkontur und den zugeordneten Flächen der Sockelplatte sind Motive ausgestaltet, die in zahlreichen Varianten bekannt sind, z. B. mit biblischem Inhalt (Christi Geburt usw.) oder erzgebirgischen Darstellungen (Bergleute, Kurrendesänger usw.).
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Nachdem der Schwibbogen über Jahrzehnte als flächiges Erzeugnis mit lediglich einer und üblicherweise als Laubsägearbeit ausgeführten Motivplatte gefertigt worden ist, sind in den letzten Jahren zunehmend weitere Gestaltungsideen realisiert worden.
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So betrifft
DE 400 02 546 einen Schwibbogen, bei dem im freien Bauraum zwischen der Innenseite der Bogenkontur und der Sockelplatte figürliche Szenen unter Verwendung von dreidimensionalen Figuren und Gebäuden ausgestaltet werden. Somit werden die Gestaltungsmöglichkeiten gegenüber flächigen Motivplatten erheblich erweitert. Nachteilig ist jedoch, dass diese dreidimensionalen Objekte nur bei einer ausreichenden Beleuchtung im jeweiligen Aufstellraum erkennbar sind. Eine helle Raumbeleuchtung stört jedoch eine in der Advents- und Weihnachtszeit beliebte besinnliche Atmosphäre, so dass eine zusätzliche Beleuchtung am Schwibbogen notwendig ist.
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DE 295 02 515 U1 beschreibt einen erzgebirgischen Schwibbogen, bei dem zwischen der Bogenkontur und der Sockelplatte ein zusätzlicher Rahmen angeordnet wird. Der Rahmen ist mit einem lichtdurchlässigen Material bespannt, das vorzugsweise Landschaftsmotive mit Gebäuden zeigt und mittels einer Glühlampe hinterleuchtet wird. Somit wird eine zusätzliche Motivbeleuchtung erreicht, jedoch nur für zweidimensionale auf Spannmaterial aufgedruckte Darstellungen. Nachteilig ist, dass der Rahmen lediglich auf einer Seite bespannt ist, um die Zugänglichkeit der Glühlampen zu gewährleisten.
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Aus
DE 203 16 342 U1 ist ein Schwibbogen mit elektromotorischem Antrieb bekannt, auf dessen Sockelbrett drehbare Baugruppen mit Figuren angeordnet sind, so dass die gesamte figürliche Szene einen interessanten Eindruck vermittelt.
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In
DE 296 15 999 U1 wird ein Dekorationsartikel beschrieben, der aus einem Schwibbogen und einer Spieldose besteht und mit einer akustischen Zusatzeinrichtung ausgestattet ist.
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Mit den vorgenannten technischen Lösungen sind zweifelsfrei mehr gestalterische Effekte möglich als bei einem traditionellen Schwibbogen mit einfachen Motivplatten. Allerdings weisen diese technischen Lösungen auch Nachteile auf. So erfordern die zusätzlichen Bauteile einen erheblich größeren Herstellungsaufwand, so dass sich der Verkaufspreis erhöht. Außerdem wird eine größere Grundfläche benötigt. Somit ergeben sich Probleme, sofern der Schwibbogen so aufgestellt werden soll, dass Betrachter aus unterschiedlichen Richtungen auf beide Seitenflächen blicken können. Dies ist für die bevorzugte Anordnung erzgebirgischer Schwibbogen auf einem Fensterbrett ein erheblicher Nachteil.
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Diese Aspekte haben dazu geführt, dass erneut Weiterentwicklungen für Schwibbogen mit einer „klassischen” Motivplatte angestrebt werden.
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Eine diesbezügliche Konstruktion ist aus
DE 94 03 907 U1 bekannt. Dieser Schwibbogen weist zwei in einem Abstand zueinander angeordnete Motivplatten auf. Dadurch wird dem Betrachter ein räumlicher Eindruck vermittelt. Dieser Eindruck kann weiter verstärkt werden, indem zwischen den Motivplatten eine elektrische Beleuchtungseinrichtung installiert wird, so dass die Motivszene zusätzlich ausgeleuchtet wird.
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Eine ähnliche Konstruktion ist aus
DE 295 04 492 U1 bekannt, wobei dieser Schwibbogen drei parallele Motivplatten aufweist.
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Trotz der Vielzahl von Neuentwicklungen besteht weiterhin Entwicklungsbedarf, um sowohl bei langjährigen Kunden das Interesse am Kauf weiterer Dekorationsartikel zu erhalten als auch vorzugsweise jüngere Menschen als neue Kunden zu gewinnen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Dekorationsartikel nach Art eines erzgebirgischen Schwibbogens mit einer Motivplatte zu schaffen, der gegenüber den bisher bekannten Konstruktionen ein neuartiges Konzept aufweist und dem Betrachter einen modernen Gesamteindruck vermittelt.
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Diese Aufgabe wird gelöst, indem im freien Bauraum zwischen der oberen Fläche der Sockelplatte und der Innenfläche der bogen- oder dreieckförmigen Kontur mindestens eine als Lentikulardruck ausgestaltete Motivplatte angeordnet ist. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand von Unteransprüchen, deren Merkmale in einem Ausführungsbeispiel näher beschrieben werden.
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Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung wird ein Schwibbogen geschaffen, wie er als Weihnachtsfensterschmuck üblich ist. Grundlage ist ein Bogen in Form einer Brücke, platziert auf einer Bodenplatte. Statt der üblichen Laubsägearbeit im Inneren wird von dem Bogen jetzt aber ein Lentikulardruck umschlossen. Die Lentikulardrucke werden somit zum wesentlichsten Merkmal des Schwibbogens. Solche Lentikulardrucke erzeugen über eingearbeitete Linsenreihen und Lichtbrechung visuelle Täuschungen. Darüber lassen sich 3D-Effekte (scheinbare räumliche Tiefe), Bewegungseffekte (wie Animationen) oder Wechselbilder erzeugen. Demzufolge wird gegenüber bisher bekannten Schwibbogen ein neuartiges Konzept realisiert, welches dem Betrachter einen modernen und interessanten Gesamteindruck vermittelt.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben.
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In der Zeichnung ist ein Dekorationsartikel nach Art eines erzgebirgischen Schwibbogens dargestellt. Der Schwibbogen besteht vorzugsweise aus Holz. Alternativ können andere Materialien verwendet werden, z. B. Metall oder Kunststoff.
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Der Schwibbogen weist eine horizontal verlaufende Sockelplatte 1 auf, die mit ihrer Unterseite auf einer hier nicht näher gezeigten Stellfläche aufgestellt wird. An der Oberseite der Sockelplatte 1 stützt sich eine bogenförmige Kontur 2 ab. Die Kontur kann auch andere Formen aufweisen, z. B. eine Dreieckform. Die Außenseite der bogenförmigen Kontur 2 ist mit kerzenförmigen Beleuchtungselementen 3 ausgestattet. Vorzugsweise sind dies elektrische Beleuchtungselemente 3. Ebenso können jedoch auch traditionelle Wachskerzen verwendet werden.
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Im freien Bauraum zwischen der oberen Fläche der Sockelplatte 1 und der Innenfläche der bogenförmigen Kontur 2 ist mindestens eine als Lentikulardruck ausgestaltete Motivplatte 4 angeordnet. Der Lentikulardruck 4 vermittelt dem Betrachter in an sich bekannter Weise über eingearbeitete Linsenreihen und Lichtbrechungen visuelle Täuschungen/dreidimensionale Effekte/Bewegungseffekte/Wechselbilder. Beispielsweise wird eine stilisierte Ansicht des bekannten Erzgebirgsdorfes Seiffen dargestellt, die der Betrachter dreidimensional erkennt, so dass er sich „mittendrin” fühlt.
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Hinter der als Lentikulardruck ausgestalteten Motivplatte 4 kann mindestens eine Lichtquelle angeordnet werden. Somit wird auch bei geringer Allgemeinbeleuchtung in der Umgebung des Schwibbogens eine gut sichtbare Motivdarstellung erzielt. Außerdem wird unabhängig von der Beleuchtung in der Umgebung das Motiv durch die zugeordnete Lichtquelle wirksam in Szene gesetzt. Als Lichtquelle ist beispielsweise eine Vielzahl von LED's geeignet.
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Auf der Motivplatte 4 kann nur auf eine Plattenfläche oder auch auf beide Plattenflächen ein Motiv aufgebracht werden. Weiterhin kann im Bereich der oberen Fläche der Sockelplatte 1 vor der Konturebene der als Lentikulardruck ausgestalteten Motivplatte 4 eine figürliche Szene ausgestaltet werden. Diese Szene wird der Abbildung der Motivplatte 4 angepasst. Sofern die Motivplatte – wie oben beispielsweise benannt – das Erzgebirgsdorf Seiffen zeigt, umfasst die figürliche Szene beispielsweise die für die Region typischen Kurrendesänger oder auch einheimische Nadelbäume.
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Der Schwibbogen kann ausgestaltet werden, indem nicht nur eine Motivplatte 4 verwendet wird. Dann sind im freien Bauraum zwischen der oberen Fläche der Sockelplatte 1 und der Innenfläche der beim Ausführungsbeispiel bogenförmigen Kontur 2 zwei als Lentikulardruck ausgestaltete Motivplatten 4 angeordnet. Die Motivplatten 4 verlaufen parallel zueinander und zwischen ihnen verbleibt ein Abstand.
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Durch diesen Abstand entsteht ein freier Bauraum zwischen den beiden Motivplatten 4. Hier kann mindestens eine Lichtquelle angeordnet werden, die ebenfalls bei einer geringen Allgemeinbeleuchtung in der Umgebung des Schwibbogens eine gut sichtbare Motivdarstellung sowie insgesamt eine wirksame Präsentation des Motivs bewirkt.
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Weiterhin sind auch bei dieser Variante zusätzliche figürliche Szenen möglich. Hierfür werden im Bereich der oberen Fläche der Sockelplatte 1 entweder vor lediglich einer Konturebene oder vor beiden Konturebenen der als Lentikulardruck ausgestalteten Motivplatten 4 entsprechende figürliche Elemente angeordnet.
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Ein mit einem derartigen Lentikulardruck ausgestatteter Schwibbogen kann verschiedenartig weiter ausgestaltet werden, beispielsweise bezüglich der Größe oder Form der Bogenkontur, der Anzahl oder Ausführung der Beleuchtungselemente, der Thematik und Ausführung der Motive und dergleichen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 40002546 [0006]
- DE 29502515 U1 [0007]
- DE 20316342 U1 [0008]
- DE 29615999 U1 [0009]
- DE 9403907 U1 [0012]
- DE 29504492 U1 [0013]