DE202014000333U1 - Abwasserschacht - Google Patents
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Abstract
Abwasserschacht mit – einem ersten, offenen Fließgerinne (7) zur Durchleitung von Schmutzwasser und mit – wenigstens einer Zulauföffnung (SWZ) für die Einleitung von Schmutzwasser in das offene Fließgerinne sowie einem zweiten Gerinne (6) zur Durchleitung von Regen- bzw. Oberflächenwasser, wobei – das zweite Gerinne als wenigstens teilweise offenes Fließgerinne (6) ausgebildet ist, – der Abwasserschacht (8) mit wenigstens einer Zulauföffnung (RWZ) für die Einleitung von Regen- bzw. Oberflächenwasser ausgebildet ist und – das erste und das zweite Fließgerinne (6 bzw. 7) zueinander etwa parallel verlaufen, jedoch nicht in ein und derselben vertikalen Ebene liegen.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Abwasserschacht mit einem ersten, offenen Fließgerinne zur Durchleitung von Schmutzwasser und mit wenigstens einer Zulauföffnung für die Einleitung von Schmutzwasser in das offene Fließgerinne sowie einem zweiten Gerinne zur Durchleitung von Niederschlags- bzw. Oberflächenwasser.
- Ein aus dem Stand der Technik bekannter Abwasserschacht der Fa. „Karl Röser & Sohn GmbH Multro” mit der Bezeichnung „MULTRO – Version 2002” umfasst in seinem unteren Schachtbereich ein erstes, offenes Fließgerinne zur Durchleitung von Schmutzwasser sowie zwei Zulauföffnungen für die Einleitung von Schmutzwasser in das offene Fließgerinne. Über dem offenen Fließgerinne ist ein zweites Gerinne zur Durchleitung von Regen- bzw. Oberflächenwasser angeordnet, wobei das zweite Gerinne als geschlossenes Gerinne mit einem verriegelbaren Revisionsdeckel ausgebildet ist, in das eine einzige Zulauföffnung für die Einleitung von Regen- bzw. Oberflächenwasser mündet. Beide Hauptgerinne sind innerhalb des Schachtes vertikal übereinander angeordnet.
- Nachteilig ist bei dem bereits bekannten Abwasserschacht insbesondere, dass zur visuellen Kontrolle der Regenwasserleitung ein Öffnen des verriegelten Revisionsdeckels unerlässlich ist. Zudem wird die freie Sicht auf das darunterliegende offene Schmutzwassergerinne durch die darüberliegenden geschlossenen Regenwasserleitungen erschwert. Zur umfassenden Revision der Gerinne, d. h. mit einer Öffnung des verriegelten Revisionsdeckels und einer vollständigen Inspektion des Schmutzwassergerinnes ist daher ein Einstieg in den Abwasserschacht zwingend erforderlich. Dieser Einstieg wird zudem erschwert durch die beim Stand der Technik offensichtlich erkennbaren, beengten Platzverhältnisse innerhalb des Schachtes.
- Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen Abwasserschacht zu schaffen, der die Nachteile des Standes der Technik nicht aufweist.
- Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Abwasserschacht mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
- Erfindungsgemäß wird dies insbesondere dadurch erreicht, dass der Abwasserschacht
8 mit zwei getrennten, offenen Fließgerinnen versehen ist, wobei der Abwasserschacht mit wenigstens einer Zulauföffnung für die Einleitung von Regen- bzw. Oberflächenwasser ausgebildet ist und das erste und das zweite Fließgerinne zueinander etwa parallel verlaufen, jedoch nicht in ein und derselben vertikalen Ebene liegen. - Die nebeneinander liegende Anordnung der beiden offenen Gerinne erlaubt deren optische Revision schon von der Straßenoberkante her und bietet zudem die Möglichkeit einer einfachen Spülung und/oder TV-Befahrung der Abwasserrohre, ohne dass dazu der Abwasserkanal bestiegen werden muss.
- Vorteilhafte Weiterbildungen des Gegenstands nach Anspruch 1 werden mit den Merkmalen der abhängigen Ansprüche 2 bis 12 aufgezeigt. Weitere Einzelheiten sind in der nachfolgenden Beschreibung zusammen mit den Figuren des Ausführungsbeispiels offenbart.
- Die Ausgestaltung des Abwasserschachtes mit einer Trennwand
5 verhindert eine unerwünschte bzw. unzulässige Vermischung der in den beiden offenen Fließgerinnen geführten Flüssigkeiten, wobei die Höhe der Trennwand5 so hoch auszulegen ist, dass sie den Übertritt von Schmutzwasser in das Gerinne für Niederschlags- bzw. Oberflächenwasser verhindert. In Abhängigkeit von einer örtlich zu erwartenden Belastung der Fließgerinne mit Regenwasser und/oder Schmutzwasser genügt es möglicherweise, die beiden Fließgerinne mit Hilfe der Trennwand5 nicht bis zum oberen Bereich des Schachtes zu trennen, sondern beispielsweise die Trennwand vertikal etwa 20 cm über die Oberkante des Fließgerinnes für Regenwasser hinausragen zu lassen. Dadurch sind die für die Durchführung einer Revision erforderlichen Bereiche beider Schachtkammern von einem Standort innerhalb des Schachtes aus leicht zugänglich, so dass es in vorteilhafter Weise ausreichen kann, den Abwasserschacht mit nur einer einzigen Einstiegsöffnung auszustatten. - Als horizontale Querschnittsform kommen für den Schacht alle beliebigen geometrischen Formen in Frage. Besonders günstig haben sich jedoch Querschnitte erwiesen, die im Wesentlichen rechteckförmig oder trapezförmig oder polygonförmig oder rund oder oval ausgebildet sind und die eine Integration von Einstiegshilfen für Revisionszwecke ermöglichen.
- Als Materialien stehen für den Abwasserschacht und/oder die Fließgerinne und/oder die Trennwand Fertigbetonteile, Ortbeton, Kunststoff-Formteile oder gemauerte Bauteile zur Auswahl. Ein Anschluss des Schachtunterteils zur Straßenoberkante kann mit handelsüblichen Schachtoberteilen nach DIN kombiniert werden.
- Anschlüsse externer Rohre an den Abwasserschacht können bspw. mittels eines gelenkigen Schachtfutters oder mittels Rohr-Gelenkstücken erfolgen.
- Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnungen.
- Es zeigt:
-
1 einen horizontalen Schachtquerschnitt in Höhe des Fließgerinnes für Regenwasser -
2 einen vertikalen Schachtquerschnitt nach der Linie I-I der1 ; -
3 einen vertikalen Schachtquerschnitt nach der Linie II-II der1 ; - Der beispielhaft dargestellte Abwasserschacht weist zwei Kammern, eine Regenwasserkammer RWK sowie eine Schmutzwasserkammer SWK auf. Jeder der beiden Schachtkammern ist eine Norm-Schachtabdeckung
1 in Verbindung mit Normschachtringen2 und/oder einem Norm-Schachtkonus3 zugeordnet. Die Schachtkammern sind von der Straßenseite her über separate Einstiegsöffnung4 bzw. Einstiegsleitern zugänglich. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist zwischen den beiden Kammern RWK und SWK eine Trennwand5 ausgebildet, die sich hoch bis zu den separaten Norm-Schachtkoni3 erstreckt. In Verbindung mit den separaten Schachtringen wird somit eine Trennung von Schmutz- und Regenwasser bis hin zur Straßenoberkante sichergestellt. - In dem unteren Bereich des Abwasserschachtes wird der Regenwasserkammer RWK Regenwasser über ein Rohr bzw. ein Gerinne
6 einer Regenwasserhauptleitung RWHL zugeführt. Etwa in Strömungsrichtung gesehen, wird das Regenwasser aus der Regenwasserkammer RWK über ein Rohr eines Regenwasserablaufs RWA wieder abgeführt. Innerhalb der Regenwasserkammer RWK ist die Regenwasserhauptleitung RWHL mit dem Regenwasserablauf RWA durch ein zumindest teilweise offenes Fließgerinne6 mit geringem Gefälle verbunden. In Bereichen außerhalb der Regenwasserkammer RWK, d. h. zwischen der Trennwand5 und der dieser gegenüberliegenden, an die Schmutzwasserkammer SWK angrenzenden Schachtwand, ist das zum offenen Fließgerinne6 führende Rohr bzw. Gerinne geschlossen ausgeführt. - Die Schmutzwasserkammer zeigt einen ähnlichen Aufbau:
In einem unteren Bereich des Abwasserschachtes wird der Schmutzwasserkammer SWK Schmutzwasser über ein Rohr bzw. ein Gerinne einer Schmutzwasserhauptleitung SWHL zugeführt. Etwa in Strömungsrichtung gesehen, wird das Schmutzwasser aus der Schmutzwasserkammer SWK über ein Rohr eines Schmutzwasserablaufs SWA wieder abgeführt. Innerhalb der Schmutzwasserkammer SWK ist die Schmutzwasserhauptleitung SWHL mit dem Schmutzwasserablauf SWA durch ein zumindest teilweise offenes Fließgerinne7 mit dem nach DIN geforderten Gefälle verbunden. In Bereichen außerhalb der Schmutzwasserkammer SWK, d. h. zwischen der Trennwand5 und der dieser gegenüberliegenden, an die Regenwasserkammer RWK angrenzenden Schachtwand, ist das Rohr bzw. das Fließgerinne geschlossen ausgeführt. - Die für die Fließgerinne bspw. nach DIN geforderten Gefälle können entweder durch relativ zum Schachtboden horizontal geneigte Fließgerinne und/oder durch einen entsprechend horizontal geneigten Einbau des Schachtes erzielt werden.
- In das zumindest teilweise offene Fließgerinne
6 der Regenwasserkammer RWK münden ein oder mehrere Regenwasser-Seitenzuläufe RWZ, die hier bspw. – in Richtung der Regenwasserhauptleitung gesehen – beidseitig der RWHL angeordnet sind. - Ebenso münden in gleicher beispielhafter Ausführung in das zumindest teilweise offene Fließgerinne
7 der Schmutzwasserkammer SWK ein oder mehrere Schmutzwasser-Seitenzuläufe SWZ, die hier bspw. – in Richtung der Schmutzwasserhauptleitung SWHL gesehen – beidseitig der SWHL angeordnet sind. - Bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel sind die beiden Hauptleitungen RWHL und SWHL zueinander horizontal versetzt angeordnet. Dies erlaubt eine vorteilhafte geradlinige Einspeisung der Seitenzuläufe. Jedoch ist die Erfindung darauf nicht beschränkt. Bei einer parallel und horizontal nebeneinander liegenden Anordnung der beiden Hauptleitungen sind die Seitenzulaufrohre allerdings dann mittels geeigneter richtungsändernder Mittel an die Gerinne anzuschließen.
Claims (12)
- Abwasserschacht mit – einem ersten, offenen Fließgerinne (
7 ) zur Durchleitung von Schmutzwasser und mit – wenigstens einer Zulauföffnung (SWZ) für die Einleitung von Schmutzwasser in das offene Fließgerinne sowie einem zweiten Gerinne (6 ) zur Durchleitung von Regen- bzw. Oberflächenwasser, wobei – das zweite Gerinne als wenigstens teilweise offenes Fließgerinne (6 ) ausgebildet ist, – der Abwasserschacht (8 ) mit wenigstens einer Zulauföffnung (RWZ) für die Einleitung von Regen- bzw. Oberflächenwasser ausgebildet ist und – das erste und das zweite Fließgerinne (6 bzw.7 ) zueinander etwa parallel verlaufen, jedoch nicht in ein und derselben vertikalen Ebene liegen. - Abwasserschacht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Fließgerinne durch eine vom Schachtboden ausgehende Trennwand (
5 ) voneinander getrennt sind, so dass der Abwasserschacht eine Regenwasserkammer (RWK) und eine Schmutzwasserkammer (SWK) aufweist. - Abwasserschacht nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe der Trennwand (
5 ) so hoch ausgelegt ist, dass sie den Übertritt von Schmutzwasser in das Gerinne (6 ) für Regen- bzw. Oberflächenwasser verhindert. - Abwasserschacht nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe der Trennwand (
5 ) so hoch ausgelegt ist, dass sie das zweite Gerinne (6 ) für Regen- bzw. Oberflächenwasser zumindest 20 cm in Richtung Straßenoberkante überragt. - Abwasserschacht nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schacht in seinem horizontalen Querschnitt eine beliebige geometrische Form aufweist, insbesondere im Wesentlichen rechteckförmig oder trapezförmig oder polygonförmig oder rund oder oval ausgebildet ist.
- Abwasserschacht nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Fließgerinne (
6 ,7 ) und/oder die Trennwand (5 ) jeweils aus Fertigbetonteilen, aus Kunststoff-Formteilen oder aus gemauerten Bauteilen besteht bzw. bestehen. - Abwasserschacht nach wenigstens einem der Ansprüche 1–5, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Fließgerinne (
6 ,7 ) und/oder die Trennwand (5 ) aus Ortbeton besteht. - Abwasserschacht nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schacht mit handelsüblichen Schachtoberteilen (
1 ,2 ,3 ) nach DIN kombinierbar ist. - Abwasserschacht nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Fließgerinne für Regen- bzw. Schmutzwasser (
6 bzw.7 ) in derselben horizontalen Ebene liegen oder zueinander vertikal versetzt angeordnet sind. - Abwasserschacht nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abwasserschacht eine Einstiegsöffnung (
4 ) aufweist. - Abwasserschacht nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass jede der beiden mit einem Gerinne (
6 ,7 ) ausgebildeten Schachtkammern eine eigene Einstiegsöffnung (4 ) aufweist. - Abwasserschacht nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schacht aus Beton- oder Stahlbetonfertigteilen und/oder aus Kunststoffteilen besteht.
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WO2018215746A1 (en) * | 2017-05-23 | 2018-11-29 | Liverpool John Moores University | Manhole and sewer network |
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- 2014-01-20 DE DE201420000333 patent/DE202014000333U1/de not_active Expired - Lifetime
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US11008747B2 (en) | 2017-05-23 | 2021-05-18 | Liverpool John Moores University | Manhole and sewer network |
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Effective date: 20140821 |
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R150 | Utility model maintained after payment of first maintenance fee after three years | ||
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