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Die Erfindung betrifft einen elektronischen Türbeschlag mit einer den Türbeschlag abdeckenden Kappe, die den Türbeschlag umfasst.
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Elektronische Türbeschläge sind aus offenkundiger Vorbenutzung bekannt. Diese weisen einen mechanischen und einen elektronischen Anteil auf, wobei der elektronische Anteil zu Wartungszwecken, beispielsweise Austausch von Batterien oder zum Technologiewechsel der heute üblicherweise verwendeten Lesetechnologien, leicht zugänglich, zugleich aber vor nicht sachgemäßem Zugriff geschützt sein sollte.
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Zur Abdeckung des elektronischen Anteils des Türbeschlags, insbesondere des Batteriefachs oder zum Technologiewechsel der heute üblicherweise verwendeten Lesetechnologien, wird daher auf Abdeckungen, wie etwa Deckel oder Kappen, zurückgegriffen, die den Türbeschlag zumindest teilweise abdecken. Werden die Deckel oder Kappen lediglich durch Steckverbindungen auf den Türbeschlag aufgebracht, kann allerdings grundsätzlich jede Person innerhalb sehr kurzer Zeit auf die Elektronik zugreifen und diese womöglich sogar manipulieren. Zwar kann der Zugriff durch Unbefugte dadurch erschwert werden, dass die Deckel oder Kappen mittels Schrauben mit dem Türbeschlag befestigt werden, jedoch stellt auch diese Maßnahme nur ein geringes Maß an Sicherheit dar.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen elektronischen Türbeschlag mit einer den Türbeschlag teilweise abdeckenden Kappe bereitzustellen, deren Befestigungsart äußerlich nicht zu erkennen und durch geeignete Mittel gegen unbefugtes Entfernen gesichert ist.
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Diese Aufgabe wird durch den elektronischen Türbeschlag mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Die Unteransprüche geben vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung wieder.
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Grundgedanke der Erfindung ist es, eine den Türbeschlag zumindest teilweise abdeckende Kappe mittels eines einfach ausgebildeten Magnetverschlusses am Türbeschlag zu befestigen, wobei die Kappe den Türbeschlag zumindest teilweise seitlich umfasst. Trotz des einfachen Aufbaus der erfindungsgemäßen Lösung ist die Kappe des erfindungsgemäß ausgebildeten elektronischen Türbeschlags ausreichend vor dem Zugriff unbefugter Personen gesichert, da es zum einen der Kenntnis der Befestigungsart bedarf, die äußerlich nicht zu erkennen ist und zum anderen ein Spezialwerkzeug notwendig ist, um die Kappe vom elektronischen Türbeschlag zu entfernen.
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Selbst wenn bekannt wäre, dass der erfindungsgemäß ausgestaltete Türbeschlag einen Magnetverschluss aufweist, ist eine Manipulation durch von außen an den Türbeschlag genäherte Magneten dadurch erschwert, dass die Riegel zum Öffnen des Verschlusses gegen die Kraft einer Feder in den Türbeschlag hineingedrückt werden müssen. Speziell bei Manipulationsversuchen mit an den Türbeschlag gehaltenen sehr starken Magneten würden Riegel mit einer Mehrzahl von in ihrer Polarität unterschiedlich ausgerichteten (d.h. unterschiedlich codierten) Magneten aufgrund der stärkeren Anziehungskraft zwischen den Magneten des Riegels und des von außen an den Türbeschlag gehaltenen Magneten eher nach Außen gezogen als abgestoßen werden und daher nicht zu einem Öffnen des Verschlusses und einer Freigabe der Abdeckung führen.
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Besonders sicher kann der Verschluss ausgeführt werden, wenn jeder Riegel eine Mehrzahl von Magneten trägt, die durch ihre Anordnung im Raum und die Ausrichtung Ihrer Polarität eine Codierung darstellen, die von einem Werkzeug zum Öffnen des Verschlusses mit einer an den Türbeschlag exakt gegensinnig angeordneten Magnetenanordnung abgebildet werden muss, um den jeweiligen Riegel in den Türbeschlag zu drücken. Dabei können sich die Anzahl der Magnete und die Ausrichtung von deren Polarität auf den Riegeln unterscheiden oder identisch sein.
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Besonders bevorzugt wird als Werkzeug ein U-förmiger, den Türbeschlag beidseitig umfassender „Schlüssel“ verwendet, der eine entsprechende Magnetenanordnung in seinen dem Türbeschlag zugewendeten Bereich der Schenkel aufweist. Um die Position der im Türbeschlag angeordneten Magnete einfach auffinden zu können, ragt die Kappe bevorzugt vom Türbeschlag vor, wobei besonders bevorzugt an dem Werkzeug auf seiner dem Türbeschlag zugewendeten Seite ein gestufter Absatz ausgebildet ist, sodass die Kappe für das Werkzeug einen Anschlag bildet. Zum einen wird durch den Anschlag die richtige Position zum Öffnen des Magnetverschlusses aufgefunden, zum anderen kann die Kappe durch richtiges Positionieren des Werkzeugs und Schieben über die Öffnungsposition hinaus entlang des Türbeschlags mithilfe des Werkzeugs entfernt werden.
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Alternativ ist es möglich, dass die Kappe einen sich von der Kappe erstreckenden Abschnitt aufweist, der als Anschlag für das Werkzeug fungiert.
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Die Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen dargestellten besonders bevorzugt ausgestalteten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht des besonders bevorzugt ausgestalteten Ausführungsbeispiels in vollständig zusammengebautem Zustand;
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2 eine Draufsicht auf das besonders bevorzugt ausgestaltete Ausführungsbeispiel, wobei die die Elektronik abdeckende Kappe entfernt ist;
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3 eine perspektivische Ansicht auf das besonders bevorzugt ausgestaltete Ausführungsbeispiel mit angesetztem Werkzeug zum Entriegeln und Entfernen der Kappe;
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4 eine Seitenansicht des besonders bevorzugt ausgestalteten Ausführungsbeispiels mit angesetztem Werkzeug zum Entriegeln und Entfernen der Kappe; und
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5 einen Querschnitt durch das besonders bevorzugt ausgestaltete Ausführungsbeispiel mit angesetztem Werkzeug auf Höhe des Werkzeugs.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht des besonders bevorzugt ausgestalteten Ausführungsbeispiels in vollständig zusammengebautem Zustand. Der elektronische Türbeschlag 100 nach der Erfindung unterscheidet sich rein äußerlich nicht von herkömmlichen Türbeschlägen. Der Türbeschlag 100 weist ein Schild 2, einen Drücker und eine die Elektronik des elektronischen Türbeschlags 100 abdeckende Kappe 9 auf.
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2 zeigt den elektronischen Türbeschlag 100 ohne die Kappe 9, sodass die Elektronik, insbesondere das Batteriefach 8 und die Lesetechnologie 13 offenliegt. Das Entfernen der Kappe 9 ist beispielsweise notwendig, um einen Batteriewechsel vornehmen zu können.
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Das Entriegeln und Entfernen der Kappe 9 erfolgt bevorzugt mit Hilfe des in 3 dargestellten Werkzeugs 200. Dieses umgreift den Türbeschlag 100 zu beiden Seiten und ermöglicht durch die im Folgenden dargestellte Anordnung ein Entriegeln des Magnetverschlusses und Abziehen der Kappe 9 nach oben. Hierzu ist bevorzugt vorgesehen, dass die Kappe 9 eine Nut und der Türbeschlag 100 eine Feder aufweist, wobei die Kappe 9 durch Schieben der Nut der Kappe 9 auf die Feder des Türbeschlags 100 befestigt bzw. entfernt wird.
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4 zeigt, dass der Türbeschlag 10 und das Werkzeug 200 besonders bevorzugt ausgestaltet werden können, indem die Kappe 9 einen Anschlag für das Werkzeug 200 ausbildet, dass darüber hinaus ganz besonders bevorzugt einen gestuften Abschnitt ausbildet, sodass die Position der Magnete im Werkzeug mit der Position der Magnete im Türbeschlag in Übereinstimmung gebracht werden kann. Darüber hinaus kann das Werkzeug 200 bei Ausbildung eines Anschlags gleichzeitig dazu verwendet werden, die Kappe 9 vom Türbeschlag zu entfernen, da der Anschlag als Widerlager beim Entfernen der Kappe 9 verwendet werden kann.
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5 zeigt schließlich einen Querschnitt durch den besonders bevorzugt ausgestalteten elektronischen Türbeschlag 100 mit angesetztem Werkzeug 200 auf Höhe des Werkzeugs 200. Der elektronische Türbeschlag 100 ist mit einem Beschlagblech 1 an der Tür befestigt und weist auf der der Tür abgewandten Seite eine die Elektronik aufnehmende Platine 13, die unter anderem mit einem Batteriefach 8 ausgestattet ist, auf.
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Die Kappe 9 ist mittels einer Nut/Feder-Verbindung an dem Beschlagblech 1 befestigt und weist an ihren den Türbeschlag 100 seitlich umfassenden Abschnitten je eine sich in die Wandung der Kappe 9 erstreckende Aufnahme zum Aufnehmen je eines Riegels 11 auf. Die Riegel 11 sind in Bezug auf die Längsachse des Türbeschlags 100 spiegelsymmetrisch angeordnet und bevorzugt gegen die Kraft einer einzigen Feder 12 gelagert, die die Riegel 11 in Richtung der Kappe 9 und damit in deren Aufnahmen drückt. Die Kappe 9 ist so gegen ein Abnehmen durch Schieben der Kappe 9 entlang der Nut/Feder-Verbindung gesichert.
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Erfindungsgemäß sind die Riegel 11 nun wenigstens mit ihren in die Aufnahmen der Kappe 9 eingreifenden Abschnitten magnetisiert. Im einfachsten Fall weisen die Riegel in diesem Bereich wenigstens einen Magneten 19, insbesondere einen Rund- oder Stabmagneten 19 auf. Besonders bevorzugt können die Riegel 11 selbst auch insgesamt als Stabmagnet ausgebildet sein.
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Zum Öffnen des Magnetverschlusses weist das Werkzeug 200 in den antizipierten den Riegeln 11 gegenüberliegenden Abschnitten nun Magnete 20, 21 mit entgegengesetzter Polarität auf, sodass die Riegel 11 durch die magnetischen Abstoßungskräfte entgegen der Kraft der Feder 12 aus den Aufnahmen der Kappe 9 in den Türbeschlag 100 zurückgedrängt werden und die Kappe 9 frei beweglich wird und vom Türbeschlag 100 abgenommen werden kann. Hierzu muss selbstverständlich die Kraft der Magnete 20, 21 im Werkzeug 200 so groß sein, dass diese die Kraft der Feder 12 überwinden kann.
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Bei dem in den Zeichnungen dargestellten besonders bevorzugt ausgestalteten Ausführungsbeispiel sind zur Erhöhung der Sicherheit sogar an jedem Riegel zwei Magnete 19 vorgesehen, die nebeneinander angeordnet und mit unterschiedlicher Polarität nach Außen in Richtung Kappe 9 gerichtet sind. So ist zum Öffnen des elektronischen Türbeschlags 100 ein Werkzeug 200 notwendig, dass eine zu den Magneten 19 des Türbeschlags 100 gegenpolige Anordnung von Magneten 20, 21 aufweist. Sofern der Platz es zulässt, sind auch mehr als zwei Magneten 19 an je einem Riegel 11 oder eine unterschiedlich Anzahl von Magneten 19 an den Riegeln 11 denkbar.