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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur gegenseitigen Ver- und Entriegelung zweier Bauteile.
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Aus dem Stand der Technik sind derartige Verriegelungen bekannt. Das
deutsche Patent 485 353 zeigt beispielsweise eine Ver- und Entriegelung für einen an Straßenmasten anzubringenden Papierkorb, bei welchem mit einem einfachen sogenannten Innenvierkantschlüssel x ein bewegbarer Riegel z in eine Ausnehmung eines Riegelblechs y hineingedreht und so mit diesem verriegelnd zusammenwirken kann.
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Es ist weiterhin eine Reihe von Papierkörben bekannt, bei welchen einfache Zylinderschlösser zur Ver- und Entriegelung der Deckel eingesetzt werden.
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Die bekannten Lösungen haben allgemein den Nachteil, dass die Schlüssel leicht nachgeahmt werden können und die Papierkörbe entwendet oder beschädigt werden können. Auch Papierkörben ähnliche Behälter im öffentlichen Bereich sind zunehmendem Vandalismus ausgesetzt, wobei die bekannten Ver- und Entriegelungsvorrichtungen diesem wenig Widerstand entgegenzusetzen vermögen.
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In dem Patent
US 5,076,623 wird ein Magnetschloss beschrieben, bei dem mit Hilfe eines Magneten von außen eine Verriegelung über Zuhaltungen gesteuert wird. Zwischen dem Magneten und den Zuhaltungen befindet sich eine magnetisierbare Schraube, jedoch keine Metallplatte.
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Die Patentanmeldung US 2006/0174455 A1 zeigt ein Magnetschloss, das mit einer ösenförmigen Erweiterung die Verlängerung des männlichen Schlossteiles bildet. Diese Erweiterung greift in das weibliche Schlossteil ein und verriegelt das Magnetschloss. Es wird hier kein Magnetschlüssel verwendet, um das Magnetschloss von außen zu entriegeln.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Vorrichtung zur gegenseitigen Ver- und Entriegelung zweier Bauteile vorzuschlagen, bei welcher die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile vermieden oder zumindest stark verringert werden können.
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Die Aufgabe wird gelöst mit einer Vorrichtung zur gegenseitigen Ver- und Entriegelung zweier Bauteile gemäß Anspruch 1. Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur gegenseitigen Ver- und Entriegelung zweier Bauteile ist gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- a) einen mit einem ersten Bauteil verbundenen nicht magnetisierbaren Schlossblock, welcher eine längliche Ausnehmung zur Aufnahme eines eine Öse aufweisenden zweiten Bauteils aufweist;
- b) eine im Verbindungsbereich von erstem Bauteil und Schlossblock angeordnete magnetisierbare Platte,
- c) einen ersten Magnetstift, welcher im Schlossblock im Wesentlichen quer zur länglichen Ausnehmung zwischen
einer ersten von der Platte entfernten Endstellung in einer zur länglichen Ausnehmung im Wesentlichen quer erstreckenden Ausnehmung des Schlossblocks und
einer zweiten Endstellung in unmittelbarer Nähe zur Platte bewegbar angeordnet ist und
- d) einen zweiten Magnetstift, welcher gegenüber dem ersten Magnetstift umgekehrt gepolt ist, und mit welchem bei Annäherung an die Platte der erste Magnetstift von seiner zweiten Endstellung in seine erste Endstellung bringbar ist.
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Diese erfindungsgemäße Anordnung ergibt vorteilhafterweise eine sehr einfache und dennoch von unbefugten Personen schwer zu lösende Verriegelung, da sie „von außen” funktionsmäßig nicht nachvollziehbar und damit nicht entschlüsselbar und lösbar ist. Hierbei hilft insbesondere der vorteilhafterweise vom Schlossblock unabhängige zweite Magnetstift, welcher gleichsam als Schlüssel zum Entriegeln der Vorrichtung dient. Es ist der gesamten Vorrichtung nicht anzusehen, dass sie eine (entriegelbare) Verriegelung darstellt.
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In einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung ist der zweite Magnetstift in einem Schlüsselgehäuse angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass die definierte Positionierung des zweiten Magnetstifts per Annäherung an die Platte vereinfacht ist und der erste Magnetstift elegant von seiner zweiten Endstellung in seine erste Endstellung bringbar ist und damit die Vorrichtung entriegelt ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung weist das Schlüsselgehäuse wenigstens einen Haltemagneten auf, zu welchem das erste Bauteil ein korrespondierendes Halteteil aufweist. Vorteilhaft hierbei ist, dass eine Bedienungsperson das Schlüsselgehäuse, also gleichsam den Schlüssel, an das erste Bauteil anlegen und per Magnetkraft anheften kann und danach beide Hände für weitere Handhabungen, z. B. die beiden Bauteile voneinander wegzubewegen, frei hat.
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In noch einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung ist der Schlossblock an der Innenwand eines Behälters mittels eines oder mehrerer Halteteile angeordnet, und das eine Öse aufweisende zweite Bauteil ist als Teil eines Deckels für den Behälter ausgebildet. Die Vorteile dieser Anordnung liegen auf der Hand. Wie zuvor schon erläutert ergibt sich hiermit eine sehr bedienerfreundliche Anordnung, welche z. B. ein Entleeren des Behälters nach Entriegeln und Entfernen des zuvor diebstahlssicher verriegelten Deckels umkompliziert schnell und einfach durchzuführen zulässt.
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In wieder einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung weist das Schlüsselgehäuse wenigstens einen Haltemagneten auf, welche gegenüber dem zweiten Magnetstift umgekehrt gepolt sind, und der zweite Magnetstift ist, mit der sich quer erstreckenden Ausnehmung des Schlossblocks im Wesentlichen fluchtend, längs verschiebbar angeordnet und gegen ein Herausfallen aus dem Schlüsselgehäuse gesichert angeordnet. Damit ist vorteilhafterweise eine sichere und unverlierbare Anordnung des zweckmäßigerweise einzigen beweglichen Teils des Schlüssels möglich.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung besteht das Schlüsselgehäuse im Wesentlichen aus Aluminium oder Kunststoff. Dies führt zu einem einfachen und verschleißfesten witterungsbeständigen Bauteil, welches sich designtechnisch sowie funktionstechnisch ökonomisch herstellen lässt.
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Im Folgenden soll die vorliegende Erfindung anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Dabei sind die Ausführungsbeispiele rein exemplarischer Natur und sollen nicht den Schutzbereich der Anmeldung begrenzen. Gleiche oder gleichartige Bauteile und Elemente werden im Folgenden ggf. mit gleichlautenden Bezugszeichen bezeichnet.
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1 zeigt eine schematische Teilschnitt-Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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2 zeigt eine schematische Teilschnitt-Seitenansicht einer weiteren Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem noch nicht am Bauteil B aufgesetzten Schlüsselgehäuse.
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3 zeigt die Darstellung nach 2, mit dem nun am Bauteil B aufgesetzten Schlüsselgehäuse.
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4 zeigt die Ausführung nach 3 in entriegelter Stellung.
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5 zeigt eine schematische Ansicht einer Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, untergebracht in einem Behälter mit Deckel.
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1 zeigt eine Vorrichtung zur gegenseitigen Ver- und Entriegelung zweier Bauteile B und D. An das hier beispielhaft als Ausschnitt einer Wand gezeigte erste Bauteil B ist eine benachbarte magnetisierbare Platte 10 angelegt, an welcher wiederum ein nicht magnetisierbarer Schlossblock 2 fest angeordnet ist. Der Schlossblock 2 weist eine längliche Ausnehmung 4 zur Aufnahme eines eine Öse 6 aufweisenden zweiten Bauteils D auf. Ein in einer ersten Endstellung E1 gezeigter erster Magnetstift 8, welcher im Schlossblock 2 im Wesentlichen quer zu einer länglichen Ausnehmung 4 des Schlossblocks 2 bewegbar angeordnet ist, ist mit durchgezogener Linie gezeichnet.
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In einer zweiten Endstellung E2 ist der erste Magnetstift 8 gestrichelt dargestellt. Der erste Magnetstift 8 und die im Verbindungsbereich von dem ersten Bauteil B und dem Schlossblock 2 angeordnete magnetisierbare Platte 10 ziehen sich aufgrund der Magnetkraft des ersten Magnetstifts 8 an. Hierbei befindet sich der erste Magnetstift 8 in seiner – gestrichelt dargestellten – Endstellung E2, welche sein „Ruhestellung” ist. Er ist zwischen einer ersten von der Platte 10 entfernten Endstellung E1 in einer zur länglichen Ausnehmung 4 im Wesentlichen quer erstreckenden Ausnehmung 12 des Schlossblocks 2 und der zweiten Endstellung E2 in unmittelbarer Nähe zur Platte 10 bewegbar angeordnet. Ein zweiter Magnetstift 14, welcher gegenüber dem ersten Magnetstift 8 umgekehrt gepolt ist, d. h. der erste und der zweite Magnetstift stoßen sich voneinander ab, kann bei Annäherung an die Platte 10, also auch an den ersten Magnetstift 8 diesen per Abstoßen von seiner zweiten Endstellung E2 in seine erste Endstellung E1 bringen und dabei die beiden Bauteile B und D gegeneinander entriegeln (Stellung E1) und im umgekehrten Fall verriegeln (Stellung E2).
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In 2 ist eine schematische Teilschnitt-Seitenansicht einer weiteren Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem noch nicht am Bauteil B aufgesetztem in der Zeichnung rechts daneben befindlichen Schlüsselgehäuse 16 gezeigt. Das Schlüsselgehäuse 16 trägt hiermit fest verbundene Haltemagnete 18 wie dargestellt, welche mit am Bauteil B sowie dem Schlossblock 2 befestigten magnetisierbaren beispielsweise als Schrauben ausgebildete Halteteilen 20 korrespondieren. Zum besseren Verständnis etwas herausgestellt wird ein Haltemagnet 18 mit seiner Süd-Nord-Ausrichtung (S-N) gezeigt. Die Haltemagnete 18 stoßen den im Schlüsselgehäuse 16 wie gezeigt in Nord-Süd-Richtung gemäß dem Doppelpfeil PR verschiebbar gehaltenen zweiten Magnetstift 14, welcher mit seinem Nordpol zu deren Nordpolen zeigt, ab. Eine daran geklemmte Haltebuchse 22 hindert den zweiten Magnetstift 14 daran, sich aus dem Schlüsselgehäuse 16 in seiner „Süd-Richtung” zu lösen.
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3 zeigt nun die Darstellung nach 2, mit dem am Bauteil B aufgesetzten Schlüsselgehäuse 16, wobei die Haltemagnete 18 an den Halteteilen 20 aufgrund der Magnetkraft gehalten werden. Es ist sozusagen „der Schlüssel angesetzt”. Der erste Magnetstift 8 befindet sich immer noch in seiner zweiten Endstellung E2, aufgrund der Magnetkraft anliegend an der Platte 10.
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Wird nun, wie in 4 gezeigt der zweite Magnetstift 14 in Richtung auf den ersten Magnetstift 8 zu bewegt und dort gehalten, so löst sich der erste Magnetstift 8 von der Platte 10 und weicht zurück in seine erste Endstellung E1. Damit gibt der erste Magnetstift 8 das bislang verriegelte zweite Bauteil D vom ersten Bauteil B frei, da er nicht mehr durch die Öse 6 des zweiten Bauteils D ragt. Nach Rückpositionierung des Deckel D bzw. seiner Öse in die längliche Ausnehmung 4 des Schlossblocks 2 kann das Schlüsselgehäuse 16 vom Behälter B abgenommen werden. Der erste Magnetstift 8 wird wieder von der Platte 10 angezogen und die beiden Bauteile sind wieder gegeneinander verriegelt.
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In 5 ist schließlich beispielhaft eine schematische Ansicht einer Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, untergebracht in einem Behälter B mit Deckel D gezeigt. Es kann sich hier z. B. um einen Papierkorb handeln. In Richtung des Pfeils SG wird das hier nicht gezeigte Schlüsselgehäuse 16 auf den Schlossblock 2 und damit auf das Bauteil B, den Behälter B aufgesetzt. Um nun den Deckel D vom Behälter B lösen zu können, muss er per Betätigung des zweiten Magnetstifts 14 entriegelt werden. Dies geht wie zuvor anhand der Detaildarstellungen beispielhaft gezeigt vonstatten. Im Ergebnis schafft die vorliegende Erfindung ist eine elegante und dennoch sichere Vorrichtung zur gegenseitigen Ver- und Entriegelung zweier Bauteile.
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Wenn in der vorliegenden Anmeldung beispielhaft von Magnetstiften die Rede ist, sind selbstverständlich nicht nur Magnete in Stiftform gemeint, sondern alle für die vorliegende Erfindung zweckmäßigen Formen von Magneten.
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Die Öse 6 des zweiten Bauteils D kann z. B. ein in einem Blechfortsatz des Bauteils D angeordneter Durchgang, ein einfaches Loch oder eine Bohrung wie auch eine Schlinge sein.