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Die Erfindung betrifft ein Anfütterungsbecken für die Aufzucht von Fischen, insbesondere von Fischlarven, mit einer Beckenwand, einem Beckenboden, zumindest einer Zulauföffnung und zumindest einer Ablauföffnung, wobei oberhalb des Beckens zumindest eine -zufuhr montierbar ist oder montiert ist.
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Anfütterungsbecken meint im Rahmen der Erfindung ein (oberseitig offenes) Becken, welches mit Wasser füllbar oder mit Wasser gefüllt ist und der Fütterung von Fischlarven, insbesondere in den ersten Lebenstagen, dient. Das Becken wird dabei im Betrieb kontinuierlich durchströmt, d. h. es wird kontinuierlich Wasser zu- und entsprechend abgeführt, wobei das Wasser ggf. im Kreislauf geführt werden kann. Bei den Fischarten handelt es sich im Rahmen der Erfindung insbesondere um pelagische Fischarten. Oberhalb des Anfütterungsbeckens ist zumindest eine Futterzufuhr angeordnet, mit welcher Lebendfutter und/oder Trockenfutter von oben in das oben offene Becken abgegeben wird. In einem solchen Anfütterungsbecken, das auch als Aufzuchtbecken bezeichnet wird, werden Fischlarven und folglich bereits geschlüpfte Fische, pelagial im Wasserkörper schwimmend bis zu einer bestimmten Entwicklungsstufe aufgezogen. Ein solches Anfütterungsbecken ist folglich grundsätzlich von einem Erbrütungsbecken, z. B. einem sogenannten Zugerglas, zu unterscheiden, in welchem befruchteter Fischlaich erbrütet wird.
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Bei den aus der Praxis bekannten Anfütterungsbecken ist die Ablauföffnung im Boden angeordnet, während der Zulauf – wie auch die Futterzufuhr – von oben erfolgt. Solche Anfütterungsbecken haben sich grundsätzlich bewährt, sie weisen jedoch Nachteile auf. Es besteht insbesondere das Problem, dass das Futter, z. B. die Fischnährtierchen, nach einiger Zeit auf dem Beckengrund bzw. dem Boden absinken, während sich die Fischbrut und folglich die Fischlarven im Licht an der Beckenoberfläche aufhalten. Die Fütterung erfolgt daher in den bekannten Becken nicht optimal. Auch die Reinigung solcher Becken bereitet in der Praxis häufig Probleme. – Hier setzt die Erfindung ein.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Anfütterungsbecken für die Aufzucht von Fischen, insbesondere von Fischlarven, der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, welches eine optimale Fütterung und damit eine optimale Aufzucht ermöglicht.
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Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung bei einem gattungsgemäßen Anfütterungsbecken der eingangs beschriebenen Art, dass die Zulauföffnung im unteren Bereich des Beckens und die Ablauföffnung im oberen Bereich des Beckens angeordnet sind. Das Becken weist dabei besonders bevorzugt eine transparente Beckenwand auf, während der Boden des Beckens vorzugsweise nicht transparent ausgebildet ist.
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Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, dass sich die Fütterung und damit die Aufzucht der Fischbrut bzw. der Fischlarven deutlich verbessern lässt, wenn Zulauf und Ablauf derart ausgestaltet sind, dass das Becken nicht von oben nach unten, sondern von unten nach oben durchströmt wird. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass das Futter von oben zugeführt wird, hat die erfindungsgemäße Ausgestaltung den Vorteil, dass die Fischbrut ständig im Futter steht. Denn durch die Durchströmung von unten nach oben wird das Futter gleichmäßig im Becken bzw. in der Wassersäule verteilt. Insbesondere dann, wenn die Beckenwand transparent ausgebildet ist und besonders bevorzugt von allen Seiten transparent und folglich lichtdurchlässig ist, wird zudem erreicht, dass die Fischbrut sich gleichmäßig über das gesamte Becken und folglich die komplette Wassersäule verteilt. Im Gegensatz zu Becken aus nicht-transparentem Material wird durch die transparente Ausgestaltung der Beckenwand vermieden, dass sich die Fischlarven ausschließlich im Bereich der Beckenoberfläche sammeln. Durch die Zufuhr des Wassers von unten wird außerdem die Verschmutzung des Beckens minimiert, da das Futter nicht mehr ohne Weiteres auf den Grund sinkt.
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Die optionale Ausgestaltung des Beckens mit transparenter Beckenwand hat zudem den Vorteil, dass das phototaktische Verhalten der Larven bzw. bestimmter Larvenarten ausgenutzt werden kann, um die Reinigung des Beckens zu vereinfachen. So lassen sich z. B. Bereiche des Beckens abdunkeln, so dass die Larven in lichtdurchlässige Bereiche des Beckens schwimmen. In den abgedunkelten Bereichen kann dann eine Reinigung des Beckens und der Beckenwand erfolgen, ohne dass der Fischbrut geschadet wird. Diese Vorteile lassen sich z. B. bei der Quappenaufzucht erreichen.
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Grundsätzlich kann das Becken verschiedene Querschnittsformen aufweisen. Besonders bevorzugt ist das Becken jedoch zylindrisch oder im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die Höhe des (zylindrischen) Beckens größer als der Durchmesser ist.
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Das Becken kann sich z. B. aus einem transparenten, zylindrischen Bereich mit transparenter Beckenwand und einem darunter angeordneten (nicht-transparenten) Boden zusammensetzen, wobei der Boden bevorzugt konisch ausgebildet sein kann und sich dann nach unten verjüngt.
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Die Zulauföffnung ist bevorzugt im Boden des Beckens, besonders bevorzugt zentral im Boden angeordnet. Sofern ein konisch ausgestalteter Boden vorgesehen ist, ist die Zulauföffnung besonders bevorzugt zentral an der bodentiefsten Stelle angeordnet. Die Wasserzufuhr erfolgt folglich bei einem zylindrischen Becken gleichsam axial von unten. An die Zulauföffnung kann zumindest ein Zulaufstutzen angeordnet sein, an den in grundsätzlich bekannter Weise eine Zulaufleitung anschließbar ist, bevorzugt unter Zwischenschaltung eines Absperrventils.
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Die Ablauföffnung ist bevorzugt in der Beckenwand angeordnet, und zwar im oberen Bereich der Beckenwand. Auf diese Weise erfolgt der Wasserablauf bei einem zylindrischen Becken in gleichsam radialer Richtung bezogen auf die zylindrische Form des Beckens. An die Ablauföffnung kann wiederum ein Ablaufstutzen angeschlossen sein, der z. B. mit einer Ablaufleitung verbunden ist.
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Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung mit besonderer Bedeutung ist vorgesehen, dass im oberen Bereich des Beckens unterhalb der Ablauföffnung eine Trennplatte, z. B. eine ringförmige Trennplatte, mit einem zentralen Durchgang angeordnet ist, wobei auf die Trennplatte ein den Durchgang umgebendes Sieb aufgesetzt ist, welches sich bis über die Höhe der Ablauföffnung erstreckt.
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Dabei geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass bei einem Anfütterungsbecken für die Aufzucht von Fischlarven grundsätzlich vermieden werden muss, dass die Fischlarven über die Ablauföffnung aus dem Becken abgeführt werden. Aus diesem Grund wird optional im oberen Bereich des Beckens ein Sieb vorgesehen, welches bei einem zylindrischen Becken z. B. als koaxial innerhalb des Beckens angeordnetes, zylindrisches Sieb ausgebildet ist. Dieses Sieb ist auf eine Trennplatte, beispielsweise eine ringförmige Trennplatte, aufgesetzt, wobei diese Trennplatte einen zentralen Durchgang aufweist. Die Trennplatte sorgt dafür, dass das Wasser im oberen Bereich nicht direkt im Bereich der Beckenwand und folglich nicht in den Bereich des Ablaufs gelangt, sondern lediglich über die (zentrale) Durchbrechung, welche von dem Sieb umgeben ist. Auf diese Weise gelangt das Wasser nur durch den zentralen Durchgang und durch das Sieb in den Bereich des Ablaufs. Die Fischbrut kann zwar durch den Durchgang ebenfalls bis in den Bereich des Siebes gelangen, von dort jedoch nicht in den äußeren Ringbereich außerhalb des Siebes und damit auch nicht in den Bereich der Ablauföffnung. Das Futter wird in diesem Fall von oben (zentral) oberhalb des Durchgangs in das Becken gegeben.
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Im Vergleich zu herkömmlichen Anfütterungsbecken, bei denen der Ablauf im Bereich des Behälterbodens angeordnet ist und die Ablauföffnung dort mit einem (zylindrischen) Sieb umgeben ist, hat die Erfindung den Vorteil, dass Futter und auch Kot oder dergleichen nicht durch das Sieb hindurchdringen muss, so dass Verschmutzungen bzw. Verstopfungen der Siebdurchgänge nicht mehr zu befürchten sind. Optional liegt es jedoch auch im Rahmen der Erfindung, im Bereich der Zulauföffnung ein grundsätzlich bekanntes, zylindrisches Sieb auf den Boden aufzusetzen.
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Das erfindungsgemäße Becken hat vorzugweise ein Fassungsvermögen von 50 l bis 300 l, besonders bevorzugt von 80 l bis 250 l. So lassen sich z. B. Becken mit einem Fassungsvermögen von etwa 100 l oder etwa 200 l anbieten.
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Gegenstand der Erfindung ist auch eine Anfütterungsvorrichtung, welche sich aus Anfütterungsbecken einerseits und Futterzufuhr andererseits zusammensetzt. Das Anfütterungsbecken wird folglich einerseits selbständig und andererseits in Kombination mit einer Futterzufuhr unter Schutz gestellt.
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Grundsätzlich kann eine einzige Futterzufuhr vorgesehen sein. Es können jedoch auch mehrere Futterzufuhrvorrichtungen vorgesehen sein, z. B. für die Zufuhr von Lebendfutter einerseits und für die Zufuhr von Trockenfutter andererseits. Solche Zufuhrvorrichtungen bzw. Fütterungsvorrichtungen sind grundsätzlich bekannt. Besonders bevorzugt kommen Futterautomaten, z. B. computergesteuerte Futterautomaten, zum Einsatz.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
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1 ein erfindungsgemäßes Anfütterungsbecken in einem Vertikalschnitt und
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2 eine Draufsicht auf den Gegenstand nach 1,
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In den Figuren ist ein Anfütterungsbecken 1 für die Aufzucht von Fischlarven dargestellt. Das Anfütterungsbecken 1 weist eine Beckenwand 2 und einen Beckenboden 3 sowie eine Zulauföffnung 4 und eine Ablauföffnung 5 auf. Das Becken selbst bzw. dessen Beckenwand 2 ist zylindrisch ausgebildet. Der Beckenboden 3 ist konisch ausgebildet, so dass er sich nach unten verjüngt. Der zylindrische Bereich des Beckens 1, welcher von der Beckenwand 2 gebildet wird, weist eine Beckenhöhe H und einen Beckendurchmesser D auf. Das Becken ist bis auf das Wasserniveau W mit Wasser gefüllt.
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Erfindungsgemäß befindet sich die Zulauföffnung 4 im unteren Bereich des Beckens 1, während sich die Ablauföffnung 5 im oberen Bereich des Beckens befindet. Das Becken wird (ständig) von Wasser durchströmt, wobei das Wasser durch die Zulauföffnung 4 von unten in das Becken gelangt und durch die (obere) Ablauföffnung 5 oben aus dem Becken abfließt. Das Wasserniveau W wird folglich durch die Höhe der Ablauföffnung 5 definiert.
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Oberhalb des Beckens 1 ist zumindest eine Futterzufuhr 6 angeordnet, die entweder am Becken 1 befestigt oder mit separaten Trägern oberhalb des Beckens 1 montiert werden kann. Jedenfalls wird das Futter mit Hilfe der Futterzufuhr 6 von oben in das oben offene Becken 1 zugeführt.
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Das Becken weist dabei eine transparente Beckenwand 2 und im Ausführungsbeispiel einen nicht-transparenten (konischen) Beckenboden 3 auf. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung gewährleistet, dass die Fischbrut ständig im Futter steht. Die Zufuhr des Wassers von unten verhindert das Absacken des Futters und die transparente Ausgestaltung der Beckenwand 2 verhindert, dass sich die Fischbrut im Licht an der Beckenoberfläche sammelt. Insgesamt wird gewährleistet, dass die Fischbrut ständig im Futter steht.
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In den Figuren ist erkennbar, dass sich die Zulauföffnung 4 zentral im Beckenboden 3 befindet, und zwar an der bodentiefsten Stelle des Beckenbodens. Die Ablauföffnung 5 ist seitlich im Becken 1 angeordnet, nämlich in die Beckenwand 2 integriert.
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An die Zulauföffnung 4 ist unterseitig ein Zulaufstutzen 7 angeschlossen, welcher über ein Absperrventil 8 mit einer Zulaufleitung 9 verbunden ist. Dabei ist in den Figuren erkennbar, dass der Zulaufstutzen 7 auf der der Zulaufleitung 9 gegenüberliegenden Seite mit einem ergänzenden Ablaufstutzen 10 versehen ist, welcher z. B. im Zuge der Reinigung als Wasserablauf dienen kann. Auch dazu ist ein zusätzliches Absperrventil 11 im Bereich des zweiten Stutzens 10 vorgesehen.
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An die Ablauföffnung 5 ist ein Ablaufstutzen 12 angeschlossen, über welchen das Wasser abgeführt wird, z. B. in eine gemeinsame Sammelrinne 13. Denn in der Regel werden bei der Fischzucht eine Vielzahl solcher Anfütterungsbecken nebeneinander angeordnet, so dass die Ablaufstutzen 12 der einzelnen Becken 1 das Wasser über eine gemeinsame Ablaufrinne 13 abführen können.
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Um zu verhindern, dass die Fischbrut über die Ablauföffnung 5 aus dem Becken 1 austritt, ist im oberen Bereich des Beckens unterhalb der Ablauföffnung 5 auf dem Niveau T eine ringförmige Trennplatte 14 vorgesehen, welche einen zentralen Durchgang 15 aufweist. Auf diese Trennplatte 14 ist ein zylindrisches Sieb 16 aufgesetzt, welches den zentralen Durchgang 15 umgibt. Während die Trennplatte 14 und damit auch die Unterkante des Siebes 16 unterhalb der Ablauföffnung 5 angeordnet ist, erstreckt sich das Sieb 16 mit seiner Oberkante bis über die Höhe der Ablauföffnung 5. Die Kombination aus ringförmiger Trennplatte 14 einerseits und Sieb 16 andererseits gewährleistet einerseits einen einwandfreien Wasserabfluss und andererseits wird verhindert, dass die Fischbrut in den Bereich der Ablauföffnung 5 gelangen kann. Da das Futter von oben zugeführt wird, besteht im Gegensatz zu herkömmlichen Lösungen nicht die Gefahr, dass sich dieses Sieb mit Futter oder auch mit Kot der Fischlarven zusetzt.
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Die Ausgestaltung des Beckens 1 mit transparenter Beckenwand 2 hat neben der verbesserten Fütterung den Vorteil, dass auch die Reinigung des Beckens optimiert werden kann. Dabei wird das phototaktische Verhalten der Fischlarven ausgenutzt. Dunkelt man z. B. das untere Drittels des Zylinders ab, schwimmen die Larven in den oberen lichtdurchlässigen Bereich des Zylinders. Der untere Bereich kann dann gereinigt werden, ohne dass der Fischbrut geschadet wird.