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Die Neuerung betrifft ein Tanküberwachungssystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Baumaschine und ein Kraftfahrzeug, die jeweils ein solches ein Tanküberwachungssystem aufweisen.
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Aus der Praxis sind gattungsgemäße Tanküberwachungssysteme bekannt, wie sie in Geräten verwendet werden, welche eine Brennkraftmaschine aufweisen. Der Begriff „Gerät“ umfasst im Rahmen des vorliegenden Vorschlags beispielsweise Kraftfahrzeuge einschließlich landwirtschaftlicher Zugmaschinen, oder auch Baumaschinen wie Bagger, Kräne und dergleichen.
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Die gattungsgemäßen Tanküberwachungssysteme umfassen einerseits den Tank, in dem der Kraftstoff enthalten ist. Dies kann beispielsweise Benzin oder Dieselkraftstoff sein, oder auch unter Druck stehendes, verflüssigtes Gas. Weiterhin enthalten die Tanküberwachungssysteme einen Füllstandssensor, der beispielsweise mittels eines Schwimmers oder eines Drucksensors die Menge des im Tank vorhandenen Kraftstoffs erfasst. Weiterhin enthalten die Tanküberwachungssysteme eine Meldeeinrichtung, beispielsweise in Form einer so genannten Tankanzeige, wobei diese Meldeeinrichtung in Abhängigkeit von den Sensorsignalen des Füllstandssensors eine Meldung ausgibt. Diese Meldung kann darin bestehen, dass bei Unterschreitung eines vorgesehenen Grenzwertes, also eines vorgegebenen Mindest-Füllstands im Tank, eine Kontrollleuchte als Reserve-Anzeige aufleuchtet, die für das Bedienungspersonal des Gerätes, beispielsweise für den Fahrer, wahrnehmbar ist.
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Problematisch ist es unter mehreren Aspekten, wenn Kraftstoff aus dem Tank gestohlen wird. Ein erster Aspekt liegt in dem unmittelbaren wirtschaftlichen Verlust entsprechend dem Wert des gestohlenen Kraftstoffs. Ein zweiter Aspekt kann in Folgeschäden liegen, welche dadurch entstehen, dass das betreffende Gerät, beispielsweise eine Baumaschine oder ein Kraftfahrzeug, anschließend benutzt wird und das Kraftstoffsystem unbeabsichtigt vollständig geleert wird, beispielsweise auch Restvolumina, die sich noch im Leitungs- und Filtersystem befinden können. Abgesehen von dem Nutzungsausfall des Gerätes kann der in diesem Zusammenhang anfallende Wartungsaufwand kann erheblich sein und den wirtschaftlichen Wert des gestohlenen Kraftstoffs überschreiten. Ein dritter Aspekt kann in Folgeschäden liegen, die ein noch größeres wirtschaftliches und auch ein ökologisches Ausmaß annehmen können und die dadurch entstehen, dass die Tanks angebohrt werden. Dies geschieht insbesondere häufig bei Tanks aus Kunststoff. Reichen die vom Dieb bereitgestellten Auffangbehälter nicht aus, kann es dazu kommen, dass erhebliche Kraftstoffmengen aus dem Tank ins Erdreich gelangen.
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Um den Diebstahl von Kraftstoff zu vermeiden oder zumindest im Falle eines Diebstahls möglichst frühzeitig einschreiten zu können, können Betriebshöfe, auf denen mehrere Geräte abgestellt sind, mit Kameratechnik oder Sensortechnik überwacht werden. Abgesehen davon, dass diese Überwachung personal- und kostenintensiv ist und aufgrund möglicher Fehlalarme sehr aufwendig ist, besteht diese Überwachungsmöglichkeit für solche Geräte nicht, die sich nicht auf einem überwachten Betriebshof befinden. Wenn beispielsweise an Wochenenden und Feiertagen Baumaschinen an einer Baustelle verbleiben, während LKWs für diesen Zeitraum auf einem Betriebshof abgestellt werden, so können die LKWs zwar auf die beschriebene Weise überwacht werden, die Baumaschinen an den verschiedenen Baustellen jedoch nicht.
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Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Tanküberwachungssystem dahingehend zu verbessern, dass dieses neben einer Überwachung des Tanks auch eine Alarmierung im Fall eines Kraftstoffdiebstahls ermöglicht, wobei dieses Überwachungssystem mit möglichst geringem technischem und wirtschaftlichem Aufwand ermöglicht werden soll.
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Diese Aufgabe wird durch ein Tanküberwachungssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst sowie durch eine Baumaschine nach Anspruch 8 und ein Kraftfahrzeug nach Anspruch 10. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Neuerung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die Neuerung schlägt mit anderen Worten zwei zusammenwirkende Maßnahmen vor: erstens sind der Füllstandssensor und die Meldeeinrichtung bei ausgeschaltetem Zündschloss funktionsbereit geschaltet. Auch bei abgezogenem Zündschlüssel und verschlossener Fahrerkabine wird also weiterhin der Füllstand im Tank überwacht. Zweitens ist die Meldeeinrichtung derart ausgestaltet, dass deren Meldesignal nicht nur für den Bediener innerhalb des Gerätes, z. B. innerhalb einen Fahrerkabine, erkennbar ist, sondern außerhalb des Geräts wahrnehmbar ist, so dass es in Art einer regelrechten Alarmanlage wirken kann.
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Dadurch, dass das Meldesignal außerhalb dieses Gerätes wahrnehmbar ist, unterscheidet sich dieses Meldesignal von den üblichen Meldungen, welche die Meldeeinrichtung ausgibt, nämlich die für den Fahrer eines Fahrzeugs oder den Betreiber einer Baumaschine wahrnehmbare Tank-Füllstandsanzeige. Das außerhalb des Geräts wahrnehmbare Meldesignal dient vielmehr als Alarmsignal dazu, entweder an Ort und Stelle den Kraftstoffdieb aufzuschrecken und so beispielsweise den Diebstahl an weiteren auf demselben Gelände befindlichen Tanks zu verhindern, oder es kann dazu dienen, Dritte zu alarmieren, die den Dieb verfolgen können.
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Das vorschlagsgemäße Tanküberwachungssystem kann als Erweiterung einer ohnehin vorhandenen, so genannten Tankanzeige ausgestaltet sein, so dass es mit sehr geringem Aufwand verwirklicht werden kann, was die Anzahl benötigter Komponenten und den Installationsaufwand angeht. Beispielsweise kann die vorschlagsgemäß vorgesehene Alarmierung erfolgen, wenn die Meldeeinrichtung ein ohnehin vorgesehenes „Reserve“-Meldesignal ausgibt. Während im Rahmen der normalen Tankanzeige – also wenn das Zündschloss eingeschaltet ist – bei Erreichen eines so genannten Reserve-Füllstandes beispielsweise eine Kontrollleuchte im Blickfeld des Geräte-Bedieners eingeschaltet wird, kann vorgesehen sein, dass bei ausgeschaltetem Zündschloss das selbe Meldesignal der Meldeeinrichtung genutzt wird, um ein Alarmsignal auszugeben, welches außerhalb des Gerätes wahrnehmbar ist. Die erforderlichen Änderungen an dem bereits vorhandenen Tanküberwachungssystem können somit auf ein Minimum beschränkt werden. Es muss lediglich sichergestellt werden, dass das Tanküberwachungssystem auch bei ausgeschalteter Zündung aktiv bleibt, und die Meldeeinrichtung muss derart erweitert werden, dass das außen wahrnehmbare, zur Alarmierung dienende Meldesignal erzeugt wird.
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Das vorschlagsgemäße Tanküberwachungssystem ermöglicht also die Überwachung des Füllstandes im Tank bei ausgeschaltetem und ggf. abgezogenem Zündschlüssel. Dadurch kann eine Alarmierung nicht nur bei Diebstahl, sondern auch bei Leckagen erfolgen, so dass Umweltschäden möglichst frühzeitig erkannt und behoben werden können.
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Vorteilhaft kann eine Auswertungsschaltung vorgesehen sein, die eine zeitabhängige Änderung des Füllstands im Tank berücksichtigt. Wenn bei normaler Nutzung eines Gerätes eine maximale Entnahmemenge an Kraftstoff pro Zeiteinheit gegeben ist, so wird diese Entnahmemenge pro Zeiteinheit im Falle eines Diebstahls deutlich überschritten. Mittels der Auswertungsschaltung kann dieser überproportional schnelle Kraftstoffabfluss aus dem Tank erfasst werden. Wenn diese ungewöhnliche Veränderung der Füllstands-Sensorsignale mittels der Auswertungsschaltung detektiert wird, gibt diese ein so genanntes Auslösesignal an die Meldeeinrichtung aus. Auf dieses Auslösesignal hin gibt die Meldeeinrichtung das zur Alarmierung dienende Meldesignal aus, welches außerhalb des Gerätes wahrnehmbar ist. Mittels der Auswertungsschaltung kann also eine Alarmierung erfolgen, bevor ein bestimmter Mindest-Füllstand im Tank erreicht ist, so dass eine besonders frühzeitige Alarmierung möglich ist.
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Die Meldeeinrichtung kann zur Alarmierung nahezu jede bekannte und handelsübliche Meldetechnik aufweisen, welche beispielsweise über ein potentialfreies Relais in an sich bekannter Weise angeschlossen werden kann.
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Beispielsweise kann die Meldeeinrichtung eine akustische Alarmeinrichtung aufweisen, welche im Rahmen des vorliegenden Vorschlags als Sirene bezeichnet wird. Es kann sich dabei um eine Fahrzeughupe handeln oder durch eine eigens als Teil der Tanküberwachungssystem vorgesehene Sirene, so dass diese beispielsweise auch dann betriebsbereit ist, wenn die Fahrzeughupe stillgelegt ist.
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Alternativ oder ergänzend zu einer akustischen Alarmeinrichtung kann die Meldeeinrichtung eine optische Alarmeinrichtung aufweisen, die im Rahmend es vorliegenden Vorschlags als Leuchte bezeichnet ist, so dass das Meldesignal ein optisches Alarmsignal enthält. Es kann sich dabei beispielsweise um eine Rundumleuchte, ein Blitzlicht o. dgl. handeln, oder um einen Scheinwerfer, der das Umfeld um das Tanküberwachungssystem bzw. um das Gerät ausleuchtet.
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Als weitere Alternative oder ergänzend zu den beiden vorbeschriebenen Alarmeinrichtungen kann vorgesehen sein, dass die Meldeeinrichtung eine Funkeinrichtung aufweist, so dass die Meldung drahtlos ausgegeben wird und so dass das Meldesignal ein Funksignal enthält. Auf diese Weise kann eine Meldung bei einer Alarmzentrale auflaufen, die vom Standort des Tanküberwachungssystems entfernt sein kann und sich beispielsweise außerhalb der Hör- und Sichtweite von diesem Standort befinden kann.
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Bei Übermittlung eines solchen Funksignals kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass das Tanküberwachungssystem auch ein GPS-Modul aufweist, so dass eine automatische Standortbestimmung des Tanküberwachungssystems bzw. des damit ausgestatteten Gerätes erfolgen kann. Das Meldesignal, nämlich das Funksignal, enthält in diesem Fall anhand der vom GPS-Modul vorliegenden Informationen Angaben zum Standort des Tanküberwachungssystems bzw. Gerätes. Auf diese Weise kann von der erwähnten Alarmzentrale Wachpersonal ausgesandt oder die Polizei alarmiert werden und möglichst schnell zu dem Standort des Tanküberwachungssystems gelangen.
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Im Sinne einer möglichst preiswerten Ausgestaltung des Tanküberwachungssystems, und um einen möglichst geringen Bauraum zu beanspruchen, kann vorgesehen sein, dass das Tanküberwachungssystem von der vorhandenen Fahrzeug- bzw. Bordbatterie des betreffenden Geräts betrieben wird. Dies kann insbesondere dann vorgesehen sein, wenn diese Batterie beispielsweise so geschützt angeordnet ist, dass deren unbefugte Deaktivierung ausgeschlossen werden kann. Vorteilhaft kann jedoch vorgesehen sein, dass das Tanküberwachungssystem einen eigenen Energiespeicher aufweist, beispielsweise eine Langzeit-Batterie, oder einen Akkumulator bzw. Kondensator, der beispielsweise von der Bordelektrik des erwähnten Geräts regelmäßig aufgeladen wird. Durch diesen eigenen Energiespeicher ist die Funktionsfähigkeit des Tanküberwachungssystems auch dann sichergestellt, wenn beispielsweise eine Fahrzeugbatterie oder eine ähnliche weitere, am Gerät vorgesehene Energieversorgung deaktiviert wird.
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Vorteilhaft kann eine Baumaschine mit einer vorschlagsgemäßen Tanküberwachungssystem ausgestattet sein. In diesem Fall bildet die Baumaschine das erwähnte Gerät, welches mit einer Brennkraftmaschine betrieben wird. In an sich bekannter Weise weist eine solche Baumaschine ein Zündschloss, einen Zündnagel oder dergleichen auf, also einen Ein- und Ausschalter, der im Rahmen des vorliegenden Vorschlags als Zündschloss bezeichnet wird und der den Betrieb der Brennkraftmaschine ermöglicht, wenn dieses Zündschloss seine „Ein“-Schaltstellung einnimmt. In der Praxis ist es zur Schonung der Bordbatterie üblich, dass sowohl die Tankanzeige als auch der Füllstandssensor abgeschaltet ist, wenn das Zündschloss seine „Aus“-Schaltstellung einnimmt. Vorschlagsgemäß ist jedoch vorgesehen, dass der Füllstandssensor und die vorschlagsgemäße Meldeeinrichtung bei ausgeschaltetem Zündschloss funktionsbereit geschaltet sind, so dass die Überwachung des Tank-Füllstands auch dann erfolgen kann, wenn beispielsweise der Zündschlüssel abgezogen ist, eine Fahrerkabine der Baumaschine abgeschlossen ist und sich kein Personal in der Baumaschine oder in der Nähe der Baumaschine aufhält.
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Besonders vorteilhaft kann eine solche Baumaschine als Kran oder Bagger ausgestaltet sein. Im Vergleich zu kleineren Baumaschinen mit dementsprechend kleinen Brennkraftmaschinen und daraus folgend dementsprechend kleinem Tankvolumina weisen Kräne oder Bagger häufig großvolumige Tanks auf, so dass derartige Baumaschinen im besonderen Maße zum Ziel von Kraftstoffdieben werden.
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Alternativ zur Ausgestaltung des Gerätes als Baumaschine kann das Gerät als Kraftfahrzeug ausgestaltet sein, wobei auch in diesem Fall der Füllstandssensor und die Meldeeinrichtung bei ausgeschaltetem Zündschloss funktionsbereit geschaltet sind. Dabei kann insbesondere vorteilhaft vorgesehen sein, dass das Kraftfahrzeug als LKW oder Bus ausgestaltet ist, da diese Fahrzeuge üblicherweise Kraftstofftanks mit Fassungsvermögen von mehreren hundert Litern aufweisen und somit in besonderes bevorzugtem Maß zum Ziel von Kraftstoffdieben werden. Dies gilt insbesondere, da solche Kraftfahrzeuge häufig über ein Wochenende oder über Feiertage nicht benutzt werden und auf einem Betriebshof abgestellt sind, beispielsweise in einem Industriegebiet, wo am Wochenende wenig Personenverkehr herrscht.
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Jedoch kann ein vorschlagsgemäßes Tanküberwachungssystem auch bei Kraftfahrzeugen mit demgegenüber kleinen Tankvolumina Anwendung finden, um beispielsweise Kraftstoffdiebstähle bei PKWs verhindern oder zumindest anzeigen zu können. Eine Verhinderung eines Kraftstoffdiebstahls kann insbesondere in dem Zusammenhang bewirkt werden, dass von mehreren Geräten, bei denen Kraftstoff aus den Tanks entnommen werden soll, der eigentliche Diebstahl tatsächlich nur an dem ersten dieser Geräte durchgeführt wird und die dabei erfolgende Alarmierung den Dieb von anschließenden Diebstählen an den weiteren Geräten abhält.