-
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Behälter mit einem Behälterkörper aus Kunststoff, der eine Behälterwandung aufweist, wobei die Behälterwandung einen ersten Behälterwandungsabschnitt und einen zweiten Behälterwandungsabschnitt aufweist, wobei der erste Behälterwandungsabschnitt mit einem Etikett versehen ist, wobei der Behälterkörper ein Spritzgussteil aus Kunststoff ist, das unter Verwendung einer Spritzgussform hergestellt ist, wobei Behälterkörper und Etikett dadurch verbunden sind, dass bei der Herstellung des Behälterkörpers das Etikett in die Spritzgussform eingelegt und daran anschließend der Kunststoff in die Spritzgussform eingespritzt sind, wobei die Behälterwandung einen Verbindungsbereich aufweist, der den ersten und den zweiten Behälterwandungsabschnitt verbindet.
-
Darüber hinaus wird ein Verfahren zur Herstellung eines Behälters, der einen Behälterkörper mit einer Behälterwandung aufweist, wobei die Behälterwandung einen ersten Behälterwandungsabschnitt und einen zweiten Behälterwandungsabschnitt aufweist, wobei der Behälterkörper durch Spritzguss unter Verwendung einer Spritzgussform hergestellt und dabei mit dem Etikett versehen wird, wobei das Etikett mit dem Behälterkörper verbunden wird, indem das Etikett in die Spritzgussform eingelegt und daran anschließend der Kunststoff in die Spritzgussform eingespritzt wird, wobei die Behälterwandung einen Verbindungsbereich aufweist, der den ersten und den zweiten Behälterwandungsabschnitt verbindet, beschrieben.
-
Die Herstellung eines Behälters, bei dem ein Etikett in eine Spritzgussform eingelegt und daran anschließend der Kunststoff in die Spritzgussform eingespritzt wird, wird auch als In-Mold-Verfahren oder In-Mold-Labeling bezeichnet. Vorteil dieses Verfahrens ist, dass das Etikett vorab separat hergestellt werden kann, z.B. im Wege des Druckes. Dies ermöglicht eine vielseitige und ansprechende Gestaltung des Etiketts. Das Etikett kann aber auch eine technische Funktion erfüllen und beispielsweise zur Gasdichtigkeit beitragen.
-
Die Herstellung von Behältern im In-Mold-Verfahren weist besondere Probleme auf. Insbesondere ist der Einspritzvorgang so zu gestalten, dass das Kunststoffmaterial das in die Spritzgussform eingelegte Etikett nicht verschiebt und kein Kunststoffmaterial auf die Außenseite des Etiketts gelangt. Die Probleme bei der Herstellung treten dann verstärkt hervor, wenn die Behälter klein sind.
-
Das In-Mold-Labeling von Behältern ist beispielsweise aus der
DE 10 2005 037 274 A1 bekannt, die einen zylindrischen Behälter beschreibt, der durch ein In-Mold-Verfahren hergestellt ist. Die
DE 10 2005 037 274 A1 befasst sich dabei mit dem Problem, dass die Herstellung von zylindrischen Formteilen mit kleinem Durchmesser durch In-Mold-Labeling Probleme mit sich bringt. Die
DE 10 2005 037 274 A1 versucht dem abzuhelfen, indem ein Formwerkzeug eingesetzt wird, das zwischen einer Mantelfläche und einer Grundfläche eines Formraums einen Radius von höchstens 3,0 mm aufweist.
-
Ein weiterer Behälter der im In-Mold-Verfahren hergestellt ist, geht aus der
WO 2009/062632 A1 hervor. Hier ist vorgesehen, dass am Außenrand eines Bodenabschnitts eine Konusform anschließt, deren größerer Durchmesser über einen radialen Flansch im Bereich der bodenseitigen Stirnkante mit der Innenfläche des Behälters verbunden ist. Hierdurch soll der flüssige Kunststoff beim Spritzgießen über den Konus in den radialen Flansch fließen, wo er auf das Etikett trifft.
-
Durch die vorbenannten Maßnahmen werden die Probleme beim In-Mold-Labeling nur unzureichend gelöst. Insbesondere bei kleineren Behältern treten bei der Herstellung Probleme auf, die dazu führen können, dass Kunststoff auf die Außenseite des Etiketts gelangt.
-
Die vorliegende Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, die Herstellung insbesondere eines Behälters mit kleinen Abmessungen zu verbessern.
-
Die Aufgabe wird bei einem Behälter mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Demnach ist bei einem eingangs genannten Behälter vorgesehen, dass die Außenkontur des Verbindungsbereichs Abschnitte aufweist, die entlang einer Freiformlinie angeordnet sind. Es hat sich in der Praxis gezeigt, dass diese Gestaltung zu einem besseren Füllverhalten der Spritzgießform beiträgt. Die Sicherheit des Prozesses kann verbessert werden und das Risiko, dass beim Spritzgießvorgang flüssiger Kunststoff auf die Außenseite des Etikettes gelangt, wird reduziert. Offenbar trägt das Vorsehen einer Außenkontur, die entlang einer Freiformlinie angeordnet ist, dazu bei, das Fließverhalten des Kunststoffes beim Spritzgießvorgang in einer Weise zu verbessern, dass die beim In-Mold-Verfahren auftretenden Schwierigkeiten vermieden werden und insbesondere kein Kunststoff unerwünscht auf die Außenseite des Etiketts gelangt. Eine Freiformlinie bezeichnet dabei eine Linie mit stetig ändernder Tangentensteigung.
-
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die entlang einer Freiformlinie angeordneten Abschnitte des Verbindungsbereichs gekrümmt sind. Hierdurch wird ein besonders gutes Füllverhalten der Spritzgießform beim Spritzgießvorgang erreicht. Eine weitere Verbesserung wird dann erreicht, wenn die Abschnitte derart gekrümmt sind, dass die Außenkontur des Verbindungsbereichs selbst wenigstens in einem Bereich durch eine Freiformlinie begrenzt wird.
-
Nach einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die entlang einer Freiformlinie angeordneten Abschnitte des Verbindungsbereichs gerade Flächen aufweisen. Auch mit einer solchen Gestaltung, bei der die geraden Flächen entlang der Freiformfläche angeordnet sind, kann ein gutes Füllverhalten während des Spritzgießvorgangs erreicht werden. Besonders vorteilhafter Weise können die geraden Flächen als Facetten ausgebildet sein.
-
Eine weitere Verbesserung der Herstellung wird erreicht, wenn zwischen dem ersten Behälterwandungsabschnitt und dem Verbindungsbereich ein Absatz ausgebildet ist, der durch eine an einer Außenseite des Behälterkörpers angeordnete Verdickung der Behälterwandung gebildet ist. Ein derart ausgebildeter Absatz trägt dazu bei, das Füllverhalten beim Spritzgießen zu verbessern und unterstützt die Positionierung des Etiketts. Nach einer vorteilhaften Weiterbildung dieser Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Absatz über einen Freistich mit dem Verbindungsbereich verbunden ist. Dieser beeinflusst das Füllverhalten beim Spritzgießvorgang positiv und trägt dazu bei zu verhindern, dass Kunststoff auf die Außenseite des Etiketts gelangt.
-
In vorteilhafter Weise ist vorgesehen, dass der Verbindungsbereich und/oder der erste Behälterwandungsabschnitt rotationssymmetrisch ausgebildet ist.
-
Weiterhin kann bei einer vorteilhaften Ausgestaltung vorgesehen sein, dass der erste Behälterwandungsabschnitt eine Behälterseitenwand und der zweite Behälterwandungsabschnitt einen Behälterboden bildet.
-
Ein besonders gutes Füllverhalten beim Spritzgießen wird dann erreicht, wenn die Außenkontur des Verbindungsbereichs tangential in den Behälterboden übergeht.
-
Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Außenkontur zwischen dem Verbindungsbereich und dem Behälterboden eine Kante bildet. Ein Verbindungsbereich, der Abschnitte aufweist, die entlang einer Freiformlinie angeordnet sind führt in Kombination mit dem Merkmal, wonach zwischen dem Verbindungsbereich und dem Behälterboden eine Kante vorgesehen ist, zu einer hohen Prozesssicherheit während des Spritzgießvorgangs.
-
Der erfindungsgemäße Behälter weist vorteilhafter Weise einen Durchmesser des Behälterkörpers auf, der zwischen 15 mm und 60 mm liegt.
-
Darüber hinaus kann der Behälter mit einem Behälterverschluss versehen sein. Dieser kann insbesondere als Stopfen ausgebildet sein.
-
Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der Erfindung, auch unabhängig von der Zusammenfassung in einzelnen Ansprüchen oder deren Rückbeziehungen.
-
Es zeigen:
- 1a eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Behälters nach einer ersten Ausführungsform;
- 1b den Behälter aus 1a in einer Seitenansicht;
- 1c den Behälter aus 1b in einer Schnittdarstellung entlang der Linie A-A;
- 1d eine vergrößerte Darstellung des Verbindungsbereichs des Behälters aus 1c;
- 2a eine Schnittdarstellung durch einen Behälter nach einer zweiten Ausführungsform;
- 2b eine vergrößerte Darstellung des Verbindungsbereichs aus 2a;
- 3a eine Schnittdarstellung durch einen Behälter nach einer dritten Ausführungsform;
- 3b eine vergrößerte Darstellung des Verbindungsbereichs aus 3a;
- 4a eine Schnittdarstellung durch einen Behälter nach einer vierten Ausführungsform;
- 4b eine vergrößerte Darstellung des Verbindungsbereichs aus 4a.
-
1a bis 1d zeigen einen Behälter 1 mit einem Behälterkörper 2 aus Kunststoff. 1a zeigt den Behälterkörper 2 in perspektivischer Darstellung von unten. Hier ist gut erkennbar, dass der Behälterkörper 2 eine Behälterwandung 3 aufweist. Ein erster Behälterwandungsabschnitt 4 ist mit einem Etikett 5 versehen. Der erste Behälterwandungsabschnitt 4 bildet eine Behälterseitenwand 6.
-
Die Behälterwandung 3 bildet darüber hinaus einen zweiten Behälterwandungsabschnitt 7. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel bildet der zweite Behälterwandungsabschnitt 7 einen Behälterboden 8.
-
Der Behälterkörper 2 weist an seinem dem Behälterboden 8 gegenüberliegenden Ende eine Öffnung 9 auf. Durch die Öffnung 9 kann ein Verpackungsgut in den Behälter 1 eingefüllt und wieder entnommen werden. Der Behälter 1 eignet sich dabei besonders für Tabletten (nicht dargestellt).
-
Der Behälterkörper 2 weist eine längliche Form auf. Darüber hinaus ist der Behälterkörper 2 röhrenförmig ausgebildet, wobei das eine Ende der Röhre durch den Behälterboden 8 verschlossen ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel hat der Behälterkörper 2 eine zylindrische Form.
-
Die Öffnung 9 kann durch einen nicht dargestellten Deckel, der insbesondere als Stopfen ausgebildet sein kann, verschlossen werden. An der Außenseite der Behälterwandung 3 ist ein Wulst 10 ausgebildet, der sich um die Öffnung 9 erstreckt. Der Wulst 10 dient dazu, eine an dem Deckel ausgebildete Originalitätssicherung zu hintergreifen.
-
Der Behälterkörper 2 ist als ein Spritzgussteil aus Kunststoff ausgebildet, das unter Verwendung einer Spritzgussform hergestellt ist. Der dargestellte Behälter 1 wird dabei im In-Mold-Verfahren hergestellt. Hierbei wird das vorab hergestellte Etikett in die Spritzgussform eingelegt und daran anschließend der erweichte Kunststoff in die Spritzgussform eingespritzt, um die Behälterwandung 3 zu formen.
-
Der Behälterkörper 2 weist zwischen dem ersten Behälterwandungsabschnitt 4 und dem zweiten Behälterwandungsabschnitt 7 einen Verbindungsbereich 11 auf. Der Verbindungsbereich 11 ist in 1d vergrößert dargestellt. Die Außenkontur 12 des Verbindungsbereichs 11 weist dabei Abschnitte 13 auf, die entlang einer Freiformlinie angeordnet sind. Bei dem in den 1a und 1d dargestelltem Ausführungsbeispiel sind die Abschnitte der Außenkontur des Verbindungsbereichs 11 gekrümmt und zwar derart, dass die Außenkontur 12 selbst durch eine Freiformlinie begrenzt wird.
-
Die Figuren lassen weiterhin erkennen, dass der Behälterboden 8 einen nach innen gezogenen Abschnitt 14 aufweist.
-
Während die Außenkontur 12 des Verbindungsbereichs 11 in einer Richtung von dem ersten Behälterwandungsabschnitt 4 zum zweiten Behälterwandungsabschnitt 7 eine Freiformlinie bildet, ist der Verbindungsabschnitt 11 in Umfangsrichtung rotationssymmetrisch ausgebildet. Auch der erste Behälterwandungsabschnitt 4 ist rotationssymmetrisch ausgebildet.
-
1d zeigt darüber hinaus, dass die Außenkontur 12 des Verbindungsbereichs 11 tangential in den Behälterboden 8 übergeht.
-
Die Figuren lassen weiterhin erkennen, dass zwischen dem ersten Behälterwandungsabschnitt 4 und dem Verbindungsbereich 11 ein Absatz 15 ausgebildet ist. Der Absatz 15 wird in dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch eine an eine Außenseite des Behälterkörpers 2 angeordnete Verdickung der Behälterwandung 3 gebildet.
-
Die 2a bis 4b zeigen drei weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung. Soweit Übereinstimmungen bestehen, gilt die Beschreibung zu den 1a bis 1d entsprechend. Teile gleicher Funktionen sind dabei mit gleichen Bezugszeichen versehen.
-
Die in den 2a und 2b dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von der in den 1a bis 1d dargestellten Ausgestaltung dadurch, dass die Außenseite des Verbindungsbereichs 11 Abschnitte 13' aufweist, die gerade Flächen sind. Die Abschnitte 13' der Außenkontur 12 sind entlang einer gedachten Freiformlinie angeordnet. Die gerade ausgebildeten Abschnitte 13' bilden dabei Facetten.
-
Bei dem in den 3a und 3b dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Außenkontur 12 des Verbindungsbereichs 11 die Gestalt einer Freiformlinie auf. Die Ausgestaltung entspricht weitgehend derjenigen, die in den 1a bis 1d beschrieben ist. Anders als bei den 1a bis 1d geht der Verbindungsbereich 11 nicht tangential in den Behälterboden 8 über. Vielmehr ist, wie man insbesondere in 3b gut erkennen kann, zwischen dem Verbindungsbereich 11 und dem Behälterboden 8 eine Kante 16 ausgebildet.
-
Das in den 4a und 4b dargestellte Ausführungsbeispiel entspricht wiederrum weitgehend der in 1a bis 1d dargestellten Ausführung. Anders als in den 1a bis 1d ist zwischen dem Absatz 15 und dem Verbindungsbereich 11 ein Freistich 17 vorgesehen.
-
Die dargestellten Behälter aus Kunststoff eignen sich für die Verpackung unterschiedlicher Produkte. Sie sind besonders gut geeignet für die Verpackung von Tabletten, wie beispielsweise Brausetabletten. Der Durchmesser des Behälterkörpers 2 liegt vorzugsweise zwischen 15 mm und 60 mm, insbesondere zwischen 20 und 30 mm.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102005037274 A1 [0005]
- WO 2009/062632 A1 [0006]