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Die Erfindung betrifft einen elektrisch betriebenen Bagger, insbesondere einen Mining-Hydraulikbagger nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Derartige Mining-Hydraulikbagger werden üblicherweise im Tagebau großer Minen eingesetzt. Zur Energieversorgung sind derartig elektrisch betriebenen Mining-Hydraulikbagger mit dem Hochspannungsnetzwerk der Mine über ein elektrisches Versorgungskabel verbunden.
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Bei handelsüblichen Minenbaggern wird das elektrische Versorgungskabel üblicherweise über den Unterwagen mit dem Minenbagger verbunden, da der Unterwagen während des Baggerbetriebs üblicherweise nicht bewegt wird.
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Gewöhnlich werden die elektrischen Versorgungskabel hinter dem Bagger manuell gehandhabt. Der Baggerfahrer muss also während des Verfahrens des Baggers und auch während des Arbeitens mit dem Bagger besondere Sorgfalt aufwenden, um das elektrische Versorgungskabel nicht zu beschädigen.
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Eine manuelle Handhabung des elektrischen Versorgungskabels ist aufgrund seines Gewichts und seiner Steifigkeit sehr umständlich. Daher sind bereits elektrisch betriebene Bagger mit Aufwickeleinrichtungen für die elektrischen Versorgungskabel versehen worden, mit denen die elektrischen Versorgungskabel während der Bewegung des Baggers auf- und abgewickelt werden können. Derartige Aufwickelvorrichtungen sind bislang im Wesentlichen bei Klappschaufelbaggern zum Einsatz gekommen. Dabei sind die Aufwickelvorrichtungen immer am Unterwagen unterhalb des Oberwagens zwischen den seitlichen Rahmen des Unterwagens angeordnet worden. Diese Anordnung der Aufwickeleinrichtung führt aber, da sie sehr nahe am Boden angeordnet ist, während des Verfahrens des Baggers im Gelände häufig zu Beschädigungen. Des Weiteren ist insbesondere die Aufwickellänge des elektrischen Versorgungskabels auf der Aufwickeleinrichtung aufgrund des geringen Platzbedarfs unterhalb des Oberwagens nur sehr beschränkt.
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Aus dem
australischen Patent 602 812 ist es bekannt, eine Trageeinrichtung für das elektrische Versorgungskabel auf dem Oberwagen anzuordnen. Dabei wird das elektrische Kabel beispielsweise über einen Mast über den höchsten Punkt der Arbeitsmaschine, also beispielsweise des Baggers, geführt. Dies hat allerdings den Nachteil, dass sich diese Tragevorrichtung für das elektrische Versorgungskabel während des Arbeitens mit dem Oberwagen des Baggers dreht.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen elektrisch betriebenen Bagger nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 derart weiterzubilden, dass das elektrische Versorgungskabel einfach und sicher gehandhabt werden kann, ohne dass es beim Verfahren des Baggers beschädigt wird.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Demnach besteht ein elektrisch betriebener Bagger, insbesondere Mining-Hydraulikbagger, aus einem Unterwagen und einem, das Arbeitswerkzeug und ein Gegengewicht tragenden Oberwagen mit einer Aufwickeleinrichtung für sein elektrisches Versorgungskabel, die im Wesentlichen aus einer Kabeltrommel besteht.
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Erfindungsgemäß ist die Kabeltrommel über eine Trageeinrichtung derart am Unterwagen befestigt, dass sie in Höhe des Oberwagens angeordnet ist.
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Diese Lösung hat den Vorteil, dass die Aufwickeleinrichtung für das elektrische Versorgungskabel zum einen am Unterwagen ansetzt, der ja während des üblichen Arbeitseinsatzes des Baggers im Wesentlichen ruhig steht. Zum anderen ist der Abstand der Kabeltrommel vom Boden aufgrund seiner Anordnung soweit abgehoben, dass auch beim Verfahren des Baggers eine Kollision mit dem Boden vermieden werden kann. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Anordnung der Kabeltrommel besteht darin, dass ihr Durchmesser vergrößert werden kann, sodass eine größere Länge des elektrischen Versorgungskabels aufgenommen werden kann.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den sich an den Hauptanspruch anschließenden Unteransprüchen.
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So kann die Trageeinrichtung aus zwei parallel angeordneten Trägern bestehen, zwischen denen die Kabeltrommel drehbar angeordnet ist.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können die Trägertrageeinrichtungen nahezu eine L-Form aufweisen, wobei sich ein Teil der Träger, der am Unterwagen angesetzt ist, im Wesentlichen horizontal unterhalb des Oberwagens erstrecken, bevor die Träger hinter dem Oberwagen vom Unterwagen weg nach oben gebogen sind, sodass eine an ihrem Ende drehbar gelagerte Kabeltrommel in Höhe des Oberwagens angeordnet ist. Je nach den Platzverhältnissen zwischen Unter- und Oberwagen kann der erste Teil der Träger auch leicht schräg nach oben verlaufen und der dann sich nach oben gebogen anschließende Teil des Trägers mag nicht unmittelbar vertikal sondern auch schräg geneigt nach oben verlaufen. Wesentlich ist es, dass die an den freien Enden der Träger drehbar gelagerte Kabeltrommel im Bereich des Oberwagens angeordnet ist. Bezogen auf die Ausgangsposition des Baggers ist die Kabeltrommel vorteilhaft hinter dem das Gegengewicht tragenden Heckteil des Oberwagens angeordnet. Unter der Ausgangsposition des Baggers ist die Position zu verstehen, in der der Oberwagen nicht gegenüber dem Unterwagen verdreht ist, also seine übliche Fahrposition.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Kabeltrommel einen Antrieb zum Aufwickeln und Abwickeln des elektrischen Versorgungskabels auf. Des Weiteren kann bevorzugt eine Drehlimitierung für den Oberwagen in der Art vorgesehen sein, dass eine Kollision des Arbeitswerkzeuges mit der Kabeltrommel verhindert wird. Als Arbeitswerkzeug kann einerseits ein Tieflöffelbagger und andererseits auch eine Klappschaufel zum Einsatz kommen.
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Besonders vorteilhaft ist die Kabeltrommel ca. zwei bis fünf Meter und noch weiter vorteilhaft ca. drei bis vier Meter über der Baggeraufstandsfläche angeordnet. So sind auch während des Verfahrens des Baggers im unebenen Gelände Kollisionen der Kabeltrommel mit dem Boden verhindert.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mining-Baggers. Es zeigen:
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1: einen elektrisch betriebenen Mining-Bagger nach einer Ausführungsform der Erfindung in seitlicher Darstellung und
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2: einen elektrisch betriebenen Mining-Bagger entsprechend 1 während des Verfahrens im Gelände.
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Der in 1 dargestellte elektrisch betriebene Mining-Bagger 10 weist in üblicher Weise einen Unterwagen 12 und einen drehbar auf diesem angeordneten Oberwagen 14 auf. Der Oberwagen 14 trägt ein Arbeitswerkzeug 16, wobei hier im vorliegenden Fall ein Tieflöffel als Arbeitswerkzeug 16 angebaut ist. Des Weiteren weist der Oberwagen 14 gegenüberliegend zum Arbeitswerkzeug 16 in üblicher Weise ein Gegengewicht 18 auf. Mit 20 ist in 1 das Fahrerhaus bezeichnet.
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Am Unterwagen 12 ist in ebenfalls bekannter Art und Weise ein Raupenfahrwerk 14 zum Verfahren des elektrisch betriebenen Mining-Hydraulikbaggers 10 angebaut.
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Der elektrisch betriebene Mining-Hydraulikbagger 10 weist eine Aufwickeleinrichtung 22 für das hier nicht näher dargestellte elektrische Versorgungskabel auf. Die Aufwickeleinrichtung besteht im Wesentlichen aus einer Kabeltrommel 24, die über hier nicht näher dargestellte Antriebe derart in Rotation versetzt werden kann, dass das elektrische Versorgungskabel insbesondere beim Verfahren des elektrisch betriebenen Mining-Hydraulikbaggers 10 auf- bzw. abgewickelt werden kann. Die Kabeltrommel 24 wird über eine Trageeinrichtung 26 getragen. Diese Trageeinrichtung 26 besteht aus zwei parallel angeordneten Trägern, die mit ihrem einen Ende am Unterwagen 12 befestigt sind. Das andere freie Ende der Träger dient zur drehbaren Aufnahme der Kabeltrommel 24. Die Träger der Trageeinrichtung 26 sind, wie aus 1 zu ersehen ist, nahezu L-förmig geformt. Wie der 1 im Einzelnen zu entnehmen ist, bedeutet die L-Formgebung im vorliegenden Fall nicht, dass die beiden Schenkel der parallel angeordneten Träger tatsächlich rechtwinklig aufeinander stehen. Vielmehr ist hier ein Winkel zwischen 90° und 75° zwischen den Schenkeln eingeschlossen. Der längere Teil der Schenkel der parallel angeordneten Träger der Trageeinrichtung 26 erstreckt sich im Wesentlichen horizontal gegebenenfalls nur leicht angeschrägt unterhalb des Oberwagens 14. Hinter dem Ende des Oberwagens 14 sind die Träger der Trageeinrichtung 26 im Wesentlichen vom Unterwagen weg vertikal bis leicht schräg abgewinkelt zur Vertikalen nach oben gebogen. Hierdurch wird erreicht, dass die Kabeltrommel auf Höhe des Oberwagens angeordnet ist.
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Durch diese erhöhte Anordnung der Kabeltrommel ist diese weiter vom Boden, d. h. der Aufstandsfläche des elektrisch betriebenen Mining-Hydraulikbaggers 10 entfernt. Bei entsprechend großer Bauausführung des elektrisch betriebenen Mining-Hydraulikbaggers 10 beträgt der Bodenabstand vorteilhaft drei bis vier Meter. Aufgrund dieses großen Abstandes kann auch der Durchmesser der Kabeltrommel vergleichsweise größer sein, sodass eine größere Länge des elektrischen Versorgungskabels aufgewickelt werden kann.
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In 2 wird der Bagger während des Verfahrens im Gelände dargestellt. Hier wird deutlich, dass trotz entsprechender Schrägstellung des Baggers beim Hochfahren auf eine schräge Ebene die Kabeltrommel 24 nicht mit der Oberfläche des Bodens in Berührung kommt. Vielmehr kommt allenfalls der Knickbereich der durch die parallel angeordneten Träger gebildeten Trageeinrichtung 26 in Bodenkontakt. Dieser äußere Knickbereich kann aber bevorzugt abgerundet und gegebenenfalls verstärkt dimensioniert sein, sodass hier keine Beschädigungen zu befürchten sind. Die Kabeltrommel 24 selbst und auch das auf diese auflaufende (hier nicht dargestellte) elektrische Versorgungskabel werden hier also nicht beschädigt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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