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Die Erfindung betrifft einen elektrisch betriebenen Bagger, insbesondere einen Mining-Hydraulikbagger, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige Mining-Hydraulikbagger werden üblicherweise im Tagebau großer Minen eingesetzt. Zur Energieversorgung sind derart elektrische Mining-Hydraulikbagger mit dem Hochspannungsnetzwerk der Mine über eine entsprechende elektrische Stromversorgung verbunden.
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Die derzeit übliche Stromversorgung kann anhand der 1 näher erläutert werden. In der 1 ist ein elektrisch betriebener Mining-Hydraulikbagger 10 dargestellt, der in einem Tagebau zum Beladen von Lastwagen 12 eingesetzt wird. Dieser elektrisch betriebene Mining-Hydraulikbagger 10 muss mit einem zentralen Stromversorgungspunkt 14 eines Hochspannungsnetzwerks der Mine über eine Stromversorgung 16 verbunden werden. Die Stromversorgung besteht im Wesentlichen aus elektrischen Versorgungskabeln 18 und 20 sowie einer Übergabestation 22. Die Übergabestation ist, wie in der 1 gezeigt, einerseits mit dem zentralen Stromversorgungspunkt 14 über das elektrische Versorgungskabel 20 verbunden.
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Zum anderen ist die Übergabestation 22 über das zweite elektrische Versorgungskabel 18 mit dem elektrisch betriebenen Mining-Hydraulikbagger 10 verbunden. Der Abstand zwischen der Übergabestation und dem elektrisch betriebenen Mining-Hydraulikbagger 10 kann dabei beispielsweise 300 bis 400 Meter umfassen.
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Auf der Übergabestation sind üblicherweise ein Transformator und eine Leistungsfaktorkompensation angeordnet.
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Nach dem Stand der Technik müssen die elektrischen Versorgungskabel 18 und 20 von einem oder meist mehreren Minenarbeitern manuell gehandhabt werden. Dies ist aufgrund des Gewichts und der Steifigkeit der Kabel eine sehr umständliche und zeitraubende Arbeit. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass das lose auf dem Boden verlegte Kabel während des Arbeitens des elektrisch betriebenen Mining-Hydraulikbaggers 10 beschädigt wird.
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Da das Kabel zu schwer für eine manuelle Handhabung ist, werden derzeit auch schon Traktoren oder Bulldozer eingesetzt, um das Kabel zu verschieben. Aber auch bei Verwendung dieser Hilfsmittel ist es zeitaufwändig und umständlich, das Kabel insbesondere bei einem Verfahren des elektrisch betriebenen Mining-Hydraulikbaggers 10 nachzuführen.
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Weiterhin besteht das Problem, dass nach entsprechender Ausbeutung einer bestimmten Stufe des Tagebaus der elektrisch betriebene Mining-Hydraulikbagger 10 zu einem neuen Einsatzort verfahren werden muss. Üblicherweise wird nach dem Stand der Technik in diesem Fall das elektrische Versorgungskabel unterbrochen, um hier die Stromversorgung zu dem neuen Einsatzort zu führen. Hierzu muss in der Regel die Übergabestation mittels eines Arbeitsgerätes umgesetzt werden. Hierdurch ist ein Produktionsstop bedingt.
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In der
AU 2012 2038 23 A1 ist es nun bereits vorgeschlagen worden, eine Kabelaufwickelvorrichtung auf einen fahrbaren Wagen anzuordnen, der dem elektrisch betriebenen Mining-Hydraulikbagger nachgeführt wird. Hierdurch wird zumindest teilweise die manuelle Handhabung des elektrischen Versorgungskabels vermieden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Mining-Bagger mit Stromversorgung derart weiterzubilden, dass die Stromversorgung auch bei einem Versetzen des Mining-Baggers von einem Einsatzort zu einem anderen Einsatzort leicht von dem Baggerfahrer handhabbar ist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Kombination der Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Demnach weist ein elektrisch betriebener Bagger, insbesondere Mining-Hydraulikbagger, mit einer ein elektrisches Versorgungskabel enthaltenden Stromversorgung, die von einem zentralen Stromversorgungspunkt über eine Übergabestation zum Bagger führt, eine verfahrbare und fernsteuerbar ausgebildete Übergabestation auf.
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Aufgrund der nunmehr verfahrbar und fernsteuerbar ausgebildeten Übergabestation kann der Baggerfahrer die Stromversorgung seines elektrisch betriebenen Mining-Hydraulikbaggers von seinem Arbeitsplatz aus handhaben. Dabei kann der Baggerfahrer nicht nur den Verlauf des elektrischen Versorgungskabels steuern, vielmehr kann er auch die Stromversorgung zwischen dem elektrisch betriebenen Mining-Hydraulikbagger und dem zentralen Stromversorgungspunkt handhaben. Des Weiteren kann er durch geeignete Fernsteuerung auch die Stromumformung und die Netzwerksicherheitskontrolle durchführen.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den sich an den Hauptanspruch anschließenden Unteransprüchen. Demnach weist die motorisierte Übergabestation vorteilhaft ein Raupen- oder Räderfahrwerk auf, sodass ein eigenständiges Verfahren auf der Baustelle ermöglicht ist. Die Motorsteuerung und Fernsteuerung des Verfahrweges erfolgt erfindungsgemäß über den Baggerfahrer vom elektrisch betriebenen Mining-Hydraulikbagger aus.
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Die Übergabestation kann vorteilhaft ein oder mehrere Kabeltrommeln für das elektrische Versorgungskabel und/oder einen Spannungswandler und/oder eine Schaltstation und/oder eine Leistungsfaktorkompensation aufweisen. Insbesondere über die eine bzw. mehreren Kabeltrommeln kann das lose Umherliegen des elektrischen Versorgungskabels und damit die Beschädigungsgefahr beseitigt werden. Ein umständliches Handhaben durch weiteres Minenpersonal ist nicht mehr notwendig.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung kann die Übergabestation einen Stromgenerator, vorzugsweise einen Dieselstromgenerator, aufweisen, der selbst Teil der Stromversorgung für den Bagger ist. Hierdurch ist es möglich, dass der elektrisch betriebene Mining-Hydraulikbagger auch dann noch arbeiten kann, wenn er beispielsweise während des Verfahrens zu einem neuen Einsatzort von der zentralen Stromversorgung abgekoppelt ist.
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Gemäß einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung kann die Stromversorgung zusätzlich auf einem fahrbaren Stromgenerator aufgebaut sein, der mit der Übergabestation verbindbar ist, um Strom zu liefern, während die Stromversorgung vom zentralen Stromversorgungspunkt unterbrochen ist. Auch dieser fahrbare zusätzliche Stromgenerator kann vorteilhaft fernsteuerbar sein.
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Somit kann die Übergabestation und/oder der fahrbare Stromgenerator von der Fahrerkabine des Baggers aus fernsteuerbar sein.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand mehrerer in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
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1: einen Mining-Bagger mit Stromversorgung nach dem Stand der Technik;
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2: einen Mining-Bagger mit Stromversorgung nach einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
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3: einen Mining-Bagger mit Stromversorgung nach einer zweiten Ausführungsvariante der Erfindung;
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4 und 5: einen Mining-Bagger mit einer Stromversorgung nach einer dritten Ausführungsform der Erfindung und
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6: einen Mining-Bagger gemäß einer vierten Ausführungsform der Erfindung.
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In der 2 ist eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Miningbaggers 10, der als elektrisch betriebener Mining-Hydraulikbagger ausgeführt ist und im Folgenden immer kurz als Bagger bezeichnet wird, mit einer entsprechenden Stromversorgung 16 dargestellt. Der Bagger 10 arbeitet hier auf einer Stufe eines Tagebaus und belädt einen entsprechenden Muldenkipper 12. Die Stromversorgung 16 weist ein erstes elektrisches Versorgungskabel 18 auf, das von einer Aufwickeleinrichtung 26, die am Bagger 10 angeordnet ist, abläuft und mit der ca. 300 bis 400 Meter entfernt stehenden Übergabestation 22 verbunden ist. Über die Aufwickelvorrichtung 26, deren Aufbau Gegenstand einer parallelen Anmeldung der Anmelderin ist, kann das elektrische Versrogungskabel 18 auf die gewünschte Länge aus- bzw. eingefahren werden, sodass eine unkontrollierte Ablage des elektrischen Kabels auf den Boden vermieden wird. Die Übergabestation 22 ist weiterhin über ein elektrisches Versorgungskabel 20 mit dem zentralen Stromversorgungspunkt 14 verbunden. Gemäß der vorliegenden Erfindung ist die Übergabestation 22 mit einem entsprechenden Raupenfahrwerk ausgestattet und kann über einen entsprechenden hier nicht näher dargesellten Motor verfahren werden. Wesentlich ist es, dass die Übergabestation 22 fernsteuerbar ist. Somit kann der Baggerfahrer vom Bagger 10 aus auch die 300 bis 400 Meter entfernt stehende Übergabestation bei Bedarf verfahren.
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An der Übergabestation ist im hier dargestellten Ausführungsbeispiel noch eine Leistungsfaktorkompensation und ein Transformator angeordnet.
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In 3 ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Hier ist ebenfalls ein Bagger 10 mit einer Aufwickelvorrichtung 26 für das elektrische Versorgungskabel 18 ausgestattet. Die Übergabestation 22 ist auch hier ansteuerbar und verfahrbar ausgestaltet, wie dies anhand des Ausführungsbeispiels nach 2 bereits beschrieben wurde. Allerdings weist die Übergabestation 22 nunmehr auch selbst eine Aufwickelvorrichtung 28 auf, über die das elektrische Versorgungskabel 20 aufwickelbar ist, um auch hier zu verhindern, dass diese unkontrolliert auf dem Boden liegt.
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Eine weiter Ausführungsvariante der Erfindung ergibt sich aus den 4 und 5. Diese Ausführungsvariante entspricht im Wesentlichen derjenigen gemäß 3. Allerdings ist hier noch auf der verfahrbaren Übergabestation 22 ein Dieselstromgenerator 30 angeordnet. Dieser kann für den Zeitpunkt, an welchem die Stromversorgung zwischen der Übergabestation 22 und dem zentralen Stromversorgungspunkt 14 unterbrochen ist, die Stromversorgung zum Bagger 10 für eine Überbrückungszeit sicherstellen.
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Schließlich zeigt die 6 eine vierte Ausführungsvariante der Erfindung, die sich von derjenigen gemäß der 4 und 5 dadurch unterscheidet, dass der Stromgenerator 30 selbst auf einem fernsteuerbaren und verfahrbaren Fahrwerk 32 angeordnet ist, wobei dieses mit dem Stromversorgungskabel 20 der Übergabestation verbunden ist. Somit kann bei entsprechender Unterbrechung der zentralen Stromversorgung über diesen fahrbaren Dieselstromgenerator 32 die Stromversorgung des Baggers 10 sichergestellt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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