DE202013002389U1 - Markisentuch mit mindestens zwei Gewebebahnen - Google Patents

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Abstract

Markisentuch, bestehend aus einem Gewebe aus Kett- und Schussfäden (2d, 2D; 3), mit mindestens zwei in Kettrichtung (K) verlaufenden, randseitig über einen Nahtbereich (4) verbundenen Gewebebahnen (1.1, 1.2), gekennzeichnet durch – eine streifenförmige Strukturierung der Gewebebahnen (1.1, 1.2) mit in ihrer Gewebedicke (d, D) abwechselnd dicken und dünnen, in Kettrichtung (K) verlaufenden Streifen (5, 6), wobei die unterschiedliche Gewebedicke (d, D) der Streifen (5, 6) durch unterschiedlich dicke Kettfäden (2d, 2D) erzeugt ist, und – eine Anordnung der Nahtbereiche (4) in den randseitigen, dünnen, sich überlappenden Streifen (6) benachbarter Bahnen (1.1, 1.2).

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Markisentuch, bestehend aus einem Gewebe aus Kett- und Schussfäden, mit mindestens zwei in Kettrichtung verlaufenden, randseitig über einen Nahtbereich verbundenen Gewebebahnen.
  • Die der Erfindung zugrundeliegende Problematik beruht darauf, dass die in der Regel aus mehreren Gewebebahnen bestehenden Markisentücher beim Aufwickeln auf die Tuchwelle Falten werfen. Der Grund für die Entstehung dieser Falten liegt darin, dass im Bereich der Nähte zwischen den überlappenden Rändern der Gewebebahnen der Markisenstoff doppelt liegt. Beim Aufwickeln des Tuches auf die Tuchwelle baut sich der Nahtbereich damit deutlich stärker auf als die dazwischenliegenden Stoffbereiche, so dass das Markisentuch praktisch nur an den Nähten durch die Tuchwelle beim Einfahren oder durch das Ausfallprofil beim Ausfahren gezogen wird. Dieser Effekt wird mit jeder Tuchwellenumdrehung stärker. Insgesamt führt dies bei aufgewickeltem Tuch zu störenden Falten zwischen den Nähten, die im schlimmsten Fall zu bleibenden Verwerfungen im Tuch führen.
  • Zur Lösung der vorstehenden Problematik wurde im Stand der Technik bereits versucht, Gewebebahnen mit dünneren und flacheren Seitenkanten einzusetzen. Dies hat jedoch zu großen Problemen hinsichtlich der Gewebedichte und bei der Konfektion der Markisentücher mit Sondermaßen in der Breite geführt. Da die Gewebebahnen in aller Regel in einer festen Breite gefertigt werden, können dann lediglich Markisenbreiten mit ganzzahligen Vielfachen dieser Grundbreite hergestellt werden, wenn die Nahtbereiche durch die dünnen Seitenkanten der einzelnen Gewebebahnen gebildet werden sollen.
  • Ein anderer Ansatz zur Lösung der geschilderten Problematik liegt darin, in den Tuchwellen Vertiefungen bei den Positionen der Nahtbereiche vorzusehen, so dass der Aufbau eines dickeren Nahtwickels bei den ersten Umdrehungen der Tuchwelle vermieden wird. Dies führt jedoch insofern nicht zum gewünschten Erfolg, da dann die Naht im Verhältnis zur Tuchfläche wiederum ein anderes Maß annimmt und selbst faltig wird. Auch auf die Tuchwelle aufgebrachte Lagen aus elastischem Material haben sich als nicht befriedigend für die Lösung der geschilderten Problematik erwiesen.
  • Aus der DE 196 02 575 A1 ist ein aus mehreren Tuchbahnen bestehendes Markisentuch in unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt. Zur Verbindung der beiden Tuchbahnen werden dabei verschiedene Techniken eingesetzt, um eine Verdickung des Nahtbereiches zu vermeiden. So werden bei einer offenbarten Variante die sich überlappenden Ränder der aus thermoplastischem Kunststoffbestehenden Tuchbahnen durch Wärme- und Krafteinwirkung nach einer Seite hin verdichtet und auf eine bleibende Dicke zusammengedrückt, die geringer als die Ausgangsdicke der Tuchbahn ist. Diese Dickenverminderung, die zeichnerisch durch eine Verminderung der Dicke der Kett- und Schussfäden in dieser Druckschrift angedeutet ist, ist tatsächlich jedoch ein räumlicher Quetschvorgang, durch den das Material der Fäden in die in Folge der Faden- und Gewebestruktur stets vorhandenen Hohlräume hineingedrückt wird. Die überlappenden und gequetschten Randbereiche können dann durch einen Klebstoffauftrag oder durch Verschweißen miteinander verbunden werden. Der Nahtbereich ist aufgrund der Verquetschung nicht dicker als die verbleibende Zone der Tuchbahn.
  • Nachteilig bei dieser bekannten Verbindungstechnik ist die Tatsache, dass der Markisenstoff aus thermoplastischem Material gebildet sein muss, was für der Sonne ausgesetzte Markisen höchstproblematisch sein kann.
  • Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein aus mehreren Gewebebahnen bestehendes Markisentuch mit einem verbesserten Nahtbereich auszustatten, so dass die eingangs geschilderte Falten- und Sondermaß-Problematik vermieden wird.
  • Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst, indem eine streifenförmige Strukturierung der Gewebebahnen mit in ihrer Gewebedicke abwechselnd dicken und dünnen, in Kettrichtung verlaufenden Streifen vorgesehen ist. Die unterschiedliche Gewebedicke dieser Streifen wird dabei durch unterschiedlich dicke Kettfäden der Gewebebahn erzeugt. Die Nahtbereiche werden dann in den randseitigen, dünnen, sich überlappenden Streifen benachbarter Bahnen angelegt.
  • Durch diese Ausgestaltung sind die Nahtbereiche als solche in ihrer Dicke gegenüber den verbleibenden Bahnzonen nicht wesentlich erhöht, so dass kein übermäßiger Stoffaufbau beim Aufwickeln des Markisentuches auf die Tuchwelle erfolgt. Durch die streifenförmige Strukturierung ist es ferner möglich, Sondermaße von Markisen mit Vielfachen der doppelten Streifenbreite und nicht nur Vielfachen der Gewebebahnbreite zu konfigurieren und dabei trotzdem die Nahtbereiche zwischen den Stoffbahnen in den randseitigen, dünnen, sich überlappenden Streifen vorzusehen.
  • Es wurde ferner festgestellt, dass das gesamte Markisentuch aufgrund der über seine Breite streifenförmigen Strukturierung stabilisiert und gegen Faltenbildung besser geschützt ist.
  • Bevorzugte Breitendimensionen für die vorteilhafterweise gleichmäßig angeordneten dicken und dünnen Streifen liegen in Bereichen zwischen 2,0 cm und 3,0 cm, vorzugsweise beispielsweise bei 2,5 cm. Grundsätzlich wäre es möglich, die Dicke der dünnen Streifen in der Größenordnung von 50% der Dicke der dicken Streifen auszulegen, so dass überhaupt kein Nahtaufbau mehr beim Aufwickeln des Tuches auf die Tuchwelle auftreten würde. Ein derart großer Dickenunterschied könnte jedoch problematisch für das generelle Erscheinungsbild des Markisentuches sein, da der Stoff dann in sich nicht mehr glatt sein würde. Der große Dickenunterschied könnte sich nämlich ebenfalls als Faltigkeit im Gewebe auswirken. Da Nähte im Tuch mit gegenüber der verbleibenden Tuchbahn etwas dickerer Auslegung auch einen stabilisierenden Effekt auf den Tuchlauf haben, hat sich eine Auslegung der dünnen Streifen mit einer Dicke von etwa 70% bis 80% der Dicke der dicken Streifen als optimal erwiesen. Die damit gebildeten Nähte kompensieren nämlich teilweise auch den Durchhang des gesamten Tuches, der auf der Durchbiegung der Tuchwelle und des Ausfallprofils sowie dem Eigengewicht des Tuches beruht.
  • Weitere bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Markisentuches betreffen die Auslegung der dünnen Streifen in Leinwandbindung im Bereich der dünneren Kettfäden oder als Leinwand- oder Köperbindung im Bereich der dicken Streifen.
  • In den Nahtbereichen können die benachbarten Bahnen miteinander vernäht oder verklebt sein. Auch ein thermoplastisches Verkleben durch Heizschmelzen oder Verschweißen ist denkbar.
  • Um eine stabile Naht zu erhalten, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass in jedem Bereich sich die dünnen Streifen über mindestens 75% der gesamten Streifenbreite überlappen.
  • Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der beigefügten Zeichnungen. Es zeigen:
  • 1 eine Draufsicht auf einen Ausschnitt eines Markisentuches im Stoßbereich zweier Gewebebahnen,
  • 2 einen schematischen Vertikalschnitt durch einen Markisenstoff quer zur Kettrichtung, und
  • 3 und 4 ausschnittsweise, vergrößerte Schnitte quer zur Kettrichtung durch den Nahtbereich zweier Gewebebahnen.
  • Das in 1 gezeigte Markisentuch besteht aus zwei Gewebebahnen 1.1, 1.2, die in üblicher Weise aus Kett- und Schussfäden 2, 3 (siehe 2 bis 4) gewebt sind. Die Kettrichtung K der Gewebebahnen 1.1, 1.2 verläuft dabei in Ausfallrichtung der Markise.
  • Die beiden Gewebebahnen 1.1, 1.2 sind randseitig über einen Nahtbereich 4 verbunden.
  • Wie aus allen Zeichnungen deutlich wird, sind die Gewebebahnen 1.1, 1.2 jeweils streifenförmig strukturiert, wobei sich jeweils in Kettrichtung K verlaufende dicke Streifen 5 und dünne Streifen 6 abwechseln. Ihre Breite B ist etwa gleich groß und liegt beispielsweise bei 2,5 cm.
  • Im Nahtbereich 4 überlappen sich beide Gewebebahnen 1.1, 1.2 mit jeweils randseitig angeordneten dünnen Streifen 6, die miteinander vernäht oder verklebt sind, was in den Zeichnungen nicht näher dargestellt ist.
  • Wie aus den 2 bis 4 deutlich wird, sind die Kettfäden 2d im Bereich der dünnen Streifen 6 deutlich feiner ausgelegt als die Kettfäden 2D im Bereich der dicken Streifen 5. Die Schussfäden 3 der Gewebebahnen 1.1, 1.2 laufen quer zur Kettrichtung K durch und sind von gleichbleibender Dicke.
  • Durch die vorstehend beschriebene Gewebeart beträgt die Dicke d der dünnen Streifen etwa 70% bis 80% der Dicke D der dicken Streifen. Im Nahtbereich 4 ist die Dicke N des Markisentuchs damit beispielsweise um ein Viertel geringer gegenüber einer Nahtdicke bei vernähten Gewebebahnen gleichbleibender Dicke.
  • Bei den in 2 und 3 gezeigten Gewebebahnen 1.1, 1.2 wird sowohl im Bereich der dicken als auch der dünnen Streifen 5, 6 mit einer Leinwandbindung gearbeitet. In 4 ist eine Ausführungsform gezeigt, bei der im Bereich der dünnen Streifen 6 ebenfalls mit einer Leinwandbindung, im Bereich der dicken Streifen 5 jedoch mit einer Köperbindung gearbeitet wird.
  • Wie aus den 3 und 4 ferner deutlich wird, erstreckt sich jeder Nahtbereich 4 über die gesamte Breite B der sich überlappenden dünnen Streifen 6. Ein gewisser Versatz der dünnen Streifen 6 zueinander ist möglich, eine Mindestüberlappung von 75% der gesamten Breite B der dünnen Streifen 6 ist jedoch anzustreben.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 19602575 A1 [0005]

Claims (8)

  1. Markisentuch, bestehend aus einem Gewebe aus Kett- und Schussfäden (2d, 2D; 3), mit mindestens zwei in Kettrichtung (K) verlaufenden, randseitig über einen Nahtbereich (4) verbundenen Gewebebahnen (1.1, 1.2), gekennzeichnet durch – eine streifenförmige Strukturierung der Gewebebahnen (1.1, 1.2) mit in ihrer Gewebedicke (d, D) abwechselnd dicken und dünnen, in Kettrichtung (K) verlaufenden Streifen (5, 6), wobei die unterschiedliche Gewebedicke (d, D) der Streifen (5, 6) durch unterschiedlich dicke Kettfäden (2d, 2D) erzeugt ist, und – eine Anordnung der Nahtbereiche (4) in den randseitigen, dünnen, sich überlappenden Streifen (6) benachbarter Bahnen (1.1, 1.2).
  2. Markisentuch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite (B) der dicken und dünnen Streifen (5, 6) gleichmäßig ist.
  3. Markisentuch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite (B) der Streifen zwischen 2,0 cm und 3,0 cm, vorzugsweise 2,5 cm, beträgt.
  4. Markisentuch nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke (d) der dünnen Streifen (6) etwa 70% bis 80% der Dicke (D) der dicken Streifen (5) beträgt.
  5. Markisentuch nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewebebindung im Bereich der dünneren Kettfäden (2d) der dünnen Streifen (6) eine Leinwandbindung ist.
  6. Markisentuch nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewebebindung im Bereich der dickeren Kettfäden (2D) der dicken Streifen (5) eine Leinwand- oder Köperbindung ist.
  7. Markisentuch nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass benachbarte Gewebebahnen (1.1, 1.2) im Nahtbereich (4) miteinander vernäht oder verklebt sind.
  8. Markisentuch nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Nahtbereich (4) sich über mindestens 75% der gesamten Breite (B) der sich überlappenden dünnen Streifen (6) erstreckt.
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