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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Anfahrschutz für oberirdische Lagerbehälter, aufweisend mindestens eine aus Stahlbeton gefertigte Bodenplatte, auf der mindestens ein Lagerbehälter, vorzugsweise mittig positionierbar oder positioniert ist, sowie mindestens ein Anfahrschutzelement, das in einem Abstand zu dem Lagerbehälter angeordnet ist und an die Bodenplatte anschließt.
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Stand der Technik
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Anfahrschütze der eingangs beschriebenen Art finden typischerweise zur Absicherung von oberirdisch angeordneten Gefahrengutbehältern Anwendung. Als solche sind insbesondere Behälter zur Lagerung von Treibstoffen (Benzin, Diesel, Erdgas, Autogas) sowie weiterer Flüssiggüter (Öl, Stickstoff) zu nennen. Grundsätzlich werden derartige Behälter jedoch ebenso für gefahrlose Lagerstoffe verwendet (beispielsweise Wasser) sowie für Feststoffe und für gasförmige Stoffe.
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Beispielsweise aus der
DE 90 15 537 ist ein Anfahrschutz für Zapfsäulen einer Tankstelle bekannt. Der Anfahrschutz dient dazu, den jeweiligen Lagerbehälter vor potentiellen Anpralllasten zu schützen, die beispielsweise durch Anprall mit einem PKW oder einen LKW entstehen können. Gleichermaßen ist er dazu geeignet, die Zapfsäule nutzende Personen zu schützen. In diesem Sinn sind unter den genannten Anfahrschutzelementen Elemente zu verstehen, die eine senkrecht von der Bodenplatte aus gemessene Höhe von mindestens 80 cm, vorzugsweise mindestens 90 cm aufweisen und somit dazu geeignet sind, Fahrzeuge von den jeweils zu schützenden Lagerbehältern fernzuhalten. Demgemäß müssen die Anfahrschutzelemente dazu geeignet sein, Lasten aus anprallenden Fahrzeugen standzuhalten.
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Die Anordnung oberirdischer Lagerbehälter ist insofern unüblich, als mit Gefahrgut gefüllte Behälter unter dem Aspekt der Sicherheit normalerweise unterirdisch angeordnet werden. Eine solche unterirdische Anordnung ist jedoch in Fällen einer Nachrüstung meist nicht möglich, wie sie beispielsweise im Bereich von Autogasbehältern stattfindet. Somit ist eine Vielzahl von Tankstellen bestrebt, ihr Angebot an Treibstoffen um Erdgas und/oder Autogas zu erweitern. Hier kommen vornehmlich oberirdische Lagerbehälter zum Einsatz, die nachträglich ohne besonderen Aufwand auf einer Freifläche platziert werden können.
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Ein für einen solchen Behälter notwendiger Anfahrschutz wird in der überwiegenden Anzahl der Fälle aus Ortbeton gefertigt, wobei der Anfahrschutz mindestens die eingangs genannten Bestandteile umfasst. Die Herstellung ist insofern nachteilig, als der Bauvorgang eine relativ lange Zeitspanne von einigen Wochen in Anspruch nehmen kann, bevor der Lagerbehälter aufgestellt werden kann. Häufig ist die Errichtung des Anfahrschutzes für das Tagesgeschäft hinderlich, da die Baustelle verhältnismäßig viel Platz beansprucht.
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Aufgabe
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, einen Anfahrschutz hervorzubringen, der an einem Errichtungsort des Lagerbehälters besonders zügig aufgebaut werden kann, um umliegende Flächen möglichst kurz zu beeinträchtigen.
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Lösung
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Die zugrunde liegende Aufgabe wird ausgehend von einem Anfahrschutz der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Bodenplatte zumindest teilweise von einem Betonfertigteil gebildet ist.
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Unter einem Betonfertigteil ist in diesem Zusammenhang ein Bauteil zu verstehen, dass bereits außerhalb des Errichtungsortes, das heißt außerhalb des späteren Verwendungsortes des jeweiligen Bauteils, des Bauteils vorgefertigt wird und anschließend in einem zumindest überwiegend fertigen Zustand an den Errichtungsort transportiert wird. Betonfertigteile sind typischerweise von Beton, Stahlbeton oder Spannbeton gebildet, wobei das Fertigteil in einem Werk industriell oder auf der Baustelle vor Ort vorgefertigt wird und nachträglich, oft mit einem Kran, in seine endgültige Lage versetzt wird.
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Charakteristisch für das Betonfertigteil ist unter anderem die Beschaffenheit von dessen Oberfläche, die im Vergleich zu Ortbeton verhältnismäßig glatt ist. Ortbeton weist zumindest an den Flächen, die nicht mittels einer Schalung gebildet wurden, eine raue Struktur auf, die die Beschaffenheit des jeweiligen Untergrundes widerspiegelt. Betonfertigteile sind hingegen an all ihren Flächen stets nur mit glatten Schalungselementen in Kontakt, so dass ihre Oberflächen verhältnismäßig glatt sind.
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Unter dem zumindest überwiegend fertigen Zustand wird ein solcher Zustand verstanden, der am Errichtungsort des Bauteils maximal noch erforderliche Anpassungsarbeiten beispielsweise an bereits bestehende Bebauung oder Nachbesserungsarbeiten infolge von Transportschäden oder dergleichen bedarf. Ersteres kann insbesondere erforderlich sein, wenn die Abmessungen der jeweils geplanten Bodenplatte so groß sind, dass sie nicht in einem einzigen Betonfertigteil hergestellt werden kann, insbesondere, weil die Abmessungen die zulässigen Transportmaße für einen Transport über öffentliche Verkehrswege überschreiten würden. In einem solchen Fall ist die Bodenplatte des erfindungsgemäßen Anfahrschutzes aus mindestens zwei oder gegebenenfalls mehreren Teilen zusammengestellt, die jeweils aus einem Betonfertigteil gefertigt sind. Dabei kann es notwendig sein, dass diese einzelnen Teile der Bodenplatte erst am Errichtungsort durch den Einsatz von im Verhältnis zum Volumen der gesamten Bodenplatte geringen Mengen Ortbeton kraftschlüssig verbunden werden müssen. Der Gesamtcharakter der Bodenplatte eines Fertigteils und die hiermit verbundenen Vorteile werden hierdurch nicht beeinträchtigt.
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Der Vorteil der Ausbildung der Bodenplatte des Anfahrschutzes in Form eines Betonfertigteils liegt in erster Linie in der erheblichen Zeitersparnis während des Baus des Anfahrschutzes im Bezug auf die Dauer der Baustelle am Errichtungsort. Somit kann ein erfindungsgemäßer Anfahrschutz innerhalb kürzester Zeit errichtet werden, ohne dass hierfür am Errichtungsort über mehrere Wochen hinweg ein Baustellenareal abgesperrt und folglich unnutzbar gemacht wird. Die negativen Folgen einer langen Baustellendauer sind bereits vorstehend im Kapitel zum Stand der Technik erläutert.
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Neben den rein zeitlichen Vorteilen bietet eine Bodenplatte, die von einem Betonfertigteil gebildet ist, typischerweise auch bessere Eigenschaften im Bezug auf die Festigkeit und die Ausführungsqualität. Die Bildung von so genannten „Kiesnestern“ oder Hohlräumen kann im Fertigteilwerk weitestgehend vermieden werden. Dies liegt in den besseren Herstellungsbedingungen im Fertigteilwerk begründet, die insbesondere nicht durch Wind und Wetter oder eine unsaubere Umgebung negativ beeinträchtigt werden können, wie es auf einer „normalen“ Baustelle üblich ist. Außerdem ist die Qualität des Frischbetons im Fertigteilwerk erheblich besser kontrollierbar als bei Ortbeton, so dass konstant ein hoher Level an Qualität erreicht werden kann.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Anfahrschutzes ist das mindestens eine Anfahrschutzelement aus Stahlbeton gefertigt und die Bodenplatte und das Anfahrschutzelement sind einstückig ausgeformt. Das heißt, dass das mindestens eine Anfahrschutzelement zu dem Betonfertigteil, das die Bodenplatte bildet, dazugehört. Mit anderen Worten umfasst also ein einziges Betonfertigteil sowohl die Bodenplatte als auch mindestens ein Anfahrschutzelement.
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Alternativ ist es ebenso denkbar, dass ein Teil der Bodenplatte – beispielsweise eine Hälfte – gemeinsam mit mindestens einem Anfahrschutzelement als ein einstückiges Betonfertigteil ausgeformt ist. Diese Ausbildung ist insofern besonders von Vorteil, als die notwendigen Bauarbeiten an dem jeweiligen Errichtungsort des Anfahrschutzes weiter reduziert werden, da der Grad der Vorfertigung mit jedem zusätzlichen Element, das den Anfahrschutz ausmacht und als Betonfertigteil an den Errichtungsort transportiert wird, steigt, wodurch die typischen baustellenbedingten Nachteile (siehe oben) für den Bauherren sinken.
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Ebenso ist denkbar, dass das mindestens eine Anfahrschutzelement für sich genommen von einem Betonfertigteil gebildet ist und dass die Bodenplatte und das Anfahrschutzelement mittels eines Formschlusses miteinander verbunden werden. Beispielsweise könnte die Bodenplatte im Rahmen der Vorfertigung mit einer Ausnehmung ausgestattet werden, die zur Aufnahme eines gleichermaßen vorgefertigten Anfahrschutzelements geeignet ist.
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Alternativ zu dem vorstehend beschriebenen Anfahrschutzelement aus Stahlbeton – unabhängig davon, ob es in Form eines Betonfertigteils oder eines Ortbetonteils vorliegt – ist es ebenso denkbar, dass das mindestens eine Anfahrschutzelement aus Stahl gefertigt und in Kraft übertragender Weise mit der Bodenplatte verbunden ist, wobei die Bodenplatte vorzugsweise mindestens eine Ausnehmung, vorzugsweise in Form eines Durchbruchs, aufweist, in die das Anfahrschutzelement formschlüssig eingreift. Im Vergleich zum (Stahl-)Beton ist Stahl definitionsgemäß stets ein Fertigteil, so dass sich die vorstehend genannten Vorteile für Betonfertigteile – insbesondere die kurze Errichtungsdauer – prinzipiell ebenso für einzelne Stahlteile ergeben können. Mittels der Ausnehmungen in der Bodenplatte, die im Fertigteilwerk besonders einfach vorgesehen werden können, kann die Montage, das heißt die Verbindung von einem aus Stahl gefertigten Anfahrschutzelement und der von dem mindestens einen Betonfertigteil gebildeten Bodenplatte besonders einfach und zügig durchgeführt werden. Somit muss das mindestens eine Anfahrschutzelement lediglich in die zugehörige Ausnehmungen beziehungsweise den zugehörigen Durchbruch eingeführt werden. Der Formschluss zwischen dem Anfahrschutzelement und der Bodenplatte ist bereits ausreichend, damit das Anfahrschutzelement die gewünschte Sicherungsfunktion für den Lagerbehälter entfalten kann. Nichtsdestoweniger ist es gemäß der Erfindung ebenso denkbar, das Anfahrschutzelement zusätzlich zum beschriebenen Formschluss mit der Bodenplatte zu verdübeln oder sogar allein mittels einer Verdübelung beziehungsweise mittels Schwerlastankern auf der Bodenplatte zu befestigen.
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Gleichermaßen ist es denkbar, dass mindestens ein Anfahrschutzelement aus Stahlbeton (Ortbeton oder Fertigteil) gefertigt ist und mindestens ein weiteres Anfahrschutzelement aus Stahl gefertigt ist.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Anfahrschutzes weist die Bodenplatte mindestens einen Durchbruch auf, der vorzugsweise mittig in der Bodenplatte angeordnet ist und eine Querschnittsfläche von mindestens 0,2 m2 aufweist. Diesem Durchbruch liegt der Gedanke zugrunde, dass im Falle der Wirkung einer Anpralllast auf den Anfahrschutz – beispielsweise durch einen unachtsam auf einer Tankstelle einparkenden Lastkraftwagen – erhebliche horizontale Anprallkräfte auf den Anfahrschutz wirken. Dies kann dazu führen, dass der Anfahrschutz als ganzes in Bewegung gerät und in horizontale Richtung über einen Untergrund, auf dem die Bodenplatte aufliegt, geschoben wird. Dies kann gegebenenfalls sogar dann der Fall sein, wenn die Bodenplatte des Anfahrschutzes in den Untergrund eingelassen ist.
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Um eine Bewegung des Anfahrschutzes effektiv unterbinden zu können, ist es notwendig, den Anfahrschutz – und hier insbesondere die Bodenplatte – fest mit dem Untergrund zu verbinden beziehungsweise in diesem zu verankern. Dies kann besonders einfach mittels eines Formschlusses zwischen dem Untergrund und der Bodenplatte erreicht werden, wobei der mindestens eine genannte Durchbruch in der Bodenplatte dazu dient, ein Formschlusselement – beispielsweise ein Betonteil – in den Untergrund einzubringen und formschlüssig in den Durchbruch einzuführen. Dabei ist es prinzipiell sowohl denkbar, zuerst das Formschlusselement in den Untergrund einzubringen und anschließend die Bodenplatte über das Formschlusselement zu führen oder umgekehrt erst die Bodenplatte auf den Untergrund aufzulegen und anschließend das Formschlusselement durch den Durchbruch in den Untergrund einzubringen. In jedem Fall wird die Möglichkeit geschaffen, horizontale Kräfte von der Bodenplatte des Anfahrschutzes in den Untergrund einzuleiten.
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Das Formschlusselement kann seinerseits sowohl von einem Fertigteil als auch aus Ortbeton oder aus Stahl gebildet sein. Wesentlich ist lediglich der formschlüssige Eingriff des Formschlusselements sowohl mit dem Untergrund als auch mit der Bodenplatte, so dass horizontale Kräfte übertragen werden können.
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Um den Formschluss zwischen der Bodenplatte des Anfahrschutzelements und dem Untergrund herstellen zu können, ist es ebenso denkbar, mindestens ein Formschlusselement auf einer Unterseite der Bodenplatte anzuordnen, das eine von der Unterseite aus senkrecht zur Unterseite gemessene Höhe von mindestens 20 cm aufweist und einstückig mit der Bodenplatte ausgeformt ist. Dieses Formschlusselement kann beispielsweise in eine entsprechend geformte Ausnehmung in dem Untergrund formschlüssig eingreifen und so analog zur vorstehend genannten Lösung dazu dienen, dass horizontale Kräfte von der Bodenplatte in den Untergrund geleitet werden können.
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Besonders vorteilhaft ist dabei ein solches Formschlusselement auf der Unterseite der Bodenplatte, das in Form zweier senkrecht aufeinander stehender Balken ausgebildet ist. Auf diese Weise können horizontale Kräfte unabhängig von deren Wirkungsrichtung in der horizontalen Ebene effektiv abgeleitet werden, da die Bodenplatte unabhängig von ihrer angestrebten Bewegungsrichtung mit dem Untergrund verkantet.
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Ferner kann es besonders vorteilhaft sein, wenn die Bodenplatte ein umlaufendes Anfahrschutzelement aufweist, das einen Innenbereich des Anfahrschutzes dichtend einschließt. Das Anfahrschutzelement weist demzufolge gewissermaßen die Form einer umlaufenden Brüstung auf. Dies hat den Vorteil, dass ein Leck eines auf der Bodenplatte befindlichen Lagerbehälters, der ein Gefahrgut beinhaltet, das auslaufende Gefahrgut nicht von der Bodenplatte herunter ins umliegende Erdreich gelangen kann. Stattdessen wird das Gefahrgut mittels des umlaufenden Anfahrschutzes auf der Bodenplatte gehalten. Vorteilhafterweise sollte diese aus einem wasserundurchlässigen Beton („WU-Beton“) gebildet sein, der einen Durchtritt des Gefahrgutes durch die Bodenplatte weitestgehend unterbindet. Dasselbe gilt für das umlaufende Anfahrschutzelement, sofern dieses aus Beton gefertigt ist. Ebenso ist der Einsatz wasserundurchlässiger Versiegelungen denkbar, mittels deren ein ansonsten wasserdurchlässiger Beton abgedichtet wird.
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Die zugrunde liegende Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren zur Errichtung eines Anfahrschutzes nach Anspruch 1 gelöst, das durch die folgenden Verfahrenschritte gekennzeichnet ist:
- a) Die Bodenplatte wird außerhalb eines Errichtungsorts des Anfahrschutzes an einem Herstellort hergestellt.
- b) Die fertig gestellte Bodenplatte wird an den Errichtungsort transportiert.
- c) Die Bodenplatte wird am Errichtungsort eingebaut.
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Dieses Verfahren ist besonders gut geeignet, um die vorstehend beschriebenen Vorteile des erfindungsgemäßen Anfahrschutzes zu erzielen. Insbesondere muss die Bodenplatte nicht länger – wie es nach dem Stand der Technik üblich ist – am Errichtungsort hergestellt werden. Beim Herstellort handelt es sich typischerweise um ein Fertigteilwerk für Betonfertigteile.
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Das Verfahren ist dann besonders vorteilhaft, wenn die Bodenplatte am Herstellort mit mindestens einem Anfahrschutzelement einstückig ausgeformt wird. Die Vorzüge dieses Vorgehens sind vorstehend bereits dargelegt.
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Das Verfahren ist ferner dann besonders von Vorteil, wenn der Anfahrschutz erst am Errichtungsort durch Hinzufügen mindestens eines Anfahrschutzelements zu der Bodenplatte fertig gestellt wird. Auf diese Weise können die einzelnen Teile, die gemeinsam den Anfahrschutz bilden – also insbesondere die Bodenplatte und die einzelnen Anfahrschutzelemente – unabhängig voneinander an den Errichtungsort transportiert und erst dort zusammengefügt werden. Dies kann von Vorteil sein, wenn die Abmessungen des Anfahrschutzes solche Werte annehmen, dass ein Transport eines vollständig einstückigen Anfahrschutzes nicht möglich wäre.
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Ausführungsbeispiele
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Der vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Anfahrschutz ist nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen, die in den Figuren dargestellt sind, näher erläutert.
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Es zeigt:
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1: Eine isometrische Ansicht eines ersten erfindungsgemäßen Anfahrschutzes,
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2: Eine isometrische Ansicht eines zweiten erfindungsgemäßen Anfahrschutzes,
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3: Eine isometrische Ansicht eines dritten erfindungsgemäßen Anfahrschutzes und
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4: Einen idealisierten Vertikalschnitt durch eine in einem Untergrund liegende Bodenplatte, die mit einem Formschlusselement ausgestattet ist.
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Das erste Ausführungsbeispiel, das in 1 dargestellt ist, zeigt einen Anfahrschutz 1, der eine Bodenplatte 2 sowie insgesamt acht Anfahrschutzelemente 3 umfasst, wobei vier dieser Anfahrschutzelemente 3 von Eckelementen 4 und vier Anfahrschutzelemente 3 von Seitenelementen 5 gebildet sind.
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Die Bodenplatte 2 weist Abmessungen von 6 m × 2,50 m × 0,3 m (Länge/Breite/Dicke) auf und ist von einem einzigen Betonfertigteil gebildet, das neben der Bodenplatte 2 außerdem die acht Anfahrschutzelemente 3 umfasst. Das heißt, dass der Anfahrschutz 1 gemäß 1 von einem einzigen einstückigen Bauteil gebildet ist.
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Die Anfahrschutzelemente 3 weisen jeweils eine Höhe von 0,9 m und eine Dicke von 0,30 m auf. Die Seitenelemente 5 weisen eine Länge von ca. 2 m auf, während die Eckelemente 4 sich jeweils über ca. 1,0 m entlang jeweils angrenzender Seitenkanten der Bodenplatte 2 erstrecken.
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Mittig in der Bodenplatte 2 des Anfahrschutzes 1 ist ein Durchbruch 6 angeordnet, der eine Länge von 4,5 m und eine Breite von 0,6 m aufweist, als eine Querschnittsfläche von 4,5 m × 0,6 m = 2,7 m2 aufweist. Der Durchbruch 6 dient einer Verbindung des Anfahrschutzes 1 mit einem Untergrund, auf dem der Anfahrschutz 1 abgelegt werden soll. Der hierzu gehörige Formschlussmechanismus ist vorstehend bereits erläutert.
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Der in 1 gezeigte Anfahrschutz 1 ist an einem Errichtungsort besonders einfach installierbar. Insbesondere ist der Anfahrschutz 1, wenn er in dem in 1 gezeigten Zustand am Herstellort (typischerweise ein Fertigteilwerk) fertig gestellt ist, quasi vollständig fertig, so dass am Errichtungsort nur minimal bis keine Nacharbeiten notwendig sind, je nachdem in welcher Weise das mit dem Durchbruch 6 eingreifende Formschlusselement installiert wird (siehe oben). Der Bauherr ist nach Lieferung und Platzierung des Anfahrschutzes 1 direkt in der Lage, einen jeweiligen oberirdischen Lagerbehälter auf der Bodenplatte 2 des Anfahrschutzes 1 zu positionieren und den Lagerbehälter in Betrieb zu nehmen. Dabei ist es ohne Weiteres denkbar, dass zusätzlich zu dem Lagerbehälter beispielsweise auch eine Zapfsäule auf der Bodenplatte angeordnet wird, mittels derer in dem Lagerbehälter gelagerter Kraftstoff (Diesel, Benzin, Erdgas) aus dem Lagerbehälter entnommen werden kann.
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In 2 ist eine Bodenplatte 2’ eines weiteren erfindungsgemäßen Anfahrschutzes 1’ gezeigt. Die Bodenplatte 2’ ist auf einem Betonfertigteil gebildet. Der Anfahrschutz 1’ verfügt entlang seiner Längsseiten jeweils über acht runde Ausnehmungen 7, die zur Aufnahme von aus Stahl gebildeten Anfahrschutzelementen 3’ geeignet sind. Diese Anfahrschutzelemente 3’ greifen jeweils formschlüssig in die Ausnehmungen 7 ein und sind dadurch mit der Bodenplatte 2’ verbunden. Sie werden soweit in die Ausnehmungen 7 eingeschoben, dass sie mit einem wesentlichen Teil ihrer Gesamtlänge 13, nämlich einem Verankerungsabschnitt 12, in einen in 2 nicht dargestellten Untergrund 11 eingreifen. Auf diese Weise sind die Anfahrschutzelemente 3’ dazu in der Lage, horizontale auf den Anfahrschutz 1’ wirkende Kräfte in den Untergrund 11 abzuleiten.
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Die Bodenplatte 2’ weist keinen Durchbruch 6 entsprechend der Bodenplatte 2 gemäß 1 auf. Stattdessen verfügt die Bodenplatte 2’ – wie insbesondere aus 4 hervorgeht – über ein Formschlusselement 8, das auf einer Unterseite 9 der Bodenplatte 2’ angeordnet ist. Das Formschlusselement 8 ist einstückig mit der Bodenplatte 2’ ausgebildet und weist eine senkrecht von der Unterseite 9 der Bodenplatte 2’ aus gemessene Höhe 10 von 0,35 m auf.
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Die Bodenplatte 2’ ist gemeinsam mit dem Formschlusselement 8 in den Untergrund 11 eingelassen, der entsprechend der Geometrie der Bodenplatte 2’ und des Formschlusselements 8 vor der Einsetzung der Bodenplatte 2’ entsprechend aufgehoben wurde. Das Formschlusselement 8 greift formschlüssig mit dem Untergrund 11 ein und verhindert somit, dass der Anfahrschutz 1’ im Falle der Wirkung einer Anpralllast in eine horizontale Richtung verschoben wird.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel, das in 3 dargestellt ist, weist ein Anfahrschutz 1’’ eine Bodenplatte 2’’ auf, die lediglich entlang einer Längsseite rechteckförmige Ausnehmungen 7’ aufweist. Diese Ausnehmungen sind analog zum Beispiel gemäß 2 zur Aufnahme von Anfahrschutzelementen geeignet, wobei hier Anfahrschutzelemente 3’’ zum Einsatz kommen, die von Betonfertigteilen gebildet sind. Das zwischen den Anfahrschutzelementen 3’’ und der Bodenplatte 2’’ wirkende Formschlussprinzip ist analog zu der vorstehenden Erläuterung zum Beispiel gemäß 2.
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Eine lediglich „einseitige“ Sicherung des Anfahrschutzes 1’’ (wie in 3 gezeigt), kann in Abhängigkeit lokaler Gegebenheiten ausreichend sein. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn die übrigen Längsseiten der Bodenplatte 2’’ von umgebender Bebauung eingefasst sind, so dass hier das Risiko eines Anpralls von vornherein nicht gegeben ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 1’, 1’’
- Anfahrschutz
- 2, 2’, 2’’
- Bodenplatte
- 3, 3’, 3’’
- Anfahrschutzelement
- 4
- Eckelement
- 5
- Seitenelement
- 6
- Durchbruch
- 7, 7’
- Ausnehmung
- 8
- Formschlusselement
- 9
- Unterseite
- 10
- Höhe
- 11
- Untergrund
- 12
- Verankerungsabschnitt
- 13
- Gesamtlänge
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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