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Die Erfindung betrifft einen Cabriolet-Verdeckbezug mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Ein derartiger Verdeckbezug ist aus der Druckschrift
DE 10 2006 044 234 B4 bekannt und ist Bestandteil eines Faltverdecks eines Cabriolet-Fahrzeugs. Der Verdeckbezug ist mittels eines Verdeckgestänges zwischen einer einen Fahrzeuginsassenraum oben überspannenden Schließstellung und einer Ablagestellung verstellbar, in der der Verdeckbezug in einem heckseitigen Verdeckablagekasten abgelegt ist. Um dem Verdeckbezug ein optisch anmutendes Erscheinungsbild zu geben und Fahrgeräusche im Fahrzeuginsassenraum bei geschlossenem Verdeck zu minimieren, umfasst der bekannte Verdeckbezug eine Bezugaußenhaut, die die äußere Sichtfläche des Verdeckbezugs bildet, einen Innenhimmel, der die Sichtfläche des Verdeckbezugs vom Fahrzeuginsassenraum aus bildet, und eine Dämmschicht, die zwischen der Bezugaußenhaut und dem Innenhimmel angeordnet ist. Des Weiteren ist an der Dämmschicht zur weiteren Geräuschminimierung im Fahrzeuginsassenraum eine Kunststofffolie aufgebracht, die als weitere Geräuschdämmschicht aufgefasst werden kann.
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Der vorstehend beschriebene, bekannte Verdeckbezug erfüllt aber hinsichtlich seines Geräuschdämmverhaltens, insbesondere bei Fahrzeugen des Premiumsegments, nicht die von Fahrzeugherstellern gestellten Anforderungen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Verdeckbezug der einleitend genannten Gattung zu schaffen, der gegenüber dem Stand der ”Technik verbesserte Geräuschdämmeigenschaften hat.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch den Cabriolet-Verdeckbezug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Es wird also ein Cabriolet-Verdeckbezug vorgeschlagen, bei dem zur zusätzlichen Geräuschminimierung in einem von dem Verdeckbezug überdeckten Fahrzeuginsassenraum zwischen der Bezugaußenhaut und der im Inneren des Verdeckbezugs angeordneten Dämmschicht eine zusätzliche Geräuschdämmschicht aus einer Vlieslage eingebracht ist. Die Vlieslage ist nicht vollflächig mit einer der angrenzenden Verdeckbezuglagen, das heißt mit der Bezugaußenhaut und/oder der Dämmschicht verbunden, Vielmehr erfolgt nur eine lokale bzw. bereichsweise Anbindung der Geräuschdämmschicht an die Dämmschicht und/oder die Bezugaußenhaut. Die Verwendung einer Vlieslage und deren im Sinne der Erfindung erfolgende Anbindung führt zu einem guten akustischen Dämmverhalten des mehrlagigen Verdeckbezugs, so dass hohen Anforderungen Genüge geleistet werden kann. Von entscheidender Bedeutung für das Dämmverhalten ist es, dass die Geräuschdämmschicht keine vollflächige Anbindung an eine der benachbarten Verdeckbezugschichten hat.
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Bei einer speziellen Ausführungsform des Cabriolet-Verdecks nach der Erfindung sind die lokalen Befestigungsbereiche jeweils aus mindestens einer Naht gebildet. Diese Art der Anbindung der Geräuschdämmschicht an die Bezugaußenhaut und/oder an die Dämmschicht ist handwerklich einfach zu realisieren.
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Bei einer alternativen Ausführungsform des Cabriolet-Verdeckbezugs nach der Erfindung können die lokalen Befestigungsbereiche jeweils aus einer Schweißverbindung zwischen der Geräuschdämmschicht und der Bezugaußenhaut oder der Dämmschicht gebildet sein. Die Verbindung zwischen der Geräuschdämmschicht und der jeweiligen benachbarten Schicht bzw. Lage des Verdeckbezugs erfolgt damit nach einem so genannten Thermofixierverfahren.
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Denkbar ist es, dass die Geräuschdämmschicht aus der Vlieslage mit der Bezugaußenhaut und/oder der Dämmschicht lokal verklebt ist. Die Wahl des hierfür eingesetzten Klebers erfolgt zweckmäßigerweise in Abhängigkeit von den gestellten Anforderungen hinsichtlich Temperaturverhalten und mechanischen Eigenschaften.
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Es hat sich gezeigt, dass die Vlieslage, aus der die Geräuschdämmschicht gebildet ist, zur Erlangung besonders positiver Geräuschdämmeigenschaften vorzugsweise aus einem Polyestervlies gebildet ist.
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Insbesondere hat die Vlieslage ein Flächengewicht von 100 g/m2 bis 200 g/m2. Die Dicke der Vlieslage sollte zweckmäßigerweise so gewählt sein, dass der für die Vlieslage erforderliche Bauraum klein gehalten werden kann. So hat sich aber gezeigt, dass eine Dicke der Vlieslage von 0,5 mm bis 1,5 mm zu hervorragenden akustischen Dämmeigenschaften führt.
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Um die akustischen Dämmeigenschaften des Cabriolet-Verdeckbezugs nach der Erfindung weiter zu optimieren, ist es vorteilhaft, wenn die Dämmschicht eine Schaumlage, insbesondere eine Weichschaumlage umfasst.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, die Dämmschicht mehrlagig auszubilden. Insbesondere kann die mehrlagige Dämmschicht die Schaumlage und eine mit der Schaumlage verbundene Folienlage umfassen. Insbesondere ist die Schaumlage auf die Folienlage aufgeschäumt.
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Des Weiteren kann die Dämmschicht an ihrer der Geräuschdämmschicht abgewandten Seite zusätzlich zur Verbesserung der thermischen Dämmeigenschaften eine Vliese schicht umfassen, die an die Folienlage angrenzt. Beispielsweise ist diese Vliesschicht aus einem Polyester-Nadelvlies gebildet.
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Die Folienlage der Dämmschicht kann aus einer Polyurethanfolie gebildet sein.
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Die Schaumlage der Dämmschicht ist vorzugsweise aus einem Polyurethanweichschaum gebildet. Dieser ist vorzugsweise aus einer ersten Materialkomponente A und einer zweiten Materialkomponente B gefertigt, die im Mischungsverhältnis A:B zwischen 100:30 und 100:40, insbesondere von 100:36 gemischt sind.
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Die erste Komponente A umfasst insbesondere Polyole und gegebenenfalls Schwarzpaste und Zusatzmittel. Die zweite Komponente B enthält vorzugsweise eine Mischung von Prepolymeren und Isocyanaten auf Basis von Diphenylmethandiisocyanat.
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Durch die Untervernetzung der beiden Komponenten A und B des Folyurethanschaumsystems erhält man einen weichen, feinporigen Schaum, der gute akustische Eigenschaften aufweist. Zudem ist er gut verformbar, so dass er gekrümmten Flächen gut folgen kann. Des Weiteren bietet er aufgrund seiner Feinporigkeit eine große Oberfläche und damit gute Hafteigenschaften.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen entnehmbar.
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Zwei Ausführungsbeispiele eines Cabriolet-Verdeckbezugs nach der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch vereinfacht dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
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1 einen schematischen Schnitt durch eine erste Ausführungsform eines Verdeckbezugs nach der Erfindung; und
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2 einen schematischen Schnitt durch eine zweite Ausführungsform eines Verdeckbezugs nach der Erfindung.
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In 1 ist ein Verdeckbezug 10 dargestellt, der Bestandteil eines als Faltdach ausgebildeten Cabrioletverdecks ist und mittels eines nicht näher dargestellten Verdeckgestänges zwischen einer einen Fahrzeuginsassenraum überspannenden Schließstellung und einer Ablagestellung verstellbar ist, in der der Verdeckbezug in einem heckseitigen Verdeckablagekasten des betreffenden Fahrzeugs abgelegt ist.
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Der Verdeckbezug 10 umfasst eine Bezugaußenhaut 12 aus einem witterungsbeständigen, wind- und wasserdichten Gewebe oder Gewirke, das ein Eindringen von Wasser über das Verdeck in den Fahrzeuginsassenraum verhindert.
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An seiner der Bezugaußenhaut 12 abgewandten Seite ist der Verdeckbezug 10 von einem Innenhimmel 14 begrenzt, der bei geschlossenem Verdeck die Sichtfläche des Verdeckbezugs vom Fahrzeuginsassenraum aus bildet.
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Zwischen der Bezugaußenhaut 12 und dem Innenhimmel 14 ist eine Dämmschicht 16 angeordnet, die mehrlagig ausgebildet ist und eine der Fahrzeugaußenseite zugewandte Schaumlage 18, eine an die Schaumlage 18 angrenzende Folienlage 20 und eine Vliesschicht 22 umfasst, welche wiederum die Folienlage 20 an der der Schaumlage 18 abgewandten Seite begrenzt.
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Die Schaumlage 18 ist aus einem Polyurethan-Weichschaumsystem gebildet, das aus einem Zweikomponentensystem gefertigt ist. Die erste Komponente dieses Systems umfasst Polyole, Schwarzpaste und Zusatzmittel. Die zweite Komponente umfasst Prepolymere und Isocyanate auf Basis von Diphenylmethandiisocyanat. Das Mischungsverhältnis zwischen der ersten Komponente und der zweiten Komponente beträgt 100:36.
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Die Folienlage 20 ist aus einer Polyurethanfolie gebildet. Die Vliesschicht 22 ist aus einem Polyesternadelvlies gebildet, der eine Flächendichte zwischen 120 g/m2 und 190 g/m2 hat.
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Die Fertigung der Dämmschicht 16 kann derart erfolgen, dass die Schaumlage 18 auf die eine Trägerfolie darstellende Folienlage 20 aufgeschäumt wird, die vorab mit der Vliesschicht 22 versehen sein kann. Nach dem Ausreagieren des Polyurethans aus den beiden oben beschriebenen Komponenten des Polyurethansystems kann die Dämmschicht 16 weiter verarbeitet und in den Schichtaufbau des in 1 dargestellten Cabriolet-Verdeckbezugs 10 integriert werden.
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Zwischen der Bezugaußenhaut 12 und der Dämmschicht 16, die aus der Schaumlage 18, der Folienlage 20 und der Vliesschicht 22 gebildet ist, weist der Verdeckbezug eine zusätzliche Geräuschdämmschicht 24 auf, die aus einer aus einem Polyestervlies gebildeten Vlieslage besteht. Diese Vlieslage, die eine Dicke von etwa 1,0 mm hat, weist ein Flächengewicht von etwa 150 g/m2 auf.
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Zur Erlangung eines optimalen Geräuschdämmverhaltens ist die Geräuschdämmschicht 24 über Befestigungsbereiche 26, die über die Fläche des Verdeckbezugs 10 verteilt sind, lokal an der Bezugaußenhaut 12 fixiert. Zwischen den einzelnen Befestigungsbereichen 26 liegt keine Anbindung der Geräuschdämmschicht 24 an die Bezugaußenhaut 12 vor. Die Befestigungsbereiche 26 sind jeweils aus einer Naht gebildet. Alternativ kann die Geräuschdämmschicht 24 in den Befestigungsbereichen 26 auch nach einem Thermofixierverfahren mit der Bezugaußenhaut 12 verschweißt sein.
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Der Innenhimmel 14 des Verdeckbezugs nach der Erfindung muss nicht zwingend als separate Lage ausgebildet sein. Vielmehr kann der Innenhimmel auch Bestandteil der Dämmschicht 16 sein, beispielsweise in Form einer Beflockung oder dergleichen.
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In 2 ist eine weitere Ausführungsform eines Verdeckbezugs 10' dargestellt, der weitgehend demjenigen nach 1 entspricht, sich von dieser aber dadurch unterscheidet, dass er eine Dämmschicht 16' aufweist, die lediglich eine Schaumlage 18 und eine Folienlage 20, aber keine Vliesschicht 22 aufweist. Die Schaumlage 18 entspricht der Schaumlage des Verdeckbezugs nach 1. Auch die Folienlage 20 ist eine Polyurethanfolie. Im Übrigen entspricht der Verdeckbezug 10' demjenigen nach 1.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Verdeckbezug
- 12
- Bezugaußenhaut
- 14
- Innenhimmel
- 16
- Dämmschicht
- 18
- Schaumlage
- 20
- Folienlage
- 22
- Vliesschicht
- 24
- Geräuschdämmschicht
- 26
- Befestigungsbereiche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006044234 B4 [0002]