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Die Erfindung betrifft ein Dichtband zur Abdichtung einer Fuge zwischen zwei Bauteilen, insbesondere einem Rahmenprofil und einem Wandabschnitt, wobei das Dichtband einen Schaumstoffkorpus aus einem nach Kompression rückstellfähigem Schaumstoffmaterial aufweist, wobei der Schaumstoffkorpus zwei gegenüberliegende Breitseiten zur abdichtenden Anlage an die beiden Bauteile und zwei diese verbindende Schmalseiten aufweist, von denen eine rauminnenseitig und die andere raumaußenseitig anordenbar ist.
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Zur Abdichtung einer Bauwerksfuge zwischen zwei Bauteilen, insbesondere zwischen einem Rahmenprofil wie einem Fenster- oder Türrahmen und einem Wandabschnitt, ist die Fugenabdichtung oftmals aus verschiedenen Funktionszonen aufgebaut. So kann ein von der Fugenöffnung zum Fugeninneren hin beabstandeter Bereich der Fuge mit einem Schaumstoffdichtband oder einem Ortschaum wie PU-Schaum abzudichten sein, ein zur Fugenöffnung hin gewandter Fugenbereich, welcher beispielsweise auch der rauminnenseitig oder raumaußenseitig sichtbare Bereich der Fuge sein kann, hierbei zugleich mit einem abbindenden Dichtungsmittel wie einer Dichtungsmasse versehen sein. Derartige Dichtungsmassen werden vor Ort aus einem Behälter wie einer Tube oder Kartusche ausgebracht und unmittelbar in die Fuge eingebracht. Derartige Dichtungsanordnungen bestehen zumeist aus unterschiedlichen Zonen bzw. weisen verschieden Dichtelemente zur Abdichtung der Fuge über deren gesamte Tiefe auf.
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Um den Fugenraum zum Fugeninneren zu begrenzen und sowohl eine verbesserte Anhaftung der Dichtungsmasse an den Fugenflanken als auch eine höhere Elastizität des Abdichtungsbereichs in abgebundenem Zustand zu ergeben wird oftmals eine Fugenschnur (zumeist Rundschnur) zusätzlich in die Fuge eingebracht, so dass der zur Fugenöffnung hin gewandte Bereich zur Fugenöffnung hin gewölbt ist. Hierdurch bilden sich an dem Anlagebereich von Dichtband zur Fugenwandung taschenförmige Vertiefungen der Fuge in Form von Zwickeln aus, in welche die Dichtungsmasse eindringen kann. Dies ergibt eine vergrößerte Anlagefläche gegenüber der Fugenwand und einen Dehnbereich mit geringerer Materialstärke in der Mitte, so dass Zugspannungen innerhalb der Dichtungsmasse beispielsweise bei Temperaturschwankungen leichter aufgefangen werden und die Haftverbindung der Dichtungsmasse mit den beiden Bauteilen zugentlastet wird. Rissbildungen mit der Gefahr von eindringender Feuchtigkeit zwischen Dichtungsmasse und den beiden Bauteilen werden so verringert.
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Die Herstellung eines Dichtbandes mit kreisförmigem Querschnitt ist fertigungstechnisch jedoch vergleichsweise aufwändig. Die Verwendung eines Dichtbandes mit rechteckigem Querschnitt ergibt jedoch lediglich eine ebene Anlagefläche für die Dichtungsmasse und ermöglicht nicht deren Ausbildung eines mittleren Dehnungsbereiches verminderter Materialstärke. Ferner muss die Fugenschnur als zusätzliches Bauteil in die Fuge eingebracht werden, was den Aufwand wesentlich erhöht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein fertigungstechnisch einfach herstellbares und leicht handhabbares Dichtungssystem zu schaffen, welches eine einfache Einbringung einer plastischen, abbindenden Dichtungsmasse in die Fuge unter Ausbildung eines mittleren Dehnungsbereiches derselben ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch ein Dichtungsband nach Anspruch 1 und eine Bauwerksfuge nach Anspruch 14 gelöst. Dadurch, dass erfindungsgemäß an einer Schmalseite des Schaumstoffkorpus ein Rückstellblockierungselement angeordnet ist, welches mit diesem eine vollständige Rückstellung desselben verhindert zusammenwirkt, ist der Querschnittsbereich des Schaumstoffkorpus im Bereich der mit dem Rückstellblockierungselement versehenen Schmalseite besonders einfach profilierbar, bezogen auf das Dichtband bzw. den Schaumstoffkorpus in völlig frei entspanntem Zustand. Da die mit dem Blockierungselement versehenen Bereiche der Schmalseite an einer vollständigen Rückstellung gehindert werden, von der Schmalseite weiter beabstandete Bereiche des Schaumstoffkorpus bei frei angeordnetem Dichtband eine stärkere oder vollständige Rückstellung vollziehen können, ergibt sich eine Profilierung des Schaumstoffkorpus aufgrund des an einer Schmalseite angeordneten Blockierungselementes. Es versteht sich, dass zwischen dem Bereich maximaler Rückstellung des Schaumstoffkorpus, beispielsweise an der dem Blockierungselement gegenüber liegenden Schmalseite, ausgehend von der rückstellblockierten Schmalseite ein kontinuierlicher Übergangsbereich in Bezug auf die Rückstellung ausbildet. Dieser Übergangsbereich kann in der Praxis linear oder bogenförmig (bspw. mit außenseitiger Auswölbung) ausgebildet sein, in Abhängigkeit von den Rückstellkräften des Schaumstoffkorpus. Durch die Auswahl und/oder Anordnung der Flächenbereiche der Schmalseite, welche mit dem Blockierungselement versehen sind, kann die Gestalt des Schaumstoffkorpus variiert bzw. eingestellt werden, ohne dass z.B. eine Materialbearbeitung des Schaumstoffkorpus erforderlich ist. Die Rückstellblockierungswirkung des Blockierungselementes an der diesem gegenüberliegenden Korpusschmalseite kann praktisch Null sein. Ferner wird hierdurch die Einbringung eines zusätzlichen Fugenbandes entbehrlich. Das Dichtungsband übernimmt zugleich weitere Funktionen der Fugenabdichtung, wie eine Wärmedämmfunktion, ggf. Einstellung des Wasserdampfdiffusionswiderstandes im mittleren und evt. zugleich raumaußenseitigen Fugenbereichs usw.. Das Dichtungsband ist als Profil in die Fuge einbringbar.
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Die Dichtungsmasse kann mit einer Farbe oder dergleichen Beschichtungsmaterial überstreichbar sein.
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Das Rückstellblockierungselement erstreckt sich vorzugsweise über einen Bereich der Korpusschmalseite, so dass auch bei Anordnung des Dichtbandes in einer Fuge, in welcher der Schaumstoffkorpus also komprimiert ist, sich aufgrund des Blockierungselementes eine Profilierung des Schaumstoffkorpus ergibt. Dies kann insbesondere dadurch bewirkt werden, dass die laterale Ausdehnung des Blockierungselementes (Ausdehnung in Richtung Breitseite-Breitseite) kleiner als die Fugenbreite ist, so dass der Korpus sich über die Ausdehnung des Blockierungselementes hinaus ausdehnen kann.
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Im Rahmen der Erfindung sei unter der „Breitseite“ des Dichtbandes die an die beiden Bauteil, insbesondere Rahmenbauteil und Laibung, anlegbaren bzw. zur Anlage vorgesehenen Seiten des Bandes verstanden. Eine oder beide der Breitseiten sind mit einem Befestigungsmittel zur Befestigung an einer der Dichtflächen ausgerüstet. Das Befestigungsmittel kann eine Klebeschicht, z.B. in Form eines doppelseitigen Klebebandes sein. Vorzugsweise beträgt im vollständig zurückgestellten Zustand des Bandes das Verhältnis der Breite der Dichtbandbreitseite zu der Breite der Dichtbandeschmalseite (Erstreckung senkrecht zur Längsrichtung des Bandes) ≥ 0,3–0,5 oder ≥ 1–1,5, besonders bevorzugt ≥ 2–2,5 oder ≥ 3–4, zumeist ≤ 10–15 oder ≤ 20–25.
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Im Rahmen der Erfindung sei ein „Schaumstoffkorpus in entspanntem Zustand“ stets als ein solcher verstanden, welcher in freiem Zustand – also außerhalb der Fuge bzw. ohne äußere Krafteinwirkung – vollständig entspannt bzw. zurückgestellt ist.
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Ein „komprimierter“ Korpus liegt bspw. bei bestimmungsgemäßer Anordnung des Dichtbandes. Die Komprimierung in der Fuge erfolgt hierbei in der Regel auf 20% bis 65%, vorzugsweise 25% bis 50%, insbesondere ca. 30% des Korpusvolumens gegenüber dem vollständig frei entspannten Korpus. Die Komprimierung entspricht hierbei im Allgemeinen der Komprimierung in der Höhe des Schaumstoffkorpus, also in der Richtung Breitseite-Breitseite, so dass also die Korpusschmalseiten komprimiert werden.
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Durch die zwangsweise unvollständige Rückstellung der Schmalseite durch das Blockierungselement weist der Schaumstoffkorpus somit im vollständig frei entspannten Zustand oder Kompression in der Fuge einen Querschnitt auf, welcher sich zu der mit dem Blockierungselement versehenen Schmalseite hin verjüngt, beispielsweise keilförmig zusammenläuft. Auch in konfektioniertem Zustand des Dichtbandes auf einer Rolle oder in zusammengefaltetem Zustand liegt zumeist ein komprimierter Korpus vor, mit höherer Komprimierung als nachträglich in einer Fuge. Als „Korpus“ sei im Rahmen der Erfindung stets der Schaumstoffkorpus verstanden.
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Allgemein im Rahmen der Erfindung kann die mit dem Blockierungselement zu versehende Korpusschmalseite in freiem Zustand des Korpus (also vor Anordnung des Blockierungselementes und ohne sonstige äußere Krafteinwirkung) eben ausgebildet sein.
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Allgemein im Rahmen der Erfindung können die beiden Korpusschmalseiten in freiem Zustand des Korpus (also vor Anordnung des Blockierungselementes und ohne sonstige äußere Krafteinwirkung) dieselbe Form und/oder Ausdehnung aufweisen, insbesondere können diese deckungsgleich ausgebildet sein. Dies kann jeweils auch in Kombination mit den Merkmalen des vorherigen Abschnittes gelten.
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Vorzugsweise weist der entspannte Schaumstoffkorpus des Dichtbandes ohne Rückstellblockierungselement, also vor dessen Anbringung an dem Schaumstoffkorpus, einen rechteckförmigen Querschnitt auf, wodurch das Dichtband besonders einfach herstellbar ist. Durch das Rückstellblockierungsmittel wird somit die Korpusgestalt des Dichtbandes nicht-rechteckförmig ausgebildet. Es versteht sich, dass der Schaumstoffkorpus vor Anordnung des Rückstellblockierungselementes an diesem auch eine andere Formgestalt aufweisen kann, beispielsweise mit trapezförmigen Querschnitt oder dergleichen. Es versteht sich, dass an Teilbereichen des Schaumstoffkorpus, welche von schmalseitigen Rückstellblockierungselementen auf die gegenüberliegende Schmalseite hin beabstandet sind, eine Rückstellblockierung nicht oder in Bezug auf die Funktion der Rückstellverhinderung in geringerem Ausmaß vorgesehen sind, so dass das Blockierungselement aufgrund der Rückstellblockierung eine Querschnittsänderung des Schaumstoffkorpus in dessen entspanntem Zustand bewirkt, im Vergleich mit Schaumstoffkorpusbereichen, welche von dem Blockierungselement in Richtung zu der gegenüberliegenden Schmalseite hin weiter beabstandet sind.
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Durch das Blockierungselement wird somit aufgrund der Rückstellblockierung vorzugsweise ein Schaumstoffkorpus mit nicht-rechteckförmigen Querschnitt in entspanntem Korpuszustand des Dichtelementes erzeugt. Aufgrund der Rückstellblockierung weist somit die blockierte Schmalseite eine geringere Höhe auf, als die gegenüberliegende Korpusschmalseite.
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Bezüglich der Herstellung des Dichtelementes erfolgt vorzugsweise die Anordnung des Rückstellblockierungselementes zur Rückstellblockierung an einem Schaumstoffkorpus, welcher zumindest an der mit dem Blockierungselement versehenen bzw. zu versehenden Schmalseite in komprimiertem also rückstellfähigem Zustand vorliegt. Hierzu kann auch der Schaumstoffkorpus insgesamt in komprimiertem Zustand vorliegen, beispielsweise in Bezug auf dessen Erstreckung von Schmalseite zu Schmalseite hin, wobei der Korpus in gleichmäßig komprimiertem Zustand aber auch in nur bereichsweise (zumindest im Bereich der Schmalseite) komprimiertem Zustand vorliegen kann.
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Der mit dem Blockierungselement zusammenwirkende Bereich des Schaumstoffkorpus einer Schmalseite ist somit in vorgespanntem bzw. komprimiertem Zustand durch das Blockierungselement rückstellblockiert.
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Vorzugsweise wird das Blockierungselement auf eine komprimierte Korpusschmalseite aufgebracht, um eine anschließende vollständige Rückstellung der Schmalseite zu verhindern. Die Kompression der Schmalseite kann hierbei ≥ 50% bis 60% oder ≥ 70% bis 80%, gegebenenfalls auch ≥ 90% bis 95% der Höhe des vollständig frei entspannten Schaumstoffkorpus darstellen (bei Blockierungselement im Blockierungszustand). Im Allgemeinen ist die Kompression der mit dem Blockierungselement versehenen Schmalseite gegenüber dem entspannten Korpus in Bezug auf hohe Kompressionswerte nicht besonders beschränkt, lediglich dadurch, dass durch die Kompression nicht eine Materialschädigung des Korpusmaterials erfolgen sollte. Das Ausmaß der Kompression hängt dann im Wesentlichen von der Formgestalt des Bandes bei bestimmungsgemäßer Anordnung in der Fuge ab. Im Allgemeinen kann der Korpus an der blockierten Schmalseite auf eine verbleibende Höhe von ≥ 2% bis 3% oder ≥ 5% bis 10% oder ≥ 15% bis 20% des entspannten Maximalvolumens komprimiert sein (jeweils bezogen auf das Blockierungselement in rückstellverhinderndem Zustand, bei vollständig frei entspannten Schaumstoffkorpus).
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Die Wirkung des Blockierungselementes in Bezug auf eine Rückstellblockierung ist im Bereich der Schmalseite, an welcher dieses angebracht ist, maximal. In einem gewissen Abstand von dem Blockierungselement ist die Rückstellblockierungswirkung geringer oder vorzugsweise praktisch nicht mehr vorhanden (z.B. an der diesem gegenüberliegenden Schmalseite), mit dazwischen liegendem Übergangsbereich. Der Übergangsbereich zwischen Blockierungselement und dem nicht blockierten Korpusbereich kann ≤ 75% oder vorzugsweise ≤ 30% bis 50% oder ≤ 10% bis 20% der Korpusbreite entsprechen, so dass die Korpusgestalt nur in einem kleinen Querschnittsbereich von dem Blockierungselement beeinflusst wird. Unabhängig hiervon oder in Kombination hiermit kann der Übergangsbereich zwischen blockierter Schmalseite und nicht mehr blockiertem Korpusbereich ≥ 2% bis 3% oder ≥ 5% bis 8% der Dichtbandbreite bzw. Korpusbreite entsprechen. Der Übergangsbereich zwischen Blockierungselement und dem nicht blockierten Korpusbereich kann im Bereich von 5–50% oder 10–30% der Dichtbandbreite bzw. Korpusbreite entsprechen (jeweils für den vollständig entspannten Korpus).
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Die Rückstellkräfte des Schaumstoffkorpus nach dessen Kompression sind kleiner, vorzugsweise sehr viel kleiner, als die Kohäsionskräfte bzw. aufzubringende Zugspannung zur Elongation des Blockierungsmittels in Entspannungsrichtung (Richtung Breitseite-Breitseite), beispielsweise ≤ 20% bis 50% oder ≤ 5% bis 10% derselben, bspw. im Bereich von 0,1% bis 50% oder 2% bis 50% oder 10–30% derselben, was eine ausreichende Rückstellblockierung jedoch keine zu hohe Steifigkeit des Bandes bewirkt. Die rückstellblockierte Korpusschmalseite hat somit vorzugsweise unabhängig vom Ausmaß der Rückstellung des Korpus eine unveränderliche Höhe (unter der Voraussetzung, dass der Korpus nicht derart stark komprimiert wird, dass auch eine Kompression des Blockierungselementes erfolgt). Es versteht sich, dass die Rückstellblockierung gegebenenfalls auch eine gewisse Dehnung bei der Rückstellung des Dichtbandes vollführen kann, solange die vollständige Rückstellung bzw. eine Dichtbandrückstellung blockiert ist, welche eine gleichmäßige Ausfüllung der Fuge im Bereich des Dichtbandes bewirkt (so dass also Zwickel bzw. taschenförmige Vertiefung(en) verbleiben).
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Die Rückstellblockierung des schmalseitigen Korpusbereiches durch das Blockierungselement ist vorzugsweise dauerhaft. Die Blockierung erfolgt für einen Zeitraum, welcher länger oder wesentlich länger ist als der für die Montage des Dichtbandes in der Fuge erforderliche Zeitaufwand, sowie auch länger oder deutlich länger als der Zeitaufwand zur vollständigen Erbringung der Fugenabdichtung, also auch einschließlich der Einbringung einer zusätzlichen plastischen Dichtmasse, welcher zu dem Dichtband der Abdichtung jeweiligen Fuge dient, einschließlich der Aushärtungszeit der Dichtmasse. Die Blockierung erfolgt auch für einen Zeitraum, welcher länger als die Zeit zur vollständigen Rückstellung des Korpus ist, ausgehend von einer Rückstellauslösung. Die Rückstellverhinderung kann unverändert über einen Zeitraum von mehr als 2 bis 4 Tage oder mehr als ein bis zwei Wochen, oder vorzugsweise mehrere Monate oder über die gesamte Lebensdauer des Dichtbandes wirksam sein. Dies gilt jeweils für gleiche Bedingungen, insbesondere Raumtemperatur (20°C im Rahmen der Erfindung) oder 40°C. Gegebenenfalls kann nach erfolgter Fugenabdichtung, zum Beispiel Abbinden der Dichtungsmasse auch eine Schwächung oder Lösung der Rückstellblockierung erfolgen, dies ist aber weniger bevorzugt
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Das Blockierungselement kann auch in einem Vorblockierungszustand auf die Korpusschmalseite aufgebracht werden, beispielsweise wenn sich die Schmalseite in einem gewünschten Kompressionszustand befindet, und dann aus dem Vorblockierungszustand in den rückstellverhindernden Zustand überführt werden. Hierzu kann beispielsweise das Blockierungselement aktivierbar sein, beispielsweise thermisch, z.B. durch Aufschmelzen, durch eine vernetzbare abbindende Beschichtungszusammensetzung, welche dann in vernetztem bzw. abgebundenem Zustand rückstellverhindernd aktiviert ist (diese kann z.B. thermisch oder durch ein reaktives Vernetzungsmittel wie z.B. einen aminischen oder peroxidischen Vernetzer oder durch Strahlung aktivierbar sein).
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Besonders bevorzugt ist das Blockierungselement durch ein Beschichtungsmaterial (Blockierungsmaterial) ausgebildet, welches auf der Seitenfläche des Schaumstoffkorpus aufgebracht ist. Das Beschichtungsmaterial bildet vorzugsweise eine durchgehende Schicht auf einem Teilbereich der Korpusseitenfläche, gegebenenfalls auch mit Durchbrechungen. Insbesondere weist die Beschichtung über deren gesamte Längs- und Quererstreckung einer Seitenfläche einen in sich zusammenhängenden Bereich auf, so dass also alle Beschichtungsbereiche miteinander verbunden sind. Gegebenenfalls können auch beispielsweise mehrere benachbart zueinander angeordnete Beschichtungsbereiche vorgesehen sein, beispielsweise bei Anordnung mehrerer benachbarter Streifen oder Flächen von Beschichtungsmaterial, welche sich vorzugsweise in Bandlängsrichtung erstrecken und lateral beabstandet sein können. Vorzugsweise ist die Lage des Beschichtungsmaterials durchgehend und durchbrechungsfrei ausgebildet.
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Besonders bevorzugt ist Beschichtungsmaterial im Blockierungszustand (Blockierungsmaterial) plastisch oder elastisch deformierbar, so dass das Dichtband zur Bevorratung in einer anderen Gestalt konfiguriert sein kann, als in Einbaulage. Insbesondere kann das Dichtband als abrollbare Rolle oder zusammengefaltet konfektioniert sein.
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Das Blockierungsmaterial ist bevorzugt eine Kunstharz- oder Polymerbeschichtung.
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Das Blockierungsmaterial ist besonders bevorzugt ein thermoplastisches oder aufschmelzbares Polymermaterial, welches bei Raumtemperatur (20°C) eine rückstellverhindernde Kohäsion aufweist. Derartige Heißschmelzbeschichtungen (Hot melt-Materialien) sind bekannt.
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Besonders bevorzugt ist das Blockierungsmaterial ein Polymer enthaltend mindestens eines oder mehrere Polymere (jeweils auch als Coploymer) aus der Gruppe EVA (Ethylenvinylacetat), Polyamid, PVA (Polyvinylalkoholat, im Speziellen Polyvinylacetat), Polyurethan, gegebenenfalls auch Acrylat, insbesondere jeweils als thermoplastisches oder aufschmelzbares Polymer gemäß vorstehendem Absatz, im Speziellen als aufschmelzbares Polymer. Besonders bevorzugt sind eines oder mehrere Polymere aus der Gruppe EVA, Polyamid, PVA, PU enthalten, insbesondere aus der gruppe EVA und Polyamid, einzeln oder in Kombination. Vorzugsweise ist das jeweilige Polymer oder eine Kombination der oben genannten Polymere zu ≥ 20–35 Gew-% oder ≥ 50–75 Gew.-% oder besonders bevorzugt zu ≥ 90–95 Gew.-% in dem Blockierungsmittel enthalten, bezogen auf den Polymergehalt desselben, was insbesondere für EVA oder Polyamid oder deren Kombination gilt. Gegebenenfalls können die genannten Polymere auch in Blends oder als Copolymere enthalten sein. Allgemein weist das Blockierungsmaterial vorzugsweise einen Schmelz- bzw. Erweichungspunkt und eine Adhäsionseigenschaften auf, welche eine Aufbringung desselben auf dem Schaumstoffkorpus mit Anhaftung des Polymermaterials an dem Korpusmaterial ermöglichen, wobei die Schmelz- oder Erweichungstemperatur unterhalb der Zersetzungstemperatur des Schaumstoffmaterials liegt, vorzugsweise auch etwaiger anderer Komponenten desselben wie Imprägniermitteln. Der Schmelzpunkt des Blockierungsmaterials kann allgemein, insbesondere in Bezug auf die vorgenannten Polymere, jeweils ≤ 170 bis 200°C, vorzugsweise ≤ 130 bis 150°C, besonders bevorzugt ≤ 100 bis 120°C betragen. Dies kann auch für einen Erweichungspunkt gelten, bei welchem das Material für einen Materialauftrag ausreichend erweicht ist. Derartiges aufschmelzbares Blockierungsmaterial ist zudem einfach in Fertigungsprozess der Herstellung eines Dichtbandes integrierbar. Alternativ kann das Blockierungsmaterial beispielsweise auch ein abbindendes Adhäsivmittel darstellen, welches beispielsweise durch Reaktion mit Luftfeuchtigkeit oder Luftsauerstoff oder durch Feuchtigkeitsabgabe an die Umgebung abbindet. Beispielsweise kann das Blockierungsmaterial auch ein vernetzendes Polymer sein, welches beispielsweise mit Luftsauerstoff vernetzt oder ein aktivierbares Vernetzungsmittel enthält, beispielsweise ein strahlungsvernetzendes Polymer auf IR-und/oder UV-Strahlung oder dergleichen).
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Gegebenenfalls kann das Schaumstoffmaterial des Korpus auch erst nach Anbringung des Blockierungselementes an dem Korpus komprimiert werden, beispielsweise wenn das Blockierungselement sich zusammenziehend ausgebildet ist, beispielsweise mechanisch durch einen Spannmechanismus oder auch durch Schrumpfung, z.B. durch Anwendung eines Schrumpfmaterials. Die Komprimierung kann also bspw. zusammen mit der Aktivierung des Beschichtungsmittels zur Überführung in dessen Blockierungszustand erfolgen. Gegebenenfalls kann das Blockierungselement auch ein mechanisches Blockierungselement sein, welches eine ausreichende Festigkeit aufweist und an dem Schaumstoffkorpus angebracht wird, z.B. ein angeklebtes oder verkralltes Halteelement, ein Nahtmaterial o.dgl., auch wenn dies weniger bevorzugt ist.
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Vorzugsweise weist das Schaumstoffmaterial des Dichtbandes (ohne gegebenenfalls vorhandene Imprägnierung) eine Luftdurchlässigkeit von bis zu 600–800 l/m2s oder bis 1.000 l/m2s auf, beispielsweise im Bereich von 25 bis 800 l/m2s oder 50 bis 800 l/m2s oder 50 bis 600 l/m2s oder vorzugsweise 75 bis 600 l/m2s. Die Luftdurchlässigkeit kann auch nur bis zu 100–150 l/m2s oder sogar nur bis zu 50–75 l/m2/s oder weniger betragen. Dies versteht sich jeweils und auch allgemein im Rahmen der Erfindung unter den Prüfbedingungen Frank-Prüfgerät Nr. 21443, 100 cm2 Probendurchmesser, 1 cm Probenstärke, 0,5 mbar Differenzdruck, entspannter Zustand, DIN EN ISO 9237.
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Das Blockierungsmaterial ist vorzugsweise wasserdampfdiffusionsbremsend ausgebildet, ggf. auch diffusionsoffen. Durch das Blockierungsmaterial kann der Wasserdampfdiffusions(WDD)-Widerstand des Dichtbandes um den Faktor 1,25–50 oder 1,25–25 gegenüber dem Dichtband ohne Blockierungsschicht erhöht werden, beispielsweise auch allgemein um ≥ den Faktor 1,5–2 oder ≥ 3–5fach erhöht werden, gegebenenfalls um ≤ 500–1.000-fach oder ≤ 5.000–10.000-fach oder ≤ 25.000-fach aber ggf. auch höher (bei 20°C). Entsprechendes kann unabhängig hiervon oder in Kombination hiermit für die wasserdampfdiffusionsbremsende Wirkung einer luftdurchlässigkeitsvermindernden oder luftdichten Materiallage, insbesondere Folie, gelten.
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Durch das Blockierungselement kann die Luftdurchlässigkeit des Dichtbandes um ≥ 10–20% oder ≥ 30–50% reduziert werden, jeweils unabhängig voneinander bezogen auf einen Zustand des Dichtbandes bei Komprimierung auf 30% gegenüber dem vollständig entspannten Zustand oder auf den vollständig entspannten Zustand. Dies bezieht sich auf eine Messung nach DIN EN ISO 1026.
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Bevorzugt ist das Blockierungsmittel im mittleren Bereich der Seitenfläche angeordnet, so dass der Dichtbandkorpus im entspannten Zustand des Dichtbandes und/oder bei abdichtender Anordnung des Dichtbandes in der Fuge seitlich über das Blockierungselement übersteht. Der mit dem Blockierungsmittel versehene Dichtbandseitenbereich kann symmetrisch in der Fuge oder an dem vollständig zurückgestellten Dichtband angeordnet sein, also beispielsweise gleich weit von beiden Fugenflanken entfernt. Der mit dem Blockierungsmittel versehene Dichtbandseitenbereich kann insbesondere auch asymmetrisch in der Fuge oder an dem vollständig zurückgestellten Dichtband angeordnet sein, also beispielsweise unterschiedlich weit von beiden Fugenflanken bzw. beiden Breitseiten (bezüglich deren vollständig zurückgestellten Bereichen) entfernt, wobei dies insbesondere der Fall sein kann, wenn zumindest eine oder beide Dichtbandbreitseiten mit einer Folie, Materiallage oder Beschichtung versehen sind, welche jeweils bspw. eine solche zur Reduzierung der Luftdurchlässigkeit, eine doppelseitige Klebeschicht oder dgl. sein kann.
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Bei entspanntem Korpus erstreckt sich das Blockierungselement vorzugsweise über 2 bis 60%, vorzugsweise 5 bis 50 % oder 15 bis 40% der Dichtbandseitenfläche, bezogen auf diese Seitenfläche ohne Blockierungsmittel (oder bezogen auf die gegenüberliegende vollständig entspannte Seitenfläche). Hierdurch ist auch in der Fuge ein ausreichender Seitenflächenbereich durch das Blockierungselement abgedeckt, um ausreichend weite taschenartige Vertiefungen der Fuge zu ergeben, welche ein leichtes Eindringen von plastischer Dichtungsmasse ermöglicht.
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Besonders bevorzugt ist das Blockierungsmittel an der Seitenfläche von beiden (gegebenenfalls auch nur von einer) der an die Seitenfläche angrenzenden Breitseiten beabstandet angeordnet. Hierdurch wird ermöglicht, dass im vollständig frei entspannten Zustand des Schaumstoffkorpus sowie auch bei abdichtender Anordnung des Dichtbandes in der Fuge der Korpus beidseitig (gegebenenfalls auch nur einseitig) in Bezug auf die Breitseiten gegenüber dem blockierten Querschnittsbereich des Schaumstoffkorpus vorsteht. Bei Anordnung des Dichtbandes in der Fuge kann so auf beiden Seiten (gegebenenfalls nur einer Seite desselben) taschenförmige Vertiefungen in der Fuge ausgebildet werden, in welcher eine plastische Dichtungsmasse eingebracht werden kann.
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Vorzugsweise ist das Dichtband einseitig, besonders bevorzugt beidseitig, an den Breitseiten mit (je) einer die Luftdurchlässigkeit vermindernden Materiallage versehen. Die genannte Materiallage kann jeweils an das Blockierungsmittel anschließen, der Anschluss ist bevorzugt jeweils zumindest im Wesentlichen luftdicht. Die genannte Materiallage kann also ein- oder vorzugsweise beidseitig an das Blockierungsmittel anschließen, wobei der Anschluss jeweils zumindest im Wesentlichen luftdicht ist. Die Materiallage kann jeweils eine Folie oder Beschichtung sein, bevorzugt eine Folie, bspw. PE-Folie. Die Folie kann eine Dicke von 5–1000 μm aufweisen, vorzugsweise 5–500 μm oder 10–50 μm. Entsprechendes kann für eine Beschichtung gelten.
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Vorzugsweise ist die genannte luftdurchlässigkeitsvermindernde Materiallage beidseitig des Blockierungsmittels angebracht, und so besonders wirksam, da sich durch die Materiallage in Kombination mit dem Blockierungsmittel, welche jeweils luftdicht sind, ein zumindest weitgehend luftdichtes Band in Bezug auf dessen Breitenerstreckung (Richtung Schmalseite-Schmalseite) ergibt. Es kann gegebenenfalls vorteilhaft sein, die genannte Materiallage nur einseitig an dem Dichtband anzuordnen, bspw. wenn eines der beiden Bauteile an welche das Dichtband abdichtend anzulegen ist, z.B. die Mauerwerkslaibung, eine raue oder ungleichmäßige Oberfläche aufweist, so dass der sich anschmiegende Schaumstoff des Korpus eine bessere Abdichtung ergibt.
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Die Materiallage kann eine zusätzliche Lage sein. Die Materiallage kann auch Teil einer vorgesehenen Funktionslage sein, insbesondere Teil einer Klebeschicht oder eines doppelseitigen Klebebandes, z.B. eine Trägerlage eines Klebebandes, insbesondere Trägerlage eines doppelseitigen Klebebandes, wobei die Trägerlage ein- oder beidseitig mit einer nach außen klebewirksamen Klebelage bedeckt ist. Die Trägerlage kann jeweils die Strukturstabilität des Klebebandes bereitstellen oder fördern.
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Die Materiallage kann sich jeweils über einen Teil oder die gesamte Breitseite erstrecken. Dies kann jeweils für eine einoder beidseitig an dem Dichtband angeordnete die luftdurchlässigkeitsvermindernde Materiallage gelten. Vorzugsweise erstreckt sich die Materiallage vom Blockierungsmittel über den gesamten Übergangsbereich der jeweiligen Breitseite bis zum Bereich vollständiger Bandrückstellung bei freiem Dichtband, besonders bevorzugt darüber hinaus in Richtung auf nichtblockierte Schalseite. Dies gilt vorzugsweise für beide Breitseiten des Dichtbandes. Die luftdurchlässigkeitsvermindernde Materiallage kann sich über ≥ 25–50% oder vorzugsweise ≥ 75–85% der Bandbreite erstrecken, insbesondere über ≥ 90–95% oder praktisch 100% derselben. Dies gilt vorzugsweise für beide Breitseiten. Hierdurch kann die Luftdurchlässigkeit wirksam reduziert werden. Durch die luftdichte Anordnung von Blockierungsmittel und angrenzender Materiallage wird somit eine durchgehende Luftbarriere gebildet, welche sich vorzugsweise vollständig über einen, besonders bevorzugt beide Übergangsbereiche erstreckt. Gegebenenfalls kann es aber auch bereits ausreichend sein, die genannte Materiallage nur an einer Seite des Blockierungsmittels anzubringen, insbesondere bei asymmetrischer Anordnung des Blockierungsmittels an der Schmalseite (dann vorzugsweise an dem Übergangsbereich mit größerer Schmalseitenerstreckung).
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Das Blockierungsmittel und/oder die sich an dieses anschließene luftdurchlässigkeitsvermindernde Materiallage sind jedoch vorzugsweise wasserdampfdiffusionsdicht. Vorzugsweise sind das Blockierungsmittel und die eine oder beide sich an dieses anschließenden luftdurchlässigkeitsvermindernden Materiallage wasserdampfdiffusionsdicht. Dies gilt insbesondere bei luftundurchlässigen Materiallagen. Dies kann jeweils für eine oder beide sich an das Blockierungsmittel anschließende luftdurchlässigkeitsvermindernde Materiallage gelten. Die genannten Materiallagen können gegebenenfalls auch wasserdampfdiffusionbremsend oder -offen sein.
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Allgemein kann die luftdurchlässigkeitsvermindernden bzw. luftdichte Materiallage an beiden Breitseiten angebracht sein und eine außenseitige Klebelage an beiden Breitseiten unterschiedlich, einschließlich einer nur einseitigen Anordnung der Klebelage, insbesondere doppelseitiger Klebelage. Dies kann sich jeweils auch auf ein anderes Befestigungsmittel zur Festlegung des Dichtbandes an einem anderen Bauteil beziehen. Die Materiallage kann hierbei insbesondere eine Folie sein.
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Außenseitig zu der luftdurchlässigkeitsvermindernden Materiallage kann ein Befestigungsmittel zur Befestigung des Dichtbandes an einem Bauteil wie Rahmen oder Mauerwerkslaibung angeordnet sein, z.B. in Form einer Klebeschicht oder eines doppelseitigen Klebebandes. Luftdurchlässigkeitsvermindernden Materiallage und Befestigungsmittel können miteinander integriert oder einstückig ausgebildet sein, insbesondere kann die luftvermindernde Materiallage integraler Bestandteil des (doppelseitigen) Klebebandes sein, z.B. eine Trägerlage desselben.
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Fertigungstechnisch kann die genannte Materiallage zunächst an dem Schaumstoffkorpus des Dichtbandes angebracht und dieser dann anschließend seitlich komprimiert werden, um das Blockierungsmittel seitlich an dem komprimierten Bereich anzubringen, vorzugsweise an die Materiallage anschließend, insbesondere luftdicht anschließend.
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Die Materiallage kann jeweils haftend mit dem Blockierungsmittel verbunden sein. Hierzu kann die Folie mit dem Blockierungsmittel in nicht-blockierendem Zustand kontaktiert werden und das Blockierungsmittel anschließend unter fortwährender Kontaktierung in seinen Blockierungszustand überführt werden. Dies gilt insbesondere für Blockierungsmittel, welche durch Abkühlung oder durch Vernetzung in ihren Blockierungszustand überführt werden, besonders bevorzugt durch Abkühlen.
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Die Materiallage kann eine Luftdurchlässigkeit von ≤ 2–5 l/m2s oder vorzugsweise ≤ 0,5–1 l/m2s oder ≤ 0,1–0,25 l/m2s oder besonders bevorzugt ≤ 0,01–0,05 l/m2s bei einem Messdruck (Unterdruck) von 1 mbar aufweisen (Messfläche 100 cm2) aufweisen. Dies kann jeweils auch für einen Messdruck von 2 mbar gelten. Die Materiallage kann zumindest im Wesentlichen Luftdicht sein. Die Luftdurchlässigkeit wird hierbei, und allgemein im Rahmen der Erfindung, nach DIN EN ISO 9237 bestimmt. Dies gilt jeweils unabhängig hiervon auch für die Luftdurchlässigkeit des Blockierungsmittels (in blockierendem Zustand), die also auch hier vorzugsweise ≤ 2–5 l/m2s oder ≤ 0,5–1 l/m2s oder ≤ 0,1–0,25 l/m2s oder besonders bevorzugt ≤ 0,01–0,05 l/m2s bei einem Messdruck (Unterdruck) von 1 mbar beträgt (Messfläche 100 cm2). Dies kann jeweils auch für einen Messdruck von 2 mbar gelten. Das Blockierungsmittel kann zumindest im Wesentlichen Luftdicht sein.
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Durch das System aus Blockierungsmittel und (ein- oder beidseitig angeordneter) luftdurchlässigkeitsvermindernden Materiallage kann die Luftdurchlässigkeit des Dichtbandes (Bezugspunkt: Schaumstoffkorpus ohne Blockierungsmittel und ohne genannte Materiallage(n); im Falle von zwei luftdurchlässigkeitsvermindernden Materiallagen ohne beide derselben) um ≥ 50–75% oder vorzugsweise ≥ 85–90% oder ≥ 95–98 reduziert sein, jeweils bei Anordnung in einer Fuge (Bestimmung des a-Wertes nach DIN EN ISO 1026).
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Besonders bevorzugt ist das Dichtband in komprimierter Form vorkonfektioniert und hierbei im Bevorratungszustand. Es kann das Dichtband als Rolle oder zusammengefaltet vorkonfektioniert sein, insbesondere auch bei komprimiertem Dichtband. Die Kompression des Dichtbandes kann hierbei 5 bis 50%, vorzugsweise 10 bis 40%, besonders bevorzugt 15 bis 35% des Volumens gegenüber dem vollständig entspannten Dichtband betragen.
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Die Höhe des Schaumstoffkorpus des vorkonfektionierten, komprimierten Dichtbandes ist vorzugsweise zumindest in etwa gleich oder größer als die Höhe des Blockierungsmittels. Hiermit ist also das Blockierungsmittel im Bevorratungszustand des Dichtbandes nur geringfügig oder vorzugsweise nicht komprimiert. Der komprimierte Schaumstoffkorpus kann ≤ 20 bis 25% oder vorzugsweise ≤ 5 bis 10%, besonders bevorzugt ≤ 2 bis 3% Abweichung von der Höhe des Blockierungselementes aufweisen (Blockierungselement = 100%). Das Dichtband kann hierdurch aber auch unabhängig hiervon auf besonders einfache Weise mit dem Blockierungselement versehen werden, in dem das komprimierte, vorkonfektionierte Dichtband, mit dem Blockierungselement bzw. dem dieses bildende Blockierungsmittel in Kontakt gebracht wird. Das Dichtband ist bei der Kontaktierung mit dem Blockierungselement bzw. Blockierungsmittel bereits in seiner Bevorratungsanordnung, z.B. als Rolle oder zusammengefaltet angeordnet. Das Blockierungsmittel kann bei der Kontaktierung mit dem Schaumstoffkorpus oder vorzugsweise anschließend in seinen blockierenden Zustand überführt werden. Das Dichtband kann dann vorkonfektioniert im komprimierten Zustand mit dem Blockierungselement gelagert werden. Insbesondere kann hierbei das Blockierungsmittel in fluider, einschließlich pastöser, Form mit dem komprimierten Dichtband in Kontakt gebracht werden, beispielsweise auf dieses aufgebracht werden, beispielsweise durch Bestreichen oder Besprühen mit dem Blockierungsmittel oder durch ein anderes Beschichtungsverfahren. Gegebenenfalls kann auch das vorkonfektionierte Dichtband (komprimiert), insbesondere in Form einer Rolle, in das Blockierungsmittel eingetaucht werden. Die Überführung des Blockierungsmittels in den Blockierungszustand kann dann beispielweise im Falle eines aufgeschmolzenen Polymers durch Abkühlung auf Raumtemperatur (20°C) erfolgen, durch eine Vernetzungsreaktion, Aushärtung oder dergleichen. Es versteht sich, dass hierbei das Blockierungsmittel auf besonders einfache Weise vorzugsweise gleichmäßig über zumindest annähernd die gesamte Breitenfläche des Dichtbandes aufgebracht wird. Das Blockierungselement im Blockierungszustand weist hierbei eine Festigkeit auf, so dass dieses beim manuellen Abrollen des Dichtbandes zertrennbar ist, also das Dichtband unter Trennung des Blockierungselementes zwischen einzelnen Wicklungen oder Lagen des Dichtbandes in eine gestreckte Anordnung bzw. in seinen Benutzungszustand überführbar ist, um an einem Rahmenbauteil befestigt bzw. in der Fuge angeordnet zu werden. Es versteht sich, dass gegebenenfalls die Übergangsbereiche zwischen einzelnen Wicklungen oder Lagen des Dichtbandes Schwächungszonen des Blockierungselementes versehen sein können, beispielsweise durch geringere Schichtstärke, Perforierung oder dergleichen. Beispielsweise kann hierzu vor oder nach Überführung des Blockierungsmittels in seinen Blockierungszustand mit einem Prägewerkzeug ein entsprechendes Muster in die Blockierungsmittelschicht eingebracht werden, wobei das Muster im Zwischenbereichen zwischen den einzelnen Dichtbandwindungen bzw. Lagen eingebracht wird.
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Die Erfindung umfasst somit auch ein entsprechendes Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Dichtbandes.
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Weiterhin umfasst die Erfindung eine Bauwerksfuge zwischen zwei Bauteilen mit in der Fuge abdichtend angeordneten erfindungsgemäßen Dichtband. Der Schaumstoffkorpus liegt hierbei in der Fuge angeordnet im komprimierten Zustand vor, wobei die laterale Erstreckung des Blockierungselementes (in Richtung Breitseite-Breitseite des Dichtbandes) kleiner als die Fugenbreite ist. Der Schaumstoffkorpus erstreckt sich somit im abdichtenden Zustand innerhalb der Fuge über eine größere laterale Erstreckung als das Blockierungselement. Durch die in lateraler Richtung in Richtung auf die beiden mit dem Dichtband zusammenwirkenden Abdichtungsflächen der beiden Bauteile vorstehenden Korpusbereiche und die Verjüngung des Dichtbandes in Richtung auf das Blockierungselement hin wird die Korpusgestalt des Dichtbandes bzw. dessen Querschnittsgestalt in der Fuge definiert. Aufgrund dieser (vorzugsweise beidseitigen) Verjüngung werden taschenartige Vertiefungen der Fuge erzeugt, in welche plastische Dichtungsmasse wie beispielsweise eine Acryl- oder Silikondichtungsmasse eintreten kann, um hierdurch einerseits eine größere Haftfläche mit den Bauteilen zu ergeben, andererseits im Bereich des Blockierungselementes einen Dehnbereich geringerer Materialstärke.
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Vorzugsweise ist die eingebrachte Dichtungsmasse im Rahmen der Erfindung eine nicht-aufgeschäumte Masse, gegebenenfalls jedoch einschließlich einer solchen.
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Vorzugsweise erstreckt sich der in der Bauwerksfuge zurückgestellte Schaumstoffkorpus, wobei beide Dichtbandbreitseiten gegenüber den Fugenwandungen abdichtend anliegen, beidseitig des Blockierungselementes. Hierdurch werden beidseitig des Blockierungselementes jeweils taschenförmige Vertiefungen der Fuge ausgebildet, welche im Bereich jeder der beiden Dichtbandbreitseiten angeordnet sind. Plastische Dichtungsmasse kann hierbei beidseitig des Blockierungselementes in die Fugenvertiefungen eintreten, unter Ausbildung eines dazwischenliegenden mittleren Dehnungsbereiches der Dichtungsmasse.
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Die mit dem Blockierungselement versehene Schmalseite des Dichtungsbandes kann die raumaußenseitige oder vorzugsweise rauminnenseitige Schmalseite sein.
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Vorzugsweise ist das Blockierungselement zumindest in etwa mittig in der Fuge angeordnet, die lateralen Abstände zu den beiden Fugenwandungen sind also in etwa gleich groß, gegebenenfalls mit einem Unterschied von ≤ ±25 bis 50% oder ≤ ±15 bis 20%, vorzugsweise ≤ ±5 bis 10% bezogen auf die breitere Vertiefung auf Höhe der blockierten Dichtbandschmalseite.
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Die Erfindung umfasst ferner eine Bauwerksfuge bei welcher zur Fugenöffnung hin das Dichtband durch ein abbindendes, vorzugsweise plastisches, Dichtungsmittel abgedeckt ist, wie eine Silikon- oder Acryldichtungsmasse. Das Dichtungsmittel erstreckt sich vorzugsweise in zumindest eine oder beide dem Blockierungselement benachbarte taschenförmige Fugenvertiefungen.
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Bei abdichtend in der Fuge angeordnetem Dichtband (im Gleichgewichtszustand des Dichtbandes) erstreckt sich das Blockierungselement vorzugsweise über 5 bis 90% oder 10 bis 80% über die Fugenbreite (Abstand der beiden die Fuge bildenden Bauteile), um ausreichend weite taschenartige Vertiefungen der Fuge zu ergeben, welche ein leichtes Eindringen von plastischer Dichtungsmasse ermöglicht, besonders bevorzugt um 15 bis 75% oder 20- bis 65% derselben.
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Das Blockierungselement kann an einer, vorzugsweise nur einer, Dichtbandschmalseite angeordnet sein, gegebenenfalls auch an beiden. Im letzteren Fall können die beiden Blockierungselemente gleich oder unterschiedlich ausgebildet sein.
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Das erfindungsgemäße Dichtband ist vorzugsweise Teil eines Fugenaufbaus gemäß DIN 18 540, insbesondere gemäß Absatz 4.
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Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft beschrieben und erläutert. Es zeigen:
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1: ein erfindungsgemäßes Dichtband in vollständig entspanntem Zustand im Querschnitt in zwei Ausführungsformen (1a, 1b),
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2: ein Dichtband nach 1 in konfektionierten Zustand als Rolle (Ausschnitt),
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3: eine Fuge mit abdichtendem Dichtband nach 1.
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Gemäß 1a weist das erfindungsgemäße Dichtband 1 einen Schaumstoffkorpus 2 auf oder besteht unter Berücksichtigung des erfindungsgemäßen Rückstellblockierungselementes aus diesem. Der Schaumstoffkorpus besteht, wie vorzugsweise allgemein im Rahmen der Erfindung, aus einem nach Kompression rückstellfähigen Weichschaumstoffmaterial, im speziellen PU-Weichschaum. Vorzugsweise ist wie allgemein im Rahmen der Erfindung das Schaumstoffmaterial zur verzögerten Rückstellung imprägniert.
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Die Rückstellverzögerung kann bei Raumtemperatur (20°C) 0,5 bis 72 Stunden betragen, vorzugsweise ≥ 1 bis 2 Stunden, beispielsweise im Bereich von 1 bis 48 Stunden oder 1 bis 36 Stunden, was allgemein gelten kann.
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Der Schaumstoffkorpus 2 weist zwei gegenüberliegende Breitseiten 3a, 3b zur abdichtenden Anlage an den beiden die Fuge 100 ausbildenden Bauteilen 101, 102 (3) auf, sowie zwei die Breitseiten verbindende Schmalseiten 4a, 4b. Es versteht sich, dass auch allgemein im Rahmen der Erfindung die Breitseiten mit weiteren Funktionselementen oder Funktionsschichten oder dergleichen ausgestattet sein können, so dass die Breitseiten den Fugenwandungen bzw. Abdichtflächen der beiden Bauteile zugewandt sind und lediglich mittelbar an diesen anliegen können.
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An zumindest einer der Schmalseiten 4a ist ein Rückstellblockierungselement 5 angeordnet, welches mit dem Schaumstoffkorpus zusammenwirkt und hierdurch eine vollständige Rückstellung des Schaumstoffkorpus in den entspannten Zustand verhindert. „Rückstellblockierung“ heißt, dass der Korpus im Bereich 4c der Schmalseite, an welchem das Blockierungselement angebracht ist, ohne Anordnung des Blockierungselementes rückstellfähig ist. Das Blockierungselement ist also an einem komprimierten Bereich des Schaumstoffkorpus angebracht. Das Blockierungselement ist langgestreckt und erstreckt sich in Bandlängsrichtung.
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Der Schaumstoffkorpus 2 gemäß 1 weist somit in seinem unkomprimierten Ausgangszustand ohne Anordnung des Rückstellblockierungselementes 5 an diesem einen rechteckigen Querschnitt auf. Die Höhe der beiden Schmalseiten 4a, 4b ist gleich, wenn die Schmalseite 4a nicht rückstellblockiert ist. Durch die Anordnung des Blockierungselementes 5 an dem Schaumstoffkorpus kann somit die Querschnittsgestalt des Schaumstoffkorpus bzw. des Dichtbandes gezielt verändert werden. Dies bezieht sich auf den vollständig zurückgestellten Zustand (außerhalb der Fuge und ohne äußere Krafteinwirkung) als auch auf den in der Fuge zurückgestellten Zustand (3a), bei welchem die Breitseiten 3a, 3b (aus 1) des Korpus 2 abdichtend an den Anlageflächen 101a, 102a der beiden Bauteile anliegen.
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Allgemein im Rahmen der Erfindung weist der Schaumstoffkorpus bzw. das Dichtband und/oder das Blockierungselement vorzugsweise einen über dessen Länge gleichbleibenden Querschnitt auf.
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An einer oder beiden Breitseiten 3a, 3b ist als Funktionsschicht eine Selbstklebeschicht 6a und zugehörige abziehbare Abdecklage 6b zur Befestigung des Dichtbandes an einem Bauteil vorgesehen. Nach dem Ausführungsbeispiel erstreckt sich die Selbstklebeschicht 6a (und vorzugsweise auch die Abdecklage) nur über einen Teil der Breitseite 3a, hier über den Teil der Breitseite, welcher bei vollständig zurückgestelltem Korpus oder Rückstellung des Korpus in der Fuge mit der Fugenwandung abdichtend zur Anlage kommt, also zumindest im Wesentlichen eben ausgebildet ist. Die Selbstklebeschicht 6a (und vorzugsweise auch die Abdecklage 6b) sind nach diesem Beispiel also von der blockierten Schmalseite in Richtung Schmalseite-Schmalseite des Bandes beabstandet.
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Nach einer Abwandlung, bei welcher im Übrigen das zu diesem Ausführungsbeispiel Gesagte vollumfänglich gelten kann, erstreckt sich die Selbstklebeschicht nur über einen Teil der Dichtbandbreite, wobei die Selbstklebeschicht sich an das Blockierungsmittel anschließen kann. Die Selbstklebeschicht ist mit einer Abdecklage abgedeckt, vorzugsweise mit der Breite der Selbstklebeschicht.
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Nach weiteren einer Abwandlung des Ausführungsbeispiels nach 1, bei welcher im Übrigen das zu diesem Ausführungsbeispiel Gesagte vollumfänglich gelten kann, erstreckt sich die Selbstklebeschicht 6a über die gesamte Breite des Dichtbandes (von Schmalseite zu Schmalseite), wobei die Selbstklebeschicht mit einer Abdecklage abgedeckt ist, vorzugsweise mit der Breite der Selbstklebeschicht.
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Der Schaumstoffkorpus 2 ist zur verzögerten Rückstellung imprägniert, beispielsweise mittels einer Acrylatdispersion. Das Schaumstoffkorpusmaterial (ohne Imprägnierung) weist eine Luftdurchlässigkeit von ca. 100–200 l/ms gemäß DIN EN ISO 9237 auf. Nach einem anderen Bespiel beträgt die eine Luftdurchlässigkeit ca. 400–600 l/ms.
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Das Blockierungselement 5 ist nach dem Ausführungsbeispiel durch ein aufschmelzbares Kunststoffmaterial bzw. Polymer, beispielsweise ein EVA oder Polyamid, wobei auch Blends enthaltend diese Polymere einsetzbar sind, ausgebildet. Das aufgeschmolzene Material wird hierbei auf den komprimierten Schmalseitenbereich des Dichtbandes aufgebracht und in komprimiertem Zustand desselben durch Abkühlung auf Raumtemperatur in seinen Blockierungszustand überführt, und ist so rückstellverhindernd. Dies bezieht sich auch auf lange Zeiträume, lang in Bezug auf den üblicherweise notwendigen Montagezeitaufwand des Dichtbandes, ausgehend von der Aktivierung der Rückstellung des Dichtbandes bis zur Montage desselben in der Bauwerksfuge. Die Aktivierung der Rückstellung kann beispielsweise durch ein Abrollen des Dichtbandes von einer Dichtbandrolle erfolgen, auf welcher das Dichtband in komprimiertem Zustand bevorratet wird, dem Auslösen einer Aufreißumhüllung oder sonstigen Umhüllungen, welche das Dichtband in komprimiertem Zustand zusammen hält, usw. Alternativ kann das Blockierungselement auch durch ein anderes geeignetes Beschichtungsmaterial ausgebildet sein, insbesondere einem polymeren Beschichtungsmaterial, einem abbindenden Adhäsivmaterial wie einem geeigneten Klebemittel, einer vernetzbaren Beschichtung usw. oder ggf. (weniger bevorzugt) auch durch ein mechanisches Blockierungselement wie eine angeklammerte, vorzugsweise biegsame Leiste. Die Kohäsionskräfte der Beschichtung bzw. allgemein des Blockierungselementes im blockierten Zustand sind hierbei höher als die Rückstellkraft des Schaumstoffkorpus. Das Beschichtungsmaterial ist hierzu in geeigneter Schichtstärke auf dem Schaumstoffkorpus aufgebracht, beispielsweise im Bereich von 0,05 mm bis 2 mm oder 0,1 mm bis 0,5 mm.
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Das Blockierungselement wirkt somit also auch bei vollständig entspanntem Dichtband mit einem Seitenflächenbereich 4c zusammen, welcher sich in komprimiertem Zustand befindet. Das Blockierungselement wird mit dem komprimierten Seitenflächenbereich 4c zur Zusammenwirkung gebracht und an diesem festgelegt, um eine Rückstellverhinderung zu bewirken.
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Das Blockierungsmaterial ist hier als durchgehende durchbrechungsfreie Schicht aufgebracht, bzgl. des Querschnittes eines jeweiligen Dichtbandabschnittes bzw. einer Wicklung desselben.
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Das Blockierungselement ist plastisch deformierbar, so dass dieses ein Aufrollen bzw. Umlegen des Dichtungsbandes ermöglicht, wobei sich das Blockierungselement im Blockierungszustand befindet.
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Das Blockierungsmittel 5 ist im mittleren Bereich der Seitenfläche 4b angeordnet, so dass in vollständig entspanntem Zustand (1) bzw. dem in der Fuge vollständig zurückgestellten Zustand (3) das Blockierungsmittel sich nur über einen Teil der Seitenfläche 4b des Dichtbandes erstreckt. Ober- bzw. unterhalb des Blockierungselementes (gem. Anordnung nach den Figuren) verbleibt somit ein nicht rückstellverhinderter Schaumstoffkorpusbereich, so dass also der Schaumstoffkorpus beidseitig über die Blockierungsfläche (Erstreckungsfläche des Blockierungsmittels) vorsteht (Bereiche 4e, 4f). Die vollständig zurückgestellten Korpusbereiche 4g, 4h können mit der Rückstellkraft abdichtend an den Fugenwandungen anliegen (siehe 3). In Bezug auf das freie Dichtband erstreckt sich das Blockierungselement über ca. 30% bis 50% der Dichtbandhöhe (entsprechend der nicht blockierten Dichtbandseitenfläche 4b; 1), in Bezug auf die Anordnung des Dichtbandes in der Fuge (3) erstreckt sich das Blockierungselement über 50% bis 75% der Dichtbandhöhe.
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1b zeigt eine Abwandlung des Dichtbandes nach 1a, wobei das zu diesem Beispiel Gesagte hier entsprechend gelten kann, sofern sich aus dem Zusammenhang nichts anderes ergibt. Auch die Abwandlungen zu 1a können gegebenenfalls hier gelten. Gleiche Bezugsziffern betreffen gleiche Merkmale.
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Nach 1b weist das Dichtband beidseitig, ggf. nur einseitig, an den Breitseiten 3a, 3b eine luftdurchlässigkeitsvermindernde Materiallage 9a, 9b auf. Die genannte Materiallage schließt sich beidseitig an das Blockierungsmittel 5 an, jeweils zumindest im Wesentlichen luftdicht oder bevorzugt luftdicht. Die Materiallage ist hier jeweils als Folie ausgebildet, ggf. auch als Beschichtungslage. Die luftdurchlässigkeitsvermindernde Materiallage 9a ist hier Teil einer vorgesehenen Funktionslage, nämlich eines Klebebandes, in besonderer Ausführung eines doppelseitigen Klebebandes, ohne dass dies immer zwingend ist. Die Materiallage 9a stellt hier die oder eine Trägerlage des (doppelseitigen) Klebebandes dar. Die Klebelage 6a und Abdecklge 6b stellen weitere Schichten desselben Klebebandes dar, welches die Materiallage 9a umfasst. Gegebenenfalls können Folie und Klebeschicht aber auch als separate Schichten ausgeführt und dem Schaumstoffkorpus bei der Bandherstellung zugeführt werden, als aufeinanderfolgende Schichten oder mit Zwischenschichten. Nach dem Beispiel ist nur an einer Breitseite die genannte Materiallage 9a Teil einer Funktionsschicht, z.B. eines (doppelseitigen) Klebebandes, auf der anderen Breitseite ist die Materiallage 9b jedoch nicht Teil einer solchen (zumindest nicht Teil eines doppelseitige Klebebandes bzw. Klebebandes mit außenseitiger Klebeschicht). Es versteht sich, dass anstelle der auenseitigen Klebeschicht jeweils auch ein anderes Befestigungsmittel zur Befestigung des Dichtbandes an einem Bauteil vorgesehen sein kann. Beide Materiallagen 9a, 9b können mittels einer Klebeschicht an dem Korpus 2 befestigt sein (nicht dargestellt), ggf. mit integrierten Klebelagen.
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Die Materiallagen 9a, 9b erstrecken sich jeweils über die gesamte Dichtbandbreitseite, zumindest über den von dem Blockierungsmittel vorstehenden Übergangsbereich 4e, 4f. Gegebenenfalls kann sich auch eine Materiallage (vorzugsweise 9a) über die gesamte Dichtbandbreitseite erstrecken, die andere nicht, beispielsweise nur über den Übergangsbereich.
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Das Blockierungsmittel ist hier bei vollständig entspanntem Dichtband bzw. bei Abdichtung in der Fuge bezüglich einer Dichtbandmittelebene 1a bzw. einer Mittelebene 100a der Fuge asymmetrisch angeordnet, also von beiden Fugenflanken unterschiedlich weit beabstandet. Dies resultiert hier bereits aus dem auf beiden Breitseiten verschiedenen Lagenaufbau des Dichtbandes, gegebenenfalls ist dies auf andere Weise bewirkt, bspw. durch asymmetrische Anordnung der Blockierungsmittel an der Schmalseite. Gegebenenfalls kann das Blockierungsmittel bei vollständig entspanntem Dichtband bzw. bei Abdichtung in der Fuge bezüglich einer Dichtbandmittelebene 1a bzw. einer Mittelebene 100a in der Fuge auch symmetrisch angeordnet sein.
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Die Materiallagen 9a, 9b weisen jeweils eine Luftdurchlässigkeit von ≤ 0,1–0,25 l/m2s bei einem Messdruck (Unterdruck) von 1 mbar bzw. 2 mbar auf, nach DIN EN ISO 9237. Im speziellen sind die Materiallagen 9a, 9b jeweils unter den gegebenen Messbedingungen luftdicht. Auch das Blockierungsmittel 5 weist eine Luftdurchlässigkeit von ≤ 0,1–0,25 l/m2s bei einem Messdruck (Unterdruck) von 1 mbar bzw. 2 mbar auf, nach DIN EN ISO 9237. Im speziellen ist das Blockierungsmittel 5 luftdicht, insbesondere in Kombination mit einer oder zwei luftdichten Materiallagen 9a, 9b. Die Luftdurchlässigkeit des Dichtbandes ist bezogen auf den Schaumstoffkorpus (ohne Blockierungsmittel und Materiallage) auf 10 % derjenigen des Korpus oder noch weiter zu niedrigen Werten reduziert, jeweils bei Anordnung in einer Fuge (Bestimmung des a-Wertes nach DIN EN ISO 1026). Die verbleibende, dem Blockierungsmittel gegenüberliegende Schmalseite kann somit eine demgegenüber hohe Luftdurchlässigkeit aufweisen, z.B. um mehr als dem Faktor 10 höher, was allgemein im Rahmen der Erfindung gelten kann.
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Das Blockierungsmittel 5 und die Materiallagen 9a, 9b sind wasserdampfdiffusionsdicht oder -bremsend, jeweils bezogen auf das Korpusmaterial um den Faktor 10–50 stärker dissusionsbremsend (bei 20°C), ggf. können diese auch wasserdampfdiffusionsoffen sein.
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Gegebenenfalls kann es aber auch bereits ausreichend sein, die genannte Materiallage 9 nur an einer Seite des Blockierungsmittels anzubringen, insbesondere bei asymmetrischer Anordnung des Blockierungsmittels an der Schmalseite (dann vorzugsweise an dem Übergangsbereich mit größerer Schmalseitenerstreckung).
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2 zeigt schematisch ein Dichtband nach 1 in Bezug auf alle Ausführungsformen (in anderem Maßstab) in als Rolle 8 vorkonfektionierter Form, wobei sich das Beschichtungselement über die gesamte Höhe der Schmalseite 4a und auch die gesamte Seitenfläche 8a der Rolle erstreckt, beispielsweise in einer durchgehenden Lage. Hierzu kann das als Rolle vorkonfektionierte Dichtband, welches in aufgerolltem Zustand komprimiert vorliegt (beispielsweise Komprimierung auf ca. 25% des Ausgangsvolumens), mit dem Blockierungsmittel versehen werden, beispielsweise durch Auftragen eines fluiden oder pastösen Beschichtungsmittels, eintauchen der Dichtbandseitenfläche in ein Beschichtungsmittelbad mit fluidem oder pastösem Beschichtungsmittel, Sprühauftrag oder dergleichen. Nach Abkühlen, Vernetzen oder sonstiger angepassten Verfahrensweise wird das Blockierungsmittel dann unter Ausbildung des Blockierungselementes in seinen Blockierungszustand überführt. Das vorkonfektionierte Dichtband, z.B. als Dichtbandrolle, wird mit dem aufgeschmolzenen Blockierungsmittel versehen, wozu die Rolle mit ihrer Seitenfläche in ein Schmelzebad des Blockierungsmittels eingetaucht und dieses dann durch Abkühlung in seinen Blockierungszustand überführt wird. Die Adhäsivkräfte des Blockierungsmittels sind hierbei ausreichend gering, so dass das Band manuell von der Rolle oder dem sonstigen Bevorratungszustand abgewickelt oder umgefaltet werden kann, um einen Dichtbandstreifen zu ergeben, welcher dann von der Rolle abgelängt bzw. an einem der beiden Bauteile, beispielsweise dem Rahmenbauteil, befestigt werden kann. Gegebenenfalls kann in dem Übergangsbereich 8d zwischen einzelnen Lagen 8b oder Wicklungen des Dichtbandes ein Schwächungsbereich des Blockierungselementes vorgesehen sein, beispielsweise in Form einer Perforation, Dünnstellenbereichs oder dergleichen. Diese kann vor oder nach der Überführung des Blockierungselementes in seinen Blockierungszustand an- bzw. eingebracht werden. Die Höhe des Schaumstoffkorpus in komprimiertem Zustand des Dichtungsbandes, welches zur Bevorratung konfektioniert ist, ist somit zumindest annähernd gleich der Höhe des Blockierungselementes. Das Blockierungselement ist also im Bevorratungszustand des Dichtbandes nicht komprimiert.
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Durch das Blockierungselement werden bei abdichtender Anordnung des Dichtbandes in der Fuge 100 taschenförmige Vertiefungen 105, 106 ausgebildet, an den Bereichen des Dichtbandes mit Rückstellblockierung (3). Die Fugenbreite ist also größer als die Breite des Blockierungselementes (in Richtung Breitseite-Breitseite). Die Dichtungsmasse 108 ist derart in die Fuge eingebracht, dass diese in die taschenförmigen Vertiefungen eindringt. Hierdurch wird der Anlagebereich 108a, 108b der Dichtungsmasse an die beiden Bauteile 101, 102 vergrößert und im mittleren Bereich 108c der Dichtungsmasse aufgrund der geringeren Materialstärke derselben eine erleichterte Dehnung ermöglicht. Die Dichtungsmasse kann hierbei flächig an dem Dichtband anliegen, gegebenenfalls kann auch eine Zwischenlage vorgesehen sein. Die zur Fugenöffnung hin ausgerichtete nicht ebene Gestalt der Seitenfläche des Dichtbandes definiert hierbei die fugeninnenseitige Gestalt der Dichtungsmasse. Die Dichtungsmasse kann insbesondere eine nicht-geschäumte Masse darstellen, beispielsweise eine übliche Acrylat- oder Silikon-Dichtungsmasse, gegebenenfalls auch eine aufgeschäumte Dichtungsmasse. Die Dichtmasse ist rauminnenseitig RI angeordnet. Die Höhe h der Seitenfläche des Dichtungsbandes im vollständig entspannten Zustand kann im Bereich von 1 cm bis 7 cm oder 2 cm bis 7cm liegen. Die Breite des Dichtungsbandes kann im Bereich von 1 cm bis 20 cm oder im Bereich von 2 cm bis 15 cm liegen, meist im Bereich von 4 cm bis 15 cm, was jeweils allgemein im Rahmen der Erfindung gegeben sein kann. Die Breite der Breitseiten des Dichtungsbandes ist zumeist größer als die Höhe des Dichtungsbandes im vollständig entspannten Zustand, was jedoch nicht zwingend ist. Bei Anordnung des Dichtungsbandes in der Fuge ist in der Regel die Breite des Dichtungsbandes größer als dessen Höhe.
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Die breitseitige Erstreckung des rückstellblockierten und rückstellbehinderten Bereichs (als der Bereich von der blockierten Seitenfläche bis zum Ende des Übergangsbereichs) bei entspanntem Dichtband kann ≥ 2–5% oder ≥ 10–20% der Dichtbandbreite ausmachen, dieser Bereich kann unabhängig hiervon oder in Kombination hiermit ≤ 35–50% oder ≤ 15–25% der Dichtbandbreite ausmachen, was allgemein im Rahmen der Erfindung gelten kann.
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3 zeigt die Anordnung eines Dichtungsbandes nach 1a. Bei Anordnung eines Dichtungsbandes nach 1b ergibt sich eine entsprechende Anordnung, mit dem Unterschied, dass das Blockierungsmittel 5 asymmetrisch in der Fuge bzw. Fugenmittelebene 100a angeordnet ist, nämlich zur der Fugenflanke hin verschoben, an welcher die Dichtbandbreitseite anliegt, zu welcher das Blockierungsmittel auch bei freiem und vollständig entspanntem Dichtband hin verschoben ist. Dies ist hier die Fugenflanke, an welcher die außenseitige Klebeschicht der Materiallage 9a angeordnet ist (oder allgemein ein außenseitiges Befestigungsmittel).
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN EN ISO 9237 [0030]
- DIN EN ISO 1026 [0032]
- DIN EN ISO 9237 [0045]
- DIN EN ISO 1026 [0046]
- DIN 18 540 [0058]
- DIN EN ISO 9237 [0072]
- DIN EN ISO 9237 [0082]
- DIN EN ISO 9237 [0082]
- DIN EN ISO 1026 [0082]