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Dichtbänder aus
weichem und flexiblem Schaumstoffmaterial werden in der Bautechnik
zum Abdichten gegen Luftzug und Schlagregen eingesetzt. Für den Hausgebrauch
durch den Endverbraucher gibt es die allgemein bekannten Schaumstoffbänder von
in der Regel wenigen Millimetern Dicke, die einseitig mit einer
von einer Trennfolie abgedeckten Selbstklebeschicht versehen sind
und unkomprimiert auf Rollen gewickelt sind. Sie werden für die Abdichtung
undicht gewordener Fenster und Türen zwischen
Fenster- bzw. Türflügel und
Fenster- bzw. Türrahmen
eingesetzt. Hierzu werden sie an passender Stelle am Flügel oder
am Rahmen angeklebt.
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Im
professionellen Hochbau werden Dichtbänder, die zumeist imprägniert sind,
aus weichem und flexiblem Schaumstoff zwischen Fenster- und Türrahmen
und einem Mauerwerk eingesetzt. Solche Dichtbänder können bis zu einigen Zentimetern
dick sein und sind gewöhnlich
einseitig mit einer Selbstklebeschicht versehen, mit der sie an
den Rahmenprofilelementen von Fenstern und Türen angeklebt werden können. Dichtbänder dieser
Art sind häufig mit
einem Material imprägniert,
das die Rückstellung des
Schaumstoffmaterials aus einem komprimierten Zustand, in dem sie
auf einer Rolle angeliefert werden, in einen entspannten Zustand
verzögert,
um die Montage des mit dem Dichtband versehenen Bauelements auf
der Baustelle zu erleichtern.
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Zur
Verhinderung einer Dampfdiffusion werden Dichtbänder der vorgenannten Art benötigt, die mit
einer Dampfsperre versehen sind. Aus
DE 196 41 415 C2 ist ein Dichtband aus offenporigem
Material in zu einer Scheibe aufgerollter Form zum Abdichten von
Fugen oder Spalten gegen Luftzug und/oder Schlagregen bekannt, bei
dem wenigstens eine Sperrschicht innerhalb des Dichtbandes in solcher Konfiguration
angeordnet ist, dass sie und die angrenzenden offenporigen Bereiche
in axialer Richtung aufgereiht sind. Die Sperrschicht verläuft also
in radialer Richtung der Dichtbandrolle.
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Um
ein Dichtband der letztgenannten Art herzustellen, werden großflächige Sperrschichten durch
lagenweises Laminieren und/oder Verkleben von Platten- oder Bahnware
eines offenporigen Rohschaummaterials zu Laminatblöcken ausgebildet. Die
Laminatblöcke
werden dann orthogonal zu den großflächigen Sperrschichten aus Laminierungsmaterial
und/oder Klebstoff zu Tafeln mit Sperrschichten getrennt, so dass
sich nach dem Trennen die Sperrschichten parallel zu einem Rand
der Tafel und senkrecht durch die Tafel erstrecken. Eine solche
Tafel wird dann unter Kompression zu einer Rolle so aufgewickelt,
dass die Sperrschichten und das offenporige Material auf dem Umfang
der Rolle in axialer Richtung aufgereiht sind. Anschließen wird
die Rolle zwischen einzelnen Sperrschichten in Scheiben getrennt.
Diese Verfahrensweise ist relativ kompliziert und erfordert eine
hohe Maßhaltigkeit
des Schaumstoffmaterials bei der Verarbeitung, weil sonst beim Trennen
der Rolle in Scheiben die Gefahr einer Beschädigung der Sperrschichten besteht.
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Aus
DE 24 57 322 A1 ist
ein Verfahren bekannt, mit dem Kunststoffkörper aus offenporigem Schaumstoff
an ihren Außenflächen durch
Aufsprühen
mit einem Polyurethanüberzug
versehen werden können.
Allerdings verlangt das Verfahren eine spezielle Vorbereitung des
Schaumstoffs. Es ist nicht dafür
geeignet, bei komprimierten Schaumstoffkörpern, die sich im Gebrauch
entspannen sollen, angewendet zu werden, da der im komprimierten
Zustand aufgebrachte Überzug
das Entspannen behindern oder gar ganz unmöglich machen würde. Würde nur
ein dünner Überzug aufgebracht,
der das Entspannen des Schaumstoffs ermöglicht, bestünde die
Gefahr einer Rissbildung im Überzug.
Das Aufbringen des Überzugs
durch Aufsprühen
im entspannten Zustand ist bei Dichtbändern aus technischen Gründen unwirtschaftlich.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein mit einer Zusatzschicht
ausgerüstetes
Dichtband anzugeben, das sich einfach herstellen lässt.
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Diese
Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die
Dichtbandrolle weist ein Weichschaumband rechteckigen Querschnitts
auf, das innerhalb der Rolle elastisch rückstellfähig komprimierbar ist. Wenigstens
eine der Seitenflanken des Weichschaumbandes ist von einem Folienband
bedeckt, das zumindest am oberen Ende und am unteren Ende der Seitenflanke
mit dieser verklebt ist und im komprimierten Zustand des Weichschaumbandes mindestens
eine längslaufende
Falte oder Tasche ausbildet.
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In
der Zeichnung ist das erfindungsgemäße Dichtband schematisch im
teilweise entspannten Funktionszustand oder im vollständig entspannten Zustand
im Querschnitt dargestellt.
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1 ist
eine Ansicht eines zweiseitig mit Folie versehenen Dichtbandes,
bei dem die Folien ausschließlich
an den Seitenflanken des Schaumstoffstreifens befestigt sind.
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In
der Zeichnung sind die jeweiligen Elemente mit gegenseitigem Abstand
dargestellt, um die Lage dieser Elemente in Bezug zueinander deutlich zu
machen. Es sei daher betont, dass in Wirklichkeit die Elemente dicht
aufeinander liegen, d.h. sich gegenseitig berühren und aufeinander gedrückt sind. Es
ist weiter hervorzuheben, dass die Figur den Querschnitt eines Dichtbandes
zeigt, und zwar in einem teilweise entspannten Funktionszustand
oder in einem vollständig
entspannten Zustand. Vor der Anwendung ist das Dichtband üblicherweise
in komprimiertem Zustand auf einen Wickelkörper gewickelt.
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Das
Weichschaumband 1 ist an seiner Unterseite mit einer Selbstklebeschicht 2 versehen,
die von einer Trennfolie 4 abgedeckt ist. Die beiden Seitenflanken 1a des
Weichschaumbandes 1 sind jeweils von einem Folienband 3 bedeckt,
das ausschließlich
an den Seitenflanken 1a des Weichschaumbandes 1 angeklebt
ist, im vorliegenden Falle an den oberen und unteren Rändern der
Seitenflanken 1a. Weitere Befestigungsstellen sind möglich. Im komprimierten
Zustand des Weichschaumbandes 1 bilden die Folienbänder 3 mindestens
eine, vorzugsweise mehrere mehr oder weniger große Taschen bzw. Falten (nicht
dargestellt) zwischen den Seitenflanken 1a und den Folienbändern 3.
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Das
Folienband ist lang genug, sich im eingebauten Zustand des Bauelements,
in dem das Weichschaumband 1, das die Hauptkomponente des Dichtbandes
bildet, teilentspannt ist, vollständig über die ihr benachbarte Seitenflanke
des Dichtbandes zu erstrecken, siehe 1.
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Als
Folienband 3 ist an erster Stelle an eine Dampfsperrfolie
gedacht. Das Folienband 3 kann aber auch eine UV-Sperrfolie
sein, die das von ihr bedeckte Schaumstoffmaterial gegen UV-Lichteinflüsse schützen soll.
Auch Folien, die unter ästhetischen Gesichtspunkten
ausgewählt
sind, etwa metallisierte oder farbige Folien, sind denkbar. Ganz
allgemein kann die Erfindung mit jeder Art von folienhaftem, biegeschlaffem
Bandmaterial realisiert werden, das nach den individuellen Bedürfnissen
ausgewählt
ist, einschließlich
textiler Materialien oder aus mehreren Schichten bestehenden Laminaten.
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Ein
bedeutender Vorteil des erfindungsgemäßen Dichtbandes besteht darin,
dass ein voll bewegungsfähiges
System geschaffen ist, bestehend aus einem weichen, elastischen
Weichschaumband 1 und mindestens einem Folienband 3,
wobei das Folienband 3 so mit dem Weichschaumband 1 verbunden
ist, dass es sich über
den gesamten Funktionsbereich des Dichtbandes bewegen kann. Beim
Aufgehen des Weichschaumbandes 1 durch elastische Rückstellung
nach Montage des damit ausgerüsteten Bauelements
steht die Auslösereserve
des Folienbandes 3 zur Verfügung, die quasi verbraucht
wird, ohne dass sich das Folienband 3 dehnen muss.
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Das
erfindungsgemäße Dichtband
ist in Form von schmalen Dichtbandrollen, wegen ihrer Abmessungen
auch Dichtbandscheiben genannt, herstellbar, ohne dass hierfür eine spezielle
Vorbereitung des Schaumstoffmaterials bei der Herstellung von Dichtbandscheiben,
die vom allgemein Üblichen abweicht,
erforderlich ist. Sie sieht vielmehr vor, solche Dichtbandscheiben
nachträglich
mit dem biegeschlaffen Folienband 3, beispielsweise einer
Dampfsperrfolie, auszurüsten.
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Die
Folienbänder 3 sind
im entspannten oder teilweise entspannten Zustand vorzugsweise glatte Bänder. Im
komprimierten Zustand weisen die Folienbänder wenigstens in einem Teilbereich
ihrer Breite mindestens eine, vorzugsweise mehrere längs verlaufende
Falten oder Taschen auf. Das hat den Vorteil, dass auch bei einem
weiten Rückstellen
des komprimierten Weichschaumbandes 1 nach der Montage
des Dichtbandes die Gesamtlänge
des Folienbandes 3 ausreicht, um die jeweilige Seitenflanke 1a des
Weichschaumbandes 1 vollständig zu bedecken. Die Falten
können
ggf. mit einem verzögert nachgebenden
Kleber versehen sein, wodurch es möglich wird, die Rückstellung
des Schaumstoffmaterials aus dem komprimierten Zustand auch dann
zu verzögern,
wenn das Schaumstoffmaterial nicht mit einem die Rückstellung
verzögernden
Material imprägniert
ist, oder das Rückstellen
zusätzlich
zu verzögern.
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Eine
Tasche kann auch dazu bestimmt sein, nach dem teilweisen oder vollständigen Entspannen des
Dichtbandes auf einer der sichtbaren Seiten des Weichschaumbandes 1 zu
liegen, und kann mit einem Material gewünschter Qualität gefüllt sein,
beispielsweise mit einem intumeszierenden Material.