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Die Erfindung betrifft ein Schaumstoffdichtband gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie einen dieses umfassenden Wandaufbau.
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Gattungsgemäße Schaumstoffdichtbänder werden eingesetzt, um bei einem Wandaufbau das Rahmenprofil gegenüber der angrenzenden Wärmedämmschicht abzudichten, insbesondere einer Wärmedämmschicht eines Wärmedämmverbundsystems. Das Dichtband ist hierbei an der Raumaußenseite des Rahmenprofils angeordnet, stellt also eine außenseitige Abdichtung des Anschlussbereiches des Rahmenprofils gegenüber der Wärmedämmschicht wie Polystyrol-, PU-, Holzfaserplatten o. dgl. dar. Das Dichtband wird hierbei zumeist außenseitig von einer Putzschicht überdeckt.
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Der Anschlussbereich des Rahmens gegenüber dem angrenzenden Wandbereich muss eine Reihe von Erfordernissen erfüllen, wie beispielsweise ausreichende Luftdichtigkeit, Ermöglichung einer Abfuhr von in die Fuge eingedrungenem Wasser bzw. Feuchtigkeit durch Diffusion zur raumaußenseitigen Umgebung, ausreichende Wärmedämmung usw. Hierbei ist der Gesamtaufbau des Abdichtungsbereichs zwischen Rahmenprofil und Mauerwerkslaibung zu berücksichtigen, also von der Rauminnenseite zur Raumaußenseite hin. Das raumaußenseitig angeordnete Dichtband wird daher oftmals an seiner Außenseite mit einer Beschichtung versehen, um die Schlagregendichtigkeit des Dichtbandes und damit der Abdichtung insgesamt zu erhöhen. Durch diese außenseitige Beschichtung werden jedoch auch andere Eigenschaften des Dichtbandes und damit auch der Fugenabdichtung insgesamt beeinflusst, so weist die Schlagregendichtigkeitsbeschichtung unter Umständen auch einen gewissen Wasserdampfdiffusionswiderstand auf, wodurch der Wasserdampfdiffusionswiderstand des Dichtbandes raumaußenseitig erhöht wird. Dies birgt jedoch die Gefahr einer Ansammlung von Feuchtigkeit oder sogar einer Kondensation im raumaußenseitigen Bereich des Dichtbandes.
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Derartige Probleme ergeben sich insbesondere, wenn der Wandaufbau die Erfordernisse eines Vollwärmeschutzes erfüllen soll, insbesondere nach EnEV 2009 erfüllen soll. Diese strengen Erfordernisse bedingen eine sehr hohe Wärmedämmung und damit eine hohe Dichtigkeit des Wandaufbaus und auch des Anschlusses Rahmenprofil-Wärmedämmung, welche jedoch nicht mit anderen bauphysikalischen Nachteilen in Hinblick auf die oben beschrieben Erfordernisse verbunden sein soll.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Dichtband bzw. einen verbesserten Wandaufbau zu schaffen, insbesondere bei Vollwärmeschutz des jeweiligen Gebäudes, bei welchem die oben beschriebene Problematik vermindert ist oder nicht auftritt.
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Diese Aufgabe wird durch ein Schaumstoffdichtband nach Anspruch 1 sowie durch einen Wandaufbau nach Anspruch 12 gelöst.
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Erfindungsgemäß wird somit die Dichtbandinnenseite mit einer zusätzlichen Beschichtung versehen, so dass das Dichtband aufgrund der Beschichtung raumminnenseitig (rauminnenseitiggerichtet) einen höheren Wasserdampfdiffusionswiderstand hat an der Raumaußenseite, an welcher die die Schlagregendichtigkeit verbessernde Beschichtung (im Folgenden genannt: Schlagregenbeschichtung) angeordnet ist. Durch die zusätzliche rauminnenseitige Beschichtung wird somit sichergestellt, dass im Bereich des Dichtbandes der Wasserdampfdiffusions(WDD)-widerstand gezielt von der innenseitig angeordneten Schmalseite zu der raumaußenseitigen (raumaußenseitiggerichteten) Schmalseite abfällt, sodass eine zielgerichtete Wasserdampfdiffusion von der Rauminnenseite zur Raumaußenseite hin erfolgen kann. Dadurch wird trotz der Schlagregendichtigkeitsbeschichtung verhindert, dass innerhalb des Dichtbandes sich Feuchtigkeit ansammelt bzw. Kondenswasser bilden kann, auch bei niedrigen Außentemperaturen, da in das Dichtband eindringende Feuchtigkeit leichter nach außen diffundieren und damit abgeführt werden kann. Etwaiges sich im Dichtbandquerschnitt ansammelnde Feuchtigkeit oder gar Kondenswasser kann zielgerichtet (auch im Sinne einer gerichteten Diffusion) zur Raumaußenseite des Dichtbandes ab- und aus dem Dichtband herausgeführt werden.
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Allgemein kann für die rauminnenseitige Beschichtung des Dichtbandes ein Material ausgewählt werden, welches ebenfalls eine Verbesserung der Schlagregendichtigkeit bewirkt, beispielsweise dasselbe Material, wie das der raumaußenseitigen Schlagregendichtigkeitsbeschichtung. Hierdurch ergibt sich, dass das Dichtband an der rauminnenseitigen Schmalseite eine erhöhte Schlagregendichtigkeit aufweisen kann, als raumaußenseitig, wobei die rauminnenseitige Schlagregendichtigkeitserhöhung funktionslos ist, da diese bereits raumaußenseitig bereitgestellt wird. Diese an sich nicht erforderliche oder sogar widersinnige Maßnahme führt jedoch dazu, dass das Dichtband rauminnenseitig einen erhöhten Wasserdampfdiffusions(WDD)-widerstand aufweist, gegenüber der raumaußenseitigen Schmalseite und damit eine zielgerichtete Wasserdampfabfuhr durch Diffusion zur Raumaußenseite hin ermöglicht.
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Die Begriffe „rauminnenseitig“ und „raumaußenseitig“ beziehen sich jeweils auf die Einbausituation des Dichtbandes. Die Begriffe „rauminnenseitig“ und „raumaußenseitig“ sind hier jeweils im Sinne von „rauminnenseitiggerichtet“ (zur Rauminnenseite gerichtet) und „raumaußenseitiggerichtet“ (zur Raumaußenseite gerichtet) zu verstehen, da das Dichtband ja zwischen dem Rahmenprofil und einer dem Rahmenprofil außenseitig vorgesetzten Wärmedämmschicht des Wandaufbaus angeordnet ist. „Raumaußenseitig(gerichtet)“ heißt also, dass diese Dichtbandseite den kleineren Abstand zur Außenumgebung aufweist, als die rauminnenseitg(gerichtete) Schmalseite. Die „raumaußenseitig(gerichtet)e“ Schmalseite ist also auch die wetterzugewandte Schmalseite, die „rauminnenseitg(gerichtet)e“ Schmalseite die wetterabgewandte. In Bezug auf einen Diffusionsweg oder Luftdurchlässigkeitsweg vom Rauminneren zur Außenumgebung ist „rauminnenseitiggerichtet“ näher am Rauminneren psoitioniert. Die rauminnenseitige Schmalseite ist hierbei jeweils diejenige, welche den höheren Wasserdampfdiffusionswiderstand hat.
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Der Begriff „Breitseite“ bezieht sich auf die Dichtbandseiten, welche einander gegenüberliegend zur abdichtenden Anlage an das Rahmenprofil und die Wärmedämmschicht vorgesehen und ausgebildet sind. Die Breitseiten verlaufen in Richtung „wetterzugewandt“ zu „wetterabgewandt“. Hierzu können eine oder beide der Breitseiten mit einem Befestigungsmittel zur Festlegung des Dichtbandes an dem Rahmenprofil und/oder ggf. auch der Wärmedämmschicht ausgestattet sein. Das Befestigungsmittel kann insbesondere eine Klebemittelschicht, beispielsweise ein doppelseitiges Klebeband mit Abdecklage sein. In Einbaulage des Dichtbandes, weist die Breitseite zumindest in der Regel oder immer eine größere Erstreckung quer zur Bandlängsrichtung auf als die Schmalseite, bspw. um einen Faktor ≥ 1,1–1,2 oder ≥ 1,5–2, zumeist ≤ 4–6 oder ≤ 10–20 (jeweils für vollständig expandiert oder in Einbaulage. Die Einbaulage im komprimierten Zustand kann ggf. fingiert werden durch eine Kompression des Dichtbandes zwischen planparallelen Ebenen auf 60% seines Ausgangsvolumens bei vollständig freier Entspannung bzw. Rückstellung. Auf diese Einbausituation mit 60% Kompression wird im Zweifelsfall immer im Rahmen der Erfindung Bezug genommen, wenn auf die „Einbaulage“ bzw. „Einbausituation“ abgehoben wird. Bevorzugt weist die rauminnenseitige Beschichtung einen größeren WDD-Widerstand auf als die raumaußenseitige Beschichtung, so dass also durch die beiden Beschichtungen das WDD-Widerstandsgefälle über das Dichtband und damit der gezielte Wasserdampfabtransport zur Außenseite hin erfolgen kann. Gegebenenfalls kann der WDD-Widerstand zusätzlich auf der Rauminnenseite auch durch andere Maßnahmen eingestellt werden, bspw. durch eine höhere Materialstärke des Schaumstoffdichtbandes, sodass durch erhöhte Kompression des Dichtbandes in der Fuge eine Zone mit erhöhtem Wasserdampfdiffusionswiderstand resultiert. Hierzu sei beispielsweise auf die
EP 18 11 111 A1 oder die
DE 10 2008 020 955 verwiesen, welche hiermit jeweils vollumfänglich umfasst seien. Das Höhenprofil kann also beispielsweise kontinuierlich ansteigend, stufenweise oder auch von Schmalseite zu Schmalseite ansteigend aber mit dazwischen liegenden Senken oder zu den Schmalseiten im Profil abfallenden Bereichen ausgebildet sein, ggf. auch in Kombination miteinander. Durch die zusätzliche Beschichtung der rauminnenseitigen Schmalseite wird erfindungsgemäß jedoch sichergestellt, dass der Wasserdampfdiffusionswiderstand in Einbaulage des Dichtbandes, also bei Kompression innerhalb einer Fuge mit planparallelen Fugenflanken, sich im Bereich der rauminnenseitigen Schmalseite ein höherer Wasserdampfdiffusionswiderstand ergibt als im Bereich der raumaußenseitigen Schmalseite (beispielsweise bei Kompression auf 60% des Ausgangsvolumens bei vollständiger Dichtbandentspannung). Insbesondere kann die Beschichtung so ausgebildet sein, dass sich unmittelbar an der rauminnenseitigen Schmalseite ein höherer Wasserdampfdiffusionswiderstand als unmittelbar an der raumaußenseitigen Schmalseite ergibt. Durch die rauminnenseitige Beschichtung kann sichergestellt werden, dass der Wasserdampfdiffusionswiderstand (WDD-Widerstand) an der rauminnenseitigen Schmalseite höher ist als an der raumaußenseitigen Schmalseite, was ansonsten bei dem jeweiligen Dichtband ohne die rauminnenseitige Beschichtung nicht der Fall wäre. Andererseits kann durch die rauminnenseitige Beschichtung der WDD-Widerstand an dieser Schmalseite auch erhöht werden, sodass der WDD-Widerstand um einen gewünschten Faktor größer ist als auf der raumaußenseitigen Schmalseite, also durch die rauminnenseitige Beschichtung zusätzlich auf das gewünschte Maß erhöht wird.
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Die Seitenflächenbeschichtung auf der innenseitigen und der außenseitigen Schmalseite kann sich jeweils vollflächig über die jeweilige Schmalseite erstrecken, ggf. auch darüber hinaus, also teilweise über die angrenzenden Breitseiten. Insbesondere weist die Beschichtung der rauminnenseitigen Schmalseite des Dichtbandes eine größere Materialstärke auf als die raumaußenseitige Beschichtung desselben. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Beschichtung der rauminnenliegenden und der raumaußenliegenden Schmalseite aus demselben Material bestehen. Hierdurch kann durch die Wahl der Materialstärke die Schlagregendichtigkeit bzw. der Wasserdampfdiffusionswiderstand in Bezug auf die raumaußenseitige Schmalseite und der Wasserdampfdiffusionswiderstand in Bezug auf die rauminnenseitige Schmalseite eingestellt werden. Die Schichtdicke kann hierbei unabhängig von einem etwaigen Eindringvermögen des Beschichtungsmaterials in die Porenstruktur des Schaumes eingestellt werden, und damit auch unabhängig von einer zonenweisen oder durchgehend homogenen Imprägnierung des Korpus. Unabhängig hiervon oder in Kombination hiermit kann der WDD-Widerstand auch durch die Materialeigenschaften des Beschichtungsmaterials eingestellt werden. Bestehen die beiden Beschichtungen aus unterschiedlichem Material, so kann unter Umständen auch die rauminnenseitige Beschichtung eine geringere Materialstärke aufweisen als die raumaußenseitige Schmalseitenbeschichtung.
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Vorzugsweise ist der WDD-Widerstand an der innenseitigen Dichtbandschmalseite um einen Faktor ≥ 1,3–1,5 oder ≥ 2–2,5 höher als auf der raumaußenseitigen Schmalseite, beispielsweise um ≥ den Faktor 3 oder ≥ den Faktor 5. Der WDD-Widerstand auf der rauminnenseitigen Schmalseite kann um den Faktor ≤ 200 bis 500 höher sein als auf der raumaußenseitigen Schmalseite, beispielsweise um ≤ den Faktor 100 bis 50 oder ≤ den Faktor 10–20. Dies bezieht sich jeweils auf die Einbaulage des Dichtbandes, also bei Kompression des Dichtbandes zwischen planparallelen Ebenen bzw. Anlageflächen auf 60 % seines Ausgangsvolumens gegenüber dem vollständig frei expandierten Zustand. Die obigen Angaben zu dem Verhältnis des WDD-Widerstands der rauminnenseitigen und der raumaußenseitigen Schmalseite können sich jeweils unabhängig hiervon auch auf das vollständig frei expandierte Dichtband beziehen.
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Vorzugsweise weist die rauminnenseitige Beschichtung des Dichtbandes (also die Beschichtung an sich) einen WDD-Widerstand auf, welcher um einen Faktor ≥ 1,3–1,5 oder ≥ 2–2,5 höher ist als der der raumaußenseitigen Beschichtung, beispielsweise um ≥ den Faktor 3 oder ≥ den Faktor 5. Der WDD-Widerstand auf der rauminnenseitigen Schmalseite kann um den Faktor ≤ 200 höher sein als auf der raumaußenseitigen Schmalseite, beispielsweise um ≤ den Faktor 100 bis 50 oder ≤ den Faktor 10–20. Dies bezieht sich jeweils auf die Einbaulage des Dichtbandes, also bei 60% Kompression des Dichtbandes zwischen planparallelen Ebenen. Unabhängig von anderen Maßnahmen wie einem Dichtbandprofil kann der WDD-Widerstand auf beiden Schmalseiten so zielgerichtet eingestellt werden. Unabhängig von etwaigen anderen Maßnahmen wird bei gegebener außenseitiger Schlagregendichtigkeit des Dichtbandes ein erhöhter WDD-Widerstand an der innenseitigen Schmalfläche sichergestellt.
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Der WDD-Widerstand wird im Rahmen der Erfindung als Sd-Wert angegeben, entsprechend dem Diffusionswiderstand einer Luftschicht entsprechender Dicke (in Einheit Meter) bei 20 °C und 50 % relativer Luftfeuchtigkeit, auch in Bezug auf das Dichtband.
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Besonders bevorzugt besteht die innenseitige Schmalseitenbeschichtung aus demselben Material wie die außenseitige Schmalseitenbeschichtung, jedoch in einer größeren Materialstärke. Durch die Wahl desselben Materials ist das Dichtband besonders einfach herstellbar, da nicht unterschiedliche Beschichtungsmaterialien eingesetzt werden müssen und die Materialstärke leicht variiert und kontrolliert werden kann.
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Besonders bevorzugt ist das Beschichtungsmaterial der inneren und äußeren Schmalseite ein thermoplastisches oder aufschmelzbares Kunststoffmaterial. Das Material kann somit auf einfache Weise im thermoplastischen oder aufgeschmolzenen Zustand auf die Dichtbandschmalseite aufgebracht werden. Vorzugsweise erfolgt die Aufbringung des Beschichtungsmaterials allgemein auf die jeweilige Schmalseite im komprimierten Zustand des Dichtbandes (Kompression in Bezug auf die Schmalseitenhöhe). Hierbei kann das komprimierte Dichtband vorkonfektioniert sein, beispielsweise als Rolle. Das vorkonfektionierte Dichtband kann dann beispielsweise in ein Schmelzebad oder Behälter mit ausreichend temperiertem thermoplastischem Material eingetaucht werden, um das Beschichtungsmaterial aufzubringen, oder das Beschichtungsmittel wird durch Walzenauftrag oder auf andere geeignete Weise aufgebracht.
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Neben dem polymeren aufschmelzbaren oder thermoplastischem Material kann das Beschichtungsmaterial weitere Bestandteile wie Füllstoffe, insbesondere mineralische Füllstoffe oder Intumeszenzmaterialien, UV-Stabilisatoren usw. enthalten, beispielsweise bis zu 30 bis 50 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung, vorzugsweise sind diese lediglich zu ≤ 25 bis 30 Gew.-% oder ≤ 10 bis 20 Gew.-% oder ≤ 3 bis 5 Gew.-% enthalten. Vorzugsweise ist das Beschichtungsmaterial ein praktisch reines organisches Material oder ein reines Polymermaterial, welches aber mehrere Polymerkomponenten enthalten kann. Andere organische Bestandteile können ggf. enthalten sein, vorzugsweise zu einem Gehalt von ≤ 20–25 Gew.-% oder ≤ 5–10 Gew.-% oder besonders bevorzugt ≤ 1–3 Gew.-% bezogen auf die organischen Komponenten des Beschichtungsmaterials.
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Besonders bevorzugt ist das Material der innenseitigen und/oder der außenseitigen Schmalseite ein Acrylat, insbesondere aufschmelzbares Acrylat. Es hat sich herausgestellt, dass ein solches Material die Schlagregendichtigkeit erhöht und gleichzeitig eine ausreichende Erhöhung des WDD-Widerstands ermöglicht. Das Material enthält vorzugsweise ≥ 50 bis 75 Gew.-% Acrylatpolymer, besonders bevorzugt ≥ 80 bis 90 Gew.-% oder ≥ 95 Gew.-% oder besteht praktisch vollständig aus Acrylatpolymer (bezogen auf den Gehalt organischer Komponenten des Beschichtungsmaterials), wodurch das Beschichtungsmaterial die Rückstelleigenschaften des Dichtbandes nur vergleichsweise geringfügig oder praktisch nicht verändert.
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Das Beschichtungsmaterial ist derart ausgewählt, dass die Schmelztemperatur bzw. eine Beschichtung ermöglichende Erweichungstemperatur derart niedrig ist, dass bei Aufbringung des Materials auf den Schaumstoffkorpus dieser nicht thermisch beeinträchtigt wird, einschließlich einer ggf. vorhandenen Imprägnierung desselben. Das Kunststoffmaterial weist hierzu vorzugsweise einen Schmelz- bzw. Erweichungspunkt von ≤ 150 bis 200 °C, nach einer besonderen Ausführungsform ≤ 120 bis 130 °C auf, was allgemein im Rahmen der Erfindung gelten kann. Die Schmelz- bzw. genannte Erweichungstemperatur beträgt im allgemeinen ≥ 70–80°C oder ≥ 90–100°C oder ggf. ≥ 110–125°C.
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Die außenseitige Beschichtung kann eine Stärke im Bereich von 3–1000 µm oder 5–1000 µm oder vorzugsweise 10–500 µm oder insbesondere 10–200 µm oder 10–100 µm aufweisen, so dass diese ausreichend schlagregendicht ist aber das Rückstellverhalten des Bandes nicht bzw. nicht zu stark beeinflusst.
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Besonders bevorzugt weist das Dichtband auf der außenseitigen Schmalseite eine Beschichtung auf, welche die Schlagregendichtigkeit des Dichtbandes um zumindest 50 Pascal (Pa) oder um zumindest 100 Pascal erhöht, im speziellen um zumindest 150 oder zumindest 200 Pascal erhöht. Hierdurch kann auch bei vergleichsweise luftdurchlässigen und somit wenig schlagregendichten Korpusschaumstoffmaterialien eine ausreichende oder hohe Schlagregendichtigkeit des Dichtbandes insgesamt erzielt werden. Das Dichtband insgesamt weist vorzugsweise außenseitig eine Schlagregendichtigkeit von zumindest 300 Pascal oder mindestens 600 Pascal auf. Die Angaben zur Schlagregendichtigkeit und deren Bestimmung beziehen sich jeweils auf DIN EN 1027. Die Schlagregendichtigkeit von zumindest 300 oder zumindest 600 Pascal bezieht sich jeweils auf die Einbaulage des Dichtbandes, also bei einer Kompression auf 30 % des Ausgangsvolumens des vollständig frei entspannten Dichtbandes (also ohne äußere Krafteinwirkung). Es hat sich herausgestellt, dass hierdurch ein Dichtband mit ausreichender Schlagregendichtigkeit erzielt werden kann, einerseits durch die Schlagregendichtigkeitsbeschichtung der WDD-Widerstand der außenseitigen Schmalseite deutlich verändert wird, sodass sich die erfindungsgemäße zusätzliche Beschichtung auf der innenseitigen Schmalseite als besonders effektiv im Hinblick auf die zielgerichtete Wasserdampfdiffusion durch das Dichtband herausgestellt hat.
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Das Beschichtungsmaterial ist bevorzugt an der rauminnenseitigen und/oder -außenseitigen Schmalseite vorzugsweise nur oberflächlich auf dem Dichtbandkorpus angeordnet oder in einer in Bezug auf die Seitenfläche oberflächennahen Schicht, bspw. jeweils nur in einer Tiefe von bis zu 2–3 mm oder bis zu 1–1,5 mm ausgehend von der Seitenfläche, beispielsweise auch nur in einer Tiefe von bis zu 0,5–0,75 mm. Ein tieferes Eindringen des Beschichtungsmaterials ist bei der oberflächlichen Beschichtung also nicht notwendig.
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Das Schaumstoffdichtband besteht vorzugsweise aus einem offenporigen oder zumindest teilweise offenporigen Material, welches vollständig homogen imprägnierbar sein kann, insbesondere durch ein Imprägnat auf wässriger Basis. Nach einer Ausführungsform ist das Dichtband mit einem Imprägnat vollständig homogen imprägniert, beispielsweise einem Imprägnat zur verzögerten Rückstellung. Dies schließt nicht aus, dass das Dichtband gegebenenfalls zusätzlich mit einem weiteren Imprägnat nicht-homogen, also z. B. nur bereichsweise, imprägniert ist. Nach einer anderen Ausführungsform ist das Dichtband nicht zur verzögerten Rückstellung imprägniert oder allgemein nicht imprägniert, beispielsweise bei Anordnung in einer zu öffnenden Umhüllungsfolie, wobei die Öffnung manuell auslösbar sein kann.
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Insbesondere besteht das Schaumstoffmaterial des Dichtbandkorpus aus einem rückstellfähigen Weichschaummaterial, vorzugsweise einem PU-Schaumstoffmaterial, insbesondere reinem PU-Schaumstoffmaterial.
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Das Schaumstoffmaterial des Dichtbandes (vor dessen Imprägnierung, z.B. zur verzögerten Rückstellung, und vor Aufbringung des Beschichtungsmaterials) kann eine Luftdurchlässigkeit im Bereich von 10–1000 l/m2s oder 25–1000 l/m2s oder 40–800 l/m2s oder 25–800 l/m2s aufweisen, sodass sich in Kombination mit der erfindungsgemäßen Beschichtung in Bezug auf die Fugenabdichtung eine vorteilhafte Ausbildung ergibt, insbesondere auch bei Imprägnierung des Korpusmaterials. Allgemein im Rahmen der Erfindung bezieht sich die jeweils angegebene Luftdurchlässigkeit auf die Normbedingungen eines 10 mm dicken Schaumstückes (vollständig entspannt) bei einem Mess-Unterdruck von 0,5 mbar, Prüffläche 100cm2; Frank-Gerät 21443; DIN EN ISO 9237. Nach einer bevorzugten Variante beträgt die Luftdurchlässigkeit des genannten Schaumstoffmaterials ≤ 125–150 l/m2s oder vorzugsweise ≤ 75–100 l/m2s, gegebenenfalls auch ≤ 40–50 l/m2s oder ≤ 20–25 l/m2s, was allgemein im Rahmen der Erfindung gelten kann. Hierdurch liegt ein Dichtband vor, welches für besondere Anwendungsfälle besonders bevorzugt einsetzbar ist, wobei eine an sich bereits sehr geringe Luftdurchlässigkeit und/oder hoher Wasserdampfdiffusionswiderstand des Bandes durch die Beschichtung weiter gezielt eingestellt werden kann, bspw. auf extrem niedrige Werte, dennoch ist das Band vorzugsweise verzögert rückstellfähig imprägniert ist, also gezielt in der Fuge rückstellbar. Nach einer anderen bevorzugten Variante beträgt die Luftdurchlässigkeit des genannten Schaumstoffmaterials ≤ 600–800 l/m2s oder vorzugsweise ≤ 350–500 l/m2s. Die Luftdurchlässigkeit des Schaumstoffmaterials kann hier bspw. im Bereich von 100–1000 l/m2s liegen oder vorzugsweise im Bereich von 150–800 l/m2s oder 200–600 l/m2s.
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Besonders bevorzugt besteht das Dichtband aus reinem PU-Weichschaum, wobei dieses insbesondere eine Luftdurchlässigkeit von 5–50 l/m2s unter den obigen Prüfbedingungen und mit den Seitenflächenbeschichtungen versehen ist.
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Der Schaumstoffkorpus ist vorzugsweise einstückig ausgebildet, aus also durchgehend nahtstellenfrei. Der WDD-Widerstand des Korpusmaterials wird also vorzugsweise nicht durch zwischen den Seitenflächen angeordnete Verbindungsflächen wie Klebemittelschichten beeinflusst, sodass der WDD-Widerstand des Dichtbandes zumindest vorrangig durch die Seitenflächenbeschichtungen definiert wird, ggf. zusätzlich zu einer Profilierung des Dichtbandes. Gegebenenfalls kann der Korpus aus zwei oder mehreren Teilstücken zusammengesetzt sein, vorzugsweise ohne flächige oder vollflächige Verbindung derselben miteinander.
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Eine allfällige Imprägnierung des Korpus, insbesondere zur verzögerten Rückstellung desselben, beeinflusst den WDD-Widerstand des Dichtbandes vorzugsweise allenfalls geringfügig, beispielsweise um ≤ 20–25% oder ≤ 10–15% oder besonders bevorzugt ≤ 5%, verglichen mit einem entsprechenden Dichtband ohne Imprägnierung, so dass also der WDD-Widerstand im Wesentlichen durch die Seitenflächenbeschichtung (und ggf. zusätzlich Profilierung des Korpus) bestimmt und hierdurch unabhängig den Erfordernissen der Rahmenanschlussabdichtung angepasst werden kann.
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Das Dichtband kann ohne Folie ausgebildet sein, welche nach bestimmungsgemäßer Montage des Dichtbandes an dem Wandaufbau an diesem verbleibt und die rauminnen- und/oder -außenseitige Schmalseite zu mehr als 10–20% oder mehr 25–50% oder mehr als 75–85% der Fläche derselben bedeckt und damit dessen WDD-Widerstand wesentlich mitbestimmt. Vorzugsweise ist eine solche Folie nicht vorhanden. Eine Folienumhüllung zur gezielten Freigabe der Rückstellung kann jedoch vorgesehen sein, welche nach deren Auslösung jedoch die obigen Flächenangaben erfüllt bzw. nach Auslösung die rauminnen- und/oder -außenseitige Schmalseite praktisch nicht mehr bedeckt.
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Das Dichtband kann im vollständig frei entspannten Zustand eine Breite (Erstreckung Breitseite-Breitseite) aufweisen von bis zu 4 cm und eine Tiefe (Erstreckung Schmalseite-Schmalseite) von bis zu 6–10 cm oder bis zu 4 cm aufweisen, ohne hierauf beschränkt zu sein. Weiterhin betrifft die Erfindung einen Wandaufbau mit Dichtelement nach Anspruch 12, wobei das erfindungsgemäße Dichtband abdichtend zwischen Rahmenprofil und der raumaußenseitigen Wärmedämmschicht des Wandaufbaus angeordnet ist. Das Dichtband ist hierbei vorzugsweise zwischen dem Wärmedämmmaterial der Dämmschicht und dem Rahmenprofil verklemmt. Das Dichtband kann derart montiert werden, dass dieses an dem Rahmenprofil befestigt und dann die Wärmedämmplatte das Dichtband seitlich komprimierend in seiner Sollposition an der Wand befestigt. Die Wärmedämmplatte kann wird. Es kann eine Wärmedämmplatte mit planen oder vorzugsweise durchgehend planen Seitenflächen eingesetzt werden, welche zumindest am Anlagebereich des Dichtbandes keine gesonderte, an das Dichtband angepasste Profilierung aufweist. Gegebenenfalls kann Wärmedämmschicht eine Ausnehmung oder Vertiefung zur Aufnahme des Dichtbandes aufweisen.
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Bei dem Wandaufbau erstreckt sich das erfindungsgemäße Dichtband über eine Tiefe der Wärmedämmschicht, welche kleiner als die Materialstärke der Wärmedämmschicht ist. Das Dichtband kann sich hierbei beispielsweise über eine Tiefe von 10 bis 70 % oder vorzugsweise 20 bis 65 %, beispielsweise 30 bis 50 % der Tiefe bzw. Materialstärke der Wärmedämmschicht erstrecken. Hierdurch kann der Anschluss der Wärmedämmung gegenüber dem Rahmenprofil gut abgedichtet werden, auch in Hinblick auf die Schlagregendichtigkeit. Durch die genannte Tiefenerstreckung des Dichtbandes kann sich über dessen Erstreckung auch zweckmäßiges Gefälle des Wasserdampfdiffusionswiderstandes ergeben.
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Die Wärmedämmschicht weist üblicherweise eine Dicke von 5 bis 20 cm oder mehr auf, ohne hierauf beschränkt zu sein, zumeist im Bereich von 8 bis 18 cm.
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Das Dichtband ist in Bezug auf die Tiefenerstreckung der Wärmedämmschicht vorzugsweise nicht komprimiert im Wandaufbau eingesetzt, die Kompression erfolgt in der Richtung Breitseite-Breitseite.
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Das Dichtband ist außenseitig zumindest teilweise oder praktisch vollständig mit einer wetterbeständigen Außenhaut des Wandaufbaus wie einer Putzlage überdeckt, wobei die Außenhaut oder Putzlage mehrschichtig sein kann, wie beispielsweise bei Wärmedämmverbundsystemen üblich. Die Außenhaut kann sich unmittelbar außenseitig an das Dichtband anschließen, also auch an dieser anhaften. Die Außenhaut kann das Dichtband zu ≥ 50 bis 75 % oder vorzugsweise ≥ 85 bis 95 %, vorzugsweise praktisch 100 % außenseitig überdecken. Es versteht sich, dass allgemein anstelle einer Putzschicht auch eine andere wetterfeste Außenhaut des Wandaufbaus vorgesehen sein kann, wie beispielsweise Verkleidungsplatten, Holzverkleidungen oder dergleichen.
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Vorzugsweise ist die Fuge zwischen Rahmen und Wand bzw. Mauerwerkslaibung an der Rahmeninnenseite durch einen flächigen Dichtstreifen wie eine Dichtfolie abgedichtet. Derartige Dichtstreifen sind allgemein bekannt. Die Abdichtung erfolgt vorzugsweise luftdicht, die Luftdurchlässigkeit beträgt vorzugsweise ≤ 1 l/m2/s oder ≤ 0,1 bis 0,5 l/m2/s, gemäß DIN EN ISO 9237, Prüfparameter wie oben (10 mm Probendicke; Mess-Unterdruck 0,5 mbar; Prüffläche 100cm2; Frank-Gerät 21443). Der flächige Dichtstreifen kann den abdichtenden Anschluss an Rahmen und Wand bzw. Mauerwerk ausbilden und hierbei nicht-eben, beispielsweise winkelig, angeordnet sein, ein Schenkel des Dichtstreifens an dem Rahmenprofil und der andere Schenkel gewinkelt hierzu an bzw. Mauerwerkslaibung oder einem geeigneten wandseitigen Profil angeordnet sein. Der flächige Dichtstreifen dichtet somit die Fuge zwischen Rahmen und Wand innenseitig ab, ist also vorzugsweise an einer rauminnenseitigen Begrenzungsfläche des Rahmenprofils festgelegt. Die Festlegung kann beispielsweise durch eine Kleb- oder Haftmittelschicht des Dichtstreifens erfolgen.
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Der flächige Dichtstreifen bzw. die Dichtfolie weist vorzugsweise einen Wasserdampfdiffusionswiderstand auf, welcher höher als der des Dichtbandes ist, also auch höher als der WDD-Widerstand der innenseitigen Schmalseitenbeschichtung des Dichtbandes. Der WDD-Widerstand des flächigen Dichtstreifens kann ≥ das 2- bis 5-fache oder 10- bis 20-fache, vorzugsweise ≥ sich bis 100-fache des WDD-Widerstandes des Dichtbandes sein, beispielsweise auch um ≥ den Faktor 1.000 bis 2.000. Der WDD-Widerstand des flächigen Dichtstreifens kann ≤ 5.000 bis 10.000 oder ≤ 1.500 bis 3.000 des WDD-Widerstandes des Dichtbandes sein.
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Der flächige Dichtstreifen kann mehrlagig aufgebaut sein und eine luftdichte Funktionsschicht zur Fugenabdichtung, beispielsweise eine Metallfolie oder Kunststofffolie, umfassen. Der Dichtstreifen kann eine stabilisierende Trägerlage umfassen. Ferner kann der Dichtstreifen zumindest bereichsweise, vorzugsweise an beiden Längsrändern, eine Klebeschicht zur Befestigung desselben an einem Untergrund aufweisen.
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Der Dichtstreifen kann mehrlagig ausgebildet sein. Der Dichtstreifen kann eine luftdichte Folienlage wie eine Kunststoffoder Metallfolie umfassen, welche als Funktionsschicht der Luftabdichtung der Fuge dienen kann. Der Dichtstreifen kann alternativ oder zusätzlich auch eine WDD-variable Folie wie z.B. eine Ionomerfolie umfassen, welche also ihren WDD-Widerstand mit der Luftfeuchtigkeit reversibel ändert, insbesondere mit zunehmender Luftfeuchtigkeit seinen WDD-Widerstand verringert. Derartige WDD-variable Materialien oder Ionomere, insbesondere auf Basis von mit sauren (anionisch neutralisierten) funktionellen Gruppen modifizierten Polymeren, sind bekannt. Die luftdichte Folienlage erstreckt sich vorzugsweise über die gesamte Fläche oder ≥ 75–90% der Fläche des Dichtstreifens.
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Der Wandaufbau mit montiertem erfindungsgemäßem Dichtband erfüllt die Anforderungen an einen Vollwärmeschutz gemäß EnEV 2009.
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Das erfindungsgemäße Dichtband und der erfindungsgemäße Wandaufbau können such bei einem Passiv- oder Niedrigenergiehaus eingesetzt sein.
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Unter einem Passivhaus wird im Rahmen der Erfindung ein Gebäude verstanden, welches einen maximalen Heizwärmebedarf von 15 Kilowattstunden, pro Quadratmeter in einem Jahr nicht übersteigt, vorzugsweise nach den derzeit geltenden Zertifizierungskriterien des Passivhausinstituts Darmstadt. Gegebenenfalls kann der maximalen Heizwärmebedarf 20–30 Kilowattstunden, pro Quadratmeter in einem Jahr betragen. Der Primärenergiebedarf des Hauses kann maximal von 120–150 kWh/(m2·a) betragen, insbesondere maximal 120 kWh/(m2·a). Die Anforderungen an Luftdichtheit und/oder der minimalen Wirkungsgrade werden vorzugsweise erfüllt.
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Das Haus kann gegebenenfalls eine Zwangsbelüftung aufweisen, wobei aus dem jeweiligen Raum abgeführte Abluft wird in der Regel einem Wärmetauscher zugeführt wird, zumeist einem Luft-Luft-Wärmetauscher, welcher an oder in dem Gebäude vorgesehen sein kann, um mittels dieser die dem Raum zugeführte Zuluft zu erwärmen. Durch die Zwangslüftung wird insbesondere eine Lüftung mit dem vorgeschriebenen Maximalwert des Luftaustausches durch die Fuge erreicht, d.h. nach DIN 18 542 maximal 100 Liter pro Meter Fugenlänge und Stunde extrapoliert auf 10 Pa Druckdifferenz, gegebenenfalls auch maximal 200 Liter pro Meter oder vorzugsweise maximal 75–90 Liter pro Meter unter den genannten Bedingungen. Hierdurch weist die Fuge eine ausreichende Dichtigkeit auf. Durch die Zwangslüftung kann jedoch gegebenenfalls ein gewisser Luftaustausch durch die Fuge bewirkt werden.
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Vorzugsweise ist in Bezug auf das Gebäude:
- • Energiekennwert Heizwärme max. 15 kWh/(m2a) oder Heizwärmelast max. 10 W/m2
- • Drucktestluftwechsel n50 max. 0,6 h–1
- • Energiekennwert der gesamten Primärenergie max. 120 kWh/(m2a) inkl. Haushaltsstrom.
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Gegebenenfalls ist in Bezug auf das Gebäude:
- • Energiekennwert Heizwärme max. 20–30 kWh/(m2a) oder Heizwärmelast max. 15–20 W/m2
- • Drucktestluftwechsel n50 max. 0,8–1,2 h–1
- • Energiekennwert der gesamten Primärenergie max. 180 kWh/(m2a).
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Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben und erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Querschnittsdarstellung eines Dichtbandes im freien Zustand,
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2 einen Wandaufbau mit Dichtband nach 1.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes Schaumstoffdichtband 1 zur Abdichtung eines Rahmenprofils 100 (2) gegen einen Wandaufbau 110, wobei das Dichtband einen Schaumstoffkorpus 2 aus einem rückstellfähigen Weichschaumstoffmaterial aufweist oder – abgesehen von den nachfolgend beschriebenen Beschichtungen – aus diesem besteht. Das Dichtband ist hier zur verzögerten Rückstellung imprägniert, beispielsweise mit einer Acrylatdispersion. Das Dichtband 1 weist zwei gegenüberliegende Breitseiten 3a, 3b und diese verbindende Schmalseiten 4a, 4b auf. Das Dichtband 1 ist angepasst bzw. gemäß 2 im Wandaufbau angeordnet, um zwischen Rahmenprofil 100 und einer dem Rahmen außenseitig vorgesetzten Wärmedämmschicht 115 als Teil des Wandaufbaus abzudichten. Eine der Breitseiten (ggf. auch beide) weist ein Befestigungsmittel 5 zur Befestigung des Dichtbandes an dem Rahmenprofil oder dem Wandbereich auf. Das Befestigungsmittel ist hier in Form einer Klebeschicht 5a mit Abdecklage 5b ausgebildet, beispielsweise in Form eines doppelseitigen Klebebandes. Das Dichtband 1 weist an der außenseitigen Schmalseite 4b eine schlagregendichte Beschichtung 6 auf, nach dem Ausführungsbeispiel in Form eines aufschmelzbaren Kunststoffmaterials wie einem aufschmelzbaren Acrylat. Das Kunststoffmaterial weist hier einen Schmelz- bzw. Erweichungspunkt von ca. 120–150°C auf. Die schlagregendichte Beschichtung 6 weist eine Stärke im Bereich von 10 bis 20 µm auf.
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Die raumaußenseitig(gerichtete)e Beschichtung 6 weist gegenüber dem Schaumstoffmaterial des Dichtbandkorpus 2 einen höheren Wasserdampfdiffusions(WDD)-Widerstandswert auf, was allgemein im Rahmen der Erfindung gelten kann. Weiterhin ist eine in Einbaulage innenliegende Schmalseite 4a mit einer Beschichtung 7 versehen (rauminnenseitiggerichtete Beschichtung), welche einen höheren WDD-Widerstand aufweist als die außen liegende Beschichtung 6. Hierdurch wird sichergestellt, dass das Dichtband in Einbaulage an der innen liegenden Schmalseite stets einen höheren WDD-Widerstand aufweist als an der außen liegenden Schmalseite 4b, nach dem Ausführungsbeispiel um den Faktor 2 bis 5 (dies bezieht sich insbesondere auf die Einbaulage des Dichtbandes, also bei 60% Kompression des Dichtbandes zwischen planparallelen Ebenen). Das Beschichtungsmaterial an der innen liegenden und der außen liegenden Schmalseite 4a, 4b, welches zur Verbesserung der Schlagregendichtigkeit bzw. Einstellung des WDD-Widerstandes verwendet ist, ist jeweils unabhängig voneinander ein aufschmelzbares oder bei der Beschichtung thermisch ausreichend plastifizierbares Kunststoffmaterial, insbesondere ein Schmelzeacrylat. Das Material der Schlagregenbeschichtung 6 sowie der WDD-Beschichtung 7 ist nach dem Ausführungsbeispiel dasselbe Material. Die Beschichtung 7 ist hierbei in einer höheren Materialstärke aufgebracht als die schlagregendichte Beschichtung 6, beispielsweise in einer um den Faktor 2 bis 5 höheren Materialstärke. Die schlagregendichte Beschichtung 6 ist in einer Materialstärke aufgebracht bzw. ausgeführt, sodass diese die Schlagregendichtigkeit des Dichtbandes um mehr als 100 bis 200 Pascal, nach dem Ausführungsbeispiel um ca. 300 Pascal erhöht. Hierdurch kann ein Schaumstoffkorpus eingesetzt werden, welcher ohne Beschichtung eine Schlagregendichtigkeit von ca. 300 Pascal aufweist, sodass die Beschichtung 6 die Schlagregendichtigkeit des Dichtbandes an der Außenseite zumindest 600 Pascal beträgt. Dies bedingt einerseits, dass für das Dichtband ein Korpusmaterial eingesetzt werden kann bzw. wird, welches bereits eine gewisse Schlagregendichtigkeit aufweist, also eine nicht zu offene Porenstruktur. Anderseits ist eine gewisse durchgehende Offenporigkeit gegeben, was ermöglicht, dass das Dichtband zur verzögerten Rückstellung imprägniert ist. Die Verzögerung kann beispielsweise derart sein, dass das Dichtband nach Kompression zwischen planparallelen Ebenen auf 60 % seines ursprünglichen Volumens bei vollständig freier Rückstellung innerhalb eines Zeitraums von 1 bis 72 Stunden, vorzugsweise 4 bis 48 Stunden, besonders bevorzugt 6 bis 48 Stunden sich bei Druckentlastung vollständig zurückstellt, jeweils bei 20 °C und 50 % relativer Luftfeuchtigkeit, was allgemein im Rahmen der Erfindung gelten kann. Das Dichtband kann aber auch nicht rückstellverzögernd imprägniert sein. Andererseits bedingt die bereits vorhandene gewisse Schlagregendichtigkeit des Korpusmaterials, dass die schlagregendichte Beschichtung 6 bei gewähltem Material eine nicht zu hohe Materialstärke aufweisen muss, sodass hierdurch das Band immer noch bei Druckentlastung vollständig rückstellfähig ist, vorzugsweise mit den oben genannten Rückstelleigenschaften. Durch die nicht zu hohe Materialstärke der außenseitigen Beschichtung 6 ist zudem bedingt, dass die einen höheren WDD-Widerstand aufweisende innenseitige Beschichtung ebenfalls eine nicht zu hohe Materialstärke aufweisen muss und so ebenfalls die Rückstelleigenschaften nicht unakzeptabel verändert werden. Die beschriebene Rückstellbarkeit des Bandes bezieht sich somit auch auf die innenliegende Schmalseite 4a mit gegebenenfalls höherer Materialstärke der Beschichtung. Insbesondere wird hierdurch gewährleistet, dass das Dichtband sich mit ausreichender Rückstellkraft zurückstellen und damit mit ausreichender Anpresskraft an seinen seitlichen Abdichtflächen an den angrenzenden Bauteilen anliegen kann. Es versteht sich, dass bei unterschiedlichen Beschichtungsmaterialien an innen liegender und außen liegender Schmalseite 4a, 4b die Materialstärken unabhängig von dem Verhältnis der WDD-Widerstände der beiden Beschichtungen gewählt werden können.
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Das Schaumstoffmaterial des Dichtbandkorpus weist nach dem Ausführungsbeispiel eine Luftdurchlässigkeit von 250–400 l/m2s auf, gemäß DIN EN ISO 9237.
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2 zeigt einen Wandaufbau mit erfindungsgemäßem Dichtband 1, wobei das Dichtband 1 abdichtend zwischen Rahmenprofil 100 und der Wärmedämmschicht 115 des Wandaufbaus 110 angeordnet ist. Die Schmalseite 4b mit schlagregendichter Beschichtung 6 ist außenseitig angeordnet, die Schmalseite 7 mit erhöhtem WDD-Widerstand rauminnenseitig. Das Dichtband ist hier in der Richtung als Breitseite-Breitseite komprimiert zwischen Wärmedämmschicht und Rahmenbauteil angeordnet. Das Dichtband 1 ist raumaußenseitig durch eine Putzschicht 118 oder allgemein eine schützende Außenhaut des Wandaufbaus praktisch vollständig abgedeckt.
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Das Dichtband erstreckt sich über ungefähr 50 % der Materialstärke der Wärmedämmschicht, welche eine Dicke von ca. 12 bis 20 cm, aufweist, ohne hierauf beschränkt zu sein.
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An der Innenseite 101 des Rahmenprofils ist ein flächiger Dichtstreifen 120 angeordnet, hier in Ausführung einer Dichtfolie, um die Fuge zwischen Rahmenprofil und Wandaufbau an der Rahmeninnenseite luftdicht abzuschließen. Ein Schenkel 121 des Dichtstreifens 120 ist mit dem Rahmenprofil verbunden, der andere Schenkel 122 mit dem Wandaufbau, beispielsweise jeweils durch eine Klebeschicht. Der Dichtstreifen ist mehrlagig ausgebildet und umfasst nach dem Ausführungsbeispiel eine stabile Trägerlage, beispielsweise in Form eines textilen Materials wie ein Gewebe- oder Vliesmaterial, und eine luftdichte Funktionsschicht, insbesondere in Form einer Metall- oder Kunststofffolie. Sämtliche Schichten des Dichtstreifens sind haftend und vorzugsweise dauerhaft miteinander verbunden, gegebenenfalls bis auf eine abziehbare Abdecklage der Klebeschicht, was allgemein im Rahmen der Erfindung gelten kann.
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Der Dichtstreifen 120 weist einen Sd-Wert auf, welcher um größer/gleich den Faktor 5 bis 10 höher ist als der Sd-Wert des Dichtbandes 1 in Einbaulage desselben. Zwischen der rauminnenseitigen Abdichtung des Rahmenprofils, hier dem flächigen Dichtstreifen 120 und der Außenhaut 118 (z. B. Putz) des Wandaufbaus sind Funktionsschichten angeordnet, beispielsweise eine Fugenabdichtung 119 zur Abdichtung der Fuge zwischen Rahmenprofil 100 und Mauerwerkslaibung 112, wobei diese Abdichtung in Form (nur) eines Schaumstoffdichtbandes oder auch mehrerer Schaumstoffkörper und gegebenenfalls aushärtbarer aufschäumbarer Schaumstoffmaterialien wie Dosenschaum erzeugbar sind, wie allgemein bekannt und allgemein im Rahmen der Erfindung möglich. Eine Zwischenschicht 125 des WDV-Systens kann zwischen der Tragwand 111 (z. B. Mauerwerk, Betonwand oder dergleichen) des Wandaufbaus und der Wärmedämmschicht und dergleichen angebracht sein. Es ist Sorge dafür getragen, dass der WDD-Widerstand auch unter Berücksichtigung dieser weiteren Funktionsschichten zwischen der rauminnenseitigen Abdichtung des Rahmenprofils 100, hier des flächigen Dichtstreifens 120 und dem raumaußenseitigen Dichtband 1 nicht erhöht ist sondern in Richtung von innen nach außen zunehmend abfällt.
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Der Wandaufbau ist hier ein solcher mit Vollwärmschutz nach der EnEV 2009. Der Wandbau kann der eines Passiv- oder Niedrigenergiehauses sein.
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Die Begriffe „rauminnenseitig“ und „raumaußenseitig“ beziehen sich hier jeweils auf die Einbausituation des Dichtbandes, jeweils im Sinne von „rauminnenseitiggerichtet“ und „raumaußenseitiggerichtet“. In Bezug auf den Diffusionsweg oder Luftdurchlässigkeitsweg vom Rauminneren zur Außenumgebung hin (Pfeilrichtung) ist „rauminnenseitiggerichtet“ näher am Rauminneren positioniert. Die rauminnenseitige Schmalseite ist hierbei jeweils diejenige, welche den höheren Wasserdampfdiffusionswiderstand hat.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1811111 A1 [0010]
- DE 102008020955 [0010]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN EN 1027 [0021]
- DIN EN ISO 9237 [0025]
- DIN EN ISO 9237 [0035]
- DIN 18 542 [0042]
- DIN EN ISO 9237 [0050]