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Einleitung
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Die Erfindung betrifft ein Bekleidungsstück, insbesondere als Schutzbekleidung für Einsatzkräfte, aufweisend mindestens zwei Lagen textiler Materialien, nämlich eine Nässesperre und einen Oberstoff, wobei die Nässesperre auf einer einer das Bekleidungsstück tragenden Person zugewandten Innenseite des Oberstoffs angeordnet ist und der Oberstoff eine Außenseite des Bekleidungsstücks bildet.
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Stand der Technik
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Bekleidungsstücke dieser Art sind nach dem Stand der Technik bereits hinlänglich bekannt, Insbesondere auf dem Gebiet der Einsatzbekleidung für Rettungskräfte – und hier vorrangig für Feuerwehrleute – sind mehrlagig ausgebildete Bekleidungsstücke technischer Standard. Die unterschiedlichen textilen Lagen des Bekleidungsstücks erfüllen dabei verschiedene Zwecke. Somit dient die Nässesperre dem Schutz der das Bekleidungsstück tragenden Person vor dem Einfluss von Wasser, beispielsweise vor Regen, und so vor der Durchfeuchtung und insbesondere der unerwünschten Gewichtszunahme der Bekleidung durch von außen aufgebrachtes Wasser. Die Nässesperre ist dabei typischerweise atmungsaktiv ausgebildet, so dass sie Wasserdampf von einer Innenseite des Bekleidungsstücks hin zu dessen Außenseite ohne weiteres durchlässt. Dies garantiert einen hohen Tragekomfort. Die übrigen Schichten dienen ferner der Wärmeisolation, so dass der Träger des Bekleidungsstück selbst im Bereich erhöhter Außentemperaturen, insbesondere in der Nähe zu externen Energiequellen wie Feuer und dergleichen, vor extremen Einflüssen geschützt ist.
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Gerade der Nässesperre kommt in der alltäglichen Benutzung solcher Bekleidungsstücke, die als Schutzbekleidung für Feuerwehrleute genutzt werden, eine besondere Bedeutung zu. Dies liegt darin begründet, dass die Schutzbekleidung zur dauerhaften Einsatzgarderobe gehört und die Mehrzahl der wahrgenommenen Einsätze nicht etwa mit der Bekämpfung von Bränden, sondern vielmehr mit Arbeiten zu tun haben, die im Außenbereich durchgeführt werden, wobei auf ungelegene Witterungsverhältnisse keine Rücksicht genommen werden kann. Insbesondere das weite Einsatzgebiet der Beseitigung von Überschwemmung nach oder während Starkregenereignissen verlangt nach einer Bekleidung, die Regenresistent ist und Wasser von dem Träger abhält und diesen somit vor der Auskühlung schützt. Ferner gilt es – wie bereits erwähnt – eine vollständige Durchnässung der Bekleidung der jeweiligen Einsatzkraft zu vermeiden, da eine solche mit einer starken Gewichtszunahme der Kleidung und folglich einer Einbuße an Beweglichkeit und körperlicher Ausdauer des Trägers einhergehen würde. Dennoch soll das Bekleidungsstück atmungsaktiv sein und dem Träger aufgrund des einer möglichst hohen Wasserdampfdiffusion von innen nach außen möglichst wenig zur Last fallen.
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Bei der Nässesperre handelt es sich entsprechend um einen sensiblen Bestandteil des Bekleidungsstücks, der besonders zu schützen ist, so dass keine unerwünschten Leckagen entstehen, die einen Durchgang für Wasser ermöglichen würden. Bereits eine lokal begrenzte Zerstörung der Nässesperre kann zu einem derart einschneidenden Verlust ihrer Funktionsfähigkeit führen, dass ein Austausch des gesamten Bekleidungsstücks notwendig werden kann. Die Nässesperre sollte folglich besonders geschützt und insbesondere nicht durchstoßen werden.
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Je nach Anwendungsfall kann es erwünscht sein, ein Leitungselement, wie beispielsweise ein Kabel oder ein Sauerstoffschlauch, vom Körper des Trägers des Bekleidungsstück, also von einer Innenseite desselben, auf eine Außenseite des Bekleidungsstücks zu führen. Als Beispiel sei hier die Verbindung eines Energiespeichers (Batterie) mit einem aktiven Leuchtmittel genannt, welches beispielsweise auf einer Außenseite des Oberstoffes angeordnet werden könnte und Licht abstrahlt und so die Erkennbarkeit des Trägers unter schwierigen Sichtbedingungen zu verbessern hilft.
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Aufgabe
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Bekleidungsstück bereitzustellen, bei dem eine Führung eines solchen Leitungselements von einer Innenseite des Bekleidungsstücks hin zu einer Außenseite desselben und/oder umgekehrt möglich ist.
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Lösung
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Die zugrunde liegende Aufgabe wird ausgehend von einem Bekleidungsstück der eingangs beschriebenen Art durch einen in der Nässesperre angeordneten Durchbruch zur Führung mindestens eines seilartigen Leitungselements, insbesondere eines Kabels oder Kabelstrangs oder eines Schlauches, von der Innenseite des Bekleidungsstücks zur Außenseite des Bekleidungsstücks und/oder umgekehrt, gelöst.
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Unter einem seilartigen Leitungselement wird hierbei ein Element mit den mechanischen Eigenschaften eines Seils verstanden, das heißt, dass das Element insbesondere zur Übertragung von Zugkräften geeignet ist, gegenüber Druckkräften jedoch keine oder fast keine Steifigkeit aufweist. Beispielhaft für ein solches Leitungselement sei hier insbesondere ein elektrisches Kabel beziehungsweise ein Kabelstrang oder ein Schlauch genannt. Zwar ist ein Kabelstrang oder ein Schlauch mit einer einige Millimeter dicken Außenwandung begrenzt geeignet, auch Druckkräfte zu übertragen, jedoch ist die Steifigkeit eines solchen Leitungselements auf Druck gegenüber derjenigen auf Zug vernachlässigbar. Insbesondere metallische oder hölzerne Stäbe und dergleichen sind nicht als seilartiges Leitungselement im Sinne dieser Anmeldung zu verstehen.
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Die Nässesperre bezeichnet dabei diejenige Lage textilen Materials, die einen Durchtritt von Wasser von einer Außenseite des Bekleidungsstücks hin zu einer Innenseite unterbindet. Ein Durchtritt von Wasserdampf ist hingegen ohne weiteres möglich, insbesondere auch in die entgegen gesetzte Richtung. Zusätzlich zur Schutzfunktion gegen Wasser kann die Nässesperre gleichzeitig die Funktion eines Futterstoffs erfüllen und beispielsweise auf einer dem Träger des Bekleidungsstücks zugewandten Innenseite entsprechend ausgeführt sein. Denkbar ist auch, dass eine Lage aus Futterstoff flächig mit der Nässesperre verbunden ist, so dass bei einer äußerlichen Betrachtung des Bekleidungsstücks lediglich zwei Lagen vorhanden sind, nämlich die Nässesperre (mit integriertem Futterstoff) und der Oberstoff, wobei diese Art von Nässesperre eine Kombinationsschicht aus der eigentlichen Nässesperre und dem Futterstoff ist (so genanntes „Direktlaminat”).
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Vorteilhafterweise sollte das erfindungsgemäße Bekleidungsstück drei Lagen aufweisen, wobei die dritte Lage durch den separaten Futterstoff gebildet wird, der auf einer Innenseite der Nässesperre angeordnet ist. Die Nässesperre erfüllt bei dieser Anordnung ausschließlich die Funktion der Wasserabweisung, während der Futterstoff und der Oberstoff das Bekleidungsstück nach Innen und Außen begrenzen.
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Die Anordnung eines Durchbruchs in der Nässesperre des Bekleidungsstücks ermöglicht die Führung eines seilartigen Leitungselements von der Innenseite des Bekleidungsstücks auf die Außenseite desselben und/oder umgekehrt. Insbesondere ist es mittels des erfindungsgemäßen Bekleidungsstücks nicht länger notwendig, beispielsweise ein Kabel über eine Öffnung des Bekleidungsstücks, wie beispielsweise Öffnungen für den Kopf und die Hände, zu führen.
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Die Anordnung eines Durchbruches in der Nässesperre ist entsprechend der vorstehenden Erläuterung unüblich, da die Nässesperre unbeschädigt bleiben sollte, um Undichtigkeiten zu vermeiden und ihre Funktion sicherzustellen.
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Entsprechend ist es besonders vorteilhaft, lediglich einen einzigen Durchbruch in der Nässesperre des Bekleidungsstücks vorzusehen. Sämtliche Leitungselemente, die von der Innenseite zur Außenseite und/oder umgekehrt geführt werden sollen, sollten durch diesen einen Durchbruch geführt werden, wobei weitere Durchbrüche vermieden werden sollten.
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Für den Fall, dass es sich bei dem Leitungselement um einen Kabelstrang handelt, der sich aus einer Mehrzahl von Kalben, insbesondere elektrischer Kabel, zusammensetzt, ist es besonders vorteilhaft, wenn dieser Kabelstrang in einem Zwischenraum zwischen dem Oberstoff und der Nässesperre und/oder in einem Zwischenraum zwischen der Nässesperre und dem Futterstoff (sofern ein solcher separat vorhanden ist) in einzelne Kabel aufgegliedert ist. Unabhängig davon, wie viele Anschlussstellen auf der Innenseite und wie viele Anschlussstellen auf der Außenseite für die einzelnen Kabel vorliegen, sollten diese entsprechend zu einem Kabelstrang zusammengeführt und gemeinsam durch einen (einzigen) Durchbruch in der Nässesperre geführt werden. Die Ausbildung des erfindungsgemäßen Bekleidungsstücks mit lediglich einem einzigen Durchbruch ist auf diese Weise besonders einfach umsetzbar.
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Der Durchbruch sollte vorteilhafterweise in Form eines Schlitzes ausgeführt sein und an einer breitesten Stelle eine Breite zwischen 1,0 cm und 6,0 cm, vorzugsweise zwischen 2,0 cm und 5,0 cm, weiter vorzugsweise zwischen 3,0 cm und 4,0 cm, aufweisen. Diese Abmessungen sind insbesondere geeignet, um einen Kabelstrang, aufweisend eine Mehrzahl oder gar Vielzahl einzelner Kabel, durch die Nässesperre zu führen.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bekleidungsstücks sieht einen lang gestreckten Tunnel vor, der durch den Durchbruch verlegt ist, wobei das mindestens eine Leitungselement von der Innenseite des Bekleidungsstücks zu der Außenseite des Bekleidungsstücks oder umgekehrt durch den Tunnel führbar ist. Der Tunnel ist dabei vorzugsweise so ausgebildet, dass er sowohl einen Innenabschnitt als auch einen Außenabschnitt aufweist, wobei sich der Innenabschnitt ausgehend von dem Durchbruch in Richtung der Innenseite des Bekleidungsstücks und sich der Außenabschnitt ausgehend von dem Durchbruch in Richtung der Außenseite des Bekleidungsstücks erstreckt. Ein Leitungselement, das beispielsweise von der Innenseite zur Außenseite des Bekleidungsstücks geführt werden soll, sollte folglich ausgehend von der Innenseite in eine erste Öffnung des Tunnels eingeführt werden und auf der Außenseite aus dem Tunnel durch dessen zweite Öffnung wieder austreten. Im Bereich der Nässesperre wird eine Wandung des Tunnels dabei von dem Durchbruch beziehungsweise von einem umlaufenden Rand des Durchbruchs der Nässesperre umgriffen.
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Ein solcher Tunnel ist besonders gut geeignet, um die Dichtigkeit der Nässesperre des Bekleidungsstücks zu gewährleisten, da ein Wasserdurchtritt von der Außenseite der Nässesperre hin zu der Innenseite erheblich erschwert ist. Insbesondere ist ein Fließweg des Wassers von der Außenseite zur Innenseite mittels des Tunnels erheblich verlängert. Ferner kann Wasser, das an der wasserdichten Außenseite der Nässesperre anhaftet und diese entlang läuft nicht ohne weiteres durch den Durchbruch auf die Innenseite gelangen, da der Tunnel den Durchbruch „blockiert”. Sofern Wasser sich oberflächlich an dem Oberstoff und/oder der Nässesperre englang bewegt, wirkt der Tunnel wie eine Art „Labyrinthdichtung”, da er zu einer mehrfachen Umlenkung der Fließrichtung und deutlicher Verlängerung des Fließweges führt.
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Besonders vorteilhaft ist dabei ein solcher Tunnel, der ausgehend von dem Durchbruch in Richtung der Innenseite und/oder in Richtung der Außenseite eine Länge von mindestens 2,0 cm, vorzugsweise mindestens 4,0 cm, weiter vorzugsweise mindestens 8,0 cm, aufweist. Auf diese Weise ist ein Wasserdurchtritt durch die Nässesperre mittels des Tunnels erheblich erschwert.
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Um die Dichtheit des Durchbruchs in Verbindung mit dem Tunnel sicherzustellen, ist es ferfer vorteilhaft, wenn die Wandung des Tunnels wasserdicht mit einem den Durchbruch umlaufenden Rand der Nässesperre verbunden ist. Auf diese Weise kann Wasser nicht ohne weiteres durch den Durchbruch der Nässesperre auf die Innenseite derselben gelangen. Stattdessen müsste das Wasser erst in die Öffnung des Tunnels eintreten, die auf der Außenseite der Nässesperre angeordnet ist, und durch den Tunnel auf die Innenseite des Bekleidungsstücks fließen. Ein Eintritt des Wassers in den Tunnel ist jedoch als unwahrscheinlich zu beurteilen, wie sich in Versuchen gezeigt hat.
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Diese Wahrscheinlichkeit ist umso weiter reduziert, desto kleiner die Öffnung des Tunnels auf der Außenseite der Nässesperre ist. Besonders vorteilhaft ist daher die Ausbildung des in Form eines Flachtunnels, wobei der Flachtunnel vorzugsweise aus zwei Streifen eines textilen Materials gefertigt ist, die entlang zweier seitlicher Randbereiche der Streifen miteinander verbunden sind, vorzugsweise dichtend miteinander verklebt und/oder vernäht sind. Das textile Material der beiden Streifen, die gemeinsam die Wandung des Tunnels bilden, weist vorteilhafterweise eine hohe Flexibilität auf und kann sich entsprechend besonders gut an das mindestens eine durch den Tunnel verlegte Leitungselement „anlegen”. Der freie Querschnitt des Tunnels wird dadurch besonders klein gehalten.
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Dieser Effekt kann insbesondere dadurch verstärkt werden, dass die Wandung des Tunnels aus einem solchen elastischen Material gefertigt ist, welches insbesondere in Umfangsrichtung des Tunnels aufdehnbar ist. Vorteilhafterweise sollte die Größe des Tunnelquerschnitts so ausgelegt werden, dass eine Durchführung des Leitungselements nur möglich ist, indem die Wandung des Tunnels aufgedehnt wird. Durch die Elastizität der Wandung ist diese dann bestrebt, in einen spannungsfreien und folglich verformungsfreien Zustand überzugehen. Aufgrund des in dem Tunnel angeordneten Leitungselements wird die Wandung allerdings an dieser Rückverformung gehindert und wird sich lediglich eng an das Leitungselement anlegen. Ein freier Durchflussquerschnitt für Wasser Kann auf diese Weise nahezu vollständig unterbunden werden.
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Ferner entstehen durch die Rückstellkraft des elastischen Materials der Wandung des Tunnels Reibungskräfte zwischen der Wandung und dem Leitungselement. Diese führen dazu, dass eine Bewegung des Leitungselements in axiale Richtung des Tunnels erschwert ist. Ein unerwünschtes „Rutschen” des Leitungselements in dem Tunnel kann auf diese Weise weitestgehend unterbunden werden, während eines beabsichtigte Lageänderung des Leitungselements ohne weiteres durch einfaches „Ziehen” an dem Leitungselement bewirkt werden kann.
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Hinsichtlich des Materials der Wandung des Tunnels ist es ferner besonders vorteilhaft, wenn das Material wasserundurchlässig, vorteilhafterweise wasserdicht, ist. Auf diese Weise kann auch solches Wasser, das auf einer Außenseite des Tunnels auf dessen Wandung steht nicht in den Tunnel eintreten und folglich nicht auf die Innenseite der Nässesperre gelangen.
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Die Nässesperre selbst sollte vorzugsweise eine Trägerschicht sowie eine auf der Trägerschicht angeordnete semipermeable Membran aufweisen, wobei vorzugsweise die Trägerschicht dem Träger des Bekleidungsstücks (beziehungsweise dem Futterstoff falls vorhanden) und die Membran dem Oberstoff zugewandt sind. Diese Orientierung der zweiteiligen Nässesperre ist insbesondere sinnvoll, um ein „voll saugen” des Trägerstoffes der Membran mit Wasser zu vermeiden. Die Membran schützt folglich sowohl den Trägerstoff als auch den typischerweise auf der Innenseite des Bekleidungsstücks angeordneten Futterstoff vor einer Durchnässung von außen.
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Bei einem solchen Bekleidungsstück, das einen separaten Futterstoff als dritte Lage aufweist, sollte zur Verbesserung einer Isolierfunktion des Bekleidungsstücks die Nässesperre vorteilhafterweise eine Vielzahl von Abstandhaltern aufweisen, die vorzugsweise dem Futterstoff zugewandt sind. Diese Abstandhalter bewirken die Bildung eines Luftpolsters zwischen dem Futterstoff und der Nässesperre, welches isolierend wirkt.
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Wie vorstehend bereits erwähnt wurde, ist es besonders vorteilhaft, die Nässesperre mit lediglich einem einzigen Durchbruch zu versehen. Dennoch kann es besonders vorteilhaft sein, wenn in dem Oberstoff und/oder dem Futterstoff (falls vorhanden) eine Vielzahl von Durchbrüchen angeordnet ist, durch die jeweils mindestens Leitungselement, insbesondere ein Kabel eines Kabelstrangs, führbar ist. Öffnungen in den äußeren Lagen der drei Lagen textilen Materials bewirken keine erheblichen Einschränkungen in der Funktion des Bekleidungsstücks und sind somit unkritisch. Entsprechend ist es von Vorteil, beispielsweise den Oberstoff überall dort separat zur Führung des Leitungselements zu durchstoßen, wo das Leitungselement auf der Außenseite des Bekleidungsstücks benötigt wird.
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Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung des Bekleidungsstücks bildet eine Schutzbekleidung, insbesondere eine Schutzjacke, für Feuerwehrleute, die zwei Ärmel für Arme der das Bekleidungsstück tragenden Person und vorzugsweise mindestens einen auf dem Oberstoff angeordneten Reflexstreifen aufweist, wobei der Durchbruch durch die Nässesperre für das mindestens eine Leitungselement insbesondere in einem Bauch- oder Brustbereich des Bekleidungsstücks angeordnet ist.
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Ausführungsbeispiele
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Das erfindungsgemäße Bekleidungsstück wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen, die in den Figuren dargestellt sind, näher erläutert.
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Es zeigen:
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1: Eine Ansicht einer Vorderseite eines erfindungsgemäßen Bekleidungsstücks,
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2: Eine Ansicht einer Rückseite eines erfindungsgemäßen Bekleidungsstücks,
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3: Ein Detail eines durch einen Durchbruch geführten Tunnels, betrachtet von einer Innenseite und
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4: wie 3, jedoch betrachtet von einer Außenseite.
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Ein erstes Ausführungsbeispiel eines Bekleidungsstücks 1, das in 1 dargestellt ist, zeigt eine Vorderseite einer Schutzjacke für Feuerwehrleute, die zwei Ärmel 2, einen Kragen 3 und ein Torsoteil 4 aufweist. Verteilt über einen Oberstoff 5 des Bekleidungsstücks 1 sind Reflexstreifen 6 angeordnet, welche der besseren Erkennbarkeit eines Trägers des Bekleidungsstücks 1 dienen. Das Bekleidungsstück weist drei Lagen textiler Materialien auf, den Oberstoff 5, eine darunter angeordnete Nässesperre 7 sowie einen Futterstoff 8.
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Unterhalb des Oberstoffes 5 sind Leitungselemente 9 in Form elektrischer Kabel verlegt. Diese sind in 1 mittels durchgehender Linien gekennzeichnet. Die Leitungselemente 9 haben ihren Ursprung an einem nicht dargestellten Energiespeicher, der auf einer einem Träger des Bekleidungsstücks 1 zugewandten Innenseite der Nässesperre 7, vorzugsweise in einer in den Futterstoff 8 eingelassenen Tasche, angeordnet ist. Die Leitungselemente 9, die auf der Innenseite der Nässesperre 7 vorteilhafterweise zu einem Kabelstrang zusammengefasst sind, sind ausgehend von der Innenseite durch einen einzigen Durchbruch 10 durch die Nässesperre 7 geführt, so dass sie in einem Zwischenraum zwischen der Nässesperre 7 und dem Oberstoff 5 angeordnet sind. Ausgehend von dem Durchbruch 10 ist der Kabelstrang in einzelne Leitungselemente 9 aufgeteilt, so dass diese unterhalb des Oberstoffs 5 zu verschiedenen Stellen beziehungsweise verschiedenen Abnehmern an der Schutzjacke verlaufen können. Somit ist beispielsweise das Leitungselement 9 ausgehend von dem Durchbruch 10 direkt vertikal bis zu einem Lautsprecher geführt, der in dem Kragen 3 des Bekleidungsstücks 1 angeordnet ist. Ferner verläuft das Leitungselement 9 weiter auf eine Rückseite des Bekleidungsstücks 1 auf den linken Ärmel 2, an dem eine Kontrollleuchte 11 angeordnet ist (2).
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Dies sind lediglich zwei beispielhafte Anwendungsfälle für elektrische Verbraucher, die mittels Leitungselementen 9 an einen Energiespeicher angeschlossen sein müssen. Ferner sind beispielsweise Leitungselemente 9 zur Übertragung von Daten, Licht oder Fluiden (Schläuche) denkbar. An den Stellen, an denen das Leitungselement 9 an einen elektrischen Verbraucher angeschlossen ist, wird es durch den Oberstoff 5 auf eine Außenseite des Bekleidungsstücks 1 geführt. Eine Vielzahl von Durchbrüchen in dem Oberstoff 5 ist hinsichtlich einer Dichtigkeit des Bekleidungsstücks 1 gegen Wasser im Wesentlichen unerheblich, da die Nässesperre 7, die diese Funktion übernimmt, von den Durchbrüchen in dem Oberstoff 5 unbeschädigt bleibt.
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Die 3 und 4 zeigen schließlich ein Detail des Durchbruches 10, wobei in 3 eine Ansicht des Durchbruches 10 betrachtet von der Innenseite der Nässesperre 7 und in 4 eine Ansicht des Durchbruchs 10 betrachtet von einer Außenseite der Nässesperre 7 gezeigt ist. In 3 sind die drei Lagen textilen Materials dargestellt, der Futterstoff 8, die Nässesperre 7 und der Oberstoff 5. Eine Unterseite 12 der Nässesperre 7 ist als Trägerschicht 13 ausgebildet, die eine Membran 14 trägt, die in 3 nicht dargestellt ist. Auf der Trägerschicht 13 ist eine Vielzahl von Abstandhaltern 15 angeordnet. Diese dienen einer guten Luftzirkulation zwischen der Nässesperre 7 und dem Futterstoff 8, indem sie einen Strömungsquerschnitt zwischen beiden Lagen frei halten.
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Die Nässesperre 7 weist einen Nahtbereich 16 auf, in dem der Durchbruch 10 angeordnet ist. Durch den Durchbruch ist ein lang gestreckter Tunnel 17 gelegt, der aus zwei miteinander verbundenen Streifen 21, 22 textilen Materials gebildet ist. Der Durchbruch weist eine Breite von ca. 4 cm auf, während sich der Tunnel 17 ausgehend von dem Durchbruch 10 über eine Länge von ca. 8 cm in Richtung der Innenseite des Bekleidungsstücks 1 erstreckt. Die Streifen 21, 22 sind in sich jeweils gegenüberliegenden Randbereiche 18, 19 miteinander verklebt oder vernäht. In einem Mittelbereich 20 des Tunnels 17 sind die Streifen 21, 22 nicht miteinander verbunden, so dass diese voneinander abgehoben werden können, wodurch sich ein mittiger Durchgang durch den Tunnel 17 bildet, wobei eine Wandung des Tunnels 17 durch die Streifen 21, 22 gebildet wird. Dies ist insbesondere aus 4 erkennbar, auf die später gesondert eingegangen wird. Der Tunnel 17 ist dicht in den Durchbruch 10 in der Nässesperre 7 eingearbeitet, wobei die Wandung des Tunnels 17 in Form der Streifen 21, 22 wasserdicht an einem Rand des Durchbruchs 10 der Nässesperre 7 angeschlossen ist. Der Tunnel 17 ist vorteilhafterweise aus einem elastischen Material gefertigt, welches überdies wasserundurchlässig ist.
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In 4 ist schließlich eine Ansicht des Durchbruchs 10 in der Nässesperre 7 von der Außenseite her betrachtet dargestellt. Hier ist insbesondere die Membran 14 sichtbar, welche mit der Trägerschicht 13 fest verbunden ist. Die Membran ist wasserundurchlässig, wobei ein Durchtritt von Wasserdampf nicht behindert wird. Ferner ist der bereits erwähnte mittige Durchgang durch den Tunnel 17 besonders gut erkennbar. Eine Länge des Tunnels 17 ausgehend von dem Durchbruch 10 in Richtung der Außenseite des Bekleidungsstücks 1 beträgt ca. 10 cm.
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Durch eine längliche Erstreckung des Tunnels 17 zu beiden Seiten des Durchbruchs 10 ist es für von der Außenseite der Nässesperre 7 in das Bekleidungsstück 1 eintretendes Wasser besonders schwierig, durch den Durchbruch 10 auf die Innenseite der Nässesperre 7 zu gelangen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bekleidungsstück
- 2
- Ärmel
- 3
- Kragen
- 4
- Torsoteil
- 5
- Oberstoff
- 6
- Reflexstreifen
- 7
- Nässesperre
- 8
- Futterstoff
- 9
- Leitungselement
- 10
- Durchbruch
- 11
- Kontrollleuchte
- 12
- Unterseite
- 13
- Trägerschicht
- 14
- Membran
- 15
- Abstandhalter
- 16
- Nahtbereich
- 17
- Tunnel
- 18
- Randbereich
- 19
- Randbereich
- 20
- Mittelbereich
- 21
- Streifen
- 22
- Streifen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202009015278 U1 [0003]
- DE 202009002389 U1 [0003]