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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur gesicherten Fallenfeststellung sowie ein Schloss mit einer solchen Vorrichtung, wobei die Vorrichtung insbesondere dazu vorgesehen sein kann, bei einem Türschloss die Falle auf einfache Weise mit Hilfe des ohnehin für das Schloss vorgesehenen Schlüssels ohne zusätzliche Mittel festzustellen.
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Üblicherweise kann bei Türen mit installierten Türschlössern die Tür ohne Schlüssel nicht mehr geöffnet werden, wenn sie ins Schloss gefallen und eine Falle des Schlosses in die Türlaibung ausgeschoben ist. Jedoch ist es in manchen Situationen erwünscht oder erforderlich, die Tür auch ohne Schlüssel öffnen zu können, insbesondere auch von einer Seite der Tür, an welcher nur ein Knauf und kein Drücker vorgesehen ist. Durch eine Fallenfeststellung kann vermieden werden, dass die Falle automatisch in eine Laibung eingreift, wenn die Tür ins Schloss fällt. Die Falle kann z. B. durch eine bestimmte Drehung eines Schlüssels im Schließzylinder festgestellt werden, wofür bereits unterschiedliche Mechanismen mit zwischen Schließzylinder und Falle angeordneten Hebeln und Federn bekannt sind.
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Die
EP 410 122 A1 zeigt ein Einsteckschloss mit Fallenfeststellung, bei welchem die Falle durch einen schlüsselbetätigbaren Wechsel um ein Überhubmaß weiter als bei einer Drückerbetätigung einziehbar ist und über ein Feststellelement im Überhub-Bewegungsbereich arretierbar ist, wobei die Falle durch schlüsselbetätigtes Verschieben des Wechsels freigegeben werden kann, so dass die Fallenfeststellung nur durch einen Schlüsselinhaber betätigt werden kann und gleichzeitig kein zusätzlicher Schließzylinder erforderlich ist. Der Wechsel ist zweiteilig aus gelenkig miteinander verbundenem Hebel und Druckstück ausgeführt. Das Druckstück kann über einen Schließzylinder betätigt werden. Das Feststellelement ist schwenkbar federgelagert um einen Bolzen und wird manuell über einen Fingerbolzen verschwenkt, um mit dem Druckstück in Eingriff gebracht zu werden.
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Die
DE 20 2007 016 158 U1 zeigt ein Schloss mit einer Koppelvorrichtung zum Feststellen einer Falle, wobei die Koppelvorrichtung zwischen dem Drehkreis eines Schließbarts eines Schließzylinders und der Falle vorgesehen ist und einen zweiarmigen Hebel mit einer Klinke sowie einen Wechsel mit einer Gegenklinke aufweist, wobei der Wechsel durch den Schließbart translatorisch bewegbar ist und derart mit einer Schlossnuss bzw. einem Fügeteil zusammenwirken kann, dass der Hebel dadurch an seinem einen Arm kontaktiert wird und an seinem anderen Arm mit seiner Klinke in Eingriff mit der Gegenklinke des Wechsels gebracht wird.
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Die
US 3,141,320 A zeigt einen Fallenrückstellmechanismus für Türschlösser, bei welchem eine Falle durch Bewegen eines Schließzylinders zurückgezogen und mittels eines Feststellelements arretiert werden kann, wobei durch einen Schließbart des Schließzylinders ein Hebel verschwenkt wird, an welchen das Feststellelement gekoppelt ist, und beim Verschwenken des Hebels wird der Hebel zusätzlich durch ein Federelement derart ausgelenkt, dass das Feststellelement in Eingriff mit der Falle gelangt. Durch Drehen des Schließzylinders in entgegengesetzter Richtung kann ein Lösen der Falle erfolgen, indem der Hebel zurückgeschwenkt wird und dadurch mittelbar das Feststellelement außer Eingriff gebracht wird.
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Aufgabe ist, eine Vorrichtung zum Feststellen einer Falle bereitzustellen, welche einfach aufgebaut ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung werden in den Unteransprüchen erläutert.
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Eine Vorrichtung zur Fallenfeststellung bei einem Schloss gemäß der Erfindung weist einen Schließzylinder und einen Wechsel auf, wobei der Wechsel durch den Schließzylinder verlagerbar ist. Eine Koppeleinrichtung koppelt den Wechsel an die Falle. Dabei bedingt die Verlagerung des Wechsels eine Verlagerung der Falle. Die Vorrichtung weist ein Sperrelement auf, welches dazu ausgebildet ist, die Falle mittelbar über den Wechsel festzustellen. Dabei ist das Sperrelement derart angeordnet ist, dass der Wechsel durch das Sperrelement in einer Position arretierbar ist, in welcher die Falle eingezogen ist.
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Hierdurch wird eine Vorrichtung mit einer einfachen und robusten Konstruktion bereitgestellt, welche ohne Federmechanismus mit Wippe oder elastischen Elementen, wie sie im Stand der Technik Verwendung finden, ein Feststellen der Falle ermöglicht. Das Feststellen der Falle kann dabei mittelbar über ein Blockieren des Wechsels erfolgen, so dass die gesamte Vorrichtung ohne große konstruktive Änderung gegenüber herkömmlichen Schlössern bereitgestellt werden kann. Dabei ist nur ein zusätzliches Bauteil erforderlich, nämlich das Sperrelement.
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Die Koppeleinrichtung kann je nach Ausgestaltung des Schlosses spezifisch ausgelegt werden. Sie stellt eine Kopplung zwingend her, d. h. eine Bewegung des Wechsels bedingt eine Bewegung der Falle, unabhängig von der Richtung der Bewegung. Diese direkte Kopplung in beiden Bewegungsrichtungen, d. h. beim Einfahren und beim Ausfahren stellt sicher, dass das Sperrelement die Falle mittelbar über den Wechsel feststellen kann.
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Das Sperrelement selbst ist durch den einfachen Aufbau robust und kann kostengünstig hergestellt werden. Durch seine Funktion als Sperrschieber ermüdet es nicht, weist eine nahezu unbegrenzte Lebensdauer auf und ist auch unabhängig von der Ausrichtung der Vorrichtung bzw. einer horizontalen oder vertikalen oder anderen Einbaulage des Schlosses an einer Tür, einem Fenster oder dergleichen. Besonders bevorzugt sind sowohl der Wechsel als auch das Sperrelement einstückig ausgebildet.
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Der Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist platzsparend und einfach. Es ist lediglich erforderlich, das Sperrelement im Bewegungsbereich des Schließzylinders vorzusehen. Damit kann mit einem einzigen zusätzlichen Bauteil die gewünschte Fallenfeststellung bereitgestellt werden, die für jedermann intuitiv und zuverlässig funktioniert. Es ist z. B. nicht erforderlich, einen zusätzlichen Schieber oder Druckknopf zu betätigen. Durch die Kopplung der Bewegung der Falle an die Bewegung des Wechsels reicht es aus, dass die Falle kurz in ihrer eingeschobenen Position per Hand gehalten wird, so dass dann das Sperrelement in die den Wechsel arretierende Stellung gebracht werden kann.
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Bevorzugt ist der Wechsel translatorisch verlagerbar, also entlang einer geradlinigen Achse. Der Wechsel braucht also nur eine Hubbewegung auszuführen. Der Wechsel kann durch Blockieren der Hubbewegung arretiert werden, insbesondere indem das Sperrelement in den Bewegungsbereich des Wechsels gebracht wird.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Sperrelement mittels des Schließzylinders verlagerbar. Hierdurch ist es möglich, mittels eines einzigen Betätigungselements, also ohne zusätzliche Druckknöpfe, Hebel oder ähnliches, das Schloss zu bedienen und die Fallenfeststellung zu aktivieren.
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Bei einer weiter bevorzugten Ausgestaltung weist das Sperrelement einen Anschlag auf, welcher derart angeordnet ist, dass der Wechsel an dem Anschlag zur Anlage kommt, wenn der Wechsel in einer Position ist, bei welcher die Falle eingezogen ist. Indem der Wechsel über das Sperrelement fixiert wird, kann ein einfacher Aufbau und ein unkomplizierter Mechanismus bereitgestellt werden.
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Bevorzugt weist der Anschlag eine abgerundete Außenmantelfläche auf. Hierdurch können gute Reibungsbeiwerte zwischen dem Anschlag und dem Wechsel erzielt werden. Weiter bevorzugt weist der Anschlag eine zylindrisch ausgebildete Außenmantelfläche auf. Besonders bevorzugt ist der Anschlag stiftartig aufgebaut. Um eine besonders gute Festigkeit sicherzustellen, kann das Sperrelement mit Anschlag einstückig als Gussteil ausgebildet sein, z. B. aus Kunststoff oder Metall.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Sperrelement in einem Bereich zwischen der Achse des Schließzylinders und dem Wechsel angeordnet. Bevorzugt ist das Sperrelement in einem Bereich zwischen der Achse des Schließzylinders und der longitudinalen Bewegungsachse des Wechsels angeordnet. Weiter bevorzugt ist das Sperrelement an der zur Falle weisenden Seite des Schließzylinders angeordnet.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist das Sperrelement mittels eines Schließbartes des Schließzylinders in mindestens eine Richtung um die Achse des Schließzylinders verschiebbar. Bevorzugt ist das Sperrelement in beide Richtungen jeweils durch eine Seitenfläche des Schließbarts verschiebbar, so dass durch Drehen des Schließzylinders das im Bewegungsbereich des Schließbarts befindliche Sperrelement so bewegt wird, dass eine Hubbewegung des Wechsels wahlweise blockiert oder frei ist.
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Bevorzugt ist das Sperrelement in Form eines Kreisbogensegmentes ausgebildet, d. h., das Sperrelement weist eine Form auf, welche sich kreisbogenförmig in einem Abstand entsprechend der Anordnung des Schließbartes um die Ache des Schließzylinders legt. Weiter bevorzugt ist das Sperrelement als 1/4-Kreisbogen ausgeführt. Diese Ausgestaltung harmoniert gut mit einem schmalen Wechsel, welcher in dem Bereich zwischen der zum Stulp weisenden Seite des Schlosses und dem Schließzylinder angeordnet ist. So kann insgesamt ein schlanker Aufbau realisiert werden. Dabei kann das Sperrelement kompakt ausgeführt und so angeordnet sein, dass es sich im Wesentlichen nur in einem Kreisquadranten mit Ursprung in der Achse des Schließzylinders bewegt. Zweckmäßig ist das Sperrelement ausschließlich über den Schließzylinder verlagerbar. Dadurch kann ein besonders einfach aufgebauter und robuster Mechanismus bereitgestellt werden. Federelemente oder komplexe Relativbewegungen sind nicht erforderlich.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist das Sperrelement eine erste Kontaktfläche und eine zweite Kontaktfläche auf und ist so angeordnet, dass der Schließbart des Schließzylinders an der ersten Kontaktfläche zur Anlage kommen kann, um das Sperrelement in die Sperrposition zu bringen, und an der zweiten Kontaktfläche, um das Sperrelement in eine Neutralposition zu bringen. Hierdurch kann das Sperrelement durch die ohnehin von dem Schließzylinder durchgeführte Drehbewegung positioniert werden und ist auf einfache Weise verschiebbar. Bevorzugt sind die Kontaktflächen die Stirnseiten eines länglichen Körpers. Bevorzugt ist der Körper gekrümmt, insbesondere mit einem Krümmungsradius entsprechend dem Abstand des Sperrelements von der Achse des Schließzylinders.
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Bei einer weiter bevorzugten Ausgestaltung weist der Wechsel eine Kontaktfläche für den Schließbart des Schließzylinders auf und ist so angeordnet, dass der Schließbart in derselben Position an der zweiten Kontaktfläche des Sperrelements oder an der Kontaktfläche des Wechsels zur Anlage kommen kann.
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Bei einer weiter bevorzugten Ausgestaltung weist der Wechsel eine Kontaktfläche auf, welche in demselben Abstand zur Achse des Schließzylinders angeordnet ist wie eine Kontaktfläche des Sperrelements. Hierdurch kann der Wechsel unabhängig von der Position des Sperrelements auf dieselbe Art und Weise betätigt werden, insbesondere immer durch Kontakt des Schließbartes mit einer einzigen Kontaktfläche an dem Wechsel. Ferner kann der Schließbart sofort zur Anlage mit dem Wechsel gebracht werden, nachdem das Sperrelement aus der Sperrposition in die Nullposition verschoben wurde.
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Bei einer weiter bevorzugten Ausgestaltung ist das Sperrelement unter dem Wechsel angeordnet und überragt den Wechsel nur mit einem Anschlag, an welchem der Wechsel zu Anlage kommt, wenn sich das Sperrelement in der Sperrposition befindet. Hierdurch kann ein kompakter Aufbau erzielt werden, und lange Hebelarme oder zusätzliche Kupplungselemente sind nicht erforderlich.
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Bei einer weiter bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Mechanismus für die Fallenfeststellung kombiniert mit einem Mechanismus für einen Riegel, so dass in üblicher Weise über eine Betätigung des Schließzylinders der Riegel verlagert wird. Dadurch kann der Riegel automatisch zusammen mit der Falle ein- oder ausrücken. Ein mit der erfindungsgemäßen Fallenfeststellung ausgerüstetes Schloss kann ohne Weiteres auch als Panikschloss ausgebildet sein.
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Die Erfindung betrifft auch ein Schloss (für eine Tür, ein Fenster oder dergleichen). Das Schloss weist eine feststellbare Falle und einen Schließzylinder auf, wobei die Falle durch Betätigung des Schließzylinders zwischen einer ausgefahrenen und einer eingefahrenen Stellung verlagerbar ist. Zur Feststellung der Falle in der eingezogenen Position ist gemäß der Erfindung ein Sperrelement vorgesehen, das zwischen einer Sperrposition und einer Neutralposition verstellbar ist, wobei das Sperrelement in der Sperrposition die Verlagerung der Falle aus der eingefahrenen in die ausgefahrene Stellung blockiert und in der Neutralposition die Verlagerung der Falle ermöglicht. Wesentlich ist, dass sich das Sperrelement im Bewegungsbereich des Schließbarts des Schließzylinders befindet, derart, dass der Schließbart zur Verstellung des Sperrelements zwischen der Sperrposition und der Neutralposition direkt an dem Sperrelement angreift. Vorzugsweise ist die Fallenfeststellung in der weiter oben beschriebenen Art und Weise ausgestaltet.
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Das Sperrelement kann bei einer bevorzugten Ausgestaltung in einem Langloch in einer Grundplatte des Schlosses geführt sein. Dies stellt eine besonders einfach ausführbare Lagerung dar, welche zudem eine hohe Stabilität sicherstellt. Das Langloch kann als Kreisbogensegment um die Achse des Schließzylinders ausgeführt sein. Hierdurch kann das Sperrelement gleichförmig entsprechend der Drehbewegung des Schließzylinders verlagert werden.
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Das Sperrelement kann bei dem erfindungsgemäßen Schloss, wie weiter oben beschrieben, an dem Wechsel angreifen und so eine indirekte Blockierung der Verlagerung der Falle bewirken. Alternativ ist es möglich, dass das Sperrelement in der Sperrposition direkt an der Falle angreift und so die Verlagerung der Falle blockiert. Hierzu kann die Falle z. B. am Fallenkopf oder am Fallenschaft einen geeigneten Vorsprung aufweisen, an dem das Sperrelement angreift. Dieser Vorsprung kann in vorteilhafter Weise gleichzeitig als Anschlag für den Schließbart des Schließzylinders genutzt werden, um die Falle mittels des Schließzylinders aus der ausgefahrenen Stellung in die eingefahrene Stellung zu verlagern.
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Wenn, wie weiter oben beschrieben, dass Sperrelement in einem Langloch in der Grundplatte des Schlosses geführt ist, kann eine in Richtung der ausgefahrenen Stellung vorgesehene Federbelastung der Falle dazu genutzt werden, das Sperrelement über den an der Falle angeordneten Vorsprung gegen einen Endanschlag des Langloches zu drängen. Das Sperrelement ist dann sicher zwischen dem Vorsprung der Falle und dem Endanschlag des Langloches fixiert. Die Federbelastung der Falle sorgt dafür, dass das Sperrelement nicht unbeabsichtigt aus der Sperrposition in die Neutralposition gelangen kann und sich die Feststellung der Falle dabei löst.
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In den nachfolgenden Zeichnungsfiguren wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen noch näher beschrieben, wobei die gezeigten Abmessungen und Konstruktions- und Lagedetails sich speziell auf dieses Ausführungsbeispiel beziehen und für Varianten des Ausführungsbeispiels oder weitere Ausführungsbeispiele abgewandelt werden können. Gleiche Bezugszeichen in den einzelnen Figuren bezeichnen die gleichen Komponenten.
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Es zeigen:
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1 eine Draufsicht auf ein Schloss mit einer Vorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei die Vorrichtung in einer Ruheposition gezeigt ist;
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2 eine Draufsicht gemäß der 1, wobei eine Falle in dem Schloss durch einen über einen Schließbart nach oben bewegten Wechsel mittelbar nach rechts bewegt und in eine eingezogene Position gebracht wurde;
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3 eine Draufsicht gemäß der 1, wobei der Schließbart an einem in einer Neutralposition befindlichen Sperrelement an einer ersten Seite anliegt, um das Sperrelement in eine Sperrposition zu verschieben, derweil die Falle in der eingezogenen Position gehalten wird;
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4 eine Draufsicht gemäß der 1, wobei das Sperrelement durch den Schließbart aus der Neutralposition in die Sperrposition gebracht ist und die Falle durch das Sperrelement in der eingezogenen Position gehalten wird;
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5 eine Draufsicht gemäß der 1 in einer Anordnung von Falle, Wechsel und Sperrelement wie in 4 gezeigt, wobei der Schließbart an dem in der Sperrposition angeordnetem Sperrelement an einer zweiten Seite anliegt, um das Sperrelement zurück in die Neutralposition zu bewegen;
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6 eine Draufsicht gemäß der 1 in einer Anordnung von Falle und Wechsel wie in 4 gezeigt, wobei das Sperrelement durch den Schließbart in die Neutralposition zurückgeschoben wurde und der Wechsel freigegeben ist, so dass der Wechsel nach unten bewegt und die Falle nach links in eine ausgefahrene Position gebracht werden kann;
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7: eine Draufsicht auf ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schlosses in der Ruheposition;
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8: eine Draufsicht gemäß der 7, wobei das Sperrelement durch den Schließbart aus der Neutralposition in die Sperrposition gebracht ist;
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9: eine Draufsicht gemäß der 7, wobei der Schließbart nicht an dem Sperrelement anliegt und die Falle durch das Sperrelement in der eingezogenen Position gehalten wird;
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10: eine Draufsicht gemäß der 7, wobei das Sperrelement durch den Schließbart in die Neutralposition zurückgeschoben wird, so dass die Fallenfeststellung aufgehoben wird.
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In 1 ist ein Schloss 1 mit einem Schließzylinder 2 gezeigt, welcher um eine Achse PZ drehbar ist und einen Schließbart 2a aufweist. In den Schließzylinder 2 kann ein Schlüssel eingesteckt werden, um das Schloss 1 zu betätigen. Das Schloss 1 weist eine Falle auf, welche in 1 nicht dargestellt ist. Zwischen dem Schließzylinder 2 und der Falle ist ein Wechsel 3 angeordnet, mit welchem die Falle über eine Koppeleinrichtung (nicht dargestellt) gekoppelt ist. Ferner ist ein Sperrelement 5 zwischen dem Wechsel 3 und dem Schließzylinder 2 vorgesehen, welches im Bewegungsbereich des Schließbarts 2a angeordnet ist. Das Sperrelement 5 ist auf einer Grundplatte 1a des Schlosskastens beweglich geführt. Mit den drei Komponenten Schließzylinder 2, Wechsel 3 und Sperrelement 5 kann ein Feststellen der Falle erfolgen.
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Das Schloss 1 wird üblicherweise dadurch betätigt, dass der Wechsel 3 durch eine Drehbewegung (hier in der gezeigten Ansicht im Uhrzeigersinn) des Schließbarts 2a nach oben in y-Richtung verschoben wird und dadurch die Falle eingezogen wird. Die Tür, in der das Schloss 1 verbaut ist, kann dann geöffnet werden. Ist der Schließbart 2a nicht mehr in Kontakt mit dem Wechsel 3, kann sich der Wechsel 3 zurückverlagern.
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In 2 ist die Falle eingezogen. Der Wechsel 3 wurde durch den Schließbart 2a nach oben geschoben, insbesondere entlang einer Längsachse Ly, indem der Schließbart 2a an einer Kontaktfläche 3.1 des Wechsels 3 an dem Wechsel 3 zur Anlage gebracht wurde.
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In 3 ist die Falle ebenfalls in der eingezogenen Position, in welcher sie gehalten wird, hier insbesondere manuell durch einen Finger einer Person. Gleichzeitig wird der Wechsel 3 in seiner oberen Position gehalten. Der Schließzylinder 2 liegt mit seinem Schließbart 2a nicht mehr an der Kontaktfläche 3.1 des Wechsels 3 an, sondern wurde entgegengesetzt gedreht (hier entgegen dem Uhrzeigersinn), bis der Schließbart 2a an einer ersten Kontaktfläche 5.1 des Sperrelements 5 zur Anlage kommt. Das Sperrelement 5 kann nun mittels des Schließbarts 2a aus seiner Ruheposition verschoben werden, um den Wechsel 3 zu blockieren. Hierzu ist das Sperrelement 5 in einem Langloch 1.1 in der Grundplatte 1a des Schlosses 1 geführt.
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In 4 ist das Sperrelement 5 in einer Position gezeigt, in welcher es den Wechsel 3 blockiert. Das Sperrelement 5 wurde durch den Schließbart 2a entlang eines Bewegungspfades Mxy verlagert, nämlich um die Achse PZ verschwenkt, und zwar so weit, dass ein Anschlag 5a des Sperrelements 5 an einer Anschlagsfläche 3.2 des Wechsels 3 zur Anlage kommt oder zumindest in den Bewegungsbereich der Anschlagsfläche 3.2 gebracht wurde. Der Wechsel 3 und damit auch die Falle sind nun daran gehindert, sich wieder zurückzubewegen. Das Sperrelement 5 sichert sich in dieser Position selbst. Der Schließzylinder 2 muss nicht in dieser Position verbleiben. Die Anschlagsfläche 3.2 ist an einem Seitenarm 3.3 des Wechsels vorgesehen.
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In 5 ist der Schließzylinder 2 in einer Position gezeigt, in welcher sein Schließbart 2a an einer zweiten Kontaktfläche 5.2 des Sperrelements 5 zur Anlage gebracht wurde, insbesondere nachdem der Schließbart 2a von der ersten Kontaktfläche 5.1 zurückgedreht wurde (hier in der gezeigten Ansicht im Uhrzeigersinn). Das Sperrelement 5 steht unter dem Wechsel 3 hervor. Sperrelement 5 und Wechsel 3 überlappen. Der Schließbart 2a kann nun weitergedreht werden und das Sperrelement 5 wieder aus dem Bewegungsbereich der Anschlagsfläche 3.2 des Wechsels 3 schieben. Dabei kann der Anschlag 5a des Sperrelements 5 an der Anschlagsfläche 3.2 des Wechsels 3 entlanggleiten, insbesondere dann besonders reibungsarm, wenn die Anschlagsfläche 3.2 eine Kontur aufweist, welche zumindest annähernd dem Bewegungspfad des Sperrelements 5 entspricht. Beispielsweise kann das Sperrelement 5 wie dargestellt entlang eines Kreisbogens geführt sein, so dass die Anschlagsfläche 3.2 eine Kontur eines entsprechenden Kreisbogens aufweisen kann. Hierdurch kann das Sperrelement 5 entlang der Anschlagsfläche 3.2 geführt werden, ohne dass der Wechsel 3 bewegt wird.
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In 6 ist das Sperrelement 5 in zurückgeschobener Position gezeigt, in welcher der Anschlag 5a des Sperrelements 5 aus dem Bewegungsbereich des Wechsels 3 gebracht wurde. Der Wechsel 3 liegt mit seiner Kontaktfläche 3.1 an dem Schließbart 2a an. Wechsel 3 und Falle können durch Zurückdrehen des Schließbarts 2a wieder in die Ruheposition gemäß 1 gebracht werden bzw. sich automatisch ohne Krafteinwirkung zurück in die Ruheposition verlagern.
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Bei dem in den 7 bis 10 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Falle 4 durch Betätigung des Schließzylinders 2 zwischen der in der 7 dargestellten ausgefahrenen Stellung und der in den 8 bis 10 dargestellten eingefahrenen Stellung verlagerbar. Hierzu wird der Schließzylinder 2 bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel im Uhrzeigersinn gedreht. Der Schließbart 2a des Schließzylinders 2 schlägt dann an einem Vorsprung 6 an, der an einem Fallenschaft 4a der Falle 4 ausgebildet ist. Der Schließbart 2a wirkt somit direkt auf die Falle 4 ein, um diese aus der ausgefahrenen in die eingezogene Stellung zu verlagern. Ein Wechsel ist nicht vorhanden. Weiterhin ist ein zwischen einer Sperrposition und einer Neutralposition verstellbares Sperrelement 5 vorgesehen, ähnlich wie bei dem oben in Bezug auf die 1 bis 6 erläuterten Ausführungsbeispiel. In den 7 und 10 befindet sich das Sperrelement 5 in der Neutralposition. In den 8 und 9 befindet sich das Sperrelement 5 in der Sperrposition. In der Sperrposition blockiert das Sperrelement 5 die Verlagerung der Falle 4 aus der eingefahrenen in die ausgefahrene Stellung, während die Verlagerung der Falle 4 in der Neutralposition des Sperrelements 5 frei möglich ist. Das Sperrelement 5 befindet sich, wie in den 7 bis 10 zu erkennen ist, im Bewegungsbereich des Schließbarts 2a des Schließzylinders 2, derart, dass der Schließbart 2a zur Verstellung des Sperrelementes 5 zwischen der Sperrposition und der Neutralposition direkt an dem Sperrelement angreift. Insofern stimmt das in den 7 bis 10 dargestellte Ausführungsbeispiel mit dem in den 1 bis 6 dargestellten Ausführungsbeispiel überein. Im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel der 1 bis 6 greift jedoch das Sperrelement 5 in der Sperrposition direkt an der Falle 4 an, und zwar an deren Vorsprung 6, um die Verlagerung der Falle 4 zu blockieren und die Falle 4 in der eingezogenen Stellung festzustellen. Dabei ist die Falle 4, wie in den 7 bis 10 zu erkennen ist, federbelastet, und zwar in Richtung der ausgefahrenen Stellung. Die Federbelastung der Falle 4 sorgt dabei dafür, dass das Sperrelement 5 über den Vorsprung 6 in der Sperrstellung gegen den Endanschlag des Langloches 1.1 gedrängt wird (siehe 9).
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Die 7 zeigt das Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Schlosses in der Ruheposition mit ausgefahrener Falle.
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In der 8 wurde die Falle durch Betätigung des Schließzylinders 2 eingezogen und wird dort, ähnlich wie bei dem in 3 gezeigten Ausführungsbeispiel, manuell gehalten. Durch Betätigung des Schließzylinders gegen den Uhrzeigersinn wird das Sperrelement 5 in die Sperrstellung bewegt. Hierzu greift der Schließbart 2a des Schließzylinders 2 direkt an dem Sperrelement San und schiebt dieses entlang des Langloches 1.1 in die in 8 dargestellte Sperrposition. In dieser Sperrposition schlägt der Vorsprung 6 der Falle 4 an dem Sperrelement 5 an, so dass die Falle in der eingezogenen Stellung festgestellt ist.
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In der 9 wurde der Schließzylinder wiederum in der entgegengesetzten Richtung (im Uhrzeigersinn) betätigt. Zu erkennen ist, dass das Sperrelement 5 in der Sperrposition verbleibt. Dort wird es von der federbelasteten Falle 4 über den Vorsprung 6 gehalten.
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In 10 ist zu erkennen, wie das Sperrelement 5 durch weitere Betätigung des Schließzylinders 2 im Uhrzeigersinn wieder aus der Sperrposition in die Neutralposition zurückbewegt wird. Hierbei schlägt der Schließbart 2a des Schließzylinders 2 wiederum direkt an dem Sperrelement 5 an. Bei der Bewegung des Sperrelements 5 in die Neutralposition wird die Kraft der auf die Falle 4 einwirkenden Feder überwunden, bis das Sperrelement 5 vollständig aus dem Eingriff mit dem Vorsprung 6 bewegt ist. Danach kann die Falle 4 wieder frei in die ausgefahrene Stellung verlagert werden, wie in 7 gezeigt. Hierzu muss nur der Schließzylinder 2 zurück in die Ruheposition gebracht werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schloss
- 1a
- Grundplatte des Schlosskastens
- 1.1
- Langloch für Sperrelement
- 2
- Schließzylinder
- 2a
- Schließbart
- 3
- Wechsel bzw. Wechselhebel
- 3.1
- Kontaktfläche
- 3.2
- Anschlagsfläche
- 3.3
- Seitenarm
- 4
- Falle
- 4a
- Fallenschaft
- 5
- Sperrelement
- 5.1
- erste Kontaktfläche
- 5.2
- zweite Kontaktfläche
- 5a
- Anschlag
- 6
- Vorsprung
- Ly
- Längsachse einer Bewegung des Wechsels
- Mxy
- Bewegungspfad des Sperrelements
- PZ
- Achse des Schließzylinders
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 410122 A1 [0003]
- DE 202007016158 U1 [0004]
- US 3141320 A [0005]