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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeugschloss gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Das in Rede stehende Kraftfahrzeugschloss findet Anwendung bei allen Arten von Verschlusselementen eines Kraftfahrzeugs. Dazu gehören beispielsweise Seitentüren, insbesondere Schiebetüren, Heckklappen, Heckdeckel, Motorhauben, Laderaumböden o. dgl. eines Kraftfahrzeugs.
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Das bekannte Kraftfahrzeugschloss (
US 3,386,761 A ), von dem die Erfindung ausgeht, ist mit einer Schlossfalle ausgestattet, die um eine Schlossfallenachse jedenfalls in eine Offenstellung, eine Vorschließstellung und eine Hauptschließstellung verschwenkbar ist. Die Schlossfalle wirkt dabei in üblicher Weise mit einem karosserieseitigen Schließkeil o. dgl. zusammen.
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Das bekannte Kraftfahrzeugschloss ist ferner mit einer Sperrklinkenanordnung ausgestattet, die die Schlossfalle in der Vorschließstellung bzw. der Hauptschließstellung hält und hierfür in einen entsprechenden Sperrzustand bringbar ist. Die Sperrklinkenanordnung lässt sich auch in einen Freigabezustand überführen, in dem sie die Schlossfalle in Öffnungsrichtung freigibt.
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Die Sperrklinkenanordnung bei dem bekannten Kraftfahrzeugschloss ermöglicht bei geeigneter Auslegung eine beträchtliche Reduzierung der für die Überführung der Sperrklinkenanordnung in den Freigabezustand erforderlichen Betätigungskräfte. Wesentlich dabei ist die Tatsache, dass die Sperrklinkenanordnung eine erste Sperrklinke für den haltenden Eingriff mit der Schlossfalle und eine zweite Sperrklinke für den haltenden Eingriff mit der ersten Sperrklinke aufweist.
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Nachteilig bei dem bekannten Kraftfahrzeugschloss ist die Tatsache, dass vor allem im Zuge der Verstellung der Schlossfalle in Schließrichtung eine ungewünschte Behinderung der Verstellung der ersten Sperrklinke durch die zweite Sperrklinke zu verzeichnen ist. Wenn die erste Sperrklinke im Zuge dieser Verstellung in die Vorrast der Schlossfalle eingefallen ist, lässt die zweite Sperrklinke eine irgendwie geartete Aushebebewegung der ersten Sperrklinke nicht zu. Dies führt zwangsläufig dazu, dass die Einfallstellung der ersten Sperrklinke in der Hauptrast in Einfallrichtung gesehen tiefer liegen muss als die Einfallstellung in der Vorrast. Die notwendige konstruktive Folge ist die Ausstattung der zweiten Sperrklinke mit zwei Rasten für die erste Sperrklinke, was zu erhöhten Kosten und erhöhten Bauraumanforderungen führt.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, das bekannte Kraftfahrzeugschloss derart auszugestalten und weiterzubilden, dass der konstruktive Aufbau vereinfacht und die Bauraumanforderungen reduziert werden.
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Das obige Problem wird bei einem Kraftfahrzeugschloss gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.
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Wesentlich ist die grundsätzliche Überlegung, dass eine Behinderung der ersten Sperrklinke durch die zweite Sperrklinke vermieden werden kann, wenn die Schlossfalle in geeigneter Weise mit der zweiten Sperrklinke zusammenwirkt.
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Im Einzelnen wird vorgeschlagen, dass die Schlossfalle im Zuge ihrer Verstellung insbesondere in Schließrichtung in aushebenden Eingriff mit der zweiten Sperrklinke bringbar ist, und zwar derart, dass die zweite Sperrklinke in einer Ausweichbewegung der ersten Sperrklinke ausweicht. Durch eine geeignete Kopplung der Schlossfalle mit der zweiten Sperrklinke ist es also möglich, die zweite Sperrklinke gezielt aus dem Bewegungsbereich der ersten Sperrklinke herauszubewegen.
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Die Vorzüge der vorschlagsgemäßen Lösung zeigen sich besonders deutlich an der bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 7, bei der die Verstellung der Schlossfalle von der Vorschließstellung in die Hauptschließstellung mit einem Anheben der ersten Sperrklinke einhergeht. Das Anheben ist darauf zurückzuführen, dass die Schlossfalle regelmäßig mit einem Schlossfallen-Rückenabschnitt an der ersten Sperrklinke entlang gleitet und diese dabei entsprechend anhebt. Mit einem solchen Anheben lässt sich erreichen, dass die Einfallstellung der ersten Sperrklinke in der Vorschließstellung im Wesentlichen identisch zu der Einfallstellung der ersten Sperrklinke in der Hauptschließstellung ist. Dies ist Gegenstand einer bevorzugten Variante gemäß Anspruch 5, die sich konstruktiv ganz besonders einfach umsetzen lässt.
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Bei der besonders bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 8 ist nun vorgesehen, dass die zweite Sperrklinke dem Anheben der ersten Sperrklinke ausweicht, nämlich durch einen entsprechenden aushebenden Eingriff zwischen der Schlossfalle und der zweiten Sperrklinke.
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Eine leicht zu realisierende Lösung für die Realisierung der obigen Ausweichbewegung der zweiten Sperrklinke ist Gegenstand von Anspruch 10. Hier wirkt die Schlossfalle direkt mit der zweiten Sperrklinke zusammen. Denkbar ist jedoch, dass hier beliebige Zwischenelemente vorgesehen sind.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
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1 die für die Erläuterung der vorschlagsgemäßen Lösung wesentlichen Komponenten eines vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschlosses bei in der Offenstellung befindlicher Schlossfalle,
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2 das Kraftfahrzeugschloss gemäß 1 bei in der Vorschließstellung befindlicher Schlossfalle,
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3 das Kraftfahrzeugschloss gemäß 1 während der Verstellung der Schlossfalle von der Vorschließstellung in die Hauptschließstellung und
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4 das Kraftfahrzeugschloss gemäß 1 bei in der Hauptschließstellung befindlicher Schlossfalle.
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Es darf vorab darauf hingewiesen werden, dass in der Zeichnung nur die Komponenten des vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschlosses dargestellt sind, die für die Erläuterung der Lehre notwendig sind. Beispielsweise ist eine ggf. vorgesehene Schlossmechanik zur Realisierung von Funktionszuständen wie „verriegelt”, „entriegelt”, „diebstahlgesichert” o. dgl. nicht dargestellt.
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Das dargestellte Kraftfahrzeugschloss lässt sich auf nahezu alle Verschlusselemente eines Kraftfahrzeugs anwenden. Insoweit darf auf den einleitenden Teil der Beschreibung verwiesen werden.
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In an sich üblicher Weise ist das dargestellte Kraftfahrzeugschloss mit einer Schlossfalle 1 ausgestattet, die mit einer Sperrklinkenanordnung 2 zusammenwirkt. Die Schlossfalle 1 ist um eine Schlossfallenachse 1a hier und vorzugsweise in eine Offenstellung (1), in eine Vorschließstellung (2) und in eine Hauptschließstellung (4) verschwenkbar, wobei die in einer Schließstellung, hier also in der Vorschließstellung oder in der Hauptschließstellung, befindliche Schlossfalle 1 bei montiertem Kraftfahrzeugschloss mit einem Schließkeil 3 o. dgl. in haltenden Eingriff bringbar ist bzw. steht. Bei dem Schließkeil 3 kann es sich um einen Schließkeil im engeren Sinne oder aber um einen Schließbolzen, um einen Schließbügel o. dgl. handeln. Der Schließkeil 3 ist hier und vorzugsweise karosseriefest angeordnet, während das Kraftfahrzeugschloss selbst an dem betreffenden Verschlusselement des Kraftfahrzeugs angeordnet ist.
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Die Sperrklinkenanordnung 2 ist in einen Sperrzustand (2, 4) bringbar, in dem sie die Schlossfalle 1 in der Vorschließstellung (2) bzw. der Hauptschließstellung (4) hält, wobei die Sperrklinkenanordnung 2 ferner in einen Freigabezustand (1) bringbar ist, in dem sie die Schlossfalle 1 freigibt.
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Bei dem vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschloss weist die Sperrklinkenanordnung 2 eine erste Sperrklinke 4 für den haltenden Eingriff mit der Schlossfalle 1 und eine zweite Sperrklinke 5 für den haltenden Eingriff mit der ersten Sperrklinke 4 auf, und zwar derart, dass der für die Haltewirkung der Schlossfalle 1 im Sperrzustand (2, 4) herrschende Kraftfluss über die beiden Sperrklinken 4, 5 verläuft. Letztlich ist es so, dass die Schlossfalle 1 durch die erste Sperrklinke 4, und die erste Sperrklinke 4 durch die zweite Sperrklinke 5, blockiert wird. Damit ist es wie im allgemeinen Teil der Beschreibung erläutert möglich, die von der zweiten Sperrklinke 5 aufzubringenden Kräfte, insbesondere bei der Überführung der Sperrklinkenanordnung 2 in den Freigabezustand, gering zu halten.
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Beide Sperrklinken 4, 5 können für die Herstellung des jeweiligen haltenden Eingriffs jeweils aus einer ausgehobenen Stellung heraus einfallen. Entsprechend sind die beiden Sperrklinken 4, 5 zum Auflösen des jeweiligen haltenden Eingriffs jeweils aus einer haltenden Einfallstellung heraus aushebbar.
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Von besonderer Bedeutung ist nun die Tatsache, dass die Schlossfalle 1 in ganz spezieller Weise mit der zweiten Sperrklinke 5 zusammenwirkt. Im Einzelnen ist es vorgesehen, dass die Schlossfalle 1 im Zuge ihrer Verstellung hier und vorzugsweise in Schließrichtung in aushebenden Eingriff mit der zweiten Sperrklinke 5 bringbar ist, und zwar derart, dass die zweite Sperrklinke 5 in einer Ausweichbewegung der ersten Sperrklinke 4 ausweicht. Die Ausweichbewegung der ersten Sperrklinke 4 ergibt sich hier durch eine Zusammenschau der 2 und 3.
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Bevor auf die Einzelheiten zu der Ausweichbewegung eingegangen wird, darf der grundsätzliche, bevorzugte Aufbau des dargestellten Kraftfahrzeugschlosses erläutert werden.
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Die erste Sperrklinke 4 weist im Sperrzustand (2, 4) stets eine Öffnungstendenz in Ausheberichtung auf. In den 2 und 4 bedeutet dies, dass die erste Sperrklinke 4 dazu tendiert, eine Schwenkbewegung im Uhrzeigersinn zu vollziehen. Diese Öffnungstendenz geht auf die Haltewirkung der Schlossfalle 1 zurück, also auf die Kraftwirkung zwischen dem Schließkeil 3 o. dgl. und der Schlossfalle 1 im Sperrzustand.
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Interessant bei dem Eingriff zwischen der Schlossfalle 1 und der ersten Sperrklinke 4 ist die Tatsache, dass dieser Eingriff jedenfalls in der dargestellten Seitenansicht im Wesentlichen punktuell vorgesehen ist. Durch einen solchen punktuellen Eingriff lassen sich bei geeigneter Auslegung Reibungs- und Geräuscheffekte wirksam vermeiden.
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Die Darstellungen in den 2 und 4 zeigen, dass die erste Sperrklinke 4 durch die zweite Sperrklinke 5 blockiert wird, indem eine Rastnase 6 der ersten Sperrklinke 4 in Eingriff mit einer Raste 7 an der zweiten Sperrklinke 5 steht. Wesentlich dabei ist die Tatsache, dass die zweite Sperrklinke 5 im Sperrzustand eine Schließtendenz in Einfallrichtung aufweist, die wiederum auf die Haltewirkung der Schlossfalle 1 zurückgeht. Damit ist sichergestellt, dass die Sperrklinkenanordnung 2 insgesamt eine Schließtendenz aufweist, was für das zuverlässige Halten der Schlossfalle 1 in den Schließstellungen von besonderer Bedeutung ist.
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Zur Verdeutlichung der Öffnungstendenz der ersten Sperrklinke 4 und der Schließtendenz der zweiten Sperrklinke 5 sind die entsprechenden Kraftwirkungslinken 8, 9 in 2 in gestrichelten Linien dargestellt.
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In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist es so, dass die erste Sperrklinke 4 in ihre Einfallstellung, in der Zeichnung gegen den Uhrzeigersinn vorgespannt ist. Dies kann durch eine beliebige Federanordnung vorgesehen sein, die hier nicht dargestellt ist. Durch diese Vorspannung der ersten Sperrklinke 4 ergibt sich das regelmäßig gewünschte, selbsttätige Einfallen der ersten Sperrklinke 4 beim Erreichen der Vorschließstellung bzw. der Hauptschließstellung durch die Schlossfalle 1.
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Weiter vorzugsweise ist es so, dass die zweite Sperrklinke 9 in ihre Einfallstellung vorgespannt ist. Auch dies kann durch eine irgendwie geartete Federanordnung vorgesehen sein, die ebenfalls hier nicht dargestellt ist. Der Übergang von 1 auf 2 und von 3 auf 4 zeigt, dass hier und vorzugsweise das Einfallen der ersten Sperrklinke 8 stets ein Einfallen der zweiten Sperrklinke 5 nach sich zieht. Das ist auch sachgerecht, da die Haltewirkung der Sperrklinkenanordnung 2 ja bei der Verstellung der Schlossfalle 1 in Schließrichtung selbsttätig von Statten gehen soll.
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Im Zuge der Verstellung der Schlossfalle 1 aus der in 1 dargestellten Offenstellung heraus in Schließrichtung, in 1 gegen den Uhrzeigersinn, fällt die erste Sperrklinke 4 mit einer Eingriffskontur 10 beim Erreichen der Vorschließstellung in eine Vorraste 11 der Schlossfalle 1. Dieses Einfallen der ersten Sperrklinke 4 ist durch den Übergang von 1 auf 2 gezeigt.
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Bei einer weiteren Verstellung der Schlossfalle 1 in der Zeichnung gegen den Uhrzeigersinn fällt die erste Sperrklinke 4 beim Erreichen der Hauptschließstellung in eine Hauptraste 12 der Schlossfalle 1. Dies ergibt sich durch die Folge der 2, 3 und 4.
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Eine Zusammenschau der 2 und 4 ergibt, dass die Einfallstellung der ersten Sperrklinke 4 in der Vorschließstellung (2) im Wesentlichen identisch ist zu der Einfallstellung der ersten Sperrklinke 4 in der Hauptschließstellung (4). Dies ist ein interessantes konstruktives Merkmal, da der Sperrzustand für diese beiden Schließstellungen entsprechend auch für die zweite Sperrklinke 5 identisch gestaltet ist. Entsprechend ist es nicht notwendig, dass die zweite Sperrklinke 5 eine erste Raste 7 für die Vorschließstellung und eine zweite, separate Raste 7 für die Hauptschließstellung aufweist. Durch die geringe erforderliche Auslenkung der beiden Sperrklinken 4, 5 ist im Ergebnis auch ein geringer Bauraum für den Betrieb des vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschlosses erforderlich.
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Hier und vorzugsweise ist es vorgesehen, dass bezogen auf eine Verstellung der Schlossfalle 1 in Schließrichtung, in der Zeichnung gegen den Uhrzeigersinn, die Schlossfalle 1 mit einem Schlossfallen-Rückenabschnitt 13a, 13b an der ersten Sperrklinke 4 entlang gleitet, bevor die erste Sperrklinke 4 in die Vorraste 11 oder die Hauptraste 12 der Schlossfalle 1 einfällt. Die Sperrklinke 4 drückt dabei, getrieben durch ihre Federvorspannung, auf den Schlossfallen-Rückenabschnitt 13a, 13b.
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Die Zeichnung zeigt, dass der Schlossfallen-Rückenabschnitt 13a, 13b genau genommen zwei Rückenabschnitte 13a, 13b aufweist, nämlich den ersten Rückenabschnitt 13a, mit dem die Schlossfalle 1 an der ersten Sperrklinke 4 vor deren Einfallen in die Vorraste 11 entlang gleitet und den zweiten Schlossfallen-Rückenabschnitt 13b, mit dem die Schlossfalle 1 vor dem Einfallen in die Hauptraste 12 an der ersten Sperrklinke 4 entlang gleitet. Von besonderer Bedeutung für die vorschlagsgemäße Lösung ist vorliegend der zweite Schlossfallen-Rückenabschnitt 13b, wie aus den folgenden Erläuterungen deutlich wird.
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Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Kraftfahrzeugschloss hebt die Schlossfalle 1 im Zuge ihrer Verstellung in Schließrichtung, in der Zeichnung gegen den Uhrzeigersinn, die erste Sperrklinke 4 nach deren Einfallen in die Vorraste 11 entgegen der Einfallrichtung 14 an. Bei weiterer Verstellung der Schlossfalle 1 in Schließrichtung fällt die angehobene erste Sperrklinke 4 entsprechend, getrieben durch ihre Federvorspannung, in die Hauptraste 12 ein. Dies ergibt sich aus der Folge der 2, 3 und 4. Aus dieser Folge ergibt sich auch, dass durch das Anheben der ersten Sperrklinke 4 erreicht wird, dass die Einfallbewegung der Vorschließstellung (2) und in der Hauptschließstellung (4) der ersten Sperrklinke 4 identisch ist. Dies betrifft insbesondere die Einfalltiefe in Einfallrichtung 14.
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Aus der Folge der 2, 3 und 4 wird weiter deutlich, dass das Anheben der ersten Sperrklinke 4 hier und vorzugsweise über den zweiten Schlossfallen-Rückenabschnitt 13b erfolgt, nämlich im Einzelnen dadurch, dass die Schlossfalle 1 mit dem zweiten Schlossfallen-Rückenabschnitt 13b an der ersten Sperrklinke 4 entlang gleitet.
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Grundsätzlich würde aus der in 2 dargestellten Vorschließstellung heraus ein Anheben der ersten Sperrklinke 4 entgegen der Einfallrichtung, also in der Zeichnung im Uhrzeigersinn, durch die zweite Sperrklinke 5 blockiert werden. Hier setzt die vorschlagsgemäße Lösung ein. In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass die Schlossfalle 1 im Zuge ihrer Verstellung in Schließrichtung zwischen der Vorschließstellung und der Hauptschließstellung in aushebenden Eingriff mit der zweiten Sperrklinke 5 kommt derart, dass die zweite Sperrklinke 5 dem oben beschriebenen Anheben der ersten Sperrklinke 4 ausweicht. Dies zeigt der Übergang von 2 auf 3, indem die Schlossfalle 1 bei einer weiteren Verstellung in der Zeichnung gegen den Uhrzeigersinn in noch zu erläuternder Weise dafür sorgt, dass die zweite Sperrklinke 5 der ersten Sperrklinke 4 ausweicht, so dass die erste Sperrklinke 4 in der Zeichnung im Uhrzeigersinn über den zweiten Schlossfallen-Rückenabschnitt 13b angehoben werden kann.
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Um einer eventuellen Verklemmungsneigung der Anordnung entgegenzuwirken, ist es weiter vorzugsweise vorgesehen, dass bezogen auf eine Verstellung der Schlossfalle 1 in Schließrichtung der Anhebebewegung der ersten Sperrklinke 4 die Ausweichbewegung der zweiten Sperrklinke 5 vorausgeht. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Tatsache, dass die Schlossfalle 1 noch vor Erreichen der Hauptschließstellung die zweite Sperrklinke 5 in ihrer Einfallrichtung wieder freigibt, so dass sichergestellt ist, dass die zweite Sperrklinke 5 bei Erreichen der Hauptschließstellung in haltenden Eingriff einfallen kann.
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Um sicherzustellen, dass die Ausweichbewegung rechtzeitig erfolgt, ist im Sperrzustand bei in der Vorschließstellung stehender Schlossfalle 1 ein Freilaufspalt 15 zwischen dem zweiten Schlossfallen-Rückenabschnitt 13b und der ersten Sperrklinke 4 vorgesehen, so dass bei geeigneter Auslegung das Anheben der ersten Sperrklinke 4 verklemmungsfrei sichergestellt ist. Entsprechend ist es hier und vorzugsweise so, dass eine Verstellung der Schlossfalle 1 aus der in 2 dargestellten Vorschließstellung heraus in Schließrichtung, in der Zeichnung gegen den Uhrzeigersinn, unmittelbar die Ausweichbewegung der zweiten Sperrklinke 5 auslöst. Dies ist in 2 dadurch ersichtlich, dass im Sperrzustand und bei in der Vorschließstellung befindlicher Schlossfalle 1 bereits eine Berührung zwischen der Schlossfalle 1 und der zweiten Sperrklinke 5 erfolgt. Dies ist der Darstellung gemäß 2 zu entnehmen.
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Grundsätzlich ist das Einfallen der Sperrklinken 4 und 5 auf verschiedene Weisen möglich. Hier und vorzugsweise ist das Einfallen der ersten Sperrklinke 4 mit einer Bewegung der Eingriffskontur 10 verbunden, die vornehmlich in einer bezogen auf die Schlossfallenachse 1a bezogenen radialen Richtung erfolgt. Damit lassen sich die Vorraste 11 und die Hauptraste 12 auf einfache Weise an einem Außenumfang der im Wesentlichen plattenartigen Schlossfalle 1 anordnen. Andere Varianten sind denkbar.
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Das Einfallen der zweiten Sperrklinke 5 erfolgt in ähnlicher Weise wie das Einfallen der ersten Sperrklinke 4. Allerdings ist es beim Einfallen der zweiten Sperrklinke 5 so, dass bezogen auf eine Verstellung der ersten Sperrklinke 4 in Einfallrichtung, in der Zeichnung gegen den Uhrzeigersinn, die erste Sperrklinke 4 an einem Sperrklinken-Rückenabschnitt 16 der zweiten Sperrklinke 5 entlang gleitet, bevor die zweite Sperrklinke 5, hier und vorzugsweise getrieben durch ihre Federvorspannung, einfällt. Dabei ist die Anordnung so getroffen, dass, wie oben erläutert, ein Einfallen der ersten Sperrklinke 4 stets ein Einfallen der zweiten Sperrklinke 5 nach sich zieht.
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Für den vorschlagsgemäßen Eingriff zwischen der Schlossfalle 1 und der zweiten Sperrklinke 5 sind zahlreiche konstruktive Varianten denkbar. Hier und vorzugsweise weist die Schlossfalle 1 einen schenkelartigen Abschnitt 17 auf, der zumindest einen Teil des Einlaufmauls 18 für den Schließkeil 3 o. dgl. ausbildet. Der schenkelartige Abschnitt 17 ist dabei mit einer Eingriffskontur 19 zur Erzeugung der Ausweichbewegung der zweiten Sperrklinke 5 ausgestattet. Interessant dabei ist die Tatsache, dass die Eingriffskontur 19 ein auf die Schlossfallenachse 1a ausgerichtetes Kreissegment 19a aufweist, so dass bei Erreichen der in 3 dargestellten Ausweichstellung der zweiten Sperrklinke 5 eine weitere Verstellung der Schlossfalle 1 in Schließrichtung keine weitere Auswirkung auf die zweite Sperrklinke 5 hat.
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Die zweite Sperrklinke 5 ist hier und vorzugsweise mit einer nasenartigen Gegenkontur 20 ausgestattet, die beim Erzeugen der Ausweichbewegung entsprechend in Eingriff mit der Eingriffskontur 19 der Schlossfalle 1 steht. Interessant dabei ist die Tatsache, dass die Schlossfalle 1 mit einer geräuschdämpfenden Ummantelung 21 ausgestattet ist, die im Bereich des schenkelartigen Abschnitts 7 ausgenommen ist. Um Eingriffsgeräusche zwischen denn schenkelartigen Abschnitt 17 und der Gegenkontur 20 zu vermeiden, ist jedenfalls die Gegenkontur 20 mit einer entsprechenden, geräuschdämpfenden Ummantelung versehen worden.
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Grundsätzlich ist es denkbar, dass die Ausweichbewegung ausschließlich auf ein Zusammenwirken der Eingriffskontur 19 am schenkelartigen Abschnitt 17 der Schlossfalle 1 mit der nasenartigen Gegenkontur 20 der Sperrklinke 5 zurückgeht. Hier und vorzugsweise ist es allerdings so, dass nach einer ersten Ausweichbewegung die Schlossfalle 1 mit dem Schlossfallen-Rückenabschnitt 13b in Eingriff mit der ersten Sperrklinke 4 kommt und diese wie oben angesprochen anhebt. Durch das Anheben der ersten Sperrklinke 4 kommt deren Rastnase 6 in Eingriff mit der Sperrklinken-Rückenfläche 16 der zweiten Sperrklinke 5, und zwar derart, dass die zweite Sperrklinke 5 weiter ausgehoben wird. Die erste Sperrklinke 4 übernimmt gewissermaßen die Fortsetzung der Ausweichbewegung der Sperrklinke 5, während die Eingriffskontur 19 außer Eingriff von der Gegenkontur 20 kommt.
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Es darf darauf hingewiesen werden, dass der Eingriff zwischen der Schlossfalle 1 und der ersten Sperrklinke 4, der Eingriff zwischen der Schlossfalle 1 und der zweiten Sperrklinke 5 sowie der Eingriff zwischen der ersten Sperrklinke 4 und der zweiten Sperrklinke 5 in unterschiedlichen Ebenen des Kraftfahrzeugschlosses erfolgen können. Diese Eingriffe sind auch über beliebige Zwischenkomponenten wie Hebel, Schieber o. dgl. denkbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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