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Die Erfindung betrifft eine Hebebühne, insbesondere eine Hubarbeitsbühne, mit einer Teleskop-Führungseinheit, mittels derer eine Plattform in unterschiedliche Höhen verfahrbar ist, mit einer Antriebseinheit enthaltend einen Antriebsmotor mit einer Antriebswelle und mit einer Seilfördereinheit, die eine mit der Antriebswelle gekoppelte Seiltrommel aufweist, auf der ein Seil auf- und abrollbar angeordnet ist zum Aus- und Einfahren von Teleskopelementen der Teleskop-Führungseinheit.
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Aus der
DE 201 04 958 U1 ist eine Hebebühne bekannt, die eine Teleskop-Führungseinheit zum vertikalen Verfahren einer Plattform aufweist. Die Teleskop-Führungseinheit weist mehrere ineinander verfahrbare Teleskopelemente auf, die mittels einer Antriebseinheit aus- und eingefahren werden können. Die Antriebseinheit umfasst einen Antriebsmotor mit einer Antriebswelle, die mit einer Seilfördereinheit gekoppelt ist. Die Seilfördereinheit umfasst eine mit der Antriebswelle gekoppelte Seiltrommel und Umlenkrollen, entlang derer ein Seil förderbar ist. Nachteilig an der bekannten Hebebühne ist, dass sich die Teleskop-Führungseinheit sowie die Seilfördereinheit relativ breit unterhalb der Plattform erstrecken und damit die Hebebühne einen relativ voluminösen Aufbau aufweist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Hebebühne derart weiterzubilden, dass Platz sparend ein sicheres Verfahren einer Plattform in der Höhe gewährleistet ist.
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Zur Lösung der Aufgabe ist die Erfindung in Verbindung mit dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Teleskop-Führungseinheit als eine Säuleneinheit ausgebildet ist mit einem Säulengehäuse, das in einer eingefahrenen Position der säulenförmigen Teleskopelemente dieselben und die Seilfördereinheit umgibt.
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Nach der Erfindung ist die Teleskop-Führungseinheit als eine Säuleneinheit mit einem Säulengehäuse ausgebildet, in dem alle Teleskopelemente sowie eine Seilfördereinheit in einer untersten bzw. eingefahrenen Position der Plattform eingefasst sind. Die Antriebs- und Fördereinheit der Hebebühne sind kompakt und in vertikaler Projektion der Plattform neben derselben angeordnet.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist ein Seil zwischen einer Seiltrommel und einem Befestigungspunkt an einem in einer ausgefahrenen Position der Hebebühne oberen säulenförmigen Teleskopelement über eine Anzahl von oberen und unteren Umlenkrollen schlangenförmig geführt gelagert. Vorzugsweise ist jedem mittleren säulenförmigen Teleskopelement ein Paar von Umlenkrollen, nämlich eine obere und eine untere Umlenkrolle zugeordnet, so dass durch Erzeugung einer Zugkraft auf das Seil die Teleskopelemente nacheinander ausgefahren werden können. Ist ein erstes Teleskopelement ausgefahren, wird dies durch Bewegen desselben an einen Anschlag erkannt, so dass unter Verkürzung des freien Seiles das nächste Teleskopelement ausgefahren werden kann. Hierbei fahren die Umlenkrollenpaare – wie die Teleskopelemente – aus.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen die säulenförmigen Teleskopelemente in Längsrichtung mehrere Ausnehmungen auf, die mit einem Fanghaken zum Abfangen der Plattform in einem Notfall zusammenwirken können. Der Fanghaken ist um eine horizontale Schwenkachse schwenkbar an einem jeweiligen Teleskopelement gelagert und mittels eines Stellmagneten in eine Verriegelungsstellung, in der eine Sperrklinke in eine der Ausnehmungen eingreift, oder in eine Entriegelungsstellung, in der die Sperrklinke außerhalb der Ausnehmung angeordnet ist, bringbar. Vorteilhaft kann mit geringem elektronischem Aufwand eine Verriegelung im Notfall erzielt werden.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist der Stellmagnet federvorgespannt angeordnet, so dass bei einer fehlenden Bestromung des Stellmagneten stets eine Verriegelung erfolgt. Eine Entriegelung des Fanghakens ist nur dann gewährleistet, wenn der Stellmagnet bestromt ist. Vorteilhaft ermöglicht die Erfindung bei Stromausfall eine selbsttätige Verriegelung des Federhakens in der Ausnehmung mittels der Federkraft.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wirkt der Stellmagnet über einen Stellbolzen auf den Fanghaken ein. Der Stellbolzen weist auf einer dem Fanghaken zugewandten Seite einen elastischen Randabschnitt auf, so dass Stoßkräfte aufgenommen werden können und ein funktionssicheres Verschwenken des Fanghakens gewährleistet ist.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine Seitenansicht der Hebebühne in einer ausgefahrenen Position,
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2 eine Rückansicht der Hebebühne in der ausgefahrenen Position,
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3 eine Draufsicht auf die Hebebühne,
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4 eine Seitenansicht einer Notfallsicherungseinheit der Hebebühne,
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5 eine vergrößerte Darstellung der Notfallsicherungseinheit gemäß 4 und
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6 eine Seitenansicht einer an den Teleskopelementen montierten Ausnehmungsleiste für Fanghaken.
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Eine Hebebühne 1 kann als eine Hubarbeitsbühne zum Heben von Lasten eingesetzt werden. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Hebebühne 1 an einem Boden 2 horizontal fest arretiert. Die Hebebühne 1 weist eine Antriebseinheit 3, eine Seilfördereinheit 4 und eine Teleskop-Führungseinheit 5 auf, mittels derer eine Plattform (Korb) 6 zwischen einer eingefahrenen Position und einer in den 1 und 2 dargestellten ausgefahrenen Position stufenlos hin- und herverfahrbar ist.
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Die Teleskop-Führungseinheit 5 weist eine Anzahl von säulenförmigen Teleskopelementen 7, 7', 7'', 7''' auf, die in vertikaler Richtung in- und auseinander verschiebbar gelagert sind. Die Teleskopelemente 7, 7', 7'', 7''' sind jeweils als Vierkantrohre ausgebildet, wobei in der ausgefahrenen Position der Hebebühne 1 das oberste Teleskopelement 7''' einen kleineren Querschnitt aufweist als die weiter unten angeordneten Teleskopelemente 7, 7', 7''. Das unterste Teleskopelement 7 ist stationär und unbeweglich ausgebildet und weist im Vergleich zu den weiteren Teleskopelementen 7', 7'', 7''' den größten Querschnitt auf.
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Die Teleskop-Führungseinheit 5 bildet eine Säuleneinheit, wobei das unterste stationäre Teleskopelement 7 ein Säulengehäuse bildet, in dem in der eingefahrenen Position der Hebebühne 1 die beweglichen Teleskopelemente 7', 7'', 7''' sowie die Seilfördereinheit 4 angeordnet sind. Die so gebildete Säuleneinheit 5 ist horizontal versetzt zu dem in vertikaler Richtung verfahrbaren Korb 6 angeordnet. Unterhalb des Korbes 6 erstreckt sich lediglich eine Kabelführung 8 für Signal- und Stromkabel, die mit einem an der Plattform 6 befestigten Bedienfeld 9 gekoppelt sind.
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Die Antriebseinheit 3 umfasst einen Antriebsmotor 10, der im Wesentlichen neben der Säuleneinheit 5 angeordnet ist. Der Antriebsmotor 10 ist über ein Getriebe mit einer Antriebswelle, die drehfest mit einer Seiltrommel 11 der Seilfördereinheit 4 gekoppelt ist, verbunden.
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Die Seilfördereinheit 4 umfasst neben der Seiltrommel 11 eine Anzahl von Umlenkrollen 12, 12', über die ein Seil 13 umgelenkt geführt ist zwischen einem Befestigungspunkt 14 an dem obersten Teleskopelement 7''' und der Seiltrommel 11, die ortsfest in dem untersten Teleskopelement 7 bzw. dem Säulengehäuse 7 gelagert ist.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel, das insgesamt vier Teleskopelemente 7, 7', 7'', 7''' umfasst, sind den mittleren Teleskopelementen 7' und 7'' jeweils ein Paar von Umlenkrollen 12 bzw. 12' zugeordnet. In der nicht dargestellten eingefahrenen Position der Hebebühne 1 befinden sich die unteren Umlenkrollen 12 in einer gemeinsamen Horizontalebene mit der Seiltrommel 11. Die oberen Umlenkrollen 12' der Teleskopelemente 7', 7'' erstrecken sich in Höhe des Befestigungspunktes 14, der im unteren Randbereich des obersten Teleskopelementes 7''' angeordnet ist.
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Durch Ausüben einer Zugkraft auf das Seil 13 infolge des Aufrollens der Seiltrommel 11 werden die unteren Umlenkrollen 12 nach und nach kaskadenartig angehoben, bis die ausgefahrene Position entsprechend 1 und 2 erreicht ist. Anschläge 15 der Teleskopelemente 7, 7', 7'' begrenzen die verfahrbaren beweglichen Teleskopelemente 7', 7'', 7''' auf ihrer maximale Ausfahrposition relativ zu dem Teleskopelement 7, 7' bzw. 7''.
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Wie aus 2 ersichtlich ist, sind horizontal versetzt zwei Seilfördereinheiten 4 mit jeweils einem Seil 13 und einer Anzahl von Umlenkrollen 12, 12' angeordnet. Die Seilfördereinheit 4 ist somit bezüglich einer Vertikalebene V symmetrisch angeordnet.
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Die Antriebswelle der Antriebseinheit 3 sowie eine Drehachse der Seiltrommel 11 verlaufen in horizontaler Richtung.
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Die Hebebühne 1 weist ferner eine Notfallsicherungseinheit auf, die ein Abfangen der Plattform 6 beispielsweise bei Stromausfall ermöglicht. Hierzu weisen die Teleskopelemente 7, 7', 7'', 7''' jeweils eine Leiste 16 mit einer Anzahl von gleichmäßig in Längsrichtung verteilt angeordneten Ausnehmungen 17 auf, in die Fanghaken 18 einrastbar ist. Der Fanghaken 18 ist um eine horizontale Schwenkachse S schwenkbar an einem fest mit der Plattform 6 verbundenen Gehäuseteil befestigt. Untenseitig des Fanghakens 18 greift ein linear verschiebbarer Stellbolzen 19 an, der mittels eines elektrisch betätigbaren Stellmagneten 20 in eine in 4 und 5 dargestellte untere Position verfahrbar ist, in der sich der Fanghaken 18 in einer Entriegelungsstellung befindet, in der eine Sperrklinke 21 nicht in die Ausnehmungen 17 eingreifen kann. In dieser Entriegelungsstellung befindet sich der Stellmagnet 20 in einem bestromten Zustand, der den Stellbolzen 19 entgegen einer durch eine Feder 22 bewirkten Federkraft vertikal nach unten zieht. Dadurch, dass ein Längsausleger 23 des Stellbolzens 19 zangenförmig einen Stellstift 24 des Fanghakens 18 umgreift, kann der als Hebel ausgebildete Fanghaken 18 so verschwenkt werden, dass die Sperrklinke 21 frei von den Ausnehmungen 17 angeordnet ist. Tritt ein Notfall ein, beispielsweise bei Stromausfall, drückt die Feder 22 den Stellbolzen 19 vertikal nach oben, so dass der Fanghaken 18 in Pfeilrichtung 25 in die nächstgelegene Ausnehmung 17 hineinverschwenkt wird.
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Auf einer dem Fanghaken 18 zugewandten Seite des Stellbolzens 19 ist ein elastischer Randabschnitt 26 vorgesehen, auf den der Fanghaken 18 abstützbar ist. Hierdurch ist die Funktionsfähigkeit des Fanghakens 18 gewährleistet. Der elastische Randabschnitt 26 kann aus einem nachgiebigen Kunststoffmaterial hergestellt sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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