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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft eine an einem Gebäude befestigbare Markise zum Sonnenschutz und/oder als Werbeträger nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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TECHNOLOGISCHER HINTERGRUND
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Derartige Markisen sind beispielsweise als Gelenkarmmarkisen aus der
DE 30 08 350 A1 oder als Teleskoparmmarkisen aus der
DE 2 212 893 A1 bekannt. Nachteilig bei den bekannten Markisen für einen horizontalen Sonnenschutz ist neben der aufwändigen mechanischen Konstruktion deren deutliche Sichtbarkeit sowohl im eingefahrenen als auch im ausgefahrenen Zustand der Markise. Auch erlauben die bekannten Markisen mangels ausreichender Stabilität keinen großen Ausfall.
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Schmale und lange Markisenkonstruktionen sind damit nicht möglich. Schließlich sind aufgrund der großen Konstruktionsmaße die bekannten Markisen nicht ohne weiteres in Bestandsgebäude wie etwa Wohn-/Geschäftsgebäude im Bereich Denkmalschutz oder Pfosten-Riegel-Konstruktionen verbaubar.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine an einem Gebäude befestigbare Markise nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, deren Mechanik im eingefahrenen Zustand unsichtbar und im (teil)ausgefahrenen Zustand optisch unauffällig ist und gleichzeitig eine hohe Belastbarkeit für ein großes Länge/Breite-Verhältnis bei kostengünstiger Herstellung, hoher Zuverlässigkeit, Wartungsfreundlichkeit und platzsparender Abmessung aufweist.
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Diese Aufgabe wird entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Demnach wird eine an einem Gebäude befestigbare Markise mit einem Tuch geschaffen, das einenends an einer Tuchwelle aufwickelbar und anderenends mit einer Armanordnung verbunden ist, deren Tuchende von einer gebäudenahen in eine gebäudeferne Stellung unter Abwicklung des Tuchs von der Tuchwelle verlagerbar ist, wobei die Armanordnung mittels einer Spannvorrichtung wie etwa einer Gasdruckfeder oder dergleichen in die gebäudeferne Stellung vorgespannt ist. Ein Länge/Breite-Verhältnis von 2:1 oder mehr ist erreichbar, beispielsweise kann bei einer Breite von 1 m ein Ausfall von 2 m oder mehr erreicht werden.
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Durch die Vorspannung der Armanordnung über eine Gasdruckfeder oder beliebige andere dem Fachmann bekannte geeignete Spannvorrichtungen wie etwa einfache Federn wird ein verbessertes optisches Gesamtbild der Markise erreicht, wobei gleichzeitig die mechanische Konstruktion stabilisiert und vereinfacht und insbesondere eine kompaktere Ausführung ermöglicht wird, die sowohl im eingefahrenen als auch im ausgefahrenen Zustand der Markise nicht störend wirkt.
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Vorzugsweise umfasst die Armanordnung hintereinander und/oder nebeneinander montierte Arme. Durch hintereinander ggf. mit Überlappung montierte Arme wird eine Verlängerung der Länge der Markise ermöglicht. So können zwei, drei oder mehr Arme hintereinander montiert sein, die Ausfahrstufen der Markise bilden können. Ferner können Arme auch nebeneinander montiert sein, beispielsweise dergestalt, dass sie in ausgefahrenem Zustand nahezu parallel zu einander insbesondere gleich oder verschieden beabstandet sind. Hierdurch wird die Stabilität der Markise erhöht und es können bei geeigneter Anordnung der Arme Auflageflächen für das Tuch entstehen, die einem Durchhängen entgegenwirken. Vorzugsweise ist aber ein Durchhängen durch geeignete Wahl der Vorspannung ohnehin wirksam verhindert. Optisch besonders ansprechend ist eine Ausführungsform, bei der zwei Arme beidseits der Längsseite der Markise unmittelbar benachbart zum jeweiligen Rand angeordnet sind.
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Bei hintereinander montierten Armen ist es zweckmäßig, eine Verbindungstraverse vorzusehen, die der mechanischen Stabilität dient und eine Auflagefläche für das Tuch bietet. Die Verbindungstraverse ist im einfachsten Fall eine Stange oder ein Profilabschnitt, das an der Verbindungsstelle der hintereinander montierten Arme ansetzen oder die Verbindungstelle bilden kann.
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Über eine zweckmäßigerweise vorgesehene Neigungseinstellvorrichtung kann die Markise in der Neigung insbesondere stufenlos um beispielsweise bis zu 5, 10, 15 oder 20° zur Horizontalen geneigt werden. Eine derartige Neigungseinstellvorrichtung kann an einem der Arme vorgesehen sein, allerdings ist es zweckmäßiger, sie an mehreren, insbesondere an allen Armen vorzusehen, insbesondere endseitig, beispielsweise an der Verbindung des Arms zum Gebäude und/oder an der Verbindung zwischen zwei hintereinander montierten Armen. Bevorzugt ist die Neigungseinstellvorrichtung derart ausgeführt, dass ein Winkel beim Einbau der Markise fest vorgegeben wird, der ggf. nach dem Einbau verstellbar ist.
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Besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform, die Harmonikamarkise, bei der die Armanordnung einen Arm aufweist, der durch ein insbesondere mittig angeordnetes Gelenk in zwei spreizbare Armteile unterteilt ist, wobei die Spannvorrichtung das Gelenk in Richtung der geöffneten Stellung vorspannt, also das Gelenk aufweitend angeordnet ist während gegen die Vorspannung der Arm am Gelenk eingeknickt werden kann. Zweckmäßigerweise verhindern Anschläge oder dergleichen eine Totpunktlage beim Spreizen eines derartigen „Knickarms”, die ein Schließen des Gelenks verhindern würde. Durch die das Gelenk aufweitend angeordnete Spannvorrichtung, insbesondere eine Feder- oder eine Gasdruckfeder, rollt das Tuch unter Spannung von der Tuchwelle ab, wenn das Drehen der Tuchwelle beispielsweise durch Steuerung eines Rohrmotors oder dergleichen zugelassen wird. Ein optimales Ausfahren der Markise, insbesondere eine Unterbrechung des Ausfahrens an jeder beliebigen Stelle, wird hierdurch ermöglicht unter Spannung des Tuchs bis zur vollständig ausgefahrenen Position. Gleichzeitig kann die Markise faltenfrei durch Drehen der Tuchwelle in Aufwickelrichtung vollständig oder zu einer beliebigen Position stufenlos, ruhig und gleichmäßig eingefahren werden.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn zwei Gelenkarme eine erste Stufe bildend parallel angeordnet sind, mit einer Verbindungstraverse abschließen, und zwei weitere, insbesondere kleiner dimensionierte Gelenkarme mit insbesondere schwächeren Spannvorrichtungen eine zweite Stufe bildend sich anschließen. Hierdurch wird eine mechanisch äußerst stabile Konstruktion erreicht, bei der eine erhebliche Seitenstabilität unter Verzicht auf aufwändige mechanische Elemente ermöglicht wird. Durch gegebenenfalls unterschiedlich dimensionierte Spannvorrichtungen kann ein stufenweises Ein- und Ausfahren der Markise erreicht werden. Gegebenenfalls kann ein drittes, viertes etc. Gelenkarmpaar, jeweils zweckmäßigerweise über eine Verbindungstraverse, vorgesehen sein, wobei die Gelenkarmpaare identisch oder aber vorzugsweise vom gebäudenahen Gelenkarmpaar bis zum gebäudefernsten Gelenkarmpaar in jeder Stufe stets geringer dimensioniert sind. Gegebenenfalls sind in diesen Ausführungen drei oder mehr Gelenkarmpaare vorgesehen, insbesondere mehr Gelenkarmpaare gebäudenah als gebäudefern, z. B. drei oder zwei Gelenkarmpaare in der ersten Stufe und zwei Gelenkarmpaare bzw. ein Gelenkarm in der zweiten Stufe, die auch beliebig versetzt zu einander angeordnet sein können. Eine erhebliche Länge der Markise bei verringerter Breite, mithin ein hohes Länge/Breite-Verhältnis, wird durch eine derartige mehrstufige Ausführung ermöglicht.
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Die Erfindung ermöglicht mithin eine gleichmäßige Verlängerung des Ausfalls sowie ggf. ein leichtes Abknicken eines vorderen Teils der Markise. Durch die in einer Ebene angeordneten Gelenkarme und die auf ein Mindestmaß reduzierbare Größe der Gelenke und der Gelenklager zwischen den Stufen wird eine minimale Bauhöhe und Bautiefe erreicht. Die Markise ermöglicht eine Schachtmontage auch bei nur sehr geringem Platzangebot sowie die nahezu unsichtbare Integration in vorhandene Bausubstanz. Je nach Bausubstanz kann eine entsprechend ausgestaltete Blende an die Fassade angepasst werden. Die benötigte minimale Kassetten/Schachthöhe liegt bei einer Anlage mit einem Ausfall von z. B. etwa 2 m und einer Breite von z. B. etwa 1 m etwa 30% unter der für bekannte Markisen erforderlichen Höhe.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, der Teleskopmarkise, weist die Armanordnung einen aus einer Schiene ausfahrbaren Arm auf und die Spannvorrichtung ist den Arm aus der Schiene ausfahrend angeordnet. Hierdurch wird eine teleskopartige Ausfahrbarkeit des Arms geschaffen. Die Schiene ist dabei unsichtbar im Gebäude montierbar, beispielsweise in einer Zwischendecke. Dadurch ist die Armanordnung im eingefahrenen Zustand der Markise nahezu unsichtbar, da sie sich in der im Gebäude montierten Schiene befindet. Eine derartige Markise kann völlig unsichtbar konstruiert werden, indem beispielsweise am Gebäude eine Klappenvorrichtung vorgesehen wird, die im geschlossenen Zustand der Markise insbesondere bündig mit der Gebäudewand abschließt und durch die sich die Markise in ausgefahrenem Zustand hindurch erstreckt. Zudem sind die erforderlichen Schachtmaße äußerst gering. Bei einer Markise mit etwa 4 m Breite und 1,6 m Ausfall ist eine Schachthöhe von nur 60 mm ausreichend, bei 3 m Ausfall reichen 100 mm Schachthöhe. Der Ausfall ist dabei von der Breite unabhängig, da die Arme in Schienen einfahren und nicht entlang der Breite der Markise gefaltet werden müssen. Ein besonders hohes Länge/Breite-Verhältnis ist möglich und die Länge ist nicht durch die Breite beschränkt.
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Die Teleskopanordnung mit einem, insbesondere zwei, oder mehr parallel angeordneten Armen in einer entsprechenden Anzahl von im Gebäude fest angeordneten Schienen stellt eine mechanisch hoch belastbare, weit ausfahrbare und dennoch kaum sichtbare Markise dar. Gegebenenfalls kann ein ausfahrbarer Arm selbst eine Schiene darstellen oder aufweisen für einen weiteren Arm, so dass die Markise in zwei oder mehr Stufen ausfahrbar ist, um die Länge noch zu erhöhen.
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Die Spannvorrichtung ist dabei vorzugsweise so angeordnet, dass sie den Arm aus der Schiene heraus in den ausgefahrenen Zustand vorspannt. Hierdurch kann durch Zulassen des Drehens der Tuchwelle die Markise sich selbst entfalten, und zwar unter Spannung und damit faltenfrei. Die Markise kann an einer beliebigen Stelle zwischen vollständig eingefahren und vollständig ausgefahren gestoppt werden, wobei die Armanordnung stets unauffällig und optisch ansprechend ist, insbesondere wenn die Arme benachbart zur jeweiligen Seitenkante des Markisentuchs verlaufen.
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Zum Aufwickeln des Tuchs auf der Tuchwelle gegen die Vorspannung der Spannvorrichtung ist eine Antriebsvorrichtung vorgesehen. Die Antriebsvorrichtung muss zumindest in eine Richtung die Tuchwelle drehend antreiben können (Aufwickeln), während sie eine Drehung in die andere Richtung (Abwickeln), wenn nicht veranlassen, dann zumindest gesteuert zulassen oder verhindern können muss. Besonders geeignet ist ein Rohrmotor, z. B. ein 203 V Motor, der in die Tuchwelle einbaubar ist. Andere mechanische Antriebsvorrichtungen, die den vorgenannten Anforderungen genügen, sind ebenfalls denkbar, wie etwa ein Handantrieb mit Kurbel.
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Die Tuchwelle ist vorzugsweise oberhalb der Tuchebene angeordnet und das Tuch kann über ein Tuchleitrohr oder eine Tuchleitwelle oder dergleichen in die Tuchebene umgelenkt werden. Eine derartige Konstruktion ermöglicht eine schmale Baueinheit, die in entsprechend schmale Aussparungen an der Gebäudeaußenwand derart einsetzbar ist, dass sie bündig mit der Gebäudeaußenwand abschließt oder nur geringfügig vorsteht, oder aber bei Aufsatzmontage unauffällig ist.
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Die Tuchwelle kann auch unterhalb der Tuchebene angeordnet sein oder innerhalb der Tuchebene, wobei dann ein Tuchleitrohr entbehrlich ist.
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Vorzugsweise ist am Tuchende der Armanordnung eine Blende vorgesehen. Die Blende kann eine die Armanordnung aufnehmende Öffnung in der Gebäudeaußenwand verschließen und vorzugsweise über einen Exzenter beispielsweise fest einstellbarer Neigung angebracht sein. Im eingefahrenen Zustand der Markise schließt die Blende zweckmäßigerweise bündig mit der Gebäudeaußenwand ab. Eine derartige Schachtmontage ermöglicht zudem ein geräuscharmes Einfahren der Markise.
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Schließlich kann eine Klappenvorrichtung vorgesehen sein, die die Armanordnung in einer eingefahrenen Stellung der Markise verdeckt und durch die sich die Armanordnung in einer ausgefahrenen Stellung der Armanordnung hindurch erstreckt. Eine derartige Klappenvorrichtung kann eine die geschlossene Stellung vorgespannte Klappe umfassen, die sich über die Markisenbreite am Gebäude erstrecken kann. Insbesondere in der Ausführungsform mit einem aus einer Schiene ausfahrbaren Arm ist damit eine nahezu unsichtbare Montage der Markise möglich.
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Die Erfindung ist auch bei Einarmmarkisen anwendbar, insbesondere können einzelne Stufen der Markise, vorzugsweise die gebäudefernste Stufe, einarmig ausgestaltet sein. Teleskop- und Harmonikastufen können bei Bedarf kombiniert werden, wobei jedoch die Teleskop- und die Harmonikaausführungsformen jeweils eigenständigen erfinderischen Charakter entfalten.
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Weitere Eigenschaften, Merkmale und Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren.
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KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1 zeigt eine Markise.
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2 zeigt eine Neigungseinstellvorrichtung der Markise aus 1.
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3 zeigt die Verbindung zwischen zwei hintereinander montierten Armen und einer Verbindungstraverse der Markise aus 1.
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4 zeigt die Markise aus 1 mit teiltransparenten Armen und einem Kasten zur Gebäudemontage.
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5 zeigt das gebäudeferne Ende der Markise aus 1.
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6 zeigt eine weitere Markise.
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7 zeigt die Markise aus 6 in der ausgefahrenen Stellung.
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8A, 8B, 8C und 8D zeigen jeweils Details der Markise aus 6.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
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Die in 1 dargestellte Sonnenschutz-Markise 1 umfasst ein zu Illustrationszwecken durchsichtbar dargestelltes Tuch 2, das einenends an einer Tuchwelle 3 aufwickelbar und anderenends über eine beispielhaft als Klemmleiste ausgeführte Befestigungsvorrichtung 4 mit einer hier zweistufigen Armanordnung 5 verbunden ist, deren Tuchwellenende 6 von einer gebäudenahen in die in der 1 dargestellte gebäudeferne Stellung unter Abwicklung des Tuchs 2 von der Tuchwelle 3 verlagerbar ist.
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Die Armanordnung 5 umfasst vier Arme 7, 8, wobei die Arme 7 nebeneinander entlang der jeweiligen Längskante 9 des Tuchs 2 in der dargestellten gebäudefernen Stellung der Armanordnung 5 sich befinden. Die Arme 7 sind vorzugsweise identisch ausgestaltet und spiegelbildlich angeordnet und können jeweils ein Gelenk 10, vorzugsweise ein Knickgelenk, aufweisen, das den Arm 7 in zwei insbesondere gleich lange Teile teilt.
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Gebäudeseitig sind die Arme 7 über eine Neigungseinstellvorrichtung 11 am Gebäude montierbar. Die Neigungseinstellvorrichtung 11 ist hier mit einem kreisabschnittsförmigen Längsschlitz 12 ausgeführt und/oder mit mindestens einer Feststell- sowie ggf. einer Verstellschraube oder dergleichen, vgl. 2. Sie gestattet eine Neigung gegenüber der Horizontalen vorzugsweise stufenlos bis zu einem Winkel von etwa 20 Grad nach unten, wobei jedoch auch eine Neigungsverstellung nach oben vorgesehen sein kann.
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Am gebäudefernen Ende 13 der Arme 7 ist eine Verbindungstraverse 14 wie etwa eine Stange oder ein Profilabschnitt vorgesehen, die sich zweckmäßigerweise quer zur Tuchausfahrrichtung 15 erstreckt und im ausgefahrenen Zustand der Markise 1 z. B. in etwa in der Mitte des Tuchs 2 einer Auflage für das Tuch 2 bilden kann. Die sich zwischen den gebäudefernen Enden 13 der Arme 7 erstreckende Verbindungstraverse 14 ist gegenüber den Armen 7 um eine senkrechte Achse 15 gelagert, vgl. 3, so dass die Arme 7 an den Gelenken 10 harmonikaartig aufeinander zu einknicken können zum Aufwickeln des Tuchs 2 auf die Tuchwelle.
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Schwenkbar um eine zur Achse 15 hier parallele Achse 15' befestigt an der Verbindungstraverse 14 sind die vorderen Arme 8, die ebenfalls identisch ausgestaltet und spiegelbildlich angeordnet sein und über jeweils ein Gelenk 16 verfügen können.
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Am gebäudefernen Ende der Arme 8 kann eine Blende 17 insbesondere an der Befestigungsvorrichtung 4 angeordnet sein. Die Blende 17 dient bei Anordnung der Markise 1 in einem Markisenkasten 18, vgl. 5, der Abdeckung der Markisenkonstruktion. Der Markisenkasten 18 ist vorzugsweise in einer entsprechenden Aussparung, einem Schacht oder einer Kassette an und/oder in der Außenwand eines Gebäudes vorgesehen und nimmt die Markise 2 im eingefahrenen Zustand vorzugsweise vollständig auf. Dabei wird der Kasten 18 durch die Blende 17 idealerweise vollständig verschlossen, wenn die Markise 1 eingefahren ist. Ist die dargestellte Neigungseinstellvorrichtung 17 vorgesehen, ist es zweckmäßig, auch die Blende 17 verstellbar am gebäudefernen Ende 6 der Arme 8 zu befestigen. Hierzu kann eine Exzentervorrichtung vorgesehen sein. Der Neigungswinkel der Blende 17 gegenüber der Vertikalen entspricht dabei dem über die Neigungseinstellvorrichtung 11 eingestellten Neigungswinkel des Tuchs 2 gegenüber der Horizontalen.
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Das Ausfahren der Markise 2 in die in den 1, 5 dargestellte ausgefahrene Position erfolgt durch Spannvorrichtungen 19, 20, insbesondere Federn oder Gasdruckfedern, die wie dargestellt auch paarweise vorgesehen sein können. Die Spannvorrichtung 19 ist dabei an zumindest einem, vorzugsweise beiden, der gebäudenahen Arme 7 derart angeordnet, dass sie bestrebt ist, den Arm 7 um das Gelenk 10 aufzuklappen. Ebenso ist die Spannvorrichtung 20 an mindestens einem, vorzugsweise beiden, der Arme 8 derart angeordnet, dass Arm 8 in den dargestellten ausgeklappten Zustand vorgespannt sind. Zweckmäßig ist ein Ende einer Gasdruckfeder an einem Armteil und das andere Ende der Gasdruckfeder am anderen Armteil befestigt. Durch eine Antriebsvorrichtung für die Tuchwelle 3, beispielsweise einen Rohrmotor, wird die Markise 1 aus der in den 1, 5 dargestellten ausgefahrenen Stellung gegen die Kraft der Spannvorrichtungen 19, 20 vollständig in den Kasten 18 eingefahren, wobei die Arme 8, 7 insbesondere stufenweise, also zuerst die Arme 8, danach die Arme 7, einknicken und/oder einfahren. Das Ausfahren der Markise 18 erfolgt dadurch, dass die Antriebsvorrichtung der Tuchwelle 3 derart angesteuert wird, dass sie ein Abwickeln des Tuchs 2 von der Tuchwelle 3 unter Einwirkung der Kraft der Spannvorrichtungen 19 und/oder 20 ggf. stufenweise ermöglicht.
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Hierbei ist es zweckmäßig, die gebäudenahe Spannvorrichtung 19 mit einer höheren Vorspannkraft auszugestalten als die gebäudeferne Spannvorrichtung 20. Hierdurch wird ein zweistufiges Aus- und Einfahren der Markise 1 dergestalt ermöglicht, dass beim Ausfahren als erste Stufe die Arme 7 ausgefahren werden und erst danach die Arme 8 ausgefahren werden, während beim Einfahren zuerst die gebäudefernen Arme 8 und erst anschließend die gebäudenahen Arme 7 eingefahren werden.
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Es können auch mehr als zwei Stufen, beispielsweise drei Stufen, vorgesehen seien. Auch ist eine Ausführung mit nur einer Stufe denkbar, wobei dann die Verbindungstraverse 14 nicht erforderlich ist. Ferner kann die Anzahl der in jeder Stufe nebeneinander angeordneten Arme variiert werden. Beispielsweise können in der ersten Stufe ein, zwei, drei, vier oder mehr Arme 7 und/oder in der zweiten und/oder weiteren Stufe ein, zwei, drei, vier oder mehr Arme vorgesehen sein.
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Die Befestigungsvorrichtung 4 für das Tuch 2 erstreckt sich vorzugsweise über die gesamte Breite des Tuchs 2 und nimmt dessen Ende klemmend auf, vgl. 5.
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Bei der in der 6 im eingefahrenen und in der 7 im ausgefahrenen Zustand dargestellten Sonnenschutz-Markise 21 weist eine Armanordnung zwei nebeneinander angeordneter Arme 22 und ein Tuchende 23 auf, welches durch Ein/Ausfahren der Arme 22 in Schienen 24 zwischen der in 6 dargestellten eingefahrenen Stellung der Markise 21 und der in 7 dargestellten ausgefahrenen Stellung der Markise 21 hin und her verlagerbar ist unter Auf- bzw. Abwicklung eines Tuchs 25 von einer Tuchwelle 26, die in einem Kasten 27 bei der Montage in einer entsprechenden Aussparung einer Gebäudeaußenwand befestigt ist.
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Die Schienen 24 erstrecken sich in das Gebäude hinein, beispielsweise in einen Zwischenboden. Sie sind zweckmäßigerweise unsichtbar montiert. Bevorzugt sind die Schienen 24 aus einem Rechteckrohr beispielsweise mit Durchmesser 100 × 50 mm, ausgeführt, wobei die Arme 24 ebenfalls als Rechteckrohr mit geringerem Durchmesser ausgeführt sein können, vgl. 8A. Gebäudeseitig können die Arme 22 in den Schienen 24 beispielsweise über Stützrollen 28 geeigneten Durchmessers und/oder Seitenführungsvorrichtungen 29, beispielsweise Rollen, gelagert und/oder geführt sein, vgl. 8B. Die Seitenführungsvorrichtungen 29 können über Längsschlitze 30 an einem kastennahen Abschnitt 31 der Schienen 24 und/oder des Kastens 27 befestigt sein. Ebenfalls im Bereich des kastennahen Abschnitts 31 der Schienen 24 ist insbesondere benachbart zur stirnseitigen Öffnung der Schiene 24 auch eine vordere Lagerung 32 vorgesehen, vgl. 8C.
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Die Arme 22 werden über eine Spannvorrichtung 33, insbesondere mit einer Feder oder einer Gasdruckfeder oder dergleichen, in die in der 8A dargestellte ausgefahrene Stellung vorgespannt. Hierbei ist das Tuch 25 von der Tuchwelle 26 maximal abgerollt. Bei einer Antriebsvorrichtung wie etwa einem Rohrmotor in der Tuchwelle 26 kann die Markise 21 eingefahren werden, indem das Tuchwellenende 23 gegen die Spannung der Spannvorrichtung 33 in Richtung 34, vgl. 8A, eingefahren wird.
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Die Tuchwelle 26 ist bevorzugt oberhalb der Tuchebene angeordnet und kann über ein Tuchleitrohr 35 umgelenkt oder umgeleitet werden. Dies ermöglicht eine kompakte Anordnung.
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Die Vorspannung des Tuchs 2 kann über ein insbesondere unterhalb der Tuchwelle 25 und des ggf. vorhandenen Tuchleitrohrs 35 insbesondere quer angeordneten Spannvorrichtung 33 erzeugt werden. Die Spannvorrichtung 33 kann einen, vorzugsweise zwei, oder aber drei, vier oder mehr Gasdruckdämpfer oder dergleichen aufweisen. Die Spannkräfte werden mittels eines Rollensystems 36, vgl. 8C und 8D, umgelenkt, so dass sie am Tuchende 23 der Armanordnung dieses in Richtung eingefahrenen Zustand vorspannend wirken.
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Anstelle einer auch hier denkbaren Blende kann eine Klappe vorgesehen sein, die am Kasten 27 oder an der Gebäudeaußenseite angeordnet ist und durch Herausfahren des Tuchendes 23 der Markise 21 geöffnet werden kann und vorzugsweise durch Federspannung beim Einfahren der Markise 21 selbsttätig schließt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3008350 A1 [0002]
- DE 2212893 A1 [0002]