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TECHNISCHES GEBIET
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Die Erfindung betrifft ein Rollo für ein Fahrzeug umfassend eine Rollowelle und eine Wickelwelle, zwischen denen eine Spannvorrichtung vorgesehen ist.
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STAND DER TECHNIK
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Aus dem Stand der Technik sind Rollos bekannt, die aus einer Rollowelle bestehen, von der eine Rollobahn ab- und aufgerollt werden kann. An dem freien Ende der Rollobahn sind zu diesem Zweck beispielsweise Seile oder Fäden vorgesehen. Das Auf- und Abwickeln der Seile erfolgt über eine Wickelrolle. Beim Abrollen wird das freie Ende der Rollobahn entlang von Führungsschienen geführt und durch die Seile gezogen, welches dabei auf die Wickelrolle gewickelt wird.
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Um die Spannung der Seile und eine optimale Führung der Rollobahn zu gewährleisten sind Vorrichtungen am Rollo vorgesehen. Beispiele dafür werden in der
DE 10 2004 038 756 A1 oder der
DE 10 2006 028 351 A1 aufgezeigt. Als Vorrichtungen dienen hierbei mindestens zwei Federkonstruktionen, die an den beiden Enden der Rollowelle angeordnet sind. Diese Federkonstruktionen spannen die Wickelrolle gegenüber der Rollowelle, wodurch die Seile in einem straffen Zustand gehalten werden.
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Dieser Aufbau eines Rollos mit zwei Spannvorrichtungen ist geprägt durch eine hohe Komponentenzahl. Neben vielen Teilen für die Federkonstruktionen sind auch Verlängerungen und/oder Bindungsstücke zu anderen Bestandteilen des Rollos notwendig. Die Verbindungen zwischen den einzelnen Bestandteilen, insbesondere den Wellen, sind dadurch sehr fehleranfällig, beispielsweise für Geräuschbildung und Spiel. Da die Federkonstruktionen separat außerhalb der Rollowelle vorgesehen sind, ist auch ein unnötig großer Bauraum erforderlich.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Aufgabe der Erfindung ist es ein Rollo zur Verfügung zu stellen, dass einen robusten und platzsparenden Aufbau mit wenigen Komponenten aufweist und dennoch ein zuverlässiges und optimales Abrollen der Rollobahn gewährleistet.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Rollo entsprechend der Merkmale des Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen folgen aus den Unteransprüchen, der Beschreibung der Erfindung und aus den Zeichnungen.
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Das erfindungsgemäße Rollo umfasst eine Rollowelle, an der eine Rollobahn angeordnet ist, die von der Rollowelle ab- und aufgerollt werden kann. Das freie Ende der Rollobahn ist dafür mit einem Ende eines Zugelements verbunden. Das andere Ende des Zugelements ist wiederum mit einer Wickelwelle gekoppelt, wobei die Wickelwelle zum Auf- bzw. Abwickeln des Zugelements geeignet ist. Die Wickelwelle und die Rollwelle sind vorzugsweise relativ zueinander drehbar, bevorzugt um eine gemeinsame Drehachse. Zwischen der Rollowelle und der Wickelwelle liegt eine Spannvorrichtung, die zum einen die beiden Wellen miteinander koppelt und zum anderen die Wickelwelle gegenüber der Rollowelle vorspannt. Die Kopplung dient dazu, dass sich die Rollwelle und Wickelwelle gemeinsam drehen. Die Spannvorrichtung spannt die Wickelwelle und/oder das später beschriebene Wickelelement gegenüber der Rollwelle, vorzugsweise in Drehrichtung der Wellen. Besonders bevorzugt wirkt die Spannvorrichtung in entgegengesetzten Richtungen abhängig davon, ob die Rollobahn ab- oder angerollt wird. Auf diese Weise wird das Zugelement ebenfalls unter Spannung gehalten und so das optimale Ab- und Aufrollen der Rollobahn gewährleistet.
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Durch die Anordnung der Spannvorrichtung zwischen der Rollo- und Wickelwelle ist nicht nur der Aufbau sehr stabil, sondern die Kräfte werden besonders leicht zwischen den Wellen und der Spannvorrichtung übertragen. Es ist daher nicht notwendig zwei Spannvorrichtungen vorzusehen, sondern es kann lediglich eine Spannvorrichtung eingesetzt werden, um ausreichend Spannung zwischen den Wellen und somit auch eine hinreichende Spannung des Zugelements zu erzielen. Zudem können auf weitere Kopplungselemente zwischen der Rollo- und Wickelwelle verzichtet werden. Dadurch werden die benötigten Komponenten reduziert und das Rollo ist weniger fehleranfällig, beispielsweise für Geräuschentwicklung und Spiel der Wellen. Daneben erfordert die Integration der Spannvorrichtung zwischen den Wellen aufgrund des kompakten Aufbaus des Rollos weniger Bauraum und die Montage vereinfacht sich, da die zu berücksichtigenden Toleranzen verringert werden.
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Das erfindungsgemäße Rollo sieht eine Rollobahn vor, die an der Rollowelle befestigt ist. Die gegenüberliegende freie Seite der Rollobahn dagegen ist in Führungen gelagert. Vorzugsweise sind als Führungen Schienen oder Nuten vorgesehen, in denen die Randbereiche der freien Seite geführt werden. An der freien Seite können dafür seitliche Verlängerungen in Form von Stiften oder Fahnen angeordnet sein. Eine bevorzugte Ausführungsform umfasst eine Rollobahn, deren freie Seite verstärkt wird, beispielsweise mit einer elastischen Leiste oder einen starren Stab, die wiederum in die Führungen eingreifen können. Vorteilhaft ist es, wenn die freie Seite von zwei gegenüberliegenden Führungen aufgenommen wird.
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Die freie Seite der Rollobahn steht in Verbindung mit einem Ende des Zugelements, welches vorzugsweise entlang und/oder innerhalb der Führungen gelagert ist. Als Zugelement kommen linienförmige Komponenten in Frage, beispielsweise Fäden, Seile oder Schnüre. Das Zugelement verläuft über eine Umlenkung, welche das Zugelement Richtung Wickelwelle lenkt. Als Umlenkungen sind Rollen oder Walzen denkbar. Vorzugweise kann das Ende der Führung selbst als Umlenkung fungieren, etwa durch die Ausgestaltung mit einer abgerundeten Kante, die mit einer Kerbe versehen ist.
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Das andere Ende des Zugelements ist an der Wickelwelle befestigt. Zugelement und Wickelwelle sind derart gestaltet, dass ein Aufwickeln des Zugelements auf die Wickelwelle ermöglicht wird. Dafür sollte die Wickelwelle an zumindest einem Ende, vorzugsweise an beiden, über die Länge der Rollowelle hinaus verlaufen. An diesem Vorsprung kann das Zugelement ab- bzw. aufgewickelt werden. Die Wickelwelle ist zum Beispiel mit Nuten oder Rinnen versehen, in denen das Zugelement beim Aufwickeln eingreift.
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Weiterhin umfasst eine bevorzugte Ausführungsform eine Wickelwelle, die ein Wickelelement zum Wickeln des Zugelements aufweist. Das Wickelelement kann integral mit der Wickelwelle oder als separates Bauteil ausgestaltet sein, welches beispielsweise auf die Wickelwelle gesteckt oder mit dieser verschraubt wird. Als Wickelelemente sind Scheiben, Kegel(-stümpfe) oder über den Umfang verteilte radial hervorstehende Vorsprünge denkbar. Eine Anordnung des Wickelelements nah an der Rollowelle ist zu bevorzugen, um den benötigten Bauraum gering zu halten. Eine Ausführungsform sieht vor, dass die Befestigung des Wickelelements gleichzeitig als Lagerung für das Rollo dient, etwa bei einer Verschraubung des Wickelelements oder bei einer Verbindung mit einem Steckring.
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Vorzugweise sind zwei Zugelemente vorgesehen, die jeweils an den Abschlüssen des freien Endes der Rollobahn befestigt sind und durch zwei Umlenkungen in Richtung Wickelwelle gelenkt werden. Dementsprechend sind beispielsweise an den gegenüberliegenden Enden der Wickelwelle zwei Wickelelemente angeordnet, die zur Aufnahme der Zugelemente dienen. Durch diese Ausgestaltung erfolgt das Ab- und Aufrollen der Rollobahn besonders stabil und zuverlässig.
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Die Wickelwelle ist bevorzugt innerhalb der Rollowelle angeordnet, d. h. die Rollowelle umgibt die Wickelwelle größtenteils, wobei durch die gemeinsame Drehung der Wellen um eine Drehachse die Rollobahn ab- und aufgerollt wird. Die Drehachse verläuft im Wesentlichen parallel zur Längsrichtung der Wickel- und Rollowelle. Sowohl die Wickelwelle mit dem Wickelelement als auch die Rollowelle sind starr und stabil ausgeführt, beispielsweise aus einem Kunststoff oder aus Metall, wie Stahl oder einem Leichtmetall, zum Beispiel Aluminium, Magnesium oder deren Legierungen.
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Zwischen Rollowelle und Wickelwelle ist die Spannvorrichtung vorgesehen, welche mit beiden Wellen verbunden ist und diese koppelt. Bevorzugt liegt die Spannvorrichtung vollständig innerhalb der Rollowelle. In Folge dessen wird zum einen für die Spannvorrichtung kein weiterer Bauraum benötigt. Zum anderen ist die Kopplung zwischen Rollo- und Wickelwelle besonders robust und Drehmomente werden optimal übertragen. Zudem wird trotz einfacher Gestaltung eine hohe Spannkraft zwischen den Wellen, das heißt am Zugelement, erzeugt. Dennoch sieht eine besondere Ausführungsform vor, dass die Spannvorrichtung zumindest teilweise über die Rollowelle hinausragt und so bis zum Wickelelement oder in das Wickelelement hinein reicht. Auf diese Weise erfolgt die Übertragung der erzeugten Spannung direkt auf das Wickelelement, wodurch das Zugelement zuverlässig gestrafft wird.
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Eine bevorzugte Ausführungsform umfasst ein Rollo mit einer einzelnen bzw. einzigen Spannvorrichtung, die an jeder Position zwischen den Wellen angeordnet sein kann. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Rollos und insbesondere der Spannvorrichtung ermöglicht dies. Trotz, beispielsweise einer einseitigen Anordnung, werden die Wickel- und die Rollowelle zuverlässig miteinander gekoppelt und auch die Spannung wird ohne Verzug auf die Wellen übertragen. Die Verwendung einer einzelnen Spannvorrichtung bietet den Vorteil, dass sowohl die Montagezeit verringert wird und weniger Teile gebraucht werden, als auch dass ein sehr stabiler Aufbau des Rollos vorliegt. Dennoch ist es natürlich denkbar mehrere Spannvorrichtungen am Rollo zu integrieren.
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Die Spannvorrichtung besteht aus einem Gehäuse, welches nicht nur zur Aufnahme der Teile der Spannvorrichtung dient, sondern gleichzeitig die Funktion eines Abstandshalters zwischen Rollo- und Wickelwelle erfüllt. Die Verbindung des Gehäuses zu der Rollo- und Wickelwelle muss einerseits eine ausreichende Stabilität realisieren, so dass die Drehmomente übertragen werden und die Wickelwelle gemeinsam mit der Rollowelle beim Ab- bzw. Aufrollen der Rollobahn bewegt wird. Andererseits muss ein ausreichendes Spiel gegeben sein, damit die Spannvorrichtung eine Spannung zwischen der Rollowelle und der Wickelwelle bzw. dem Wickelelement aufbauen kann. Vorzugsweise ist dafür das Gehäuse an einer der Wellen oder Teilen der Wellen, wie dem Wickelelement, fest verankert, etwa über Klemmen oder Schrauben. Gegenüber der anderen Welle oder Teilen der Welle bleibt das Gehäuse beweglich mit einem Spiel gelagert, vorzugweise entgegen der Kraftrichtung, in welcher die Spannung aufgebaut wird. Eine Lagerung beispielsweise über eine Verzahnung oder eine Feder-Nut-Verbindung bietet sich diesbezüglich an.
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Zur Erzeugung der Spannung verfügt die Spannvorrichtung über ein Spannelement, vorzugsweise in Form einer Feder, besonders bevorzugt in Form einer Spiral- oder Schraubenfeder. Eine Feder als Spannelement ist nicht nur kostengünstig, sondern auch robust und zuverlässig auch über einen längeren Benutzungszeitraum. Das Spannelement kann innerhalb des Gehäuses der Spannvorrichtung oder benachbart zu diesem angeordnet sein und steht im direkten oder indirekten Kontakt mit der Rollo- und Wickelwelle, so dass beide Wellen gegeneinander verspannt werden. Die Kraftrichtung dieser Spannung liegt dabei vorzugsweise im Wesentlichen senkrecht und tangential zur Drehachse der Wellen. Auf diese Weise wird die Kraft des Spannelements optimal auf die Wellen übertragen und diese maximal verspannt. Ragt die Spannvorrichtung bis in das Wickelelement der Wickelwelle hinein, kann der Aufbau der Spannung über das Wickelelement erfolgen.
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Verläuft die Rollobahn entlang von geneigten oder abknickenden Führungen, ist es notwendig eine axiale Verschiebung der Wickel- oder Rollowelle zu ermöglichen, um den schrägen Verlauf auszugleichen. Durch die Ausgestaltung der Spannvorrichtung zwischen Rollo- und Wickelwelle kann dies durch auf einfache Weise realisiert werden. Das Gehäuse der Spannvorrichtung muss lediglich mit einem ausreichenden Freiraum innerhalb oder an den Wellen versehen sein. Hierfür kann beispielsweise eine der Wellen über eine entsprechend große Aussparung verfügen. Ist zum Beispiel die Rollowelle mit einer dementsprechenden Aussparung ausgestaltet, kann sich diese beim Ab- bzw. Aufrollen der Rollobahn entlang der Drehachse gegenüber dem Gehäuse der Spannvorrichtung und somit gegenüber der Wickelwelle verschieben. Durch die Ausgestaltung des Rollos mit einer Aussparung bleibt dessen Aufbau stabil und dennoch wird eine axiale Verschiebung ermöglicht. Insbesondere ist eine einteilige und kompakte Ausbildung der Wellen möglich, wodurch das Rollo Fehler unanfällig und robust gestaltet ist.
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Die Verschiebung kann über eine geführte Lagerung in Form eines Gewindes oder einer Nut-Feder-Verbindung realisiert werden, wobei vorzugsweise ein Teil der Verbindung mit einer der Wellen integral ausgestaltet ist. Das andere Teil der Verbindung kann an und/oder vorzugsweise um die Welle herum angebracht sein, so dass es zusätzlich die Funktion einer Halterung bzw. Lagerung der Welle erfüllt. Daneben ist eine schwimmende Lagerung der Rollowelle denkbar. Auf diese Weise entfällt der Einstell- und Abstimmprozess bei der Montage, da die Rollowelle mit der Rollobahn dem Verlauf der Führungen automatisch folgt. Zur Realisierung einer schwimmenden Lagerung können Schienensysteme oder glatte Oberflächen an der Welle, am Gehäuse der Spannvorrichtung und/oder an einem separaten, außen liegenden Gegenstück ausgebildet sein, durch welche die Welle in eine Richtung parallel zur Drehachse gleiten kann.
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Verwendung findet ein erfindungsgemäßes Rollo als Abdeckung für eine Fläche oder einen Stauraum in einem Fahrzeug, insbesondere für ein Fenster in einem Fahrzeug.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt den Querschnitt eines erfindungsgemäßen Rollos 1.
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2 zeigt eine Spannvorrichtung 7 integriert in einem erfindungsgemäßen Rollo 1.
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3 zeigt eine Explosionsansicht der Spannvorrichtung 7 gemäß 2.
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4 zeigt eine alternative Spannvorrichtung 7 integriert in einem erfindungsgemäßen Rollo 1.
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1 zeigt ein Rollo 1 für das Fenster eines Fahrzeugs, welches eine Wickelwelle 2 und Rollowelle 3 umfasst, von der einer Rollobahn 4 auf- und abgerollt werden kann. Die Rollobahn 4 ist dafür an der Rollowelle 3 befestigt. Die freie Seite 41 der Rollobahn 4 ist in zwei Führungen 5 gelagert, entlang sich die freie Seite 41 verschieben lässt. Die freie Seite 41 verfügt über eine Verstärkung in Form eines starren Stabes, der in Führungsrinnen 51 der Führungen 5 eingreift. Auf diese Weise wird die Rollobahn 4 gehalten und beim Ab- bzw. Aufrollen in die gewünschte Richtung geführt.
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An der freien Seite 41 des Rollos 4 sind zwei Zugelemente 6 in Form von Seilen mit deren einen Ende 61 angebracht. Die Zugelemente 6 verlaufen innerhalb der Führungen 5 und werden über die Umlenkungen 63 in Richtung der Wickelwelle 2 geführt. Die anderen Enden 62 der Zugelemente 6 sind an den zwei Wickelelementen 21 der Wickelwelle 2 befestigt. Die Ausgestaltung mit zwei Wickelelementen 21 bietet die Möglichkeit das Ab- und Aufrollen der Rollobahn 4 über zwei Zugelemente 6 zu realisieren. Auf diese Weise ist die Funktionalität des Rollos 1 zuverlässig gewährleistet und das Ab- und Aufrollen der Rollobahn 4 erfolgt besonders stabil.
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Das Wickelelement 21 weist eine Gestaltung auf, die das Wickeln des Zugelements 6 ermöglicht. Zu diesem Zweck sind Rinnen 211 in das scheibenförmige Wickelelement 21 eingebracht. Das Wickelelement 21 ist als separates Bauteil ausgeführt, welches auf die Wickelwelle 2 eingesteckt wird und in Folge dessen drehfest mit der Welle 2 fixiert ist. Das Wellenlager 22 dient zur drehbaren Lagerung der Wickelwelle 2, wobei zusätzlich die Fixierung des Wickelelements 21 unterstützt wird.
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Wickel- und Rollowelle 2, 3 sind starr ausgeführt. Die Rollowelle 3 ist aus einem steifen Kunststoff gefertigt und die Wickelwelle 2 besteht aus Stahl, da diese einen Großteil der Kräfte aufnimmt. Die Wickelwelle 2 verläuft innerhalb der Rollowelle 3 und reicht über die Länge der Rollowelle 3 hinaus. Auf diese Weise können zwei Wickelelemente 21 an den Enden der Wickelwelle 2 integriert und eine sichere Lagerung der Wickelwelle 2 erzielt werden. Die Wickelelemente 21 sollten nah an der Rollowelle 3 angeordnet sein, um den benötigten Bauraum für das Rollo 1 gering zu halten.
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Zwischen der Rollowelle 3 und der Wickelwelle 2 liegt eine einzelne Spannvorrichtung 7. Diese Spannvorrichtung 7 verwirklicht sowohl die Kopplung zwischen Rollowelle 3 und Wickelwelle 2 zum simultanen Drehen der Wellen 2, 3 als auch eine Spannung zwischen der Wickelwelle 2 bzw. -element 21 und der Rollowelle 3. Die Wickelwelle 2 und/oder das Wickelelement 21 sind somit gegenüber der Rollowelle 3 gespannt. In Folge dessen bleibt das Zugelement 6 immer in einen gestrafften Zustand, wodurch ein optimales Abrollen der Rollobahn 4 gewährleistet wird. Die Spannvorrichtung 7 umschließt einerseits die Wickelwelle 3 und ist andererseits vollständig innerhalb der Rollowelle 2 angeordnet, ersichtlich aus 2. Durch diese Ausgestaltung ist die Kopplung zwischen den Wellen 2, 3 besonders robust und die Drehmomente werden optimal übertragen. Auch erreicht die erzeugte Spannung direkt die Wellen 2, 3 und kann so maximal genutzt werden.
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Um beide Funktionen der Spannvorrichtung 7 zu erfüllen, muss das Gehäuse 71 derart befestigt sein, dass das Drehmoment von der Wickelwelle 2 auf die Rollowelle 3 übertragen wird und dennoch genügend Spiel zum Aufbau der Spannung vorhanden ist, verdeutlicht in den 2 und 3. Das Gehäuse 71 ist dafür mit Hilfe von ersten Verbindungen 73, wie Klemmringen oder Schrauben an der Wickelwelle 2 drehfest befestigt. Dagegen sind für die Fixierung der Rollowelle 3 zweite Verbindungen 74 vorgesehen, die entgegen gesetzt zur Kraftrichtung der Spannung eine Bewegung erlauben, also ein gewisses Spiel aufweisen, vorzugsweise in Form einer Feder-Nut-Verbindung. Das Gehäuse 71 der Spannvorrichtung 7 dient neben der Kopplung der Wickel- und Rollowelle 2, 3 als Abstandhalter für die Wellen 2, 3.
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Um eine Spannung an der Wickelwelle 3 zu erzielen, verfügt die Spannvorrichtung 7 über ein Spannelement 72, ausgeführt als Spiralfeder, die innerhalb des Gehäuses 71 angeordnet ist. Dies erleichtert nicht nur die Montage, da die Spannvorrichtung 7 als Einheit integriert werden kann, sondern erhöht die Stabilität der Spannvorrichtung 7.
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Das Spannelement 72 ist zum einen mit der Rollowelle 2 über eine erste Befestigung 721 verbunden und zum anderen über eine zweite Befestigung 722 mit der Wickelwelle 3 und dem Gehäuse 71. Als Befestigungen 721, 722 sind Steck- oder Klebeverbindungen denkbar. Durch das Spannelement 72 wird die Wickelwelle 2 in eine leichte Verdrehung gegenüber der Rollowelle 3 gebracht und das Zugelement 6 bleibt in Folge dessen auf Spannung. Die Kraftrichtung der Spannung liegt dabei senkrecht und tangential zu der gemeinsamen Drehachse der Wellen 2, 3. Auf diese Weise ist sicher gestellt, dass die Spannkraft des Spannelements 72 nahezu vollständig auf die Wellen 2, 3 übertragen wird.
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Eine alternative Ausführungsform der Spannvorrichtung 7 wird in 4 gezeigt. Das Gehäuse 71 der Spannvorrichtung 7 dient hierbei nicht nur als Kopplung der Wickel- und Rollowelle 2, 3, sondern verbindet zusätzlich das Wickelelement 21 mit der Wickelwelle 2. Es kann somit auf eine separate Befestigung verzichtet werden. Das Gehäuse 71 ist dementsprechend mit der zweiten Verbindung 74 an dem Wickelelement 21 fixiert, wobei diese Verbindung ein leichtes Spiel zulässt. Durch die erste Verbindung 73 wird dagegen das Gehäuse 71 fest mit der Rollowelle 3 verbunden. Auf diese Weise ist das direkte Verspannen des Wickelelements 21 gegenüber der Rollowelle 3 möglich und das Zugelement 6 ist gespannt.
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Im Gegensatz zu der Spannvorrichtung 7 in den 1–3 liegt das Spannelement 72 entsprechend der 4 außerhalb, aber anliegend an dem Gehäuse 71 der Spannvorrichtung 7. Auf diese Weise kann das Gehäuse 71 schmaler ausgeführt werden, wodurch auch eine Rollowelle 3 mit kleinerem Querschnitt verwendet werden kann. Das Spannelement 72 liegt innerhalb des Winkelelements 21 und ist an dieser mit der ersten Befestigung 721 befestigt, wodurch die Spannkraft direkt auf das Wickelelement 21 übertragen und in der Folge das Zugelement 6 zuverlässig gestrafft wird. Die zweite Befestigung 722 ist am Gehäuse 71 vorgesehen, welches fest mit beiden Wellen 2, 3 verbunden ist.
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Durch die Anordnung der Spannvorrichtung 7 zwischen Rollo- und Wickelwelle 2, 3, kann einerseits zusätzlich zur Erzeugung einer Spannung die Kopplung zwischen den beiden Wellen 2, 3 realisiert und andererseits der benötigte Bauraum im Gegensatz zu einem Aufbau mit außen liegenden Spannvorrichtungen vermindert werden. Die Verbindungen sind wesentlich stabiler und die Kraftübertragung besser, wodurch sich die Möglichkeit ergibt nur eine einzelne Spannvorrichtung 7 zu verwenden. Dadurch wird die Komponentenzahl verringert, zumal keine weiteren Kopplungselemente zwischen den Wellen 2, 3 notwendig sind. In der Folge können nicht nur Kosten eingespart und Fehler vermieden, sondern auch der Montageaufwand verringert werden.
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Ist das Rollo 1 zur Abdeckung einer geneigten Fläche vorgesehen, weist also die Führung 5 der Rollobahn 4 einen schrägen Verlauf auf, ist es unerlässlich diesen Verlauf auszugleichen. Eine Möglichkeit besteht darin die Rollowelle 3 konisch zu gestalten, wie es aus 1 und 2 ersichtlicht ist. Diese Maßnahme eignet sich aber nur für eine leichte Schrägstellung.
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Sind die Verläufe der Führungen 5 stark geneigt, ist es notwendig eine axiale Verschiebung der Wellen 2, 3 gegeneinander zu verwirklichen. Durch die Anordnung der Spannvorrichtung 7 zwischen Wickel- und Rollowelle 2, 3 ist es dafür lediglich notwendig um das Gehäuse 71 der Spannvorrichtung 7 einen Freiraum auszubilden. Hierfür verfügt die Rollowelle 3 über eine Aussparung 31, in der das Gehäuse 71 Spielraum besitzt. Beim Ab- bzw. Aufrollen der Rollobahn 4 kann die Rollowelle 3 gegenüber dem Gehäuse 71 und somit gegenüber der Wickelwelle 2 in axialer Richtung verschoben werden.
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Die Verschiebung kann mit Hilfe einer schwimmenden Lagerung verwirklicht werden. Eine bevorzugte Ausführungsform, gemäß 3, sieht jedoch eine Realisierung der Lagerung 8 als Gewindeanordnung vor, die außerhalb der Rollowelle 3 angeordnet ist. Dafür verfügt die Rollowelle 3 an einem Ende über ein Gewindestück 81 mit einem Außengewinde. Dementsprechend greift die Rollowelle 2 in eine Mutter 82 mit einem Innengewinde ein, welche gleichzeitig zur Halterung der Rollowelle 3 dient. Beim Abrollen der Rollobahn 4 dreht sich das Gewindestück 81 der Rollowelle 2 in der Mutter 82 und die Welle bewegt sich parallel zur Drehachse. Die zweite Verbindung 74 des Gehäuses 71 zur Rollowelle 3 ist entsprechend ausgelegt, so dass eine axiale Verschiebung gestattet wird, hier durch die Gestaltung über eine Nut-Feder-Verbindung, siehe 3. Die Rollobahn 4 kann dem schrägen Verlauf der Führungen 5 folgen ohne Faltenbildung und Verklemmen der Rollobahn 4. Eine Gewindeanordnung zeichnet sich zudem durch eine hohe Stabilität aus. Aufgrund der äußeren Anordnung der Lagerung 8 kann die Rollowelle 3 einteilig ausgestaltet werden, was wiederum zu einem robusten und Fehler unanfälligen Aufbau des Rollos 1 führt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004038756 A1 [0003]
- DE 102006028351 A1 [0003]