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Die Erfindung betrifft einen Regalboden zur Verwendung in einem Fahrzeug, mit einem Bodenteil, das sich von einem hinteren Ende bis zu einer vorderen Kante erstreckt, und einem an der vorderen Kante angeordneten, nach oben aufragenden Rückhalteelement, das mehrere sich entlang der vorderen Kante erstreckende, nach oben gratförmig zulaufende, quer zur Kantenrichtung beabstandete Erhebungen aufweist.
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Ein derartiger Regalboden ist aus der
DE 10 2004 049 494 B4 bekannt, wobei das Rückhalteelement ein Halteprofil aus starrem Material umfasst, das in einer nach oben offenen Ausnehmung ein Einlageprofil aus rutschhemmendem Material trägt. Das Einlageprofil kann mehrere nebeneinander stehende Erhebungen aufweisen, die aufgrund der Elastizität oder Nachgiebigkeit des Materials, aus dem das Einlageprofil besteht, bei einer Querbelastung seitlich umklappen. Dadurch kann eine gewisse Haltewirkung erreicht werden, die jedoch häufig nicht ausreicht.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen gattungsgemäßen Regalboden eingehend zu verbessern, dass auf einen schräg auf dem Regalboden und auf dem Rückhalteelement liegenden Gegenstand eine stärkere Rückhaltewirkung ausgeübt wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem gattungsgemäßen Regalboden durch die Maßnahme gelöst, dass die gratförmigen Erhebungen aus einem starren Material wie Metall oder einem harten Kunststoff bestehen. Dadurch ist gewährleistet, dass die Erhebungen auch bei stärkeren Belastungen ihre Form beibehalten und je nach Material und Gewicht eines darauf liegenden Gegenstands teilweise in diesen eindringen und zusätzlich zu einer Reibkraftkomponente eine formschlüssige Kopplung herstellen.
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Das Rückhalteelement und die gratförmigen Erhebungen können einstückig ausgebildet sein, insbesondere extrudiert bzw. stranggepresst sein, etwa aus Leichtmetall oder Kunststoff.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass die gratförmigen Erhebungen jeweils eine Spitze mit einem Spitzenradius, im Querschnitt gesehen, zwischen 0,01 mm und 1 mm aufweisen. Der Spitzenradius kann zwischen 0,02 und 0,5 mm und bevorzugt zwischen 0,05 und 0,4 mm oder 0,3 mm liegen.
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Zweckmäßigerweise ist vorgesehen, dass die gratförmigen Erhebungen im Querschnitt dreieckförmig sind. Die Erhebungen können eine Höhe von 1 mm bis 20 mm aufweisen, insbesondere 2 mm bis 10 mm und bevorzugt zwischen 3 mm und 5 mm.
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Das Rückhalteelement kann als Profilkörper mit einem die Erhebungen tragenden Rückhalteprofil und einem von diesem abgewandten, an einem Bodenteil zu befestigenden Befestigungsflansch ausgebildet sein. Zwischen dem Befestigungsflansch und dem Rückhalteprofil kann ein Aufnahmebereich zur formschlüssigen Aufnahme eines Randabschnitts des Bodenteils ausgebildet sein.
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Der Aufnahmebereich kann eine einer Dicke des Bodenteils entsprechende lichte Höhe aufweisen, oder eine etwas geringere lichte Höhe, um eine Klemmwirkung zu erzielen.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass mindestens zwei Erhebungen mit ihren Spitzen bis zu einer zur vorderen Kante parallelen Auflageebene reichen, die unter einem Neigungswinkel von 0° bis 20° zu dem Bodenteil hin geneigt ist, insbesondere unter 1° bis 10° und bevorzugt unter 2° bis 5°.
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Der Neigungswinkel kann vorzugsweise zwischen 0° und einem Winkel liegen, dessen tan-Wert H/T ist, wobei H eine Höhe der Erhebungen über dem Bodenteil und T eine Tiefenabmessung des Regalbodens vom hinteren Ende bis zur vorderen Kante ist. Damit wird erreicht, dass bei schräger Auflage eines im Wesentlichen quaderförmigen Gegenstands auf dem Regalboden der Gegenstand nach Möglichkeit nicht nur mit einer dem Regalboden zunächst liegenden Erhebung in Kontakt steht bzw. auf dieser aufliegt, sondern mit zwei oder mehr Erhebungen in Kontakt steht, wodurch die Rückhaltewirkung verbessert werden kann.
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Im Unterschied zum Stand der Technik, wo die Erhebungen mit ihren Spitzen auf konstanter Höhe oder entlang einer zu dem Bodenteil parallelen Ebene verlaufen, erstrecken sich die Erhebungen gemäß der Erfindung nach oben bis zu einer Auflageebene, die unter einem Neigungswinkel zu dem Bodenteil geneigt ist, wobei anders gesagt die Spitzen der Erhebungen, im Querschnitt gesehen, entlang einer zu dem Bodenteil geneigten Geraden verlaufen. Alternativ können die Spitzen der Erhebungen entlang einer oder bis zu einer gekrümmten Hüllfläche verlaufen, die von dem Bodenteil des Regalbodens gesehen nach oben konvex ist, beispielsweise entlang einer zylindrischen Fläche, so dass gewährleistet ist, dass ein unter einem Auflagewinkel in einem Bereich von beispielsweise 0° bis 20° zu dem Bodenteil geneigt aufliegender Gegenstand stets mit einer oder mehreren Erhebungen in Kontakt steht. Eine solche Gestaltung hat ferner den Vorteil, dass eine Flexibilität bei Verwendung an Regalböden unterschiedlicher Tiefe besteht, bei denen ein über die volle Tiefe des Regalbodens aufliegender Gegenstand bei unveränderter Höhe des Rückhalteelements in unterschiedlichen Auflagewinkeln aufliegt.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Einbauregal für ein Fahrzeug, insbesondere ein Kraftfahrzeug, mit mindestens einem Regalboden nach der Erfindung. Es kann vorgesehen sein, dass das Einbauregal an einer Fahrzeugwand befestigte Regalstützen und horizontal zum Fahrzeuginneren auskragende Bodenträger aufweist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert, wobei auf eine Zeichnung Bezug genommen ist, in der
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1 eine Querschnittsansicht eines Rückhalteelements für einen Regalboden nach der Erfindung zeigt,
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2 einen Regalboden mit einem Rückhalteelement gemäß 1 zeigt, mit einem aufgelegten Gegenstand, und
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3 den Regalboden mit aufgelegtem Gegenstand nach 2 in einer perspektivischen Ansicht zeigt.
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2 und 3 zeigen einen Regalboden 2 mit einem aufgelegten Gegenstand 3, beispielsweise einem Päckchen oder Paket, als typischen Anwendungsfall in einem Lieferfahrzeug, in dem der Regalboden mittels nicht dargestellter Regalstützen und horizontaler Bodenträger an einer Fahrzeugwand angebracht ist. Um zu vermeiden, dass der Gegenstand 3 von dem Regalboden 2 beispielsweise bei Kurvenfahrten herunterrutscht, ist der Regalboden 2, der ein ebenes Bodenteil 2a aufweist, an einer vorderen Kante 4 mit einem Rückhalteelement 6 versehen, das einem hinteren Ende 5 des Regalbodens gegenüberliegt. Das Rückhalteelement 6 ragt von dem Bodenteil 2a nach oben auf und weist an seiner Oberseite 8 eine Reihe von sich entlang der vorderen Kante 4 des Regalbodens 2 erstreckenden, nach oben gratförmig zulaufenden und quer zur Kantenrichtung beabstandeten Erhebungen 10 auf, die in 1 näher dargestellt sind.
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Das in 1 im Querschnitt dargestellte Rückhalteelement 6 weist ein Rückhalteprofil 6a und einen Befestigungsflansch 6b auf, zwischen denen ein Aufnahmebereich 6c zur Aufnahme eines vorderen Randabschnitts des Bodenteils 2a gebildet ist. Das plattenförmige Bodenteil 2a, das beispielsweise aus Metall, Holz oder Kunststoff bestehen kann, weist eine Dicke d auf und ist bevorzugt formschlüssig und klemmend in den Aufnahmebereich 6c eingesetzt, dessen lichte Höhe der Dicke d entspricht oder geringförmig kleiner ist. Bei ausreichender Klemmwirkung können weitere Befestigungsmittel zwischen Bodenteil 2a und Rückhalteelement 6 entfallen. Anderenfalls können beide Teile miteinander verklebt oder durch Befestigungsschrauben, Nieten oder ähnliches miteinander verbunden sein.
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An seiner Oberseite 8 weist das Rückhalteelement 6 eine Reihe von gratförmigen, nach oben spitz zulaufenden Erhebungen 10 auf, die in der dargestellten Ausführungsform im Querschnitt dreieckförmig sind und eine Höhe von etwa 3 mm aufweisen. An ihren Spitzen 10a weisen die Erhebungen 10 einen Krümmungsradius oder Spitzenradius auf, der zur Vermeidung von Verletzungsgefahr und Erzielung einer guten Rückhaltewirkung in einem Bereich zwischen ca. 0,01 mm und 1 mm liegen kann, beispielsweise bei 0,05 mm. Es können beispielsweise 2 bis 20 Erhebungen vorgesehen sein, wobei eine Anzahl von 3 bis 10 Erhebungen, etwa 5 Erhebungen, günstig ist.
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Die Erhebungen 10 und deren Spitzen 10a verlaufen parallel zur vorderen Kante 4 des Regalbodens 2 bzw. des Bodenteils 2a und haben einen gegenseitigen Abstand, der etwa ihrer Höhe entspricht, d. h. ca. 2 mm bis 10 mm, insbesondere etwa 3 mm. Obwohl die Erhebungen 10 alle bis in eine gleiche Höhe über dem Bodenteil 2a reichen könnten, d. h. bis zu einer Bezugsebene, die parallel zum Bodenteil 2a verläuft, ist bevorzugt eine in 1a oder 1b dargestellte Anordnung vorgesehen. Gemäß 1a erstrecken sich die Erhebungen 10 mit ihren Spitzen 10a bis zu einer Auflageebene 14, die unter einem Neigungswinkel 16 zu dem Bodenteil 2a bzw. zu einer zu dem Bodenteil 2a parallelen Bezugsebene 2b geneigt verläuft. Der Neigungswinkel 16 kann beispielsweise zwischen 0° und 30° liegen, und ist vorzugsweise so gewählt, dass ein Gegenstand 3, der wie in 2 und 3 dargestellt, mit einer ebenen Grundfläche 18 einerseits auf dem Rückhalteelement 6 aufliegt und andererseits am hinteren Ende 5 des Regalbodens 2 aufliegt, mit seiner Grundfläche 18 einen Auflagewinkel 20 zu dem Bodenteil 2a bildet, der näherungsweise dem Neigungswinkel 16 entspricht. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Auflagewinkel 20 ca. 6° (2), während der Neigungswinkel 16 etwa 3° beträgt (1). Der Neigungswinkel 16 kann beispielsweise ebenfalls ca. 6° betragen.
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Die ungefähre Größe eines sinnvollen Neigungswinkels 16 ergibt sich aus den vorstehend beschriebenen geometrischen Verhältnissen, wonach der tan-Wert des Neigungswinkels 16 näherungsweise H/T ist, wobei H die Höhe der Erhebungen 10 (mittlere Höhe aller Erhebungen) und T die Tiefe des Regalbodens ist, auf dem ein Gegenstand liegen kann, gemessen als Abstand zwischen den Erhebungen des Rückhalteelements und dem hinteren Ende 5 des Regalbodens 2.
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In einer Variante, die 1b zeigt, erstrecken sich die Spitzen 10a der Erhebungen 10 nicht wie bei 1a bis zu einer Auflageebene, die eine ebene Hüllfläche bildet, sondern bis zu einer gekrümmten Hüllfläche 22, die parallel zur vorderen Kante 4 verläuft, beispielsweise einer zylindrischen Fläche, die nach oben konvex geformt ist. Damit wird ein Neigungswinkel einer Auflageebene, bis zu der jeweils zwei benachbarte Spitzen 10a benachbarter Erhebungen 10 reichen, zunehmend steiler gegenüber dem Bodenteil 2a bzw. schließt mit diesem einen zunehmend größeren Neigungswinkel ein, je weiter die jeweils betrachteten benachbarten Erhebungen 10 in Richtung zur hinteren Kante 3 des Bodenteils 2a angeordnet sind. Eine solche Anordnung hat den Vorteil, dass ein Zusammenwirken von mindestens einer oder zwei Spitzen oder Erhebungen mit einem auf dem Regalboden liegenden Gegenstand auch für unterschiedliche Auflagewinkel 20, unter denen der Gegenstand bezüglich des Bodenteils 2a angeordnet ist, erreicht wird.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Regalboden
- 2a
- Bodenteil
- 2b
- Bezugsebene
- 3
- Gegenstand
- 4
- vordere Kante
- 5
- hinteres Ende
- 6
- Rückhalteelement
- 6a
- Rückhalteprofil
- 6b
- Befestigungsflansch
- 6c
- Aufnahmebereich
- 8
- Oberseite
- 10
- Erhebung
- 10a
- Spitze
- 14
- Auflageebene
- 16
- Neigungswinkel
- 18
- Grundfläche
- 20
- Auflagewinkel
- 22
- gekrümmte Hüllfläche
- H
- Höhe (von 6)
- T
- Tiefe (von 2)
- d
- Dicke (von 2a)
- H
- Höhe (von 6c)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004049494 B4 [0002]